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Die Erfindung betrifft einen Reaktor mit einem beheizbaren Gehäuse gemäß den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Reaktors.
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Aus der
WO 2011/131793 A2 ist eine Vorrichtung zur Depolymerisation von kohlenwasserstoffhaltigen Produkten bekannt. Der verwendete Reaktor wird mit einem flüssigen Produkt beaufschlagt, das mit einer Heizfläche in Kontakt kommt. Wenn das Produkt heiß genug geworden ist und sich genügend lang auf der betreffenden Temperatur befindet, werden Teile der langkettigen Kohlenwasserstoffmoleküle in kürzer kettige Kohlenwasserstoffmoleküle zerfallen: Der gesamte Bereich, in dem das Produkt ausreichend hohe Temperatur zum Zerfallen in kurze Molekülketten hat, ist der Reaktionsbereich. Die kurzkettigen Moleküle werden verdampft. Das Einspeiseprodukt wird an einem oberen Ende des Reaktors aufgegeben und durch ein rotierendes Wischersystem gleichmäßig auf dem inneren Umfang des Reaktors, d. h. auf der Heizfläche verteilt. Das Produkt fließt als Film aufgrund der Schwerkraft an der von außen beheizten Heizfläche nach unten. Um eine gleichmäßige Benetzung der Heizfläche zu gewährleisten wird eine intensive Durchmischung und hohe Turbulenz im Produktfilm erzeugt. So erreicht man eine Abreinigung der Heizwand und steigert die Wärmeübertragungsleistung. Die Wahl des Wischersystems wird maßgeblich durch die Produkteigenschaften wie Viskosität, die Eindampfungsverhältnisse und das Verhältnis der Einspeisemenge zur Rückstandsmenge und die Kriterien wie die Zulässigkeit von Abrieb, Abrasion und auch Korrosion bestimmt.
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Übliche Wischersysteme besitzen einen von außen angetriebenen Rotor mit integrierten Wischerelementen. Die Wischerelemente können radial frei beweglich sein und durch Zentrifugalkräfte bei der Rotation nach außen gegen die Heizfläche gedrückt werden, so dass es zu einer mechanischen Einwirkung der Wischerelemente auf den Produktfilm kommt.
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Bei Kohlenwasserstoffen, die zu kürzeren Molekülketten gespalten und anschließend verdampft werden sollen, werden die verbleibenden Kohlenwasserstoffe immer dicker und zähflüssiger. Es bilden sich starke Anhaftungen mit einer teerartigen Konsistenz. Die Anhaftungen des Produkts werden mit zunehmender Verdampfung der kurzen Molekülketten, d. h. mit zunehmender Verweilzeit des Produkts im Reaktor, nach unten hin immer fester und zähflüssiger. Die Oberflächen der Reaktorinnenseite sind deshalb in einem weiten Bereich unterschiedlich thermisch belastet und unterschiedlichen Verschmutzungen ausgesetzt. Daher kann ein Rotor mit über seine Länge gleichbleibender Auslegung weder auf der gesamten Heizfläche optimalen Wärmeeintrag gewährleisten noch ein optimales Reinigungsergebnis an der Heizfläche erzielen. Außerdem bereiten auch die nicht zur Heizfläche zählenden Bereiche wie der Sammelbereich und der Austragsbereich für das Konzentrat in gleichem Sinn Probleme. Lange Verweilzeiten des Produkts führen grundsätzlich zu einer höheren Molekülspaltungsrate. Damit eine gewünschte Produktqualität erreicht wird, ist eine gezielte Verweilzeit in Kombination mit einer gezielten Produkttemperatur notwendig. Die Zielvorgaben, einer gezielt einstellbaren Verweilzeit in Kombination mit möglichst gleichmäßiger Temperaturverteilung im Produkt und einer gleichzeitig guten Abreinigung der Heizflächen, des Sammelbereichs und des Austragsbereiches sind leider gegensätzlich.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Reaktor aufzuzeigen, welcher verschiedene Anforderungen gleichzeitig erfüllt:
- a) eine gleichmäßige Benetzung der Heizfläche zu gewährleisten,
- b) das Produkt auf der Heizfläche und im Konzentratsammelbereich intensiv zu durchmischen,
- c) eine gezielt einstellbar Verweilzeit innerhalb des Reaktors zu realisieren.
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Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben eines Reaktors mit diesen Eigenschaften aufzuzeigen, mit welchen insbesondere eine gezielt einstellbare Verweilzeit besser erreicht werden kann.
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Der gegenständliche Teil dieser Aufgabe ist bei einem Reaktor mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist Gegenstand des Patentanspruchs 12.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
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Der erfindungsgemäße Reaktor besitzt ein beheizbares Gehäuse, dessen oberer Bereich innenseitig eine Heizfläche besitzt. Das Gehäuse wird innen von einem einzigen Rotor durchsetzt, dessen Wischerelemente zur Verteilung eines flüssigen Produkts auf der Heizfläche dienen. Das flüssige Produkt fließt durch die Schwerkraft nach unten. Unterhalb des oberen Bereichs, d. h. unterhalb der Heizflächen befindet sich ein Sammelbereich für das Produkt. An dessen Ende sitzt der Austragsbereich für das Konzentrat.
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Das Besondere bei dem erfindungsgemäßen Reaktor ist, dass sich der Rotor bis in den Sammelbereich und vorzugsweise bis in den Austragsbereich erstreckt. Im Sammelbereich angeordnete Rührelemente, die mit dem Rotor verbunden sind, sorgen für das Durchmischen des Konzentrats des Produktes in dem Sammelbereich und dessen Sauberhaltung und unterstützen den Austrag des Konzentrates.
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Der erfindungsgemäße Rotor hat mithin nicht nur die Funktion, die Wischerelemente zur Verteilung des Produkts auf der Heizfläche anzutreiben, sondern besitzt gewissermaßen auch ein Rührwerk, das zur Durchmischung des Konzentrats im Sammelbereich dient.
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Das Rührwerk hat allerdings nicht nur die Funktion, die Rückstände des Produkts zu durchmengen, sondern auch die Funktion, das Produkt schließlich aus dem Reaktor auszutragen. Die Rührelemente können daher zumindest teilweise auch als Bestandteile eines Austragssystems betrachtet werden. Der Rotor hat also in dem unteren Bereich die Funktion einer Fördereinrichtung, während er im oberen Bereich primär zur Durchmischung und Verteilung des Produkts dient. Sowohl im oberen als auch im unteren Bereich dient der Rotor mit seinen Wisch- und Förderelementen zur Abreinigung der Heizflächen sowie des Sammel- und Austragsbereiches.
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Die Sicherstellung der sehr guten Durchmischung und Erzeugung hoher Produktturbulenzen gewährleistet eine gleichmäßige Temperaturverteilung im Produkt.
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Die Erfindung hat den Vorteil, dass mit nur einem einzigen Rotor mehrere prozessrelevante Anforderungen zur Verteilung bzw. Beförderung des Produkts gelöst werden können und zwar in Anpassung an die jeweiligen örtlichen Eigenschaften des Produkts, insbesondere seine örtliche Viskosität. Während das System aus Wischerelementen und Rührelementen die Grundkonfiguration des erfindungsgemäßen Rotors darstellt, ist es im Rahmen der Erfindung durchaus möglich, eine weitere Anpassung an das zu verarbeitende Produkt vorzunehmen.
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Die Erfindung erfüllt daher gleichzeitig die folgenden Aufgaben:
- a) gleichmäßige Benetzung der Heizfläche,
- b) das Produkt wird auf der Heizfläche und im Konzentratsammelbereich intensiv durchmischt,
- c) die Temperatur wird für alle Produktbereiche möglichst gleichgehalten,
- d) die Heizfläche, der Sammelbereich und der Austragsbereich werden sauber und betriebsfähig gehalten,
- e) es wird eine gezielt einstellbare Verweilzeit innerhalb des Reaktors realisiert,
- f) der Austrag des Konzentrates wird sichergestellt.
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Insbesondere kann der Rotor in Längsrichtung seiner Rotorachse aufeinander folgend wenigstens zwei unterschiedliche Wischerelemente besitzen. In einem oberen Teil des Rotors können bekannterweise Wischerelemente zum Einsatz kommen, die sich wie im Stand der Technik für unproblematische Produkte bzw. deren Verteilung an der Heizfläche eignen. Im darauffolgenden, mittleren Bereich des Rotors kann die Konfiguration der Wischerelemente abweichend gestaltet sein, insbesondere an zunehmende viskose Flüssigkeiten angepasst sein. Schließlich folgt der untere Bereich des Rotors, in welchem die Rührelemente angeordnet sind. Alle Bereiche des Rotors drehen mit derselben Drehzahl und sind mit der zentral angetriebenen Welle verbunden.
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Im oberen Bereich des Rotors sind die Wischerelemente vorzugsweise als der Drehung des Rotors nacheilende Klappe ausgebildet, die eine Anpresskraft auf die Heizfläche ausübt. Eine solche Klappe kann durch die Zentrifugalkraft mit dem Produktfilm an der Heizfläche in Wirkeingriff stehen, d. h. ihn durchmengen und verteilen und abtragen. Je höher das Gewicht der Klappe ist, desto größer ist auch die Zentrifugalkraft und mithin der Druck, der auf den Produktfilm ausgeübt wird. Selbstverständlich ist es im Rahmen der Erfindung möglich, auch in einem einzigen Längenabschnitt bzw. Höhenbereich des Rotors Wischerelemente unterschiedlicher Konfiguration vorzusehen, d. h. insbesondere nacheilende Klappen mit unterschiedlichem Gewicht.
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In dem darauffolgenden mittleren Längenabschnitt des Rotors kann insbesondere ein feststehendes Wischerelement vorgesehen sein. Der Abstand des Wischerelements von der Heizfläche kann in Abhängigkeit von dem Produkt gewählt werden.
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In dem unteren Bereich des Reaktors, d. h. dem Sammelbereich, in welchem die Rührelemente wirksam sind, ist weniger das Zusammenwirken mit der Gehäusewand von Bedeutung, als vielmehr, dass das Konzentrat durchmischt wird, um dadurch Konzentrat von unten nach oben zu fördern, so dass dieses wieder mit dem Reaktionsraum in Kontakt kommt, um noch mehr kurze Molekülketten aus dem Konzentrat austragen zu können.
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Hierzu können die Rührelemente in einem Winkel angestellt sein, der eine Verdrängung des Reaktionsgemisches quer zur Bewegungsrichtung des Konzentrats bewirkt. Die Rührelemente können zu diesem Zweck beispielsweise wendelförmig angeordnet sein.
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Der Sammelbereich läuft beispielsweise nach unten hin konisch zu, sodass das Konzentrat einer unten angeordneten, zentralen Leitung als Ausgang zugeführt wird. Die Rührelemente können an diese sich konisch verjüngende Innenkontur des Sammelbereichs angepasst sein, d. h., sie sind ebenfalls konisch verjüngend angeordnet. Der Umfang des Rotors nimmt in diesem Fall zum unteren Ende des Sammelbereichs ab.
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Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Erfindung ist es, die Verweilzeit des Produkts innerhalb des Reaktors gezielt zu beeinflussen, gleichzeitig die intensive Durchmischung zu verbessern und schließlich den Abbau von Verkrustungen an der Heizfläche sicherzustellen.
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Die Verweilzeit beeinflusst die erzielbare Qualität des erzeugten Produktes. Im oberen Bereich ist sie relativ kurz und wenig zu beeinflussen. Eine höhere Verweilzeit kann dadurch realisiert werden, dass das Volumen des Reaktors vergrößert wird. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Volumen benachbart dem unteren Sammelbereich vergrößert wird. Unterhalb der Heizfläche kann mithin eine zylindrische Verlängerung vorgesehen sein.
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Dadurch kann der Reaktor Produkt über einen längeren Zeitraum den Prozessbedingungen aussetzen. Dabei ist es wichtig, dass das erfindungsgemäße Rotorsystem auch in dem zusätzlichen Reaktorvolumen wirksam ist und eine gute Durchmischung, eine Rückführung in den oberen Bereich des Reaktors und eine Abreinigung der Wände bewerkstelligt. Je nach Notwendigkeit werden hierzu auch der Sammelbereich und/oder die zylindrische Verlängerung beheizt.
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Alternativ ist es möglich, nicht nur eine physikalische Verlängerung des Reaktors vorzusehen, sondern das Verweilvolumen dadurch zu vergrößern, dass das Produkt gewissermaßen aufgestaut wird, sodass das Höhenniveau des Produktes angehoben wird. In diesem zusätzlichen Verweilvolumen wirkt über denselben Rotor, wie er vorstehend beschrieben wurde, wenigstens ein Rührelement. Rührelemente können wie vorstehend geschildert nach oben oder unten fördernd angestellt sein, um eine verbesserte Durchmischung des aufgestauten Volumens zu ermöglichen. Zudem wird durch die Durchmischung das Risiko verringert, dass sich Produkte an der Gehäusewand ablagern und Produktverkrustungen bilden.
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Grundsätzlich kann zusätzlich zu dem erhöhten Verweilzeitvolumen vorgesehen sein, die Wischerelemente in den unterschiedlichen Rotorzonen rückfördernd auszubilden, sodass das Produkt an dem durch die Schwerkraft bedingten Herabfließen zumindest teilweise gehindert wird.
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Der Reaktor eignet sich durch die Wahl der Wischerelemente für sehr große Viskositätsbereiche, wodurch hohe Produktausbeuten möglich sind. Eine Verbesserung der Wertstoffausbeute im Prozess bedeutet gleichzeitig eine Verbesserung des Wirkungsgrads.
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Mit der Erfindung wird ein einheitliches und definierbares Verweilspektrum in Kombination mit einer gezielten und gleichmäßigen Temperaturverteilung für das Produkt ermöglicht. Durch die einheitliche Temperaturführung wird es erst möglich, kontrolliert definierte Produktqualitäten einzustellen. Der sehr gute, über lange Zeit aufrecht erhaltene Wärmeübergang ermöglicht zudem niedrigere Heizmitteltemperaturen, was mit einer Energieersparnis gleichzusetzen ist. Dadurch wird der energetische Wirkungsgrad des Prozesses verbessert. Die kontinuierliche Arbeitsweise ohne manuellen Eingriff ermöglicht ebenfalls hohe Wirkungsgrade in der Produktion. Je weniger Eingriffe des Menschen in den Prozess erforderlich sind, desto sicherer ist der Prozess für das Bedien- und Wartungspersonal. Der erfindungsgemäße Reaktor zeichnet sich durch große Zeitintervalle für Wartungs- und Reinigungsarbeiten am Apparat aus.
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Als zu verarbeitendes Produkt werden kohlenwasserstoffhaltige Produkte eingesetzt, insbesondere Altöl oder Kunststoffschmelze.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines Reaktors im Längsschnitt;
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2 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines Reaktors im Längsschnitt;
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3a im Querschnitt sowie in einer perspektivischen Darstellung eine erste und b Ausführungsform eines Wischerelements;
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4a im Querschnitt sowie in einer perspektivischen Darstellung eine zweite und b Ausführungsform eines Wischerelements;
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5a im Querschnitt sowie in einer perspektivischen Darstellung dritte und b Ausführungsformen eines Wischerelements;
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6 in perspektivischer Darstellung eine weitere Ausführungsform eines Reaktors und
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7 in schematischer Darstellung eine weitere Ausführungsform eines
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Reaktors im Längsschnitt
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1 zeigt einen Reaktor 1 mit einem Gehäuse 2 in zylindrischer Bauform. Die Längsachse des Gehäuses 2 steht vertikal. Das Gehäuse 2 wird von außen beheizt. Ein oberer Bereich H des Gehäuses 2 bildet die Heizzone. In diesem Bereich H ist die Gehäusewand 2 doppelwandig, wobei in den Zwischenraum als Heizmittel Dampf oder Flüssigkeit geleitet wird. Auch eine elektrische Beheizung ist möglich. Durch die Hitze wird innenseitig des Gehäuses 2 eine Heizfläche 3 geschaffen.
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In den Reaktor 1 wird von oben ein Produkt P in nicht näher dargestellter Weise eingebracht. Das Produkt P soll auf der Heizfläche 3 verteilt werden. Dies erfolgt mittels Wischerelementen 4, 5 eines Rotors 6. Der Rotor 6 durchsetzt das Gehäuse 1 in Längsrichtung. Die Rotorachse R entspricht der Mittellängsachse des zylindrischen Gehäuses 2.
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Der Rotor 6 besitzt in diesem Ausführungsbeispiel erste Wischerelemente 4 sowie zweite Wischerelemente 5, die in aufeinanderfolgenden Längenabschnitten des Rotors 6 angeordnet sind. Die Konfiguration der Wischerelemente 4, 5 ist unterschiedlich. Die Wischerelemente 4, 5 bewegen sich jedoch mit derselben Geschwindigkeit.
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In einem unteren Bereich des Reaktors 1 sammelt sich das Produkt P. Dort hinein erstreckt sich der Rotor 6. Die Rotorwelle 7 des Rotors 6 treibt hier angeordnete Rührelemente 8 an, die auch als Austragelemente bezeichnet werden können. Dieser Bereich ist konisch gestaltet und wird als Sammelbereich 9 bezeichnet.
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Der Produktaustrag erfolgt am unteren Ende in einem Austragsbereich 9b. Der untere Teil des Rotors R, d. h. derjenige Abschnitt, der im Bereich des konischen Sammelbereichs 9 liegt, besitzt in diesem Ausführungsbeispiel mehrere an Armen 10 angeordnete Paddel 12, die an die Konizität des Sammelbereichs 9 angepasst sind und in der Nähe der Wand des Gehäuses 2 angeordnet sind. Die einzelnen Paddel 10 sind um einen Winkel angestellt, so dass sie als Austragelement das Produkt P in Richtung des unten liegenden Ausgangs 11 fördern. Gleichzeitig bewirken die Paddel 12 eine Durchmischung des Produkts P im Sammelbereich 9. Alternativ zu einer Ausführung von Paddeln an Armen können auch Paddel ohne Arme verwendet werden. Der Sammelbereich 9 kann bei diesem, wie auch bei den folgenden Ausführungsbeispielen optional beheizt werden.
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Die Ausführungsform der 2 unterscheidet sich von derjenigen der 1 dadurch, dass unterhalb des oberen Bereichs H des Reaktors Ia ein als Pufferbehälter ausgebildeter Sammelbereich 9a angeordnet ist. Der Sammelbereich 9a ist hinsichtlich seines Volumens wesentlich größer als der konische Sammelbereich 9 in 1. Auch für diese Ausführungsform ist vorgesehen, dass ein schematisch dargestelltes Rührelement 8 das Produkt P im Sammelbereich 9a permanent durchmischt, um den Wirkungsgrad des Reaktors 1a zu erhöhen. Über eine Pumpe 13 kann das Produkt P bzw. das Kondensat des Produkts P aus dem Reaktor Ia ausgetragen werden. Im Übrigen wird auf die Erläuterung der 1 Bezug genommen. Im Wesentlichen identische Komponenten wurden mit den in 1 eingeführten Bezugszeichen bezeichnet. Das gilt auch für die weiteren Darstellungen.
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Der wesentlich größere Sammelbehälter 9a ermöglicht es, die Verweilzeit die Produkts P innerhalb des Reaktors 1a signifikant zu erhöhen.
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Die 3 zeigt einen Querschnitt durch einen Rotor 6 in einem oberen Höhenbereich. Der Rotor 6 besitzt mehrere Wischerelemente 14, 15, die an einem Haltering 16 befestigt sind. Der Haltering 16 ist über Streben 17 mit der Rotorwelle 7 verbunden. Bei den Wischerelementen 14, 15 handelt es sich um nacheilende Klappen, die drehbeweglich an dem Haltering 16 befestigt sind. Das in der Bildebene linke Wischerelement 14 besitzt ein größeres Gewicht als das in der Bildebene rechte Wischerelement 15. Dadurch übt das Wischerelement 14 eine größere Kraft auf das an der Heizfläche 3 des Gehäuses 2 aufgebrachte Produkt auf bzw. steht unmittelbar mit der Heizfläche 3 in Kontakt. Das andere Wischerelement 15 ist leichter und erfährt dadurch bei gleichbleibender Drehzahl geringere Zentrifugalkräfte. Die Wirkung auf das Produkt an der Heizfläche 3 ist geringer. Der Pfeil P1 zeigt die Drehrichtung des Rotors 6.
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3b zeigt eine perspektivische Darstellung des Wischerelements 15, das an Halteringen 16 drehbeweglich gelagert ist. Das Wischerelement 15 ist in diesem Ausführungsbeispiel im Querschnitt L-förmig konfiguriert.
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4 zeigt eine andere Ausführungsform eines Wischerelements. Bei dem Wischerelement 18 handelt es sich um ein radial von der Rotorwelle 7 abstehendes Paddel, dass sich parallel zur Rotorachse R erstreckt. 4b zeigt das Wischerelement 18 in perspektivischer Darstellung. Bei dieser Ausführungsform sind vier identisch konfigurierte Wischerelemente 18 vorgesehen, die zu der Heizfläche 3 des Gehäuses 2 gleichmäßig beabstandet sind und einen Spalt S zum Gehäuse 2 freilassen. Derartige Wischerelemente 18 eignen sich für den in den 1 und 2 dargestellten mittleren Bereich des Rotors 6, d. h. dort, wo die Viskosität des Produkts bereits durch zunehmende Verdampfung zunimmt.
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5a zeigt schließlich eine mögliche Ausführungsform eines Rührelements 19. Im Unterschied zu dem Wischerelement 18 der 4 ist das Rührelement 19 nicht parallel zur Rotorachse R angeordnet, sondern ist um einen Winkel zur Rotorachse R angestellt. Aufgrund dieser Anstellung wird das viskose Produkt abgelenkt und je nach Orientierung des Anstellwinkels nach oben oder unten umgeleitet.
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Aus der perspektivischen Darstellung der 5b ist zu erkennen, dass die Rührelemente 19, 20 auch mit entgegengesetzt angestellten Winkeln versehen sein können, sodass das Produkt von dem in der Bildebene oberen Rührelement 20 in Richtung des Pfeils P2 nach unten und von dem in der Bildebene unteren Rührelement 19 in Richtung des Pfeils P3 nach oben gefördert wird. Hierdurch wird eine intensive Durchmischung des Produkts im Sammelbereich 9 bewirkt.
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6 zeigt eine Ausführungsform eines Reaktors 1b, bei welchem zwischen dem oberen Bereich H, der als Heizbereich ausgebildet ist und dem am unteren Ende des Reaktors 1b ausgebildeten konisch zulaufenden Sammelbereichs 9 ein Staubereich 23 ausgebildet ist. Der Staubereich 23 schafft ein gewisses zusätzliches Volumen, dass als Verweilzeitvolumen für das Produkt P bezeichnet werden kann. Das Produkt P wird auf ein höheres Niveau N angehoben, sodass das Niveau N über den Sammelbereich 9 hinaus ansteigt bis kurz unter den oberen, beheizten Bereich H des Reaktors 1b. Der Rotor 6 durchsetzt erfindungsgemäß dabei auch den Staubereich 23 und erstreckt sich bis in den Sammelbereich 9. Im Staubereich 23 sind ebenso wie im Sammelbereich 9 zusätzliche Rührelemente 21 vorgesehen. Es ist zu erkennen, dass die Rührelemente 21 an äußeren Enden von Streben angeordnete Paddel 22 besitzen, die unterschiedliche Anstellwinkel besitzen und damit unterschiedlich orientiert sind. Alternativ zu einer Ausführung von Paddeln an Streben können auch Paddel ohne Streben verwendet werden. Darüber hinaus können die Paddel 22 auch noch um eine zweite räumliche Achse geschwenkt sein, so dass die Durchmischung des Produkts mittels der voneinander abweichenden Rührelemente 21 noch intensiver wird. In jeweils einer Radialebene des Rotors befinden sich Rührelemente 21 in gleichbleibender Konfiguration. Die Konfiguration der Rührelemente 21 einander benachbarter Radialebenen weicht voneinander ab.
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7 zeigt eine alternative Ausführungsform eines Reaktors 1c. Genau wie bei der Ausführungsform der 6 weist auch dieser Reaktor 1c einen oberen Bereich H auf, der als Heizzone bezeichnet werden kann und mit einer entsprechenden Heizeinrichtung versehen ist. An diesen oberen Bereich H schließt sich der Sammelbereich 9 in konischer Konfiguration an, wie es bereits in 1 gezeigt worden ist. Auch hier sind Rührelemente 8 sowie Wischerelemente 4 vorhanden, die allerdings nur rein schematisch dargestellt sind. Das besondere bei dieser Ausführungsform ist, dass das Niveau N, bis zu welchem das Produkt P in den Reaktor 1c eingebracht worden ist, gegenüber der Ausführungsform der 1 und 1b angehoben worden ist. Das Niveau N bzw. der Staubereich ragt bis in den oberen Bereich H hinein, wodurch sich das Verweilzeitvolumen erheblich vergrößert. Durch dieses Aufstauen des Produkts P wird in gleicher Weise wie bei der Ausführungsform der 6 das Verweilzeitvolumen signifikant erhöht. Die Konfiguration der Wischerelemente ist an den Niveaustand angepasst. In diesem unteren Bereich gibt es mithin Wischerelemente, die in der Nähe der Heizfläche 3 angeordnet sind sowie Rührelemente.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Reaktorgehäuse
- 1a
- Reaktorgehäuse
- 1b
- Reaktorgehäuse
- 1c
- Reaktorgehäuse
- 2
- Heizfläche
- 3
- Heizfläche
- 4
- Wischerelement
- 5
- Wischerelement
- 6
- Rotor
- 7
- Rotorwelle
- 8
- Rührelement
- 9
- Sammelbereich
- 9a
- Sammelbereich
- 9b
- Austragsbereich
- 10
- Arm
- 11
- Ausgang
- 12
- Paddel
- 13
- Pumpe
- 14
- Wischerelement
- 15
- Wischerelement
- 16
- Haltering
- 17
- Strebe
- 18
- Rührelement
- 19
- Rührelement
- 20
- Rührelement
- 21
- Rührelement
- 22
- Paddel
- 23
- Staubereich
- H
- oberer Bereich
- N
- Niveaustand
- P
- Produkt
- P1
- Pfeil
- P2
- Pfeil
- P3
- Pfeil
- R
- Rotorachse
- S
- Spalt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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