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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spritzgießwerkzeugplatte zur Verwendung in einem Spritzgießwerkzeug zur Herstellung von Formlingen mit einer Vielzahl von in Spalten und Reihen angeordneten Handhabungselementen, wobei der Abstand r zwischen benachbarten Handhabungselementen innerhalb der Reihe größer als der Abstand s zwischen benachbarten Handhabungselementen innerhalb der Spalten ist.
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Das Spritzgießen ist eines der wichtigsten Verfahren zur Herstellung von Formlingen bzw. Formteilen. Hierbei wird die im Allgemeinen ursprünglich als Pulver oder Granulat vorliegende Formmasse erhitzt, plastifiziert und unter hohem Druck in ein entsprechendes Formwerkzeug gedrückt. Die Formmasse erstarrt in dem Formwerkzeug und wird anschließend dem geöffneten Werkzeug entnommen. Beispielsweise werden handelsübliche PET-Flaschen durch Streckblasformen eines Hohlkörperpreforms bzw. Hohlkörpervorformlingen hergestellt. Dabei wird der Preform in einem ersten Schritt mittels Spritzgießen erstellt. Das sich an den Spritzgießvorgang anschließende Streckblasformen kann entweder unmittelbar nach Herstellung des Preforms oder zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
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Bei der Herstellung der entsprechenden Spritzgießformen ist ein hoher Aufwand von Nöten, da die Spritzgießform einerseits für sehr hohe Drücke ausgelegt sein muss und andererseits entsprechend beheizte und/oder gekühlte Kanäle aufweisen muss.
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Auch wenn die vorliegende Erfindung prinzipiell in Spritzgießwerkzeugen jeglicher Art verwendet werden könnte, wird sie im Folgenden anhand eines Spritzgießwerkzeuges zur Herstellung von PET-Preforms beschrieben. Solche Spritzgießwerkzeuge weisen eine Vielzahl, z.B. 96, Kavitäten auf, in die entsprechend ausgebildete Werkzeugkerne eingeführt werden. Bei geschlossenem Werkzeug, d.h., wenn der Kern in die entsprechenden Kavität eingesetzt ist, wird zwischen dem Kern einerseits und der Kavität andererseits ein Raum, der sogenannte Formraum gebildet. In diesen Raum wird dann der plastifizierte Kunststoff, z.B. PET, unter hohem Druck eingespritzt. Sobald der PET-Preform genügend abgekühlt ist, kann die Form geöffnet und der Preform entnommen werden. Um die Zykluszeiten, d.h. die Zeit von einem Spritzvorgang bis zu dem nächsten Spritzvorgang, zu reduzieren, ist es bereits üblich, den Preform zu einem sehr frühen Zeitpunkt aus der Form zu entnehmen, zudem der Preform an seinen Außenflächen bereits fest ist, dessen innerer Bereich jedoch noch flüssig ist. In diesem Zustand wird der Preform im Allgemeinen in eine sogenannte Entnahmeplatte übergeben, die einen Satz aus Aufnahmekavitäten aufweist. Dabei umfasst der Aufnahmekavitätensatz so viele Aufnahmekavitäten wie das Werkzeug Kerne bzw. Kavitäten hat, so dass von jedem Kern der erstarrte Preform in eine Aufnahmekavität übergeben werden kann. So ist es beispielsweise bei den sogenannten Vertikalwerkzeugen, d.h. denjenigen Spritzgießwerkzeugen, die sich durch eine vertikale Bewegung des einen Werkzeugteils gegenüber dem anderen öffnen, üblich, die Werkzeugform bereits nach z.B. 10 Sekunden zu öffnen, eine Entnahmeplatte mit entsprechenden Aufnahmekavitäten zwischen die Werkzeugteile in die Form einzufahren, die einzelnen Preforms in die Aufnahmekavitäten mittels Schwerkraft hineinfallen zu lassen, die Entnahmeplatte mit den Preforms aus dem Werkzeug herauszuformen, die Form wieder zu schließen und den nächsten Spritzgießvorgang zu beginnen. Während des nächsten Spritzgießvorgangs verbleiben die vorherigen Preforms in den Aufnahmekavitäten, die üblicherweise gekühlt werden.
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Es sind auch Ausführungsformen bekannt, bei denen die einzelnen Preforms mittels einer Greifereinheit aus der Form entnommen und in die außerhalb der Werkzeugform angeordnete Entnahmeplatte übergeben werden.
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Da der Preform zur Abkühlung in der Aufnahmekavität des Standes der Technik eine verhältnismäßig lange Zeit verweilen muss, sodass in der Regel bereits der nächste Preform aus dem Spritzgießwerkzeug entnommen werden kann, bevor der Preform in der Aufnahmekavität soweit abgekühlt ist, dass er ohne die Gefahr einer Beschädigung entnommen werden kann, ist es bereits üblich, Entnahmeplatten zu verwenden, die mehrere Sätze von Aufnahmekavitäten besitzen, wobei jeder Satz so viele Aufnahmekavitäten aufweist, wie das Spritzgießwerkzeug Preforms pro Spritzzyklus bereitstellt. Die einzelnen Aufnahmekavitätensätze werden dann nacheinander mit Preforms bestückt, sodass der einzelne Preform länger als einen Spritzgießzyklus in der Aufnahmekavität verbleiben kann.
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Bei der Herstellung von Preforms weisen die Spritzgießwerkzeuge zwei Werkzeughälften auf, die zwischen einer offenen und einer geschlossenen Position hin- und herbewegt werden können. Die eine Werkzeughälfte weist die sogenannte Kavitätenplatte auf, die eine Vielzahl von in Spalten und Reihen angeordnete Kavitäten hat, wobei der Abstand r zwischen benachbarten Kavitäten innerhalb der Reihen größer als der Abstand s zwischen benachbarten Kavitäten innerhalb der Spalten ist. Die andere Werkzeughälfte weist eine Kernplatte auf, die entsprechende Kerne aufweist, die im geschlossenen Zustand der Werkzeugform innerhalb der Kavitäten angeordnet sind. Daher sind auch die Kerne in einer Vielzahl von Spalten und Reihen angeordnet wobei der Abstand r zwischen benachbarten Kernen innerhalb der Reihen größer als der Abstand s zwischen benachbarten Kernen innerhalb der Spalten ist. Sowohl die Kerne als auch die Kavitäten sind Handhabungselemente im Sinne der vorliegenden Erfindung. Handhabungselemente sind alle Elemente, die mit den Formlingen während der Herstellung oder der Entnahme oder der darauffolgenden Kühlung in Kontakt treten oder diese bearbeiten.
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In der Regel erfolgt die Zufuhr der plastifizierten PET-Schmelze über Öffnungen im Boden der Kavitäten. Um die plastifizierte Schmelze gleichmäßig allen Kavitäten zuführen zu können, weist die Kavitätenplatte ein entsprechendes Heißkanalnetzwerk auf, das im Inneren der Kavitätenplatte angeordnet ist. Da der Anguss, d.h. der Punkt an dem die plastifizierte Schmelze der Kavitätenplatte zugeführt wird, in der Regel in der Mitte der Platte angeordnet ist, erstreckt sich das Heißkanalnetzwerk von dem Anguss zu jeder Kavität, wobei die Kanäle immer schmaler werden, je weiter sie von dem Anguss entfernt sind. In der Nähe des Angusses wird jedoch ein Abschnitt des Heißkanals einen relativ großen Querschnitt haben, so dass benachbarte Kavitäten nicht zu dicht nebeneinander angeordnet werden können.
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Bei dem beschriebenen PET-Werkzeug wird deswegen häufig ein Abstand von etwa 140 mm zwischen dem Mittelpunkt einer Kavität und dem Mittelpunkt der in Reihenrichtung unmittelbar benachbarten Kavität eingehalten.
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Grundsätzlich sind auch Anwendungen denkbar, bei denen nicht der Querschnitt des Heißkanals, sondern möglicherweise der Querschnitt von Kühlkanäle in bestimmten Bereichen der Kavitätenplatte oder der Kernplatte ein zu dichtes Anordnen der Handhabungselemente verhindert.
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In der Regel kann der Abstand s zwischen benachbarten Kavitäten innerhalb der Spalten kleiner gewählt werden.
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Aufgrund des relativ großen Abstandes r zwischen benachbarten Kavitäten und Kernen innerhalb der Reihen können die einzelnen Aufnahmekavitätensätze ineinander verschachtelt angeordnet werden, sodass beispielsweise jeweils zwischen zwei Aufnahmekavitäten eines ersten Satzes jeweils eine Aufnahmekavität eines zweiten Satzes angeordnet ist. Anders ausgedrückt, gehört beispielsweise bei zwei Aufnahmekavitätensätzen in Reihenrichtung jede zweite Aufnahmekavität zum ersten Aufnahmekavitätensatz, während die anderen Aufnahmekavitäten zum zweiten Aufnahmenkavitätensatz gehören.
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Sobald sich daher das Spritzgießwerkzeug öffnet, kann die Entnahmeplatte in das geöffnete Werkzeug bewegt werden und die Preforms aufnehmen. Aufgrund der speziellen Anordnung der Aufnahmekavitätensätze ist dann im Falle von zwei Aufnahmekavitätensätzen jede zweite Aufnahmekavität von einem Preform besetzt, während die anderen Aufnahmekavitäten der Entnahmeplatte leer sind. Die Entnahmeplatte wird nun aus dem Werkzeug herausgefahren, dieses wird geschlossen und der nächste Satz aus Preforms gefertigt. Sobald die Form wieder geöffnet ist, wird die Entnahmeplatte wieder zwischen die geöffneten Werkzeughälften gefahren, jedoch diesmal in eine versetzte Position, sodass nun die Preforms des nächsten Satzes in die freien Aufnahmekavitäten des anderen Aufnahmekavitätensatzes übergeben werden können.
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Sobald alle Aufnahmekavitäten bestückt sind, und die Entnahmeplatte wieder aus dem Werkzeug herausgefahren ist, müssen die am längsten in der Entnahmeplatte gehaltenen Preforms entfernt werden. Zu diesem Zweck wird eine Nachbehandlungsplatte, die mit Kühlstiften und Entnahmestiften ausgestattet ist, mit der Entnahmeplatte derart ausgerichtet, dass die Kühlstifte und die Entnahmestifte jeweils in die in der Entnahmeplatte gehaltenen Preforms eintauchen. Die Kühlstifte dienen der Zufuhr von Kühlmittel, z.B. Luft, während die Entnahmestifte derart betätigt werden können, z.B. durch Anlegen eines Unterdruckes, dass sie den entsprechenden Preform aus der Entnahmeplatte nehmen können. Um alle Preforms aus den unterschiedlichen Aufnahmekavitätensätzen entnehmen zu können, lässt sich die Nachbehandlungsplatte in verschiedenen zueinander versetzten Positionen mit der Entnahmeplatte ausrichten, sodass in jeder der unterschiedlichen Positionen die Entnahmestifte mit einem anderen Aufnahmekavitätensatz fluchten und die darin befindlichen Preforms dadurch entnommen werden können.
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Grundsätzlich ist es wünschenswert, die Kavitäten und Kerne möglichst dicht beieinander anzuordnen, um Material und Gewicht der Spritzgießwerkzeuge zu reduzieren.
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Innerhalb der Kavitätenplatte verläuft jedoch in der Regel mindestens ein Heißkanal zur Zuführung der plastifizierten Schmelze im Wesentlichen in Spaltenrichtung, was zur Folge hat, dass im Bereich dieses Heißkanals die Kavitäten nicht beliebig nah beieinander angeordnet werden können. Dieser Heißkanal legt daher beim Stand der Technik den Abstand von z. B. 140 mm zwischen benachbarten Kavitäten fest. Dies hat zur Folge, dass auch die Kerne den entsprechenden Abstand haben müssen, was wiederum zur Folge hat, dass die Aufnahmekavitäten eines Aufnahmekavitätensatzes ebenfalls einen Abstand von 140 mm von Mittelpunkt zu Mittelpunkt haben müssen. Um die Entnahme und die Nachbehandlung bzw. Kühlung der Preforms in der Entnahmeplatte zu gewährleisten, müssen dann auch die Entnahmestifte und die Kühlstifte der Nachbehandlungsplatte das gleiche Abstandsmaß haben.
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Eine Verkürzung des üblichen Abstandsmaß von 140 mm würde daher Material und Gewicht nicht nur bei der Kavitätenplatte, sondern auch bei der Kernplatte sowie der Entnahmeplatte und der Nachbehandlungsplatte einsparen. Alternativ kann man natürlich auch bei einer gegebenen Plattengröße, die von der verwendeten Spritzgießmaschine abhängt, bei geringerem Abstand eine größere Anzahl von Handhabungselementen auf den Platten anordnen, so dass je Spritzgießzyklus eine größere Anzahl von Preforms hergestellt werden können.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Spritzgießwerkzeugplatte der eingangsgenannten Art zur Verfügung zu stellen, bei der der Abstand zwischen benachbarten Handhabungselementen reduziert werden kann, ohne dass der im Allgemeinen notwendige Heißkanal beeinträchtigt wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass eine Reihe von Handhabungselementen durch zwei Gruppen von Handhabungselementen gebildet wird, wobei für den Abstand z zwischen den Gruppen von Handhabungselementen gilt z = r(1 + a / n) , wobei r der Abstand der Handhabungselemente innerhalb einer Gruppe ist und n, a ∊ IN mit n > 1.
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Soweit in der vorliegenden Anmeldung von einem Abstand die Rede ist, ist damit immer der Abstand von Mittelpunkt zu Mittelpunkt gemeint, wenn nicht ausdrücklich anderes erwähnt ist. IN ist die Menge der natürlichen Zahlen (1, 2, 3 ...). Durch die erfindungsgemäße Aufteilung der Handhabungselemente in zwei Gruppen können diese beiderseits des Heißkanals angeordnet werden, sodass innerhalb der Gruppen der Abstand zwischen den Handhabungselementen reduziert werden kann, während der Abstand z zwischen dem Handhabungselement der ersten Gruppe, welches der zweiten Gruppe am nächsten angeordnet ist und dem Handhabungselement der zweiten Gruppe, welches der ersten Gruppe von Handhabungselementen am nächsten angeordnet ist, größer gewählt wird.
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Der Abstand kann allerdings nicht beliebig von dem Abstand r abweichen, da aufgrund des Vorsehens von mehreren Sätzen von Aufnahmekavitäten in der Entnahmeplatte und die damit verbundenen zueinander versetzten Übergabepositionen zwischen Entnahmeplatte einerseits und Kavitätenplatte oder Kernplatte andererseits es zwischen dem Abstand z zwischen den Gruppen von Handhabungselementen es zu Fehlanpassungen kommen kann.
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Bei der erfindungsgemäßen Wahl des Abstandes ist jedoch gewährleistet, dass die Entnahmeplatte und Kavitätenplatte jederzeit passend zueinander positioniert werden können.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird a < n gewählt. Durch diese Wahl können beispielsweise Aufnahmekavitäten der Entnahmeplatte in einer ersten Position zur Aufnahme von Preforms aus der ersten Gruppe der Kavitäten vorgesehen sein, während sie in einer anderen Position zur Aufnahme von Preforms aus der anderen Gruppe von Kavitäten vorgesehen sind. In der Regel ist es zweckmäßig n < 5 und vorzugsweise n = 3 zu wählen.
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Weiterhin ist in einer besonders bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass a = 1 ist.
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Wie bereits ausgeführt, kann die Spritzgießwerkzeugplatte als Kavitäten- oder Kernplatte ausgebildet sein, sodass die Handhabungselemente dann Kavitäten oder Kerne sind, deren Innenbzw. Außenkontur der Außen- bzw. Innenkontur eines herzustellenden Formlings entspricht.
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Grundsätzlich kann die Spritzgießwerkzeugplatte jedoch auch eine Entnahmeplatte zur Entnahme von Formlingen aus einer Spritzgießform mit einer entsprechend ausgestalteten Kernplatte oder Kavitätenplatte sein, wobei dann die Handhabungselemente Elemente zur Aufnahme von Formlingen aus der Spritzgießform, vorzugsweise Aufnahmehülsen sind, wobei die Entnahmeplatte eine Mehrzahl von Handhabungselementensätze aufweist, wobei jeder Handhabungselementesatz eine Vielzahl von in Spalten und Reihen angeordneten Handhabungselementen aufweist, wobei der Abstand r zwischen benachbarten Handhabungselementen des Handhabungselmentesatzes innerhalb der Reihen größer als der Abstand s zwischen benachbarten Handhabungselementen des Handhabungselementesatzes innerhalb der Spalten ist, wobei eine Reihe von Handhabungselementen des Handhabungselementesatzes durch zwei Gruppen von Handhabungselementen des Handhabungselementesatzes gebildet wird, wobei für den Abstand z zwischen den Gruppen von Handhabungselementen des Handhabungselementesatzes gilt z = r(1 a / n) , wobei r der Abstand der Handhabungselemente des Handhabungselementesatzes innerhalb einer Gruppe ist und n,a ∊ IN mit n > 1 und a < n.
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Sind daher die einzelnen Kerne und Kavitäten des Spritzgießwerkzeuges entsprechend dem Anspruch 1 angeordnet, so müssen auch die entsprechenden Aufnahmeelemente der Entnahmeplatte im gleichen Abstand angeordnet sein. Da die Entnahmeplatte im Allgemeinen mehrere Sätze von Preforms zur gleichen Zeit halten muss, die nacheinander in die entsprechenden Aufnahmeelemente übergeben werden, weist die Entnahmeplatte verschiedene Sätze aus Handhabungselementen bzw. Aufnahmeelementen auf. Vorzugsweise sollte daher bei jedem Handhabungselementesatz eine Reihe von Handhabungselementen durch zwei Gruppen von Handhabungselementen gebildet werden, wobei für den Abstand z die oben genannte Bedingung gilt.
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Mit Vorteil beträgt die Anzahl der Handhabungselementesätze n. Mit anderen Worten wird n für die Bestimmung des Abstandes zwischen den Gruppen von Kavitäten und Kernen des Spritzgießwerkzeuges entsprechend der für die Entnahmeplatte vorgesehene Anzahl von Handhabungselementesätzen gewählt. Weist beispielsweise die Entnahmeplatte drei Handhabungselementesätze auf, so beträgt der Abstand z am Besten 4/3 × r.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist jedem Handhabungselement eines ersten Handhabungselementesatzes ein Handhabungselement eines zweiten Handhabungselementesatzes zugeordnet, wobei die Handhabungselemente dafür vorgesehen sind, nacheinander Formlinge aus der Spritzgießform und zwar aus der gleichen Kavität oder von dem gleichen Kern aufzunehmen. Dabei beträgt vorzugsweise der Abstand h zwischen den zugeordnete Handhabungselementen h = r/n.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Spritzgießwerkzeugplatte eine Nachbehandlungsplatte, bei der die Handhabungselemente Entnahmeelemente, vorzugsweise Entnahmestifte, zur Entnahme der Formlinge aus einer Entnahmeplatte sind.
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Der erfindungsgemäß gewählte Abstand zwischen den beiden Gruppen an Handhabungselementen für die Kernplatte und die Kavitätenplatte muss somit nicht nur für die Entnahmeplatte, sondern auch für die mit der Entnahmeplatte zusammenarbeitende Nachbehandlungsplatte entsprechend gewählt werden. Auch die Nachbehandlungsplatte kann im Falle von drei Handhabungselementensätzen der Entnahmeplatte in drei verschiedenen Positionen relativ zur Entnahmeplatte positioniert werden, wobei die Entnahmeelemente jeweils mit einem anderen Handhabungselementesatz der Entnahmeplatte ausgerichtet sind und die in diesen Handhabungselementesatz angeordneten Preforms entnehmen können.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Nachbehandlungsplatte zumindest ein Nachbehandlungsset auf, welches eine Vielzahl von in Spalten und Reihen angeordneten Nachbehandlungselemente, vorzugweise Kühlstifte aufweist, wobei der Abstand r zwischen benachbarten Nachbehandlungselementen des Nachbehandlungssatzes innerhalb der Reihen größer als der Abstand s zwischen benachbarten Nachbehandlungselementen des Nachbehandlungssatzes innerhalb der Spalten ist, wobei eine Reihe von Nachbehandlungselementen des Nachbehandlungssatzes durch zwei Gruppen von Nachbehandlungselementen gebildet wird, wobei für den Abstand z zwischen den Gruppen von Nachbehandlungselementen gilt z = r(1 + a / n) , wobei r der Abstand der Nachbehandlungselementen innerhalb einer Gruppe ist und n, a ∊ IN mit n > 1 und a < n.
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Mit anderen Worten weist die Nachbehandlungsplatte nicht nur Entnahmestifte sondern auch entsprechende Kühlstifte auf, die in die Preforms eingesetzt werden und die Preforms von innen kühlen. Für die Kühlstifte muss dann ebenfalls die Anordnungsregel gelten.
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Am Besten beträgt die Anzahl der Nachbehandlungssätze (n – 1). Im Falle von 3 Sätzen von Aufnahmekavitäten sind somit am besten 2 Nachbehandlungssätze vorgesehen, so dass sobald die Nachbehandlungsplatte zu der Entnahmeplatte ausgerichtet ist, ein Aufnahmekavitätensatz mit Hilfe der Entnahmeelemente geleert werden kann, während die beiden anderen Aufnahmekavitätensätze bzw. die in diesen befindlichen Preforms mit den Kühlstiften der beiden Nachbehandlungssätzen gekühlt werden können.
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Beschrieben wurden eine Kavitätenplatte, eine Kernplatte, eine Entnahmeplatte und eine Nachbehandlungsplatte, die jeweils Handhabungselemente aufweisen, die in Gruppen angeordnet sind, die in einem entsprechenden Abstand zueinander, wie oben ausgeführt wurde, angeordnet sind. Mit diesen einzelnen Elementen kann somit ein Spritzgießwerkzeug zur Herstellung von Preforms zusammengesetzt werden. Dieses weist dann auf:
- i) eine Kavitätenplatte gemäß der vorliegenden Erfindung,
- ii) eine Kernplatte gemäß der vorliegenden Erfindung, wobei die Kavitätenplatte und die Kernplatte relativ zueinander zwischen einer geschlossenen Position und einer geöffneten Position hin- und herbewegbar sind, wobei in der geschlossenen Position die als Kerne ausgebildeten Handhabungselemente der Kernplatte in die als Kavitäten ausgebildeten Handhabungselemente der Kavitätenplatte eingesetzt sind, so dass sich zwischen Kernen einerseits und Kavitäten andererseits Formräume bilden, deren Innenkontur der Außenkontur der herzustellenden Formlingen entspricht,
- iii) eine erfindungsgemäße Entnahmeplatte, wobei die Entnahmeplatte zwischen einer Außenposition, in der die Entnahmeplatte nicht zwischen der Kavitätenplatte und der Kernplatte angeordnet ist, und mindestens zwei Entnahmepositionen, in denen die Entnahmeplatte zwischen der Kavitätenplatte und der Kernplatte angeordnet ist, hin- und herbewegt werden kann, wobei in jeder Entnahmeposition jeweils ein Handhabungselementesatz zu der Kern- oder Kavitätenplatte ausgerichtet angeordnet ist, sodass die Formlinge aus der Kern- oder Kavitätenplatte zu den Handhabungselementen des ausgerichtet angeordneten Handhabungselementesatzes übergeben werden können, und
- iv) eine erfindungsgemäße Nachbehandlungsplatte.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform sowie der zugehörigen Figuren. Es zeigen:
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1 eine schematische Ansicht einer Kern- oder Kavitätenplatte,
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2 eine schematische Draufsicht auf eine Entnahmeplatte,
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3 eine schematische Draufsicht auf eine Nachbehandlungsplatte und
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4 eine schematische Seitenansicht auf eine Entnahmeplatte und eine Nachbehandlungsplatte.
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1 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Kernplatte gemäß einer bevorzugten Ausführungsform. Die Kernplatte 1 weist eine Reihe von als Kerne ausgebildete Handhabungselemente 2–9 auf, die in Reihen und Spalten angeordnet sind.
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Die Kernplatte arbeitet mit einer entsprechenden Kavitätenplatte zusammen, deren Kavitäten im gleichen Abstand zueinander angeordnet sind, wie die Kerne der Kernplatte zueinander angeordnet sind.
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Im Folgenden wird daher anhand von 1 die Anordnung der Kerne an der Kernplatte beschrieben. Die Anordnung der Kavitäten in der Kavitätenplatte ist jedoch gleich.
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Sowohl die Kern- als auch die Kavitätenplatte sind Teile eines Spritzgießwerkzeuges, wobei entweder die Kavitätenplatte oder die Kernplatte entlang der Führungssäulen 10 auf die andere Platte zu- oder von dieser wegbewegt werden kann. In der geschlossenen Position werden die Kerne der Kernplatte innerhalb der Kavitäten der Kavitätenplatte zu liegen kommen, um Formräume zu bilden, deren Innenkontur der Außenkontur der herzustellenden Preforms entspricht.
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Die Kerne der Kernplatte 1, die in 1 dargestellt ist, haben in Spaltenrichtung den Abstand s zueinander. In Reihenrichtung haben die Kerne den Abstand r, welcher größer als der Abstand s ist. In Spaltenrichtung gibt es zwei Zwischensprünge, d.h. zwei Reihen, in denen keine Kerne angeordnet sind. Diese Zwischensprünge werden benötigt, um entsprechende Schieberelemente zur Öffnung von Halsbacken aufzunehmen. Diese haben jedoch mit der vorliegenden Erfindung nichts zu tun. Erfindungsgemäß sind die Kerne einer Reihe in zwei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe besteht aus den Kerne 2, 3, 4 und 5, während die andere Gruppe aus den Kerne 6, 7, 8 und 9 besteht. Der Abstand zwischen den Kerne einer Gruppe beträgt r, während der Abstand zwischen den am nächsten beieinander liegenden Kerne unterschiedlichen Gruppen z beträgt.
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Für z gilt z = r(1 + a / n) , wobei r der Abstand der Handhabungselemente innerhalb einer Gruppe ist und n, a ∊ IN mit n > 1. In den in den Figuren gezeigten Beispielen ist a = 1 und n = 3, sodass z = 4/3 r ist.
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Im Gegensatz zu dem bekannten Stand der Technik, bei der die Abstände in Reihenrichtung alle gleich groß waren, ist nun erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Abstände innerhalb der Gruppen kleiner sind als der Abstand zwischen benachbarten Gruppen. Der Grund hierfür ist, dass die für die Herstellung der Preforms notwendige plastifizierte Schmelze innerhalb der Platte zugeführt werden muss. Der dafür notwendige Kanal erlaubt es nicht, dass die Kerne 5 und 6 näher beieinander angeordnet sind. Innerhalb der Gruppen kann jedoch auf Kanäle mit großem Querschnitt verzichtet werden, sodass die Abstände innerhalb einer Gruppe reduziert werden können, was Material einspart oder die Möglichkeit eröffnet, bei einer Kernplatte gleicher Größe mehr Kerne unterzubringen, wodurch das Spritzgießwerkzeug eine höhere Ausgangsleistung aufweist.
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In 2 ist eine schematische Draufsicht auf eine Entnahmeplatte 11 gezeigt. Die Entnahmeplatte 11 weist einen Befestigungsabschnitt 20 auf, mit der die Platte an einem Roboterarm befestigt werden kann, mit dem die Entnahmeplatte in die geöffnete Form bewegt werden kann, um die Preforms aus der Form aufzunehmen. Die Entnahmeplatte 11 weist Spalten 12A, 13A, 14A, 15A, 16A, 17A, 18A und 19A mit Aufnahmekavitäten auf, die ebenfalls in Reihen und Spalten angeordnet sind. Die Aufnahmekavitäten haben in Spaltenrichtung ebenfalls den Abstand s, während sie in Reihenrichtung den Abstand r aufweisen, wie in 2 eingezeichnet ist. Auch hier sind die einzelnen Spalten in Reihenrichtung in Gruppen aufgeteilt, sodass sich eine Gruppe mit Spalten aus Aufnahmekavitäten 12A, 13A und 14A und 15A sowie eine weitere Gruppe mit den Spalten aus Aufnahmekavitäten 16A, 17A, 18A und 19A ergibt.
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Um die Beschreibung zu vereinfachen, werden im folgenden die einzelnen Spalten 12A, 13A, 14A, 15A, 16A, 17A, 18A und 19A von Aufnahmekavitäten auch lediglich als Aufnahmekavitäten 12A, 13A, 14A, 15A, 16A, 17A, 18A und 19A bezeichnet. Dennoch besteht jede Aufnahmekavität 12A, 13A, 14A, 15A, 16A, 17A, 18A und 19A aus mehreren in Spaltenrichtung angeordneten Aufnahmekavitäten.
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Die Entnahmeplatte 11 kann in das geöffnete Werkzeug geführt werden, sodass die Aufnahmekavität 12A den Preform von dem Kern 2 (siehe 1) aufnehmen kann, während die Aufnahmekavität 13A den Preform von dem Kern 3 aufnehmen kann, usw.
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Die Entnahmeplatte weist mehrere Sätze von Aufnahmekavitäten auf. Der erste Satz besteht aus den Aufnahmekavitäten 12A, 13A, 14A, 15A, 16A, 17A, 18A, 19A, der zweite Satz besteht aus den Aufnahmekavitäten 12B, 13B, 14B, 15B, 16B, 17B, 18B und 19B und der dritte Satz besteht schließlich aus den Aufnahmekavitäten 12C, 13C, 14C, 15C, 16C, 17C, 18C und 19C.
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Die Entnahmeplatte 11 kann in drei unterschiedlichen Positionen zwischen den geöffneten Werkzeughälften, d.h. zwischen der Kernplatte und der Kavitätenplatte positioniert werden, wobei in einer Position der Kern 2 mit der Aufnahmekavität 12A ausgerichtet ist, während in der zweiten Position diese mit der Aufnahmekavität 12B und in der dritten Position mit der Aufnahmekavität 12C ausgerichtet ist. In gleicher Weise ist beispielsweise der Kern 6 in der ersten Position mit der Aufnahmekavität 16A ausgerichtet, in der zweiten Position mit der Aufnahmekavität 16B und in der dritten Position mit der Aufnahmekavität 16C ausgerichtet.
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In der jeweiligen Position können die Preforms von den Kernen in die Aufnahmekavitäten übergeben werden. Bei der Entnahme der Preforms des nächsten Spritzgießzyklus wird die Entnahmeplatte in eine andere Position gebracht, sodass die Preforms über einen längeren Zeitraum in der Aufnahmekavität verbleiben können. Sie müssen erst dann entnommen werden, wenn dieser Satz Aufnahmekavitäten zur Aufnahme der nächsten Preforms gebraucht wird.
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Zu diesem Zweck wird die in 3 gezeigte Nachbehandlungsplatte verwendet. Die Nachbehandlungsplatte 31 weist Entnahmeelemente 32 bis 39 auf, die hier als Entnahmestifte ausgebildet sind. Auch diese Entnahmeelemente haben in Spaltenrichtung den Abstand s, während sie in Reihenrichtung den Abstand r haben. Auch hier sind die Entnahmeelemente in zwei Gruppen 32 bis 35 einerseits und 36 bis 39 andererseits aufgeteilt, wobei der Abstand in Reihenrichtung zwischen den Elementen einer Gruppe z beträgt. Zur Entnahme der nachbehandelten, d.h. vollständig abgekühlten Preforms aus der Entnahmeplatte kann die Nachbehandlungsplatte wieder in drei verschiedenen Positionen relativ zur Entnahmeplatte positioniert werden, sodass beispielsweise der Entnahmestift 32 nacheinander die Aufnahmekavitäten 12A, 12B und 12C anfahren kann.
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Zusätzlich weist die Nachbehandlungsplatte noch mehrere, im gezeigten Beispiel zwei, Gruppen von Nachbehandlungselementen, die hier als Kühlstifte ausgebildet sind, auf. Die Kühlstifte 32A bis B, 33A bis B, 34A bis B, 35A bis B, 36A bis B, 37A bis B, 38A bis B, 39A bis B und 40A bis B sind ebenfalls in Spalten und Reihen angeordnet und haben ebenfalls in Spaltenrichtung den Abstand s. In Reihenrichtung haben die einzelnen Nachbehandlungsstifte eines Satzes den Abstand r und bilden ebenfalls wieder zwei Gruppen, die mit dem Abstand z voneinander beabstandet sind. Der Abstand zwischen zwei benachbarten Nachbehandlungsstiften verschiedener Sätze beträgt h. h ist im gezeigten Beispiel r/3. Die Nachbehandlungsplatte weist den zusätzlichen Kühlstift 36C auf, dessen Funktion später noch erläutert wird.
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In 4 ist zur Verdeutlichung eine Seitenansicht auf die Entnahmeplatte 21 und die hierzu ausgerichtete Nachbehandlungsplatte 31 dargestellt. In der dargestellten Position ist beispielsweise der Entnahmestift 32 in der Lage, einen Preform, der sich in der Aufnahmekavität 12C befindet aufzunehmen, während die beiden zugeordneten Kühlstifte 32A und 32B die in den Aufnahmekavitäten 12A und 12B befindlichen Preforms kühlen.
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In der gezeigten Position sind die Kühlstifte 36C sowie 40A und 40B nicht in Funktion.
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Wie bereits ausgeführt, kann die Entnahmeplatte 21 relativ zur Nachbehandlungsplatte 31 in drei unterschiedlichen Positionen positioniert werden. In einer zweiten Position, die nicht dargestellt ist, ist der Kühlstift 32 zu der Aufnahmekavität 12B ausgerichtet, sodass dann der Kühlstift 32A außer Funktion tritt, da der Kühlstift 32B dann mit der Aufnahmekavität 12A zusammenarbeitet. In dieser zweiten Position werden dann auch der Kühlstift 36C zur Kühlung der Aufnahmekavität 15C sowie der Kühlstift 40A zur Kühlung der Aufnahmekavität 19C benötigt.
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Schließlich ist in der dritten (ebenfalls nicht dargestellten) Position der Entnahmestift 32 gegenüber der Aufnahmekavität 12A angeordnet, sodass die beiden Kühlstifte 32A und 32B außer Funktion treten. In dieser Position arbeitet nun der Kühlstift 36A mit der Aufnahmekavität 15C zusammen.
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Man erkennt nun deutlich, dass aufgrund der erfindungsgemäß gewählten Anordnung der Kavitäten und Kerne und der daraus resultierenden Anordnung der Aufnahmekavitäten sowie der Entnahme- und Kühlstifte trotz des unterschiedlichen Abstandes zwischen den Gruppen der Kühlstift 36C sowohl mit der Aufnahmekavität 15C der ersten Gruppe in der beschriebenen dritten Position als auch mit der Aufnahmekavität 16A der zweiten Gruppe in der in 4 gezeigten ersten Position zusammenarbeiten kann.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung kann ein deutlich kompakteres Spritzgießwerkzeug hergestellt werden, ohne den Durchmesser des Heißkanals zu verringern. Grundsätzlich wäre es auch denkbar, die Handhabungselemente in mehr als zwei Gruppen aufzuteilen, wobei dann für benachbarte Gruppen jeweils die beanspruchten Abstände einzuhalten wären.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kernplatte
- 2–9
- Kerne bzw. Handhabungselemente
- 10
- Führungssäule
- 11
- Entnahmeplatte
- 20
- Befestigungsabschnitt
- 12A–19A
- 1. Satz Aufnahmekavitäten
- 12B–19B
- 2. Satz Aufnahmekavitäten
- 12C–19C
- 3. Satz Aufnahmekavitäten
- 31
- Nachbehandlungsplatte
- 32–39
- Entnahmeelemente
- 32A,B–39A,B, 36C
- Kühlstifte