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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur gasdichten Abdeckung von Lagerbehältern ohne Innenstütze, wie sie zur Vermeidung von Energieverlusten und/oder von Schadstoffemissionen bei der Lagerung von organischen und/oder anorganischen Fluiden benötigt werden. Solche Vorrichtungen finden insbesondere in Tierzuchtbetrieben bei der Lagerung flüssiger Exkremente oder bei der aeroben und anaeroben Abwasser- und/oder Abfallbehandlung Verwendung, um die Emission von Gerüchen und Luftschadstoffen zu vermeiden sowie zur Erfassung und zur stofflichen und energetischen Verwertung von energiereichen bzw. von nährstoffhaltigen Gasen.
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Um die Abdeckung von Lagerbehältern ohne Verfügbarkeit einer Innenstütze zu realisieren, wurden bereits mehrere technische Lösungen vorgeschlagen.
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So offenbart die
DD 274021 A1 einen Behälter zur anaeroben Behandlung von Gülle, der durch eine gasdichte Plane abgedeckt ist, wobei diese Plane einerseits mit dem Behälterrand verbunden ist und ihre konfektionierte Form dadurch erhält, dass sie mit einem gewichtsbelasteten Seiltragwerk durch eine Vielzahl von flexiblen Halteelementen verbunden ist. Diese praktisch kaum realisierbare technische Idee muss daran scheitern, dass im Falle des Verlassens der Endstellung der vorkonfektionierten Abdeckplane bei Windbelastung unbeherrschbare Segelwirkungen auftreten.
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Mit der
EP 1801037 A1 wird eine Abdeckung für Güllebehälter, Biogasspeicher und dergleichen bekannt gemacht, die im wesentlichen durch Schwimmkörper mit zwei unterschiedlichen Funktionen gekennzeichnet ist. Ein ringförmig ausgebildeter Schwimmkörper ist als lageveränderliches Abdichtelement zwischen Flüssigkeitsoberfläche und Behälterwand vorgesehen. Über dieses Abdichtelement ist die konfektionierte Abdeckplane gespannt, wobei die Spannung durch mit der Abdeckplane am Umfang verbundene Ballastelemente erzielt wird, die in die Behälterflüssigkeit eintauchen. Eine weitere Art von Schwimmkörpern hält die Abdeckplane in der konfektionierten geometrischen Figur.
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Im Falle der Verminderung des Gasdruckes zwischen der Flüssigkeitsoberfläche und der Abdeckplane kommt es infolge der Wirkung der Ballastelemente zum tieferen Eintauchen der Abdeckplane in die Behälterflüssigkeit. Grundsätzlich kann in speziellen Einsatzfällen auf den Einsatz von schwimmenden Stützkörpern verzichtet werden, insbesondere dann, wenn die Abdeckplane halbkugelförmig oder kugelabschnittsförmig konfektioniert wurde. Allerdings ist diese technische Lösung mit wenigstens drei Mängeln behaftet. So lässt sich die vollständige Abdeckung des Behälters wegen des technisch erforderlichen Abstandes des abdichtenden ringförmigen Schwimmkörpers zur Behälterwand im praktischen Betrieb ohne mögliche Beschädigungen der Abdeckplane nicht erreichen, woraus Gasemissionen und im Falle der Speicherung von Biogas auch Energieverluste resultieren. Im Falle des erwünschten Fernhaltens von Oberflächenwasser ist auch der Eintrag des auf die Abdeckplane auftreffenden Regens in den abgedeckten Behälter als Mangel zu verzeichnen. Angesichts der Tatsache, dass flexible Kunststoffplanen als bevorzugtes Abdeckmaterial für eine Reihe von Gasmolekülen nur mit beachtlichen Diffusionswerten verfügbar sind, lassen sich die diffundierenden Gase technisch praktisch nicht erfassen und bei Erfordernis auch nicht nachbehandeln.
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Schließlich stellt die Montage der Ballastelemente ein Problem dar, weil sich die benötigten Konstruktionen aus Stahlbeton oder Naturstein kaum im gefüllten Behälter montieren lassen.
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Die
WO 2008/031593 A1 kennzeichnet einen Gasspeicher, der im Falle eines erläuterten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit einem abzudeckenden Flüssigkeitsbehälter zum Einsatz kommen kann. Die Abdeckfolie ist dabei an einer starren Deckenkonstruktion befestigt, die ihrerseits an außerhalb des abzudeckenden Behälters angeordneten Halteelementen vertikal verschieblich fixiert ist. Die Abdeckfolie ist außerdem mit dem Behälterrand gasdicht verbunden.
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Im Falle des Absenkens der Deckenkonstruktion infolge eines abnehmenden Speicherinhaltes oder eines geringeren Gasdruckes faltet sich der zylindrische Teil der Abdeckplane zwischen der Deckenkonstruktion und dem Behälterrand zusammen, ohne die dichte Behälterabdeckung in Frage zu stellen.
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Die Nachteile dieser technischen Lösung bestehen neben den Maßnahmen, die gegen die an der gefalteten zylindrischen Behälterabdeckung angreifenden Windkräfte realisiert werden müssen, in den Wirkungen aus der einschaligen Abdeckung mit den möglichen Gasemissionen. Außerdem stellte der Mechanismus für das Anheben und Absenken der Deckenkonstruktion eine kosten- und wartungsintensive Anlagenkomponente dar.
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Die Weiterentwicklung eines abgedeckten Flüssigkeitsbehälters mit einem zusätzlichen Gasraum wird mit der
DE 102010008897 B4 bekannt gemacht. Eine spezielle Behälterkonstruktion ermöglicht dabei das mit einem Gasfüllvorgang einhgergehende Aufrichten der flexiblen Behälterwand, wobei mit der Behälterwand verbundene Verstärkungsstreben nach vollständiger Aufrichtung in vorbereiteten Positionen des Fundamentes verankert werden. Gleichzeitig werden ausgewählte Punkte des oberen Randes der Behälterwand mit Auflageelementen so miteinander verbunden, dass diese für eine sich absenkende Gasspeicherfolie unter der gegebenenfalls luftgestützten Wetterschutzmembran einen Auflagerost bilden, ohne durch eine Mittelstütze stabiliert zu werden.
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Für das Nachrüsten bestehender Behälter ohne Mittelstütze mit einer gasdichten Abdeckung ist auch diese technische Lösung nicht geeignet. Hinzu kommt, dass bei größeren Behälterdurchmessern das Installieren von Elementen eines Auflagerostes ohne den Einsatz zusätzlicher Mittelstützen an konstruktive Grenzen stößt.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb in der Entwicklung einer technischen Lösung für die gasdichte Abdeckung von großvolumigen offenen Lagerbehältern, mit deren Hilfe die Mangel des bekannten Standes der Technik überwunden werden. Insbesondere geht es um eine kostengünstige technische Lösung, die mit bekannten Mitteln an bestehenden Lager- oder Prozessbehältern nachgerüstet werden kann, um die Emissionvermeidung von Gerüchen oder Luftschadstoffen sowie das Vermeiden von Energieverlusten im Fall der Lagerung brennbarer Gase zu erreichen.
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Die Erfindung löst die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden durch die Merkmale der Unteransprüche beschrieben.
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Danach wird eine gasdichte Abdeckung von Lagerbehältern ohne Innenstütze, die aus einer einfachen oder zweifachen flexiblen Membrane besteht, erhalten, wenn die eingesetzten Membranen etwa im Bereich der senkrechten Behälterachse gegen horizontale Verschiebungen fixiert sind.
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Diese grundsätzliche Anordnung fußt auf der Beobachtung der oft einseitigen Auflage einer installierten Gasspeichermembran bei geringem Gasfüllstand auf dem Schutzgitter oberhalb des maximalen Füllstandes der im Lagerbehälter befindlichen Prozessflüssigkeit, das bisher aus starren oder flexiblen Elementen zwischen der Behälterwand und dem Kopf einer Mittelstütze gebildet wird.
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Im Falle des Einsatzes einer Doppelmembran haben weder die untere Membran zur Aufnahme anfallender Prozessgase noch die obere und gegebenenfalls luftgestützte Wetterschutzmembran einen Kontakt mit der Mittelstütze. Insbesondere die so genannte Gasspeichermembran könnte auf diese Weise bei geringeren Gasfüllständen die halbkugel- oder kugelabschnitssförmig konfektionierte Geometrie verlassen und teilweise in die Flüssigkeit des Lagerbehälters eintauchen, wenn die rostförmige Auflagerkonstruktion zwischen Mittelstütze und Behälterwand nicht verfügbar wäre.
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Die den annähernden Mittelpunkt der Behälterabdeckung fixierende Haltekonstruktion ist oberhalb der Abdeckmembranen angeordnet, wobei die Lage der mittlere Verankerung der Abdeckmembranen wenigstens zu zwei Verankerungspunkten gesichert ist.
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Die Stützelemente für die Haltekonstruktionen sind außerhalb des abzudeckenden Lagerbehälters angeordnet, womit für bestehende Lagerbehälter im Falle der vorgesehenen nachträglichen Abdeckung das Entleeren, die Verstärkung des Behälterbodens und das Errichten einer Mittelstütze mit der Auflagerkonstruktion zur Vermeidung von Kontakten zwischen der Gasspeichermembran und der im Lagerbehälter befindlichen Prozessflüssigkeit entfallen kann.
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Im Falle des Einsatzes einer zweischaligen Abdeckmembran werden die Membranen außer an der Behälterwand des abzudeckenden Lagerbehälters auch im Bereich der Behälterachse miteinander verbunden.
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Das Verbindungselement für die beiden Abdeckmembranen im Bereich der Behälterachse ist ein flexibles Zugelement.
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Außerdem ist im Bereich zwischen dem zu lagernden Medium und der unteren Abdeckmembran etwa in der Behältermitte ein Ballastelement angeordnet.
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Zur Vermeidung von Gasverlusten und der Emissionen von Gerüchen und Luftschadstoffen sind die eingesetzten Abdeckmembranen im oberen Bereich der Behälterwand mit dieser gasdicht verbunden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Stützelemente für die Haltekonstruktionen mit der Behälterwand des abzudeckenden Lagerbehälters verbunden.
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Für die Haltekonstruktionen werden bevorzugt starre Elemente, beispielsweise Vollwand- oder Fachwerkträgerkonstruktionen, und/oder flexible Elemente, beispielsweise Seil- oder Gurtkonstruktionen, aus Metall oder verstärkten Kunststoffen eingesetzt.
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Insbesondere die einzusetzenden Stützelemente und/oder die Haltekonstruktionen können mit Blitzableiterfunktionen ausgestattet sein.
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Auch das vorgeschlagene flexible Zugelement ist eine Seil- oder Gurtkonstruktion aus faserverstärktem Kunststoff.
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Das unterhalb der unteren Membran, die in erster Linie die Funktion der Gasspeichermembran besitzt, angeordnete Ballastelement besteht bevorzugt aus Stahlbeton, Stahl oder aus einem mit Naturstein gefülltem Behälter aus Stahl oder verstärktem Kunststoff.
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In einer weiteren Ausführungsvariante ist vorgesehen, im Bereich des oberen Randes des abzudeckenden Lagerbehälters ein mit dem oberen Rand des Lagerbehälters verbundene Auflagekonstruktion einzusetzen, die aus wenigstens drei in der Behälterachse zusammengeführten Auflageelementen besteht, wobei zwischen den benachbarten Auflageelementen starre oder flexible Verbindungselemente angeordnet sind, die für die Ablage wenigstens einer der eingesetzten Abdeckmembranen oberhalb des Flüssigkeitsspiegels vorgesehen sind.
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Weiterhin können an der Auflagekonstruktion Einrichtungen für die Behälterfüllung und/oder für die Gasentnahme angeordnet sein.
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Eine einfache oder im Falle des Einsatzes einer Doppelmembran kann die äußere Abdeckmembran in einer besonderen Ausführungsform auch zeltförmig sowohl mit dem Verankerungspunkt als auch mit dem oberen Behälterrand verbunden sein, wobei auf eine luftgestützte oder prozessgasgestützte Konstruktion verzichtet werden kann. Die zwischen dem oberen Behälterrand und dem Verankerungspunkt gespannte Membran bildet damit die geometrische Oberfläche eines Kegels, eines Kegelstumpfes, einer Pyramide oder eines Pyramidenstumpfes. Eine derartige Gestaltung der Abdeckmembran schützt den Behälterinhalt ebenfalls vor unerwünschten Emissionen und vor dem Eindringen von Niederschlägen in Form von Regen und/oder Schnee.
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Bei einer unterhalb des Zeltdaches angeordneten lageveränderlichen Speichermembran wird diese auch vor unerwünschten Witterungseinflüssen geschützt, ohne für das jederzeitige Vorhandensein von Stützluft für die äußere Abdeckmembran Sorge tragen zu müssen.
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Im Falle des Einsatzes einer zweischaligen Abdeckmembran ist die äußere Abdeckmembran als luftgestützte Konstruktion ausgebildet.
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Dagegen ist im Falle des Einsatzes einer einschaligen Abdeckmembran die Abdeckmembran als prozessgasgestützte Konstruktion ausgebildet.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen technischen Lösung bestehen in erster Linie in der nun verfügbaren Möglichkeit, der Forderung nach vollständiger Abdeckung bisher offen betriebener Prozessbehälter in der Abwassertechnik, in der Chemieindustrie und auch in Anlagen zur Nassvergärung biogener Einsatzstoffe auch dann nachkommen zu können, wenn das Nachrüsten solcher Behälter mit Mittelstützen aus technischen, logistischen und/oder wirtschaftlichen Gründen auszuschließen ist. Je nach Baugrundbeschaffenheit und Platzverhältnissen werden sich die Stütz- und Haltekonstruktionen außerhalb der abzudeckenden Behälter und oberhalb der einzusetzenden Abdeckungen befinden und unterschiedlich ausgebildet sein. Immer geht es jedoch darum, den etwaigen Mittelpunkt der äußeren Abdeckmembran in erfindungsgemäßer Weise höhen- und lagemäßig zu fixieren und insbesondere im Falle des Einsatzes einer darunter angeordneten zweiten Membrane, beispielswiese zum Zwecke der Gasspeicherung, durch ein flexibles Element mit dem etwaigen Mittelpunkt dieser Membran und einem unter dieser Membran angeordneten Ballastelement zu verbinden. Der auf diese Weise in horizontaler Richtung fixierte Mittelpunkt der Abdeckmembranen vermeidet die einseitige Verschiebung einer nicht vollständig gefüllten Membran, was die Verfügbarkeit eines Auflagerostes zur Vermeidung des Eintauchens der Abdeckung in die gelagerte Flüssigkeit überflüssig macht.
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Schließlich besteht im Falle einer zweischaligen Abdeckung die Möglichkeit, die über ein Überdruckventil aus der luftgestützten Witterungsschutzmembran austretende Stützluft so nachzubehandeln, dass sie von luftfremdem Stoffen entfrachtet werden kann.
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Ausführungsbeispiele:
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Die Erfindung soll nachstehend mit Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
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In der beigefügten Zeichnung zeigen
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1: die schematische Darstellung der in der Behälterachse angeordneten Vorrichtungskomponenten einer zweischaligen Behälterabdeckung;
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2: die schematische Schnittdarstellung einer zweischaligen Behälterabdeckung bei mittlerer Füllung der Gasspeichermembran durch Prozessgas mit der Fixierung des Mittelpunktes durch ein Seiltragwerk;
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3: die schematische Draufsicht auf eine Behälterabdeckung mit der Fixierung des Mittelpunktes durch ein dreigliedriges Seiltragwerk;
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4: die schematische Schnittdarstellung einer zweischaligen Behälterabdeckung bei maximaler Füllung der Gasspeichermembran durch Prozessgas mit der Fixierung des Mittelpunktes durch eine starre Bogenkonstruktion;
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5: die schematische Draufsicht auf eine Behälterabdeckung mit der Fixierung des Mittelpuktes durch eine zweigliedrige Bogenkonstruktion;
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6: die schematische Schnittdarstellung einer zweischaligen Behälterabdeckung einer zweischaligen Behälterabdeckung bei minimaler Füllung der Gasspeichermembran durch Prozessgas mit der Fixierung des Mittelpunktes durch eine starre Brückenkonstruktion;
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7: die schematische Draufsicht auf eine Behälterabdeckung mit der Fixierung des Mittelpuktes durch eine zweigliedrige Brückenkonstruktion;
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8: die schematische Schnittdarstellung einer einschaligen prozessgasgestützten Abdeckmembran mit Einrichtungen für die Behälterfülllung und für die Gasentnahme;
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9: die schematische Schnittdarstellung einer zweischaligen Abdeckmembran mit einer Auflagekonstruktion für die Gasspeichermembran;
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10: die schematische Draufsicht auf eine Auflagekonstruktion für die Gaspeichermembran.
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Ausführungsbeispiel 1:
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Gemäß der 1 bis 3 besteht eine zweischalige Behälterabdeckung aus zwei flexiblen Abdeckmembranen 1.1, 1.2 aus faserverstärkten Kunststoffen, die kugelabschnittsförmig konfektioniert wurden. Etwa in der senkrechten Behälterachse 3 sind beide Abdeckmembranen 1.1, 1.2 zwischen jeweils zwei so genannte Klöpperböden aus Edelstahl eingespannt. An den Klöpperböden sind stabile Befestigungsösen positioniert. Die oberhalb der äußeren Abdeckmembran 1.1 angeordnete Befestigungsöse bildet die Verankerung 4 für die Fixierung der äußeren Behälterabdeckung 1.1 an der Haltekonstruktion 5. Zwischen den Befestigungsösen unterhalb der äußeren Abdeckmembran 1.1 und oberhalb der inneren Abdeckmambran 1.2 ist ein flexibles Zugelement 11 angeordnet, damit sich die innere Abdeckmembran 1.2 bei maximaler Füllung mit Prozessgas weitgehend der äußeren Abdeckmembran 1.1 annähern kann. In diesem Fall ist die Mittelpunktlage der inneren Abdeckmembran 1.2 durch die Konfektionierung dieses Abdeckelementes gewährleistet. An der Befestigungsöse unterhalb der inneren Abdeckmembran 1.2 ist das Verbindungselement 10 angeordnet, das das Ballastelement 12 trägt.
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Bei teilweiser oder bei minimaler Füllung der innereren Abdeckmembran 1.2 mit Prozessgas könnte sich der Mittelpunkt der inneren Abdeckmembran 1.2 von der senkrechten Behälterachse 3 entfernen, wenn sich unter Wirkung des Ballastelementes 12 das flexible Zugelement 11 zwischen der äußeren Abdeckmembran 1.1 und der inneren Abdeckmembran 1.2 nicht straffen würde. Damit werden in den kritischen Betriebssituationen mit schlaffer Beschaffenheit der inneren Abdeckmembran 1.2 die Mittelpunkte beider Abdeckmembranen 1.1, 1.2 unterhalb der Verankerung 4 an der Haltekonstruktion 5 etwa in der Nähe der senkrechten Behälterachse 3 gehalten. Die Haltekonstruktion 5 besteht aus einem dreigliedrigen Seiltragwerk.
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Die flexiblen Elemente 9 dieses Tragwerkes stehen mit den Verankerungspunkten 6 von drei Stützelementen 7 in Verbindung. Diese Stützelemente 7 sind als außerhalb des abgedeckten Behälters angeordnete Pylonen ausgebildet. Diese Gestaltung der Beälterabdeckung erlaubt es, bei vollständigem Erhalt der technischen, energetischen und emissionseitigen Vorteile einer Behälterabdeckung mittels Doppelmembran auf eine Mittelstütze für ein sicherndes Balken- oder Gurttragwerk für die mitunter schlaffe innere Abdeckmembrane 1.2 zu verzichten. Dabei kann es ohne technische Konsequenzen wohl zum Kontakt oder zum Eintauchen des Ballastelementes 12 in das im Behälter gelagerte flüssige Medium kommen, nicht jedoch zum Kontakt der inneren Abdeckmembran 1.2 mit dieser Flüssigkeit.
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Ausführungsbeispiel 2:
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Gemäß der 4 und 5 ist eine zweischalige Behälterabdeckung, die aus einer äußeren 1.1 und einer inneren Abdeckmembran 1.2 besteht, grundsätzlich wie im Beispiel 1 gestaltet. Die Verankerung 4 der beiden Abdeckmembranen 1.1, 1.2 erfolgt hier jedoch an einer Haltekonstruktion 5, die aus zwei starren Elementen 8 in Form einer bogenförmigen Trägerkonstruktion besteht. Diese bogenförmige Trägerkonstruktion ist an zwei Verankerungspunkten 6 mit zwei Stützelementen 7 verbunden, wobei diese Stützelemete 7 außerhalb des abzudeckenden Behälters angeordnet sind.
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Ausführungsbeispiel 3:
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Gemäß der 6 und 7 ist eine zweischalige Behälterabdeckung wie im Beispiel 2 gestaltet. Während es sich bei der äußeren Abdeckmembran 1.1 um eine luftgestützte Konstruktion 20 handelt, ist die innere Abdeckmembran 1.2 eine prozessgasgestützte Konstruktion 21. Die beiden Abdeckmembranen 1.1, 1.2 sind etwa in der senkrechten Behälterachse 3 an der Verankerung 4 einer Haltekonstruktion 5 befestigt, womit insbesondere die Mittelpunktlage beider Abdeckmembranen 1.1, 1.2 auch dann etwa im Bereich der senkrechten Behälterachse 3 gehalten wird, wenn die innere Abdeckmembran 1.2 bei geringer Füllung mit Prozessgas eine schlaffe Beschaffenheit aufweist und bei einseitiger Verschiebung aus der Mittelpunktlage anderenfalls zumindest teilweise Kontakt mit der im Behälter gelagerten Flüssigkeit bekommen könnte. Bei der Haltekonstruktion 5 handelt es sich um eine Brückenkonstruktion aus zwei starren Elementen 8, die an den Verankerungspunkten 6 von zwei Stützelementen 7 befestigt sind, wobei diese Stützelemente außerhalb des Behälters angeordnet sind.
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Ausführungsbeispiel 4:
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Gemäß der 8 besteht eine Behälterabdeckung ohne Mittelstütze aus einer einschaligen Abdeckmembran 1.1, die zeltförmig als zwischen dem Verankerungspunkt 6 der Haltekonstruktion 5 einerseits und am oberen Behälterrand gespannt ausgebildet ist. Die Mittelpunktlage der Abdeckmembran 1.1 wird dadurch gesichert, dass die Abdeckmembran 1.1 an der Verankerung 4 einer Haltekonstruktion 5 befestigt ist. Wie bei allen beschriebenen Beispielen sind im oberen Bereich der Behälterwand 2, vorzugsweise oberhalb des maximalem Füllstandes der zu lagernden Prozessflüssigkeit, sowohl die Einrichtung für die Behälterfüllung 18 als auch die Einrichtung für die Gasentnahme 19 angeordnet.
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Ausführungsbeispiel 5:
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Gemäß der 9 und 10 ist eine Behälterabdeckung ohne Mittelstütze analog des Beispiels 2 mit einer zweischaligen Abdeckmembran 1.1, 1.2 ausgeführt. Wegen der ausschließbaren Einseitigkeit der Verlagerung der inneren Abdeckmambran 1.2 sind hohe mechanische Belastungen einer Auflagekonstruktion 14 nicht zu befürchten. Deshalb kann in vielen Fällen eine derartige Vorsorgemaßnahme durchaus ohne belastbare Mittelstütze eingesetzt werden. Dazu ist auf dem oberen Behälterrand 13 eine Auflagekonstruktion aus Leichtbauelementen in Form von Holzbalken, Leichtmetallprofilen oder faserverstärkten Kunststoffprofilen befestigt, die aus radial angeordneten Auflageelementen 15 und zwischen diesen Auflageelementen angeordneten Verbindungselementen 16 besteht.
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Bei Verfügbarkeit dieser Auflagekonstruktion 14 ragt die in bestimmten Betriebssituationen schlaffe innere Abdeckmembran 1.2 nicht in den von der Behälterflüssigkeit nicht berührten Teil des abgedeckten Lagerbehälters hinein, sondern legt sich auf die Oberkante 17 der Auflageelemente 15 und gegebenenfalls auch auf die Oberkanten der Verbindungselemente 16 auf.
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Bezugszeichenliste
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- 1.1
- äußere Abdeckmembran
- 1.2
- innere Abdeckmembran
- 2
- Behälterwand
- 3
- Behälterachse
- 4
- Verankerung
- 5
- Haltekonstruktion
- 6
- Verankerungspunkt
- 7
- Stützelement
- 8
- starre Elemente
- 9
- flexible Elemente
- 10
- Verbindungselement
- 11
- flexibles Zugelement
- 12
- Ballastelement
- 13
- oberer Behälterrand
- 14
- Auflagekonstruktion
- 15
- Auflageelement
- 16
- Verbindungselement
- 17
- Oberkante des Auflageelementes
- 18
- Einrichtung für die Behälterfüllung
- 19
- Einrichtung für die Gasentnahme
- 20
- luftgestützte Konstruktion
- 21
- prozessgasgestützte Konstruktion
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DD 274021 A1 [0003]
- EP 1801037 A1 [0004]
- WO 2008/031593 A1 [0007]
- DE 102010008897 B4 [0010]