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Die Erfindung betrifft eine tragbare Vorrichtung, mit der Rohwasser zu Trinkwasser aufbereitet und transportiert werden kann.
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Zur Aufbereitung von Rohwasser sind Filtersysteme zur Partikelentfernung bekannt. Die Partikelentfernung ist Voraussetzung für sicheres Desinfizieren des Wassers; dabei werden verschiedene Filtrationsverfahren, die sich auch nach Verwendungszweck des Wassers unterscheiden, eingesetzt. Grundsätzlich lassen sich die Filtrationsverfahren in drei Hauptgruppen einteilen, der Kornmassenfiltration, der Membranfiltration (Mikro- und Ultrafiltration) und der Feinfiltration, die sich neben der Filtergeschwindigkeit und der Spülbarkeit vor allem in den Trenngrenzen unterscheiden.
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Die Trenngrenze eines Filters hängt von dessen Porenweite ab. Durch Art und Aufbau des Filters können verschiedene Trenngrenzen je nach Trennaufgabe und Partikelgrößen eingestellt werden.
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Für die Trinkwasseraufbereitung im Katastrophenfall wurde von den Schäfer-Werken GmbH, Neunkirchen, eine tragbare Fasskonstruktion (Krisenfass DWS-30) entwickelt, die eine kombinierte Aktivkohle/Mikro- oder Ultrafiltermembranpatrone umfasst. Das Krisenfass ist mit einer Handluftpumpe ausgestattet, mit der der zur Einleitung des Membranfiltrationsvorgangs erforderliche Druck von maximal 3 bar aufgebaut werden kann.
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Allerdings scheitert der Einsatz des Krisenfasses bislang an der schnell auftretenden Filterblockade, zu der es kommt, wenn als Rohwasser vorgereinigtes Abwasser einer Kläranlage (Worst-Case-Wasser nach DVGW-Arbeitsblatt W212) eingesetzt wird, wie in der Studienarbeit von Hannes Maier, BA University of Cooperative Education, Karlsruhe, Januar 2006, gezeigt wurde.
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Eine im Krisenfass einsetzbare Filterpatrone ist in der
DE 20 2004 019 386 U1 beschrieben, die sich aus einem Bauteil zur Schadstoffabsorption (ein gesintertes Aktivkohlerohr), einem Reaktor zum Abbau oder zur Zugabe von Inhaltsstoffen und einer Sperre für mikrobielle Inhaltsstoffe (ein Bündel Hohlfasermembranen) zusammensetzt. Der Reaktor zum Abbau oder zur Zugabe von Inhaltsstoffen wird aus einem mit Feinsieben begrenzten rohrförmigen Behälter gebildet, und kann mit einer Schüttung etwa aus feinkörnigem Eisenhydroxid) oder einem Sinterblock gefüllt sein.
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Aus der
DE 30 35 741 C2 ist ein Gruppenfiltriergerät zur feldmäßigen Herstellung von Trinkwasser aus belastetem Rohwasser bekannt, das einen aus einem flexiblen Material hergestellten Vorbehandlungsbeute aufweist, der eine Einlassöffnung für Rohwasser und Chemikalien hat und der mit einem Filter fluidisch verbunden ist. Ein aus dem Vorbehandlungsbeutel zum Filter führender Ablasshahn für vorgereinigtes Wasser ist oberhalb eines Schlammsammelraums am unteren konisch ausgebildeten Ende des Vorbehandlungsbeutels vorgesehen. Durch den im Vorbehandlungsbeutel abgetrennten Schlamm wird das Filter entlastet.
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Ferner ist ein von der Universität Kassel entwickelter tragbarer Membran-Wasserfilter (abgekürzt PAUL für Portable Aqua Unit for Lifesaving) bekannt, der an einem Bestimmungsort in der Nähe eines Oberflächengewässers aufgestellt werden kann und mit ca. 100 Liter Fassungsvermögen ausgebildet ist. Das eingefüllte Rohwasser wird durch die enthaltene Membranfilter-Einheit zu einem Entnahmeschlauch geführt. Der für die Membranfiltration mit einer Porenweite von 20 bis 100 nm erforderliche Wasserdruck wird durch die Bauhöhe von etwa 1,15 Metern erreicht, so dass während des Filtrierens permanent Wasser nachgefüllt werden muss, um den Filtrationsvorgang aufrecht zu erhalten. Mit Tragegurten ausgerüstet kann die leere Wasserfiltereinheit, die ein Gewicht von 23 kg aufweist, zu Fuß von einer Person an den Einsatzort gebracht werden. Im Einsatz verbleibt die Einheit an ihrem Standort.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine einfache und leichte Vorrichtung bereitzustellen, mit der nicht nur eine Trinkwasseraufbereitung, sondern auch der Trinkwassertransport bewerkstelligt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst.
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Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Mit einer erfindungsgemäßen tragbaren Wasseraufbereitungs- und -transportvorrichtung können Rohwässer wie geklärtes Abwasser, Teichwasser und andere Oberflächenwässer zu Trinkwasser aufbereitet und transportiert werden. Die Wasseraufbereitungsvorrichtung hat eine Einlassöffnung für Rohwasser, ein Filtermodul, einen Sammelraum für filtriertes Rohwasser und eine damit fluidisch verbundene Wasserentnahmevorrichtung. Das Filtermodul begrenzt einen mit der Einlassöffnung verbundenen Rohwasserraum. Ferner weist die Wasseraufbereitungsvorrichtung eine Zufuhrvorrichtung für Wasseraufbereitungschemikalien auf, die sich durch die Einlassöffnung für Rohwasser und das Filtermodul in den Sammelraum erstreckt. Zudem weist das Filtermodul einen Mehrschichtfilter mit zumindest einem Grobfilter und zumindest einem Feinfilter auf, so dass die Wasseraufbereitungschemikalien in filtriertes Wasser gegeben werden. Mit der Mehrschichtfiltration vor der chemischen Wasserbehandlung, die oxidative Prozesse zur Entkeimung umfasst, kann eine sichere Desinfektion erreicht werden, da durch das Zurückhalten von Partikeln durch das Mehrschichtfilter die Überführung von partikulären organischen Stoffen durch die oxidativen Prozesse in eine wasserlösliche Form unterbunden wird. So wird durch die Mehrschichtfiltration zum einen eine geringere Zehrung der Wasseraufbereitungschemikalien durch Oxidation der partikulären organischen Stoffe erreicht und zum anderen werden weniger gesundheitsschädliche Nebenprodukte aus den oxidierten partikulären organischen Stoffen gebildet.
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Die erfindungsgemäße Wasseraufbereitungsvorrichtung ist in ihrer Ausführung sehr einfach und damit kostengünstig herstellbar und somit auch für die ärmere Bevölkerung in wasserarmen Regionen oder Krisengebieten der Erde erschwinglich, bzw. kann dort kostengünstig durch Hilfsorganisationen in großem Umfang bereitgestellt werden. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann nicht nur Rohwasser zu Trinkwasser aufbereitet werden, sondern dieses kann auch durch eine Person von einer Wasserstelle, an der die Vorrichtung mit Rohwasser befüllt wird, zu einem Ort, an dem das aufbereitete Rohwasser als Trinkwasser konsumiert werden kann, transportiert werden.
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Das Mehrschichtfilter des Filtermoduls kann auch mehr als zwei Filter aufweisen. Die Porengröße der Filter des Mehrschichtfilters nimmt jeweils in Fließrichtung von der Einlassöffnung für Rohwasser zu dem Sammelraum ab, so dass zunächst die gröberen Partikel durch das Grobfilter zurückgehalten werden, ehe feinere partikuläre Stoffe durch das Feinfilter abgetrennt werden. Auf diese Weise kann ein Zusetzen des Feinfilters verhindert bzw. dessen Laufzeit deutlich verlängert werden, bevor ein Austausch oder Rückspülen erforderlich wird.
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Die Porengröße des Grobfilters liegt in einem Bereich von 2 μm bis 10 μm, während die Porengröße des Feinfilters von 0,5 μm bis 2 μm beträgt. Vorteilhaft gestattet das Mehrschichtfilter das Filtrieren unter Schwerkrafteinfluss, das Aufbringen eines Drucks ist nicht erforderlich.
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Die Grob- und Feinfilter sowie gegebenenfalls weitere Filter des Mehrschichtfilters können unabhängig voneinander aus einem Fasertextil bestehen, das aus Kunststoff-, Glas-, Metall-, Stoff- oder Zellulosefasern gebildet ist.
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In einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen tragbaren Wasseraufbereitungsvorrichtung kann das Mehrschichtfilter so ausgebildet sein, dass es den Rohwasserraum begrenzt und sich somit bis zu der Einlassöffnung erstreckt.
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Alternativ kann das Filtermodul, das den Mehrschichtfilter aufweist, einen flexibel oder starr ausgeführten Behälter umfassen, der den Rohwasserraum begrenzt und zwei oder mehr Öffnungen aufweist. Eine Öffnung des Behälters stellt die Einlassöffnung für Rohwasser dar und in einer gegenüberliegenden Öffnung ist das Mehrschichtfilter angeordnet.
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Das Filtermodul, sei es als bis zur Einlassöffnung reichender Mehrschichtfilter oder mit Behälter ausgeführt, kann lösbar in der Wasseraufbereitungsvorrichtung angeordnet sein und so eine Entnahme etwa zum Rückspülen des Mehrschichtfilters ermöglichen.
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Zur lösbaren Befestigung in der Wasseraufbereitungsvorrichtung kann das Filtermodul eine Befestigungs- und/oder Positioniervorrichtung aufweisen.
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Der Sammelraum, in dem das filtrierte Wasser aufgefangen wird und mittels Wasseraufbereitungschemikalien behandelt wird, kann durch eine Wandung und/oder Beschichtung aus einem für Trinkwasserkontakt geeigneten bzw. zugelassenen Material begrenzt werden, das zudem inert gegenüber den eingesetzten Wasseraufbereitungschemikalien ist. Ein geeignetes Material kann ein thermoplastischer Kunststoff sein, der in Folienform flexibel ist. Ein solcher thermoplastischer Kunststoff kann beispielsweise Polyethylen, Polypropylen, Polyamid, Polyethylenterephthalat oder Polybutylenterephthalat sein. Es können aber auch andere trinkwassergeeignete Materialien eingesetzt werden.
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Ferner kann die erfindungsgemäße Wasseraufbereitungsvorrichtung zur besseren Tragbarkeit einen Tragegurt oder bevorzugt zwei als Schultergurte ausgeführte Tragegurte aufweisen. Auch weitere Tragegurte wie Hüft- oder Brustgurt sind denkbar. Mit der auf dem Rücken tragbaren Wasseraufbereitungsvorrichtung können auch unwegsame Strecken passiert werden.
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Eine erfindungsgemäße Wasseraufbereitungsvorrichtung kann zudem eine Halterung für einen Trinkbecher, eine Vorratsvorrichtung für dosierte Wasseraufbereitungschemikalien und/oder eine Zeitgebervorrichtung zur Einhaltung einer für die Wasseraufbereitungschemikalien vorgesehenen Einwirkzeit im filtrierten Wasser umfassen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die tragbare Aufbereitungsvorrichtung als Rucksack aus einem flexiblen Material ausgeführt, der den Sammelraum bereitstellt und in dem das Filtermodul mit der Einlassöffnung für Rohwasser an einer Öffnung des Rucksacks angeordnet ist.
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Vorteilhaft kann die Öffnung des Rucksacks verschließbar sein, und zusätzlich oder alternativ kann ein Durchmesser der Öffnung des Rucksacks veränderbar sein. Sowohl das Verschließen als auch das Ändern des Durchmessers kann bevorzugt durch eine durch den Rand der Öffnung gezogene Schnur bzw. Zwirn oder Kordel bereitgestellt werden.
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Weitere Ausführungsformen, sowie einige der Vorteile, die mit diesen und weiteren Ausführungsformen verbunden sind, werden durch die nachfolgende ausführliche Beschreibung deutlich und besser verständlich. Der Bezug auf die Figuren in der Beschreibung dient dabei dem erleichterten Verständnis des Gegenstands. Es zeigt:
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1 eine perspektivische Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2 in perspektivischer Vorderansicht die Vorrichtung aus 1 mit zugezogener Öffnung,
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3 eine Seitenschnittansicht durch ein Filtermodul einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Die Erfindung betrifft eine tragbare Wasseraufbereitungs- und Wassertransportvorrichtung, die ein Mehrschichtfilter aus zumindest zwei Filtern mit unterschiedlicher Trenngrenze umfasst, wobei das gröbere Filter in Fließrichtung vor einem Feinfilter angeordnet ist, wodurch die Laufzeit des Feinfilters deutlich verlängert werden kann.
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1 und 2 zeigen eine als Rucksack ausgeführte erfindungsgemäße tragbare Wasseraufbereitungs- und Wassertransportvorrichtung 1. Der Rucksack kann wie ein herkömmlicher Rucksack mit Schultergurten 8 und einer oben liegenden Öffnung 2 ausgeführt sein, die in diesem Fall gleichzeitig die Einlassöffnung 2 für Rohwasser darstellt, durch die das zu reinigende Rohwasser in den durch das Filtermodul 3 begrenzten Rohwasserraum 3.1 eingefüllt wird. Das Rohwasser wird durch ein Mehrschichtfilter des Filtermoduls 3 gefiltert, das in Filtrierrichtung ein Grobfilter 3.2 und ein Feinfilter 3.3 aufweist. Das Filtrat wird in dem Sammelraum 4 aufgefangen. Je nach Rucksackgröße kann das Volumen des Sammelraums zwischen 10 und 50 Litern variieren. Für eine gute Tragbarkeit des gefüllten Rucksacks sind besonders Rucksäcke mit 20 bis 35 Liter geeignet.
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Die Wasseraufbereitung in der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 umfasst weiter die Keimzahlminderung durch Chemikalien im Filtrat. Hierfür weist die Wasseraufbereitungsvorrichtung 1 eine Zufuhrvorrichtung 6 auf, mit der eine oder mehrere Chemikalien zur Wasseraufbereitung in den Sammelraum 4 gegeben werden können. Dazu erstreckt sich die Zufuhrvorrichtung 6 durch die Einlassöffnung 2 und das Filtermodul 3 in den Sammelraum 4. Im vorliegenden Fall handelt es sich bei der Zufuhrvorrichtung 6 einfach um eine Röhre 6 die das Mehrschichtfilter 3.2, 3.3 durchdringend befestigt ist. Die Zufuhrvorrichtung kann auch eine Verschlussvorrichtung, wie einen Deckel aufweisen (in der Fig. nicht dargestellt), so dass kein Rohwasser unbeabsichtigt durch die Zufuhrvorrichtung an dem Mehrschichtfilter vorbei in den Sammelraum gelangen kann. Selbstverständlich sind neben starren Röhren auch biegsame Schläuche oder andere Vorrichtungen denkbar, mit denen die Wasseraufbereitungschemikalien in den Sammelraum 4 gegeben werden können.
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Für eine sichere, wirkungsvolle und schnelle Desinfektion eignen sich Chlorzusätze wie Natriumhypochlorit oder Calciumhypochlorit. Die Menge des Chlorzusatzes und Kontaktzeit mit dem Filtrat für eine sichere Desinfektion hängt von der Art des Chlorzusatzes, der zu desinfizierenden Wassermenge im Sammelraum 4 mit dem im Wesentlichen dem Rucksackvolumen entsprechenden Volumen und dem Verunreinigungsgrad ab. In der Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung können für das Sammelraumvolumen angepasst dosierte Chlortabletten oder Pulvermengen etc. bereitgestellt werden. Die Desinfektionsdosis für einen befüllten Sammelraum kann so bemessen werden, dass nach der Einwirkzeit eine Höchstmenge von 0,3 mg Chlor pro Liter Wasser verbleibt.
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Eine typische Einwirkzeit bei der Chlorung liegt zwischen 15 und 30 Minuten. Um sicherzustellen, dass das gefilterte Wasser nicht vor Ablauf der Einwirkzeit aus dem Sammelraum entnommen wird, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Zeitgebervorrichtung umfassen, mit der der Ablauf einer für das Volumen des Sammelraums und das gewählte Desinfektionsmittel vorbestimmte Zeitspanne angezeigt werden kann. Eine solche Zeitgebervorrichtung, die als ein mechanischer oder elektronischer Kurzzeitmesser ähnlich einem Küchenwecker ausgeführt sein kann, kann manuell betätigt werden oder mit der Zufuhrvorrichtung für die Aufbereitungschemikalie gekoppelt sein, so dass der Ablauf der vorgegebenen Einwirkzeit mit der Zufuhr der Aufbereitungschemikalie beginnt. Ist die Einwirkzeit abgelaufen, kann dies optisch oder akustisch angezeigt werden.
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Um eine oder vorzugsweise mehrere Desinfektionsdosen aufzubewahren und mitführen zu können, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Vorratsvorrichtung, z. B. ein Magazin für Chlortabletten aufweisen. So kann eine Person, die den Wasseraufbereitungsrucksack an einer Wasserstelle befüllt hat, sogleich eine passend dosierte Aufbereitungschemikalie durch die Zufuhrvorrichtung 6 in den Sammelraum 4 geben, sodass der Desinfektionsprozess gestartet wird. Während der Einwirkzeit kann die Person den Rucksack 1 nach Hause tragen, so dass dort je nach zurückzulegender Distanz trinkfertiges Wasser ankommt.
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Zur Entnahme des aufbereiteten Trinkwassers weist der Rucksack 1 eine mit dem Sammelraum 4 verbundene Wasserentnahmevorrichtung 5 auf, bei der es sich im vorliegenden Beispiel aus 1 um einen einfachen Wasserhahn mit Kükenventil 5.1 handelt.
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Ferner kann der Rucksack mit einer Trinkbecherhalterung 7 ausgestattet sein.
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Die Rucksacköffnung 2 kann mittels einer durch den Rand 2.1 gezogenen Schnur 9 durch Zusammenziehen verschlossen werden, wie in 2 skizziert ist. Auf diese Weise kann der befüllte Rucksack transportiert werden.
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Ferner kann die Rucksacköffnung 2 zusätzlich mit einer Klappe abgedeckt werden, die beispielsweise mittels einer Steckschnalle, Klippverschluss oder Riemenverschluss fixiert wird.
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3 zeigt ein zu 1 und 2 alternatives Filtermodul 3, das in entsprechender Weise in einem Rucksack in dessen Innenbereich durch die obere Öffnung installiert werden kann. Während das Filtermodul 3 in 1 und 2 im Wesentlichen aus zwei ineinander angeordneten flexiblen Filterbeuteln, dem Grobfilter 3.2 und dem Feinfilter 3.3, besteht, die an der oberen Rucksacköffnung, die gleichzeitig die Einlassöffnung 2 bildet, befestigt sind, wird der Rohwasserraum 3.1 im Filtermodul 3 in 3 durch einen Behälter 3.4 begrenzt, dessen Wände aus einem flexiblen oder starren Material, beispielsweise einem dünnwandigen thermoplastischen Kunststoff beschaffen sein können. Der Behälter 3.4, der im vorliegenden Beispiel trichterartig ausgebildet ist, weist zwei gegenüberliegende Öffnungen auf. Die größere Öffnung wird als Einlassöffnung 2 für Rohwasser an der oberen Öffnung eines Rucksacks angeordnet, zu welchem Zweck der Behälter 3.4 eine Befestigungs- und/oder Positioniervorrichtung 3.5 aufweisen kann. Beispielsweise kann die Befestigungsvorrichtung 3.5 ein Kragen mit einer umfänglichen Nut oder Hinterschneidung sein, in die der Rucksackrand 2.1 (vgl. 2) beim Zusammenziehen mittels der Schnur 10 eingreifen kann. Die zweite, kleinere Öffnung des Behälters 3.4, die der ersten Öffnung 2 gegenüber liegt, nimmt das Mehrschichtfilter aus Grobfilter 3.2 und Feinfilter 3.3 auf. Die Zufuhrvorrichtung 6 durchdringt im gezeigten Beispiel das Mehrschichtfilter 3.2, 3.3 konzentrisch, es ist aber auch denkbar, dass die Zufuhrvorrichtung durch eine Wandung des Behälters 3.4 in den Sammelraum geführt wird.
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Gerade ein Filtermodul 3, wie es in 3 gezeigt ist, kann so ausgeführt sein, dass es leicht aus der Vorrichtung bzw. dem Rucksack entnommen werden kann, etwa um ein Rückspülen des Mehrschichtfilters vorzunehmen.
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Zum Rückspülen eines Mehrschichtfilters, der wie in 1 und 2 an der Einlassöffnung mit dem Rucksack verbunden ist, kann gegebenenfalls die Fließrichtung umgekehrt werden, und Wasser aus dem Sammelraum in den Rohwasserraum überführt werden, wodurch Rückstände aus dem Filter gespült werden. Alternativ kann auch dieses Mehrschichtfilter lösbar in der Rucksacköffnung befestigt sein, beispielsweise mittels eines Reißverschlusses, mehrerer Druckknöpfe oder eines umlaufenden Klettbandes, sofern sichergestellt ist, dass kein Rohwasser durch die lösbare Befestigung in den Sammelraum bypassieren kann.
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Anders als in den Figuren dargestellt, kann das Mehrschichtfilter auch mehr als zwei Filterschichten aufweisen, wobei die Filter jeweils immer so angeordnet sind, dass die Porenweite in Fließrichtung von der Einlassöffnung für Rohwasser zu dem Sammelraum abnimmt.
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Die Filter des Mehrschichtfilters können unabhängig voneinander aus einem Fasertextil wie einem Vlies, Gewebe, Gelege, Netz aus Kunststoff, u. a. wie schmelzgesponnenem Polypropylen oder Polysulfon, Glas, Metall, Stoff oder Zellulose bestehen.
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Die Porengröße des Grobfilters 3.2 liegt in einem Bereich von 2 μm bis 10 μm und die Porengröße des Feinfilters 3.3 von 0,5 μm bis 2 μm, wobei die Porengröße des Grobfilters 3.2 größer gewählt wird als die des Feinfilters 3.3.
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Mit der Feinfiltration können Partikel ab ca. 0,2 μm und damit auch Parasiten und Bakterien abgetrennt werden.
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Das Filtrieren in zwei oder mehr Stufen mit Grob- und Feinfilter bringt eine Laufzeitverlängerung des Feinfilters, da die gröberen Partikel durch das Grobfilter entfernt werden und das Feinfilter nicht beladen wird.
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Der Sammelraum 4 in der erfindungsgemäßen Wasseraufbereitungsvorrichtung wird durch eine Wandung aus einem für Trinkwasserkontakt geeigneten (bzw. zugelassenen) Material begrenzt. Oder die Wandung, die den Sammelraum 4 begrenzt, weist eine Beschichtung aus einem solchen Material auf. Bei diesem kann es sich um einen thermoplastischer Kunststoff wie beispielsweise Polyethylen, Polypropylen, Polyamid, Polyethylenterephthalat, Polybutylenterephthalat, handeln. Sowohl Wandung als auch Beschichtung können in flexibler Folienform vorliegen.
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Neben den Schultergurten 8, die in 1 zu sehen sind, kann die erfindungsgemäße tragbare Vorrichtung auch weitere für Rucksäcke übliche Tragegurte wie Hüft- und/oder Brustgurt aufweisen, insbesondere wenn der Rucksack ein größeres Volumen und damit in befülltem Zustand eine größere Last aufweist.
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Der Rucksack kann aus dem für Trinkwasserkontakt geeigneten Material bestehen, er kann aber auch in üblicher Weise aus Stoff, einem flexiblen Kunststoff wie Nylon oder PVC oder Leder beschaffen sein, wobei der Sammelraum durch eine entsprechende wasserdichte und Trinkwasserkontakt geeignete Folie ausgekleidet wird.
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Wie Wanderrucksäcke kann die erfindungsgemäße Trinkwasseraufbereitungs- und Transportvorrichtung Komforterhöhende Komponenten etwa für die Belüftung des Rückens, ein Traggestell zur Gewichtsübertragung auf die Hüfte, in der Länge einstellbare Gurte und Polster etc. aufweisen. BEZUGSZEICHENLISTE
1 | Wasseraufbereitungs- und Transportvorrichtung, Rucksack |
2 | Einlassöffnung |
3 | Filtermodul |
3.1 | Rohwasserraum |
3.2 | Grobfilter |
3.3 | Feinfilter |
3.4 | Rohwasserraumbehälter |
3.5 | Befestigungs- und/oder Positioniervorrichtung |
4 | Sammelraum |
5 | Wasserentnahmevorrichtung |
5.1 | Verschluss |
6 | Zufuhrvorrichtung für Wasseraufbereitungschemikalien |
7 | Halterung für Trinkbecher |
8 | Schultergurt |
9 | Verschlussschnur |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202004019386 U1 [0006]
- DE 3035741 C2 [0007]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Hannes Maier, BA University of Cooperative Education, Karlsruhe, Januar 2006 [0005]