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Es wird ein System zur drahtlosen Erstidentifikation, sowie ein Verfahren zur drahtlosen Erstidentifikation angegeben. Die
EP 1072128 B1 befaßt sich beispielweise mit einem System zur Identifikation von drahtlosen Einheiten.
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Eine zu lösende Aufgabe besteht darin, ein System anzubieten, mittels dessen eine mitunter aufwendige Erstidentifikation zwischen drahtlos kommunizierenden Geräten vereinfacht wird.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform umfasst das System zur drahtlosen Erstidentifikation zumindest einen Initiator und zumindest ein Target, wobei für den Fall, dass das Target in einen Feldsphärenbereich des Initiators gelangt, der Initiator mit der drahtlosen Erstidentifikation von selbst beginnt. Dabei antwortet das Target dem Initiator darauf, wodurch eine dauerhafte drahtlose Verbindung zwischen Initiator und Target durch diese selbst aufgebaut wird. „Drahtlos” heißt in diesem Zusammenhang, dass zwischen dem Initiator und dem Target zum Austausch von Daten kein elektrisches Kabel oder eine sonstige feststoffliche Verbindung Verwendung findet. Vielmehr werden diejenigen Daten, welche zur Erstidentifikation notwendig sind, durch die den Initiator und das Target umgebende Atmosphäre mittels eines hochfrequenten Magnetfeldes übertragen. „Feldsphärenbereich” heißt in diesem Zusammenhang derjenige räumliche, von dem Magnetfeld durchsetzte Bereich, welches den Initiator umgibt, innerhalb dessen die drahtlose Erstidentifikation durchgeführt werden kann. Bei dem Feldsphärenbereich kann es sich insbesondere um einen sphärischen Bereich um den Initiator mit einem vorgebbaren Radius von einigen Zentimetern handeln.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform sind der Initiator und das Target zur Nahfeldkommunikation (NFC) eingerichtet. Dabei werden zur Erstidentifikation zwischen beiden benötigte Informationen über Nahfeldkommunikation übertragen.
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„Nahfeldkommunikation” bezeichnet dabei eine Kommunikationsform über hochfrequente Magnetfelder zwischen dem Initiator und dem Target. Die Kopplung der Geräte erfolgt induktiv über Spulen. Der Initiator beginnt mit der Kommunikation, das Target antwortet darauf. Dabei unterscheidet man zwischen aktivem und passivem Modus. Im aktiven Modus erzeugen Initiator und Target zum Zwecke der Datenübertragung selber jeweils ein Magnetfeld. Im passiven Modus erzeugt nur der Initiator ein Magnetfeld. In diesem Modus entnimmt das Target die für die Informationsübertragung benötigte Energie dem Magnetfeld des Initiators; es benötigt somit keine eigene Stromversorgung.
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Zunächst ist jedes zur Nahfeldkommunikation geeignete Gerät ein Target, erzeugt kein Magnetfeld und wartet auf einen Befehl von dem Initiator. Erst wenn von einem Gerät Daten auf das andere übertragen werden sollen, wird ein solches Gerät zum Initiator. Der Initiator kann dabei auch bestimmen, ob das Target im aktiven oder passiven Modus betrieben wird. Beispielsweise ermittelt dann der Initiator vor Beginn der Sendung, ob andere Magnetfelder existieren. Falls nein, aktiviert er sein eigenes Magnetfeld und aktiviert dadurch das Target. Dabei erfolgt die Übertragung eines Befehls durch den Initiator drahtlos über einen vorgebbaren Modus. Ein solcher Modus kann beispielsweise in den Initiator vor Kontaktaufnahme in diesen einprogrammiert oder in sonstiger Weise dauerhaft eingebracht sein. Das Target antwortet entsprechend dem vom Initiator vorgegebenen Modus.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform bauen der Initiator und/oder das Target nach der Erstidentifikation zur weiteren Informationsübertragung untereinander eine drahtlose Datenübertragung nach dem Bluetooth- oder WLAN-Standard auf. Mit anderen Worten dient die Nahfeldkommunikation ausschließlich zur Erstidentifikation, das heißt zum „Kennenlernen” der beiden Geräte (zu Englisch: Pairing). Die weitere Informationsübertragung nach dem Aufbau einer stabilen Verbindung findet über einen Bluetooth- oder WLAN-Standard statt.
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Das hier vorgeschlagene System zur drahtlosen Erstidentifikation beruht dabei unter anderem auf der Erkenntnis, dass eine Erstidentifikation beispielsweise über Bluetooth und ein damit einhergehendes „Kennenlernen” zweier Geräte oftmals aufwendig und wenig anwenderfreundlich ist. Beispielsweise müssen zum Kennenlernen zweiter Geräte von zumindest einem Anwender beispielweise in den Initiator Sicherheitscodes durch händische Eingabe eingegeben werden, mittels welcher das jeweils andere Gerät eindeutig erkannt werden kann. Eine solche Eingabe eines Sicherheitscodes und eine damit einhergehende eindeutige Identifikation des Partnergerätes mit dem entsprechenden Sicherheitscode sind jedoch umständlich und zeitraubend.
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Die vorliegende Erfindung bietet dahingehend Abhilfe, als dass mittels der eingangs erwähnten Nahfeldkommunikation zwischen zwei Partnergeräten (Initiator und Target) durch diese von selbst, d. h. ohne die Eingabe beispielsweise von Sicherheitscodes und ohne die aufwendige Identifikation des „richtigen” Partnergerätes, eine besonders schnelle und einfache Erstidentifikation möglich ist.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform ist der Initiator ein mobiles Endgerät oder ist in einem solchen verbaut. Insbesondere kann es sich bei dem mobilen Endgerät um ein Mobiltelefon oder um ein sonstiges über einen drahtlosen Funkstandard kommunizierendes Gerät handeln welches dazu eingerichtet und dazu bestimmt ist ortsunabhänig von seinem Benutzer eingesetzt zu werden. Beispielsweise hält zur Erstidentifikation der Benutzer das Mobiltelefon in der Hand und nähert sich einem Target. Ist nun das Target in dem Feldsphärenbereich des Initiators, nimmt der Initiator von selbst und drahtlos mit dem Target Kontakt auf. Dazu kann der Initiator die für die Erstidentifikation notwendigen Informationen durch Nahfeldkommunikation aus dem Target auslesen. Danach können die für die Erstidentifikation und/oder eine danach sich etablierende dauerhafte Verbindung nötigen relevanten Informationen an eine Verarbeitungs- und/oder Softwareeinheit weitergeleitet werden, durch welche anschließend eine dauerhafte Verbindung zwischen beiden Geräten hergestellt werden kann. Vorteilhaft können so mobile Endgeräte besonders einfach durch ein Sich-Einander-Nähern miteinander, ohne die Eingabe von Sicherheitscodes, drahtlos kommunizieren.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform ist der Initiator ein stationäres Endgerät oder ist in einem solchen verbaut. Insbesondere kann es sich bei dem stationären Endgerät um einen Personalcomputer oder um einen Drucker handeln. „Stationär” heißt in diesem Zusammenhang, dass das Endgerät dazu eingerichtet und dazu bestimmt ist, stets an dem gleichen Ort, beispielsweise einem bestimmten Arbeitsplatz innerhalb eines Büros, ortsabhängig eingesetzt zu werden. In diesem Fall ist jedoch der Initiator nicht beliebig beweglich, so dass daher das Target vorzugsweise selbst mobil ist und in den Feldsphärenbereich des Initiators, das heißt zum Beispiel des Personalcomputers, eingebracht wird. Vorstellbar ist auch der umgekehrte Fall, dass das Target ein stationäres Endgerät, beispielsweise ein Drucker ist oder in einem solchen verbaut ist. In diesem Fall ist denkbar, dass nunmehr der Initiator ein mobiles Endgerät darstellt und der Initiator in Richtung des Targets, das heißt des stationären Endgerätes, hinbewegt wird, bis dieses in den Feldsphärenbereich des Initiators gelangt.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform ist das Target ein mobiles Endgerät oder ist in einem solchen verbaut. Insbesondere kann es sich bei dem mobilen Endgerät wiederum um ein Mobiltelefon oder um ein sonstiges über einen drahtlosen Funkstandard kommunizierendes Gerät handeln welches dazu eingerichtet und dazu bestimmt ist ortsunabhänig von seinem Benutzer eingesetzt zu werden. In diesem Fall ist ein besonders einfaches „Kennenlernen” von Target und Initiatior vorstellbar, bei dem auch der Initiator mobil ist. Zwei Benutzer von Initiator und Target können dann an jedem beliebigen Ort möglichst flexibel und örtlich ungebunden miteinander kommunizieren.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform ist das Target in einer Steuerung für einen Antrieb verbaut. Beispielsweise handelt es sich bei dem Antrieb um einen Elektromotor, der gesteuert oder gestartet werden kann mittels der Initiator-Target-Kommunikation. Dazu kann der Initiator zum Übertragen von Starter- und/oder Steuerungsdaten an die Steuerung des Antriebes dem Target genähert werden, bis sich das Target in dem Feldsphärenbereich des Initiators befindet. Über die Nahfeldkommunikation zwischen dem Initiator und dem Target kann dann besonders einfach und zeitsparend der Antrieb über die Steuerung beispielsweise gestartet werden.
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Es wird darüber hinaus ein Verfahren zur drahtlosen Erstidentifikation angegeben. Beispielsweise kann in dem Verfahren ein System, wie es in Verbindung mit einem oder mehreren der oben genannten Ausführungsformen beschrieben ist, Verwendung finden, das heißt die für das hier beschriebene System aufgeführten Merkmale sind auch für das hier beschriebene Verfahren offenbart und umgekehrt.
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In einem ersten Schritt werden zumindest ein Initiator und zumindest ein Target bereitgestellt.
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In einem nächsten Schritt wird das Target in einen Feldsphärenbereich des Initiators eingebracht, wobei der Initiator mit der drahtlosen Erstidentifikation von selbst beginnt und das Target dem Initiator darauf antwortet, wodurch eine dauerhafte drahtlose Verbindung zwischen Initiator und Target durch diese selbst aufgebaut wird.
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Dabei sind der Initiator und das Target zur Nahfeldkommunikation (NFC) eingerichtet und die zur Erstidentifikation zwischen beiden benötigten Informationen werden über Nahfeldkommunikation übertragen.
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Der Initiator und/oder das Target bauen nach der Erstidentifikation zur weiteren Informationsübertragung untereinander eine drahtlose Datenübertragung nach dem Bluetooth- oder WLAN-Standard auf.
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Auch das hier genannte Verfahren hat die eingangs erwähnten Vorteile, wonach die beschriebene erst über eine Nahfeldkommunikation ermöglichte Erstidentifikation besonders einfach und benutzerfreundlich und darüber hinaus zeitsparend (insbesondere ohne eine zwingende Eingabe eines Sicherheitscodes) von statten gehen kann.
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Im Folgenden werden das hier beschrieben System zur drahtlosen Erstidentifikation sowie das hier beschriebene Verfahren zur drahtlosen Erstidentifikation anhand von Ausführungsbeispielen in den dazugehörigen Figuren näher erläutert.
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Die 1 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines hier beschriebenen Systems.
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Die 2A und 2B zeigen anhand von schematischen Darstellungen einzelne Verfahrensschritte zur Durchführung des hier beschriebenen Verfahrens.
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In den Ausführungsbeispielen und den Figuren sind gleiche oder gleich wirkende Bestandteile jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die dargestellten Elemente sind nicht als maßstabgerecht anzusehen, vielmehr können einzelne Elemente zum besseren Verständnis übertrieben groß dargestellt sein.
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In der 1 ist anhand einer schematischen Darstellung ein hier beschriebenes System 100 mit einem Initiator 2 und einem Target 3 gezeigt. Dabei umgibt den Initiator 2 ein Feldsphärenbereich, vorliegend ein hochfrequentes Magnetfeld, in dem das Target 3 angeordnet ist. Bei dem Initiator handelt sich vorliegend um ein mobiles Endgerät, beispielsweise ein Mobiltelefon. Ebenso ist es möglich, dass der Initiator 2 in diese Endgeräte verbaut ist und damit ein Teil eines solchen Endgeräts ist. Zudem kann es sich bei dem Target 3 um ein mobiles Endgerät, insbesondere ein Mobiltelefon handeln. Das Target 3 kann jedoch auch in einem solchen mobilen Endgerät verbaut sein. Darüber hinaus ist denkbar, dass das Target 3 in einer Steuerung für einen Antrieb verbaut ist.
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Der Initiator 2 beginnt mit einer drahtlosen Erstidentifikation von selbst, wobei das Target 3 dem Initiator 2 darauf antwortet, wodurch eine dauerhafte drahtlose Verbindung zwischen dem Initiator und dem Target durch diese selbst aufgebaut wird. Zum Aufbau einer derartigen drahtlosen Erstidentifikation sind der Initiator 2 und das Target 3 zur Nahfeldkommunikation (NFC) eingerichtet, durch welche die zur Erstidentifikation zwischen beiden benötigten Informationen 5 übertragen werden. Mit anderen Worten wird dadurch ein gemeinsames „Kennenlernen” besonders einfach und zeitsparend.
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Nach der Erstidentifikation und dem Austausch der dafür nötigen Informationen 5 wird eine dauerhafte Bluetooth-Verbindung zwischen Initiator 2 und Target 3 hergestellt über welche Datenströme 6 ausgetauscht werden.
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In der 2A sind erste Verfahrensschritte des hier beschriebenen Verfahrens unter Verwendung des in der 1 gezeigten Systems 100 dargestellt. Erkennbar ist, wie zunächst der Initiator 2, aufweisend den Feldsphärenbereich 4, bereitgestellt wird. In einem nächsten Schritt wird das bereitgestellte Target 3 in den Feldsphärenbereich 4 des Initiators 2 eingebracht (durch den Pfeil dargestellt).
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In der 2B ist gezeigt, wie nach dem Anordnen des Targets 3 in dem Feldsphärenbereich 4 des Initiators 2, der Initiator 2 mittels Nahfeldkommunikation von selbst eine drahtlose Erstidentifikationssequenz startet und die für die Erstidentifikation notwendigen Informationen 5 aus dem Target 3 ausliest. Diese Informationen 5 oder zumindest ein Teil davon werden an eine Verarbeitungseinheit weitergegeben, welche ein Bestandteil des Initiators 2 sein kann. In einem nächsten Schritt wird dann die Aneinanderkopplung des Initiators 2 und des Targets 3 hergestellt. In einem weiteren Schritt können die darauf folgenden Datenströme 6 mittels Bluetooth- oder WLAN-Standard übertragen werden. Ein solches Verfahren ist daher besonders zeitsparend und einfach durchzuführen.
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Die Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in den Patentansprüchen beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst nicht explizit in den Patentansprüchen oder in den Ausführungsbeispielen angegeben ist.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- System zur drahtlosen Erstidentifikation
- 2
- Initiator
- 3
- Target
- 4
- Feldsphärenbereich
- 5
- Zur Erstidentifikation zwischen Initiator und Target benötigte Informationen
- 6
- Datenströme
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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