DE102012012206A1 - Monitoringsystem und Verfahren zur Bestimmung von Aufmerksamkeits- und/oder Aktivitätsstörungen - Google Patents

Monitoringsystem und Verfahren zur Bestimmung von Aufmerksamkeits- und/oder Aktivitätsstörungen Download PDF

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Abstract

Die vorliegende Erfindung (Akronym: memokidts) betrifft ein mobiles System und Verfahren zur situationsbegleitenden Detektion von Körperdaten, das neben anderen Möglichkeiten eine spätere Zuordnung der untersuchten Person zum Personenkreis mit ADS/ADHS (Aufmerksamkeitsdefizitstörung mit und ohne Hyperaktivität) und besonders deren Ausprägungsgrad in alltäglichen Lebenssituationen ermöglicht. Das System basiert auf körpernaher Sensorik, die nichtinvasiv motorisch Aktivitätspotentiale und verschiedene andere Vitaldaten – mit Bezug zu Aufmerksamkeit, Stress und dem vegetativen Arousal – erfasst, auswertet und die Untersuchungsergebnisse über ein Ausgabetool den autorisierten Nutzern (Proband, Ärzte, Therapeuten, Eltern, Lehrer) zur Verfügung stellt und ein sofortiges therapeutisches Biofeedback einzuleiten in der Lage ist. Die Beschreibung der Erfindung erfolgt anhand der Krankheitsbilder ADS/AD(H)S/HKS bei Schülern.

Description

  • Die vorliegende Erfindung (Akronym: memokidts) betrifft ein mobiles System und Verfahren zur situationsbegleitenden Detektion von Körperdaten, das neben anderen Möglichkeiten eine spätere Zuordnung der untersuchten Person zum Personenkreis mit ADS/ADHS (Aufmerksamkeitsdefizitstörung mit und ohne Hyperaktivität) und besonders deren Ausprägungsgrad in alltäglichen Lebenssituationen ermöglicht. Das System basiert auf körpernaher Sensorik, die nichtinvasiv motorische Aktivitätspotentiale und verschiedene andere Vitaldaten – mit Bezug zu Aufmerksamkeit, Stress und dem vegetativen Arousal – erfasst, auswertet und die Untersuchungsergebnisse über ein Ausgabetool den autorisierten Nutzern (Proband, Ärzte, Therapeuten, Eltern, Lehrer) zur Verfügung stellt und ein sofortiges therapeutisches Biofeedback einzuleiten in der Lage ist. Die Beschreibung der Erfindung erfolgt anhand der Krankheitsbilder ADS/AD(H)S/HKS bei Schülern.
  • Die Aufmerksamkeitsdefizitstörung mit und ohne Hyperaktivität (ADS/ADHS) ist die häufigste psychiatrische Erkrankung des Kindes- und Jugendalters. Aktuellen Prävalenzschätzungen zufolge sind in Deutschland ca. 5% der Kinder und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren betroffen, wobei die Erkrankung bei Jungen etwa viermal häufiger diagnostiziert wird als bei Mädchen (Schlack R. et al., Bundesgesundheitsblatt, 2007, 50: 827–835). Schätzungen gehen davon aus, dass ca. 300.000–600.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland betroffen sind (Deutscher Bundestag, 16. Wahlperiode, Drucksache 16/3394, 13.11.2006). Auffällig ist, dass der Medikamenteneinsatz von Methylphenidat sowohl in der Menge als auch in der Verschreibungshäufigkeit in den vergangenen zwei Dekaden exorbitant auf das fast 53fache stieg: von 34 kg Ritalin [Wirkstoff: Methylphenidat] 1993 auf fast 1,8 Tonnen 2010 (Christian Hoffmann, Antje Schmelcher FAZ 16.02.2012; http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/ritalin-gegen-adhs-wo-die-wilden-kerle-wohnten-11645933.html).
  • Methylphenidat und ähnlich wirkende Stimulanzien beeinflusst die Signalübertragung im Bereich der Nervenzellen. Transporter der Neurotransmitter Dopamin und Noradrenalin werden gehemmt, so dass die Konzentration dieser Stoffe länger andauert und sich im synaptischen Spalt erhöht. Die medikamentöse Therapie mit Methylphenidat-Hydrochlorid beginnt mit einer niedrigen Eingangsdosis (2,5–5 mg/Tag) und wird schrittweise bei Kinder im Mittel bis auf ca. 10–20 mg/Tag erhöht. (E. Mutschler et. al, Arzneimittelwirkungen, Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie, 9. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 2008). Allerdings sind in vielen Fällen nach einigen Monaten Einstellungen mit nochmals erhöhter Dosis erforderlich. Die Verordnung kann bis zu 60 mg/Tag betragen. Bei der Beurteilung der notwendigen Medikation ist der Arzt im ambulanten Bereich auf Aussagen aus dem sozialen Umfeld der Kinder angewiesen.
  • Die Störungsbilder Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsstörungen werden spätestens infolge lebensumweltlicher Wechsel außerfamiliär wahrgenommen: nach der Aufnahme in den Kindergarten oder in die Schule. Besonders im schulischen Rahmen kollidieren in hohem Maße Fähigkeiten der Kognitionsbereiche Aufmerksamkeit/Konzentration/Wahrnehmung mit schultypischen Organisationsformen, die ein Ein- oder auch Unterordnen des Schülers in soziale Gemeinschaften und das Verfolgen von Lernprozessen verlangen. Die Hyperaktivität/Aufmerksamkeitsdefizitstörung beeinträchtigt die allgemeine Lernfähigkeit der betroffenen Kinder, ihre sozialen Interaktionen und in der Folge ihre berufliche Entwicklung. Ebenso werden die Schüler in der unmittelbaren Lernumgebung des hyperaktiven Kindes häufig abgelenkt. Therapeutische und medikamentöse Entscheidungen sowie eine differentialdiagnostische Abgrenzung zu sich ähnlich äußernden multifaktoriellen psychosozialen Erkrankungen, frühkindlichen Entwicklungsstörungen oder Auswirkungen ungünstiger familiärer Beziehungssysteme bis zu Bewegungsarmut verbunden mit überhöhtem Fernsehkonsum erfordern eine hohe diagnostische Kompetenz.
  • Veränderte physiologische Prozesse die der Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsstörung auf hirnorganischer Ebene zu Grunde liegen, sind mit verschiedenen bildgebenden Verfahren (Magnetresonanztomografie, Positronenemissionstomografie) nachgewiesen worden. Diese Verfahren sind jedoch aufgrund ihrer Größe bzw. Bewegungseinschränkungen nicht situationsbegleitend einsetzbar.
  • Für die Erklärung der Problemlage stehen unterschiedliche theoretische Zugänge zur Verfügung. Aktuell dominieren Modelle, die AD(H)S als Beeinträchtigung der Selbststeuerung, Handlungsorganisation und Handlungskontrolle (vgl. Lauth, Schlottke, Linderkamp2009, ICD 10, DSM-IV) beschreiben. Diese wiederum werden beeinflusst durch neurobiologische Voraussetzungen und/oder ungünstige Umweltbedingungen. Hier zeigt sich ein Grundproblem der Diagnosestellung: Die Zuordnung der Krankheitsdiagnose Hyperaktivität, Hyperkinetisches Syndrom, ADS, ADHS erfolgt hauptsächlich im ambulanten medizinischen Raum. Das Auftreten der Symptome ist jedoch in der Summe ihrer Auswirkungen fast nur in der Interaktion des Patienten in gruppendynamischen Prozessen (Familie, Schule, Freizeit, Arbeitsumwelt) erfassbar.
  • Die Diagnosestellung, ausgerichtet an den Kriterien der ICD 10/DSM-IV, beinhaltet deshalb neben einer vorgesehenen internistischen und neurologischen Untersuchung die Erfassung der Verhaltensproblematik über Urteilsdaten (testdiagnostisch weichen Daten) z. B. mit Hilfe von Fragebögen, Schulberichten oder Beschreibungen involvierter Angehöriger oder/und pädagogischer Mitarbeiter. Die Einschätzungen zur Häufigkeit und Intensität des beobachtbaren Verhaltens sind damit primär abhängig von den Bezugssystemen der urteilenden Personen und ihrer jeweiligen sprachlichen Erfahrungshintergründe. Eine Bewertung auf einer annähernd gemeinsamen terminologischen Grundlage ist in aller Regel nur in Ausnahmefällen bzw. erst nach längerer gemeinsamer Arbeit (zwischen Ärzt/inn/en, Eltern und Pädagog/inn/en) gegeben. Missverständnisse und subjektiv unterschiedliche Einschätzungen in der Bewertungshöhe eines Ereignisses sind so trotz vorhandener validierter Kriterien der Fragebögen nicht auszuschließen.
  • Unter Berücksichtigung der Konsequenzen, die die Erhebung des Ausgangszustandes und die Bewertung von Interventionseffekten für Kinder, ihre Familien, ihre Lern-, Arbeits- und Lebensumwelt haben können, besteht ein berechtigtes Interesse, die Urteilsdaten durch physiologische Daten zu ergänzen.
  • Oftmals erfolgt die Zuschreibung der Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung aber auch innerhalb kurzer Zeit ohne aufwändige medizinische Diagnostik auf Grund mündlicher Schilderungen und wird therapeutisch mit der Verordnung von Methylphenidat beendet.
  • Die derzeit beste Diagnosestellung ist während eines stationären oder teilstationären Aufenthalts in psychiatrischen Kliniken gegeben, da hier geschulte Beobachter in der nötigen Beobachtungsdichte im (klinischen) Lebensraum und (klinischen) Schulraum vorhanden sind. So können die sonst auftretenden terminologischen Brüche in der Krankheitsbeschreibung im Transfer von der pädagogischen Beurteilung in der Schule zur klinischen Einschätzung und Schlussfolgerung vermieden werden. Diese klinischen Aufenthalte sind jedoch langwierig und bilden bei allen beschriebenen Vorteilen nicht die lebensumweltliche Realität der zu untersuchenden Personen ab und erfolgen nicht zuletzt aus Kapazitätsgründen nur in Ausnahmefällen.
  • Eine Beurteilung des objektiven Ausprägungsgrades von Hyperaktivität, ADS, ADHS sollte also unter realen sozial-kognitiven Belastungsbedingungen erfolgen, wie sie bei Lernhandlungen in Gruppensituationen, im Arbeitsprozess oder auch in der vor- und außerschulischen Lebensumwelt gegeben ist.
  • Die Auswirkungen der hirnorganischen Prozesse auf die Körpermotorik und die Aufmerksamkeitsfähigkeit sind in den täglichen Handlungsvollzügen beobachtbar und lassen sich somit auch in verschiedenen Vitalparametern messbar nachweisen. Es fehlt allerdings eine Motorik- und Vitaldaten erfassende Diagnostikeinheit zur Erfassung von Aufmerksamkeits- und Aktivitätsstörungen, wie sie für das Krankheitsbild Hyperaktivität/ADS/ADHS typisch sind, um so die diagnostische Grundlage für den Start einer oft über Jahre andauernden (häufig medikamentösen) Therapie zu verbessern.
  • Aufgabe der Erfindung
  • Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Monitoringsystem zur Verfügung zu stellen, das die tageszeitliche Detektion von physiologischen Parametern ermöglicht und belastbare qualitative und quantitative Aussagen (harte Daten) generiert, bevorzugt im Vergleich mit einer oder mehreren weiteren Personen. Die zu untersuchende(n) Person(en) und ihr(e) Interaktionspartner soll(en) dabei nicht im ständigen Bewusstsein einer Testsituation sein bzw. daran erinnert werden, um ein realistisches, weitestgehend störgrößenfreies Abbild des physiologischen Geschehens im tageszeitlich für diese Person normalen Verlaufs zu erhalten. Auf dieser Grundlage kann eine Klassifizierung der erhobenen Parameter erfolgen, können Hinweise für notwendige therapeutische Schritte gesammelt und ein schon in der Untersuchungssituation wirkendes sofortiges Biofeedback eingeleitet werden. Die Wirkung von therapeutischen Maßnahmen soll sich in prä-/post-Beobachtungen und ohne Gewöhnungseffekte immer wieder aktualisieren lassen.
  • Lösung der Aufgabe
  • Die Lösung der Aufgabe besteht in dem erfindungsgemäßen Monitoringsystem zur Erfassung, Auswertung und gewichteten Darstellung von ADS/ADHS-typischen motorischen Abläufen und physiologischen Parametern und einem mehrstufigen Biofeedbacksystem.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf einem Vergleich gemessener Parameter der zu untersuchenden Person (Proband) mit Vergleichsparametern – hierbei werden in der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung Bewegungs- und Vitalparameter von Vergleichspersonen (Kontrollkinder) herangezogen, die sich zum selben Zeitpunkt in derselben Situation befinden. Dies kann beispielsweise ein Unterrichtsraum sein. Die Bewegungs- und Vitalparameter werden zeitlich synchron bei dem Probanden und bevorzugt einer oder mehrerer anderer Vergleichsperson(en) gemessen. In sozialen und kognitiven Belastungssituationen wie sie beispielsweise Lernhandlungen in Unterricht und Schule darstellen, werden aufmerksamkeitsgestörte und/oder zu stärkerer motorischer Aktivität neigende Schüler (Probanden) physiologisch anders reagieren als die Kontrollkinder. Das erfindungsgemäße Verfahren kann Abweichungen und Auffälligkeiten in der Bewegungshäufigkeit und Intensität, wie auch in den erfassten Vitalparameter erkennen und darstellen. Dazu werden die erfassten Parameter an einen untersuchungsnahen Rechner übertragen, die die gemessenen Werte speichert, vergleicht und für die Visualisierung vorbereitet. Bei wiederholtem Auftreten höherer, niedrigerer oder als spezifisch für das Krankheitsbild bekannter Aktivitätspotentiale in den erfassten Werten des Probanden bzw. im Vergleich des Probanden zur Kontrollgruppe kann der Verdacht einer Aufmerksamkeits- und/oder motorischen Aktivitätsstörung durch die gemessenen Daten bestätigt und konkretisiert werden. Die endgültige Befundbestätigung ist auf dieser Grundlage durch eine dafür ausgebildete Person (beispielsweise Arzt/Ärztin oder Therapeut/in) möglich. Diese wird mit dem Probanden/der Probandin die weiteren therapeutischen Schritte besprechen und kann in die optionalen Biofeed backvarianten I (= situatives Biofeedback) und II (nachgeordnetes Biofeedback) einführen und diese einrichten.
  • Die Ergebnisse der jeweiligen Messungen sind auf dem untersuchungsnahen Rechner optional passwortgeschützt einsehbar. Die erhobenen Daten werden außerdem optional auf einen Server übertragen und dort in einer passwortgeschützten personalisierten elektronischen Krankenakte gespeichert. Auf der Grundlage der dort gespeicherten und jeweils aktuellen Befunderhebungen wird optional in der elektronischen Krankenakte das nachgeordnete Biofeedback (II) generiert und kann z. B. via Internet abgerufen werden. Das erfindungsgemäße Verfahren kann optional auch so ausgebildet sein, dass bereits in der Messsituation der Rechner nach Vergleich und Feststellung eines signifikanten Unterscheidungsmerkmals oder mehrerer signifikanter Unterscheidungsmerkmale in den Parameter der Probandin oder des Probanden zu denen der Kontrollgruppe ein situatives Biofeedback (I) erstellt und aussendet. Dieses situative Biofeedback kann optional so ausgebildet sein, dass es eine an der zu untersuchenden Person fixierte oder in der Nähe befindliche Biofeedbackvorrichtung ansteuert, welche der zu untersuchenden Person eine visuelle, akustische oder taktile Information gibt. Hierbei ist es günstig, wenn die Feedback-Information nur von der zu untersuchenden Person wahrgenommen werden kann. Das erfindungsgemäße Verfahren kann optional auch so angewendet werden, dass Daten aus zeitlich unterschiedlichen Erhebungen/zwischen verschiedenen Personen oder der gleichen Person (z. B. beim Fehlen einer Kontrollgruppe) verglichen werden.
  • Alle Vorgänge der Datenübertragung und -speicherung werden für die Datensicherheit verschlüsselt ausgeführt. Alle Vorgänge der Datenerfassung und Speicherung erhalten aus Synchronizitätsgründen einen elektronischen Zeitstempel.
  • Das erfindungsgemäße Monitoringsystem enthält
    • • mindestens ein Sensorkit
    • – Dieses umfasst alle jeweils an einer Person fixierten erfindungsgemäßen Sensorlogger.
    • – Ein Sensorlogger setzt sich wiederum aus einem oder mehreren Sensormodul(en), damit verbundenem/verbundenen Datenlogger(n) und Übertragungs- und Empfangseinheit(en) zum untersuchungsnahen Rechner zusammen.
    • • Ein Sensormodul besteht aus mindestens einem ein- oder mehrkanaligen Sensoren.
    • • Ein Datenlogger ist eine prozessorgesteuerte Speichereinheit.
    • • und mindestens einen untersuchungsnahen Rechner mit Übertragungs- und Empfangseinheit zu den Sensorloggern
    • • sowie optional aus eine Übertragungseinheit (vom untersuchungsnahen Rechner zum Server)
    • • optional aus einen Server
    • • und den optionalen Biofeedback Endgeräten.
  • Dieses im Weiteren „memokidts” genannte Monitoringsystem weist folgende Merkmale auf:
    • a. Mindestens einen ein- oder mehrkanaligen Sensor, der fixiert mittels Befestigungsvorrichtung an der zu untersuchende Person, die Richtung, Intensität und Häufigkeit der Bewegungen erfasst.
    • b. Mindestens einen ein- oder mehrkanaligen Sensor, der fixiert mittels Befestigungsvorrichtung für bevorzugt mindestens eine Vergleichsperson in der gleichen Situation, die Richtung, Intensität und Häufigkeit der Bewegungen erfasst.
    • c. Mindestens einen ein- oder mehrkanaligen Vitaldatensensor, der fixiert mittels Befestigungsvorrichtung an der zu untersuchende Person nichtinvasiv weitere physiologische Parameter erfasst.
    • d. Mindestens einen ein- oder mehrkanaligen Vitaldatensensor, der fixiert mittels Befestigungsvorrichtung nichtinvasiv weitere physiologische Parameter mindestens einer Vergleichsperson erfasst.
    • e. Die unter a–d beschriebenen Sensoren können einzeln oder in unterschiedlichen technischen Konfigurationen verwandt werden (= Sensormodul).
    • f. Jedes Sensormodul ist über Schnittstellen mit einem Datenlogger verbunden, der die Synchronizität, Speicherung und Übertragung der erfassten Daten sicherstellt (= Sensorlogger).
    • g. Jeder Sensorlogger verfügt über eine Schnittstelle zum Auslesen und Übertragen der gespeicherten motorischen und Vitaldaten an den memokidts Rechner. In der bevorzugten Ausführungsform ist dies eine Sendeeinheit für die Datenübertragung und eine Empfangseinheit für den elektronischen Zeitstempel- und Startimpuls vom memokidts Rechner.
    • h. Mindestens einen memokidts Rechner, die die Daten der zu untersuchenden Person und bevorzugt der Vergleichsperson(en) speichert, bearbeitet und verschlüsselt und über mindestens eine Sendeeinheit zum Senden des elektronischen Zeitstempel- und Startimpulses sowie eine Empfangseinheit für die Datenübertragung verfügt. Dieser Rechner ist weiterhin mit einer optionalen Übertragungsmöglichkeit zum optionalen memokidts Server (s. u.) und einer optionalen Sendevorrichtung zum Auslösen des situativen Biofeedback (s. u.) ausgestattet.
    • i. Optional einen memokidts Server, der für den Empfang sowie die Speicherung, Verarbeitung und Wiedergabe der übertragenen Informationen ausgelegt ist und die softwaremäßigen Voraussetzungen zur optionalen Erstellung des nachgeordneten Biofeedback (II) beinhaltet.
    • j. Optional mindestens eine Vorrichtung mit Empfangsteil für ein visuell oder/und auditiv oder/und taktil wirkendes Biofeedback für die zu untersuchende Person.
  • Die im erfindungsgemäßen Monitoringsystem verwandten Sensormodule in den Sensorloggern sind optional mit Sensoren bestückt, die die folgenden physiologischen Parameter messen oder erfassen:
    • • Bewegungsvorgänge – dabei handelt es sich um handelsübliche Beschleunigungs- oder Inertialsensoren, die in der Lage sind, Bewegungshäufigkeiten, deren Intensität und Richtung in allen drei Raumdimensionen zu erfassen. Derartige Sensoren sind Stand der Technik und benötigen an dieser Stelle keiner weiteren Erläuterung.
    • • Pulsschlag – dabei handelt es sich um handelsübliche Sensoren, die den Puls erfassen. Derartige Sensoren sind bekannt und benötigen an dieser Stelle keine weitere Erläuterung.
    • • Hautleitwert – dabei handelt es sich zum einen um zwei Elektroden, die in einem definierten Abstand zueinander auf der Haut fixiert werden und einem angeschlossenen Hautleitwertdatenlogger. Der technische Vorgang der Hautleitwertmessung ist bekannt und benötigt an dieser Stelle keine weitere Erläuterung.
    • • Sprache – ein weiterer optionaler Vitaldatensensor erfasst über ein körpernahes Mikrofon die verbalen Begleithandlungen des Probanden und speichert diese auf dem angeschlossenen Verbaldatenlogger.
    • • EEG – ein weiteres optionales Vitaldatensensorsystem erfasst die Spannungsschwankungen an der Kopfhaut und speichert diese auf dem angeschlossenen EEG-Datenlogger.
    • • Weitere optionale Vitaldatensensoren und Sensorsysteme können in das memokidts Monitoringsystem integriert werden.
  • Die Übertragung der gespeicherten Daten von den Sensorloggern zum memokidts Rechner erfolgt bevorzugt per Funk, um die Messsituation möglichst wenig zu beeinflussen. Es kann optional auch über eine Schnittstelle oder über ein handelsübliches Speichermedium erfolgen. Dann ist jedoch das optionale situative Biofeedback nicht möglich. Der Messstartimpuls sowie die Zeitsynchronisation können in dieser Konfiguration nur manuell über eine temporäre Schnittstellenverbindung zum memokidts Rechner vor der Datenerfassung erfolgen. Das nachgeordnete Biofeedback bleibt davon unbenommen.
  • Beim memokidts Rechner handelt es sich beispielsweise um einen handelsüblichen Laptop, der eine entsprechende Vorrichtung für den Empfang der Daten von den Sensorloggern aufweist. Da die Datenauswertung auf einem Vergleich der gemessenen Parameter in definierten Untersuchungssituationen beruht, ist es erforderlich, dass die Synchronizität der einzelnen Systembestandteile stets sichergestellt ist. Der memokidts Rechner besitzt deshalb mindestens eine Sendevorrichtung, die zur Übertragung des Messstartimpulses und zur regelmäßigen zeitlichen Synchronisation der Sensorlogger mit dem memokidts Rechner und dem memokidts Server geeignet ist.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält das System noch den memokidts Server, der die vom memokidts Rechner gesammelten Daten und deren Auswertung verschlüsselt, personalisiert speichert und für ergänzende Aufgaben zur Verfügung stellt. Der memokidts Server kann in einem Rechenzentrum verortet werden. Die Daten können von dem Server beispielsweise direkt in Krankenakten oder andere Aufzeichnungen übertragen werden. Gleichzeitig können sie die Grundlage für vergleichende Datenanalysen zwischen verschiedenen Gruppen bilden (Metaanalysen) und stehen für das nachgeordnete Biofeedback (II) zur Verfügung. Diese Form des Biofeedbacks kann passwortgeschützt von jedem internetfähigen Computerarbeitsplatz mit Kopfhörerausstattung als Mindestkonfiguration aufgerufen werden, ist in der Fachliteratur hinreichend beschrieben und kann als bekannt vorausgesetzt werden. Die optional eingerichteten Biofeedbackstufen I und II wirken wechselseitig aufeinander und bieten dem Probanden vielfältige Möglichkeiten der bewussten Selbstregulationssteuerung.
  • Das erfindungsgemäße System kann optional so ausgebildet werden, dass ein situatives Biofeedback für die zu untersuchende Person ermöglicht wird. Das hierfür notwendige Biofeedback-Endgerät erzeugt in der Messsituation für die zu untersuchende Person mindestens ein Signal, welches diese wahrnehmen kann. Ein solches Signal kann visuell z. B. als Lichtquelle oder Bildschirm ausgebildet sein oder/und akustisch als einzelner Ton oder Tonfolge über einen Kopfhörer erklingen oder/und über mindestens einen am Probanden fixierten miniaturisierten vibrotaktilen Stimulationspunkt wirken. In jedem Fall ist es bevorzugt, dass das Signal möglichst nur von der zu untersuchenden Person wahrgenommen wird, nicht jedoch von den Vergleichspersonen oder anderen Probanden, um keine zusätzlichen Störimpulse in der Messsituation zu erzeugen. Mittels der vorgenannten Biofeedback-Vorrichtung(en) können die mit dem Arzt, dem speziell ausgebildeten Therapeuten oder Pädagogen vereinbarten Signale vom Probanden genutzt werden, um situationsbezogen den eigenen Vital- oder Motorikstatus wahrzunehmen. Dies eröffnet Wege der Selbstregulation, um so den IST-Zustand der gemessenen, also realen Abweichung vom sozialen Umgebungsnormwert zu vermindern. Die Festlegung der Streuung um den durch die Vergleichsgruppe generierten jeweiligen Normalzustand, wie auch die Interventionshäufigkeit und -intensität liegt in der Verantwortung pädagogisch-psychologisch geschulter Fachkräfte und wird sich in der gemeinsamen Arbeit zwischen diesen und dem Probanden an den jeweils subjektiven Möglichkeiten des Probanden ausrichten. Eine Unterbrechung und spätere Wiederaufnahme des situativen Biofeedback sind möglich.
  • Das erfindungsgemäße Monitoringsystem memokidts umfasst verschiedene optionale Ausführungsformen. Die Ausführungsform memokidts-screening kann im interpersonalen Vergleich als Screening für alle folgenden Untersuchungen eingesetzt werden. Die Ausführungsformen haben folgende Aufgaben, sind wie folgt aufgebaut und beinhalten:
    • a) In der memokidts-screening genannten Variante einen bis 1 + n Sensorkit(s) und mindestens einen memokidts Rechner mit den Empfangs- und Ladevoraussetzungen für einen bis 1 + n Sensorkit(s) = zu untersuchende Personen, (bevorzugt in der Auslegung 5–30 Sensorkits) sowie die Übertragungsmöglichkeit zum optionalen memokidts Server Das memokidts-screening ist in der Lage, nach einigen Messungen (n </= 3) in deutlich unterscheidbaren sozial-kognitiven Belastungssituationen Hinweise auf motorische oder/und andere physiologische Aktivitätsauffälligkeiten auszuweisen. Der optionale Einsatz des Biofeedback I und II ist nicht angezeigt
    • b) In der memokidts-Feindiagnostik genannten Variante mindestens 4 Sensorkits: ein Sensorkit für die zu untersuchende Person und mindestens drei Sensorkits für die als Kontrollgruppe bezeichnete aktuelle Vergleichskohorte, einen memokidts Rechner mit den Empfangs- und Ladevoraussetzungen für mindestens 4 Sensorkits, sowie die Übertragungsmöglichkeit zum memokidts Server Die memokidts-Feindiagnostik ist in der Lage, aus dem unmittelbaren Vergleich des Probanden mit seiner Kontrollgruppe belegbare Aussagen zur motorischen (Hyper-)Aktivität und zur Aufmerksamkeit zu generieren. Der optionale Einsatz des Biofeedback I und II ist angezeigt.
    • c) In der memokidts-clinic genannten Variante über die unter a) und b) aufgeführten Möglichkeiten hinaus zusätzliche Sensorlogger mit der entsprechenden Anzahl von zusätzlichen Empfangs- und Ladevoraussetzungen als auch die Möglichkeit weitere diagnostische Geräte über Schnittstellen einzubinden und auszuwerten. Memokidts-clinic dient vorrangig dem Einsatz im stationären Bereich und kann über das hier beschriebene Krankheitsbild hinaus, bei allen diagnostisch-therapeutischen Anliegen mit motorisch/vegetativen Fragestellungen eingesetzt werden.
    • d) In der memokidts-medical genannten Variante für die intrapersonale Beobachtung mindestens ein Sensorkit und einen memokidts Rechner mit Empfangs- und Ladevoraussetzungen für mindestens ein Sensorkit sowie die Übertragungsmöglichkeit zum memokidts Server. Die Ausführungsform memokidts-medical kann einerseits so angewendet werden, dass Daten aus zeitlich unterschiedlichen Erhebungen verglichen werden. Dies kann einerseits intrapersonal, mit Datensätzen aus zurückliegenden Erhebungen und andererseits interpersonal, mit Datensätzen anderer Untersuchungsteilnehmer erfolgen. In dieser Ausführungsform müssen wegen des fehlenden Ereignisbezuges und der fehlenden synchronen Vergleichsdaten z. B. höhere Mittelwertabweichungen und ein deutlich höheres Konfidenzintervall in die Auswertung einbezogen werden. Das situative Biofeedback kann aus dem gleichen Grund nur manuell konfiguriert werden. Bei intrapersonalen Untersuchungen mit pharmakologischen Fragestellungen zum Verhalten in der Belastungssituation z. B. ohne Methylphenidat und mit, kann die Wirkung und damit der reale medikamentöse Bedarf an Psychopharmaka in Zeitabschnitten sichtbar gemacht werden. Es eröffnen sich so neue Wege zur Kontrolle der pharmakologischen Therapie.
    • e) In der memokidts-sience genannten Variante Untersuchungsmöglichkeiten, die über die unter a bis d aufgeführten Inhalte hinaus, weiterführende wissenschaftliche Untersuchungen zulassen, deren Ergebnisse darstellen und soweit möglich in das automatische Erkennungs- und Auswertungssystem integrieren.
    • f) In den vorgestellten Varianten a–e die optionale Verbauung und Aktivierungsmöglichkeit des nachgeordneten Biofeedbacks (II) oder/und des situativen Biofeedbacks (I) mit den möglichen taktilen oder/und visuellen oder/und auditiven Komponenten.
  • Beschreibung der Erfindung und bevorzugte Ausführungsformen
  • Das erfindungsgemäße Monitoringsystem memokidts basiert auf Messungen physiologischer Parameter (2a–d) durch Sensorlogger (1) und deren Auswertung in zwei Varianten: im Pattern Maching I (10a) und optional II (10b). Die Personalisierung des Aufnahmevorgangs und gleichzeitige Errichtung des Pseudonyms für die Verschlüsselung der zu speichernden Daten erfolgt am memokidts Rechner (4) oder optional über den Zugangscode zur elektronischen Patientenakte (7), auf dem memokidts Server (6) und beinhaltet die Initialisierung (3a) des Messvorgangs in den erfindungsgemäßen Bauteilen Sensorlogger, memokidts Rechner und optional auf dem memokidts Server. Sensorlogger, memokidts Rechner und optionaler memokidts Server müssen dabei mittels Funk, Internet oder anderer Übertragungsmedien verbunden sein.
  • Die Untersuchungsbeeinflussung wird durch die körpernahe, textile Integration und Miniaturisierung der Sensorlogger, des Mikrofons (8) und der Endgeräte für das situative Biofeedback (5b) soweit minimiert, dass die erfassten Vital- und Bewegungsdaten der zu untersuchenden Personen wenige Minuten nach Anlegen der Sensorlogger als weitest gehend frei von Störgrößen angesehen werden können.
  • Der Messstart erfolgt über einen zeitgleichen elektronischen Impuls, der bevorzugt über den memokidts Rechner ausgelöst oder terminiert, an alle Sensorlogger der jeweiligen Messsession geht.
  • Ein Messintervall kann jede Zeitdauer – von Tagesabschnitten bis über den Tag hinaus – umfassen. Es wird lediglich durch die Kapazität der Akkumulatoren begrenzt. Die Dauer der Messung kann vorher terminiert oder manuell bestimmt werden.
  • Die erhobenen Rohdaten der physiologischen Parameter werden mindestens einmal pro Messintervall – bevorzugt beim Messstart mit identischen Zeitstempeln (3b) versehen, sie werden zwischengespeichert (3c) und auf den memokidts Rechner (4) übertragen (3d). Vom memokidts Rechner werden die Rohdaten im Pattern Matching I aufbereitet und ermöglichen das optionale situative Biofeedback (5a). Die bearbeiteten Rohdaten werden vom memokidts Rechner verschlüsselt und via Internet, Mobilfunknetz oder anderem Übertragungsweg an den optionalen memokidts Server gesendet. Dort werden in der elektronischen Krankenakte mittels Pattern Matching II die physiologischen Daten ausgewertet, für die Visualisierung und das optionale Biofeedback II (5c) vorbereitet und können dem Probanden, dem behandelnden Arzt und weiteren autorisierten Personen mit Zugangsberechtigung zur Krankenakte zur Verfügung gestellt werden.
  • In einer optionalen Ausführungsform der Erfindung (memokidts sience) kann die Erhebung physiologischen Parameter um einen zeitgleich erhobenen Video- und Tonmitschnitt (9) der Untersuchungssituation ergänzt werden.
  • Als Darstellungsformen ergeben sich folgende Möglichkeiten:
    • I. Die intrapersonale Darstellung: zutreffend für die optionale Ausführungsform memokidts-medical und möglich in der optionalen Ausführungsform memokidts-sience – erfasst die untersuchungstypischen Bewegungs- und Vitaldaten einer Person bevorzugt in ihrer zeitlichen Abfolge über mehrere Tage oder im Vergleich mit gespeicherten Vergleichsdaten anderer Personen. Das Pattern Matching I und II erfolgt dann anhand dieser Daten. Erwartete Zeiten höherer und geringerer Belastung, tageszeitliche Phasen und weitere Angaben können der Darstellung zugeordnet werden. Auf dieser Basis kann ein intrapersonales semisituatives Biofeedback vom memokidts Rechner erstellt werden.
    • II. Die interpersonale Darstellung der im Screening Modus erhobenen Daten: nicht zutreffend für die optionale Ausführungsform memokidts-medical und möglich in der optionalen Ausführungsform memokidts-sience – umfasst die untersuchungstypischen Bewegungs- und Vitaldaten einer gesamten Untersuchungsgruppe, bevorzugt einer Unterrichtsklasse. Es werden mittels Pattern Maching I Überblicksdiagramme erstellt, die wesentliche Hinweise für die Bestätigung bzw. Auswahl der Probanden enthalten und die Festlegung einer Kontrollgruppe ermöglichen. Für die Kontrollgruppe gilt: Sie sollte die im Screening Modus festgestellte Aktivitätsbandbreite physiologischer Äußerungen der gesamten Untersuchungsgruppe in den jeweiligen sozial-kognitiven Belastungssituationen abbilden. Diese Daten der Kontrollgruppe bilden in den Messungen für die interpersonale Darstellung (III.) dann die jeweilige belastungssituationsabhängige normale Aktivitätsbandbreite während der Untersuchungssituationen ab und gestatten so die Durchführung quantifizierbarer Vergleichsberechnungen. In der Datenerfassung oder/und Datenberechnung im Screening Modus kann mit einer abgesenkten Abtastrate gearbeitet werden.
    • III. Die interpersonale Darstellung: zutreffend für die optionalen Ausführungsformen memokidts-Feindiagnostik, memokidts-clinic und möglich in der optionalen Ausführungsform memokidts-sience umfasst die untersuchungstypischen Bewegungs- und Vitaldaten der sich in derselben Untersuchungssituation befindlichen Personen: Probanden und Kontrollgruppe. Das Verhältnis zwischen Proband(en) und Kontrollgruppenmitglied(ern) wird bezogen auf die jeweilige sozial-kognitive Belastungssituation bei größer gleich 1:1, bevorzugt bei 1:4 liegen. Die Vergleichsberechnungen im Pattern Matching I ermöglichen das optionale situative Biofeedback I (5a) welches bevorzugt per Funk auf das taktile oder/und visuelle oder/und auditive Endgerät (5b) übertragen wird. Die Vergleichsberechnungen der im Pattern Matching II generierten Befunde lassen quantifizierbare Aussagen und die Darstellung in einer Matrix zu, die beispielsweise die Häufigkeit und Intensität motorischer Aktivitätspotentiale und/oder die Häufigkeit von Aufmerksamkeitsabweichungen in zeitlichen Kontexten abbildet. Die in der Matrix beispielsweise auf einer Skala von 1–10 dargestellten Werte können als standardisierbare Vergleichsgrößen Grundlage einer genaueren Krankheitsbeschreibung werden. Die weiterführenden therapeutischen Schritte in der Behandlung der Hyperaktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung sind dann auf der Basis von physiologischen Parametern möglich, die in sozial-kognitiven Belastungssituationen erhoben wurden.
  • Das erfindungsgemäße situative Biofeedback I (5a) wie das nachgeordnete Biofeedback II (5c) folgen anerkannten Standards verhaltensmodifizierender computergestützter Therapien. Biofeedback Therapien sind als therapeutisches Werkzeug prinzipiell bekannt.
  • Im situativen Biofeedback kann der Proband Informationen erhalten, die ihm eine veränderte Handlungssteuerung schon in der Untersuchungssituation ermöglicht. Dabei wird aus den gemessenen physiologischen Parametern ein Biofeedback erzeugt, das auf ausgewählte, vorher mit der zu untersuchenden Person besprochene Handlungs- und Verhaltensweisen abhebt und diese zu beeinflussen sucht. Die im Pattern Maching I generierten Impulse für das situative Biofeedback stellen dabei eine Teilmenge der festgestellten signifikanten Unterschiede zwischen den aktuellen Probandendaten und den jeweiligen Vergleichsdaten dar. Auswahl, Umfang und Zeitpunkte der Informationsintervention im situativen Biofeedback bestimmen sich aus der therapeutischen Vereinbarung mit dem Probanden und sind durch die therapeutische Fachkraft voreingestellt. Eine optionale Visualisierung der aktuellen Probandendaten und der in der therapeutischen Vereinbarung festgelegten Aktivitätsbandbreite als Normwert ist auf einem damit verbundenen/zu verbindenden Desktop in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung möglich. Das situative Biofeedback erfolgt über die vibrotaktilen oder/und visuellen oder/und akustischen Biofeedback-Endgeräte (5b). Die Biofeedback Intervention kann durch die zu untersuchende Person unterbrochen und wieder aufgenommen werden.
  • Um die verhaltenssteuernde Wirkung des situativen Biofeedback zu vertiefen und längerfristig verfügbare bewusste Handlungskompetenzen zu erarbeiten, können im nachgeordneten Biofeedback II die erfassbaren Reaktions-, Anpassungs- und Lernergebnisse differenzierter und umfassender dargestellt werden. In den erfindungsgemäßen optionalen Ausführungsformen wird das Pattern Matching II (10b) in der optionalen elektronischen Krankenakte generiert und basiert dabei auf den gleichen Algorithmen zur Mustererkennung wie das Pattern Matching I. Es erfasst signifikante Unterschiede zwischen den aktuellen sowie zwischen den aktuellen und gespeicherten Messergebnissen und bildet gleichzeitig die Grundlage für das nachgeordnete Biofeedback II. Es ist über den untersuchungsnahen memokidts Rechner oder auch von einem anderen Ort via Internet über die elektronische Krankenakte abrufbar.
  • Die optionale erfindungsgemäße Ausführungsform (memokidts sience) weist verschiedene Besonderheit und Zusatzfunktionen auf. Hier wird auf dem memokidts Rechner mit angeschlossenem untersuchungsnahen Host das Pattern Matching II generiert und erst dann auf den memokidts Server übertragen. Außerdem kann in der Untersuchungssituation neben der Erfassung der physiologischen Parameter eine Video-Tonaufzeichnung (9) erfolgen, die in die Visualisierung und Auswertung der Daten einbezogen wird.
  • Die erfindungsgemäßen Sensorlogger (1) bestehen aus dem Sensormodul (2a–d), Datenlogger (3a–c) und Übertragungsmodul (3d) (bevorzugte Ausführungsform: Funkmodul) und sind als Mini-Sensorlogger ausgeführt. Sie verfügen je nach bevorzugtem erfindungsgemäßen Aufbau über ausschließlich interne oder interne und externe Sensoren, über eine hohe Speicherkapazität, eine autonome Energieversorgung und weisen robuste Alltagseigenschaften auf.
  • Die Sensorlogger messen in folgenden bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
    • • an mindestens einer Stelle des Körpers der zu untersuchenden Person
    • • an mindestens zwei Stellen des Körpers der zu untersuchenden Person
    • • an drei und mehr Stellen des Körpers der zu untersuchenden Person
  • Die Applikationsorte der Sensorlogger – Lokalisierungen der Messpunkte am Körper der zu untersuchenden Person – definieren sich über die jeweils günstigsten Ableitungsorte, können insofern an die aktuelle technische Entwicklung der Sensorik wie auch an den neuesten medizinischen Stand angepasst und verändert werden.
  • Die derzeit vorgesehenen bevorzugten Messpunkte sind:
    • • die Hände und das Handgelenk (rechts und/oder links) für Sensorlogger mit Bewegungsmodul (2a) und Vitaldatenmodul (2b–c)
    • • die Füße (rechts und/oder links) und das Fußgelenk für Sensorlogger mit Bewegungsmodul (2a) und Vitaldatenmodul (2b–c)
    • • der Kopf für Bewegungsmodul (2a), Tonaufnahme (8) und Vitaldatenmodul (2d)
  • Die die Sensorlogger aufnehmenden Befestigungssysteme zeichnen sich durch angenehme Trageeigenschaften und eine weit gehende Fixierung der Sensormodule und angeschlossener Sensorkontaktstellen auf der Haut am vorgesehenen Messpunkt aus.
    • • Für die Messpunkte an Händen und Füßen sind die sichere Anbringung und verwechselungsfrei Verortung der elektrodermalen Kontakte der Elektroden oder/und optionalen Sensordioden für die vorgesehenen Messverfahren essentiell.
    • • Für die Messpunkte am Kopf gilt dies entsprechend.
  • Das Sensormodul (2a–d) des erfindungsgemäßen Sensorloggers misst in folgenden möglichen technischen Konfigurationen der bevorzugten Ausführungsform
    • I. mit Bewegungssensor(en)
    • II. mit Bewegungssensor(en) + einem Vitaldatensensor
    • III. mit Bewegungssensor(en) + der Kombination von Vitaldatensensoren
    • IV. mit einem Vitaldatensensor
    • V. mit der Kombination von Vitaldatensensoren
    • VI. zusätzlich mit einer körpernahen Tonaufnahme (8) in den Ausführungsformen I.–V.
  • In jeder bevorzugten Ausführungsform werden die Daten der Sensormodule über die internen Schnittstellen an die Datenlogger (3) weitergegeben, werden entsprechend der Systemkonfiguration optional per Schnittstelle, Speichermedium oder bevorzugt per Funk auf den memokidts Rechner oder/und optional auf den memokidts Server übertragen und dort
    • • in einer optionalen Ausführungsform (memokits-sience) für jedes erfindungsgemäße Sensormodul einzeln, mehrere Sensormodule zusammen oder auch mit weiteren externen (autonomen) Sensorsystemen und visuell-akustischen Aufzeichnungsgeräten (9) – soweit software- und schnittstellentechnisch möglich – auf einer gleichen oder semigleichen Zeitachse dargestellt und können manuell beurteilt werden. Bevorzugt wird der jeweilige Datenvergleich jedoch automatisch bzw. semiautomatisch im Pattern Matching I und optional im Pattern Matching II erfolgen und dargestellt werden.
    • • in einer optionalen Ausführungsform (memokidts-clinic) zusammen mit Messergebnissen weiterer Sensormodule und verbundener autonomer Sensorik – soweit software- und schnittstellentechnisch möglich – auf einer gleichen oder semigleichen Zeitachse dargestellt und können manuell beurteilt werden. Bevorzugt wird der jeweilige Datenvergleich jedoch automatisch bzw. semiautomatisch im Pattern Maching I und optional im Pattern Matching II erfolgen und dargestellt werden.
    • • in einer optionalen Ausführungsform (memokidts-medical) für das verwendete Sensorkit auf einer Zeitachse anhand von gespeicherten Vergleichsangaben oder intrapersonalen Erhebungen dargestellt und können manuell beurteilt werden. Bevorzugt wird der jeweilige Datenvergleich jedoch automatisch bzw. semiautomatisch im Pattern Maching I und optional im Pattern Matching II erfolgen und dargestellt werden.
    • • in einer optionalen Ausführungsform (memokidts-Feindiagnostik) zusammen mit Ergebnissen anderer untersuchter Personen, bevorzugt der situationsidentischen Kontrollgruppe, auf einer gleichen Zeitachse dargestellt und können manuell beurteilt werden. Bevorzugt wird der jeweilige Datenvergleich jedoch automatisch bzw. semiautomatisch im Pattern Matching I und optional im Pattern Matching II erfolgen und dargestellt werden.
    • • in einer optionalen Ausführungsform (memokidts-screening) in Überblicksdiagrammen einzelner oder mehrerer Teilnehmer dargestellt und können manuell beurteilt werden. Bevorzugt wird der jeweilige Datenvergleich jedoch automatisch bzw. semiautomatisch im Pattern Maching I und optional im Pattern Maching II erfolgen und dargestellt werden.
  • Welche Höhe in der Abweichung von der als Normalkurve zu bezeichnenden Aktivitätsdarstellung für die Verdachtsdiagnose ADS/ADHS definiert wird, liegt im Ermessen des behandelnden Arztes bzw. muss in Absprachen in den ärztlichen Fachgesellschaften festgelegt werden.
  • Angaben zu bevorzugten Systemkomponenten
  • (2a) Bewegungsmodul
  • Bewegungskräfte an menschlichen Körperteilen lassen sich mit Beschleunigungssensoren erfassen, in elektrische Signale umwandeln und berechnen. Dabei wird die auf eine Testmasse wirkende Trägheitskraft während der Beschleunigung gemessen. Bei Kombination von Translations-, Drehraten- und Magnetfeldsensoren zu einer inertialen Messeinheit, lassen sich Bewegungsprofile der verschiedenen Applikationsorte erfassen, miteinander vergleichen, berechnen und darstellen.
  • (2b2d) Vitaldatenmodul
    • (2b) Einen bevorzugten Vitalparameter stellt die elektrodermale Aktivität (EDA), der Hautleitwert (HLW) dar. Dieser gibt u. a. Auskunft über physiologische Reaktionen eines Menschen auf Stresssituationen. Der Hautleitwert ist ein Maß für die Fähigkeit der Haut, elektrischen Strom zu leiten und ein wissenschaftlich anerkannter Parameter für das vegetative Nervensystem. Die elektrodermale Aktivität (EDA) muss dabei als komplexes Phänomen gesehen werden, welches auf neuronalen Verschaltungen des vegetativen Nervensystems beruht und durch übergeordnete Instanzen wie den Hypothalamus, den Hippocampus und weitere Teile des limbischen Systems gesteuert wird.
    • Emotional-affektive Prozesse können über ihre Auswirkungen auf das vegetative Nervensystem, als Veränderung des Sympathikotonus und damit der Hautleitfähigkeit gemessen und dargestellt werden. So lassen sich u. a. emotionale Ereignisse, der Wachheitszustand und Stress in psychophysiologische Zusammenhänge setzen und objektivieren.
    • Die beiden Antagonisten im Vegetativum Sympathikus und Parasympathikus lassen sich in ihrem Zusammenspiel in den elektrodermalen Ableitungen der rechten und linken Hand sowie zwischen Händen und Füßen darstellen.
    • Der Messvorgang erfolgt bei der einkanaligen Ableitung über Dermatome der rechten oder linken Hand oder an beiden Händen. Der Messvorgang bei der zweikanaligen Ableitung erfolgt, zusätzlich zur beschriebenen einkanaligen, über Dermatome am rechten oder linken Fuß oder an beiden Füßen.
    • (2c) Als zweiter bevorzugter Vitalparameter kann der Pulsschlag z. B. durch die textile Integration eines Pulsmessers erfasst werden. Über ihn sind Rückschlüsse auf die Herzfrequenz und damit auch auf das Vegetativum möglich. Die Pulsmessung dient damit gleichzeitig der Validierung der erhobenen Vitalparameter.
    • (2d) Als weiterer Vitaldatensensor kann ein in seinen Applikationseigenschaften miniaturisiertes weitestgehend Störgrößen freies Elektroenzephalogramm oder ein anderer Sensor dienen.
  • (8) Tonaufnahmen
  • Die gesichtsnahe Tonaufnahme über ein fokussierendes, weitestgehend nur die zu untersuchende Person erfassendes Miniaturmikrofon dient der temporären Aufnahme und Bewertung akustischer Störimpulse eines Probanden auf die Untersuchungsumgebung. Die Applikation erfolgt beispielsweise im Schirm der Untersuchungsmütze.
  • (3) Datenlogger
  • Der Datenlogger (3) im erfindungsgemäßen Sensorlogger beinhaltet einen oder mehrere Mikroprozessoren, ein oder mehrere Speichermedi(um)en, mehrere interne Schnittstellen zu den Sensormodulen, mindestens eine Schnittstelle zum Übertragungsmodul und das Übertragungsmodul (3d).
  • (3a) Initialisierung,
  • Die Zuschreibung eines Sensorloggers auf eine Untersuchungsperson und den Untersuchungszeitraum erfolgt über die Initialisierung (3a) und über ein für die weitere Bearbeitung im memokidts Rechner und dem memokidts Server kompatibles Pseudonym unter dem alle Sensordaten erfasst und zwischengespeichert werden.
  • (3b) Zeitsynchronisation
  • Die in den Sensorloggern arbeitenden Zeitmesser weisen äußerst geringe tageszeitliche Abweichungen auf und werden vom memokidts Rechner mindestens einmal pro Messzyklus beim Messstart geeicht. In einigen bevorzugten Ausführungsformen kann zum Messzyklusende eine Kontrollabgleich des identischen Zeitstandes erfolgen.
  • (3c) Zwischenspeicherung
  • Die Zwischenspeicherung wird solange aufrechterhalten, bis die gesicherte Datenübertragung auf dem (memokidts) Rechner erfolgt ist. In einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen kann die Datenübertragung schon während der Messung auf den (memokidts) Rechner bevorzugt über Funk erfolgen.
  • (3d) Übertragungsmodul
  • Das Übertragungsmodul im erfindungsgemäßen Sensorlogger beinhaltet mindestens eine interne Schnittstelle zum Datenlogger und sendet mit der Funktechnologie, die die effektivste Datenübertragung über mindestens 10 Meter bei möglichst geringem Stromverbrauch garantiert. Derzeit erfüllen die aktuellen bluetooth Versionen die nötigen Anforderungen.
  • (4) memokidts Rechner
  • Der erfindungsgemäße memokidts Rechner am Untersuchungsort ist so konfiguriert, dass er mindestens die erhobenen Daten eines Probanden und die seiner aus n >= 1 Person bestehenden Kontrollgruppe (für das optionale memokidts medical ohne Kontrollgruppe und freigestellt für das optionale memokidts sience) bevorzugt zeitgleich empfängt, temporär speichert und dann einerseits für die Visualisierung am Untersuchungsort mittels Pattern Matching 0 und I aufbereitet und ablegt als auch die datensichere Übertragung zur optionalen, als memokidts Server bezeichneten Datenbank sicherstellt.
  • Andererseits können in einem Vergleich der eingegangenen Bewegungs- und Vitaldaten von Proband und Kontrollgruppe signifikante Unterschiede über die Pattern Maching 0 und I ermittelt und dabei folgende bevorzugte Vergleichsberechnungen genutzt werden:
    • • Proband – Kontrollgruppe in der Messsituation
    • • Proband – aufgezeichnete Daten einer Vergleichskohorte
    • • Proband – aufgezeichnete Daten aus eigenen früheren Messintervallen
    • • Proband – Kontrollgruppe und aufgezeichnete Daten einer Vergleichskohorte.
  • (10) Pattern Matching
  • Das im memokidts Monitoringsystem als Pattern Matching bezeichnete erfindungsgemäße Verfahren dient der Bewertung der erhobenen Parameter und umfasst u. a Kohortenvergleiche, Mittelwertberechnungen sowie Algorithmen zur Mustererkennung und musterbasierten Suche. Entsprechend seiner Verwendung wird es im memokidts Rechner als Pattern Matching I (screening) sowie als Pattern Matching I und in der elektronischen Patientenakte als Pattern Matching II bezeichnet.
  • (10a) Pattern Maching I (screening) und Pattern Matching I
  • Generiert auf dem memokidts Rechner, dient es der Vorbereitung und Durchführung des memokidts screening und dem situativen Biofeedback I sowie der optionalen nutzerbezogenen Darstellung der Ergebnisse in der Untersuchungssituation. Insbesondere in den Ausführungen, die in der Untersuchungssituation Vergleichsberechnungen zwischen Probanden und Kontrollgruppe vornehmen, wird über die Darstellung der Kontrollgruppe ein Normwert errechnet und dargestellt, der in der Messsituation als Wert der normalen Aktivität bezeichnet werden kann. Für das Auslösen des situativen Biofeedback I kann manuell der Grad der zulässigen Abweichung von diesem „Normalwert” festgelegt werden:
  • (5a) Situatives Biofeedback I
  • Das situative Biofeedback ist ein verhaltensmodifikatorisch wirkendes System, welches in der Messsituation – situativ – eine begrenzte Anzahl von Rückmeldungen zum Aktivitäts- und Vitalstatus generiert vom Pattern Matching I an die zu untersuchende Person ermöglicht. Diese werden in einem (therapeutischen) Gespräch mit dem Probanden vorher vereinbart und ihm dann endsprechend der eingehenden physiologischen Parameter als Interventionskaskade über die erfindungsgemäßen Endgeräte mitgeteilt.
  • (5b) Endgeräte
  • Das situative Biofeedback kann verschiedene Sinnesorgane ansprechen. Bevorzugt werden folgende sensorische Wahrnehmungskanäle einzeln oder in Kombination zueinander genutzt:
    • • taktil – über eine sofortige, für die Umgebung faktisch geräuschlose Vibrationsrückmeldung über mindestens einen oder mehrere einzeln aktivierbare Vibrationsknoten
    • • visuell – z. B. über eine einfache Lichtquelle mit unterscheidbaren (Farb-)Abstufungen, Icons auf einem Display oder über Informationen auf einem (kleinen) Bildschirm
    • • oder auditiv – über z. B. einen Ton, eine Melodie mittels ein- oder zweiseitigem Kopfhörer.
  • (6) memokidts Server
  • Auf dem memokidts Server befindet sich eine relationale Datenbank mit beliebigem Betriebssystem. Der memokidts Server verfügt über entsprechende Zutritts-, Zugangs- und Zugriffskontrollen, da personenbezogene und personenbeziehbare, medizinische und verhaltenstherapeutische Daten gespeichert werden.
  • (7) Elektronische Patientenakte
  • Die erfindungsgemäße Verwendung der elektronischen Patientenakte (7) (bevorzugt: mdoc) ist eine auf einem relationalen Datenmodell basierende generische Internet-Datenbankanwendung. Sie ist eine standardisierte und dennoch flexible Dokumentationsplattform für den betreuenden Arzt. Über weitere Zugriffssysteme (SmartCard) können auch Therapeuten, Eltern, betroffene Kinder und berechtigte Personen Zugang zu ausgewählten (vom Arzt freigegebenen) Daten erhalten. Der Pseudonymisierungsdienst sorgt für die ordnungsgemäße Codierung personenbezogener Daten in einer bestehenden Anwendungsumgebung. Der Pseudonymisierungsdienst speichert die Relation des Vollnamens und der Adresse des Patienten resp. Kohortenmitgliedes zu einem eineindeutigen Pseudonym in verschlüsselter Form. Zu dieser Relation können beliebig viele weitere Relationen erfolgen, die ihrerseits ein Pseudonym liefern (Applikations-ID, Geräte-ID) und im Pseudonymisierungsdienst logisch mit dem Patienten-Pseudonym verbunden sind. Der Austausch zwischen den Geräten (Sensorlogger, Krankenakte) erfolgt automatisch. Die elektronische Patientenakte speichert alle in den jeweiligen Untersuchungen erhobenen Daten (Longitudinaldaten) in pseudonymisierter Form und stellt sämtliche Ergebnisse (Zusammenfassung über den Beobachtungszeitraum) als elektronische und als Druckversion zur Verfügung.
  • (10b) Pattern Matching II
  • In der elektronischen Patientenakte werden die erhobenen physiologischen Parameter mit den gleichen Algorithmen zur Mustererkennung und musterbasierten Suche, den Mittelwertberechnungen und Kohortenvergleichen wie im Pattern Matching I bearbeitet. Es weist im Unterschied zu diesem alle signifikanten Unterschiede zwischen den aktuellen sowie zwischen den aktuellen und allen gespeicherten Messergebnissen aus, bildet so die Grundlage für das nachgeordnete Biofeedback II und die nutzerbezogene Darstellung der Ergebnisse.
  • (5c) Nachgeordnetes Biofeedback II
  • Auch das nachgeordnete Biofeedback ist ein verhaltensmodifikatorisch wirkendes System, welches erst nach der Datenerhebung die erfassbaren Reaktions-, Anpassungs- und Lernergebnisse differenziert und umfassend als Rückmeldung darstellt. Es kann einen kurzgefassten grafischen Tagesüberblick, Zeiten guter und schwächerer Konzentrationsleistungen, einzelne signifikante Ereignisse, die Reaktionen auf das situative Biofeedback, Vorschläge für Anpassungen an den folgenden Tag u. a. beinhalten.
  • Beschreibung der aufgeführten technischen Bausteine/erfindungsgemäßen Konfigurationen und Applikationen
  • (2a) Beschleunigungssensoren/Inertialsensoren
  • Bevorzugt drei orthogonal angeordnete Translationssensoren detektieren die lineare Beschleunigung in x-, y- bzw. z-Achse. Daraus können translatorische Bewegungsabläufe berechnet werden.
  • Bevorzugt drei orthogonal angeordnete gyroskopische Sensoren messen die Winkelgeschwindigkeit um die x-, y-, bzw. z-Achse. Daraus können Rotationsbewegungen berechnet werden.
  • Um die Messgenauigkeit zu erhöhen, können Magnetfeldsensoren ihre Raum – Lage Abweichung im Verhältnis zum Erdmagnetfeld messen.
  • Miniaturisierte Translationssensoren und gyroskopische Sensoren – z. B. MEMS (mico-elektro-mechanische Systeme) oder z. B. Sensoren mit mehrdimensionaler Laserdioden Eigenmischung oder z. B. Faseroptische (FOG) oder piezovibirierende Drehratensensoren – nutzen kapazitive, piezoelektrische oder optische Messvorgänge zur Beschleunigungsdetektion. Der Einsatz im Sensorlogger wird bei gleicher Messgenauigkeit durch die mögliche Miniaturisierung und Kostenfaktoren bestimmt.
    Konfigurationsbeispiele: 3DM-DH oder 3DM-GX2 von microStrain
  • Vitaldatensensoren (2b–d)
    • (2.b) Die exosomatische elektrodermale Aktivitätsmessung erfolgt bei der einkanaligen Ableitung über zwei Elektroden an normierten Klebeorten an der lateralen Handkante der rechten oder linken Hand oder an beiden Händen.
  • Die exosomatische elektrodermale Aktivitätsmessung bei der zweikanaligen Ableitung erfolgt zusätzlich zur beschriebenen einkanaligen, über zwei Elektroden an normierten Klebeorten an der lateralen Fußkante am rechten oder linken Fuß oder an beiden Füßen
  • Konfigurationsbeispiel: HIMEM (EDA) oder K3 von PBS aber mit veränderten Elektroden 2.c) Die Pulsmessung kann als Elektroden- oder photoelektrisches Verfahren erfolgen. Der Einsatz wird bei gleicher Messgenauigkeit durch die mögliche Miniaturisierung und Kostenfaktoren bestimmt. Derartige Messmethoden und die hierfür nötigen Vorrichtungen (Sensoren) sind dem Fachmann vertraut und müssen an dieser Stelle nicht weiter spezifiziert werden.
    • (2.d) Ein weitestgehend Störgrößen freies EEG oder andere Vitalsensoren können in entsprechender Konfiguration an die Sensorlogger angeschlossen bzw. per Übertragungsmodul eingebunden werden.
  • Die Datenlogger (3) sind mit dem Speicher- (3c) und Übertragungsmodul (3d) verbunden und weisen bevorzugt folgende Figurationsmerkmale auf:
    • • parametrisierbare Schnittstellen, um die strombenötigenden HLW-Sensoren anschließen zu können
    • • parametrisierbare Schnittstellen für die Bewegungssensoren
    • • weitere parametrisierbare Eingänge
    • • eine oder mehrere parametrisierbare Schnittstelle(n) für die Verbindung zu(m) Zwischenspeicher(n)
    • • die Möglichkeit, sich über das verbundene Übertragungsmodul beim (memokidts) Rechner anzumelden und den Datentransfer bei Anmeldung mehrerer Datenlogger auf Abruf vorzunehmen
    • • standardisierte Ein- und Ausgänge
    • • eine Uhr, die mit dem Beginn der jeweiligen Messung automatisch synchronisiert werden kann z. B. RTC-Baustein (Real Time Clock PCF8583)
    • • Kalibriermodalitäten
    • • eine hohe Genauigkeit, Langzeitstabilität und ausreichende spannungslose Speicherkapazität
    • • bevorzugt eine autarke Stromversorgung mittels Akku, der über eine Ladestation geladen wird
    • • die Möglichkeit, die Sensoren und das Übertragungsmodul mit Strom zu versorgen
    • • die Möglichkeit, die Messungen über einen Impuls, bevorzugt durch den (memokidts) Rechner zu starten
    • • die Möglichkeit, die pseudonymisierten Angaben in der jeweiligen Messsituation zuzuordnen
    • • die Möglichkeit, verschiedene weitere Sensoren anschließen zu können
    • • die Möglichkeit, über ein Heartbeat-Signal eine kritische Anwendung zu melden Konfigurationsbeispiel: Neuentwicklung, ähnlich dem mXRS von microStrain, beinhaltet aber nicht alle Konfigurationsmerkmale.
  • (memokidts) Rechner (4)
  • Konfigurationsbeispiel: hier in der Ausführung als handelsüblicher Laptop mit verschlüsselbarer Festplatte oder SSD
    Prozessor Intel® CoreTM i7-2720QM Prozessor (Quad-Core) 2,2 GHz, mit Turbo-Boost bis zu 3,3 GHz, 6 MB Cache, 45 Watt TDP
    Chipsatz Mobile Intel® QM67 Express
    Arbeitsspeicher 8 GB DDR3-1600 SO-DIMM, maximal erweiterbar auf 32 GB, 4 Steckplätze
    Festplatte 750 GB SATA
    Laufwerk DVD+/–RW DL Brenner
    Grafik NVIDIA Quadro 1000M Grafik 2048 MB VRAM HDMI, Displayport, VGA
    Kommunikation Gigabit LAN (10/100/1000 Mbit/s) Wireless LAN 802.11 b/g/n Bluetooth
    Schnittstellen 2× USB2.0 2× USB3.0 SATA/USB 2.0 Combo Port Firewire Express Card VGA HDMI, Displayport Line-Out/Kopfhörerausgang RJ45 LAN Dockinganschluss
    Card Reader 10-in-1-Kartenlesegerät
    Betriebssystem Microsoft Windows 7 Professional 64 Bit
    Besonderheiten Fingerprintsensor
    Hintergrundbeleuchtete Tastatur
    Einhaltung von gesetzlichen Bestimmungen und Umweltvorschriften
    Umweltstandards (Umweltzeichen): Energy Star® 5.0, EPEAT Gold; China – RoHS, CECP, CEC; EU RoHS, WEEE; Deutschland – GS-Zeichen; Südkorea – RoHS, Eco Label; Japan – RoHS, Energy Law, Green PC
  • (memokidts)Server (6)
  • Konfigurationsbeispiel: Handelsüblicher PC oder Server mit:
    • • min.. Intel Core2Duo 2,4 GHz
    • • min. 4 GB RAM (8 GB empfohlen)
    • • min. 50 GB freier Festplattenspeicher
    • • Netzwerkanschluss (LAN)
  • Software
    • • Betriebssystem: Windows XPSP2 oder höher
    • • Application Server:Apache Tomcat 6 (ab 6.0.32 empfohlen)
    • • Datenbank: Oracle 10 g. Die zu wählende Edition hängt von den jeweiligen Anforderungen ab. Minimal reicht die Express Edition für geringere Datenmengen und wenn Oracle Database Vault nicht erforderlich ist.
    • • Java JDK SE 6 (ab Update 25) oder höher
  • Orgware
    • • Optional: Serverzertifikat für eine verschlüsselte Übertagung und dem Nachweis der Authentizität zwischen Client und Server
  • Die Biofeedback-Endgeräte (5b) werden bevorzugt vom (memokidts) Rechner angesteuert und geben die Informationen entsprechend ihrer Konfiguration an den Probanden weiter:
    • • mit taktiler Informationswirkung – über eine Empfangs- und Steuerungseinheit mit autonomer Energieversorgung werden einzeln aktivierbare Vibrationsknoten (Miniaturmotoren mit Unwucht auf der Welle) angesteuert. Diese befinden sich an mindestens einer Stelle textil integriert in unmittelbarer Körpernähe.
    • • Als visuelles Informationsangebot – realisierbar z. B. über ein Notebook, Handy oder eine Lichtquelle – werden altersentsprechende Icons, Bilder, Smilys oder Lichtimpulse als Rückmeldungen angezeigt.
    • • als auditives Informationsangebot – realisierbar über eine Empfangs- und Steuerungseinheit mit autonomer Energieversorgung werden vereinbarte Geräusche, Laute, Stimmen, Melodien o. ä. bevorzugt über ein- oder zweiseitige Kopfhörer an den Probanden übermittelt.
  • Beispiele
  • Das erfindungsgemäße Monitoringsystem (memokidts) ist als „memokidts-Koffer” für verschiedene Anwendungsbereiche konzipiert.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist der „memokidts-Koffer für Schulklassen”. Er ist für den Einsatz in allgemeinen Schulen (Grundschulen, Primary School u. a.) vorgesehen. Diese Untersuchung erfasst den oder die Schüler der Lerngruppe mit signifikant auffälligen Bewegungs- und Vitaldatenständen.
  • Dieses Testbesteck sollte in den schulpsychologischen Beratungsstellen, den Ambulanzen des Kinder und Jugendpsychiatrischen Dienstes und den sonderpädagogischen Förderzentren mit Schwerpunkt ADS, ADHS im Bundesland Berlin bzw. vergleichbaren Einrichtungen in den jeweiligen Ländern und Staaten verfügbar sein.
  • Es befinden sich darin 30 als „memokit” bezeichnete Sensorkits in Anlehnung an die maximal zulässige Schülerzahl in deutschen Schulen. Das Screening einer ganzen Schulklasse wird bevorzugt über das Anlegen einer Sensoreinheit pro Schüler an jeweils dem gleichen Applikationsort pro Schüler realisiert. Die im Screening Modus aufgezeichneten Daten werden in dem als „Pattern Matching I (screening)” bezeichneten Auswertungstool auf signifikante Unterschiede zwischen den Schülern in den Bewegungs- und/oder Vitalkurven untersucht und auf dem memokidts Rechner dargestellt.
  • Im Anschluss an das Screening und in Auswertung der erhobenen Daten können unter Zugrundelegung der erhobenen und ausgewerteten Daten im gemeinsamen Gespräch mehrere Entscheidungen seitens der Eltern und des Probanden bzw. des involvierten pädagogischen und therapeutischen Personals vorbereitet werden.
    • • Konsultation bei einem niedergelassenen Arzt, bevorzugt ein Facharzt mit Kinder- und Jugendpsychiatrischer Ausbildung
    • • Konsultation des Schulpsychologischen Dienstes
    • • Konsultation des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes
    • • Beratungssuche beim sonderpädagogischen Förderzentrum mit Schwerpunkt ADS/ADHS
  • Eine weitere bevorzugte optionale Ausführungsform der Erfindung, die „memokidts Feindiagnostik” kann als Fortsetzung der Untersuchung einer ganzen Schulklasse oder Lerngruppe entsprechend den Ergebnissen des „memokidts Screening” erfolgen.
  • Diese bevorzugte optionale Ausführungsform ist aber auch von der vorgenannten Ausführungsform unabhängig in medizinisch- diagnostischen und therapeutischen Zusammenhängen einsetzbar. Therapeutische Abläufe und Medikationsentscheidungen können über die situative Erfassung einer „vorher – nachher Betrachtung” qualifizierter getroffen und jederzeit problemlos ohne testdiagnostische Gewöhnungseffekte in den täglichen Lebensbezügen überprüft werden.
  • In der „memokidts Feindiagnostik” genannten Untersuchung wird mindestens eine als Probandbezeichnete Person mit seiner Kontrollgruppe verglichen, indem die Bewegungs- und Vitaldaten sensorisch an bevorzugt mindestens zwei Applikationsorten erfasst und auf den (memokidts) Rechner übertragen werden.
  • Die Kontrollgruppe bildet in dieser Ausführungsform das normale Anforderungs- und Bewegungspotential der sozialen Gruppe des Probanden bevorzugt in Lern- und Anforderungsbezügen ab. Die Dauer der Untersuchung ist abhängig von den jeweiligen Anforderungs- und Belastungssituationen, die eine Bewertung der regulatorischen Selbststeuerungskompetenzen des Probanden zulassen. Eine statistisch reliable Anzahl von untersuchbaren Ereignissen kann sich bereits nach einem Untersuchungstag, wird sich in realitas aber eher nach einigen Untersuchungstagen einstellen.
  • Die Einbettung der beschriebenen Belastungssituationen in eine 24 Stunden Untersuchung des Probanden steigert die Validität der Ergebnisse.
  • Die erfindungsgemäße automatische oder auch mögliche semiautomatische Auswertung wird in der elektronischen Krankenakte mdoc dargestellt.
  • Das erfindungsgemäße situative Biofeedback kann in diesem Untersuchungsabschnitt aktiviert werden. Es erfordert die Einbindung von therapeutischer Kompetenz und setzt die Betreuung durch geschultes Personal voraus.
  • Eine weitere bevorzugte optionale Ausführungsform der Erfindung (memokidts medical) kann eingesetzt werden, wenn sich die Einbeziehung einer Kontrollgruppe in die Datenerfassung nicht ergibt, Möglichkeiten der beschreibenden Situationserfassung bestehen oder die diagnostische Situation es als nicht notwendig erscheinen lässt.
  • Es werden hier nur bei einer Person Bewegungs- und Vitaldaten erfasst, gespeichert, berechnet und dargestellt. Mit diesem intrapersonalen Vergleichsdatensatz oder auch anderen gespeicherten Datensätzen werden die nachfolgenden Messungen dieser Person verglichen. Dabei können sowohl tageszeitliche Ausschnitte als auch Tagesdatensätze untersucht werden. Die sensorischen Daten werden bevorzugt an mindestens einem Applikationsort erfasst, gespeichert und auf den (memokidts) Rechner übertragen.
  • Eine Möglichkeit der tageszeitlichen Einordnung der erhobenen Daten besteht darin, in der elektronischen Krankenakte, bevorzugt mdoc, vor der Messung einen Tagesablaufplan oder auch danach den beobachteten Aktionsplan der Untersuchungsperson zu vermerken und als Projektionsfläche für die Auswertung zu visualisieren. Ein semisituatives Biofeedback kann zwischen Untersuchungsperson und spezialisiertem Betreuungspersonal ab dem Über- oder Unterschreiten eines jeweils festgelegten absoluten Wertes vereinbart und dann in der Messsituation ausgelöst werden. Es kann aber auch entsprechend einer zu erwartenden oder/und mit der Untersuchungsperson abgesprochenen relativen Abweichung zur Vergleichsgröße, wie z. B. bei tageszeitlich identischen Abläufen ausgelöst werden.
  • Eine weitere bevorzugte optionale Ausführungsform der Erfindung (memokidts clinic) ist vorrangig für den klinischen Bereich gedacht, um die differenzialdiagnostische Abklärung zu verbessern bzw. weitergehende diagnostische und therapeutische Entscheidungen mit dem memokidts Monitoringsystem zu verbinden, zu untersetzen und mit den Biofeedback Möglichkeiten zu begleiten.
  • In dieser optionalen Ausführungsform besteht neben den bevorzugten Ausführungsformen memokidts screening, memokidts Feindiagnostik und memokidts medical noch die Möglichkeit zusätzliche memokidts Sensoren – z. B. für die nichtdominante Hand oder einen anderen Körperabschnitt – oder auch weitere kompatible autonome Messsysteme mit dem Sensorlogger oder dem memokidts Rechner über vorhandene Schnittstellen zu verbinden. Zusätzliche memokidts Sensoren können dabei vom memokidts Rechner automatisch integriert werden und auf der gleichen Zeitachse dargestellt werden. Autonome Messsysteme werden soweit sie softwarekompatibel sind, auf einer semigleichen Zeitachse visualisiert.
  • Eine weitere bevorzugte optionale Ausführungsform (memokidts science) dient der wissenschaftlichen Arbeit mit memokidts.
  • Hier können die verschiedenen memokidts Sensorsysteme einzeln und in erweiterten Konfigurationsvarianten zusammen eingesetzt werden. Sie unterliegen keiner untersuchungszielorientierten Voreinstellung.
  • Darüber hinaus existieren anwenderbezogene zusätzliche Schnittstellen und Softwarevorbereitungen, um weitere externe autonome und halbautonome Sensorsysteme einzubinden. Über die Verknüpfung mit memokidts systemkompatiblen visuell-akustischen Aufzeichnungsgeräten kann die Messsituation über die optional eingebundene Videografie und/oder die optionalen Tonaufzeichnungen einer eingehenden Untersuchung zugeführt werden.
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    • F. Linderkamp (2002): Katamnestische Untersuchung zu einem Selbstinstruktionstraining mit aufmerksamkeitsgestörten Kindern. In: Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin, Nr. 23, S. 53–73.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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    • Lauth, Schlottke, Linderkamp2009, ICD 10, DSM-IV [0006]

Claims (7)

  1. Monitoringsystem, enthaltend a. mindestens einen ein- oder mehrkanaligen Sensor für die zu untersuchende Person, der Richtung, Intensität und Häufigkeit der Bewegungen erfasst, mindestens einen ein- oder mehrkanaligen Sensor für mindestens eine b. Vergleichspersonen der gleichen Situation, der Richtung, Intensität und Häufigkeit der Bewegungen erfasst, c. mindestens einen ein- oder mehrkanaligen Vitaldatensensor, der Hinweise auf den aktuellen Stresspegel der zu untersuchenden Person erfasst, d. mindestens einen ein- oder mehrkanaligen Vitaldatensensor, der Hinweise auf den aktuellen Stresspegel und/oder den mentalen Wachheitsgrad der Vergleichsperson(en) erfasst, e. mindestens eine Sendeeinheit pro Sensorkit, die die erfassten motorischen und Vitaldaten an den (memokidts) Rechner überträgt, wobei ein Sensorkit einen Bewegungssensor und einen Vitaldatensensor pro zu untersuchender bzw. pro Vergleichsperson umfasst. f. mindestens einen (memokidts) Rechner, der die Daten der zu untersuchenden Person und der Vergleichsperson(en) empfängt, speichert und bearbeitet, mit einer optionalen Sendevorrichtung zum optionalen (memokidts) Server (s. u.) g. optional einen (memokidts) Server, der für den Empfang sowie die Speicherung, Verarbeitung und Wiedergabe der übertragenen Informationen ausgelegt ist, h. optional mindestens eine Vorrichtung für ein taktil oder/und visuell oder/und auditiv wirkendes Biofeedback an die zu untersuchende Person.
  2. Monitoringsystem gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein ein- oder mehrkanaliger Sensor bei der zu untersuchenden Person am Handgelenkt befestigt ist.
  3. Monitoringsystem gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Vitaldatensensor am Handgelenkt der zu untersuchenden Person gefestigt ist.
  4. Monitoringsystem gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Vitalparameter der Hautleitwert und/oder der Pulsschlag erfasst wird.
  5. Verfahren zum Monitoring von Aufmerksamkeitsdefizit- und/oder Aktivitätsstörungen, gekennzeichnet durch a) Bestimmung der Bewegungsparameter einer zu untersuchenden Person mittels an der Person fixierter Bewegungssensoren b) Bestimmung der Bewegungsparameter von Vergleichspersonen mittels an jeder Vergleichsperson fixierter Bewegungssensoren, c) Bestimmung mindestens eines Vitalparameters einer zu untersuchenden Person mittels an der Person fixierter Vitalsensoren, d) Bestimmung eines Vitalparameters von Vergleichspersonen mittels an jeder Vergleichsperson fixierter Vitalsensoren e) Übertragung der gemessenen Parameter gemäß a–d an einen Rechner, die die gemessenen Werte speichert, vergleicht und visualisiert.
  6. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Rechner nach Vergleich der Parameter und Feststellung einer signifikanten Abweichung der Parameter, der zu untersuchenden Person von den Parametern der Vergleichsperson ein Signal aussendet.
  7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das ausgesandte Signal eine an der zu untersuchen Person fixierte oder in der Nähe der zu untersuchenden Person befindliche Biofeedbackvorrichtung ansteuert, welche der zu untersuchenden Person ein visuelles, akustisches oder haptisches/taktiles Signal gibt.
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