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Die Erfindung bezieht sich auf eine Distanzhülse für ein Getriebe eines Kraftfahrzeuges.
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Eine Distanzhülse ist aus der
WO 2008/074708 A1 bekannt. Diese betrifft einen Distanzring, der wenigstens einen Getriebewellenabschnitt umgreift und dabei wenigstens ein Zahnrad auf dem Getriebewellenabschnitt auf axialer Distanz hält, wobei der Distanzring innenseitig auf dem Getriebewellenabschnitt abgestützt ist.
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Eine der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, eine kostengünstige Distanzhülse bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind jeweils Gegenstand der Unteransprüche. Diese können in technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden. Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit der Zeichnung, charakterisiert und spezifiziert die Erfindung zusätzlich.
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Vorgesehen ist demgemäß eine Distanzhülse für einen Getriebewellenabschnitt in einem Getriebe eines Kraftfahrzeuges, welche aus einem Blechteil gebildet ist, welches zylindrisch ist und einen sich in axialer Richtung über das gesamte Blechteil erstreckenden Schlitz aufweist, wobei ein Innendurchmesser der Distanzhülse in einem nicht montierten Zustand geringer als ein Außendurchmesser des Getriebewellenabschnitts.
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Die Distanzhülse kann aus einem geraden Blechteil mit zwei Enden in einem Fertigungsschritt gerollt werden, bis sich die Enden durch den Schlitz getrennt gegenüberliegen. Eine Verbindung der einander zugewandten Enden ist nicht notwendig, da die Distanzhülse im Betrieb allenfalls einer axialen Belastung ausgesetzt ist. In der Produktion kann damit ein Schritt zur Bereitstellung einer Schweißnaht bzw. einer vergleichbaren Verbindung der Seiten eingespart werden. Durch diese Ausgestaltung können demnach Kosten eingespart werden.
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Im Betrieb eröffnet sich durch das Weglassen einer Verbindung zwischen den Enden ein weiterer Vorteil, nämlich dass die Distanzhülse wie ein Clip auf den Getriebewellenabschnitt festgehalten werden kann, indem ihr Innendurchmesser kleiner gestaltet wird als der Außendurchmesser des Getriebewellenabschnitts.
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Dadurch kann zwischen der Distanzhülse und dem Getriebewellenabschnitt eine Vorspannung aufgebaut werden, welche die Distanzhülse im Betrieb sicher und spielfrei auf dem Getriebewellenabschnitt hält.
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In einer Ausgestaltung ist das Blechteil mehrlagig, insbesondere doppelwandig ausgestaltet.
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Dadurch erhält die Distanzhülse eine erhöhte Elastizität. Die Elastizität kann genutzt werden, um die Distanzhülse auf dem Getriebewellenabschnitt zu fixieren. Weiterhin bietet eine doppelwandige Distanzhülse Bauteilen, welche sich axial an ihr Abstützen, eine stabilere Abstützfläche durch einen inneren und einen geringfügig beabstandeten äußeren Ring.
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Entsprechend einer Ausgestaltung ist die Distanzhülse im Querschnitt polygonförmig ausgestaltet.
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Durch den polygonförmigen Querschnitt wird eine aus mehreren im Wesentlichen geraden Außenflächen bestehende Distanzhülse gebildet. Die bei axialer Belastung wirkenden Längskräfte können an angrenzenden Außenflächen abgestützt werden und nicht zu einem Verknicken der Distanzhülse führen.
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In einer Ausgestaltung weist die Fuge einen mäanderförmigen Verlauf auf.
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Durch die mäanderförmige Ausgestaltung sind die freien Enden in einer radialen Richtung biegsamer, so dass sie leichter in eine Kreisform gebogen werden können als beispielsweis gerade und zur axialen Richtung parallele freie Enden.
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Die Distanzhülse kann zur Bereitstellung eines definierten Abstandes zwischen einem ersten Zahnrad und einem zweiten Zahnrad auf einer Getriebewelle verwendet werden. Eine Verbindung der freien Enden ist nicht erforderlich und es verbleibt auch im montierten Zustand ein sich über die gesamte Länge erstreckender Schlitz, der die mechanische Belastungsfähigkeit der Distanzhülse in axialer Richtung nur unmerklich beeinflusst.
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Nachfolgend werden einige Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1: bereichsweise einen Getriebewellenabschnitt mit einem ersten Zahnrad und einem zweiten Zahnrad, welche durch eine Distanzhülse auf Abstand gehalten werden,
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2: in einer Draufsicht eine Distanzhülse mit einem kreisförmigen Querschnitt einem Schlitz,
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3: in einer perspektivischen Darstellung die Distanzhülse aus 2,
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4: eine doppelwandige Distanzhülse,
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5: in einer Draufsicht eine Distanzhülse mit einem polygonförmigen Querschnitt, und
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6: in einer perspektivischen Darstellung eine Distanzhülse mit einem mäanderförmigen Schlitz.
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In den Figuren sind gleiche oder funktional gleichwirkende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt einen Getriebewellenabschnitt 1 mit einem ersten Zahnrad 2 und einem zweiten Zahnrad 3. Die Zahnräder 2 und 3 können innenseitig eine Splineverzahnung aufweisen, um verdrehfest auf dem Getriebewellenabschnitt angeordnet werden zu können. Ein axialer Abstand L zwischen dem ersten Zahnrad 2 und dem zweiten Zahnrad 3 wird durch eine Distanzhülse 4 vorgegeben. Der Getriebewellenabschnitt 1 kann montiert werden, indem die Zahnräder 2 und 3 und die Distanzhülse 4 in der entsprechenden Reihenfolge mit aufgeschoben werden. Durch ein anstellbares Lager 5 ist der Getriebewellenabschnitt 1 axial verspannbar. Die Distanzhülse 4 überträgt in axialer Richtung a Kräfte von dem ersten Zahnrad 2 auf das zweite Zahnrad 3 und hat abgesehen davon keine Funktion. Die im Folgenden beschriebenen Distanzhülsen eignen sich hierfür.
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2 zeigt eine im Querschnitt kreisförmige Distanzhülse 4. Die Distanzhülse 4 ist aus einem Blechteil 6 gebildet, welches einander zugewandte Enden 7 aufweist. Die einander zugewandten Enden 7 sind nicht miteinander verbunden, daher ist ein Schlitz 8 zwischen ihnen erkennbar. Die Distanzhülse 4 weist einen Innendurchmesser di auf, welcher geringfügig kleiner ist als ein Außendurchmesser des Getriebewellenabschnitts 1, siehe 1. Daher wird die Distanzhülse 4 bei der Montage aufgeweitet, wobei sie sich elastisch verformt, so dass sie im montierten Zustand auf dem Getriebewellenabschnitt klemmt. Durch den sich über die gesamte Länge L des Blechteils 6 erstreckenden Schlitz ist eine verhältnismäßig große Aufweitung bei verringerten Montagekräften möglich, zumindest im Vergleich zu einer am Umfang geschlossenen Distanzhülse.
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3 zeigt die Distanzhülse 4 in einer perspektivischen Darstellung.
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4 zeigt eine Draufsicht auf eine alternativ gestaltete Distanzhülse 4. Diese ist ebenfalls aus einem Blechteil 6 gebildet. Das Blechteil 6 ist jedoch an einem dem Schlitz 8 zugewandten Ende 7 um 180° umgebogen. Dadurch wird eine doppelwandige Distanzhülse 4 bereitgestellt, welche ohne plastische Verformung elastischer ist und sich damit einfacher auf dem Getriebewellenabschnitt 1 montieren lässt. Zudem erstreckt sich ihre Stirnfläche A, mit der die Distanzhülse 4 an den Zahnrädern 2 und 3 anliegt, in radialer Richtung r über einen größeren Bereich. Es kann mit einer mehrlagigen, insbesondere doppelwandigen Distanzhülse damit eine stabile Abstützung zwischen der Distanzhülse 4 und den Zahnrädern 2 und 3 hergestellt werden.
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In 5 ist eine im Querschnitt polygonförmig gestaltete Distanzhülse 4 dargestellt. Die Distanzhülse 4 weist ebenfalls einen Schlitz 8 auf. Mehrere ebene Außenflächen 9 stoßen an Ecken 10 aufeinander. Durch diese Ausgestaltung kann die axiale Belastbarkeit der Distanzhülse 4 erhöht werden.
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6 zeigt in einer perspektivischen Darstellung eine Distanzhülse 6 mit einem mäanderförmig verlaufenden Schlitz 11. Durch diese Ausgestaltung können die Enden 7 leichter in eine Kreisform gebogen bzw. gerollt werden.
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Gleichwohl in der vorangegangenen Beschreibung einige mögliche Ausführungen der Erfindung offenbart wurden, versteht es sich, dass zahlreiche weitere Varianten von Ausführungen durch Kombinationsmöglichkeiten aller genannten und ferner aller dem Fachmann naheliegenden technischen Merkmale und Ausführungsformen existieren. Es versteht sich ferner, dass die Ausführungsbeispiele lediglich als Beispiele zu verstehen sind, die den Schutzbereich, die Anwendbarkeit und die Konfiguration in keiner Weise beschränken. Vielmehr möchte die vorangegangene Beschreibung dem Fachmann einen geeigneten Weg aufzeigen, um zumindest eine beispielhafte Ausführungsform zu realisieren. Es versteht sich, dass bei einer beispielhaften Ausführungsform zahlreiche Änderungen bezüglich Funktion und Anordnung der Elemente vorgenommen werden können, ohne den in den Ansprüchen offenbarten Schutzbereich und dessen Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Getriebewellenabschnitt
- 2
- erstes Zahnrad
- 3
- zweites Zahnrad
- 4
- Distanzhülse
- 5
- Lager
- 6
- Blechteil
- 7
- Ende
- 8
- Schlitz
- 9
- Außenfläche
- 10
- Ecke
- 11
- mäanderförmiger Schlitz
- a
- axiale Richtung
- da
- Außendurchmesser
- di
- Innendurchmesser
- L
- Länge
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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