DE102012010472A1 - Verfahren und Datenverarbeitungseinrichtung zum Beschreiben eines Arbeitsvorgangs - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschreiben eines Arbeitsvorgangs, bei welchem aus den Arbeitsvorgang beschreibenden Wörtern ein Satz gebildet wird. Hierbei kann es sich insbesondere um einen Arbeitsvorgang im Rahmen der Montage eines Fahrzeugs handeln. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Datenverarbeitungseinrichtung zum Beschreiben eines Arbeitsvorgangs.
- Arbeitsvorgangsbeschreibungen geben Arbeitsvorgänge, Prozesse und Tätigkeiten wieder, wie sie etwa bei der Montage von Fahrzeugen vorkommen. Beispielsweise kann eine solche Arbeitsvorgangsbeschreibung das Montieren eines bestimmten Bauteils an ein weiteres Bauteil zum Inhalt haben.
- Derzeit werden solche Arbeitsvorgangsbeschreibungen manuell erstellt, indem eine Bedienperson aus Wörtern, welche den Arbeitsvorgang beschreiben, einen Satz bildet und diesen in eine Datenverarbeitungseinrichtung eingibt. Hierbei ergeben sich jedoch Schwierigkeiten, wenn es darum geht, solche Arbeitsvorgangsbeschreibungen auszuwerten. Auch ist die Pflege der Arbeitsvorgangsbeschreibungen aufwändig, etwa wenn Änderungen im Montageprozess auftreten. Des Weiteren ist das Übersetzen der Arbeitsvorgangsbeschreibungen in eine andere Sprache aufwändig.
- Für die Absicherung der Qualität von Arbeitsvorgangsbeschreibungen werden derzeit üblicherweise Workshops abgehalten, was ebenfalls einen beträchtlichen Zeitaufwand und Personalaufwand mit sich bringt. Wenn es bei der Pflege der Arbeitsvorgangsbeschreibungen zu Fehlern kommt, oder wenn eine solche Pflege nicht stattfindet, ist es des Weiteren schwierig, Bauteile aufzufinden, welche zwar in der Montage verwendet werden, jedoch nicht in den Arbeitsvorgangsbeschreibungen auftauchen. Dies gilt insbesondere, wenn Personen versuchen die Bauteile aufzufinden, welche nicht mit der tatsächlichen Montage befasst sind. Auch das Erstellen von Prozesssimulationen ist derzeit aufwändig, da eine jeweilige Arbeitsvorgangsbeschreibung zunächst in Einzelverrichtungen zerlegt werden muss, um mit diesen Bausteinen eine Prozesssimulation durchführen zu können.
- Die
DE 10 2007 042 579 A1 beschreibt ein Verfahren zum Erzeugen einer Sprachgrammatik für ein künstliches Sprachsystem, welches zur Kommunikation mit einer natürlichen Person ausgebildet ist. Der Sprachgrammatik werden einzelne Worte oder Wortkombinationen zugrundegelegt, wobei zur Spracherkennung ein Satz von Kommunikationsregeln eine jeweilige Eingabe einer natürlichen Person einer korrespondierenden Ausgabe des künstlichen Sprachsystems zuordnet. - Ein solches Verfahren zur Spracherkennung ist besonders aufwändig, das es sehr schwierig ist, die natürliche, zwangsläufig mehrdeutige Sprache einer Person korrekt zu erfassen.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren sowie eine Datenverarbeitungseinrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welches bzw. welche das Erstellen und Pflegen von Arbeitsvorgangsbeschreibungen erleichtert.
- Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch eine Datenverarbeitungseinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
- Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Satz aus vorbestimmten Phrasen gebildet, welchen innerhalb des Satzes jeweils eine vorbestimmte semantische Rolle zugeordnet ist. Die Inhalte der Arbeitsvorgangsbeschreibungen werden also mit einem fest vorgegebenen Bestand an Phrasen beschrieben, welchen ihre jeweilige semantische Rolle zugeordnet ist. Der Satz wird so in einer kontrollierten Sprache gebildet, welche eine eingeschränkte Form der von natürlichen Personen verwendeten natürlichen Sprache ist. Durch eine solche Einschränkung des Umfangs der natürlichen Sprache wird eine Eindeutigkeit erzielt, sodass eine standardisierte Beschreibung von Arbeitsvorgängen durch das Nutzen der kontrollierten Sprache erreicht ist. Es können also mittels einfacher Phrasen, deren semantische Rollen in einer festgelegten Reihenfolge vorgegeben sind, gezielte Arbeitsvorgangsbeschreibungen erzeugt werden.
- Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei derzeitigen Beschreibungen von Arbeitsvorgängen, bei welchen der den jeweiligen Arbeitsvorgang beschreibende Satz in einer natürlichen Sprache verfasst ist, eine Mehrdeutigkeit auftreten kann. Zudem werden derzeit oft lange Sätze gebildet, welche umständlich sind. Auch kann es zu einer Unverständlichkeit des Satzes kommen, welcher aus den Arbeitsvorgang beschreibenden Wörtern gebildet ist, wenn sich der Ersteller der Arbeitsvorgangsbeschreibung der natürlichen, nicht im Umfang beschränkten Sprache bedient.
- Vorliegend wird das Erstellen der Arbeitsvorgangsbeschreibungen erleichtert, da diese sich eines festgelegten Repertoires an vorbestimmten Phrasen mit jeweils vorbestimmten semantischen Rollen bedienen. Dennoch ist eine grammatikalisch korrekte, an die natürliche Sprache angelehnte Beschreibung des jeweiligen Arbeitsvorgangs erreichbar, welche zudem eindeutig ist. Bei der Fertigung oder Montage von Fahrzeugen kann so sichergestellt werden, dass für jedes Bauteil und für jede Tätigkeit über sämtliche Baureihen der Fahrzeuge hinweg eine eindeutige Bezeichnung verwendet wird.
- Die wie vorliegend erstellten Arbeitvorgangsbeschreibungen lassen sich auch besonders gut und einfach pflegen, da bei einer Änderung eines Arbeitsvorgangs lediglich eine der vorbestimmten Phrasen geändert oder durch eine andere vorbestimmte Phrase ersetzt zu werden braucht.
- So wird eine verbesserte Qualität der Arbeitsvorgangsbeschreibungen erreicht. Auch der Eingabeaufwand für eine den Satz bildende Bedienperson ist verringert, da diese sich lediglich der vorbestimmten Phrasen bedient. Des Weiteren kann eine automatisierte Absicherung der Qualität der Arbeitsvorgangsbeschreibungen erreicht werden, und es können Montage- oder Prozesssimulationen automatisiert erstellt werden. Insbesondere können digitale Montageabsicherungen automatisiert werden.
- In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird mit einer Nominalphrase der vorbestimmten Phrasen ein zu verbauendes Bauteil benannt. Eine Nominalphrase, also eine Gruppe zusammengehöriger Wörter, deren Kern durch ein Nomen (also ein Substantiv) gebildet ist, ist nämlich in besonderem Maße dazu geeignet, in einer an die natürliche Sprache angelehnten, standardisierten Sprache zu verbauende Bauteile zu bezeichnen.
- Bevorzugt wird des Weiteren mit einer Präpositionalphrase der vorbestimmten Phrasen ein Bauteil benannt, an welchem ein zu verbauendes Bauteil angeordnet wird. Dies ermöglicht es, die semantische Rolle der vorbestimmten Phrase anhand der Präposition zu identifizieren. In Bezug auf das zu verbauende Bauteil kann über eine Präposition wie „in”, „unter”, „über”, „hinter” und dergleichen angegeben werden, wo sich das zu verbauende Bauteil befindet. In Bezug auf das Bauteil, an welchem das zu verbauende Bauteil angeordnet wird, kann über eine Präposition wie „an”, „auf”, „mit” und dergleichen ebenso eine besonders große Genauigkeit der Ortsangabe erzielt werden. Die Präpositionalphrasen können verbabhängig sein.
- In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird mit einer Präpositionalphrase und/oder einer Nominalphrase der vorbestimmten Phrasen ein Werkzeug und/oder wenigstens ein Befestigungselement benannt, mittels welchem ein zu verbauendes Bauteil an einem weiteren Bauteil angeordnet wird. Dies ermöglicht die einfache Erstellung besonders weitgehend spezifizierter Arbeitsvorgangsbeschreibungen.
- Die semantischen Rollen der vorbestimmten Phrasen sind bevorzugt nach vorbestimmten Regeln miteinander verknüpft. Es sind also sowohl die grammatikalischen Regeln als auch die zu verwendenden Begriffe in Form der Phrasen von vornherein festgelegt, sodass das Erstellen der Arbeitsvorgangsbeschreibungen besonders einfach erfolgt. Des Weiteren können so Strukturinformationen wie Hierarchien und Graphen der Arbeitsvorgangsbeschreibungen besonders einfach abgebildet werden.
- Bevorzugt werden die vorbestimmten Phrasen aus einer Datenbank ausgewählt, in welcher den in der Datenbank abgelegten vorbestimmten Phrasen ihre jeweilige semantische Rolle zugeordnet ist. Dies erleichtert die Auswahl und insbesondere die automatisierte Auswertung der Arbeitsvorgangsbeschreibungen.
- Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn die vorbestimmten Phrasen in wenigstens zwei unterschiedlichen Sprachen bereitgestellt werden. So kann eine Übersetzung automatisiert werden, welche bei derzeitigen Arbeitsvorgangsbeschreibungen extrem aufwändig ist. Es kann beispielsweise vorkommen, dass sich bei der Montage eines Fahrzeugs in einem Werk im Ausland, in welchem die Arbeitsvorgangsbeschreibungen in einer fremden Sprache abgefasst sind, die Planung ändert. Es wird dann beispielsweise ein anderes Bauteil verbaut, oder das Bauteil wird mit einem anderen Werkzeug, anderen Befestigungsmitteln oder auf andere Art und Weise montiert. Es braucht dann jedoch bloß die entsprechende, von der Änderung betroffene Phrase übersetzt zu werden. Im inländischen Werk ist dann die Änderung der Planung, welche im ausländischen Werk vorgenommen wurde, sofort ersichtlich.
- Insbesondere Rückübersetzungen aus einer fremden Sprache in die Sprache, in welcher die Arbeitsvorgangsbeschreibungen ursprünglich erstellt wurden, lassen sich so besonders einfach und aufwandsarm realisieren. Um dies zu bewerkstelligen, wird bevorzugt für jede Zielsprache die vorbestimmte Anzahl an Phrasen mit den der jeweiligen Phrase zugeordneten semantischen Rollen definiert. Das eigentliche Übersetzen der Arbeitsvorgangsbeschreibungen kann dann quasi auf Knopfdruck oder per Mausklick vorgenommen werden, und ebenso können Rückübersetzungen in die Ausgangssprache besonders einfach bewerkstelligt werden.
- Schließlich hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn die vorbestimmen Phrasen über eine Maske in eine Datenverarbeitungseinrichtung eingegeben werden, wobei in der Maske die jeweiligen semantischen Rollen der vorbestimmten Phrasen angegeben sind. Dadurch ist die Bildung der Sätze, welche die Arbeitsvorgänge beschreiben, mit einem besonders geringen Bedienaufwand verbunden. Insbesondere können in der Maske die je Tätigkeit zur Verfügung stehenden vorbestimmten Phrasen aus einem – bevorzugt kontextabhängigen – Menü ausgewählt werden.
- Die erfindungsgemäße Datenverarbeitungseinrichtung zum Beschreiben eines Arbeitsvorgangs, bei welchem es sich insbesondere um einen Arbeitsvorgang in der Montage eines Fahrzeugs handeln kann, ist zum Bereitstellen wenigstens eines Satzes ausgebildet, welcher aus den Arbeitsvorgang beschreibenden Wörtern gebildet ist. Hierbei sind in der Datenverarbeitungseinrichtung vorbestimmte Phrasen abgelegt, welchen innerhalb des wenigstens einen bereitzustellenden Satzes jeweils eine vorbestimmte semantische Rolle zugeordnet ist. Der wenigstens eine Satz ist aus den vorbestimmten Phrasen bereitstellbar.
- Eine solche Datenverarbeitungseinrichtung erleichtert das Erstellen und Pflegen von Arbeitsvorgangsbeschreibungen, da auf einen festen Bestand an Begriffen, nämlich den vorbestimmten Phrasen mit den jeweiligen semantischen Rollen, zurückgegriffen werden kann.
- Die für das erfindungsgemäße Verfahren beschriebenen Vorteile und bevorzugten Ausführungsformen gelten auch für die erfindungsgemäße Datenverarbeitungseinrichtung und umgekehrt.
- Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
- Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
-
1 schematisch eine Konstellation von Phrasen, welchen eine jeweilige semantische Rolle zugeordnet ist, und welche dem Beschreiben von Arbeitsvorgängen im Rahmen der Fertigung von Fahrzeugen dienen; -
2 ein Beispiel eines in einer ersten Sprache gebildeten Satzes, welcher die in1 veranschaulichten Phrasen mit ihren jeweiligen semantischen Rollen umfasst; -
3 den Satz gemäß2 in einer weiteren Sprache; -
4 weitere mögliche Konstellationen von semantischen Rollen von Phrasen, wie sie für die Beschreibung von Arbeitsvorgängen bei der Montage von Fahrzeugen Verwendung finden; und -
5 ausschnittsweise einen Bildschirm einer Datenverarbeitungseinrichtung, mittels welcher Arbeitsvorgangsbeschreibungen aus vorbestimmten Phrasen erstellt werden, wobei den jeweiligen Phrasen eine jeweilige semantische Rolle zugeordnet ist. - Beispielsweise bei der Produktion von Fahrzeugen werden Beschreibungen von Arbeitsvorgängen und Prozessen und Tätigkeiten erstellt, welche etwa das Montieren von Bauteilen des Fahrzeugs betreffen. Vorliegend werden bei einem Verfahren zum Fertigen von Fahrzeugen solche Arbeitsvorgangsbeschreibungen durch Sätze wiedergegeben, welche aus vorbestimmten Phrasen gebildet sind. Eine jeweilige vorbestimmte Phrase bezeichnet einen Satzteil, welcher nur geschlossen in einem Satz verschoben werden kann.
- In
1 ist schematisch eine Konstellation10 von fünf Phrasen veranschaulicht, welche sich auf Aktivitäten bei der Montage eines Bauteils beziehen und welchen jeweils eine semantische Rolle zugeordnet ist. Bei einer ersten der fünf Phrasen handelt es sich um eine Nominalphrase12 , welche in der Montage des Fahrzeugs das Bauteil benennt, welches verbaut werden soll. Die nächste Phrase ist eine Präpositionalphrase14 . Diese beschreibt ein weiteres Bauteil, an welchem das zu verbauende Bauteil angeordnet werden soll. - Eine weitere Präpositionalphrase
16 benennt das Werkzeug, welches zum Befestigen des zu verbauenden Bauteils an dem weiteren Bauteil verwendet wird. Über eine weitere Nominalphrase18 wird das oder werden die Verbindungselemente angegeben, welche mit dem Werkzeug gehandhabt werden, um das zu verbauende Bauteil an dem weiteren Bauteil zu befestigen. Schließlich beschreibt eine weitere Phrase20 die Haupttätigkeit, welche beim Anbringen des zu verbauenden Bauteils an dem weiteren Bauteil vorgenommen wird. - Beispielsweise kann mit einer solchen Konstellation
10 beschrieben werden, dass ein Sicherheitsgurt22 (vgl.2 ) für den linken Frontsitz des Fahrzeugs an einer Verkleidung26 der linken B-Säule des Fahrzeugs durch die Tätigkeit des Verschraubens32 befestigt werden soll. Der Sicherheitsgurt22 des linken Frontsitzes stellt hierbei die Nominalphrase12 der Konstellation10 gemäß1 dar. - Die Präpositionalphrase
14 , welche das Bauteil benennt, an welchem der Sicherheitsgurt22 befestigt werden soll, ist bei einem in2 beispielhaft gezeigten, aus den fünf Phrasen gebildeten Satz24 die Verkleidung26 der linken B-Säule, wobei mittels der Präpositionalphrase14 angegeben wird, dass der Sicherheitsgurt22 an dieser Verkleidung26 angeordnet werden soll. Der Sicherheitsgurt22 stellt als zu verbauendes Bauteil ein Thema des Satzes24 dar und die Verkleidung26 ein Zielbauteil. - In dem Satz
24 gemäß2 ist als Werkzeug in Form der Präpositionalphrase16 der Konstellation10 gemäß1 beispielsweise ein EC-Schrauber28 benannt. Mithilfe der nächsten Nominalphrase18 wird in dem Satz24 benannt, dass der Sicherheitsgurt22 an die Verkleidung26 unter Verwendung des EC-Schraubers28 mit bestimmten Schrauben30 , etwa mit Zylinder-Passschrauben mit Innensechsrund, befestigt werden soll, wobei zu diesen Schrauben30 bevorzugt eine Kennnummer in der diese benennenden Nominalphrase18 enthalten sein kann. - Über das Verb „verschrauben”
32 in dem Satz24 wird schließlich die Haupttätigkeit beim Festlegen des Sicherheitsgurts22 an der Verkleidung26 angegeben, wobei dieses Verb der Phrase20 in der Konstellation10 gemäß1 entspricht. Der in2 beispielhaft veranschaulichte Satz24 einer Arbeitsvorgangsbeschreibung kann also lauten: „Sicherheitsgurt22 linker Frontsitz” (= Nominalphrase12 ) „an Verkleidung26 linke B-Säule” (= Präpositionalphrase14 ) „mit EC-Schrauber28 ” (= Präpositionalphrase16 ) „fünf Schrauben30 ” (= Nominalphrase18 ) „verschrauben32 ” (= Phrase20 ). - Die fünf in dem Satz
24 gemäß2 aufgeführten semantischen Rollen entsprechen möglichen Eingabefeldern einer Maske34 , welche auf einem Bildschirm36 einer (im Übrigen nicht weiter gezeigten) Datenverarbeitungseinrichtung zum Eingeben von Arbeitsvorgangsbeschreibungen vorhanden sein können (vgl.5 ). - Die beispielhaft gezeigten fünf semantischen Rollen sind je nach Tätigkeit obligatorisch, optional oder gar nicht vorhanden. Es kann auch zum Beschreiben einer Tätigkeit eine semantische Rolle mehrfach in einem Satz Verwendung finden, etwa wenn eine besonders genaue Ortsangabe gemacht werden soll.
- Dadurch, dass auf vorbestimmte, in einer Datenbank der Datenverarbeitungseinrichtung abgelegte Phrasen bei der Erstellung von Sätzen
24 zurückgegriffen wird, können einfach und rasch verständliche, mittels eines Computers auswertbare Arbeitsvorgangsbeschreibungen erstellt werden. - Zudem kann eine automatische Übersetzung vorgenommen werden. Dies liegt daran, dass in den Phrasen mit den der jeweiligen Phrase zugeordneten semantischen Rollen eine Trennung der Rolle und der Grammatik vorgenommen ist. Eine durch den Satz
24 beispielhaft veranschaulichte kontrollierte Sprache, welche im Vergleich zu einer mehrdeutigen, natürlichen Sprache durch Einschränkung des Umfangs eindeutig ist, erlaubt es, die einzelnen Phrasen für sich zu übersetzen. Dann ist durch Anordnen der Phrasen in einer der jeweiligen fremden Sprache entsprechenden Reihenfolge ein Satz in der fremden Sprache erzeugbar. - So veranschaulicht
3 einen Satz38 , welcher inhaltlich dem Satz24 gemäß2 entspricht, bei dem jedoch die den Satz38 bildenden Phrasen in einer anderen Sprache vorliegen. Dazu gibt beispielsweise der in3 veranschaulichte Satz38 den Arbeitsvorgang in englischer Sprache wieder, dass der Sicherheitsgurt22 des linken Frontsitzes an die Verkleidung26 der linken B-Säule mittels des EC-Schraubers28 unter Verwendung der Schrauben30 zu schrauben ist. Hierbei ist die Tätigkeit oder Aktivität Verschrauben32 den weiteren Phrasen des Satzes38 vorangestellt. Der Satz38 lautet dann in der englischen Übersetzung entsprechend: „Screw32 ” (= Phrase20 ) „seat belt22 , front, left” (= Nominalphrase12 ) „on cover26 B-pillar, left” (= Präpositionalphrase14 ) „with EC-wrench28 ” (= Präpositionalphrase16 ) „live bolts30 ” (= Nominalphrase18 ). -
4 veranschaulicht verschiedene Konstellationen, welche jeweils eine festgelegte Reihenfolge von Satzbausteinen oder Phrasen aufweisen. So kann bei einer ersten Konstellation, welche die Nominalphrase12 , die Präpositionalphrase14 , die Präpositionalphrase16 und die Nominalphrase18 gemäß der in1 gezeigten Konstellation10 umfasst, durch eine weitere Nominalphrase40 die genaue Lokalisierung der Nominalphrase12 sichergestellt werden. - Beispielsweise kann die Nominalphrase
40 angeben, dass es sich bei dem Sicherheitsgurt22 der Nominalphrase12 um den Sicherheitsgurt22 des rechten oder linken Frontsitzes handelt. Die Präpositionalphrase14 gibt wiederum an, an welchem weiteren Bauteil das zu verbauende Bauteil befestigt werden soll, die Präpositionalphrase16 das Werkzeug zum Befestigen und die Nominalphrase18 das zu verwendende Befestigungsmittel. Für Arbeitsvorgangsbeschreibungen der gleichen Tätigkeit sind daher verschiedene Rollenkonstellationen möglich. - Für das Zusammenfassen verschiedener Rollenkonstellationen zu einer Tätigkeit sind in der Datenverarbeitungseinrichtung Regeln abgelegt. So beschreibt in einer Basisvariante der Rollenkonstellation (vgl.
4 ) die Nominalphrase12 lediglich das zu verbauende Bauteil und die Präpositionalphrase14 das Bauteil, an welchem das zu verbauende Bauteil angeordnet werden soll. Durch die unterschiedlichen Rollenkonstellationen ist jeweils eine festgelegte Reihenfolge von Satzbausteinen oder Phrasen vorgegeben. - Ein Beispiel für eine solche Rollenkonstellation ist der Satz: „Mittekonsole mit Instrumententafel verschrauben.” Hierbei ist lediglich die Mittelkonsole als zu verbauendes Bauteil, also als Nominalphrase
12 , und als Präpositionalphrase14 die Instrumententafel als weiteres Bauteil, an welchem die Mittelkonsole angeordnet werden soll, zusätzlich zu der Tätigkeit des Verschraubens aufgeführt. - In einer weiteren möglichen Rollenkonstellation (vgl.
4 ) bestimmt zusätzlich die weitere Präpositionalphrase16 das Werkzeug, welches zum Anbringen des zu verbauenden Bauteils an dem weiteren Bauteil eingesetzt werden soll. - Mittels einer solchen Rollenkonstellation kann beispielsweise angegeben werden, dass eine Spurstange an einen rechten Lenkhebel mittels eines Akkuschraubers verschraubt werden soll. Hier ist die Spurstange die Nominalphrase
12 , die Wortgruppe „an Lenkhebel rechts” bezeichnet die zugehörige Präpositionalphrase14 und die Wortgruppe „mit Akkuschrauber” die Präpositionalphrase16 , welche das Werkzeug angibt. - Bei einer ebenfalls in
4 gezeigten Rollenkonstellation42 geben jeweilige Fragezeichen diejenigen Phrasen an, welche in dieser Rollenkonstellation42 optional sind. Es handelt sich hierbei um die Nominalphrase40 , die Präpositionalphrase16 und die Nominalphrase18 . Des weiteren weist diese Rollenkonstellation42 gemäß der oben beschriebenen Basisvariante die Nomalphrase12 und die Präpositionalphrase14 auf. - In der in
5 gezeigten Maske34 ist in einem Feld44 das Bauteil ausgewählt, welches verbaut werden soll, also das durch die Nominalphrase12 benannte Bauteil. In einem weiteren Feld46 ist die Tätigkeit angegeben, welche zum Befestigen des Bauteils an dem weiteren Bauteil vorzunehmen ist. In beiden Feldern44 ,46 kann das Auswählen des Bauteils bzw. der Tätigkeit durch Auswählen aus jeweiligen Listen vorgenommen werden, welche aufgerufen werden, indem ein Cursor auf einem dem jeweiligen Feld44 ,46 zugeordneten Icon platziert wird. Neben dem jeweiligen Feld44 ,46 ist als nicht editierbarer Bestandteil der Maske34 die jeweilige semantische Rolle der in das Feld44 ,46 durch Auswahl aus einem Bestand an Phrasen einzutragenden Phrasen angegeben. - Über weitere Felder
48 ,50 in der Maske34 können beispielsweise ein Modulraster und die Kategorie der Verbindungsart ausgewählt werden, beispielhaft also das Modulraster „Außenspiegel” und die Verbindungsart „Fügen”. - In einem weiteren Feld
52 kann das Zielbauteil ausgewählt werden, also das durch die Präpositionalphrase14 angegebene weitere Bauteil, an welchem das gerade zu verbauende Bauteil befestigt werden soll. Beispielsweise soll die zu erstellende Arbeitsvorgangsbeschreibung lauten, dass der linke Außenspiegel an einem Spiegeldreieck zu befestigen ist, welches an der Fahrertür angeordnet ist. Hierbei kann die Präpositionalphrase14 „Spiegeldreieck an der Fahrertür” durch Auswahl aus einem vorgegebenen Satz an Präpositionalphrasen14 für mögliche Zielbauteile ausgewählt und so in das Feld52 eingetragen werden. - Über ein weiteres Feld
54 kann etwa angegeben werden, ob das zu verbauende Teil an oder auf das Zielbauteil montiert werden soll. Ist die Montage derart eingegrenzt, so werden in einem Vorschlagsfeld56 Vorschläge für zu verwendende Werkzeuge gemacht, aus welchen das gewünschte Werkzeug ausgewählt werden kann. Dieses Werkzeug wird dann durch Platzieren des Cursors auf einem entsprechenden Eintrag im Vorschlagsfeld56 in ein weiteres Feld58 eingetragen, in welchem dann das durch die Präpositionalphrase16 bezeichnete Werkzeug genannt ist. - Abschließend kann bei der vorliegend beispielhaft beschriebenen Montage noch in einem weiteren Feld
60 angegeben werden, welcher Verbinder, also welche Befestigungselemente hierbei zum Einsatz kommen sollen. Auch hier können in dem Vorschlagsfeld56 entsprechende Vorschläge aufgelistet sein, aus welchen der passende Verbinder ausgewählt werden kann. Neben dem jeweiligen Feld52 ,58 ,60 ist die semantische Rolle angegeben, welche der in das Feld durch Auswahl einzutragenden Phrase zugeordnet ist, also etwa „Ziel” neben dem Feld52 , „Werkzeug” neben dem Feld58 und „Verbinder” neben dem Feld60 . - Dadurch, dass zum Bilden der Sätze jeweilige fest vorgegebene Begriffe oder Phrasen mit diesen jeweils zugeordneten semantischen Rollen verwendet werden, lassen sich mit der Datenverarbeitungseinrichtung Arbeitsvorgangsbeschreibungen in einer standardisierten, und dennoch natürlichen Sprache erstellen.
- Des Weiteren können die verwendeten Begriffe oder Phrasen beispielsweise nach Tätigkeiten klassifiziert werden. Hierbei können beispielsweise die Tätigkeitskategorien der DIN 8580ff Verwendung finden. Die Bildung von Rollenkonstellationen kann je Verb erfolgen, welches die Tätigkeit angibt, also über die Phrase
20 bei der Rollenkonstellation10 gemäß1 . - Zur Eingabe der kontrollierten Sprache können aus den Rollenkonstellationen dynamische Menüs aufgebaut werden. Des Weiteren ist eine bijektive Abbildung generierter Arbeitsvorgangs-Texte und einer Arbeitsvorgangs-Datenstruktur realisierbar. Zudem kann eine bijektive Abbildung zwischen unterschiedlichen Zielsprachen realisiert werden, wobei Kontextinformationen zu Hilfe genommen werden können.
- Durch die unter Verwendung vorbestimmter Phrasen standardisierte Beschreibung von Arbeitsvorgängen in der Montage von Fahrzeugen lassen sich die Montageabläufe für Bauteile des Kraftwagens besonders gut planen.
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102007042579 A1 [0005]
- Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- DIN 8580ff [0057]
Claims (9)
- Verfahren zum Beschreiben eines Arbeitsvorgangs, insbesondere eines Arbeitsvorgangs in der Montage eines Fahrzeugs, bei welchem aus den Arbeitsvorgang beschreibenden Wörtern ein Satz (
24 ) gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Satz (24 ) aus vorbestimmten Phrasen (12 ,14 ,16 ,18 ,20 ,22 ,26 ,28 ,30 ,32 ) gebildet wird, welchen innerhalb des Satzes (24 ) jeweils eine vorbestimmte semantische Rolle zugeordnet ist. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit einer Nominalphrase (
12 ,22 ) der vorbestimmten Phrasen ein zu verbauendes Bauteil benannt wird. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mit einer Präpositionalphrase (
14 ,26 ) der vorbestimmten Phrasen ein Bauteil benannt wird, an welchem ein zu verbauendes Bauteil angeordnet wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mit einer Präpositionalphrase (
16 ,28 ) und/oder einer Nominalphrase (18 ,30 ) der vorbestimmten Phrasen ein Werkzeug und/oder wenigstens ein Befestigungselement benannt wird, mittels welchem ein zu verbauendes Bauteil an einem weiteren Bauteil angeordnet wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die semantischen Rollen der vorbestimmten Phrasen (
12 ,14 ,16 ,18 ,20 ,22 ,26 ,28 ,30 ,32 ) nach vorbestimmten Regeln miteinander verknüpft sind. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die vorbestimmten Phrasen (
12 ,14 ,16 ,18 ,20 ,22 ,26 ,28 ,30 ,32 ) aus einer Datenbank ausgewählt werden, in welcher den vorbestimmten Phrasen (12 ,14 ,16 ,18 ,20 ,22 ,26 ,28 ,30 ,32 ) ihre jeweilige semantische Rolle zugeordnet ist. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die vorbestimmten Phrasen (
12 ,14 ,16 ,18 ,20 ,22 ,26 ,28 ,30 ,32 ) in wenigstens zwei unterschiedlichen Sprachen bereitgestellt werden. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die vorbestimmten Phrasen (
12 ,14 ,16 ,18 ,20 ,22 ,26 ,28 ,30 ,32 ) über eine Maske (34 ) in eine Datenverarbeitungseinrichtung eingegeben werden, wobei in der Maske (34 ) die jeweiligen semantischen Rollen der vorbestimmten Phrasen (12 ,14 ,16 ,18 ,20 ,22 ,26 ,28 ,30 ,32 ) angegeben sind. - Datenverarbeitungseinrichtung zum Beschreiben eines Arbeitsvorgangs, insbesondere eines Arbeitsvorgangs in der Montage eines Fahrzeugs, welche zum Bereitstellen wenigstens eines Satzes (
24 ) ausgebildet ist, welcher aus den Arbeitsvorgang beschreibenden Wörtern gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass in der Datenverarbeitungseinrichtung vorbestimmte Phrasen (12 ,14 ,16 ,18 ,20 ,22 ,26 ,28 ,30 ,32 ) abgelegt sind, welchen innerhalb des wenigstens einen bereitzustellenden Satzes (24 ) jeweils eine vorbestimmte semantische Rolle zugeordnet ist, wobei der wenigstens eine Satz (24 ) aus den vorbestimmten Phrasen (12 ,14 ,16 ,18 ,20 ,22 ,26 ,28 ,30 ,32 ) bereitstellbar ist.
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2012
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