-
Technisches Gebiet
-
Die Erfindung betrifft eine Anordnung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
-
Stand der Technik
-
Anordnungen der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bereits bekannt und finden insbesondere in der Motorzuluftfiltration in Kraftfahrzeugen, nämlich in deren Ansaugsystemen, Anwendung.
-
Bei einem Unfall soll sicher gestellt werden, dass ein Fußgänger, der auf eine Motorhaube eines Kraftfahrzeugs auftrifft, möglichst geringe Verletzungen erfährt.
-
Dies wird im Stand der Technik bereits durch nachgiebige Filtersysteme unter der Motorhaube realisiert.
-
So offenbart die
DE 20 2006 016 033 U1 eine Anordnung mit einem Gehäuseunterteil und einer Motorabdeckung, wobei zwischen diesen Bauteilen ein Filterelement und ein Stützelement positioniert sind. Das Gehäuseunterteil und die Motorabdeckung sind zur Sicherstellung eines Fußgängerschutzes relativ zueinander beweglich.
-
Vor diesem Hintergrund schlägt die
EP 2 135 662 B1 zusätzlich vor, ein Filtermedium, welches zwischen zwei Bauteilen aufgenommen ist, derart zu falten, dass dieses bei Bewegung der Bauteile relativ zueinander komprimierbar ist.
-
Darstellung der Erfindung
-
Der Erfindung liegt vor diesem Hintergrund die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der eingangs genannten Art derart auszugestalten und weiterzubilden, dass eine möglichst dichte und beschädigungsfreie Aufnahme eines Filterelements in einem strömungsoptimierten Gehäuse realisierbar ist.
-
Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
-
Erfindungsgemäß ist erkannt worden, dass das Filterelement innerhalb eines Gehäuses einer ganz speziellen Lagerung bedarf, um dieses vor Beschädigungen zu schützen. Weiter ist erkannt worden, dass das Filterelement insbesondere in der Aufprallrichtung beweglich sein muss. Weiter ist erkannt worden, dass das Filterelement eine Ausweichbewegung ausführen können muss, um Beschädigungen zu entgehen. Es ist auch erkannt worden, dass das Filterelement in Abkehr zum Stand der Technik selbst keine Kräfte aufnehmen darf, sondern sich relativ zu beweglichen Bauteilen bewegen muss. Erfindungsgemäß ist das Filterelement daher relativ zu einem Bauteil beweglich. Im Gegensatz zu bisher bekannten technischen Lösungen zur Sicherstellung eines Fußgängerschutzes wird erfindungsgemäß die Reinluftseite eines Gehäuses bewegt. Erfindungsgemäß wird dabei kein separates, abgeschlossenes Filterelement eingesetzt, sondern ein Gehäuse, in welches eine Vielzahl von Filterelementtypen einsetzbar ist. Das Gehäuse der Anordnung kann erfindungsgemäß so geformt sein, dass Strömungsverhältnisse optimiert sind, Wasser problemlos abgeschieden wird und das Filterelement innerhalb des Gehäuses umweltgeschützt aufgenommen ist.
-
Folglich ist die eingangs genannte Aufgabe gelöst.
-
Das Filterelement könnte gemeinsam mit einem Bauteil, insbesondere einem Wandbauteil, beweglich sein. Hierbei kann das Filterelement an dem Bauteil, insbesondere an dem Wandbauteil, fixiert sein und gemeinsam mit diesem relativ zum anderen Bauteil kompressions- bzw. beschädigungsfrei bewegt werden. Dadurch bleibt die Dichtheit zum Bauteil, insbesondere zum Wandbauteil, auch nach einem Unfall erhalten.
-
Das Filterelement könnte derart beweglich sein, dass dieses bei einer Relativbewegung der Bauteile keine Komprimierung und/oder Beschädigung erfährt. Hierdurch ist ein Luftfiltersystem eines Kraftfahrzeugs auch nach einem Unfall noch weitgehend einsatzfähig. Überdies verbleibt das Luftfiltersystem staubdicht gegen die Umgebung.
-
Die Bauteile könnten ineinander schiebbar sein. Hierdurch kann eine Kraft aufgenommen werden, welche auf eines der Bauteile in Einschieberichtung einwirkt. Vorteilhaft kann ein Bauteil in das andere Bauteil eingeschoben werden, ohne das Filterelement zu beschädigen. Vorteilhaft ist das obere, reinluftseitige Bauteil auf das untere, rohluftseitige Bauteil aufschiebbar und dabei über das untere Bauteil gestülpt. Hierdurch kann Wasser am oberen Bauteil ablaufen, ohne in das untere Bauteil einzudringen.
-
Vor diesem Hintergrund könnte das erste Bauteil einer Reinluftseite und das zweite Bauteil einer Rohluftseite zugewandt sein, wobei das Filterelement im ersten Bauteil aufgenommen ist. Die Rohluftseite ist motorzugewandt angeordnet, wodurch das Filterelement eher motorabgewandt positioniert werden kann. Hierdurch wird das Filterelement vor zu großer Wärmeeinwirkung geschützt.
-
Das Filterelement könnte selbstdichtend ausgestaltet sein. Hierdurch sind keine vom Filterelement getrennten Dichtungen notwendig, um Leckageströme der zu filternden Rohluft zu verhindern.
-
Das Filterelement könnte einen Vliesstoff aufweisen. Vliesstoffe sind problemlos faltbar. Das Filterelement weist vorzugsweise einen Faltenbalg aus einem Vliesstoff auf.
-
Das Filterelement könnte als Flachfilter ausgebildet sein. Ein Flachfilter ist bauraumsparend in ein flach bauendes Gehäuse einsetzbar.
-
An einem Bauteil könnte ein separater Rahmen angeordnet sein. Der Rahmen kann das Filterelement in seiner Position halten und Druck auf eine Dichtung, insbesondere eine Polyurethan-Dichtung, bringen, die dem Filterelement zugeordnet ist. Diese Funktion würde bei Systemen des Stands der Technik ein Unterteil erfüllen. Wenn das Filterelement eingeklebt oder eingeschweißt ist, wäre der Rahmen nicht unbedingt notwendig. Der Rahmen kann überdies eine Abdichtung gegenüber dem anderen Bauteil bewirken. Der Rahmen kann auch Wasser abscheiden, welches durch die Rohluft angesaugt wird. Der Rahmen kann durch Kleben, Clipsen oder Schweißen mit dem Bauteil verbunden sein.
-
Kurzbeschreibung der Zeichnung
-
In der Zeichnung zeigen
-
1 eine schematische Schnittansicht einer Anordnung mit einem Filterelement vor einem Unfall und
-
2 die Anordnung gemäß 1 nach einem Unfall, wobei sich die Bauteile aufeinander zu bewegt haben und das Filterelement keine Beschädigung erfahren hat.
-
Ausführung der Erfindung
-
1 zeigt eine Anordnung, umfassend ein Gehäuse 1 mit einem ersten Bauteil 2 und einem zweiten Bauteil 3, wobei das Gehäuse 1 ein Filterelement 4 mit einem Filtermedium 5 zur Filterung eines Fluids, insbesondere Luft, aufnimmt, wobei das Filterelement 4 zumindest teilweise innerhalb des Gehäuses 1 aufgenommen ist und wobei die Bauteile 2, 3 relativ zueinander beweglich angeordnet sind. Das Filterelement 4 ist relativ zu einem Bauteil 3 beweglich.
-
Das Filterelement 4 ist als Flachfilter ausgestaltet. Das Filtermedium 5 ist plissiert oder gefaltet und weist einen Vliesstoff auf. Der Vliesstoff ist aus thermoplastischen Fasern gefertigt.
-
Denkbar ist aber auch, ein anderes Filtermedium zu verwenden.
-
Das Filterelement 4 ist gemeinsam mit einem Bauteil 2 beweglich. Das Filterelement 4 ist am ersten Bauteil 2 fixiert und gemeinsam mit diesem relativ zum zweiten Bauteil 3 beweglich.
-
Das Filterelement 4 ist derart beweglich, dass dieses bei einer Relativbewegung der Bauteile 2, 3 keine Komprimierung und/oder Beschädigung erfährt.
-
Die Bauteile 2, 3 sind ineinander schiebbar. Das erste Bauteil 2 ist am zweiten Bauteil 3 verschieblich gelagert und auf dieses aufschiebbar. Das zweite Bauteil 3 ist am Kraftfahrzeug montiert.
-
Am ersten Bauteil 2 ist ein separater Rahmen 2a angeordnet. Der Rahmen 2a ist in das erste Bauteil 2 eingesetzt. Die in Richtung des zweiten Bauteils 3 abragenden Wände des Rahmens 2a dienen der Abscheidung von Wasser, welches über die Rohluft angesaugt werden kann.
-
Weitere Wände können als Resonator dienen.
-
Das erste Bauteil 2 ist einer Reinluftseite 6 und das zweite Bauteil 3 einer Rohluftseite 7 zugewandt, wobei das Filterelement 4 im ersten Bauteil 2 aufgenommen ist. Das Filterelement 4 ist selbstdichtend ausgestaltet. Es weist ein plissiertes Filtermedium 5 aus Vliesstoff auf.
-
Das reinluftseitige, erste Bauteil 2 ist gemeinsam mit dem Filterelement 4 derart verschieblich, dass das Filterelement 4 dicht an den Innenwänden des ersten Bauteils 2 haften bleibt und keine Beschädigung erfährt.
-
2 zeigt die Anordnung gemäß 1 nach einem Unfall, wobei das erste Bauteil 2 in Richtung des zweiten Bauteils 3 bewegt wurde. Das zweite Bauteil 3 ist in das erste Bauteil 2 eingeschoben worden, ohne das Filterelement 4 zu beschädigen.
-
Das Filterelement 4 ist insoweit in seiner Gesamtheit mit den Elementen der Reinluftseite 6 zerstörungsfrei bewegt worden.
-
Das Gehäuse 1 weist am zweiten Bauteil 3 einen Strömungskanal 8 auf, der Rohluft in das zweite Bauteil 3 führt. Die Rohluft wird durch das Filterelement 4 gefiltert und tritt als gefilterte Reinluft auf der Reinluftseite 6 des Filterelements 4 aus diesem aus und steht dem Motor eines Kraftfahrzeugs zur Verfügung.
-
Es ist auch denkbar, dass zwei Strömungskanäle 8 vorgesehen sind, durch welche Rohluft angesaugt werden kann. Es ist auch ein nicht gezeigter Reinluftkanal vorgesehen, welcher die Reinluft dem Motor zuführt.
-
Die Linie 9 in den 1 und 2 markiert die Grenze, bis zu welcher das erste Bauteil 2 auf das zweite Bauteil 3 aufgeschoben werden kann, ohne dass die Bauteile 2, 3 verformt oder zerstört werden.
-
Das Gehäuse 1 kann für einen Luftmassenstrom von 700 kg/h ausgelegt sein. Es kann eine Standzeit von 90 000 gefahrenen Kilometern eines Kraftfahrzeuges zeigen. Die effektive Filterfläche des Filterelements 4 kann 4000 bis 5000 cm2 betragen.
-
Die Bauteile 2, 3 können bei deren Relativbewegung die Aufprallenergie, die bei einem Unfall entsteht, absorbieren.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 202006016033 U1 [0005]
- EP 2135662 B1 [0006]