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Die Erfindung betrifft eine Getriebevorrichtung mit wenigstens zwei zur Kraftübertragung miteinander in Wirkverbindung stehenden Drehelementen einer Hilfsgerätegetriebevorrichtung eines Flugzeugtriebwerks gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 definierten Art.
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Aus der Praxis sind Flugzeugtriebwerke bekannt, bei denen über einen zwei Kegelräder aufweisenden Kegelradsatz von einer Hauptwelle des Triebwerks Drehmoment auf eine Hilfsgerätegetriebevorrichtung übertragen wird. Eine Radialwelle wird über ein erstes Kegelrad des Kegelradsatzes angetrieben, welches mit einem mit der Hauptwelle kämmenden zweiten Kegelrad des Kegelradsatzes in Eingriff steht, wobei das erste Kegelrad mit der Radialwelle über eine Keilwellenverbindung zusammenwirkt. Andernends wirkt die Radialwelle wiederum über einen Kegelradsatz mit einem Hilfsgerätegetriebe mit mehreren Hilfsgerätegetriebewellen zusammen, auf welchen verschiedene Hilfsgeräte angeordnet sind. Eine Verbindung der Radialwelle mit einem ersten Kegelrad dieses Kegelradsatzes wird dabei wiederum über eine Keilwellenverbindung realisiert.
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Beispielsweise aufgrund von bei den einzelnen Bauteilen vorliegenden Toleranzen kann es durch die Vielzahl der beteiligten Bauteile und Passungen zwischen dem Kegelradsatz im Bereich der Hauptwelle und dem Kegelradsatz im Bereich des Hilfsgerätegetriebes zu Positionsabweichungen kommen, welche zu Schiefstellungen im Bereich der jeweiligen Keilwellenverbindungen führen können. Hierdurch können Relativbewegungen zwischen den jeweiligen Keilwellenflanken während eines Betriebs des Triebwerks verursacht werden, welche wiederum durch Reibung von den Metallwerkstoffen der Bauteile aneinander zu hohen Verschleißerscheinungen, insbesondere an den Berührungspunkten, führen können. Da ein Flankenspiel in der jeweiligen Keilwellenverbindung allerdings nicht beliebig groß gewählt werden kann, kann es im Extremfall bei sehr großen Positionsabweichungen auch zu einem Klemmen innerhalb der Keilwellenverbindungen kommen, wodurch negative Auswirkungen auch auf weitere Komponenten, wie Lager, Zahnräder oder dergleichen, verursacht werden können.
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Um die Verschleißerscheinungen im Bereich der Keilwellenverbindungen im Betrieb des Triebwerks zu reduzieren, ist es bekannt eine aktive Ölschmierung einzusetzen, welche allerdings zusätzlichen Bauraum, Bauaufwand und Systemaufwand benötigt und Kosten verursacht. Um auch bei einem Triebwerksstart, bei dem die aktive Ölschmierung noch nicht die erforderliche Schmierleistung aufbringt, einen ausreichenden Schutz für die Keilwellenverbindungen zu gewährleisten, kann auf den Keilverzahnungen der Keilwellenverbindungen eine zur Trockenschmierung vorgesehene Silberbeschichtung vorgesehen werden. Durch die Silberbeschichtung werden allerdings wiederum Kosten verursacht.
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Auch zur Anordnung der Hilfsgeräte auf einer hierzu vorgesehenen Hilfsgerätegetriebewelle dienen Keilwellenverbindungen zwischen einer Antriebswelle der Hilfsgeräte und den Hilfsgerätegetriebewellen, welche ähnlichen Anforderungen wie die oben beschriebenen Keilwellenverbindungen unterliegen. Eine Schiefstellung bzw. Belastung der Keilwellenverbindungen ergibt sich dabei insbesondere daraus, dass die Hilfsgeräte bzw. Hilfsaggregate über Passungen fest an einem Gehäuse festgelegt sind. Durch die jeweiligen Toleranzen kann eine Schiefstellung bzw. ein Versatz der jeweiligen Keilwellen zueinander mit den oben erwähnten Nachteilen bedingt werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Getriebevorrichtung mit wenigstens zwei zur Kraftübertragung miteinander in Wirkverbindung stehenden Drehelementen einer Hilfsgerätegetriebevorrichtung eines Flugzeugtriebwerks zur Verfügung zu stellen, bei welcher auf kostengünstige und konstruktiv einfache Weise ein Verschleiß der Drehelemente minimiert werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einer Getriebevorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
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Es wird eine Getriebevorrichtung mit wenigstens zwei zur Kraftübertragung miteinander in Wirkverbindung stehenden Drehelementen einer Hilfsgerätegetriebevorrichtung eines Flugzeugtriebwerks vorgeschlagen. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass Auskragungen der Drehelemente zumindest teilweise zueinander beabstandet angeordnet sind und in wenigstens einer Drehrichtung der Drehelemente zwischen Auskragungen eines ersten Drehelements und Auskragungen eines zweiten Drehelements der Hilfsgerätegetriebevorrichtung wenigstens ein Elastomerelement angeordnet ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung wird mit anderen Worten bei einer Drehung der Drehelemente in einer Drehrichtung Kraft von den Auskragungen des ersten Drehelements auf das Elastomerelement und von diesem auf die Auskragungen des zweiten Drehelements übertragen. Hierdurch ist ein Kontakt der insbesondere metallischen Auskragungen der Drehelemente zumindest in der Drehrichtung durch das wenigstens eine Drehelement unterbunden, so dass eine beispielsweise durch Toleranzen und/oder Passungen bedingte Relativbewegung der Auskragungen zueinander in einem Betrieb des Flugzeugtriebwerks oder eine hierdurch bedingte Schiefstellung der Drehelemente gegeneinander nicht zu einem Reiben der Auskragungen aneinander führt, sondern von dem wenigstens einen Elastomerelement kompensiert wird. Hierdurch ist der Verschleiß im Bereich der Getriebevorrichtung gegenüber bekannten Getriebevorrichtungen stark reduzierbar bzw. vollständig unterbindbar, und ein langlebiger Betrieb der Bauteile kann sichergestellt werden. Weiterhin kann durch die dem wenigstens einen Elastomerelement innenwohnende Flexibilität eine Zwangsbedingung oder im Extremfall ein Klemmen der Drehelemente wirksam unterbunden werden.
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Da Relativbewegungen zwischen den Auskragungen der Drehelemente durch das wenigstens eine Elastomerelement ausgeglichen werden und nicht zu Verlusten führen können, kann auf bei bekannten Getriebevorrichtungen eingesetzte aktive Ölschmiereinrichtungen oder Notlaufschmierungen beispielsweise durch ein Silberbeschichtung der Auskragungen der Drehelemente verzichtet werden und somit Bauraum und Kosten eingespart werden.
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Zusätzlich hat das wenigstens eine Elastomerelement auch eine dämpfende Wirkung, wodurch Vibrationen und deren schädliche Auswirkungen während eines Betriebs des Flugzeugtriebwerks minimiert werden.
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Bei einer vorteilhaften Ausführung einer Getriebevorrichtung ist es vorgesehen, dass das wenigstens eine Elastomerelement spielfrei zwischen den Auskragungen des ersten Drehelements und den Auskragungen des zweiten Drehelements angeordnet ist. Auch eine Relativbewegung zwischen den Auskragungen der Drehelemente und dem wenigstens einen Elastomerelement kann hierdurch wirkungsvoll reduziert oder vollständig ausgeschlossen werden.
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Um eine spielfreie Anordnung des wenigstens einen Elastomerelements gegenüber den Auskragungen der Drehelemente auf sehr sichere Weise erzielen zu können, kann das wenigstens eine Elastomerelement vorgespannt zwischen den Auskragungen des ersten Drehelements und den Auskragungen des zweiten Drehelements angeordnet werden.
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Als Material für das wenigstens eine Elastomerelement hat sich Polyurethan, insbesondere thermoplastisches Polyurethan, als besonders geeignet erwiesen, wobei selbstverständlich auch andere Elastomere zum Einsatz kommen können.
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Wenn die Drehelemente und das wenigstens eine Elastomerelement axial lose miteinander verbunden sind, ist eine axiale Verschiebung des ersten Drehelements gegenüber dem zweiten Drehelement ermöglicht, so dass beispielsweise thermische Ausdehnungen der Materialien durch die im Stillstand und im Betrieb des Flugzeugtriebwerks sehr große Temperaturdifferenz auf einfache Weise ausgeglichen werden können.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausführung der Getriebevorrichtung ist vorgesehen, dass die Drehelemente in der Art einer Klauenverbindung miteinander zusammenwirken, wobei zumindest teilweise, insbesondere immer, zwischen der als Klaue ausgebildeten Auskragung des ersten Drehelements und der als Klaue ausgebildeten Auskragung des zweiten Drehelements ein Teil wenigstens eines Elastomerelements angeordnet ist. Durch die Klauenverbindung ist ein in radialer Richtung benötigter Bauraum besonders gering wählbar, wobei diese Ausführung auf konstruktiv einfache Weise umsetzbar ist. Wenn zwischen sämtlichen Klauen der Drehelemente jeweils ein Teil des wenigstens einen Elastomerelements angeordnet ist, ist eine Kraftübertragung mit den beschriebenen vorteilhaften Wirkungen in beiden möglichen Drehrichtungen ohne Reibungsverluste möglich.
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Bei einer kostengünstigen und einfachen Ausführung der Erfindung ist ein einziges zahnradförmig ausgebildetes Elastomerelement vorgesehen, wobei Zahnflanken des wenigstens einen Elastomerelements zwischen Klauenflanken des ersten Drehelements und Klauenflanken des zweiten Drehelements eingreifen.
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Um beispielsweise einen Luftstrom, Leitungen oder dergleichen durch die Drehelemente führen zu können, kann das Elastomerelement in axialer Richtung mittig eine Ausnehmung aufweisen.
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Das wenigstens eine Elastomerelement kann in einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung in wenigstens einer Drehrichtung der Drehelemente zwischen den als Zähnen ausgebildeten Auskragungen des ersten und zweiten Drehelements angeordnet sein, wobei ein Drehelement in radialer Richtung in einem Kraftübertragungsbereich im Wesentlichen außerhalb des anderen Drehelements angeordnet ist. Die Drehelemente können dabei in der Art einer Keilwellenverbindung miteinander zusammenwirken, wobei zumindest in einer Drehrichtung der Drehelemente insbesondere in Umfangsrichtung, zwischen den Zähnen der Drehelemente das wenigstens eine Elastomerelement angeordnet ist.
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In einfacher konstruktiver Ausführung ist dabei ein im Wesentlichen ringförmiges Elastomerelement vorgesehen, welches in Umfangsrichtung zumindest bereichsweise zwischen dem ersten Drehelement und dem zweiten Drehelement angeordnet ist.
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Das erste Drehelement kann bei einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung Teil eines Kegelrads sein, welches von einer Hauptwelle des Triebwerks antreibbar ist, wobei das zweite Drehelement Teil einer in einer radialen Richtung zu der Hauptwelle angeordneten Welle der Hilfsgerätegetriebevorrichtung ist, welche zum Antrieb von Hilfsgeräten der Hilfsgerätegetriebevorrichtung vorgesehen ist. Die Welle kann dabei auch andere als 90°-Winkel gegenüber der Hauptwelle einnehmen.
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Alternativ oder zusätzlich hierzu kann das erste Drehelement Teil einer im Wesentlichen in radialer Richtung zu der Hauptwelle angeordneten Welle der Hilfsgerätegetriebevorrichtung sein, welche zum Antrieb von Hilfsgeräten der Hilfsgerätegetriebevorrichtung vorgesehen ist, wobei das zweite Drehelement Teil einer Übersetzungsstufe, insbesondere eines Kegelradsatzes, ist, welche mit wenigstens einer Hilfsgerätegetriebewelle der Hilfsgerätegetriebevorrichtung zusammenwirkt.
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Insbesondere wenn an beiden vorgenannten Stellen zwischen den jeweiligen Drehelementen wenigstens ein Elastomerelement angeordnet ist, kann auf besonders vorteilhafte Weise ein Versatz und/oder eine insbesondere durch Toleranzen und Positionsabweichungen bedingte Schiefstellung einerseits zwischen dem Kegelradsatz im Bereich der Hauptwelle und der Übersetzungsstufe im Bereich des Hilfsgerätegetriebes ausgeglichen werden ohne zu einem erhöhten Verschleiß oder im Extremfall zu einem Verklemmen zwischen den jeweiligen Drehelementen zu führen.
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Ein Verschleiß und gegebenenfalls ein Verklemmen kann im Bereich des Hilfsgerätegetriebes minimiert bzw. vermieden werden, wenn das erste Drehelement Teil eines Hilfsgeräts der Hilfsgerätegetriebevorrichtung ist und das zweite Drehelement Teil einer zum Antrieb des Hilfsgeräts vorgesehenen Zahnradstufe ist. Da die Hilfsgeräte insbesondere über Passungen in einem Gehäuse festgelegt sind, können eine Schiefstellung und/oder ein Versatz zu der jeweiligen Hilfsgerätegetriebewelle entstehen. Diese Probleme können durch das Vorsehen wenigstens eines Elastomerelements und die Kopplung der Hilfsgeräte mit der Hilfsgerätegetriebewelle über eine beschriebene Verbindung in der Art einer Keilwellenverbindung oder einer Klauenverbindung in der oben beschriebenen Art auf einfache Weise weitestgehend ausgeglichen werden.
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Sowohl die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale als auch die in dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung angegebenen Merkmale sind jeweils für sich alleine oder in beliebiger Kombination miteinander geeignet, den erfindungsgemäßen Gegenstand weiterzubilden. Die jeweiligen Merkmalskombinationen stellen hinsichtlich der Weiterbildung des Gegenstandes nach der Erfindung keine Einschränkung dar, sondern weisen im Wesentlichen lediglich beispielhaften Charakter auf.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den Patentansprüchen und den nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen Ausführungsbeispielen.
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Es zeigt:
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1 eine vereinfachte Schnittdarstellung durch einen Ausschnitt eines Flugzeugtriebwerks nach dem Stand der Technik, wobei eine Radialwelle einer Hilfsgerätegetriebevorrichtung ersichtlich ist, welche über eine Hauptwelle des Flugzeugtriebwerks antreibbar ist und das jeweilige Drehmoment an ein Hilfsgerätegetriebe mit Hilfsgeräten weitergeben kann;
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2 eine vereinfachte ausschnittsweise Darstellung einer erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung mit einer Radialwelle, welche beidseits über eine jeweils ein Elastomerelement aufweisende Klauenverbindung mit einem Kegelrad zusammenwirkt;
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3 eine in axialer Richtung der Radialwelle versetzte Anordnung der Bauteile der 2; und
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4 eine vereinfachte Darstellung des Elastomerelements der 2 und 3 in Alleinstellung.
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1 zeigt einen Ausschnitt eines bekannten Flugzeugtriebwerks 1, bei welchem über ein auf einer Hauptwelle 3 angeordnetes Kegelrad 5 eines ersten Kegelradsatzes 7 ein mit einer Radialwelle 9 einer Getriebevorrichtung 11 wirkverbundenes Kegelrad 13 in Eingriff steht.
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Die Radialwelle 9 ist Teil einer Hilfsgerätegetriebevorrichtung 13 und dient insbesondere zum Antrieb von Hilfsgeräten bzw. Hilfsaggregaten eines Hilfsgerätegetriebes 15. Hierzu weist die in einer radialen Richtung zu der Hauptwelle 3 angeordnete Radialwelle 9 an ihrem der Hauptwelle 3 abgewandten Ende ein weiteres Kegelrad 17 eines zweiten Kegelradsatzes 19 auf, welches in Eingriff mit einem Kegelrad 21 des Hilfsgerätegetriebes 15 steht. Das Kegelrad 21 wiederum ist in Wirkverbindung mit einer oder mehrerer Hilfsgerätegetriebewellen 23, welche mit den einzelnen Hilfsaggregaten zusammenwirken. Die Kegelräder 13 und 17 wirken jeweils über Keilwellenverbindungen mit der Radialwelle 9 zusammen.
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In den 2 und 3 ist eine erfindungsgemäße Getriebevorrichtung 31 mit einer Radialwelle 33 gezeigt, wobei die Radialwelle 33 vorliegend beidseits mit einem Kegelrad 35 bzw. 55 wirkverbindbar ist. Die Getriebevorrichtung 31 ist derart ausgebildet, dass sie in das Flugzeugtriebwerk 1 der 1 ohne wesentliche konstruktive Änderungen eingesetzt werden kann, wobei die anderen Bauteile im Wesentlichen unverändert beibehalten werden können. Dementsprechend werden die im Zusammenhang mit der 1 verwendeten Bezugszeichen auch zur Erläuterung der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung 31 verwendet.
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Das mit der Hauptwelle 3 in Wirkverbindung bringbare Kegelrad 35 bildet dabei ein erstes Drehelement, welches an seiner in Richtung der ein zweites Drehelement bildenden Radialwelle 33 weisenden Ende als Klauen 39 ausgebildete Auskragungen aufweist. Ebenso weist das dem Kegelrad 35 zugewandte Ende der Radialwelle 33 als Klauen 41 ausgebildete Auskragungen auf. Vorliegend sind jeweils sechs Klauen 39 bzw. 41 vorgesehen. In einer alternativen Ausführung können allerdings auch mehr oder weniger Klauen vorgesehen sein.
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Bei einem Zusammenbau der Getriebevorrichtung 31 wird zwischen die Klauen 39 des Kegelrads 35 und die Klauen 41 der Radialwelle 33 hier ein einziges, in der 4 in Alleinstellung ersichtliches Elastomerelement 43 in der Art eingebracht, dass jeweils zwischen Klauenflanken 45 des Kegelrads 35 und Klauenflanken 47 der Radialwelle 33 in Umfangsrichtung ein Zahn 49 mit Zahnflanken 51 des vorliegend zahnradförmig ausgebildeten Elastomerelements 43 eingreift. Eine Drehbewegung und ein Drehmoment zwischen der Radialwelle 33 und dem Kegelrad 35 wird dementsprechend von einer Klaue 39 des Kegelrads 35 in Radialrichtung auf den jeweiligen Zahn 49 des Elastomerelements 43 und von diesem weiter an die jeweilige Klaue 41 der Radialwelle 33 übertragen. Die Klauen 39, 41 sind im Einbauzustand des Elastomerelements 43 in Umfangsrichtung zueinander beabstandet.
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Durch die hier beidseits der jeweiligen Klauen 39 bzw. 41 angeordneten Zähne 49 des kranzförmigen Elastomerelements 43 ist ein Kontakt des insbesondere metallischen Kegelrads 35 und der Radialwelle 33 verhindert, so dass bei einer Schiefstellung oder einem Versatz der Radialwelle 33 gegenüber dem Kegelrad 35 sowohl in radialer als auch in axialer Richtung im Betriebszustand des Flugzeugtriebwerks 1 keine Reibung zwischen den metallischen Bauteilen 33, 35 vorliegt und somit ein Verschleiß des Kegelrads 35 und der Radialwelle 33 durch einen Kontakt der metallischen Bauteile 33, 35 wirkungsvoll verhindert wird.
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Die Zähne 49 des hier mit einem thermoplastischen Polyurethan ausgebildeten Elastomerelements 43 werden zumindest in Umfangsrichtung spielfrei zwischen den Klauen 39, 41 des Zahnrads 35 und der Radialwelle 33 angeordnet, wobei das Elastomerelement 33, um dies sicher gewährleisten zu können, mit einer Vorspannung in radialer Richtung mit den Klauen 39, 41 in Wirkverbindung gebracht wird.
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In einem mittigen Bereich des Elastomerelements 43 ist eine hier kreisförmige Ausnehmung 53 vorgesehen, so dass durch die Radialwelle 33 beispielsweise Luft in Richtung des Hilfsgerätegetriebes 15 gefördert werden kann oder Leitungen oder dergleichen durch die Radialwelle 33 geführt werden können.
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Das Elastomerelement hat zudem eine dämpfende Wirkung, so dass Vibrationen im Betrieb des Flugzeugtriebwerks 1 minimiert werden.
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Bei der in den 2 und 3 dargestellten Getriebevorrichtung 31 ist ersichtlich, dass die Radialwelle 33 auch an dem im Einbauzustand mit der Hauptwelle 3 des Flugzeugtriebwerks 1 abgewandten Ende der Radialwelle 33 zum Zusammenwirken mit dem Kegelrad 55 ausgebildet ist, welches im Einbauzustand mit dem Kegelrad 21 des Hilfsgerätegetriebes 15 zum Antrieb der Hilfsgerätegetriebewellen 23 zusammenwirkt.
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Hierbei stellt die Radialwelle 33 ein erstes Drehelement und das Kegelrad 55 ein zweites Drehelement dar, welche wiederum über ein baugleich zu dem Elastomerelement 43 ausgebildetes Elastomerelement 57 verbunden werden. Die Anordnung und Ausbildung der Radialwelle 33, des Kegelrads 55 und des Elastomerelements 57 ist im Wesentlichen baugleich zu dem Verbindungsbereich des Kegelrads 35 mit der Radialwelle 33 und dem Elastomerelement 43. Die Radialwelle 33 weist an ihrem dem Kegelrad 55 zugewandten Ende ebenso wie das Kegelrad 55 Klauen 59 bzw. 61 auf, zwischen welchen Zähne 63 des Elastomerelements 57 angeordnet werden können.
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Durch die oben beschriebene Ausbildung der Getriebevorrichtung 31 mit einem Elastomerelement 43 in einem der Hauptwelle 3 zugewandten Bereich und einem Elastomerelement 57 in einem dem Hilfsgerätegetriebe 15 zugewandten Bereich kann ein Versatz zwischen diesen Bauteilen ohne Verschleißerscheinungen im Bereich der Getriebevorrichtung 31 zu verursachen überbrückt werden. Ebenso kann eine beispielsweise durch einen derartigen Versatz bedingte Schiefstellung der Radialwelle 33 gegenüber den Kegelrädern 35, 55 mit einem „Fehlwinkel” in der Größenordnung von wenigen Grad, beispielsweise einem Grad, ausgeglichen werden.
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Weiterhin ist eine Kraftübertragung während eines Betriebs des Flugzeugtriebwerks 1 von der Hauptwelle 3 auf das Hilfsgerätegetriebe 15 ebenso wie eine Kraftübertragung bei einem Start des Flugzeugtriebwerks 1 von einem Hilfsaggregat in Richtung der Hauptwelle 3 ohne größere Verschleißerscheinungen möglich. Auch ein Verklemmen der Getriebevorrichtung 31 ist praktisch ausgeschlossen.
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Die Radialwelle 33 weist im Ruhezustand des Flugzeugtriebwerks 1 insbesondere sowohl in Richtung des Kegelrads 35 als auch in Richtung des Kegelrads 55 einen kleinen Abstand in axialer Richtung auf, so dass durch den losen Zusammenbau der Radialwelle 33 mit den Kegelrädern 35 und 55 und den jeweiligen Elastomerelementen 43, 57 eine geringfügige Verschiebung der Radialwelle 33 in axialer Richtung möglich ist. Hierdurch kann eine durch die hohen Temperaturunterschiede der jeweiligen Bauteile im Betrieb und im Ruhezustand des Flugzeugtriebwerks 1 bedingte Ausdehnung der Bauteile auf einfache Weise kompensiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Flugzeugtriebwerk
- 3
- Hauptwelle
- 5
- Kegelrad
- 7
- Erster Kegelradsatz
- 9
- Radialwelle
- 11
- Getriebevorrichtung
- 13
- Hilfsgerätegetriebevorrichtung
- 15
- Hilfsgerätegetriebe
- 17
- Kegelrad
- 19
- Zweiter Kegelradsatz
- 21
- Kegelrad
- 23
- Hilfsgerätegetriebewelle
- 31
- Getriebevorrichtung
- 33
- Radialwelle
- 35
- Kegelrad
- 39
- Klaue des Kegelrads 35
- 41
- Klaue der Radialwelle
- 43
- Elastomerelement
- 45
- Klauenflanke der Klaue des Kegelrads 35
- 47
- Klauenflanke der Klaue der Radialwelle
- 49
- Zahn des Elastomerelements
- 51
- Zahnflanke des Zahns des Elastomerelements
- 53
- Ausnehmung
- 55
- Kegelrad
- 57
- Elastomerelement
- 59
- Klaue der Radialwelle
- 61
- Klaue des Kegelrads 55
- 63
- Zahn des Elastomerelements