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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden wenigstens zweier plattenförmiger Bauteile, die zumindest teilweise in einem Überlappungsbereich überlappen, bei dem in die Bauteile zunächst jeweils eine Durchgangsöffnung eingebracht und anschließend in die zumindest bereichsweise fluchtenden Durchgangsöffnungen der überlappenden Bauteile wenigstens ein Verbindungselement eingeführt wird.
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Zur Einbringung von für das Verbinden von flachen Bauteilen, insbesondere von Blechbauteilen, benötigten Durchgangslöchern werden vielfach Stanzverfahren eingesetzt. Das Werkzeugoberteil, das als Stempel bezeichnet wird, stellt hierbei die Innenform dar, und das Unterteil, die sogenannte Matrize, die entsprechende Öffnung. Ebenso gibt es Anwendungen, bei denen die Unterlage eben ist und das Werkzeugoberteil aus einem entsprechend geformten, geschlossenen Stanzmesser, wie etwa einer Lochzange oder einem Locheisen, besteht. Insbesondere Stanzungen mehrerer Blechlagen erfordern allerdings hohe Kräfte. Darüber hinaus sind Stanzungen von Plattenstapeln, die Lagen mit unterschiedlichen Werkstoffeigenschaften, insbesondere mit unterschiedlicher Festigkeit, aufweisen, im Hinblick auf die Standzeit einer Stanzeinheit und die Schnittqualität problematisch. Vor allem die im Karosseriebau vielfach verwendeten hoch- bzw. höchstfesten Stähle sind aus diesem Grund nicht mit dem gewünschten Ergebnis stanzbar.
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Beim Einsatz der bekannten Stanzverfahren zur Bearbeitung von mehrlagigen Blechbauteilen mit zumindest teilweise hochfesten oder ultrahochfesten Blechlagen, wird bei der Lochung eine sogenannte Vorlochung einzelner Bauteillagen im noch nicht zusammengefügten Zustand vorgenommen. Dieses Vorlochen erhöht die Fertigungsdauer und den Aufwand bei der Herstellung entsprechender Durchgangslöcher in den Blechbauteilen. Ferner treten oftmals, insbesondere in der Anlaufphase neuer Karosseriebauteile, Fertigungsprobleme auf, die vornehmlich durch die Toleranzen der verschiedenen Stanzvorgänge bedingt sind.
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Die Probleme beim Lochen von Blechverbünden mit Blechlagen unterschiedlicher Festigkeit sind unter anderem darauf zurückzuführen, dass beim Vorlochen der Bleche die Durchmesser der Ausnehmungen auf die Bauteil- und Gefügetoleranzen des Blechbauteils abgestimmt werden, so dass sichergestellt ist, dass die Stanzlöcher in allen Blechbauteilen ausreichend überlappen. Um diese Überlappungen zuverlässig zu gewährleisten, sind die Ausnehmungen in den vorgelochten Blechen üblicherweise größer als die übrigen Durchgangsöffnungen. Hierdurch ergeben sich vielfach Probleme beim Einbringen der Verbindungselemente. So wird oftmals eine zwischen dem Blechverbund und einer Mutter vorgesehene Unterlegscheibe teilweise in eine zu große Durchgangsöffnung hineingezogen, wodurch während der Verschraubung der Bauteile ein undefinierter Drehmomentabfall verursacht wird. In diesen Fällen kann nicht sichergestellt werden, dass die jeweilige Verschraubung ordnungsgemäß ausgeführt worden ist.
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Aus den oben genannten Gründen wäre es prinzipiell vorteilhaft, die unterschiedlichen Blechlagen gemeinsam zu stanzen. Dies erfordert jedoch, je nach Blechdicke und verwendetem Werkstoff, vergleichsweise hohe Stanzkräfte und ist daher zurzeit nur mit dünnen Blechverbünden und/oder bei wenigen Blechlagen realisierbar. Bei Blechbauteilen, die hoch- oder höchstfeste Blechlagen aufweisen, ist das gemeinsame Lochen von Blechbaulagen bislang nicht in zufriedenstellendem Maße möglich.
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Nach wie vor wird daher nach wirtschaftlich sinnvoll realisierbaren Verfahren zum Lochen von Blechbauteilen, die wenigstens eine Blechlage besonderer Festigkeit aufweisen, gesucht. In diesem Zusammenhang ist aus der zum Zeitpunkt dieser Anmeldung noch nicht veröffentlichten
DE 10 2011 105514 ein Verfahren zum Erzeugen von Durchgangsöffnungen in Blechbauteilen, die mehrere Blechlagen aufweisen, bekannt, bei dem die höchstfesten Bleche zunächst einer lokalen Wärmebehandlung unterzogen werden. Die lokale Wärmebehandlung führt hierbei dazu, dass das entsprechend behandelte Blech im Stanzbereich quasi aufgeweicht wird. Daraufhin kann der Blechverbund gemeinsam gestanzt werden. Da der Blechverbund nach der erfolgten Wärmebehandlung in Zusammenbaulage gestanzt wird, wird das Problem teilweise zu großen Stanzlöcher und der dadurch bedingten undefinierten Verschraubungen vermieden.
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Ausgehend von den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zum Erzeugen von Durchgangsöffnungen in Bauteilen, die über mehrere Lagen plattenförmiger Bauteile verfügen, welche oftmals unterschiedliche Eigenschaften, insbesondere unterschiedliche Werkstoffeigenschaften, aufweisen, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine technische Lösung bereitzustellen, mit dem einerseits präzise und sicher fluchtende Ausnehmungen in die einzelnen Bauteillagen eingebracht werden können und andererseits die für die Herstellung entsprechender Ausnehmungen benötigte Zeitspanne minimiert wird. Das anzugebende Verfahren soll sich mit verhältnismäßig einfachen Mitteln realisieren lassen und einfach in bestehende Produktionsprozesse integrierbar sein. Insbesondere soll das Vorlochen einzelner plattenförmiger Bauteile von Bauteilverbünden überflüssig werden und eine verbesserte Auflage für die zum Verschrauben der Blechbauteile vorgesehenen Muttern, Scheiben und/oder Schrauben erreicht werden. Weiterhin soll mit einfachen Mitteln eine Gratbildung verringert oder sogar verhindert werden oder aber zumindest ein Entgraten ohne erheblichen zusätzlichen Aufwand möglich sein.
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Die vorstehende Aufgabe wird mit einem Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche und werden in der folgenden Beschreibung unter teilweiser Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
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Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zum Verbinden wenigstens zweier plattenförmiger Bauteile, die zumindest teilweise in einem Überlappungsbereich überlappen, bei dem in die Bauteile zunächst jeweils eine Durchgangsöffnung eingebracht und anschließend in die zumindest bereichsweise fluchtenden Durchgangsöffnungen der überlappenden Bauteile wenigstens ein Verbindungselement eingeführt wird, derart weitergebildet worden, dass die plattenförmigen Bauteile in einer Einbaulage relativ zueinander fixiert werden und die Durchgangsöffnungen mithilfe eines elektromagnetische Strahlung aussendenden Lasers in fixierter Einbaulage hergestellt werden.
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Wesentliches Merkmal der technischen Lösung ist somit, dass der klassische Stanzprozess durch ein Laserlochen bzw. ein Laserstrahlschneiden ersetzt wird. Auf diese Weise werden wenigstens zwei plattenförmige Bauteile in einem stapelförmigen Verbund miteinander fixiert und gemeinsam mithilfe eines Lasers gelocht bzw. Durchgangsöffnungen in die Bauteile geschnitten. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich hierbei sowohl für die Erzeugung von Durchgangsöffnungen in Bauteillagen mit gleichen als auch mit unterschiedlichen Eigenschaften. Auf bevorzugte Weise lässt sich mittels des vorgeschlagenen Verfahrens auch eine Durchgangsöffnung in einen Stapel wenigstens zweier plattenförmiger Bauteile einbringen, von denen wenigstens eines einen hochfesten Werkstoff aufweist und/oder ein Blech aus einem hochfesten Werkstoff darstellt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Fixierung der Bauteile mittels einer Spannvorrichtung zum lokalen Zusammendrücken eines Stapels wenigstens zweier plattenförmiger Bauteile, wobei die Spannvorrichtung vorzugsweise automatisiert arbeitet und/oder robotergeführt ist. Auf besonders bevorzugte Weise finden die Fixierung der plattenförmigen Bauteillagen sowie das anschließende Laserschneiden in einem Fertigungsautomaten statt.
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In einer weiteren speziellen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, während Herstellung der Durchgangsöffnungen durch den Laser auch eine Glättung einer äußeren Kante der Durchgangsöffnung erfolgt. Dabei wird vorzugsweise die äußere Kante des zuoberst liegenden Bauteils geglättet; zusätzlich bzw. alternativ kann auch die äußere Kante des unteren plattenförmigen Bauteiles während der Herstellung der Durchgangsöffnungen geglättet werden. Auf diese Weise findet das Glätten der oberen und/oder unteren Kante eines mehrlagigen Stapels im gleichen Prozessschritt wie die Herstellung des Durchgangsloches mithilfe eines Lasers statt. Dadurch wird einerseits erreicht, dass eine Gratbildung an der Schnittkante minimiert wird, andererseits kann durch eine ergänzende Laserbearbeitung sicher gestellt werden, dass ein eventuell gebildeter Grat zuverlässig und schnell entfernbar ist.
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Vorzugsweise verfügt ein Verbund aus wenigstens zwei plattenförmigen Bauteilen, in denen eine fluchtende Durchgangsöffnung hergestellt wird, über wenigstens ein metallisches Blech, insbesondere ein Blech aus einem metallischen hoch- oder höchst- bzw. ultrafesten Werkstoff. Ebenso kann wenigstens eines der plattenförmigen Bauteile eines mehrlagigen Stapels aus Aluminium oder einem Kunststoff, insbesondere einem faserverstärkten Kunststoff, bestehen. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es somit auf bevorzugte Weise möglich, Durchgangsöffnungen in Stapel einzubringen, die in Bezug auf die Werkstoffeigenschaften der plattenförmigen Bauteile heterogen oder hybrid ausgeführt sind. Es können also sowohl Stapel aus plattenförmigen Bauteilen, die den gleichen Grundwerkstoff, aber mit unterschiedlichen Werkstoffeigenschaften, aufweisen, als auch Stapel mit plattenförmigen Bauteilen, die aus unterschiedlichen Werkstoffen hergestellt sind, bearbeitet werden.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Verbinden der unterschiedlichen plattenförmigen Bauteile eines Bauteilverbundes bzw. eines Stapels, insbesondere das Verbinden von Blechlagen eines Blechverbundes, durch Verwendung einer Schraube und/oder einer Niet als Verbindungselement erfolgt. Vorzugweise wird eine Schraube oder ein Niet von einer Seite in die erzeugte Durchgangsöffnung eingebracht und an der gegenüberliegenden Seite, beispielsweise mit einer Scheibe und einer Mutter oder durch Erzeugen eines Nietkopfes, gesichert. Alternativ oder in Ergänzung hierzu ist es denkbar, dass die wenigstens zwei plattenförmigen Bauteile, insbesondere Blechbauteile, zumindest bereichsweise verschweißt werden. Durch die Verwendung eines Lasers zur Herstellung von Durchgangsöffnungen in den plattenförmigen Bauteilen eines Bauteilverbundes bzw. eines Stapels ist es denkbar, das Verschweißen der Bauteile in einem nachgelagerten Prozessschritt, aber ohne Lösen der Fixierung, vorzugsweise ebenfalls mit einem Laser, vorzunehmen.
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Ein weiterer Vorteil bei der Verwendung eines Lasers zur Herstellung einer Durchgangsöffnung in einem mehrlagigen Bauteilverbund bzw. Stapel besteht darin, dass die Geometrie der Ausnehmung frei wählbar ist, so dass mit ein- und demselben Laser in unterschiedlichen Bereichen des Stapels unterschiedliche Formen der Ausnehmung darstellbar sind. Somit ist der Freiheitsgrad bzgl. der Gestaltung einer entsprechenden Ausnehmung höher als bei den bekannten Stanzverfahren.
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Weiterhin sieht eine spezielle Ausführungsform vor, dass die Ausnehmungen in den unterschiedlichen Lagen eines mehrlagigen Bauteils verschiedene Größen, insbesondere unterschiedliche Umfänge und/oder Außendurchmesser, aufweisen. Vorzugsweise ist die Ausnehmung in der zuerst geschnittenen Blechlage größer als die in der darunter befindlichen Ausnehmung, wobei besonders bevorzugt die Größe der Ausnehmungen der einzelnen geschnittenen plattenförmigen Bauteile eines Stapels in Schneidrichtung, insbesondere von oben nach unten, abnimmt. Auf diese Weise wird unter anderem sichergestellt, dass um die Durchgangsöffnungen der äußeren plattenförmigen Bauteile eines Stapels herum stets genügend Platz vorhanden ist, so dass eine ausreichende Anschlagfläche für einen Schrauben- oder Nietkopf, eine Scheibe und/oder eine Mutter zur Verfügung gestellt wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren bietet weiterhin die Vorteile, dass auf bevorzugte Weise auch bereits lackierte plattenförmige Bauteile gelocht bzw. geschnitten werden können und dass das Einbringen definierter Oberflächenstrukturen in einem gemeinsamen Prozessschritt möglich ist.
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Im Folgenden wird die Erfindung ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Fig. näher erläutert. Dabei zeigen:
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1a bzw. 1b eine schematische Schnittansicht eines Stapels aus plattenförmigen Bauteilen ohne bzw. mit Durchgangsöffnung;
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2 eine schematische Schnittansicht eines Stapels aus plattenförmigen Bauteilen mit Durchgangsöffnung und Verbindungselement;
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3 einen fixierten Stapel aus plattenförmigen Bauteilen;
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4 einen Stapel aus plattenförmigen Bauteilen mit Durchgangsöffnung und geglätteten Kanten;
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5 eine Draufsicht auf einen Blechverbund mit Durchgangsöffnung und Schweißverbindung;
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6 eine schematische Darstellung einer Durchgangsöffnung mit frei gewählter Geometrie;
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7 eine schematische Schnittansicht eines Stapels plattenförmiger Bauteile mit Durchgangsöffnung mit variierendem Durchmesser;
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8 eine schematische Schnittansicht eines Stapels plattenförmiger Bauteile aus unterschiedlichen Werkstoffen mit Durchgangsöffnung mit variierendem Durchmesser sowie
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9 eine schematische Schnittansicht eines Stapels plattenförmiger Bauteile aus unterschiedlichen Werkstoffen mit Durchgangsöffnung mit variierendem Durchmesser und Insert.
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1 zeigt in einer schematischen Schnittansicht einen Stapel 1 aus plattenförmigen Bauteilen vor (1a) und nach (1b) der Herstellung einer Durchgangsöffnung 6. Der hier gezeigte Stapel 1 stellt einen Blechverbund dar, der über drei plattenförmige Bauteile 2, 3, 5 aus einem Stahlblech mit normaler Duktilität sowie über ein plattenförmiges Bauteil 4 aus einem Blech aus hoch- oder höchstfestem Stahl verfügt. Ein derartiges Bauteil 4 kann beispielsweise durch eine Umformung mittels Presshärten hergestellt werden. Ein Blechverbund 1 mit Blechbauteilen 2, 3, 4, 5, die über derart heterogene Werkstoffeigenschaften verfügen, kann mit dem bekannten Stanzverfahren nicht mit zufrieden stellender Qualität gelocht werden.
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Bei den bekannten Verfahren wird daher das hochfeste Blechbauteil 4 vorgelocht, bevor dieses in den Blechverbund 1 eingebracht wird. Ebenso muss das Blech 5, obwohl es einen Werkstoff normaler Duktilität aufweist, vorgelocht werden, weil ihm beim Stanzen im Verbund das Gegenblech fehlen würde. Die Stahlbleche 2 und 3 werden dagegen in einen Blechverbund, also gemeinsam gestanzt. Beim Vorlochen der Bleche 4 und 5 muss der Durchmesser D4 und D5 derart auf die Bauteil- und Fügetoleranzen abgestellt werden, dass in jedem Fall die Stanzlöcher der Bleche 2 und 3 mit den Durchgangsöffnungen in den Blechen 4 und 5 überlappen. Aus diesem Grund sind die Durchmesser D4, D5 der Bleche 4 und 5 größer als die der im Verbund gelochten Stanzlöcher der Bleche 2 und 3.
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In Ergänzung zu 1 zeigt 2 denselben Blechverbund 1, in dessen Durchgangsöffnung 6 allerdings eine Schraube 9 als Verbindungsmittel eingebracht worden ist. Der 2 ist deutlich zu entnehmen, dass das Vorsehen entsprechender Toleranzen bei den Öffnungsdurchmessern D4, D5 zu Problemen beim Verbinden der Blechbauteile 2, 3, 4, 5 des Blechverbundes 1 führt. Da die zwischen dem Blechverbund 1 und der Mutter 7 eingeschobene Unterlegscheibe 8 teilweise in die vergleichsweise große Öffnung des Bleches 5 hineingezogen wird, kommt es in diesem Bereich zu einer ungewünschten Verformung der Unterlegscheibe 8. Dies führt bei der Verschraubung des Blechverbundes 1 zu einem undefinierten Drehmomentabfall, so dass letztendlich nicht nachvollzogen werden kann, ob die Verschraubung ordnungsgemäß ausgeführt worden ist.
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Um das Auftreten der zuvor geschilderten Probleme zu verhindern, ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen, Durchgangsöffnungen 6 in heterogenen oder hybriden Stapeln plattenförmiger Bauteile mithilfe eines Lasers 11 herzustellen. 3 zeigt in diesem Zusammenhang einen Stapel 1 plattenförmiger Bauteile 2, 3, 4, 5, die ebenfalls als Bleche mit unterschiedlichen Eigenschaften ausgeführt sind. Der Stapel 1 wird mithilfe einer Spannvorrichtung 10 lokal zusammengedrückt. Nachdem der Stapel 1 mit seinen unterschiedlichen Blechen 2, 3, 4, 5 auf diese Weise fixiert ist, wird die gewünschte Durchgangsöffnung 6 mithilfe eines Lasers hergestellt. Das in 3 dargestellte Ausführungsbeispiel zeichnet sich dadurch aus, dass die Durchgangsöffnungen der einzelnen Bleche 2, 3, 4, 5 fluchten und ihre Durchmesser gleich sind. Ein Vorlochen bestimmter Bleche ist nicht erforderlich, selbst wenn diese unterschiedliche Werkstoffeigenschaften aufweisen oder sogar aus verschiedenen Werkstoffen hergestellt sind.
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4 zeigt weiterhin einen Blechverbund 1, wie er auch der 3 zu entnehmen ist. In Ergänzung ist bei der Herstellung der Durchgangsöffnung 6 im Blechverbund 1 in Schneidrichtung 11 des Lasers auf der unteren Seite des Blechverbundes 1 ein Absorberblech 12 vorgesehen. Wesentlich bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist, dass in einem Prozessschritt mit dem Schneiden der Blechlagen 2, 3, 4, 5 ein Glätten der oberen und/oder unteren Kante des Blechverbundes 1 vorgenommen werden kann. Ein Umspannen bzw. zusätzliches Spannes des Bauteils wird somit vermieden.
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5 zeigt einen Blechverbund 1 in einer schrägen Draufsicht, der über mit einem Laser hergestellte Durchgangsöffnungen 6 in den einzelnen plattenförmigen Bauteilen eines Stapels 1 verfügt. Die die dieser Ansicht zu erkennenden plattenförmigen Bauteile 2, 3 sind wiederum als Bleche ausgeführt, die in einem nachgelagerten Schweißprozess miteinander verschweißt worden sind. Durch geeignete Kombination des Laserstrahlschneidens mit einem nachgelagerten Schweißprozess wird ein qualitativ hochwertiger, präziser und gleichzeitig wirtschaftlich interessanter Fertigungsablauf geschaffen.
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Vorteilhaft an dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von Durchgangsöffnungen in einem hybriden oder zumindest heterogenen Blechstapel ist weiterhin, dass die Lochgeometrie nahezu frei wählbar ist. In diesem Zusammenhang ist es denkbar, kreisrunde, ovale (siehe beispielsweise in 5) oder aber Durchgangsöffnungen 6 mit einer frei wählbaren Geometrie, wie beispielsweise der 6 zu entnehmen ist, herstellbar sind.
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7 zeigt eine weitere spezielle Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. Der Stapel 1, in den mithilfe eines Lasers 11 eine Durchgangsöffnung 6 geschnitten worden ist, verfügt über drei Blechlagen 2, 3, 4, von denen wenigstens ein Blech einen hoch- oder höchstfesten Werkstoff aufweist. Die Durchgangsöffnung 6 der drei Blechlagen 2, 3, 4 verfügen über unterschiedliche Größe, insbesondere unterschiedliche Außendurchmesser.
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In Schnittrichtung des Lasers 11 verfügt das zuerst geschnittene Blech 2 über den größten, das zuletzt geschnittene Blech 4 über den kleinsten Öffnungsdurchmesser. Mithilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung einer Durchgangsöffnung 6 in einem Blechverbund 1 ist es mit verhältnismäßig einfachen Mitteln möglich, zuverlässig Durchgangsöffnungen in hybriden Stapeln 1 plattenförmiger Bauteile, bei denen beispielsweise eine Platte aus einem Stahlblech und eine andere Platte aus einem Aluminiumblech gefertigt ist, herzustellen. Auf vorteilhafte Weise ist es ferner möglich, den Stapel 1 plattenförmiger Bauteile gemeinsam in einem Arbeitsgang zu schneiden und zumindest ausgewählte Platten des Stapels in einem nachgelagerten Prozess zu fügen. Ebenso ist es denkbar, mithilfe eines Lasers 11 Stapel 1 plattenförmiger Bauteile zu lochen, bei denen wenigstens eine der Platten bereits vorbehandelt, insbesondere lackiert, ist. Durch die Wahl eines Lasers bei der Herstellung von Durchgangsöffnungen in mehrlagigen Stapeln ist es weiterhin denkbar, Durchgangsöffnungen nahezu beliebiger Geometrien, insbesondere unterschiedlicher Lochformen, herzustellen.
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8 zeigt eine weitere Einsatzmöglichkeit für das erfindungsgemäße Verfahren. Auch in diesem Fall wurde in einem Stapel 1, der drei plattenförmige Bauteile 2, 3, 4 aufweist, eine Durchgangsöffnung 6 mittels Laserstrahlschneidens erzeugt. Der Stapel 1 verfügt über drei Platten, von denen die beiden Äußeren 2, 4 als Stahlbleche ausgeführt sind, während die zwischen den Stahlblechen 2, 4 liegenden Platte 3 aus einem faserverstärkten Kunststoff besteht. Die Werkstoffeigenschaften, insbesondere die Festigkeit und Zähigkeit der einzelnen verwendeten Werkstoffe unterscheidet sich somit erheblich. Trotzdem ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren die Erzeugung einer Durchgangsöffnung in die drei unterschiedlichen Platten 2, 3, 4 eines Stapels 1 in einem Arbeitsgang. Das Laserstrahlschneiden wird hierbei derart ausgeführt, dass der Außendurchmesser der Durchgangsöffnung in Schneidrichtung des Lasers von Platte zu Platte abnimmt. Das zuerst geschnittene Stahlblech 2 verfügt über eine Durchgangsöffnung mit dem größten Außendurchmesser, die mittlere Kunststoffplatte 3 über eine Durchgangsöffnung mit einem etwas kleineren Außendurchmesser und das zuletzt geschnittene Stahlblech 4 über eine Durchgangsöffnung mit dem kleinsten Außendurchmesser. Auf diese Weise wird einerseits sicher gestellt, dass ein Verbindungsmittel sicher in der Durchgangsöffnung 6 aufgenommen werden kann und dass andererseits eine exakte und reproduzierbare Verbindung der Platten sichergestellt wird, da Verbindungsmittel und/oder Sicherungsmittel, wie etwa Schrauben oder Muttern, ganzflächig an der hierfür vorgesehenen äußeren Platte anliegen.
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In 9 ist ein Stapel 1 mit drei plattenförmigen Bauteilen 2, 3, 4 dargestellt, der in seinem Aufbau und der Gestaltung der Platten 2, 3, 4 dem in 8 gezeigten entspricht. Insbesondere die Durchgangsöffnung 6 ist wiederum stufig ausgeführt. Ergänzend ist allerdings ein metallisches Insert bzw. Onsert 13 vorgesehen, dass in die Durchgangsöffnung 6 im Bereich des Stahlblechs 2 und der Kunststoffplatte 3 eingesetzt wurde und das auf der Schulter des unteren Stahlblechs 4 einen sicheren Sitz hat. Ein entsprechendes Insert 13 kann wahlweise in Form einer Hülse ausgeführt sein, die die Bauteile, in denen sich die Durchgangsöffnung 6 befindet, schützt, oder aber es kann weitere Funktionselemente, wie etwa ein Gewinde aufweisen, so dass der Gesamtfertigungsprozess weiter verbessert werden kann.
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In jedem Fall wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine technische Lösung zur Verfügung gestellt, die es ermöglicht in mehrlagigen Stapeln, die Platten mit unterschiedlichen Werkstoffeigenschaften aufweisen, präzise und effizient Durchgangsöffnungen herzustellen. Hierbei werden die entsprechenden Durchgangsöffnungen mit Hilfe eines Lasers erzeugt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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