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Die Erfindung betrifft ein Stativ, insbesondere ein Stativ für ein Operationsmikroskop mit einer optischen Hauptachse, mit einem in einem Schwenklagerbock gelagerten schwenkbaren Tragarm und einem am Tragarm in einer Ebene schwenkbaren Mikroskophalter am distalen Ende des Tragarms zur insbesonderen Aufnahme des Operationsmikroskops, wobei der Mikroskophalter eine festlegbare Winkellage in Bezug auf den Tragarm aufweist, um dadurch die relative Winkellage der Hauptachse in Bezug auf das Lot einzustellen, und mit einer Vorrichtung zur Festlegung dieser Winkellage, gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Da der Tragarm direkt oder indirekt mit einem Gebäudeteil verbunden ist oder auf dem Boden steht, bewirkt die alleinige Verstellung der Winkellage immer auch eine Verstellung der Hauptachse relativ zum Lot. In der praktischen Anwendung kommt es für den Chirurgen jedoch hauptsächlich auf diesen Relativbezug (zum Lot) an und wünscht er sich grundsätzlich, dass sich die Hauptachse, ohne dass er sie bewusst verstellt, im Lot ist, bzw. nach einer Schwenkbewegung mit dem Tragarm in der gleichen Relativlage zum Lot verbleibt wie vor der Schwenkbewegung.
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Stative, insbesondere die Operationsstative der Fachwelt, wurden noch bevor die gattungsgemässe Art entwickelt wurde, in der Regel mit Hilfe von Parallelogrammträgern realisiert. Die Theorie, die dahinter steckt, ist, dass bei einem Parallelogrammträger die angreifende Last richtig positioniert und biegefrei gehalten werden kann. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass auch Parallelogrammträger einer bestimmten Biegung unterworfen sind. Diese ist jedoch unterschiedlich vom Gewicht der Last. Im Falle eines Operationsmikroskops ist die Last ein Operationsmikroskop mit verschiedenstem Zubehör. Da das unterschiedliche Zubehör in der Regel eine unterschiedliche Gewichtsbelastung mit sich bringt, kommt es naturgemäss zu unterschiedlicher Durchbiegung der Tragarmkonstruktion. Da am distalen Ende eines solchen bekannten Parallelogrammträgers in der Regel ein Mikroskophalter angebracht ist, führt die unterschiedliche Biegung zu einer gewichtsabhängigen unterschiedlichen spatialen Positionierung des Mikroskophalters und damit zu einer gewichtsabhängigen spatialen Positionierung des Operationsmikroskops. Dies führt wiederum bei einem Zubehörwechsel am Operationsmikroskop zu einer Verstellung seiner optischen Hauptachse in Bezug auf den Operationssitus. Dies führt u. U. zu einem Nachjustierbedarf am Operationsmikroskop und/oder am Stativ, was jedoch während einer Operation unerwünscht ist.
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Die oben geschilderte Problematik ergibt sich aufgrund des Unterschieds zwischen idealen mathematischen Parallelogrammkonstruktionen und technisch ausgeführten Konstruktionen. Als Beispiel im Stand der Technik wird auf einen Aufbau mit der Bezeichnung Zeiss OPMI MD an NC1 (http://medeqipexp.com/Zeiss%20NC1-OPMI%20MD.htm) verwiesen. Eine Lösung dieses Problems unter Vermeidung der Nachjustierung ist nur über eine entsprechende Versteifung der Parallelogrammträger in gewissem Rahmen möglich. Dies führt jedoch in der Regel zu einem vergrösserten Betriebsgewicht des Stativs, was seinerseits unerwünscht ist.
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Ein viel grösseres Problem ergibt sich jedoch bei älteren Stativen, die noch nicht gattungsgemäss aufgebaut sind: Ist der Parallelogrammträger wie beim angegebenen Aufbau Zeiss OPMI MD an NC1 auf einem einzigen, verschwenkbaren horizontalen Tragarm abgestützt, so führt ein Verschwenken dieses Tragarms zu einem Verschwenken des gesamten Parallelogrammträgers und damit auch des Mikroskophalters, was zu einem deutlichen Verlagern des Operationsmikroskops bzw. seiner Hauptachse führt und somit bauartgemäss jedesmal ein Neujustieren verlangt.
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In der Vergangenheit wurden grosse Anstrengungen gemacht, und durch die Schaffung eines gattungsgemässen Stativs diese Problematik beseitigt.
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Die
US-A-5528417 und die
EP-A-628290 geben an, wie durch Parallelogrammträger gehaltene Mikroskophalterungen auch beim Verschwenken des Parallelogrammträgers in einer lotrechten Lage zu halten sind. Dies erfolgt über eine hebelartige Abstützung an einem vertikalen Stativträger (crank member), die einerseits über eine Zugstange mit dem Mikroskophalter und andererseits mit einem nicht schwenkbaren ruhenden Teil des Stativs verbunden ist. Dieser Aufbau ist schon früher bei verschiedensten Konstruktionen in der Technik bekannt geworden, so z. B. bei der Konstruktion von balkenwaagenartig gehaltenen Lichtquellen bei Schreibtischlampen o. dgl..
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Dieses bekannte Prinzip ist deshalb für Chirurgen von Bedeutung, weil sowohl die Beleuchtung als auch die optische Hauptachse des Operationsmikroskops in ein und dieselbe Richtung auf den Operationssitus orientiert sein sollen, selbst dann, wenn der Tragarm nach oben oder unten verschwenkt wird. Die bisherigen gattungsgemässen Lösungen sehen, wie oben angegeben, mechanische Übertragungsmechanismen vor, die dazu führen, dass eine Schwenkbewegung am Tragarm automatisch zu einer korrigierenden Schwenkbewegung am Mikroskopträger führen, so dass jeder Verschwenkwinkel des Tragarmes zu einem gleichem Verschwenkwinkel des Mikroskopträgers führt und die optische Achse bzw. Blickrichtung des Mikroskops gleichbleibt.
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Diese in der Theorie gut funktionierenden Konstruktionen haben im Falle von Laständerungen jedoch, wie weiter oben erwähnt, mit dem ersterwähnten Problem der Durchbiegung zu kämpfen und abgesehen davon den Nachteil, dass neben der an sich schon aufwendigen Parallelogrammträger-Konstruktion noch weitere mechanische Bauelemente erforderlich werden. Diese tragen nicht nur zur Erhöhung des Gewichts bei, sondern erfordern auch eine geringe Toleranz in den Abmessungen und vor allem auch in ihren mehreren Lagern, um einen präzisen Betrieb zu ermöglichen.
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Ganz abgesehen von den eingangs geschilderten Problemen mit Laständerungen an Parallelogrammträgern von Stativen gibt es noch ein zusätzliches nachteiliges Phänomen: Ein Verschwenken des Tragarmes aus einer Horizontalen in eine dazu schräge Lage führt nämlich bei gewichtsbedingter zusätzlicher Biegung des Tragarmes dazu, dass diese sich abhängig von der relativen Winkelstellung des Tragarms zum Lot ändert. Da Tragarme zumeist horizontal und in Schrägen dazu ausgerichtet werden, führt dies dazu, dass Biegung und Kompensation von Schwenkwinkeln gegeneinander spielen und insgesamt eine nur unpräzise Ausrichtung des Mikroskophalters bzw. des Operationsmikroskops möglich ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, ein Stativ zu schaffen, das die oben angegeben Nachteile vermeidet, mit möglichst wenigen schweren und toleranzgenauen Bauteilen und daher leichter und einfacher herzustellen ist.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Kennzeichens des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst.
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Dort sind die folgenden neuen Massnahmen getroffen:
Die Vorrichtung zur Festlegung dieser Winkellage umfasst nun nicht mehr, wie bekannt und oben vorgestellt, Stangen, Lager und Hebel, sondern lediglich wenigstens einen motorischen Antrieb – insbesondere einen Stellmotor –, der einerseits am Tragarm und andererseits am Mikroskophalter angreift und im Betriebsfall die Winkellage zwischen dem Mikroskophalter und dem Tragarm ferngesteuert und/oder automatisch festlegt.
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Durch diesen erfindungsgemässen Aufbau wird die gestellte Aufgabe gelöst. Nicht nur, dass dieser neue Aufbau zu einer idealen Winkelkompensation führt, die völlig unabhängig von Durchbiegung und Gewicht der Last bzw. des Operationsmikroskops ist und auf jeden Schwenkwinkel des Lastarmes gleichermassen richtig reagiert führt auch zu einem Wegfall der bis anhin erheblichen mechanischen Bauteile.
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Sie führt somit zu einer Gewichtsentlastung und gestattet auch, die an sich üblichen Parallelogrammträger durch einfache Rohr- oder Profilkonstruktionen zu ersetzen, bei denen man absichtlich Biegung inkauf nimmt. Der Gesamtaufbau des Stativs wird dadurch leichter, insbesondere auch durch Reduktion des Gewichts von Ausgleichsgewichten, die naturgemäss leichter werden, wenn der Tragarm selbst leichter wird. Durch den erfindungsgemässen Aufbau wird weiters eine kompaktere Bauweise und ein verbessertes Design möglich. Er reduziert weiters den Aufwand beim Drapen (Abdecken mit einer sterilen Schutzfolie).
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Das Entfallen von Hebeln, Stangen und Lagern führt zu einer leichtgängigeren Bewegung des Operationsmikroskops bei seiner Verstellung durch den Chirurgen. Dies führt zu einer Entlastung des Chirurgen und erhöht daher die Sicherheit der Operation.
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Durch die Erfindung sind jedoch auch verschiedenste neuartige Effekte möglich. So kann beispielsweise eine reproduzierbare Lage der Mikroskophalterung willkürlich gewählt werden, die abweichend von einer lotrechten ist. Für bestimmte Anwendungsfälle können somit gezielte Winkellagen gewählt werden, die unter Umständen auch Kompensationen über die Schwenkwinkellage des Tragarmes hinaus ermöglichen. Der Fokus des erfindungsgemässen Einsatzes liegt jedoch beim Ersatz bisheriger aufwendiger und schwerer Mittel zur Aufrechterhaltung der lotparallelen Lage des Mikroskophalters durch einen einfachen kleinen Mechanismus in Form eines Stellmotors.
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Gemäss einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung können solche Winkelkompensationen auch ausserhalb der Schwenkebene des Tragarmes, insbesondere senkrecht/quer dazu vorgesehen sein. Für solche Kompensationsmassnahmen wird ein zusätzlicher Antrieb vorgesehen. Die Aufhängung des Mikroskophalters bei einem solchen weitegebildeten Stativ kann kugelförmig sein oder über zwei übereinander angeordnete Lager-Achsen verfügen.
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Die Erfindung ist einsetzbar unabhängig von der Art der Gewichtskompensation für die Last bzw. insbesondere für das Operationsmikroskop. Sowohl bei balkenwaagenartig aufgebauten Stativen, wie auch bei gasfedergestützten Tragarmen kann die Erfindung eingesetzt werden.
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Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Figuren, der Figurenbeschreibung und in den abhängigen Patentansprüchen dargelegt.
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Gemäss der Erfindung ist bevorzugt, wenn der schwenkbaren Tragarm als im Schnitt einfacher/einstückiger rohr- oder profilförmiger Arm ausgebildet ist. Dann kommt der erfindungsgemässe Effekt am besten zur Geltung. Andererseits könnten aber erfindungsgemäss auch herkömmliche Parallelogrammträger-Stative umgerüstet werden, indem man lediglich den Mechanismus zur Schwenkwinkelübertragung entfernt und stattdessen den erfindungsgemässen Stellmotor einbaut.
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Entsprechend herkömmlicher Stativaufbauten kann bevorzugt der schwenkbare Tragarm über ein Stützelement, insbesondere über eine Abstützfeder gewichtskompensiert sein. Daraus ergeben sich die an sich bekannten Vorteile der Leichtgängigkeit, die jedoch noch dadurch verstärkt ist, dass die oben angeführten leichtgängigkeitsreduzierenden Faktoren aus dem Stand der Technik wegfallen und somit ein besonders leichtgängiges Stativ geschaffen wird.
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Um die Flexibilität des Operationsmikroskopeinsatzes zu erhöhen, kann vorgesehen sein, dass der Mikroskophalter gegenüber dem Tragarm in einer zweiten Ebene – vorzugsweise senkrecht zur erste Ebene schwenkbar ist und die Winkellage auch in dieser zweiten Ebene mittels einem anderen Antrieb bzw. anderen Stellmotor festlegbar ist. (vgl. 11 und 12).
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Um einen Notfallbetrieb zu sichern, ist es von Vorteil, wenn der Mikroskophalter gegenüber dem Tragarm so aufgehängt ist, dass er – bei inaktivem ersten und/oder anderem Antrieb bzw. Motor – durch das Eigengewicht automatisch wenigstens annähernd in eine vorgesehen Winkellage – insbesondere nahe dem Lot – schwenkt oder pendelt oder wenigstens einem Drehmoment zum Erreichen dieser lotnahen Lage in Richtung dieser Lage unterliegt.
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Abgesehen von einem allfälligen Notfallbetrieb führt eine verbesserte Weiterentwicklung dazu, dass der Mikroskophalter gegenüber dem Tragarm so aufgehängt ist, dass sein Schwerpunkt seitlich eines Lots durch die Aufhängung – insbesondere seitlich einer Schwenkachse (Mikroskophalter-Schwenkachse) und/oder seitlich einer Drehachse des Mikroskophalters liegt und der erste und/oder zweite Antrieb bzw. Stellmotor im Betriebszustand automatisch das resultierende Drehmoment aufnimmt, um die Mikroskop-Haltevorrichtung in die gewünschte Winkellage – vorzugsweise in das Lot – zu schwenken. Dadurch wird erreicht, dass die ersten und/oder anderen Stellmotoren wenig belastet werden bzw. mit einem geringen Energiebedarf auskommen und dementsprechend auch klein gebaut werden können.
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Die Erfindungsgemässe Ausgestaltung mit winkelkompensierenden ersten und/oder anderen Stellmotoren erlaubt vorteilhafterweise ausserdem, dass der Mikroskophalter gegenüber dem Tragarm in einem Spiel aufgehängt ist, das im Betriebszustand durch den ersten und/oder anderen Antrieb bzw. Stellmotor kompensiert bzw. spielfrei gesetzt wird. Dies erlaubt eine kostengünstige Ausgestaltung der Lager bei trotzdem ausreichender Präzision des Stativs.
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Vereinfacht wird der erfindungsgemässe Aufbau, wenn eine Steuerung vorgesehen ist, die die Festlegung der Winkellage(n) in Abhängigkeit von der Schwenk-Winkellage des Tragarms festlegt. Diese Steuerung muss nicht zwingend eine unabhängige Steuerung sein – etwa ein Steuerchip direkt im Bereich des oder der ersten und/oder anderen Stellmotoren –, sie kann auch in dem normalerweise vorhandenen Computer des Stativs oder des Operationsmikroskops hardwaremässig oder softwaremässig integriert sein.
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Eine Vollautomatisierung wird ermöglicht, wenn eine Messvorrichtung – insbesondere ein Schwenk-Neigungssensor vorgesehen ist, die/der im Betriebszustand die Steuerung bzw. den ersten Stellmotor und/oder den anderen Stellmotor zur Festlegung der Winkellage(n) in Abhängigkeit von der Schwenk-Winkellage des Tragarms triggert. Ein solcher Schwenk-Neigungssensor wird vorzugsweise am distalen Ende des Tragarms oder am Mikroskophalter selbst angebracht, um vor Ort die tatsächliche Lage des Tragarms oder des Mikroskophalters festzustellen.
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Im Rahmen der Erfindung stehen eine Vielzahl an sich bekannter Sensoren für diese Aufgabe zur Verfügung. Beispielsweise: Neigungssensor, Höhensensor, Winkelsensor, Raumkoordinaten-Sensor (z. B. IR-gestützt) o. dgl..
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Als motorischer Antrieb für den ersten und/oder anderen Stellmotor kommt wenigstens ein elektrischer Antrieb aus der folgenden nicht abschliessenden Aufzählung infrage: Elektromotor, Getriebemotor, Linearmotor, Winkelschrittmotor, elektroaktive Polymere (EAP). Abgesehen davon könnten die Antriebe natürlich auch hydraulisch oder pneumatisch sein.
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Vorteile ergeben sich, wenn der Antrieb bzw. der erste und/oder der zweite Stellmotor selbsthemmend ausgebildet ist/sind, da so allfällige Stromausfälle oder Störungen in der Stromversorgung dieser Antriebe nicht zu einer Verstellung des Operationsmikroskops führen können.
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Gemäss einer besonderen Ausbildung können der Antrieb bzw. der erste und/oder zweite Stellmotor auch nach Art einer lösbaren Bremse oder Kupplung auskuppelbar ausgebildet sein, um ein willkürliches Verstellen des Operationsmikroskops zu gestatten. Durch die Erfindung wird jedenfalls eine Einrichtung am Stativ eines OP-Mikroskops zur Sicherstellung der permanenten lotrechten Lage des Mikroskopträgers bzw. des Mikroskops erreicht.
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Im Sinne der Erfindung ist die Darstellung mit Mikroskopträger und Operationsmikroskop nur beispielhaft. Ein erfindungsgemässes Stativ kann für andere Arten von Last erfolgreich eingesetzt werden. Stative für Geodäsie, Film und Foto o. dgl. fallen somit auch in den Schutzbereich der Patentansprüche.
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Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ergibt sich, wenn der Tragarm selbst längenveränderlich ausgebildet ist und gegenüber dem Schwenklagerbock längsverschiebbar oder teleskopisch ausfahrbar ist. (vgl. 10) Durch diesen Aufbau wird in Kombination mit den bisherigen oben genannten Vorteilen der Erfindung erreicht, dass ein Hochschwenken des Tragarms nicht nur hinsichtlich der Neigung des Mikroskophalters erfindungsgemäss ausgeglichen werden kann, sondern ausserdem noch die Lage der Hauptachse des Operationsmikroskops in der selben Entfernung zum Stativkörper bzw. zur Stativachse verbleiben kann.
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Dies etwa dadurch, dass ein Schwenken aus der Horizontalen automatisch zu einer Verlängerung des Tragarms führt – im selben Verhältnis, in dem sich durch das Verschwenken der Abstand verkürzen würde.
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Diesbezüglich wird auf die Patentanmeldung L242PDE (internes Aktenzeichen der Anmelderin) verwiesen, die am selben Tag eingereicht wurde. Ihr Inhalt gilt für Prioritätszwecke als hierin und verknüpft mit der vorliegenden Lehre geoffenbart.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Die Bezugszeichenliste ist Bestandteil der Offenbarung. Die Figuren werden zusammenhängend und übergreifend beschrieben. Gleiche Bezugszeichen bedeuten gleiche Bauteile, Bezugszeichen mit unterschiedlichen Indices geben funktionsgleiche oder ähnliche Bauteile an.
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Es zeigen dabei:
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1 einen teilzusammengebauten oberen Teil eines Stativs mit einem Tragarm 4a einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemässen Stativs
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2 den Aufbau nach 1 von oben,
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3 den Aufbau von 1 von schräg vorne,
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4 den Aufbau von 1 von schräg unten,
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5 den Aufbau von 1 von schräg hinten,
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6 den Aufbau von 5 mit abgenommenem Tragarm 4a,
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7 den Aufbau von 6 mit weiter zerlegtem Lagerbock 16,
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8 den Aufbau von 7 weiter zerlegt,
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9 ein vergrössertes Detail des Stellantriebs für den Mikroskophalter aus 1,
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10 eine Variante mit teleskopartig ausfahrbarem zweiteiligen Tragarm 4b, 4c im Schnitt,
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11 eine Ansicht von vorn auf eine Weiterentwicklung mit einem anderen Stellmotor 22,
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12 ein Detail des Aufbaus nach 11,
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13 eine Variante mit schwenkbarem Vertikalträger 40 und
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14 einen Aufbau aus dem Stand der Technik
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1 zeigt einen teilzusammengebauten oberen Teil eines Stativs mit einem Tragarm 4a, der an einer Tragarmlagerachse 3 in einem Schwenklagerbock 2 gehalten ist.
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Der Schwenklagerbock 2 ist an einem vertikalen Stativteil 41 (nur zum Teil dargestellt) um eine Stativachse 1 drehbar gelagert.
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Der Tragarm 4a ist über eine Abstützfeder 20 gegen den Schwenklagerbock 2 abgestützt. Das schwenklagerbockseitige Ende der Abstützfeder 20 ist symbolisch freischwebend gezeichnet. Beliebige an sich bekannte Anlenkstellen am Schwenklagerbock 2 oder aber auch am vertikalen Stativteil 41 stehen dafür jedoch in der Praxis zur Verfügung.
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Am distalen Ende der Abstützfeder 20 ist diese an einem Anlenkflansch 19 schwenkbar befestigt.
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Am distalen Ende des Tragarms 4a befindet sich eine Mikroskophalter-Schwenkachse 15, die einen Mikroskophalter 6 trägt. Dieser zeigt symbolisch eine Drehachse 8 für das Operationsmikroskop, welches an ein Mikroskopinterface 18 (9) angeschlossen werden kann. Das Mikroskopinterface 18 befindet sich an einem Drehlager 9 für das Operationsmikroskop, das mittels Bremse 7 arretiert werden kann.
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Um das Operationsmikroskop bzw. seinen Mikroskophalter 6 in Bezug auf den Tragarm 4a und/oder in Bezug auf das Lot winkelmässig einzustellen, ist ein erster Stellmotor 23 vorgesehen, der über ein Winkelgetriebe 14 die Neigungseinstellung des Mikroskophalters 6 relativ zum Lot vornimmt, bzw. dessen lotrechte Lage sicherstellt. Die Winkellage 21 ist im Grunde nicht relevant.
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2 zeigt darüber hinaus einen Schwenk-Neigungssensor 10. Dieser Schwenk-Neigungssensor ist am Mikroskopträger 6 montiert. Seine Aufgabe ist es, eine allfällige Abweichung von der vertikalen Lage zu messen und entsprechende Stellbefehle zu generieren, mittels derer der erste Stellmotor 23 angetrieben wird, um die vertikale Lage einzustellen. Ein Adaptierflansch 11 für das Winkelgetriebe 14 ist eingezeichnet.
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In 3 ist noch das Motorgehäuse 13 des ersten Stellmotors 23 markiert.
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4 und 5 zeigen, wie ein Lagerbock 16 des Mikroskophalters 6 an der Unterseite des Tragams 4a mit diesem kooperiert, um eine seitliche Führung sicherzustellen. Der Lagerbock 16 wird durch die Mikroskophalter-Schwenkachse 15 gehalten.
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6 zeigt im Detail, wie bei diesem Ausführungsbeispiel die Mikroskophalter-Schwenkachse 15 mittels Traglager 5a und 5b im Tragarm 4a (hier nicht eingezeichnet) gehalten ist und andererseits den Mikroskophalter 6 an seinem Lagerbock 16 aufnimmt.
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Die weiteren Darstellungen der 7 und 8 erläutern das weitere Innenleben dieses Aufbaus. Insbesondere fällt in 8 die aufgetrennte Mikroskophalter-Schwenkachse 15 auf, die die Lager 5a und 5b nicht durchsetzt.
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Aus 9 wird die Antriebshohlwelle 17 besser ersichtlich, die für die Kraftübertragung zwischen Winkelgetriebe 14 und Tragarm sorgt. Das Winkelgetriebe samt erstem Stellmotor 23 ist am distalen Ende des Tragarmes 4a montiert. Eine Betätigung des ersten Stellmotors 23 bewirkt über das Winkelgetriebe eine Drehbewegung der Mikroskophalter-Schwenkachse 15, die den Lagerbock 16 drehfest mitnimmt und somit eine Änderung der Winkellage 21.
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10 zeigt eine Variante mit einem zweigeteilten Tragarm 4b (äusserer) und 4c (innerer). Ein Teleskopmotor 31 kann über eine Teleskopspindel 32 die beiden Tragarmteile 4b und 4c zueinander verschieben, wodurch sich die Tragarmlänge einstellen lässt. Wie nicht näher gezeigt, hat die Abstützfeder 20 entweder auch eine parallel ansteuerbare Teleskopverlängerung oder ist mit ihrer Federkennlinie so eingestellt, dass sie die unterschiedliche Abstützkraft je nach Tragarmlänge automatisch kompensiert.
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11 zeigt einen modifizierten Tragarm 4d (verdeckt) und 4e von seiner Stirnseite.
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Der Tragarm ist beim Aufbau nach 11 und 12 ebenso zweigeteilt (wie in 12 gezeigt hinten 4d und vorne 4e), diesmal allerdings nicht um eine Längenverschiebung zu ermöglichen, sondern um eine Schwenkbewegung des Mikroskophalters 6 um eine Drehachse 36 herum zu ermöglichen.
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Symbolisch dargestellt ist ein mit dem Tragarm 4d verbundener anderer Stellmotor 22, der über ein Stellglied 26 und eine Abstützfläche 25 am Mikroskophalter 6b für einen Stellvortrieb sorgen kann.
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12 zeigt symbolisch einen Längsschnitt durch die Verbindung der drehbaren Tragarmteile 4d und 4e, wobei der Tragarmteil 4e auch den Mikroskophalter 6b trägt.
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13 zeigt eine Variante mit einem schwenkbaren vertikalen Träger 40, der entsprechend dem Stand der Technik als Parallelogrammträger aufgebaut ist. Er ist um eine Achse 41 schwenkbar. Im Unterschied zum Stand der Technik gemäss 14 ist jedoch der Tragarm 4a hier einstückig ausgebildet, während er gemäss 14 ebenfalls als Parallelogrammträger aufgebaut war. Ein anderer erster Stellmotor 23a, hier als Spindeltrieb gezeichnet ist, sorgt wiederum für die richtige Winkeleinstellung des Mikroskopträgers 6a relativ zum Lot bzw. relativ zum Tragarm 4a.
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Aus 14 sieht man symbolisch den bisherigen Stand der Technik zur Kompensation der Schwenkwinkellage auf den Mikroskophalter. Die obere Stange im Parallelogrammträger 34, der Übertragungsteil (Crank Member) 33 und die im Bild lotrechte Zugstange 35, die an ihrem proximalen Ende mit dem Stativkörper 42 verbunden ist, bewirken, dass der Mikroskopträger 6a stets in einer lotrechten Lage bleibt, unabhängig vom Schwenkzustand des Parallelogrammträgers 34 (Tragarm) oder des Schwenkzustandes des Vertikalträgers 40.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stativachse
- 2
- Schwenklagerbock
- 3, 3a
- Tragarm-Lagerachse
- 4, 4a, 4b
- Tragarm, Teleskoparm aussen
- 4c
- Teleskoptragarm innen
- 4d
- Tragarm aussen mit Rotationslager
- 4e
- Tragarm innen im Rotationslager
- 5, 5a, 5b
- Traglager
- 6, 6a, 6b
- Mikroskophalter
- 7
- Bremse für Drehbewegung des Operationsmikroskop
- 8
- Drehachse für Operationsmikroskop
- 9
- Drehlager für Operationsmikroskop
- 10
- Schwenk-Neigungssensor
- 11
- Adaptierflansch
- 12
- Getriebegehäuse
- 13
- Motorgehäuse
- 14
- Winkelgetriebe
- 15
- Mikroskophalter-Schwenkachse
- 16
- Lagerbock des Mikroskophalters
- 17
- Antriebshohlwelle
- 18
- Mikroskopinterface
- 19
- Anlenkflansch für Abstützfeder
- 20
- Abstützfeder
- 21
- Winkellage des Mikroskophalters relativ zum Tragarm 4
- 22
- anderer Stellmotor
- 23, 23a
- erster Stellmotor
- 24
- Winkellage des Mikroskophalters relativ zur Horizontalen bzw. zur Mikroskophalter-Schwenkachse 15
- 25
- Abstützfläche
- 26
- Stellglied
- 31
- Teleskopmotor
- 32
- Teleskopspindel
- 33
- Crank Member
- 34
- Parallelogrammträger
- 35
- Zugstange
- 36
- Drehachse
- 37
- Steuerung
- 38
- Operationsmikroskop
- 39
- optische Hauptachse des Operationsmikroskops
- 40
- schwenkbarer Vertikalträger
- 41
- Achse
- 42
- Stativkörper
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 5528417 A [0006]
- EP 628290 A [0006]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- http://medeqipexp.com/Zeiss%20NC1-OPMI%20MD.htm [0003]