DE102011118310A1 - Mobiles Bediengerät - Google Patents
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Abstract
Mobiles Bediengerät (1) für Steuerungen (2) von Spritzgussanlagen, mit einem Bedienteil (1b) und einem Visualisierungsteil (1a), wobei das mobile Bediengerät (1) sicherheitsrelevante und sicherheitsirrelevante Bedienfunktionen aufweist, wobei der Bedienteil (1b) und der Visualisierungsteil (1a) lösbar aneinander befestigt sind, wobei der Bedienteil (1b) und der Visualisierungsteil (1a) getrennt voneinander betreibbar sind und dass die sicherheitstechnisch relevanten Bedienfunktionen über den Visualisierungsteil (1a) nur dann ausführbar sind, wenn dieser mit dem Bedienteil (1b) verbunden ist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein mobiles Bediengerät für Steuerungen insbesondere von Spritzgussanlagen (z. B. Spritzgießmaschinen oder Linearroboter wie Handlingvorrichtungen), mit einem Bedienteil und einem Visualisierungsteil, wobei das mobile Bediengerät sicherheitsrelevante und sicherheitsirrelevante Bedienfunktionen aufweist.
- Mobile Bediengeräte sind derzeit entweder kabelgebunden oder drahtlos mit der übergeordneten Steuerung verbunden, wobei im Normalfall ein Bediengerät einer definierten Anlage zugeordnet ist.
- Die Sicherheitstechnik (Not-Halt, Zustimmtaste) wird dabei zum mobilen Bediengerät diskret verdrahtet oder über ein sicheres Bussystem übertragen.
- Die mobilen Bediengeräte sind weiters aufgeteilt
- – in einen Bedienteil der folgende Komponenten beinhaltet: Not-Halt, Zustimmtasten, Funktionstasten. Durch den Bedienteil können sicherheitsrelevante Bewegungen ausgelöst bzw. gestoppt werden.
- – sowie einen Visualisierungsteil: Der Visualisierungsteil besteht aus einem Textdisplay oder einem vollgrafischem Display. Ist der Visualisierungsteil als Touchscreen ausgeführt, so kann mit diesem im Sonderfall auch eine Bewegung ausgelöst werden.
- Sowohl die drahtgebundene Variante als auch die drahtlose Variante haben ihre Vor- und Nachteile:
- Nachteil drahtgebundener Bediengeräte:
-
- – eingeschränkte Örtlichkeit (Kabellänge)
- – schweres Kabel
- – keine Möglichkeit der Offllineprogrammierung (im Büro)
- – prinzipiell nur für eine Anlage verfügbar
- – keine oder technisch nur sehr aufwendige Möglichkeit, das Gerät im Betrieb abzustecken (Hot-Plug)
- Nachteil drahtloser Bediengeräte:
-
- – sicherheitstechnische Signalübertragung nur sehr kostenintensiv und komplex lösbar
- – höchste Sicherheitskategorie dzt. nicht möglich (Spritzgussmaschinennorm)
- – schwerer Akku
- – eingeschränkte Laufzeit
- – Unterbrechungen des Ablaufes bei Akkuversagen bzw. bei Unterbrechung der Funkverbindung
- – sicherheitstechnische Grauzone(n)
- – Keine eindeutige Zuordnung zu einer Anlage (zum Beispiel: Gerät liegt bei der „falschen” Anlage, Bediener drückt Not-Halt -> andere Anlage bleibt stehen)
- – Wenn keine kostenintensive örtliche Bestimmung des mobilen Bediengerätes vorhanden ist, kann der Bediener Bewegungen auslösen, ohne dass er den Gefahrenbereich einsieht.
- – Keine oder technisch nur sehr aufwendige Möglichkeit das Gerät im Betrieb von der Anlage zu trennen (Hot-Plug)
- Aufgabe der Erfindung ist es, gattungsgemäße mobile Bediengeräte derart weiterzubilden, dass sie ohne Verletzung sicherheitstechnischer Vorschriften leichter mobil einsetzbar sind.
- Diese Aufgabe wird durch ein mobiles Bediengerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Der Bedienteil wird dabei kabelgebunden oder über eine sicherheitsrelevante Funkverbindung ausgeführt, wobei die sicherheitsrelevanten Bedienfunktionen entweder diskret oder über einen Sicherheitsbus ausgeführt werden.
- Da der Visualisierungsteil im abgesteckten Zustand keine sicherheitstechnische Relevanz hat, kann die Verbindung mit einer kostengünstigen drahtlosen Verbindung (WLan, Bluetooth, Zigbee etc.) ausgeführt werden.
- Beide Teile können dabei getrennt voneinander betrieben werden, wobei beim Visualisierungsteil die sicherheitstechnisch relevanten Funktionen nur dann funktionieren dürfen, wenn die beiden Geräte miteinander verbunden sind.
- Die Ansteuerung des Visualisierungsteiles (AccessPoint) kann dabei entweder von der übergeordneten Steuerung, vom Bedienteil oder von einem anderen AccesPoint (zum Beispiel: im Büro) erfolgen.
- Es muss somit beim Zusammenfügen der beiden Geräte eine Erkennungsvorrichtung geben, die einerseits ein Auslösen einer Bewegung vom Visualisierungsteil erlaubt, sowie den Visualisierungsteil der entsprechenden Anlage zuordnet. Diese Verbindung kann entweder über eine kontaktierende Erkennungsvorrichtung (zum Beispiel: Steckverbindung) oder auch eine drahtlose Erkennungsvorrichtung (zum Beispiel: RFID) erfolgen.
- Über diese Codierung könnte gleichzeitig auch die Benutzeridentifikation erfolgen. (Jeder Bediener hat für alle Anlagen seinen eigenen Visualisierungsteil, der Benutzerspezifische Einstellungen beinhalten kann).
- Der Bedienteil kann weiters als Dockingstation (Ladegerät) für den Visualisierungsteil eingesetzt werden.
- Dieser Ansatz verbindet die Vorteile beider Lösungen bzw. eliminiert großteils deren Nachteile und bietet überdies noch zusätzliche Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten.
- Vorteile:
-
- – kostengünstige Wireless Anbindung durch Standard Wlan
- – Bedienteil kann als komplettes eigenes LowCost MOBILES BEDIENGERÄT verwendet werden.
- – Verwendung eines Visualisierungsteiles für mehrere Anlagen (Bedienteile)
- – geringe benötigte Akkuleistung des Visualisierungsteils durch Verwendung des Bedienteils als Ladegerät und damit verbunden geringes Gewicht, kostengünstiger Akku.
- – Volle Bewegungsfreiheit für den Visualisierungsteil, da keine sicherheitsrelevanten Funktionen.
- – Visualisierungsteil kann auch ins Büro mitgenommen werden (zum Beispiel: zur Offline Programmierung)
- – Visualisierungsteil kann auch für andere Anlagen bzw. andere Funktionen (Apps) verwendet werden. (zum Beispiel: Anlagen-Analyse, PLM, Ersatzteilwesen, Dokumentation, E-PLan, Service)
- – Kostengünstige Visualisierungsgeräte aus dem industriellen oder aus dem Consumerbereich können verwendet werden (TabletPC, HMI-Panel, PDA, Smartphone, etc.)
- – Benutzerspezifische Visualisierung einfach realisierbar
- Neben der Anwendung bei Spritzgussanlagen ist z. B. auch eine „Stand-alone”-Lösung möglich. Zum Beispiel kann eine Anwendung bei Robotern vorgesehen sein, die beispielsweise Schweiß-, Spritz- oder Sortiertätigkeiten ausführen.
- Die
1a und1b zeigen zwei Varianten von mobilen Bediengeräten1 gemäß dem Stand der Technik. In der Variante der1a ist das mobile Bediengerät1 dabei über ein Kabel3 mit der Steuerung2 verbunden. In der Variante der1b hingegen ist eine drahtlose Verbindung4 vorgesehen. - Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den
2 und3 gezeigt. - Wie insbesondere in
2 erkennbar ist, ist dabei das Bediengerät1 zweigeteilt ausgebildet, mit einem Bedienteil1b und einem Visualisierungsteil1a . Der Visualisierungsteil1a und der Bedienteil1b sind lösbar aneinander befestigbar. Der Einfachheit halber ist im vorliegenden Beispiel sowohl eine Kabelverbindung3 als auch eine drahtlose Verbindung4 des Bediengeräts1 mit der Steuerung2 gezeigt. In der Praxis kann auch durchaus vorgesehen sein, dass beide Verbindungsarten bei ein und demselben mobilen Bediengerät1 gegeben sind. Alternativ kann aber auch nur eine einzige der beiden Verbindungsarten gegeben sein. -
3 zeigt die Möglichkeit, den von dem Bedienteil abgelösten Visualisierungsteil1a zum Beispiel über ein Kabel mit einem handelsüblichen Computer5 zu verbinden, zum Beispiel um eine Offline Programmierung vorzunehmen.
Claims (8)
- Mobiles Bediengerät (
1 ) für Steuerungen (2 ) insbesondere von Spritzgussanlagen, mit einem Bedienteil (1b ) und einem Visualisierungsteil (1a ), wobei das mobile Bediengerät (1 ) sicherheitsrelevante und sicherheitsirrelevante Bedienfunktionen aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedienteil (1b ) und der Visualisierungsteil (1a ) lösbar aneinander befestigt sind, wobei der Bedienteil (1b ) und der Visualisierungsteil (1a ) getrennt voneinander betreibbar sind und dass die sicherheitstechnisch relevanten Bedienfunktionen über den Visualisierungsteil (1a ) nur dann ausführbar sind, wenn dieser mit dem Bedienteil (1b ) verbunden ist. - Mobiles Bediengerät (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine kontaktierende Erkennungsvorrichtung vorgesehen ist, durch welche der verbundene Zustand von Bedienteil (1b ) und Visualisierungsteil (1a ) erkennbar ist. - Mobiles Bediengerät (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine drahtlose Erkennungsvorrichtung vorgesehen ist, durch welche der verbundene Zustand von Bedienteil (1b ) und Visualisierungsteil (1a ) erkennbar ist. - Mobiles Bediengerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass über die Erkennungsvorrichtung die Benutzeridentifikation vornehmbar ist.
- Mobiles Bediengerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedienteil (
1b ) als Dockingstation für den Visualisierungsteil (1a ) ausgebildet ist. - Mobiles Bediengerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedienteil (
1b ) über eine Kabelverbindung (3 ) mit der Steuerung (2 ) verbunden ist. - Mobiles Bediengerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedienteil (
1b ) und der Visualisierungsteil (1a ) über eine drahtlose Verbindung (3 ) miteinander verbunden sind. - Spritzgussanlage, insbesondere Spritzgussmaschine oder ein Linearroboter, wie eine Handlingvorrichtung, mit einem mobilen Bediengerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7.
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