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Die vorliegende Erfindung beschreibt ein Verfahren und ein System zur Positionsbestimmung und Navigation im Inneren eines Gebäudes und ein Verfahren zur Herstellung einer Karte zur Positionsbestimmung und Navigation im Inneren eines Gebäudes.
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Zur Positionsbestimmung und Navigation auf der Erde außerhalb von Gebäuden ist das globale Navigationssystem Global Positioning System (GPS) bekannt. Bei GPS senden Satelliten ihre Position und Uhrzeit aus. Die gesendete Position und Uhrzeit eines Satelliten wird in einem Navigationsgerät empfangen und mit den empfangenen Signalen bezüglich Position und Uhrzeit von mindestens drei weiteren Satelliten verglichen und daraus die Position des Navigationsgeräts berechnet. Als Navigationsgerät kommen hier beispielsweise ein sogenanntes GPS-Navigationsgerät oder ein Mobiltelefon mit GPS-Empfänger in Frage. Des Weiteren weisen Navigationsgeräte optional einen Kompass und einen Lagesensor z. B. in Form eines Gyroskops auf, um Himmelsrichtung und Lage des Navigationsgeräts festzustellen. Nachteilig am GPS ist, dass es in der Regel nur außerhalb von Gebäuden zuverlässig funktioniert und nur dort aufgrund vorhandener Karten eine Positionsbestimmung bzw. eine Navigation durchgeführt werden kann.
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Innerhalb von Gebäuden ist ein System zur Positionsbestimmung vom Institut für Mikro- und Informationstechnik HSG-IMIT bekannt. Das System besteht aus einem modularen Sensorsystem, bei dem verschiedene Sensoren, z. B. GPS-Sensoren, Distanzsensoren, oder funktionale Baugruppen, z. B. Energieversorgung, als separate Platinen realisiert sind. Diese Platinen können je nach Anwendungsfall modular miteinander verbunden werden um den Anforderungen verschiedener Anwendungen gerecht zu werden. Für die Lokalisierung wird ein Funkmodul zur Datenübertragung und Distanzmessung verwendet, sowie ein Modul mit z. B. einem Beschleunigungssensor. Zur Bewegungs- und Orientierungsmessung werden diese Sensoren an einem zu überwachenden Objekt, z. B. einer Person in einem Krankenhaus, eingesetzt. Die vom Funkmodul empfangenen Sensordaten werden unter Einbeziehung eines Gebäudeplanes zu einer Positionsinformation verarbeitet. Nachteilig an diesem System ist, dass für dieses System spezielle Baugruppen benötigt werden und jeder Nutzer des Systems mitverfolgt werden kann.
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Aufgrund der Nachteile des Stands der Technik stellt sich dem Fachmann die Aufgabe eine Lösung zur Positionsbestimmung und Orientierung im Inneren eines Gebäudes zu finden, welches im Inneren eines Gebäudes zuverlässig funktioniert, so wenig wie möglich spezielle Baugruppen erfordert und welches den Datenschutz hinsichtlich verwendeter Daten, insbesondere der Nutzerdaten und der Daten des Navigationsgeräts gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird durch den unabhängigen Anspruch und die nebengeordneten Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Die vorliegende Erfindung offenbart ein Verfahren und ein System zur Positionsbestimmung und Navigation in einem Gebäude, wobei ein Benutzer eines mobilen Kommunikationsgerätes, wie z. B. eines Mobiltelefons, mittels mindestens zwei Navigationspunkten, z. B. RFID-Tags, die im Gebäude angebracht sind, seine aktuelle Position im Gebäude, z. B. im Eingangsbereich, und einen Weg zu einem gewünschten Ziel im Gebäude, z. B. ein bestimmtes Zimmer, bestimmt. Vorteilhaft daran ist, dass mit bestehenden Baugruppen, wie z. B. einem Mobiltelefon, welches mittlerweile weit verbreitet ist, und durch z. B. einfache RFID-Tags, welche z. B. aus Kaufhäusern bekannt sind und eine bewährte und robuste Technik darstellen, als Navigationspunkte mit geringen Aufwand an zusätzlichen Baugruppen eine Positionsbestimmung und Orientierung in einem Gebäude ermöglicht wird.
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Für dieses Verfahren und System befindet sich an mindestens einem Zugang eines Gebäudes eine Vorrichtung, die erkennt, ob ein Benutzer mit einem mobilen Kommunikationsgerät das Gebäude betritt oder verlässt. Die Vorrichtung erfasst dazu beispielsweise mittels Sensoren das elektromagnetische Feld des mobilen Kommunikationsgeräts, wie z. B. bei Mobiltelefonen das elektromagnetische Feld der Antenne. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, dass der Benutzer eines mobilen Kommunikationsgeräts über eine kontaktlose oder kontaktgebundene Schnittstelle zwischen dem Kommunikationsgerät und der Vorrichtung eine Verbindung manuell oder automatisch aufbaut, um sich bei der Vorrichtung anzumelden. Sobald die Vorrichtung erkennt, dass das Kommunikationsgerät sich in das Gebäude bewegt, beziehungsweise, dass das Kommunikationsgerät an der Vorrichtung angemeldet ist, werden von einem Hintergrundsystem Daten eines Gebäudeplans angefordert. Auf dem Hintergrundsystem sind Daten mindestens eines Navigationsplans für mindestens ein Gebäude abgespeichert, wobei die Daten z. B. über das mobile Kommunikationsnetz auf das Kommunikationsgerät übertragen werden. Alternativ können die Daten des Gebäudeplans auch mittels der Vorrichtung oder mittels einer anderen geeigneten Vorrichtung übertragen werden.
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Zumindest ein Teil der Daten des Gebäudeplans werden auf das Kommunikationsgerät übertragen, so dass sich auf dem Kommunikationsgerät Daten des Gebäudeplans befinden um eine Positionsbestimmung durchzuführen und/oder um sich in dem Gebäude zu orientieren, seine Position zu bestimmen und um sich einen Weg von einer Position im Gebäude zu einer anderen Position im Gebäude von dem Kommunikationsgerät berechnen und anzeigen zu lassen. Vorteilhaft ist, dass der Benutzer beim Eintritt des Gebäudes die Daten des Gebäudeplans erhält und sich somit gleich im Gebäude orientieren kann. Ferner ist kein zusätzlicher Speicher notwendig, in welchem große Datenmengen von Gebäudeplänen abgespeichert sind, obwohl sie nicht verwendet werden. Dies hat den Vorteil, dass nur ein vergleichsweise kleiner Speicherbereich für die Daten eines Gebäudeplans benötigt wird, da immer nur die Daten eines Gebäudeplans im Kommunikationsgerät abgespeichert werden.
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Zur Bestimmung der aktuellen Position im Gebäude hält der Benutzer des mobilen Kommunikationsgeräts dieses einfach an einen Navigationspunkt im Gebäude. Der Navigationspunkt umfasst eine Antenne zum Empfangen und/oder Senden von Daten und/oder Energie und einen mit der Antenne verbundenen integrierten elektronischen Schaltkreis. Ferner ist es möglich, dass der Navigationspunkt mit anderen Navigationspunkten verbunden ist, um Daten zwischen den Navigationspunkten auszutauschen. Ferner lassen sich über eine Verbindung bzw. Vernetzung der Navigationspunkte und eine Verbindung zu einem Zentralrechner Daten auf den Navigationspunkten leicht verändern. Das Kommunikationsgerät umfasst mindestens einen Lagesensor, zur Feststellung der Lage des Kommunikationsgeräts, einen Kompass, zur Feststellung der Richtung des Kommunikationsgeräts, eine erste Antenne, zum kontaktlosen Datenaustausch mit einem mobilen Kommunikationsnetz, eine Eingabevorrichtung, zur Eingabe eines gewünschten Zieles in dem Gebäude, eine Schnittstelle um Energie und/oder Daten zwischen dem Kommunikationsgerät und dem Navigationspunkt zu übertragen, einen Prozessor und einen Speicher, zur Verarbeitung und Speicherung von Daten in dem Kommunikationsgerät, ein sicheres Element, zur Berechnung eines Weges von einer Position an einem aktuellen Navigationspunkt zu einem Ziel-Navigationspunkt und einer anzuzeigenden Richtung, in welcher der Weg verläuft, eine Anzeige, zum Anzeigen der Richtung und eine Energiequelle zur Versorgung des Betriebs des mobilen Kommunikationsgerätes mit Energie.
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Der Navigationspunkt ist z. B. in einem Türschild installiert. Das Kommunikationsgerät ist zur Kontaktaufnahme mit dem Navigationspunkt vorteilhafterweise mit einer kontaktlosen Schnittstelle ausgestattet, z. B. NFC, die es ermöglicht über eine kurze Distanz eine Kommunikationsverbindung zwischen dem mobilen Kommunikationsgerät und dem Navigationspunkt, z. B. RFID-Tag, aufzubauen und eine Datenübertragung zwischen dem Kommunikationsgerät und dem Navigationspunkt durchzuführen. Grundsätzlich sind auch alle anderen geeigneten kontaktlosen Schnittstellentechnologien möglich. Alternativ kann das Kommunikationsgerät auch eine kontaktgebundene Kommunikationsverbindung mit dem Navigationspunkt aufbauen. Der besondere Vorteil der kontaktlosen Kommunikationsverbindung ist, dass eine kontaktlose Verbindung für den Benutzer einfacher ist, als eine kontaktgebundene Verbindung. Bei einer kontaktlosen Kommunikationsverbindung, wie z. B. bei NFC, versorgt das Kommunikationsgerät den Navigationspunkt mit Energie über das elektromagnetische Feld der kontaktlosen Schnittstelle des Kommunikationsgeräts. Damit ist der Navigationspunkt in der Lage eine vom Kommunikationsgerät initiierte Kommunikationsverbindung und somit Datenanfragen zu bearbeiten und eine Antwort an das Kommunikationsgerät zu senden. Alternativ zur Energieversorgung durch das Kommunikationsgerät kann der Navigationspunkt auch über eine eigene Energiequelle, z. B. eine Batterie oder eine am Navigationspunkt angeschlossene Spannungsversorgungsleitung, mit Energie versorgt werden um unabhängig von einer Energieversorgung durch das Kommunikationsgerät zu senden und/oder zu empfangen.
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Vorteilhafterweise sendet der Navigationspunkt seine Identifikationsdaten an das Kommunikationsgerät, sobald es dazu von dem Kommunikationsgerät aufgefordert wird. Dies hat den Vorteil, dass beim illegalen Abhören der Datenkommunikation zwischen Kommunikationsgerät und Navigationspunkt aus den Identifikationsdaten ein Rückschluss auf die Position im Gebäude erschwert wird. Alternativ kann der Navigationspunkt weitere Daten an das Kommunikationsgerät übertragen. Beispielsweise kann der Navigationspunkt zusätzlich Angaben über die Personen, die in dem Raum arbeiten, oder über die Funktion des Raumes, wie z. B. Küche oder Lager, an das Kommunikationsgerät übertragen. Die von einem Navigationspunkt übertragenen Daten können verändert werden, z. B. über eine Verbindung mit einem Zentralrechner oder über das Kommunikationsgerät, welches zum Verändern der Daten des Navigationspunkts berechtigt ist.
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Die vom Navigationspunkt zur Positionsbestimmung empfangenen Daten werden im Kommunikationsgerät von einer ersten Navigationssoftware erfasst. Die erste Navigationssoftware ist im Speicher des Kommunikationsgeräts abgespeichert. Die erste Navigationssoftware erfasst ferner die Identifikationsdaten eines Ziel-Navigationspunktes. Der Ziel-Navigationspunkt wird von dem Benutzer des Kommunikationsgeräts eingegeben, z. B. mittels Tastatur oder über die kontaktlose Schnittstelle indem der Benutzer das Kommunikationsgerät z. B. an einen Übersichtsplan des Gebäudes genau auf die abgebildete Raumnummer hält, wo sich ebenfalls z. B. ein RFID-Tag befindet, welches die gewünschte Raumnummer über die kontaktlose Schnittstelle auf das Kommunikationsgerät überträgt. Die erste Navigationssoftware überträgt nach der Erfassung der Identifikationsdaten des aktuellen Navigationspunktes und des Ziel-Navigationspunktes diese Daten an eine zweite Navigationssoftware.
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Die zweite Navigationssoftware, welche in dem sicheren Element, was z. B. eine Chipkarte ist, wie z. B. eine SIM-Karte, abgespeichert ist, berechnet mittels der vom Hintergrundsystem auf das Kommunikationsgerät übertragenen Daten der Navigationskarte des Gebäudes, der Identifikationsdaten des aktuellen und des Ziel-Navigationspunktes einen Weg vom aktuellen Navigationspunkt zum Ziel-Navigationspunkt im Gebäude. Vorteilhaft ist, dass die Daten der Navigationskarte des Gebäudes nur im sicheren Element, z. B. der SIM-Karte abgespeichert sind um einen unerlaubten Zugriff, z. B. unerlaubtes Kopieren der Daten der Navigationskarte zu verhindern. Anhand des berechneten Weges, Himmelsrichtung eines Kompasses und Lage eines Lagesensors des Kommunikationsgerätes berechnet die zweite Navigationssoftware eine aktuelle Wegrichtung und überträgt nur die aktuelle Wegrichtung an die erste Navigationssoftware. Vorteilhaft ist, dass die zweite Navigationssoftware in einem vor unberechtigtem Zugriff geschützten Bereich des sicheren Elements ausgeführt wird. Die erste Navigationssoftware, welche in einem ungesicherten Speicherbereich des Kommunikationsgeräts abgespeichert ist, empfängt nur die aktuelle Wegrichtung von der zweiten Navigationssoftware und zeigt auf einer Anzeige des Kommunikationsgeräts diese an. Dies hat den Vorteil, dass selbst durch Abhören der Kommunikation zwischen der ersten und der zweiten Navigationssoftware ein Rückschluss auf den berechneten Weg und die aktuelle Position im Gebäude deutlich erschwert wird.
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Möchte der Benutzer mit seinem Kommunikationsgerät das Gebäude wieder verlassen, wird das Verlassen durch die Vorrichtung am Eingang erkannt, welche bereits den Eintritt in das Gebäude des Kommunikationsgeräts erkannt hat. Die Vorrichtung sendet in diesem Fall Daten an das Kommunikationsgerät um die Daten des Gebäudeplans im mobilen Kommunikationsgerät wieder zu löschen. Dies hat den Vorteil, dass ein Besucher des Gebäudes die Daten des Gebäudeplans nicht mitnehmen kann, sondern die Daten des Gebäudeplans im Gebäude bleiben.
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Neben dem oben beschriebenen Verfahren und System zur Positionsbestimmung und Navigation in einem Gebäude offenbart die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zur Erstellung einer entsprechenden Navigationskarte zur Positionsbestimmung und Navigation in einem Gebäude, wobei mindestens zwei Navigationspunkte in dem Gebäude angebracht sind. Hinsichtlich dem Aufbau und der Funktion der Navigationspunkte und des Kommunikationsgeräts wird auf die obigen Ausführungen verwiesen. Zur Erstellung der Navigationskarte werden die Navigationspunkte in einer beliebigen Reihenfolge von einem Benutzer mittels einem mobilen Kommunikationsgerät erfasst, indem eine Kommunikationsverbindung zwischen einer Schnittstelle, z. B. kontaktlose Schnittstelle des Kommunikationsgeräts und einem Navigationspunkt aufgebaut wird und Daten zwischen dem Navigationspunkt und dem Kommunikationsgerät übertragen und auf dem Kommunikationsgerät abgespeichert werden.
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Bei der Erfassung eines Navigationspunkts werden typischerweise Identifikationsdaten des Navigationspunkts abgefragt. Wie oben bereits beschrieben, können auch andere, zusätzliche Daten mittels des Kommunikationsgeräts erfasst und abgespeichert werden, z. B. Funktion eines Raumes.
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Neben den Identifikationsdaten und evtl. zusätzlichen Daten des Navigationspunktes werden auch Daten eines Kompasses und/oder eines Lagesensors des Kommunikationsgeräts erfasst und abgespeichert um eine räumliche Beziehung zwischen den Navigationspunkten herzustellen. Die erfassten Daten werden in dem sicheren Element des Kommunikationsgeräts abgespeichert und verarbeitet. Dort kann ferner eine Verschlüsselung der Daten vor einer Übertragung an ein Hintergrundsystem durchgeführt werden.
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Auf dem Kommunikationsgerät bei der Erfassung der Navigationspunkte abgespeicherte Daten werden anschließend an das Hintergrundsystem übertragen und aus den Daten wird eine Karte des Gebäudes erstellt. Die Erstellung der Karte kann entweder bei ausreichender Rechenleistung auf dem Kommunikationsgerät oder im Hintergrundsystem oder im Kommunikationsgerät und im Hintergrundsystem durchgeführt werden.
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Im Folgenden werden vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung beschrieben. Die Erfindung wird durch die beschriebenen Ausgestaltungen jedoch nicht begrenzt. Die Beschreibung dient lediglich dem besseren Verständnis, wie die Erfindung in der Praxis umgesetzt werden kann.
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1 zeigt die prinzipielle Struktur der vorliegenden Erfindung.
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2 zeigt ein Anwendungsbeispiel der vorliegenden Erfindung in einem Gebäude.
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1 zeigt als prinzipielle Struktur der Erfindung ein mobiles Kommunikationsgerät 2, ein Hintergrundsystem 4 und einen Navigationspunkt 6.
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Das mobile Kommunikationsgerät 2 ist beispielsweise ein Mobiltelefon. Als Kommunikationsgerät 2 kann aber auch jedes andere geeignete Gerät verwendet werden, beispielsweise ein GPS-Navigationsgerät, das entsprechend für die Navigation in einem Gebäude ausgestattet ist. Das Kommunikationsgerät umfasst eine Anzeige 8 zur Anzeige einer aktuellen Richtung auf dem Weg zu einem Ziel im Gebäude. Ein Lagesensor 10 erfasst die Lage des Kommunikationsgeräts. Der Lagesensor 10 überträgt die erfasste Lage an das Kommunikationsgerät 2, um die Anzeige der Richtung auf dem Weg zum Ziel entsprechend zu aktualisieren. Ein Kompass 12 bestimmt die Himmelsrichtung für den Weg zum Ziel. Eine weitere Aufgabe des Kompasses ist, dass zur Erstellung einer Karte für das Innere eines Gebäudes die Himmelsrichtung während einer Erfassung von Navigationspunkten mit aufgenommen wird, damit die Navigationspunkte in Relation zueinander gesetzt werden. In einer CPU 14 werden alle Daten des Kommunikationsgeräts 2 verarbeitet und gespeichert. Das Kommunikationsgerät 2 verfügt über mindestens eine Schnittstelle um mit der Umwelt eine Kommunikationsverbindung aufzubauen. In 1 verfügt das Kommunikationsgerät 2 dazu über eine Antenne 16 und eine Schnittstelle 20. Die Antenne 16 hat im Falle eines Mobiltelefons die Aufgabe eine Kommunikationsverbindung 26 zwischen einem hier nicht dargestellten mobilen Kommunikationsnetz und dem Kommunikationsgerät 2 aufrecht zu erhalten. Die Schnittstelle 20 hat hier die Aufgabe eine Kommunikationsverbindung 28 zwischen dem Kommunikationsgerät 2 und dem Navigationspunkt 6 aufzubauen und für die Dauer der Verbindung aufrechtzuerhalten. In einem sicheren Element, hier die SIM 18, werden die für die Berechnung z. B. eines Weges zu einem gewünschten Ziel notwendigen Daten vor unberechtigtem Zugriff geschützt verarbeitet.
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Das Hintergrundsystem 4 ist ein besonders geschlitztes und vertrauenswürdiges Rechnersystem, auf dem Daten von Gebäudeplänen abgelegt sind. Mittels einer hier nicht dargestellten Vorrichtung, die sich vorteilhafterweise direkt am Eingang eines Gebäudes befindet, wird erkannt, ob sich ein mobiles Kommunikationsgerät 2 in ein Gebäude bewegt oder es verlässt.
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Falls sich eine Kommunikationsgerät 2 in das Gebäude bewegt, so wird dies von der Vorrichtung erkannt. Zum Erkennen verfügt die Vorrichtung über Sensoren, welche beispielsweise das elektromagnetische Feld eines Mobiltelefons erkennen. Die Vorrichtung bestimmt durch Analyse des ständigen Datenverkehrs zwischen dem Kommunikationsgerät 2 und dem Kommunikationsnetz die Identität des Kommunikationsgeräts 2. Anschließend sendet die Vorrichtung eine Nachricht an das Hintergrundsystem 4, dass das Hintergrundsystem 4 die Daten des Gebäudeplans auf das Kommunikationsgerät 2 über das mobile Kommunikationsnetz, letztlich über die Verbindung 26 sendet. Alternativ ist es auch möglich, dass der Benutzer des Kommunikationsgeräts 2 neben der oben beschriebenen kontaktlosen Verbindung zum Hintergrundsystem 4 auch eine kontaktgebundene Verbindung über eine hier nicht dargestellte Datenleitung zum Hintergrundsystem 4 nutzt, um die Daten des Gebäudeplans vom Hintergrundsystem 4 auf das Kommunikationsgerät 2 zu übertragen. Beim Verlassen des Gebäudes wird dies von der Vorrichtung ebenfalls festgestellt. Hier wird von der Vorrichtung ein Signal an das Kommunikationsgerät übertragen, dass alle Daten des Gebäudeplans vor dem Verlassen komplett gelöscht werden.
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Der Navigationspunkt 6 ist hier beispielhaft als ein Türschild 24 ausgebildet, das einen RFID-Tag 22 aufweist. Sobald das Kommunikationsgerät 2 auf den Navigationspunkt 6 gehalten wird, wird der RFID-Tag 22 vom Kommunikationsgerät 2 mittels der Schnittstelle 20 über eine beispielsweise kontaktlose Kommunikationsverbindung 28 mit Energie versorgt, als auch werden über die Verbindung 28 Daten zwischen dem Kommunikationsgerät 2 und dem Navigationspunkt 6 ausgetauscht. Beispielsweise überträgt der Navigationspunkt 6 seine Identifikationsdaten auf das Kommunikationsgerät 2, um beispielsweise eine aktuelle Position im Gebäude festzustellen. Gleichwohl ist es möglich, dass der Navigationspunkt 6 neben seinen Identifikationsdaten als Erkennung weitere zusätzliche Daten überträgt. Dies können beispielsweise die Namen der Personen sein, welche in einem Raum des Gebäudes arbeiten. Eine andere Möglichkeit wäre, dass die Funktion des Raumes, z. B. Küche oder Lager angegeben wird.
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Im Kommunikationsgerät 2 befindet sich zur Verarbeitung der Daten des Gebäudeplans und der Daten des Navigationspunktes eine erste Navigationssoftware. Neben den vorher genannten Daten verarbeitet die erste Navigationssoftware auch Daten eines Ziel-Navigationspunktes. Dieser Ziel-Navigationspunkt wird vom Benutzer des Kommunikationsgeräts eingegeben. Der Benutzer hat dazu verschiedene Möglichkeiten zur Eingabe. Eine erste mögliche Eingabe ist über eine Tastatur des Kommunikationsgeräts 2. Eine andere Möglichkeit ist die Eingabe über die Schnittstelle 18. Der Benutzer kann beispielsweise sein Kommunikationsgerät 2 auf einen gewünschten Raum eines Übersichtsplanes eines Gebäudes halten. Über die Schnittstelle 18 besteht die Möglichkeit des kontaktlosen Lesens der Daten des Zieles, wenn sich in dem Übersichtsplan bei der Raumangabe beispielsweise auch ein RFID-Tag befindet, welcher die gewünschten Daten des Zieles auf das Kommunikationsgerät überträgt.
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Die erste Navigationssoftware überträgt alle erfassten Daten an eine zweite Navigationssoftware. Diese zweite Navigationssoftware befindet sich in einem vor unbefugten Zugriff geschützten Bereich auf der SIM 18. Dies hat den Vorteil, dass in der geschützten Umgebung der SIM 18 vertrauenswürdige Daten des Gebäudeplanes und der momentanen Position im Gebäude bzw. des gewünschten Ziels im Gebäude geschützt vor unberechtigtem Zugriff verarbeitet werden.
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Die zweite Navigationssoftware berechnet zu einer aktuellen Position im Gebäude bei einem Navigationspunkt und zu dem gewünschten Ziel im Gebäude mit Hilfe der Daten des Gebäudeplanes einen Weg zum Ziel. Wesentlich ist, dass die zweite Navigationssoftware den berechneten Weg nicht direkt an die erste Navigationssoftware überträgt, sondern immer nur die aktuelle Richtung auf dem Weg zum Ziel an die erste Navigationssoftware überträgt. Die erste Navigationssoftware zeigt diese Richtung beispielsweise in Form von Richtungspfeilen auf der Anzeige 8 an. Mittels des Lagesensors 10 und des Kompasses 12 wird die aktuelle Lage und Richtung des Kommunikationsgeräts 2 bestimmt. Die Lage und Richtung wird von der ersten Navigationssoftware an die zweite Navigationssoftware übertragen. Die zweite Navigationssoftware kann somit den Verlauf des Weges nachvollziehen und zu gegebener Zeit den nächsten Richtungswechsel berechnen und eine entsprechende neue Richtung an die erste Navigationssoftware übertragen.
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2 zeigt ein Anwendungsbeispiel der vorliegenden Erfindung in einem Gebäude 30. Ein mobiles Kommunikationsgerät 2 befindet sich in dem Gebäude 30. Im Gebäude 30 befindet sich links und rechts neben dem Eingang eine Vorrichtung 34. Wie oben bereits beschrieben, ist die Aufgabe der Vorrichtung 34 zu überwachen, ob ein Kommunikationsgerät 2 in das Gebäude 30 kommt oder dieses wieder verlässt. Falls das Kommunikationsgerät 2 in das Gebäude 30 kommt, so veranlasst die Vorrichtung 34, dass Daten eines Gebäudeplans auf das Kommunikationsgerät 2 übertragen werden. Falls das Kommunikationsgerät 2 das Gebäude 30 verlasst, so veranlasst die Vorrichtung 34 die Löschung der Daten des Gebäudeplans auf dem Kommunikationsgerät 2.
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Im Gebäude 30 befindet sich neben jeder Zimmertür ein RFID-Tag 22 als Navigationspunkt. Der Benutzer eines Kommunikationsgeräts 2 bestimmt an einem Gebäudeplan 32 seine aktuelle Position. Nach der Bestimmung der Position im Gebäude erfasst das Kommunikationsgerät 2 einen Ziel-Navigationspunkt. Der Ziel-Navigationspunkt wird erfasst, indem beispielsweise der Gebäudeplan 32 bei jeder aufgeführten Raumnummer einen RFID-Tag 22 aufweist. Mittels RFID-Tag 22 des Gebäudeplans 32 erfasst die Schnittstelle 20 des Kommunikationsgeräts 2 die Daten des Ziel-Navigationspunkts, z. B. dessen Identifikationsdaten neben möglicherweise weiteren Daten, wie z. B. Funktion des Raumes. Der Benutzer hält dazu einfach das Kommunikationsgerät 2 auf die entsprechende Raumnummer des Gebäudeplans 32, um über die Schnittstelle 20 die Daten zu lesen. Anhand der bestimmten aktuellen Position, dem gewünschten Ziel-Navigationspunkt und den Daten des Gebäudeplans berechnet das sichere Element, z. B. eine SIM-Karte 18, den Weg. Auf der Anzeige 8 des Kommunikationsgeräts 2 wird dann entsprechend dem Verlauf des Wegs die aktuelle Richtung angezeigt. In 2 ist beispielhaft der Weg zu dem aus Sicht des Kommunikationsgeräts 2 am Ende des rechten Flurs gelegenen Zimmers dargestellt.