DE102011100903A1 - Hydraulisches Kupplungs- oder Bremsbetätigungssystem - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein hydraulisches Kupplungs- oder Bremsbetätigungssystem mit einem Geberzylinder, einem Nehmerzylinder und einer diese verbindenden Druckleitung, wobei der Geberzylinder ein Gehäuse aufweist mit einem darin axial beweglichen Kolben, mit einem auf der Außenseite des Kolbens angebrachten Informationsgeber der zur Ermöglichung einer Wegmessung des Kolbens mit einer gehäusefesten Sensiereinrichtung in Wirkbeziehung steht, wobei der Informationsgeber in einer axial ausgerichteten Längsnut in einer dem Kolben benachbarten Innenseite des Gehäuses axial beweglich, aber eine Drehung des Kolbens relativ zu dem Gehäuse unterbindend angeordnet ist.
- Aus dem Stand der Technik sind solche hydraulischen Kupplungs- oder Bremsbetätigungssysteme bekannt und werden zur Erfassung von Schaltpunkten oder zur Bestimmung der Kolbenposition von Geber- oder Nehmerzylindern in Kupplungen von Kraftfahrzeugen, insbesondere solchen mit Verbrennungsmotoren, wie Pkws oder Lkws verwendet. Solche Kupplungs- oder Bremsbetätigungssysteme werden bspw. durch einen Pedaldruck betätigt und führen zu einem Verschieben des Kolbens, so dass Druck erzeugt wird, welcher an einen Nehmerzylinder weitergegeben wird. Auf diese Weise kann bspw. ein Ausrücker in einem Kupplungsaggregat betätigt werden, insbesondere wenn das besagte System als Kupplungssystem ausgebildet ist.
- Die Position des Kolbens in dem Gehäuse ist jedoch für nachfolgende Regel- und/oder Steueraufgaben von großem Interesse, weswegen Informationsgeber, insbesondere solche als Magneten ausgebildete, am Kolben angebracht werden, um über eine Sensiereinrichtung Information über die genaue Position des Kolbens relativ zum Gehäuse zu geben.
- Es ist üblich, einen als Magnet ausgebildeten Informationsgeber im Inneren des Kolbens anzubringen, wie aus der
DE 10 2009 010 132 A1 und derDE 10 2009 010 135 A1 offenbart ist. Dort sind beispielsweise unterschiedliche Adapterelemente eingesetzt, welche ein kugelförmiges Ende einer Kolbenstange umgeben, um im Inneren eines Kolbens ein Sensorelement zu positionieren. In der Letztgenannten Patentanmeldung wird auch gelehrt, mehrere Magneten, welche über eine Positionierhilfe voneinander getrennt sind, in einem Kolben einzugießen. - Diese Lösungen haben jedoch den Nachteil, dass ein relativ großer Abstand zwischen den Sensorelementen, welche als Informationsgeber agieren, und einer gehäusefest angebrachten Sensiereinrichtung vorliegt. Aufgrund dieses relativ großen Abstandes müssen sehr starke Magnete für das Sensorelement genutzt werden. Dies ist jedoch nicht vorteilhaft, weswegen nach Alternativen gesucht wird, um schwächere Magneten einsetzen zu können.
- Hier offenbart die Patentanmeldung
DE 10 2008 057 107 A1 ein Wegmesssystem für ein Kupplungsausrücksystem, bei welchem an einem Kolben stirnseitig ein ringförmiger Magnet über ein erstes Befestigungselement angebracht ist. Allerdings weist diese Lösung den Nachteil auf, dass eine radiale Verdrehung von dem Magneten und dem Kolben relativ zu einander und um eine Rotationsachse des Kolbens nicht ausgeschlossen ist. Auf diese Weise muss ein relativ wuchtiger Ringmagnet verwendet werden, der deswegen ein recht großes Volumen aufweist. - Auch ist zwischen dem Magnet und einer Sensiereinrichtung wiederum ein relativ großer Spalt vorhanden. Dies führt dazu, dass der Ringmagnet ein besonders großes Volumen aufweisen muss, um die notwendige Feldstärke zur Sensierung vorzuhalten.
- Eine Verdrehsicherung wird zwar in der Patentanmeldung
DE 10 2010 006 058 A1 offenbart, doch wird hier eine besonders komplexe und montageaufwändige Lösung angeboten. - Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, somit nicht nur eine Alternative zu Einpress- oder Einspritzlösungen zur Befestigung des Informationsgebers in einem Gehäuse eines Geberzylinders zur Kupplungs- oder Bremsbetätigung zur Verfügung zu stellen, sondern gleichzeitig auch die Genauigkeit der Sensierung bei Verringerung der Kosten zu verbessern.
- Diese Aufgabe wird mit einem Geberzylinder zur Kupplungs- oder Bremsbetätigung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, indem der Informationsgeber radial beweglich und radial nach außen vorgespannt am Kolben angebracht ist. Während bei herkömmlichen Lösungen eine eventuell auftretende Verkippung des Kolbens innerhalb des Gehäuses bei einer Axialbewegung desselben zu einem größeren oder weniger großen Abstand des Informationsgebers orthogonal zu einer Symmetrieachse durch den Kolben zur Sensiereinrichtung führt, ist durch die radiale bewegliche Anordnung ein automatischer Ausgleich realisierbar. Der Informationsgeber bleibt immer in Kontakt mit der Innenseite einer Innenwandung des Gehäuses, in welchem der Kolben geführt ist, wodurch der Abstand zu der Sensiereinrichtung, welche vorzugsweise parallel zu der Symmetrieachse der Innenkontur des Gehäuses im Bereich des Kolbens ist, immer gleich bleibt. Die Sensiergenauigkeit erhöht sich dadurch erheblich. Ein geringst möglicher Abstand zur Sensiereinrichtung relativ zum Informationsgeber ist dadurch realisierbar. Es sind Werte von 2 mm möglich.
- Zusätzlich ist eine Verdrehung zwischen dem Informationsgeber und der Sensiereinrichtung ausgeschlossen. Dadurch lassen sich statt Ringmagneten kleine, kompakte Magneten verwenden, die bspw. Dimensionen von 8 mm auf 8 mm auf 8 mm aufweisen können. Dies ist ein etwa acht Mal geringeres Volumen als bei einem vergleichbaren Ringmagneten, der einen doppelt so großen Luftspalt auf seiner Oberfläche relativ zur Sensiereinrichtung aufweist.
- Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beansprucht und werden nachfolgend näher erläutert.
- So ist es von Vorteil, wenn der Informationsgeber über einen elastischen Träger am Kolben angebracht ist. Auf diese Weise wird der Informationsgeber bedarfsgerecht an die Oberfläche der Innenwandung des Gehäuses gedrückt, in welcher der Kolben geführt ist. Der Abstand zwischen der Sensiereinrichtung und dem Informationsgeber wird dadurch minimal gehalten.
- Wenn der Träger als Feder ausgebildet ist, lässt sich die zum Herausdrücken des Informationsgebers aus dem Kolben notwendige Kraft mit einfachen Mitteln zur Verfügung stellen.
- Besonders ausfallsicher ist das System dann, wenn die Feder eine Druckfeder ist.
- Ferner lässt sich die Positionierung des Informationsgebers erleichtern, wenn der Informationsgeber und der Träger aus einer auf der Mantelfläche des Kolbens vorhandenen Ausnehmung ragen.
- Wenn der Informationsgeber radial außerhalb der Feder angeordnet ist, lässt sich eine Verbindung der beiden Elemente sehr einfach realisieren und das Herandrücken des Informationsgebers in die Längsnut hinein mechanisch einfach bewerkstelligen.
- Vorteilhaft ist auch, wenn die Feder einen Fortsatz aufweist, der in eine sich axial erstreckende Hinterschneidung der Ausnehmung ragt. Auf diese Weise kann die Feder verliersicher im Kolben positioniert werden.
- Um die Festlegung der Feder relativ zum Kolben noch zu verbessern, ist es von Vorteil, wenn der Fortsatz eine haken- oder rippenförmige Oberfläche aufweist. Dabei kann es ferner von Vorteil sein, wenn die Haken oder Rippen kompressibel sind.
- Wenn die Feder einen geschlossenen, einen Hohlraum einschließenden Querschnitt aufweist und/oder aus bandartigem Material ausgebildet ist, so lässt sich mit einfachen Mitteln, bspw. mit Federstahlband eine effiziente und ausfallsichere Variante erzielen.
- Es hat sich ferner bewährt, wenn der Informationsgeber ein Magnet ist, da dadurch die Montage vereinfacht ist, die Langlebigkeit gewährleistet bleibt und eine Sensierung einfach möglich ist.
- Besonders vorteilhaft ist es für die Festlegung des Magneten an dem Träger, wenn der Magnet über einen Form- und/oder Kraftschluss am Träger festgelegt ist, etwa mittels einer Klebeverbindung.
- Die Erfindung wird auch nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 eine Querschnittsdarstellung einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform eines Geberzylinders eines Kupplungs- oder Bremsbetätigungssystems, -
2 eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Geberzylinders eines Kupplungs- oder Bremsbetätigungssystems, -
3 einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Geberzylinders eines Kupplungs- oder Bremsbetätigungssystems im Bereich des Informationsgebers und -
4 einen Ausschnitt durch die Variante gemäß3 im Querschnitt. - Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen ausschließlich dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente werden mit denselben Bezugszeichen versehen.
- In
1 ist eine erste Ausführungsform eines Geberzylinders eines erfindungsgemäßen Kupplungs- oder Bremsbetätigungssystems1 dargestellt. Dabei weist diese ein feststehendes Gehäuse2 auf. Innerhalb des Gehäuses2 ist ein Kolben3 angeordnet. Der Kolben3 weist an einem Ende einen Informationsgeber4 auf einer seiner Außenseiten5 auf. - An der dem Informationsgeber
4 gegenüberliegenden Stirnseite des Kolbens ist eine Kolbenstange6 angebracht. Die Kolbenstange6 weist ein kugeliges Ende7 auf, welches mit dem Kolben3 erbunden ist. Es ist möglich, dass zwischen dem kugeligen Ende7 und dem Kolben3 noch ein in1 nicht dargestelltes Aufnahmeelement vorhanden ist, so dass nur eine indirekte Verbindung zwischen der Kolbenstange6 und dem Kolben3 hergestellt ist. - Auf einer Innenseite
8 des Kolbens3 ist eine Längsnut9 vorhanden. Der Kolben3 wird durch den in die Längsnut9 eingreifenden Informationsgeber4 verdrehsicher aber axial verschieblich relativ zum Gehäuse2 gelagert. In dem Ausführungsbeispiel gemäß1 ist der Informationsgeber4 zumindest auf seiner Unterseite, also im an den Kolben3 angrenzenden Bereich des Informationsgebers4 mit einem elastischen Material beschichtet. Diese Beschichtung kann auch den Informationsgeber4 komplett überziehen, wobei es jedoch bevorzugt ist, wenn die dem Gehäuse2 zugewandte Seite beschichtungsfrei bleibt. - Die Beschichtung wirkt dabei als elastischer Träger
10 . - Zwischen dem Gehäuse
2 und dem Kolben3 des Geberzylinders ist eine Dichtung11 angeordnet, die als stehende Primärdichtung ausgebildet ist. - In
2 ist der Informationsgeber4 nicht beschichtet ausgestaltet, sondern verwendet statt dem elastischen Träger10 in Form der Beschichtung einen elastischen Träger10 in Form einer Feder12 . Die Feder12 ist als Druckfeder ausgebildet und drückt den als Magneten realisierten Informationsgeber4 radial nach außen in die Längsnut9 hinein. Die radial äußere Seite des Informationsgebers4 passt dabei spielfrei in die Längsnut9 . - Dabei ist der Träger
10 , also die Feder12 , in eine Ausnehmung13 in einer Mantelfläche14 eingesetzt, die Teil der Außenseite5 ist. - In
3 ist die bandartige Ausgestaltung der Feder12 zu erkennen. Die Feder12 weist dabei einen Fortsatz15 und einen Aufnahmebereich16 auf. Der Aufnahmebereich16 ist auf der Außenseite zumindest einseitig zusammenlaufend ausgebildet, so dass eine Phase sich in Richtung des Informationsgebers4 erstreckt. Es sei daran erinnert, dass der Informationsgeber4 als Permanentmagnet ausgebildet sein kann. Der Fortsatz15 ist auf der im Kolbeninneren befindlichen Seite des Trägers10 ausgebildet und greift, wie in4 zu erkennen, in eine Hinterschneidung17 der Ausnehmung13 ein. Die Hinterschneidung17 erstreckt sich dabei parallel zur Symmetrieachse des Kolbens3 , orthogonal zur Ausnehmung13 . - Auf der Außenseite des Fortsatzes
15 sind Rippen18 ausgebildet, die sich im Kolben3 verklemmen. Sobald die Feder12 einmal in den Kolben3 eingesetzt ist, ist es relativ schwierig diese wieder zu entfernen, was die Wahrscheinlichkeit des Verlierens der Feder12 reduziert. - Damit auch der Magnet nicht verloren wird, ist dieser, also der Informationsgeber
4 , in den Aufnahmebereich16 formschlüssig eingesetzt und/oder eingeklebt. - Eine mit dem Informationsgeber
4 interagierende Sensiereinrichtung ist in den1 bis4 nicht dargestellt, jedoch fest am Gehäuse2 angebracht. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Kupplungs- oder Bremsbetätigungssystem
- 2
- Gehäuse
- 3
- Kolben
- 4
- Informationsgeber
- 5
- Außenseite
- 6
- Kolbenstange
- 7
- Kugeliges Ende
- 8
- Innenseite
- 9
- Längsnut
- 10
- Träger
- 11
- Dichtung
- 12
- Feder
- 13
- Ausnehmung
- 14
- Mantelfläche
- 15
- Fortsatz
- 16
- Aufnahmebereich
- 17
- Hinterschneidung
- 18
- Rippen
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102009010132 A1 [0004]
- DE 102009010135 A1 [0004]
- DE 102008057107 A1 [0006]
- DE 102010006058 A1 [0008]
Claims (10)
- Hydraulisches Kupplungs- oder Bremsbetätigungssystem (
1 ) mit einem Geberzylinder, einem Nehmerzylinder und einer diese verbindenden Druckleitung, wobei der Geberzylinder ein Gehäuse aufweist mit einem darin axial beweglichen Kolben (3 ), mit einem auf der Außenseite (5 ) des Kolbens angebrachten Informationsgeber (4 ) der zur Ermöglichung einer Wegmessung des Kolbens (3 ) mit einer gehäusefesten Sensiereinrichtung in Wirkbeziehung steht, wobei der Informationsgeber (4 ) in einer axial ausgerichteten Längsnut (9 ) in einer dem Kolben (3 ) benachbarten Innenseite (8 ) des Gehäuses (2 ) axial beweglich, aber eine Drehung des Kolbens (3 ) relativ zu dem Gehäuse (2 ) unterbindend angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Informationsgeber (4 ) radial beweglich und radial nach außen vorgespannt am Kolben (3 ) angebracht ist. - Hydraulisches Kupplungs- oder Bremsbetätigungssystem (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Informationsgeber (4 ) über einen elastischen Träger (10 ) am Kolben (3 ) angebracht ist. - Hydraulisches Kupplungs- oder Bremsbetätigungssystem (
1 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (10 ) als Feder (12 ) ausgebildet ist. - Hydraulisches Kupplungs- oder Bremsbetätigungssystem (
1 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (12 ) eine Druckfeder ist. - Hydraulisches Kupplungs- oder Bremsbetätigungssystem (
1 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Informationsgeber (4 ) und der Träger (10 ) aus einer auf der Mantelfläche (14 ) des Kolbens (3 ) vorhandenen Ausnehmung (13 ) ragen. - Hydraulisches Kupplungs- oder Bremsbetätigungssystem (
1 ) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Informationsgeber (4 ) radial außerhalb der Feder (12 ) angeordnet ist. - Hydraulisches Kupplungs- oder Bremsbetätigungssystem (
1 ) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (12 ) einen Fortsatz (15 ) aufweist, der in eine sich axial erstreckende Hinterschneidung (17 ) der Ausnehmung (13 ) ragt. - Hydraulisches Kupplungs- oder Bremsbetätigungssystem (
1 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Fortsatz (15 ) eine haken- oder rippenförmige Oberfläche aufweist. - Hydraulisches Kupplungs- oder Bremsbetätigungssystem (
1 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (12 ) einen geschlossenen, einen Hohlraum einschließenden Querschnitt aufweist und/oder aus bandartigem Material ausgebildet ist. - Hydraulisches Kupplungs- oder Bremsbetätigungssystem (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Informationsgeber (4 ) ein Magnet ist.
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