DE102011088650A1

DE102011088650A1 - Verfahren zur Bremskraftsteuerung

Info

Publication number: DE102011088650A1
Application number: DE102011088650A
Authority: DE
Inventors: Annette Muth; Jesko Frederik Krüger
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2011-12-15
Filing date: 2011-12-15
Publication date: 2013-06-20

Abstract

Nach der Erfindung ist ein Verfahren zur Bremskraftsteuerung an einem Kraftfahrzeug mit einem Automatikgetriebe im Schubbetrieb und mit einer elektronisch ansteuerbaren Bremseinrichtung gekennzeichnet durch die Bestimmung einer vom Fahrer getätigten Verzögerung für das Kraftfahrzeug und anschließender automatischer Beeinflussung einer Bremskraft der Bremseinrichtung auf Grundlage der getätigten Verzögerung als Sollverzögerung, um ein am Kraftfahrzeug wirksames, sich veränderndes Schleppmoment des Antriebsstrangs so auszugleichen, dass die Sollverzögerung beibehalten wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bremskraftsteuerung an einem Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des ersten Anspruchs.
Kraftfahrzeuge verfügen manchmal über ein Fahrdynamik-Regelsystem oder über ein so genanntes „by wire” Bremssystem, bei welchem die direkte Verbindung zwischen einem Bremspedal und der eigentlichen Bremse aufgetrennt ist. Eine Steuerungseinrichtung eines der genannten Systeme berechnet einen Bremskraftsollwert, welcher eine von einem Bremssystem auf das Kraftfahrzeug wirkende Bremskraft kennzeichnet. Der Bremskraftsollwert kann beispielsweise auf Basis eines gemessenen Bremsdrucks bei einem hydraulischen Bremssystem oder eines Ansteuerstroms eines elektrischen Bremsaktors bei einem elektrischen Bremssystem berechnet werden. Der Bremskraftsollwert kann von der Steuerungseinrichtung selbst bei der Bestimmung von Ansteuersignalen für Stellglieder des Bremssystems verwendet werden. Außerdem kann der Bremskraftsollwert anderen Steuerungseinrichtungen des Kraftfahrzeugs, wie beispielsweise einer Steuerungseinrichtung für ein automatisches Getriebe, über eine Signalverbindung, beispielsweise einen CAN-Bus, zur Verfügung gestellt werden.
Die DE 10 2006 027 037 A1 beschreibt ein Verfahren zur Realisierung der Schaltungen eines automatischen Schaltgetriebes eines Kraftfahrzeugs. Während der Fahrt des Kraftfahrzeugs werden die sich ändernde Fahrzeuggeschwindigkeit und die sich ändernden Fahrpedalstellungen erfasst. Gleichzeitig wird auch eine Betätigung des Bremspedals erfasst. In einer Bremsphase des Kraftfahrzeugs erfolgt eine automatische Bremsrückschaltung des automatischen Schaltgetriebes.
Automatikgetriebe schalten bei einem Bremsvorgang des Fahrzeugs durch den Fahrer selbständig in einen niedrigeren Gang. Im Fahrzeug wird das Bremsmoment, welches der Fahrer über Weg und Druck am Bremspedal vorgibt, über die Reibbremse by-wire fremdaktuiert. Der Antriebstrang hat durch die Schaltvorgänge im Automatikgetriebe beim Bremsvorgang Einfluss auf das Verzögerungsverhalten des Kraftfahrzeugs. Einerseits entfällt während des Schaltvorgangs das Schubmoment mit dem Resultat eines so genannten Schaltrucks. Nach dem Schaltvorgang ist die Summe aller Bremsmomente aus Antrieb und Reibbremse durch das erhöhte Schleppmoment verändert. Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur Bremskraftsteuerung an einem Kraftfahrzeug erfolgt eine Anpassung des Bremsmoments ohne Pedalrückwirkung.
Aufgabe der Erfindung ist daher, bei einem Bremsvorgang mit Rückschaltung eines Automatikgetriebes bis hin zum Stillstand einen deutlich erhöhten Komfort zu erzielen.
Die Aufgabe wird durch die Verfahrensschritte des ersten Anspruchs gelöst. Weitere Ausbildungen der Erfindung beschreiben die abhängigen Ansprüche.
Nach der Erfindung ist ein Verfahren zur Bremskraftsteuerung an einem Kraftfahrzeug mit einem Automatikgetriebe im Schubbetrieb und mit einer elektronisch ansteuerbaren Bremseinrichtung gekennzeichnet durch die Bestimmung einer vom Fahrer getätigten Verzögerung für das Kraftfahrzeug und anschließender automatischer Beeinflussung einer Bremskraft der Bremseinrichtung auf Grundlage der getätigten Verzögerung als Sollverzögerung, um ein am Kraftfahrzeug wirksames, sich veränderndes Schleppmoment des Antriebsstrangs so auszugleichen, dass die Sollverzögerung beibehalten wird.
Das hat den Vorteil, dass das sich beim Gangwechsel verändernde Motorschleppmoment mittels der by-wire Bremse kompensiert wird und der Fahrer weniger Aufwand hat beim Einstellen des Verzögerungswunsches über das Bremspedal.
Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Sollverzögerung aus einem dem Bremspedal eindeutig zuzuordnenden Summenbremsmoment hervorgeht unter Auswertung des Pedalwegs oder des Bremsdrucks als Messgröße.
Eine weitere bevorzugte Ausführung ist dadurch gekennzeichnet, dass einer Veränderung des Schleppmoments durch das Einlegen einer niedrigeren Getriebeübersetzung entgegengewirkt wird durch Bremsdruckaufbau beim Schaltvorgang und nachfolgendem weiteren Bremsdruckabbau.
Um eine monotone, oder modifizierte, Verzögerung zu erzielen, können sowohl Schaltruck, als auch das drehzahlabhängige Schleppmoment mittels einer Bremsdruckanpassung in der Bywire-Bremse angepasst werden. Hierbei sind vorteilhafterweise die Effekte Schaltruck und ein dem Bremspedal eindeutig zugeordnetes Summenbremsmoment unabhängig voneinander applizierbar. Zusätzlich kann dem Zuziehen der Bremse mittels eines leichten Bremsdruckabbaus an allen vier Rädern entgegen gewirkt werden.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102006027037 A1 [0003]

Claims

Verfahren zur Bremskraftsteuerung an einem Kraftfahrzeug mit einem Automatikgetriebe im Schubbetrieb und mit einer elektronisch ansteuerbaren Bremseinrichtung, gekennzeichnet durch die Bestimmung einer vom Fahrer getätigten Verzögerung für das Kraftfahrzeug und anschließender automatischer Beeinflussung einer Bremskraft der Bremseinrichtung auf Grundlage der getätigten Verzögerung als Sollverzögerung, um ein am Kraftfahrzeug wirksames, sich veränderndes Schleppmoment des Antriebsstrangs so auszugleichen, dass die Sollverzögerung beibehalten wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollverzögerung aus einem dem Bremspedal eindeutig zuzuordnenden Summenbremsmoment hervorgeht unter Auswertung des Pedalwegs oder des Bremsdrucks als Messgröße.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass einer Veränderung des Schleppmoments durch das Einlegen einer niedrigeren Getriebeübersetzung entgegengewirkt wird durch Bremskraftaufbau beim Schaltvorgang und nachfolgendem Bremskraftabbau.