DE102011088072A1 - Überspannungsableiter - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Überspannungsableiter (1) mit einem rohrförmigen Gehäuse (2), einer mit einem Ende des Gehäuses (2) verbundenen Endarmatur (3), einem im Gehäuse (2) angeordneten Varistorblock und einem im Bereich der Endarmatur (3) angeordneten Stützelement (4). Das Stützelement (4) weist dabei einen am Gehäuse (2) anliegenden Stützring (5) mit einem Konus (6) und einen Spannring (7) mit einem zum Konus (6) korrespondierenden Gegenkonus (8) auf. Der Konus (6) ist derart mit dem Gegenkonus (8) verspannt, dass der Stützring (5) verschiebefest an das Gehäuse (2) gepresst ist. Das Stützelement (4) kann dadurch auch nach Montage des Varistorblocks eingesetzt und auch wieder entfernt werden.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Überspannungsableiter mit einem rohrförmigen Gehäuse gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Überspannungsableiter sind Schutzsysteme beispielsweise für Hochspannungsanlagen, wie Übertragungsleitungen oder Schaltanlagen, die bei auftretenden Überspannungen durch Blitzeinschlag oder Fehlfunktionen anderer Teilsysteme diese Überspannungen zur Masse hin ableiten und so andere Bauteile der Hochspannungsanlage schützen.
- Ein derartiger Überspannungsableiter umfasst ein oder mehrere zylindrische Varistorblöcke, die jeweils aus einer Säule von einzelnen ebenfalls zylindrischen Varistorelementen aufgebaut sind. Varistorelemente zeichnen sich durch einen spannungsabhängigen Widerstand aus. Bei niedrigen Spannungen wirken diese als Isolatoren. Ab einer bestimmten Schwellenspannung, die materialabhängig ist, zeigen sie eine gute Leitfähigkeit. Häufig werden Varistorelemente aus Metalloxiden wie Zinkoxid hergestellt. Der Varistorblock ist an beiden Enden von Armaturen begrenzt, die den elektrischen Kontakt zur Hochspannungsanlage und zur Masse herstellen. Um einen guten elektrischen Kontakt auch unter mechanischer Belastung zu gewährleisten, muss der Varistorblock unter Druck zusammengehalten werden. Dies kann erfolgen, indem Zugelemente beispielweise Seile oder Stäbe vorzugsweise aus glasfaserverstärktem Kunststoff in den Armaturen unter Zug eingespannt werden. Die Zugelemente umgeben dabei die Varistorsäule und bilden so einen Käfig um diese. Der Varistorblock umfasst somit die Varistorsäule, die Armaturen und die Zugelemente.
- Beim Einsatz in Hochspannungsanlagen mit Spannungen von mehreren hundert Kilovolt können diese Überspannungsableiter Abmessungen von mehr als einem Meter haben. Zur Erhöhung der mechanischen Stabilität ist in diesen zwischen Endarmaturen ein rohrförmiges Gehäuse, beispielsweise aus einem Verbundmaterial wie glasfaserverstärktem Kunststoff angebracht. Da die Varistorsäule wegen der erforderlichen Isolationsabstände einen kleineren Durchmesser als den Innendurchmesser des Gehäuses aufweist, enthält der Varistorblock in diesem Fall Zwischenplatten, die in die Varistorsäule eingefügt sind und diese gegen die Innenseite des Gehäuses abstützen. Der Varistorblock ist so in Richtungen quer zur Rohrachse des Gehäuses fixiert. Zur Erhöhung der Biegefestigkeit des Gehäuses ist es bekannt, das Gehäuse im Bereich der Endarmatur zu verstärken.
- So ist in der
DE 20 2005 008 111 U1 ein Überspannungsableiter gezeigt, der ein Stützelement auf der Innenseite des Gehäuses im Bereich der Endarmatur aufweist. Das Gehäuse wird zwischen der Endarmatur und dem Stützelement eingefasst und durch Klebung festgehalten. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Überspannungsableiter mit einer hohen Biegefestigkeit im Bereich des Gehäuseendes anzugeben, der eine Austauschbarkeit der Varistorblocks, insbesondere mit Zwischenplatten zerstörungsfrei ermöglicht.
- Die Aufgabe wird mit den Mitteln der Erfindung gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
- Dabei geht die Erfindung aus von einem Überspannungsableiter mit einem rohrförmigen Gehäuse, der eine mit einem Ende des Gehäuses verbundene Endarmatur, einen im Gehäuse angeordneten Varistorblock und ein im Bereich der Endarmatur angeordnetes Stützelement aufweist. Erfindungsgemäß ist es dabei vorgesehen, dass das Stützelement einen am Gehäuse anliegenden Stützring mit einem Konus und einen Spannring mit einem dem Konus zugeordneten Gegenkonus aufweist. Dabei ist der Konus derart mit dem Gegenkonus verspannt ist, dass der Stützring verschiebefest an das Gehäuse gepresst ist. Durch Vorsehen einer lösbaren Pressverbindung über Konen des Stützelementes wird es vorteilhaft ermöglicht, sowohl das Stützelement nachträglich, das heißt nach Montage des Varistorblocks im Gehäuse, in das Gehäuse einzubauen, als auch es bei Bedarf durch Lösen der Verspannung wieder zu entfernen, ohne dass dabei das Stützelement oder das Gehäuse zerstört werden muss.
- In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung liegt der Stützring an einer Innenseite des Gehäuses an. Durch den auf der Innenseite angeordneten Stützring wird ein Einknicken des Gehäuses bei Biegebelastung verhindert und damit eine besonders hohe Biegefestigkeit des Gehäuses erreicht.
- In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der Stützring einen zweiten Konus mit zum ersten Konus entgegengesetzter Neigung auf. Ferner weist das Stützelement einen zweiten Spannring mit einem zweiten Gegenkonus auf, der dem zweiten Konus zugeordnet ist. Dies bewirkt eine besonders vorteilhafte Verteilung der Presskräfte des Stützrings auf das Gehäuse
- In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung sind Stützring und erster Spannring und gegebenenfalls zweiter Spannring koaxial zu einer Rohrachse des Gehäuses angeordnet und zum Herstellen oder Lösen der Verspannung gegeneinander längs der Rohrachse verschiebbar. Dies erlaubt eine leichte Positionierung des Stützelementes im Gehäuse und zudem ein einfaches Verspannen und Lösen des Stützelementes.
- Vorteilhaft kann zudem vorgesehen sein, dass entweder Stützring und erster Spannring oder erster und zweiter Spannring über Stellmittel miteinander verbunden sind und dass die zum Herstellen oder Lösen der Verspannung erforderliche Verschiebung durch die Stellmittel einstellbar ist. Die Stell-mittel erlauben zum einen ein besonders einfaches Verspannen und Lösen des Stützelementes und zum anderen eine sichere Fixierung des Stützelementes in der verspannten Position.
- Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
-
1 ein Kopfende eines erfindungsgemäßes Überspannungsableiters mit Stützelement in einer Halbschnittdarstellung, -
2 die Einzelteile des Stützelements aus1 in einer Halbschnittdarstellung, -
3 eine alternative Ausführungsform eines Stützelementes in einer Halbschnittdarstellung, -
4 eine weitere alternative Ausführungsform eines Stützelementes in einer Halbschnittdarstellung. - Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt den Kopfbereich eines Überspannungsableiters1 . Ein rohrförmiges Gehäuse2 ist fest mit einer Endarmatur3 verbunden. Die Verbindung kann beispielsweise mittels einer Pressklebung erfolgen. Das Gehäuse2 besteht dabei aus einem elektrisch nichtleitenden mechanisch stabilen Werkstoff, meist einem Verbundwerkstoff, beispielsweise einem Glasfaserverstärkten Kunststoff. An der Außenseite des Gehäuses2 ist zur Erhöhung des Kriechwegs und zur Verbesserung der Witterungsbeständigkeit eine Ummantelung mit Schirmen14 beispielsweise aus Silikon aufgebracht. Die Endarmatur3 besteht meist aus einem elektrisch leitfähigen Material, zum Beispiel aus Aluminium oder Stahl. Eine solche Endarmatur3 befindet sich in der Regel an beiden Enden des Gehäuses2 , hier ist jedoch nur die Endarmatur3 am Kopfende des Gehäuses2 gezeigt. Im fertig montierten Zustand ist die Endarmatur3 elektrisch mit dem jeweiligen Ende eines hier nicht dargestellten Varistorblocks verbunden. Zur Montage wird das Gehäuse2 mit den an den Gehäuseenden befestigten Endarmaturen3 aufgestellt und der Varistorblock von oben in das Gehäuse2 eingeführt. Danach wird ein Stützelement4 in das Gehäuse2 eingeführt und im Bereich der oberen Endarmatur3 im Gehäuse2 fixiert. Das Stützelement4 ragt dabei über den Bereich der Endarmatur3 hinaus in das Gehäuse2 hinein. Im Ausführungsbeispiel gemäß der1 umfasst das Stützelement4 einen Stützring5 einen ersten Spannring7 und einen zweiten Spannring10 . Der erste Spannring7 weist Bohrungen auf, der zweite Spannring10 Bohrungen mit Innengewinde. Stellmittel13 , die hier als Schrauben dargestellt sind, sind durch die Bohrungen des ersten Spannrings7 und in die Innengewinde des zweiten Spannrings10 eingeführt. - Der Stützring
5 weist eine zylindrische gerade äußere Mantelfläche15 auf und auf der inneren Mantelfläche einen ersten Konus6 und einen zweiten Konus9 . Die äußere Mantelfläche15 des Stützrings5 liegt an der Innenseite des Gehäuses2 an. Der zweite Konus9 weist eine zum ersten Konus6 entgegengesetzte Neigung gegen die Rohrachse12 auf, aber den gleichen Konuswinkel α. - Der erste Spannring
10 weist eine gerade innere Mantelfläche und einen ersten Gegenkonus8 auf seiner äußeren Mantelfläche auf. Der Konuswinkel des ersten Gegenkonus8 entspricht dem Konuswinkel α des ersten Konus6 allerdings mit entgegengesetzter Neigung. Der Durchmesser des ersten Spannrings7 ist so bemessen, dass der erste Spannring7 zumindest teilweise in den Stützring5 koaxial eingeschoben werden kann. Der zweite Spannring10 entspricht in seiner äußeren Form und seinen Abmessungen dem ersten Spannring7 , ist jedoch um 180° gedreht um eine Achse quer zur Rohrachse12 angeordnet. - Der erste Spannring
7 ist so im Stützring5 angeordnet, dass der erste Gegenkonus8 zumindest teilweise am ersten Konus6 anliegt. Erster Konus6 und erster Gegenkonus8 sind so einander zugeordnet. Der zweite Spannring10 ist so im Stützring5 angeordnet, dass der zweite Gegenkonus11 am zweiten Konus9 zumindest teilweise anliegt. Zweiter Konus9 und zweiter Gegenkonus11 sind so einander zugeordnet. - Erster und zweiter Spannring
7 ,10 sind mit Stellmitteln13 verbunden. Die Stellmittel13 greifen durch die Bohrungen im ersten Spannring7 in die Innengewinde des zweiten Spannrings10 . Erster und zweiter Spannring7 ,10 weisen dabei in axialer Richtung der Rohrachse12 einen Abstand auf. Werden die Stellmittel13 angezogen, so wird dieser Abstand verkleinert. Der erste und zweite Gegenkonus8 ,11 gleiten dabei entlang dem jeweils zugeordneten Konus6 ,9 und pressen dabei den Stützring5 nach außen an das Gehäuse2 . - Die
2 zeigt die Einzelteile des Stützelementes4 aus1 in demontiertem Zustand. Zur Montage werden der erste Spannring7 und der zweite Spannring10 von entgegengesetzten Seiten in den Stützring5 eingesetzt. Mit den Stellmitteln13 werden erster und zweiter Spannring7 ,10 locker miteinander verbunden. Das so vormontierte Stützelement4 wird dann von einem Ende in das Gehäuse2 eingeführt und im Bereich der Endarmatur3 positioniert. Bei richtiger Lage des Stützelementes4 werden die Stellmittel13 angezogen und so die Spannringe7 ,10 mit dem Stützring5 verspannt und gleichzeitig der Stützring5 nach außen an die Innenwand des Gehäuses2 gepresst. Das Stützelement4 ist damit im Gehäuse2 fixiert. Muss, zum Beispiel nach einer elektrischen Prüfung, der Varistorblock entnommen werden, so werden die Stellmittel13 und damit die Verspannung gelöst und das Stützelement4 kann aus dem Gehäuse2 entnommen werden. Danach kann der Varistorblock aus dem Gehäuse2 entnommen und repariert oder ausgetauscht werden. - Die
3 und4 zeigen weitere Ausführungsformen eines Stützelementes4 in einem Gehäuse2 . Weitere Bestandteile des Überspannungsableiters1 , sind hier der Übersichtlichkeit wegen nicht dargestellt. - Die
3 zeigt ein Stützelement4 mit einem Stützring5 und einem ersten Spannring7 . Der Stützring5 weist einen ersten Konus6 auf, der erste Spannring7 einen ersten Gegenkonus8 . Der erste Spannring7 ist so im Stützring5 angeordnet, dass erster Konus6 und der erste Gegenkonus8 aneinander liegen. Stützring5 und erster Spannring7 können mit Hilfe eines hier nicht dargestellten Spannwerkzeugs miteinander verspannt werden, indem der erste Spannring7 in den Stützring5 eingepresst wird. Bei einer geeigneten Oberflächenbehandlung von erstem Konus6 und erstem Gegenkonus8 ist diese Verspannung selbstfixierend. Ein Lösen der Verspannung erfolgt dann mit einem entsprechenden Lösewerkzeug. - In der
4 ist am Stützring5 am breiteren Ende des ersten Konus6 ein ringförmiger Kragen16 angeformt, in dem in Richtung parallel zur Rohrachse12 Bohrungen mit Gewinde eingebracht sind. Der erste Spannring7 weist Durchgangslöcher ebenfalls parallel zur Rohrachse12 auf, durch die Stellmittel13 hindurch in das Gewinde im Kragen16 des ersten Spannrings5 greifen. Durch Anziehen der Stellmittel13 wird der Spannring7 entlang Konus6 und Gegenkonus8 relativ zum Stützring5 verschoben und verspannt diesen mit dem Gehäuse2 . - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- DE 202005008111 U1 [0005]
Claims (5)
- Überspannungsableiter (
1 ) mit einem rohrförmigen Gehäuse (2 ), einer mit einem Ende des Gehäuses (2 ) verbundenen Endarmatur (3 ), einem im Gehäuse (2 ) angeordneten Varistorblock und einem im Bereich der Endarmatur (3 ) angeordneten Stützelement (4 ) dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (4 ) einen am Gehäuse (2 ) anliegenden Stützring (5 ) mit einem ersten Konus (6 ) und einen ersten Spannring (7 ) mit einem dem ersten Konus (6 ) zugeordneten ersten Gegenkonus (8 ) aufweist, wobei der erste Konus (6 ) derart mit dem ersten Gegenkonus (8 ) verspannt ist, dass der Stützring (5 ) verschiebefest an das Gehäuse (2 ) gepresst ist. - Überspannungsableiter (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützring (5 ) an einer Innenseite des Gehäuses (2 ) anliegt. - Überspannungsableiter (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützring (5 ) einen zweiten Konus (9 ) mit zum ersten Konus (6 ) entgegengesetzter Neigung aufweist und dass das Stützelement (4 ) einen zweiten Spannring (10 ) mit einem zweiten Gegenkonus (11 ) aufweist, der dem zweiten Konus (9 ) zugeordnet ist. - Überspannungsableiter (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Stützring (5 ) und erster Spannring (7 ) und gegebenenfalls zweiter Spannring (10 ) koaxial zu einer Rohrachse (12 ) des Gehäuses (2 ) angeordnet und zum Herstellen oder Lösen der Verspannung gegeneinander längs der Rohrachse (12 ) verschiebbar sind. - Überspannungsableiter (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, dass entweder Stützring (5 ) und erster Spannring (7 ) oder erster und zweiter Spannring (7 ,10 ) über Stellmittel (13 ) miteinander verbunden sind, wobei die zum Herstellen oder Lösen der Verspannung erforderliche Verschiebung durch die Stellmittel (13 ) einstellbar ist.
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