DE102011079458B4

DE102011079458B4 - Process for creating vacuum passages in natural fiber components

Info

Publication number: DE102011079458B4
Application number: DE102011079458.1A
Authority: DE
Inventors: Marian Badau
Original assignee: Lisa Draexlmaier GmbH
Current assignee: Lisa Draexlmaier GmbH
Priority date: 2011-07-20
Filing date: 2011-07-20
Publication date: 2021-04-01
Anticipated expiration: 2031-07-21
Also published as: DE102011079458A1

Abstract

Verfahren zum Herstellen von Vakuumdurchgängen (12) in einem Träger, wobei der Träger derart ausgestaltet ist um einen Unterdruck von einer Seite des Trägers zu einer anderen Seite des Trägers zu übertragen und wobei der Träger aus Naturfaser-Polypropylen ausgebildet ist, mit den Arbeitsschritten:- Einlegen eines zumindest teilweise warmen Trägerrohlings (10) in ein Werkzeug mit Werkzeughälften,- Schließen des Werkzeugs durch Annähern der Werkzeughälften (2) und dadurch Ausformen des Trägers aus dem Trägerrohling,- Verdrängen der Fasern des Trägerrohlings (10) beim Schließen des Werkzeuges und Ausformen des Trägers und dabei Ausbilden eines Durchgangs,- Aufbringen eines Kaschiermaterials auf den Träger mittels Vakuumkaschieren und Vorsehen des Vakuumdurchgangs (12) im Bereich einer Naht des Kaschiermaterials als Nahtgraben des auszubildenden Trägers, sodass die Naht in den Nahtgraben eintauchen kann.A method for producing vacuum passages (12) in a carrier, the carrier being designed in such a way as to transmit a negative pressure from one side of the carrier to another side of the carrier and the carrier being made from natural fiber polypropylene, with the following steps: Insertion of an at least partially warm carrier blank (10) into a tool with tool halves, - closing the tool by bringing the tool halves (2) closer and thereby forming the carrier from the carrier blank, - displacing the fibers of the carrier blank (10) when closing the tool and forming of the carrier and thereby forming a passage, applying a lamination material to the carrier by means of vacuum lamination and providing the vacuum passage (12) in the area of a seam of the lining material as a seam trench of the carrier to be formed, so that the seam can dip into the seam trench.

Description

Gebiet der ErfindungField of the invention

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Durchgängen in Naturfaser-Bauteilen, die als sogenannte Vakuumdurchgänge genutzt werden können. Bei den genannten Naturfaser-Bauteilen handelt es sich bevorzugt um Elemente aus Naturfaser-Polypropylen (NF-PP), die im Bereich von Innenausstattungselementen für Fahrzeuge, wie Verkleidungsteile, Armaturelemente u.ä. eingesetzt werden.The present invention relates to a method for producing passages in natural fiber components which can be used as so-called vacuum passages. The natural fiber components mentioned are preferably elements made of natural fiber polypropylene (NF-PP), which are used in the area of interior trim elements for vehicles, such as trim parts, fittings and the like. can be used.

Stand der TechnikState of the art

Beim Vakuumkaschieren eines Bauteils ist ein „vakuumfähiger“ Träger erforderlich, das bedeutet, ein Träger, der einen Unterdruck von der einen Seite des Trägers zur anderen Seite des Trägers übertragen kann. Somit kann ein Unterdruck (Vakuum), der über ein Werkzeug an einer Seite des Trägers aufgebracht wird, auf die jeweils andere Seite dieses Trägers übertragen werden. Hierzu ist ein Träger, der selbst luftdicht ist, an bestimmten Stellen mit den genannten Vakuumdurchgängen versehen. Bei anderen Trägern, die ein teildurchlässiges Material aufweisen, ist es unter Umstanden nicht nötig, solche Vakuumdurchgänge vorzusehen, da der Unterdruck bereits im geforderten Maße durch den Träger gelangen kann. Allerdings kann es vorkommen, dass ein Trägerrohling insgesamt oder zumindest bereichsweise stark verpresst wird, wodurch die Luftdurchlässigkeit insgesamt oder an stark verpressten Bereichen sinkt.When vacuum lamination of a component, a "vacuum-capable" carrier is required, that is, a carrier that can transfer a negative pressure from one side of the carrier to the other side of the carrier. Thus, a negative pressure (vacuum), which is applied to one side of the carrier by a tool, can be transferred to the other side of this carrier. For this purpose, a carrier, which is itself airtight, is provided with the mentioned vacuum passages at certain points. In the case of other carriers that have a partially permeable material, it may not be necessary to provide such vacuum passages, since the negative pressure can already pass through the carrier to the required extent. However, it can happen that a carrier blank is pressed heavily as a whole or at least in certain areas, as a result of which the air permeability decreases overall or in heavily pressed areas.

Sind die Träger insgesamt oder bereichsweise nicht ausreichend luftdurchlässig, zum Beispiel Träger aus Naturfasern und einer Harz-Basis, werden zusätzliche Vakuumdurchgänge beispielsweise mittels Laser eingebracht, um einen vakuumfähigen Träger zu erhalten. Dies ist ein relativ teures Verfahren.If the carriers are not sufficiently air-permeable as a whole or in some areas, for example carriers made of natural fibers and a resin base, additional vacuum passages are introduced, for example by means of a laser, in order to obtain a vacuum-capable carrier. This is a relatively expensive process.

Ein Träger, der aus Naturfaser-Polypropylen (NF-PP) hergestellt ist, ist grundsätzlich luftdurchlässig (teildurchlässig). Allerdings kann es hier aus den genannten Gründen erforderlich sein, weitere Vakuumdurchgänge vorzusehen.A carrier made from natural fiber polypropylene (NF-PP) is basically air-permeable (partially permeable). However, for the reasons mentioned, it may be necessary here to provide additional vacuum passages.

Ein weiteres Verfahren zum Herstellen eines Bauteils aus einem Organoblech mit Aussparung wird in der nachveröffentlichten DE 10 2010 001 634 A1 offenbart. Dabei wird ein als Organoblech bezeichneter endlosverstärkter thermoplastischer Kunststoff, bestehend aus einer in eine Matrix aus einem thermoplastischen Kunststoff eingebetteten Faseranordnung, hergestellt, wobei zur Herstellung des Bauteils das Organoblech thermisch umgeformt wird. Dabei ist vorgesehen, dass zur Ausbildung einer Aussparung in dem Bauteil die Faseranordnung des Organoblechs aufgeweitet wird, indem ein Formteil am Ort der zu bildenden Aussparung in das Organoblech eingeschoben wird.Another method for producing a component from an organic sheet with a recess is published in the DE 10 2010 001 634 A1 disclosed. In this case, an endlessly reinforced thermoplastic material known as organic sheet, consisting of a fiber arrangement embedded in a matrix made of a thermoplastic synthetic material, is produced, the organic sheet being thermally reshaped to produce the component. It is provided that, in order to form a recess in the component, the fiber arrangement of the organic sheet is expanded by inserting a molded part into the organic sheet at the location of the recess to be formed.

Die FR 2 763 881 A1 zeigt ein Verfahren zur Herstellung von Durchgangsöffnungen in einer Verbundplatte vom Sandwich-Typ. Die Platte umfasst ein mit Fasern verstärktes thermoplastisches Material. Während eines Bohrvorgangs der Plate werden die Fasern nicht mehr geschnitten, sondern mittels einer Nadel getrennt.The FR 2 763 881 A1 Figure 11 shows a method of making through holes in a sandwich type composite panel. The plate comprises a fiber reinforced thermoplastic material. During the drilling process of the plate, the fibers are no longer cut, but separated by means of a needle.

Die WO 2009/09514 A1 zeigt ein Verfahren zum Bohren eines präzisen Lochs in ein thermoplastisches Verbundmaterial. Das Loch wird mittels einer Nadel in einem Verbundsystem erzeugt.The WO 2009/09514 A1 Figure 11 shows a method of drilling a precise hole in a thermoplastic composite material. The hole is created using a needle in a composite system.

Eine besondere Herausforderung stellen Vakuumdurchgänge in den Kaschiernuten dar, denn diese Kaschiernuten sind relativ schmal dimensioniert. Konventionellerweise sind zu deren Einbringung nach der Ausformung des Trägers weitere Arbeitsschritte erforderlich, die damit zu erhöhten Herstellungskosten führen.Vacuum passages in the concealment grooves pose a particular challenge because these concealment grooves are relatively narrow. Conventionally, for their introduction after the carrier has been shaped, further work steps are required, which thus lead to increased production costs.

Darstellung der ErfindungPresentation of the invention

Die vorliegende Erfindung wurde durchgeführt, um die zuvor genannten Probleme zu lösen, und es ist ein Ziel der Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, mit dem Vakuumdurchgänge in einem Naturfaser-Träger bereits bei dessen Herstellung, insbesondere beim Verpressen in eine dreidimensionale Struktur, in einem Arbeitsgang vorgesehen werden können.The present invention was carried out in order to solve the aforementioned problems, and it is an object of the invention to provide a method with which vacuum passages in a natural fiber carrier already during its production, in particular when pressed into a three-dimensional structure, in one operation can be provided.

Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind den weiteren abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.The object according to the invention is achieved by a method according to claim 1. Preferred embodiments can be found in the further dependent claims.

Kerngedanke der vorliegenden Erfindung ist es dabei, dass die Naturfasern des Trägers verdrängt werden, anstelle nach der Ausformung des Trägers beispielsweise mit Hilfe eines trennenden Arbeitsschrittes Durchgänge auszustanzen oder mittels Laser einzubringen.The core idea of the present invention is that the natural fibers of the carrier are displaced, instead of punching out passages after the carrier has been shaped, for example with the aid of a separating work step or introducing them by means of a laser.

Hierzu stellt Anspruch 1 ein Verfahren zum Herstellen von Vakuumdurchgängen in einem Träger bereit. Der Träger ist derart ausgestaltet um einen Unterdruck von einer Seite des Trägers zu einer anderen Seite des Trägers zu übertragen und wobei der Traäger aus Natrufaser-Poypropylen ausgebildet ist. Das Verfahren umfasst folgende Arbeitsschritte : Einlegen eines zumindest teilweise warmen Trägerrohlings in ein Werkzeug mit Werkzeughälften, Schließen des Werkzeugs durch Annähern der Werkzeughälften, Verdrängen der Fasern des Trägerrohlings beim Schließen des Werkzeuges zum Ausbilden eines Durchgangs, Aufbringen eines Kaschiermaterials auf den Träger mittels Vakuumkaschieren und Vorsehen des Vakuumdurchgangs im Bereich einer Naht des Kaschiermaterials als Nahtgraben des auszubildenden Trägers, sodass die Naht in den Nahtgraben eintauchen kann.To this end, claim 1 provides a method for producing vacuum passages in a carrier. The carrier is designed in such a way as to transmit a negative pressure from one side of the carrier to another side of the carrier and wherein the carrier is made from sodium fiber polypropylene. The method comprises the following work steps: inserting an at least partially warm carrier blank into a tool with tool halves, closing the tool by bringing the tool halves closer, displacing the fibers of the carrier blank when closing the tool for forming a passage, applying a lamination material to the carrier by means of vacuum lamination and providing the vacuum passage in the area of a seam of the lamination material as a seam trench of the carrier to be formed, so that the seam can dip into the seam trench.

Durch das Verdrängen der Fasern während des Schließens des Werkzeugs ist es möglich, Durchgänge im Trägerrohling auszubilden. Somit werden die Durchgänge bereits beim Ausformen des Trägers selbst eingebracht. Das Ausformen des Trägers findet durch das Schließen der Werkzeughälften statt. Weiter hat dies zum Vorteil, dass beim späteren Vakuumkaschieren auf dem Träger ein Kaschiermaterial aufgebracht wird, und ein Verbindungsbereich (Nähte) in diesem Nahtgraben (Kaschiernut) eintauchen. In einer anderen Variante wird der Durchgang im Bereich eines Radius des auszubildenden Trägers vorgesehen.By displacing the fibers while the tool is being closed, it is possible to form passages in the carrier blank. In this way, the passages are introduced when the carrier itself is being formed. The carrier is shaped out by closing the mold halves. This also has the advantage that during the subsequent vacuum lamination, a lamination material is applied to the carrier and a connection area (seams) dip into this seam trench (lamination groove). In another variant, the passage is provided in the area of a radius of the carrier to be formed.

Ein nachfolgender Arbeitsschritt (beispielsweise Ausstanzen) ist folglich nicht erforderlich. Hierdurch kann das Verfahren vereinfacht, und die Verfahrensdauer verkürzt werden. Dies wiederum führt zu geringeren Herstellungskosten. Auch ist es nicht erforderlich, weitere Werkzeuge bereitzustellen, beispielsweise zum Ausstanzen oder zum Einbringen der Vakuumdurchgänge mittels Laser.A subsequent work step (for example punching out) is therefore not required. This can simplify the process and shorten the duration of the process. This in turn leads to lower manufacturing costs. It is also not necessary to provide further tools, for example for punching out or for introducing the vacuum passages by means of a laser.

Dabei ist es bevorzugt, dass der in das Werkzeug eingelegte Trägerrohling in dem Bereich, in dem der Trägerrohling am Werkzeug anliegt abkühlt. Dies kann durch das Werkzeug selbst bedingt werden. Alternativ ist es beispielsweise möglich, die Temperatur des Werkzeuges über eine Kühleinrichtung zu steuern. Durch die genannten Maßnahmen ist es möglich, das Verdrängen der Fasern vorteilhaft zu begünstigen, indem bestimmte Abschnitte bereits abgekühlt sind, während in anderen Bereichen, in denen ein Durchgang vorgesehen wird, der Trägerrohling, insbesondere die Kunststoffmatrix, noch nicht oder noch nicht vollständig abgekühlt ist.It is preferred that the carrier blank inserted into the tool cools down in the area in which the carrier blank rests on the tool. This can be caused by the tool itself. Alternatively, it is possible, for example, to control the temperature of the tool via a cooling device. The measures mentioned make it possible to favor the displacement of the fibers in that certain sections have already cooled down, while in other areas in which a passage is provided, the carrier blank, in particular the plastic matrix, has not yet or not completely cooled down .

In einer weiteren Ausführungsform ist es vorgesehen, dass das Verdrängen der Fasern durch eine Verstellbewegung eines Vorsprungs in Form einer Spitze, eines Bogens oder eines Zahns hergestellt wird. Ein solcher Vorsprung ist hierbei an einer der Werkzeughälften vorgesehen während es im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens auch möglich ist, die Vakuumdurchgänge ohne zusätzliche Verstellbewegung einzubringen, können durch diesen Mechanismus die Werkzeughälften zuerst geschlossen werden. Der Vorsprung sollte im geschlossen Zustand einen ausreichend kleinen Abstand zu dessen gegenüberliegender Werkzeughälfte aufweisen, um das Einbringen von durchgehenden VAkuumduurchgängen zu gewährleisten. Bevorzugt ist ein Abstand von maximal 0,06 mm, besonders bevorzugt von 0,02 mm.In a further embodiment it is provided that the displacement of the fibers is produced by an adjustment movement of a projection in the form of a point, an arch or a tooth. Such a projection is provided on one of the tool halves, while it is also possible within the scope of the method according to the invention to introduce the vacuum passages without an additional adjustment movement, the tool halves can first be closed by this mechanism. In the closed state, the projection should have a sufficiently small distance from its opposite tool half in order to ensure the introduction of continuous vacuum ducts. A distance of at most 0.06 mm is preferred, particularly preferably 0.02 mm.

In einer weiteren Variante des Verfahrens wird der Vorsprung, der jeweils zum Ausbilden eines Durchgangs verwendet wird, zumindest abschnittsweise erwärmt. Dies begünstigt zusätzlich das Verdrängen der Fasern und/oder der Matrix des Trägerrohlings. Ferner löst sich der Vorsprung beim Öffnen des Werkzeugs leichter vom Trägerrohling.In a further variant of the method, the projection, which is used in each case to form a passage, is heated at least in sections. This also favors the displacement of the fibers and / or the matrix of the carrier blank. Furthermore, the projection detaches itself more easily from the carrier blank when the tool is opened.

Ferner kann es vorgesehen sein, dass das Einlegen des Trägerrohlings in das Werkzeug derart erfolgt, dass der Trägerrohling auf einer der Werkzeughälften aufliegt und eine Sichtseite des auszubildenden Trägers von dieser Werkzeughälfte wegweist. Die Sichtseite ist hierbei die Seite des Trägers, die bei Verwendung des Trägers (beispielweise als Verkleidungsteil) in die später sichtbare Richtung weist. Allerdings muss die Sichtseite selbst nicht sichtbar sein, insbesondere wenn mit Vakuumkaschieren eine weitere Schicht auf den Träger aufgetragen wird.Furthermore, it can be provided that the carrier blank is inserted into the tool in such a way that the carrier blank rests on one of the tool halves and a visible side of the carrier to be formed points away from this tool half. The visible side here is the side of the carrier which, when the carrier is used (for example as a trim part), points in the direction that will later be visible. However, the visible side itself does not have to be visible, especially if another layer is applied to the carrier with vacuum lamination.

In einer Ausführungsform findet das Verdrängen der Fasern des Trägerrohlings beim Schließen des Werkzeuges zum Ausbilden eines Durchgangs von der späteren Sichtseite des Trägers statt. Hierdurch wird verhindert, dass der ggf. durch das Verdrängen entstehende Grat nicht an der Sichtseite des Trägers vorliegt. Unter Sichtseite ist diesbezüglich nicht zwangsläufig eine im Einbauzustand sichtbare Seite zu verstehen, sondern insbesondere die Seite, die ein Dekor aufweist, z.B. kaschiert ist, welches im Einbauzustand sichtbar ist.In one embodiment, the fibers of the carrier blank are displaced when the tool is closed to form a passage from the later visible side of the carrier. This prevents the burr that may possibly arise as a result of the displacement from not being present on the visible side of the carrier. In this regard, the visible side does not necessarily mean a side that is visible in the installed state, but in particular the side that has a decoration, e.g. is laminated, which is visible in the installed state.

FigurenlisteFigure list

1 shows a preferred embodiment of the method according to the invention, in which a passage is provided in a seam trench and is introduced with a projection in the form of a point.
2 shows an alternative preferred embodiment of a tool half with a projection for the method according to the invention, in which a passage with a projection in the form of an arc is provided for displacing fibers.
3 shows a further preferred embodiment of the method according to the invention, in which a passage is produced in the region of a radius section of the carrier.

Detaillierte Beschreibung der bevorzugten AusführungsformenDetailed description of the preferred embodiments

Nachfolgen werden anhand der 1 bis 3 drei bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung rein beispielhaft beschrieben. Hierbei ist anzumerken, dass die genannten Ausführungsformen auch in Kombination miteinander ausgeführt, und Einzelaspekte der beschriebenen Verfahren miteinander kombiniert werden können.Successors are based on the 1 to 3 three preferred embodiments of the present invention described purely by way of example. It should be noted here that the embodiments mentioned can also be carried out in combination with one another, and individual aspects of the described methods can be combined with one another.

1 betrifft eine Verfahrensvariante, bei der ein Vakuumdurchgang 12 im Bereich eines Nahtgrabens 11 (bspw. 3 mm breit) des Trägerrohlings 10 während der Ausbildung des Trägers hergestellt wird. Wird der Träger anschließend beispielsweise mit einer Lederoptik kaschiert, so wird in diesem Nahtgraben 11 eine Naht aufgenommen. Während in der Schnittansicht von 1 lediglich ein Vakuumdurchgang gezeigt wird, ist ersichtlich, dass entlang des Nahtgrabens 11 mehrere solcher Vakuumdurchgänge in bestimmten Abständen vorgesehen sind. 1 relates to a variant of the method in which a vacuum passage 12th in the area of a seam trench 11 (e.g. 3 mm wide) of the carrier blank 10 is made during the formation of the carrier. If the carrier is then laminated with a leather look, for example, then there is a seam trench in this 11 added a seam. While in the sectional view of 1 only one vacuum passage is shown, it can be seen that along the seam trench 11 several such vacuum passages are provided at certain intervals.

Zur Herstellung eines Vakuumdurchgangs 12 weist die eine Werkzeughälfte 2 einen Vorsprung 1 in Form einer Spitze auf. Die gegenüberliegende, weitere Werkzeughälfte ist nicht explizit dargestellt.To create a vacuum passage 12th has one tool half 2 a head start 1 in the form of a point. The opposite, further tool half is not explicitly shown.

Der Vorsprung 1 umfasst dabei einen zylindrischen Körper 3, der an einem von der einen Werkzeughälfte 2 weg weisenden Ende spitz zuläuft. Ferner umfasst der Vorsprung 1 eine Schräge 4, die sich ausgehend vom zylindrischen Körper 3 in Richtung der einen Werkzeughälfte 2 aufweitet. Die Neigung der Schräge 4 wird derart groß gewählt, um das Bauteil nach dem nachfolgend beschriebenen Verfahren leicht entnehmen zu können, jedoch ausreichend klein, damit der auszubildende Vakuumdurchgang 12 nicht über den Nahtgraben hinausgeht.The lead 1 comprises a cylindrical body 3 that on one of the one tool half 2 the end pointing away tapers to a point. The projection further comprises 1 a slope 4th starting from the cylindrical body 3 in the direction of one mold half 2 expands. The slope of the slope 4th is chosen so large that the component can be easily removed using the method described below, but sufficiently small for the vacuum passage to be formed 12th does not go beyond the seam trench.

Zur Herstellung des Vakuumdurchgangs 12 wird der Trägerrohling 10, der aus einem Naturfaser-Polypropylen-Werkstoff besteht, im warmen Zustand in ein Werkzeug 2 eingelegt. Die eine Werkzeughälfte 2 ist wie bereits beschrieben mit dem Vorsprung 1 versehen, so dass nach Einlegen des Trägerrohlings 10 auf die eine Werkzeughälfte 2 und Aufbringen einer Druckkraft durch die andere Werkzeughälfte beim Schließen des Werkzeuges durch Verdrängen der Naturfasern des Trägerrohlings 10 ein Vakuumdurchgang 12 ausgebildet wird. Beim Schließen der Werkzeughälften liegt zwischen dem Vorsprung 1 der einen Werkzeughälfte 2 und der anderen Werkzeughälfte ein ausreichend kleiner Abstand von maximal 0,02 mm vor.To create the vacuum passage 12th becomes the carrier blank 10 , which consists of a natural fiber polypropylene material, into a tool when it is warm 2 inserted. One half of the tool 2 is as already described with the lead 1 provided so that after inserting the carrier blank 10 on one half of the tool 2 and applying a pressure force through the other tool half when closing the tool by displacing the natural fibers of the carrier blank 10 a vacuum passage 12th is trained. When closing the mold halves lies between the projection 1 of one tool half 2 and the other tool half a sufficiently small distance of a maximum of 0.02 mm.

Dadurch, dass die Matrix des Trägerrohlings zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig ausgekühlt ist, lässt sich der Vakuumdurchgang durch Verdrängen der Matrix und der Fasern, und ohne Trennen der Matrix oder der Fasern, erreichen.Because the matrix of the carrier blank has not yet cooled down completely at this point in time, the vacuum passage can be achieved by displacing the matrix and the fibers and without separating the matrix or the fibers.

Nachdem der Vakuumdurchgang 12 im Trägerrohling 10 wie in 1 dargestellt ausgebildet wurde, kann das Bauteil leicht entnommen werden, da die Neigung der Schräge 4 des Vorsprungs 1 in dem Bereich, in dem der Vakuumdurchgang 12 ausgebildet wurde, relativ groß gewählt ist.After the vacuum passage 12th in the carrier blank 10 as in 1 shown, the component can be easily removed because of the inclination of the bevel 4th of the projection 1 in the area where the vacuum passage 12th was formed, is chosen to be relatively large.

In 1 ist in der schematischen Querschnittsdarstellung lediglich eines Vorsprungs im Bereich des Nahtgrabens 11 dargestellt. Über die Länge des Nahtgrabens 11 sind jedoch mehrere solcher Vorsprünge 1 im Werkzeug 2 vorgesehen. Auf diese Weise wird eine Reihe von Vakuumdurchgängen 12 im Bereich des Nahtgrabens 11 hergestellt.In 1 is in the schematic cross-sectional view only a projection in the area of the seam trench 11 shown. Over the length of the seam trench 11 however, there are several such protrusions 1 in the tool 2 intended. This will make a series of vacuum passes 12th in the area of the seam ditch 11 produced.

Die Vorsprünge 1 in Form von Spitzen können dabei entweder an der einen oder der anderen Werkzeughälfte vorgesehen sein (also obere oder untere Werkzeughälfte). Ferner ist es möglich, die Vorsprünge 1 entweder, wie in 1 dargestellt, in die eine Werkzeughälfte 2 zu integrieren, oder diese durch eine zusätzliche Bewegung mittels sogenannter Schieber in die in 1 dargestellte Position zu bringen. Durch solche Schieber sind die Vorsprünge bei einer solchen Variante aus einer zurückgezogenen Position in eine zur gegenüberliegenden Werkzeughälfte hervorstehenden Position ausfahrbar. Beispielsweise können die Schieber nach Schließen der Werkzeughälften bewegt werden.The protrusions 1 in the form of tips can be provided either on one or the other tool half (ie upper or lower tool half). It is also possible to use the projections 1 either, as in 1 shown, in which one tool half 2 to integrate, or by an additional movement using so-called sliders in the in 1 to bring the position shown. By means of such slides, the projections in such a variant can be extended from a retracted position into a position protruding towards the opposite tool half. For example, the slides can be moved after the mold halves have been closed.

Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Werkzeughälfte 2, um Vakuumdurchgänge 12 in den Trägerrohling 10 einzubringen, wird in 2 dargestellt. Der Trägerrohling ist in 2 nicht explizit dargestellt, jedoch ergibt sich aus einer Zusammenschau mit 1, dass auch der Vorsprung 1 dieser Ausführungsform zum eingelegten Trägerrohling weist, um bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens einen Durchgang in den Trägerrohling einzubringen. Der Vorsprung 1 an der Werkzeughälfte 2 gemäß 2 ist als Bogen mit einer runden Schräge 4 gestaltet. Die Ausführung des Vorsprungs 1 mit einer abgerundeten Schräge 4 erleichtert zum einen das Verdrängen der Naturfasern des Trägerrohlings 10 und zum anderen löst sich der Vorsprung 1 leichter vom Trägerrohling 10 bei der Entnahme.Another preferred embodiment of the tool half 2 to make vacuum passages 12th into the carrier blank 10 will be brought in 2 shown. The carrier blank is in 2 not explicitly shown, but results from a synopsis with 1 that also the lead 1 of this embodiment to the inserted carrier blank in order to make a passage in the carrier blank when the method according to the invention is carried out. The lead 1 on the mold half 2 according to 2 is as an arch with a round slope 4th designed. The execution of the projection 1 with a rounded slope 4th On the one hand, it facilitates the displacement of the natural fibers of the carrier blank 10 and on the other hand, the lead is loosening 1 lighter from the carrier blank 10 when removing.

3 zeigt eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. Hierbei werden die untere und die obere Werkzeughälfte verwendet, um die Materialverdrängung zu realisieren. An Stelle einer Spitzenform gemäß Ausführungsform 1 werden bei dieser Verfahrensvariante in bestimmten Abständen Vorsprünge 1 in Gestalt von Zähnen vorgesehen, die durch das Aneinandergleiten der beiden Werkzeughälften eine Verdrängung der Naturfasern in diesem Bereich bereitstellen. Somit wird ein Vakuumdurchgang 12 nach Abschluss des Schließvorgangs des Werkzeugs ausgebildet. Die Zähne 1 verfügen über ein abgeflachtes oberes Ende. Dies erleichtert das Verdrängen der Fasern des Trägerrohlings 10 und verhindert ein Ausstanzen des Vakuumdurchgangs 12 mit ungewolltem Materialabtrag. 3 shows a further preferred embodiment of the method according to the invention. The lower and upper mold halves are used to achieve the material displacement. Instead of a tip shape according to the embodiment 1 In this variant of the method, protrusions are created at certain intervals 1 provided in the form of teeth which, by sliding the two tool halves together, displace the natural fibers in this area. Thus it becomes a vacuum passage 12th formed after completion of the closing process of the tool. The teeth 1 have a flattened top. This facilitates the displacement of the fibers of the carrier blank 10 and prevents the vacuum passage from being punched out 12th with unwanted material removal.

Bei den beschriebenen Verfahrensvarianten werden somit durch eine Scherung und ein Verdrängen der Naturfasern die Vakuumdurchgänge 12 vorgesehen. Dies hat gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil, dass die beim Materialabtrag/der Materialtrennung entstehenden Grate vermieden werden.In the process variants described, the vacuum passages are thus created by shearing and displacing the natural fibers 12th intended. Compared to the prior art, this has the advantage that the burrs that occur during material removal / material separation are avoided.

Ein NF-PP-Trägerrohling wird dabei im erwärmten Zustand in ein kaltes Werkzeug eingebracht. Somit kühlt der Trägerrohling 10 bereits in dem Bereich teilweise aus, der direkt mit der kalten Werkzeughälfte 2 in Kontakt kommt. In dem Bereich, in dem der Vorsprung 1 den Trägerrohling 10 durchdringt, ist zumindest an dem des Vorsprungs 1 gegenüberliegenden Abschnitt des Trägerrohlings 10 kein solcher Kontakt zwischen dem Trägerrohling 10 und der Werkzeughälfte 2 vorgesehen, da der Vorsprung 1 in einen Hohlraumbereich eindringen muss. Demnach ist dieser Bereich des Trägerrohlings 10 noch nicht ausgekühlt. Dies erleichtert ein Verdrängen der Naturfasern, stellt jedoch sicher, dass die bereits ausgekühlten Abschnitte des Trägerrohlings 10 nicht weiter verschoben werden.A NF-PP carrier blank is placed in a cold mold while it is heated. The carrier blank thus cools 10 already partially out in the area directly with the cold mold half 2 comes into contact. In the area where the ledge 1 the carrier blank 10 penetrates, is at least that of the projection 1 opposite portion of the carrier blank 10 no such contact between the carrier blank 10 and the tool half 2 provided as the projection 1 must penetrate into a cavity area. Accordingly, this area is the carrier blank 10 not yet cooled down. This makes it easier to displace the natural fibers, but ensures that the sections of the carrier blank that have already cooled down 10 cannot be postponed any further.

Obwohl in den dargestellten Ausführungsformen der Vorsprung 1 an einer in der Abbildung unten dargestellten Werkzeughälfte 2 angebracht ist, ist es bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass diese an der oberen Werkzeughälfte angebracht sind. Demnach ändert sich die Eindringrichtung des Vorsprungs 1 in den Trägerrohling.Although in the illustrated embodiments the projection 1 on a tool half shown in the figure below 2 is attached, it is provided in a further preferred embodiment that these are attached to the upper tool half. Accordingly, the direction of penetration of the protrusion changes 1 into the carrier blank.

In der in den 1 und 3 dargestellten Anordnung ist die Sichtseite „nach oben“ weisend vorgesehen, also in die von der (unteren) Werkzeughälfte 2 wegweisenden Richtung.In the in the 1 and 3 The arrangement shown is intended to point “upwards”, that is, into the side of the (lower) tool half 2 groundbreaking direction.

Allerdings kann es, wie erwähnt, gewünscht sein, dass das Eindringen des Vorsprungs 1 von der späteren Sichtseite des Trägers her stattfindet, weil trotz des Konzepts des Verdrängens der Fasern durch die Einbringung des Durchgangs ein Grat entstehen kann. Falls ein solcher Grat entsteht, soll dieser ggf. nicht an der Sichtseite des Trägers vorliegen. Demnach kann es vorgesehen sein, dass der Vorsprung 1 an der „oberen“ Werkzeughälfte vorgesehen ist, und damit sie/er von der Sichtseite des auszubildenden Trägers in den Trägerrohling eindringt. Wie bereits erwähnt ist die „Sichtseite“ selbst üblicherweise nicht am fertig gestellten, also vakuumkaschierten Träger, sichtbar, sondern weist vielmehr zur sichtbaren Fläche des fertig gestellten Bauteils.However, as mentioned, it may be desirable for the protrusion to penetrate 1 takes place from the later visible side of the carrier, because despite the concept of displacing the fibers, a burr can arise through the introduction of the passage. If such a burr occurs, it should not be present on the visible side of the carrier. Accordingly, it can be provided that the projection 1 is provided on the "upper" tool half, and so that she / he penetrates the carrier blank from the visible side of the carrier to be formed. As already mentioned, the “visible side” itself is usually not visible on the finished, ie vacuum-laminated carrier, but rather points towards the visible surface of the finished component.

Claims

A method for producing vacuum passages (12) in a carrier, the carrier being designed in such a way as to transmit a negative pressure from one side of the carrier to another side of the carrier and the carrier being made from natural fiber polypropylene, with the following steps: - Inserting an at least partially warm carrier blank (10) into a tool with tool halves, - Closing the tool by bringing the tool halves (2) closer together and thereby forming the carrier from the carrier blank, - Displacement of the fibers of the carrier blank (10) when closing the tool and shaping the carrier and thereby forming a passage, - Applying a lamination material to the carrier by means of vacuum lamination and providing the vacuum passage (12) in the area of a seam of the lamination material as a seam trench of the carrier to be formed, so that the seam can dip into the seam trench.

Procedure according to Claim 1 , in which the carrier blank (10) is cooled in the area in which it rests against one of the tool halves (2).

Procedure according to Claim 1 or 2 , in which the displacement of the fibers is produced by a projection (1) provided on one of the tool halves (2) in the form of a point, an arc or a tooth.

Procedure according to Claim 3 , in which the projection (1) is firmly attached to one of the tool halves (2) so that the vacuum passages (12) can be introduced without an additional adjustment movement.

Procedure according to Claim 3 , in which the displacement of the fibers is carried out by an adjustment movement of the projection (1) relative to the tool half (2).

Procedure according to Claim 3 , in which the projection (1) is heated at least in sections.

Method according to one of the preceding claims, in which the carrier blank (10) is inserted into the tool in such a way that the carrier blank (10) rests on one of the tool halves (2) and a visible side of the carrier to be formed points away from this tool half.

Procedure according to Claim 7 , in which the displacement of the fibers of the carrier blank (10) takes place when the tool is closed to form a vacuum passage (12) from the later visible side of the carrier.