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Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auslösen einer bildgebenden Vorrichtung sowie eine bildgebende Vorrichtung. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere eine Verbesserung eines Verfahrens zum selbsttätigen Auslösen einer bildgebenden Vorrichtung.
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Im Stand der Technik sind verschiedene Verfahren zum Selbstauslösen einer bildgebenden Vorrichtung bekannt. Am weitesten bekannt ist hierbei das Vorgehen, nach dem Betätigen eines Auslösers durch einen Anwender eine vorgegebene oder vorgebbare Zeitdauer verstreichen zu lassen, um dem Anwender bzw. Fotografen Zeit zu geben, bis zum Auslösen, also Durchführen des Bildaufnahmeschrittes, selbst Position in der Motivanordnung beziehen zu können. Die
DE 698 24 101 T2 zeigt eine Kamera mit mechanischem Selbstauslöser. Die Möglichkeit, den Fotografen durch eine Verzögerung des Auslösevorgangs selbst Teil der Motivanordnung werden lassen zu können, birgt jedoch die Gefahr, dass der Fotograf unter Zeitdruck seinen Platz in der Motivanordnung einnehmen muss. Es wäre daher wünschenswert, ein verbessertes Verfahren zum Auslösen einer bildgebenden Vorrichtung sowie eine verbesserte Vorrichtung, welche eingerichtet ist, das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen, zu haben.
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Offenbarung der Erfindung
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Auslösen einer bildgebenden Vorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 1 sowie eine bildgebende Vorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 5 stellen eine signifikante Verbesserung eines zeitversetzten Auslösens bereit. Unter einer bildgebenden Vorrichtung im Sinne der vorliegenden Erfindung seien alle möglichen Vorrichtungen zur Aufnahme und Speicherung von statischen oder bewegten Bildern verstanden, insbesondere Digitalkameras sowie digitale Filmkameras. Erfindungsgemäß weist die Vorrichtung einen so genannten Hilfssensor auf, der nicht demjenigen Sensor entspricht, welcher zur eigentlichen Bildgebung Verwendung findet. Mit anderen Worten wird ein zweiter Sensor vorgesehen, welcher insbesondere, aber nicht notwendigerweise ausschließlich, für die Erkennung eines günstigen Auslösezeitpunkts, also die Bildgebung durch den Hauptsensor, Verwendung findet. Hierzu wird zunächst der Hilfssensor aktiviert. Dies kann beispielsweise durch Drücken des Auslösers durch einen Anwender der bildgebenden Vorrichtung geschehen, sofern die bildgebende Vorrichtung zuvor für das Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet wurde. Dies kann wiederum beispielsweise durch eine separate Eingabevorrichtung, wie beispielsweise einen Knopf, geschehen, alternativ jedoch auch durch die Navigation zu einem entsprechenden Menüpunkt in einem Menü der bildgebenden Vorrichtung. Im Ansprechen auf das Aktivieren des Hilfssensors durch den Anwender werden Signale vom Hilfssensor aufgenommen, welche insbesondere von der abzulichtenden Motivanordnung stammen und einen engen kausalen Bezug zu einem günstigen Zeitpunkt zum Auslösen des Bildgebungsschrittes haben. Unter „Signalen der Motivanordnung“ seien im Rahmen der vorliegenden Erfindung daher für einen selbsttätigen Auslösevorgang spezifische Signale wie beispielsweise Handzeichen, Gestik, Mimik, sowie konkrete Kommandos (optisch erfassbare Handzeichen wie auch akustisch erfassbare Signale wie z.B. Stimmkommandos) verstanden. Sobald die erste Signalform vom Hilfssensor aufgenommen worden ist, erfolgt ein Vergleich des Aufnahmeergebnisses mit Datensätzen, welche zu einem früheren Zeitpunkt aufgenommen oder herstellerseitig in der bildgebenden Vorrichtung hinterlegt worden sind. Sobald das erste Vergleichsergebnis vorliegt, kann anhand herstellerseitig vordefinierter Schwellwerte oder anwenderseitig vorkonfigurierter Schwellwerte das Ergebnis des Vergleiches klassifiziert werden. Mit anderen Worten kann eine Abweichung des gerade aufgenommenen Signals von dem zuvor aus dem Speicher geladenen Signal dahingehend bewertet werden, ob ein vorgegebener Schwellwert durch diese Abweichung eingehalten oder überschritten wird. Anschließend wird die bildgebende Vorrichtung ausgelöst, sofern das Ergebnis des Vergleiches und/oder der Klassifikation unterhalb des Schwellwertes liegt, die zuvor hinterlegte Bedingung also eingehalten ist. Dabei wird vor dem Auslösen der bildgebenden Vorrichtung überprüft, ob seit dem Aktivieren des Hilfssensors eine vordefinierte erste Zeitdauer verstrichen ist. Dies kann beispielsweise dann von Vorteil sein, wenn ein impulshaltiges akustisches Signal, welches der Hilfssensor empfangen hat, dem Vergleich und/oder Klassifikation zugrunde gelegt werden soll. Wird nämlich beispielsweise nach einem Aktivieren des Hilfssensors die bildgebende Vorrichtung unvorsichtig abgelegt, können die Erschütterungen eine akustische Stoßfunktion bzw. Impulsfunktion bewirken, welche einem im Speicher abgelegten Datensatz derart ähnlich ist, dass ein ungewolltes Auslösen der bildgebenden Vorrichtung erfolgt, ohne dass der Fotograf selbst Position innerhalb der Motivanordnung beziehen konnte. Mit anderen Worten kann somit eine so genannte „Totzeit“ vorgesehen werden, innerhalb welcher vom Hilfssensor aufgenommenen Signale noch nicht zum Auslösen der bildgebenden Vorrichtung führen. Selbstverständlich kann diese Totzeit entweder minimal, mit anderen Worten rein technisch bedingt, vom Anwender vordefiniert oder werksseitig festgelegt worden sein. Sinnvolle Werte liegen beispielsweise im Intervall von 0 Sekunden bis mehreren Minuten, insbesondere zwischen 3 und 20 Sekunden, bevorzugt zwischen 5 und 10 Sekunden.
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Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
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Bevorzugt kann das erfindungsgemäße Verfahren im Schritt des Vergleichens eine Identifikation von Signalverläufen über der Zeit, insbesondere anhand typischer Dopplerspektren und/oder signifikanter Signalformen, umfassen. Mit Hilfe vom Hilfssensor aufgenommener typischer Dopplerspektren können beispielsweise Änderungen der relativen Entfernung der bildgebenden Vorrichtung von einer Motivanordnung detektiert werden. Auch können durch diese Dopplerspektren typische Bewegungsmuster bzw. typische Bewegungsabläufe erkannt und zum Vergleich herangezogen werden. Für den Fall, dass der Hilfssensor ein akustischer Sensor ist, können insbesondere gezielt von der Motivanordnung abgebbare Signale zum Auslösen der bildgebenden Vorrichtung verwendet werden. Beispielsweise ist es üblich, dass der Fotograf einer Motivanordnung, welche Personen umfasst, vor dem Auslösen ein Signal gibt, um die Personen auf den Auslösevorgang vorzubereiten. Dies geschieht beispielsweise durch Schlüsselworte wie beispielsweise “Vögelchen“ oder die Aufforderung an die Personen, selbst bestimmte Worte zu artikulieren (z.B. “Cheese“). Wird gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Signalanalyseeinrichtung in der bildgebenden Vorrichtung vorgesehen, so können entsprechende akustische Signale die bildgebende Vorrichtung dazu veranlassen, selbsttätig ein Auslösen der bildgebenden Vorrichtung durchzuführen. Alternativ könnten auch impulshaltige Signale wie Schnalzen oder Klatschen, oder auch schrille Töne wie beispielsweise ein Schrei oder ein Pfiff zum Auslösen der bildgebenden Vorrichtung verwendet werden. Selbstverständlich können sämtliche geeignete Signale als Datensätze im Speicher der bildgebenden Vorrichtung vorgehalten und für den Vergleich mit Signalen, welche vom Hilfssensor empfangen worden sind, bereitgehalten werden. Auch können aufgenommene Signale einer ganzen Reihe von im Speicher abgelegten Referenzsignalen nacheinander gegenübergestellt und einer anschließenden Klassifikation zugrundegelegt werden. Für den Fall, dass als Hilfssensor ein Radarsensor oder ein Ultraschallsensor vorgesehen werden, kann es vorteilhaft sein, auch ein entsprechendes Sendeorgan der bildgebenden Vorrichtung vorzuhalten. Die von diesem Senderorgan abgestrahlten Signale würden dann von der Motivanordnung reflektiert, von dem Hilfssensor aufgenommen und anschließend verglichen und/oder klassifiziert werden, um ggf. ein Auslösen der bildgebenden Vorrichtung besonders zuverlässig anzustoßen.
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Insbesondere vorteilhaft kann es sein, das Aktivieren des Hilfssensors im Ansprechen auf eine Eingabe eines Anwenders der bildgebenden Vorrichtung um eine vordefinierte zweite Zeitdauer verzögert erfolgen zu lassen. Mit anderen Worten löst die Anwendereingabe, welche das Aktivieren des Hilfssensors zur Folge hat, zunächst ein Verzögerungsglied, wie beispielsweise einen Timer, aus, nach dessen Ablauf der Hilfssensor aktiviert wird. Dies gibt dem Anwender der bildgebenden Vorrichtung Zeit, nach dem Aktivieren des Hilfssensors zunächst selbst Teil der Motivanordnung zu werden, und während der Verzögerungszeit keine Signale durch den Hilfssensor aufzunehmen. Hierdurch wird Energie gespart und Rechenleistung steht für gegebenenfalls parallel ablaufende Prozesse zur Verfügung. Sinnvolle Werte für die zweite Zeitdauer liegen beispielsweise im Intervall von 0 Sekunden bis mehreren Minuten, insbesondere zwischen 3 und 20 Sekunden, bevorzugt zwischen 5 und 10 Sekunden.
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Insbesondere vorteilhaft kann weiter vorgesehen sein, das erfindungsgemäße Verfahren dahingehend weiterzubilden, dass zuvor aufgenommene Bewegungsmuster bzw. Aufnahmeszenarien als Referenzdatensätze in einem Speicher der bildgebenden Vorrichtung hinterlegt werden. Beispielsweise kann ein Klatschen, ein Pfeifen, ein bestimmtes Sprachkommando oder ein bestimmtes Bewegungsmuster vom Hilfssensor aufgenommen und die bildgebende Vorrichtung mit dem jeweiligen Signal gefüttert bzw. angelernt werden. Selbstverständlich können hierzu auch mehrere ähnliche Signale aufeinanderfolgend aufgenommen werden, um beispielsweise eine gewisse Varianz bzw. Toleranz gegenüber Abweichungen zwischen gleichartigen Signalen bei dem Vergleich und/oder bei der Klassifikation zuzulassen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine bildgebende Vorrichtung zur Verfügung gestellt, welche die Merkmale gemäß Anspruch 5 umfasst. Gemäß diesem Aspekt ist der Hilfssensor zum Aufnehmen von Signalen eingerichtet, die insbesondere von einer abzulichtenden Motivanordnung stammen können. Diese Signale werden an den Prozessor der bildgebenden Vorrichtung weitergeleitet, wobei der Prozessor einen Vergleich ausführen kann, bei welchem mittels des Hilfssensors aufgenommene Signale mit im Speichermittel gespeicherten Datensätzen repräsentierend zuvor gespeicherte Signale verglichen werden. Basierend auf diesem Vergleich und einer vorab definierten zulässigen Varianz bzw. Toleranz bzw. einem entsprechenden Schwellwert kann das Ergebnis dieses Vergleiches durch den Prozessor klassifiziert werden. Mit anderen Worten kann der Prozessor entscheiden, ob die Abweichung zwischen dem soeben aufgenommenen Signal und einem entsprechenden gleichartigen, im Speichermittel hinterlegten Signal gering genug ist. Anschließend setzt der Prozessor den Bildgebungsvorgang dergestalt in Gang, dass der Hauptsensor zur Bildgebung eine Abbildung der Motivanordnung durchführt. Ferner ist vorgesehen, dass der Prozessor vor dem Auflösen der bildgebenden Vorrichtung, also vor dem eigentlichen Bildgebungsvorgang, überprüft, ob seit dem Aktivieren des Hilfssensors eine vordefinierte erste Zeitdauer bereits verstrichen ist. Diese vordefinierte erste Zeitdauer kann beispielsweise technisch bedingt sein, minimal veranschlagt werden oder einer geeigneten, zuvor festgelegten Zeitdauer entsprechen, welche für den Anwender als (erste) Verzögerung zwischen dem Vorgang des Aktivierens des Hilfssensors und dem Auslösen der bildgebenden Vorrichtung, also dem eigentlichen Bildgebungsvorgang, genehm erscheint. Sinnvolle Werte liegen beispielsweise im Intervall von 0 Sekunden bis mehreren Minuten, insbesondere zwischen 3 und 20 Sekunden, bevorzugt zwischen 5 und 10 Sekunden.
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Insbesondere bevorzugt kann der Prozessor weiter eingerichtet sein, Signalanalysealgorithmen auf Grund der vom Hilfssensor empfangenen Signale durchzuführen. Somit kann beispielsweise zunächst entschieden werden, mit welchem der gespeicherten Referenzsignale ein kürzlich aufgenommenes Hilfssensorsignal zu vergleichen ist. Wie weiter oben in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ausgeführt, können die Signale der Motivanordnung ein breites Spektrum an Merkmalen zum Vergleich und/oder zur Klassifikation der Motivanordnung als zur Ablichtung geeignet umfassen. Beispielsweise kann mittels Analyse der Dopplerspektren der Motivanordnung auf eine Veränderung der relativen Entfernung zwischen der bildgebenden Vorrichtung und der Motivanordnung geschlossen werden. Andererseits können Sprachkommandos oder bestimmte Bewegungsmuster, welche innerhalb der Motivanordnung entstehen bzw. stattfinden, den Prozessor der bildgebenden Vorrichtung darauf schließen lassen, dass ein günstiger Zeitpunkt für ein Auslösen des Bildgebungsverfahrens gekommen ist. Insbesondere kann auch eine maximal zulässige Bewegungsunruhe der Motivanordnung detektiert werden. Mit anderen Worten kann ermittelt werden, ob die von der Motivanordnung stammenden Signale im Wesentlichen über der Zeit unverändert sind, z.B., wenn sich die Personen in der Motivanordnung nicht mehr bewegen. Beispielsweise kann hierzu ein Vergleich zweier zeitlich dicht aufeinander folgend vom Hilfssensor aufgenommener Signale durchgeführt werden, und im Falle lediglich geringer Abweichungen beider Signale voneinander die Vorrichtung ausgelöst, also ein Bildgebungsvorgang durchgeführt werden. Dies bietet den Vorteil, dass eine größtmögliche Schärfe beim Bildgebungsvorgang erzielt wird.
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Insbesondere vorteilhaft kann der Prozessor weiter eingerichtet sein, eine vordefinierbare zweite Verzögerung zwischen dem Betätigen der Einrichtung zum Aktivieren des Hilfssensors und dem tatsächlichen Aktivieren des Hilfssensors zu realisieren. Mit anderen Worten verstreicht zwischen dem Betätigen der Einrichtung zum Aktivieren des Hilfssensors und dem Aktiveren des Hilfssensors eine vordefinierte zweite Zeitdauer, während welcher mittels des Hilfssensors keine Signale der Motivanordnung aufgenommen bzw. verglichen oder gar klassifiziert werden. Während dieser Zeit wird somit Energie gespart und die Rechenleistung steht für gegebenenfalls parallele Prozesse innerhalb der bildgebenden Vorrichtung zur Verfügung. Sinnvolle Werte für die zweite Zeitdauer liegen beispielsweise im Intervall von 0 Sekunden bis mehreren Minuten, insbesondere zwischen 3 und 20 Sekunden, bevorzugt zwischen 5 und 10 Sekunden.
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Insbesondere bevorzugt kann die bildgebende Vorrichtung ein Gehäuse aufweisen, in welchem auch der Hilfssensor untergebracht ist. Vorzugsweise ist gerade im Falle von Kompaktkameras der Hilfssensor miniaturisiert ausgeführt. Sofern vorgesehen kann auch ein etwaiger Sender, also beispielsweise ein Radarsender oder ein Ultraschallsender, innerhalb des Gehäuses der bildgebenden Vorrichtung angeordnet und hierzu insbesondere miniaturisiert ausgeführt sein.
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Sowohl beim erfindungsgemäßen Verfahren als auch bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann es sich bei dem Hilfssensor um einen auf einer Leiterplatte vorgesehenen miniaturisierten Sensor handeln. Dies bietet den Vorteil, dass nicht nur Bauraum innerhalb des Gehäuses der bildgebenden Vorrichtung gespart wird, sondern auch der Energiebedarf des Radarsensors bzw. des akustischen Wandlers im Zuge der Miniaturisierung minimiert wird.
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Sofern der Hilfssensor als akustischer Wandler ausgestaltet ist, kommen als signifikante Signalformen insbesondere Stimmkommandos und/oder impulshaltige und/oder quasi periodische Signale, insbesondere Klatsch- und/oder Schnalz- und/oder Pfeifgeräusche in Frage. Für den Fall, dass alternativ oder zusätzlich ein Radarsensor vorgesehen ist, können die signifikanten Signalformen beispielsweise geeignete Gesten (Winken, Arme in die Luft strecken etc.) oder geeignete Mimik (Lächeln, die Zunge herausstrecken, die Augen weit aufreißen) der Personen in der Motivanordnung umfassen. Insofern kann der Prozessor eingerichtet sein, die Signale des Radarsensors dahingehend auszuwerten, ob alle Personen innerhalb der Motivanordnung ihre Augen geöffnet und ein angenehmes Lächeln aufgesetzt haben. Solche Signale können entweder durch Analyse der Hilfssensorsignale über der Zeit (normale Mimik wechselt zu freundlicher Mimik, also Mund wird breiter und Wangenmuskeln heben sich) oder statischen Vergleich mit im Speicher abgelegten Gesichtsproportionen (mittlere Mundbreite und Wangenmuskelspannung der soeben aufgenommenen Person kommt den Gesichtsproportionen eines als freundlich klassifizierten Datensatzes einer bereits zu einem früheren Zeitpunkt aufgenommenen Person nahe) angestellt werden.
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Zeichnungen
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Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen im Detail beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Digitalkamera als bildgebende Vorrichtung in teilweise aufgebrochener Darstellung vor einer Motivanordnung; und
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2 ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betrieb einer bildgebenden Vorrichtung.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
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Nachfolgend werden unter Bezugnahme auf die 1 und 2 eine bildgebende Vorrichtung sowie ein Verfahren zum Betrieb einer bildgebenden Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung beschrieben.
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1 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Digitalkamera als bildgebende Vorrichtung 1. Die Digitalkamera umfasst ein Gehäuse 2, auf dessen Oberseite ein Knopf als Einrichtung 5 zum Aktivieren eines Hilfssensors 4, z.B. ein Radarsensor, vorgesehen ist. Der Hilfssensor 4 befindet sich auf der Vorderseite des Gehäuses 2 der bildgebenden Vorrichtung 1. Ebenfalls auf der Vorderseite befinden sich ein bei Kameras übliches Blitzlicht 6 sowie ein Objektiv als Hauptsensor 3. Innerhalb des Gehäuses 2 ist ein Prozessor 7 dargestellt, der mit einem Speicherbaustein als Speichermittel 8 in Verbindung steht. Vor der bildgebenden Vorrichtung 1 befinden sich zwei Personen als Motivanordnung M.
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Wird die Einrichtung 5 zum Aktivieren des Hilfssensors 4 von einem Anwender betätigt, wertet der Prozessor 7 vom Hilfssensor 4 stammende Signale dahingehend aus, ob sie mit aus dem Speichermittel 8 abgerufenen Daten zumindest soweit übereinstimmen, dass sie innerhalb eines zulässigen Toleranzbereiches liegen. Sofern sich die im Speichermittel 8 abgelegten Datensätze beispielsweise auf ein Lächeln im Gesicht der Personen innerhalb der Motivanordnung beziehen, veranlasst der Prozessor 7 nach Ablauf einer vordefinierten ersten Zeitdauer den Hauptsensor 3, ein Bild aufzunehmen und im Speichermittel 8 abzulegen, sofern die Personen der Motivanordnung ein den Referenzdatensätzen nahe kommendes Lächeln aufgelegt haben. Alternativ oder zusätzlich können im Speichermittel 8 weitere Datensätze abgelegt werden, welche sich auf andere Signaleigenschaften beziehen. Beispielsweise kann ein Winken einer Person oder mehrerer Personen als wiederkehrende Oszillationsbewegung innerhalb der Motivanordnung M in Form eines Bewegungsmusters im Speichermittel 8 hinterlegt sein und vom Prozessor 7 für einen Vergleich herangezogen werden. So kann erfindungsgemäß ein gelungenes Selbstauslöserbild aufgenommen werden.
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2 zeigt ein Diagramm visualisierend die Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betrieb einer bildgebenden Vorrichtung 1 nach 1. Schritt 100 repräsentiert den Knopfdruck eines Anwenders, also ein Betätigen der Einrichtung 5. Im Anschluss an Schritt 100 wird in Schritt 200 die Weiterverarbeitung des Knopfdrucks verzögert. Diese zweite Verzögerung kann beispielsweise durch einen Software basierten Timer bzw. ein Software basiertes Verzögerungsglied im Prozessor 7 der bildgebenden Vorrichtung 1 erzeugt werden. Gestrichelt angedeutet ist die Option, eine zweite Verzögerung zwischen Knopfdruck und Aktivieren des Hilfssensors (Schritt 300) nicht vorzusehen. Nach dem Aktivieren des Hilfssensors in Schritt 300 werden in Schritt 400 Signale vom Hilfssensor aufgenommen. Nach der Aufnahme der Signale erfolgt in Schritt 500 durch Prozessor 7 ein Speicherabruf von Referenzsignalen aus dem Speichermittel 8. Nachfolgend wird in Schritt 600 ein Vergleich des aufgenommenen Signals mit einem dafür vorgesehenen Referenzsignal durchgeführt. In Schritt 700 erfolgt eine Klassifikation, also ein Entscheidungsvorgang, ob in Anbetracht des Vergleichs (Schritt 600) ein Bildgebungsvorgang durch den Hauptsensor ratsam erscheint. Sofern dies nicht der Fall ist (N), erfolgt in Schritt 300 erneut ein Aktivieren des Hilfssensors.
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Sofern das Ergebnis der Klassifikation als Übereinstimmung zu werten ist (Y) wird in Schritt 800 überprüft, ob eine vordefinierte erste Zeitdauer seit der Aktivierung des Hilfssensors verstrichen ist (z.B. zwischen 3 und 10 Sekunden) und nach Ablauf der Zeitdauer der Hauptsensor ausgelöst. Mit anderen Worten erfolgt erfindungsgemäß ein Bildgebungsvorgang auf Grund eines vom Hilfssensor 4 empfangenen Signals. Es sei darauf hingewiesen, dass erfindungsgemäß auch lediglich eine (die erste oder die zweite) Zeitdauer oder beide Zeitdauern vorgesehen werden kann und beide jeweils auf den Wert „Null“ vordefiniert werden können.
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Ein Kerngedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, in einer bildgebenden Vorrichtung 1 einen Hilfssensor 4 vorzusehen, welcher infolge einer initialen Anwendereingabe (Betätigen der Einrichtung 5 zum Aktivieren des Hilfssensors 4 durch den Anwender) von einer Motivanordnung stammende Signale ihrer Art nach analysiert und mit vordefinierten Referenzsignalen vergleicht. Erst wenn das Ergebnis des Vergleiches als erfolgreich klassifiziert wird, erfolgt ein Auslösen des bildgebenden Hauptsensors.
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Die Merkmale der beschriebenen Ausgestaltungen und Ausführungsbeispiele können in weitem Rahmen miteinander kombiniert und umeinander ergänzt werden. Auch wenn die vorliegende Erfindung anhand der in 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiele konkret und detailliert beschrieben wurde, so ist der Schutzbereich der vorliegenden Erfindung als allein durch die beigefügten Ansprüche beschränkt zu erachten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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