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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bezahlsystem zur bargeldlosen Bezahlung von Waren und Dienstleistungen zwischen einem Bezahler und einem Zahlungsempfänger mit einem Online-Verwaltungsportal, das einen Server aufweist, der Kundendatensätze und Kontodatensätze der Bezahler und der Zahlungsempfänger gespeichert hat, und mit dem Bezahler zugeordneten Endgeräten, die als Mobiltelefone ausgebildet sind und den Zahlungsempfängern zugeordneten Zahlungsempfängerendgeräten. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur bargeldlosen Bezahlung von Waren und Dienstleistungen.
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Bezahlsysteme der vorgenannten Art sind allgemein bekannt und ermöglichen es dem Bezahler, unter Verwendung eines Mobiltelefons Zahlungsvorgänge bargeldlos durchzuführen. Bargeldlose Zahlungsmethoden beispielsweise mit Kreditkarten, Debitkarten oder per Überweisungen verfolgen den Ansatz einer dem Zahlungsvorgang nachgelagerter Wertstellung auf das Gläubigerkonto. Bei Geschäften, die auf diesen Methoden basieren, erhält der Kunde die Ware in der Regel noch bevor der Verkäufer sein Geld erhält. Die Zahlung erfolgt nachträglich und bargeldlos über eine Kontoverbindung. Das Risiko liegt hier auf Seiten des Verkäufers und insbesondere wenn es sich um Kreditkartenkäufe handelt, bei denen eine Bonitätsprüfung teilweise nicht direkt mit dem Zahlungsvorgang durchgeführt wird, auf Seiten der Kreditkartengesellschaft.
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Aus der
US 2002/0181710 A1 ist ein Bezahlsystem der eingangs genannten Art beschrieben. Das aus dieser Druckschrift bekannte Bezahlsystem weist ein Online-Verwaltungsportal auf, das Kundendatensätze und Kontodatensätze der Bezahler und der Zahlungsempfänger gespeichert hat. Außerdem umfasst es den Bezahlern zugeordnete Bezahlerendgeräte, die als Mobiltelefone ausgebildet sind, und den Zahlungsempfängern zugeordnete Zahlungsempfängerendgeräte. Die letztgenannten sind als Barcodelesegeräte oder als Near-Field-Communication Terminals für den Kassenbetrieb in Ladenlokalen der Händler vorgesehen. Das Online-Verwaltungsportal sowie die Bezahler- und Zahlungsempfängerendgeräte sind derart vernetzt und gesteuert, dass bei einem Zahlungsvorgang zwischen dem Bezahler und dem Zahlungsempfänger folgende Schritte ablaufen:
- a) Mit einer ersten Mitteilung werden die Identifizierungscode des Bezahlers und des Zahlungsempfängers sowie die Höhe eines zu zahlenden Betrages von dem Zahlungsempfängerendgerät an das Online-Verwaltungsportal gesendet;
- b) mit einer zweiten Mitteilung übermittelt das Online-Verwaltungsportal eine Anfrage zur Autorisierung des angefragten Zahlungsvorgangs per Kurzmitteilung über ein Mobilnetzwerk an das Mobiltelefon des Bezahlers;
- c) mit einer dritten Mitteilung autorisiert der Bezahler den Zahlungsvorgang durch Versendung einer Kurzmitteilung von seinem Mobiltelefon über das Mobilnetzwerk an das Online-Verwaltungsportal;
- d) mit einer vierten Mitteilung übermittelt das Online-Verwaltungsportal die Freigabe des Zahlungsvorgangs an das Zahlungsempfängerendgerät;
- e) mit einer fünften Mitteilung teilt das Zahlungsempfängerendgerät den Abschluss des Zahlungsvorgangs an das Online-Verwaltungsportal mit; und
- f) schließlich führt das Online-Verwaltungsportal eine Sollbuchung in Höhe des Zahlungsbetrages auf einem Konto des Bezahlers und eine Habenbuchung in Höhe des Zahlungsbetrages auf einem Konto des Zahlungsempfängers.
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Als nachteilig wird empfunden, dass der Zahlungsempfänger den Zahlungsvorgang initiiert. Dies erfordert die direkte Kommunikation des Bezahlers mit dem Online-Verwaltungsportal während des Zahlungsvorgangs. Der Bezahler erhält eine Autorisierungsanfrage des Online-Verwaltungsportals auf sein Mobiltelefon, die er mit einer Kurzmitteilung beantworten muss. Dies setzt voraus, dass das Mobiltelefon des Bezahlers während des Zahlungsvorgangs mit einem Mobilfunknetz verbunden ist. Gerade in Einkaufszentren kommt es regelmäßig vor, dass die Mobilfunknetzabdeckung unzureichend ist, so dass der Bezahlungsvorgang dann nicht durchführbar ist. Weiterhin ist nachteilig, dass der Zahlungsvorgang durch die Versendung der Kurzmitteilungen und insbesondere durch die Notwendigkeit der manuellen Versendung der Autorisierungsbestätigung durch den Bezahler zeitlich aufwendig ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein alternatives Bezahlsystem zur einfachen, aber sicheren bargeldlosen Zahlung bereitzustellen. Des Weiteren soll ein einfaches, aber sicheres Verfahren zur bargeldlosen Bezahlung angegeben werden.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einem Zahlsystem der eingangs genannten dadurch gelöst, dass das Bezahlsystem auf Basis einer virtuellen Währung durchgeführt wird, wobei die Endgeräte und das Online-Verwaltungsportal derart vernetzt und gesteuert sind, dass bei einem Zahlungsvorgang zwischen dem Bezahler und dem Zahlungsempfänger nach Aktivierung des Bezahlerendgeräts für einen Zahlungsvorgang durch den Bezahler wenigstens folgende Schritte ablaufen:
- a) Generierung eines dem Zahlungsvorgang zugeordneten Transaktionsdatensatzes durch das Bezahlerendgerät;
- b) Übermittlung des Transaktionsdatensatzes von dem Bezahlerendgerät an das Zahlungsempfängerendgerät;
- c) Übermittlung des empfangenen Transaktionsdatensatzes zusammen mit einem Datensatz des Zahlungsempfängers von dem Zahlungsempfängerendgerät an das Online-Verwaltungsportal;
- d) Authentifizierung des Bezahlers und des Zahlungsempfängers durch das Online-Verwaltungsportal anhand der empfangenen Daten;
- e) Überprüfung der Bonität eines dem Bezahler zugeordneten Kontos;
- f) Zahlungsanweisung des Zahlungsvorgangs nach positiver Prüfung der Bonität oder Zurückweisung des Zahlungsvorgangs nach negativer Prüfung der Bonität durch das Online-Verwaltungsportal und
- g) Sendung einer Mitteilung über die erfolgte Zahlungsanweisung oder Zurückweisung des Zahlungsvorgangs durch das Online-Verwaltungsportal auf das Zahlungsempfängerendgerät.
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Grundidee der vorliegenden Erfindung ist es also, ein Bezahlsystem bereitzustellen, mittels dem ein Bezahler bei einem Zahlungsempfänger bargeldlos Waren und Dienstleistungen selbst dann bezahlen kann, wenn das Mobiltelefon des Bezahlers keine Anbindung an ein Mobilfunknetz aufweist. Häufig sind die Zahlungsempfänger Händler, die über ein eigenes Ladenlokal mit einer Telefonleitung, einer Internetverbindung über WLan oder anderen Kommunikationsverbindungen verfügen. Das Zahlungsempfängerendgerät ist geeignet, über diese Kommunikationsverbindungen eine Verbindung zu dem Online-Verwaltungsportal herzustellen, so dass für den Zahlungsverkehr kein Mobilfunknetz notwendig ist. Vorteilhaft ist, dass die meist kabelgebundenen Kommunikationsverbindungen des Händlers besser als Mobilfunknetze gegen Angriffe durch Dritte geschützt werden können. Das Bezahlerendgerät überträgt während des Vorgangs keine Daten über das Mobilfunknetz an das Online-Verwaltungsportal, sondern übermittelt die Transaktionsdaten unmittelbar an das Zahlungsempfängerendgerät. Lediglich das Zahlungsempfängerendgerät übermittelt die von dem Bezahlerendgerät empfangenen Transaktionsdaten zusammen mit einem Datensatz des Zahlungsempfängers an das Online-Verwaltungsportal. Somit kann der Zahlungsvorgang auch dann durchgeführt werden, wenn das Mobiltelefon des Bezahlers nicht mit einem Mobilfunknetz verbunden ist.
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Weiterhin sieht die Erfindung vor, während des Zahlungsvorgangs die Bonität des Bezahlers zu überprüfen. Dies ist möglich, da das Online-Verwaltungsportal Guthabenkonten auf Basis einer eigenen virtuellen Währung führt. Wenn das Guthabenkonto eine für den anstehenden Zahlungsvorgang ausreichende Deckung mindestens in Höhe des Zahlungsbetrages aufweist, wird der Zahlungsvorgang durch das Online-Verwaltungsportal angewiesen. Ansonsten weist das Online-Verwaltungsportal den Zahlungsvorgang ab.
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In bevorzugter Weise können die Endgeräte ein internes und/oder externes Speichermedium aufweisen, auf dem eine Bezahlsoftware gespeichert oder speicherbar ist. Die auf dem Speichermedium gespeicherte Software unterstützt den Bezahler und den Zahlungsempfänger beim Zahlungsvorgang und bei der Kommunikation mit dem Online-Verwaltungsportal sowie sichert den Zahlungsvorgang vor Missbräuchen durch Dritte.
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Weiterhin können die Bezahlerendgeräte so ausgebildet sein, dass sich persönliche Daten der den jeweiligen Bezahlerendgeräten zugeordneten Bezahlern, insbesondere Identifizierungskodes zur Authentifizierung der Bezahler, speichern.
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Ebenfalls ist es möglich, dass die die Zahlungsempfängerendgerte ausgebildet sind, persönliche Daten der den jeweiligen Zahlungsempfängerendgeräten zugeordneten Zahlungsempfängern, insbesondere Identifizierungskodes zur Authentifizierung der Zahlungsempfänger, zu speichern. Somit können die Bezahlerendgeräte und die Zahlungsempfängerendgeräte beim Übermitteln der Transaktionsdatensätze an die zur Identifizierung des Bezahlers und des Zahlungsempfängers notwendigen Identifizierungscodes mitübertragen.
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Zur Anzeige des Status während des Zahlungsvorganges können die Bezahlerendgeräte und/oder die Zahlungsempfängerendgeräte ein elektronisches Display aufweisen.
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Vorzugsweise sind die Bezahlerendgeräte so ausgebildet, dass sie anhand der den Zahlungsvorgängen zugeordneten Transaktionsdatensätze Barcodes zu generieren und diese auf den elektronischen Displays anzuzeigen, und dass die Zahlungsempfängerendgeräte so ausgebildet sind, dass sie auf den elektronischen Displays der Bezahlerendgeräte angezeigte Barcodes zu erfassen. Die Übermittlung der Transaktionsdatensätze von dem Bezahlerendgerät auf das Zahlungsempfängerendgerät ist mittels Barcode einfach und sicher möglich.
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Bevorzugter Weise haben die Zahlungsempfängerendgeräte ein Barcodelesegerät und/oder eine digitale Kamera zur Erfassung der auf den elektronischen Displays der Bezahlerendgeräte angezeigten Barcodes auf. Dies ermöglicht eine einfache Erfassung des auf dem elektronischen Display des Bezahlerendgeräts aufgezeigten Barcode.
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Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Bezahlsystems ist vorgesehen, dass die Endgeräte zur verbindungsbehafteten Punkt-zu-Punkt Funkübertragung im Nahbereich von weniger als 15 cm, insbesondere weniger als 10 cm ausgebildet sind, um bei einem Zahlungsvorgang die Transaktionsdatensätze von dem Bezahlerendgerät auf das Zahlungsempfängerendgerät zu übermitteln. Bevorzugterweise können die Bezahlerendgeräte einen Near-Field-Communication-Chip und die Zahlungsempfängerendgeräte ein Near-Field-Communication Lesegerät und/oder einen Near-Field-Communication-Chip aufweisen. Der Einsatz von Near-Field-Communication-Chips ermöglicht die Anwendung des NFC-Protokolls, mittels dem im Nahbereich sensible Transaktionsdaten auf sichere Weise übermittelbar sind.
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Um die Zahlungsempfängerendgeräte mit dem Online-Verwaltungsportal zu verbinden, können die Zahlungsempfängerendgeräte über eine Netzwerkverbindung, insbesondere eine Internetverbindung, eine Telefonleitung oder eine kabellose Funkverbindung, insbesondere ein Mobilfunknetz mit dem Online-Verwaltungsportal verbunden oder verbindbar sein.
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In zweckmäßiger Weise kann ein Kassensystem zwischen den Zahlungsempfängerendgeräten und dem Online-Verwaltungsportal vorgesehen sein. Somit kann das Zahlungsempfängerendgerät das bestehende Kassensystem eines Händlers ersetzen.
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Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Bezahlsystems können die Zahlungsempfängerendgeräte als Mobiltelefone, insbesondere mit einem Betriebssystem, ausgebildet sein. Durch die Ausbildung der Zahlungsempfängerendgeräte als Mobiltelefone kann ein Kunde des Bezahlsystems das Mobiltelefon entweder als Bezahlerendgerät oder als Zahlungsempfängerendgerät einsetzen.
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Um den Bezahler über die erfolgte Zahlungsanweisung oder die Zurückweisung des Zahlungsvorganges zu informieren, können die Endgeräte und das Online-Verwaltungsportal derart vernetzt und gesteuert sein, dass das Online-Verwaltungsportal über ein Mobilfunknetz des Bezahlerendgerätes eine Mitteilung über die erfolgte Zahlungsanweisung oder Zurückweisung des Zahlungsvorgangs auf das Bezahlerendgerät sendet.
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In bevorzugter Weise können die Endgeräte und das Online-Verwaltungsportal derart vernetzt und gesteuert sein, dass das Online-Verwaltungsportal mit der Zahlungsanweisung gegenüber dem Bezahler eine Sollbuchung in Höhe des Zahlungsbetrags und gegenüber dem Zahlungsempfänger eine Habenbuchung in Höhe des Zahlungsbetrags, gegebenenfalls nach Abzug einer Verwaltungsgebühr, veranlasst. Dies ermöglicht einen sofortigen Ausgleich der Zahlung auf dem Bezahler- und dem Empfängerkonto.
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Um Privatkunden und Geschäftskunden unterschiedliche Serviceleistungen anbieten zu können, kann das Online-Verwaltungsportal wenigstens eine Datenbank aufweisen, in der die Kunden- und/oder Kontodatensätze der Bezahler und der Zahlungsempfänger gespeichert sind, wobei die Datensätze der Bezahler und der Zahlungsempfänger nach Privatkunden und Geschäftskunden unterscheidbar sind.
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Um eine effiziente Verwaltung der Zahlungsvorgänge zu ermöglichen, kann eine Schnittstelle zur Anbindung einer Finanzbank an das Online-Verwaltungsportal vorgesehen sein, wobei die Finanzbank Bankkonten für jeden Bezahler und jeden Zahlungsempfänger oder nur ein Bankkonto für alle Bezahler und alle Zahlungsempfänger aufweist.
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Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Unteransprüche sowie auf die Beschreibung von einem Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung verwiesen. In der Zeichnung zeigt:
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1 das erfindungsgemäße Bezahlsystem in einer schematischen Darstellung;
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2 ein Zahlungsvorgang eines Bezahlers in dem Bezahlsystem gemäß 1 in einem Flussdiagramm;
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3 ein Zahlungsvorgang eines Zahlungsempfängers in dem Bezahlsystem gemäß 1 in einem Flussdiagramm; und
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4 Registrierungsverfahren in dem Bezahlsystem gemäß 1 in einem Flussdiagramm;
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In der 1 ist ein Bezahlsystem zur bargeldlosen. Bezahlung von Waren und Dienstleistungen gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Grundsätzlich sind solche Bezahlsysteme geeignet, um Bezahlern 1 und Zahlungsempfängern 2, allgemein Kunden des Bezahlsystems genannt, Vorrichtungen bereitzustellen, um einen sicheren bargeldlosen Zahlungsvorgang zwischen dem Bezahler 1 und dem Zahlungsempfänger 2 zu ermöglichen. Das Bezahlsystem stellt hierfür dem Bezahler 1 zugeordnete Bezahlerendgeräte 3 und dem Zahlungsempfänger 2 zugeordnete Zahlungsempfängerendgeräte 4 bereit, wobei in der 1 der Übersichtlichkeit halber nur ein Bezahlerendgerät 3 und ein Zahlungsempfängerendgerät 4 dargestellt sind. Der Zahlungsvorgang zwischen dem Bezahler 1 und dem Zahlungsempfänger 2 wird durch ein Online-Verwaltungsportal 5 gesteuert, das während eines Zahlungsvorganges mit dem Zahlungsempfängerendgerät 4 über eine bidirektionale Kommunikationsverbindung 6, hier eine Funkverbindung eines Mobilfunknetzes 7 kommuniziert. Eine Kommunikationsverbindung β zwischen dem Bezahlerendgerät 3 und dem Online-Verwaltungsportal 5 ist während des Zahlungsvorgangs dagegen nicht notwendig.
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Zur Steuerung des Bezahlsystems weist das Online-Verwaltungsportal 5 eine Serverlandschaft 9 auf, die über Firewalls 10a, 10b, 10c geschützt ist. Die Serverlandschaft 9 umfasst einen Transaktionsserver 11, der die Zahlungsvorgänge steuert, einen Datenbankserver 12, der die Kunden- und Kontodatensätze der Kunden speichert, und einen Verbuchungsserver 13, der die Soll- und Habenbuchungen auf den Konten entsprechend der Zahlungsvorgänge anweist. In den Kundendatensätze sind Kundendaten, insbesondere die Personalien der Kunden 1, 2 und Identifizierungskodes der den registrierten Kunden 1, 2 zugeordneten Endgeräte 3, 4, abgelegt, um eine Authentifizierung der Bezahler 1 und Zahlungsempfänger 2 während eines Zahlungsvorgangs durchführen zu können. Die Kontodatenbank ist geeignet, die Kontostände der registrierten Kunden 1, 2 zu verwalten.
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Der Verbuchungsserver 13 ist über eine mit der Firewall 10c gesicherten Verbindung 14 mit einem Backendserver 15 und einem Kontoführungsserver 16 verbunden, über die der Verbuchungsserver 13 die Kontoführung auf Basis einer virtuellen Währung steuert. Der Umtausch einer Landeswährung in eine virtuelle Währung wird durch Währungskurse, die sich tagesaktuell ändern können, vorgegeben. Der Datenbankserver 12 ist über eine mit der Firewall 10b gesicherten Verbindung 17 mit einen Frontenddatenbankserver 18 und einen Webserver 19 verbunden. Der Webserver 19 stellt ein Webinterface 20 im Internet bereit, über das sich die Kunden 1, 2 zum einen für das Bezahlsystem registrieren und zum anderen entsprechend der Kunden 1, 2 zugewiesenen Nutzerrechte Kunden- und Kontodaten einsehen und verwalten können.
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Die Bezahlerendgeräte 3 sind als Mobiltelefone mit einem Betriebssystem, d. h. Smartphones, ausgebildet. Die Mobiltelefone 3 umfassen ein elektronisches Display, eine Eingabeeinrichtung, beispielsweise in Form eines Tastaturfeldes oder eines berührungssensiblen Feldes, und einen internen Speicher, auf dem eine Bezahlsoftware installiert ist. Die Bezahlsoftware unterstützt den Bezahler 1 beim Zahlungsvorgang sowie bei der Kommunikation mit dem Online-Verwaltungsportal 5, insbesondere bei der Einsicht und Verwaltung der dem Bezahler 1 zugeordneten Kunden- und Kontodaten, und sichert den Zahlungsvorgang durch Verschlüsselung der Transaktionsdaten vor einem Angriff durch Dritte.
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Die Zahlungsempfängerendgeräte 4 sind als Mobiltelefone mit einem Betriebssystem, d. h. als Smartphones ausgebildet. Die Mobiltelefone umfassen ebenfalls ein elektronisches Display, eine Eingabeeinrichtung und einen internen Speicher, auf dem die Bezahlsoftware installiert ist. Weiterhin weist das Smartphone des Zahlungsempfängers 2 eine digitale Kamera auf.
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Zusätzlich kann das Mobiltelefon 4 des Zahlungsempfängers 2 eine Schnittstelle aufweisen, über die das Zahlungsempfängerendgerät 4 mit einem nicht dargestellten Kassensystem eines Händlers beispielsweise in einem Ladenlokal verbunden oder verbindbar ist. Über eine an das Kassensystem angeschlossene Kommunikationsverbindung, beispielsweise eine Internetverbindung, kann das Zahlungsempfängerendgerät 4 über einen VPN-Tunnel eine sichere Verbindung zu dem Transaktionsserver 11 herstellen. Alternativ zur Ausführungsform als Mobiltelefon kann das Zahlungsempfängerendgerät 4 als Lesegerät, ähnlich wie ein Geldkartenlesegerät, ausgebildet sein und über eine eigene Kommunikationsverbindung mit dem Transaktionsdatenserver 11 oder, wie bereits zuvor beschrieben, über eine eigene Schnittstelle mit dem Kassensystem verbunden sein.
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Wie die 2 erkennen lässt, öffnet der Bezahler 1 zur bargeldlosen Bezahlung von Waren und Dienstleistungen die Bezahlsoftware auf dem Mobiltelefon 3 und startet den Zahlungsvorgang 22 auf der Bezahlsoftware. Anschließend trägt der Bezahler 1 einen zu zahlenden Betrag in die Bezahlsoftware ein (s. Ziffer 23). Anschließend gibt der Bezahler 1 eine mehrstellige Geheimzahl in die Bezahlsoftware ein (s. Ziffer 24). Die Bezahlsoftware entschlüsselt 25 eine Pseudozufallszahl mit der eingegebenen Geheimzahl und verschlüsselt 26 die Transaktionsdaten zusammen mit einem Zeitstempel, der Pseudozufallszahl und der Geheimzahl. Danach baut die Bezahlsoftware einen String 27, bestehend aus den verschlüsselten Transaktionsdaten, einer den Mobiltelefon 3 zugewiesenen Telefonnummer und dem Zahlungsbetrag auf. Im Anschluss daran erstellt (s. Ziffer 28) die Bezahlsoftware aus den verschlüsselten Informationen einen Barcode und zeigt diesen auf dem Display des Mobiltelefons 3 an. Sobald der Bezahler 1 die Geheimzahl in der Bezahlsoftware eingegeben hat (s. Ziffer 24), laufen die weiteren Schritte 25 bis 28 innerhalb weniger Millisekunden ab. Der auf dem Display des Mobiltelefons 3 angezeigte Barcode wird durch die Bezahlsoftware automatisch aus Sicherheitsgründen nach spätestens einer Minute gelöscht (s. Ziffer 29).
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Zur Übermittlung des auf dem Display des Mobiltelefons 3 des Bezahlers 1 angezeigten Barcodes halt der Bezahler 1 das Display des Mobiltelefons 3 vor die digitale Kamera des Mobiltelefons 4 des Zahlungsempfängers 2. Der Zahlungsempfänger 2 startet die Bezahlsoftware auf dem Mobiltelefon 4 und wählt einen Scannvorgang aus. Die Bezahlsoftware aktiviert die Digitalkamera und fotografiert den auf dem Display des Mobiltelefons 3 angezeigten Barcode 30. Anhand des gescannten Barcodes 30 zeigt die Bezahlsoftware den von dem Bezahler 1 eingegebenen Zahlungsbetrag auf dem Display des Zahlungsempfängerendgerätes 4 an, woraufhin der Zahlungsempfänger 2 den Zahlungsbetrag mit dem in Rechnung gestellten Betrag vergleichen kann (s. Ziffer 31). Anschließend übermittelt (s. Ziffer 32) die Bezahlsoftware nach Bestätigung des Zahlungsbetrages durch den Zahlungsempfänger 2 die gescannten Transaktionsdaten über das Mobilfunknetz 7 an das Online-Verwaltungsportal 5.
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Der Transaktionsserver 11 entschlüsselt (s. Ziffer 33) die empfangenen Daten mit einem auf den Datenbankserver 12 hinterlegten Identifizierungscodes des Bezahlers 1. Der auf diese Weise entschlüsselte Zahlungsbetrag des angefragten Zahlungsvorgangs zwischen dem Bezahler 1 und dem Zahlungsempfänger 2 wird mit einem dem Bezahler 1 zugewiesenen Konto geprüft (s. Ziffer 34). Verfügt das Konto des Bezahlers 1 über eine Deckung in Höhe des Zahlungsbetrages, weist das Online-Verwaltungsportal 5 die Zahlung in Höhe des Zahlungsbetrages an, woraufhin der Transaktionsserver 11 eine Bestätigungsmitteilung an das Zahlungsempfängerendgerät 4 übermittelt (s. Ziffer 35).
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Falls die Überprüfung der Bonität aufgrund unzureichender Deckung des Bezahlers 1 zugeordneten Kontos negativ ist, wird der Zahlungsvorgang durch das Online-Verwaltungsportal 5 zurückgewiesen. Der Zahlungsempfänger 2 erhält eine Mitteilung über die Stornierung des Zahlungsvorgangs 36 auf das Zahlungsempfängerendgerät 2. Schließlich sendet der Transaktionsserver 11 über das Mobilfunknetz 6 eine Kurzmitteilung 37 entweder über die Zahlungsanweisung oder die Zurückweisung des Zahlungsvorgans auf das Mobiltelefon 3 des Bezahlers 1.
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Der Zahlungsvorgang wird durch das Online-Verwaltungsportal 5 unterbrochen, wenn die Authentifizierung des Bezahlers 1 und des Zahlungsempfängers 2 nicht möglich oder negativ ist. In diesem Fall werden der Zahlungsempfänger 2 und der Bezahler 1 ebenfalls von dem Online-Verwaltungsportal 5 über den Abbruch des Zahlungsvorgangs informiert.
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In einer nicht dargestellten Weise kann das Mobiltelefon 3 des Bezahlers 1 zusätzlich einen Near-Field-Chip aufweisen, und das Zahlungsempfängerendgerät 4 des Bezahlers 1 als ein Near-Field-Communication-Terminal ausgebildet sein. Für einen bestehenden Zahlungsvorgang speichert die Bezahlsoftware die verschlüsselten Transaktionsdaten analog zu dem Schritt 27 auf dem NFC-Chip des Mobiltelefons 3. Sobald das Mobiltelefon 3 für den Zahlungsvorgang in unmittelbare Nähe des NFC-Terminals des Zahlungsempfängergerätes 4 gehalten wird, wird der NFC-Chip durch ein durch das NFC-Terminal generiertes hochfrequentes Magnetfeld erregt. Die Übermittlung der Transaktionsdaten zwischen dem Bezahlerendgerät 3 und dem Zahlungsempfängerendgerät 4 erfolgt dann über das an sich bekannte NFC-Protokoll. Gleichermaßen ist basierend auf dem NFC-Protokoll der Austausch der Transaktionsdaten zwischen zwei Mobiltelefonen 3, 4 möglich, wenn beide Endgeräte 3, 4 einen NFC-Chip aufweisen, der als aktiver NFC-Chip ausgelegt ist und über die jeweils in den Endgeräten integrierte Batterie betrieben wird.
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Um an dem bargeldlosen Zahlungsverkehr des Bezahlsystems teilnehmen zu können, ist vor einem ersten Zahlungsvorgang eine Registrierung des Kunden 1, 2 bei dem Online-Verwaltungsportal 5 notwendig. Das Online-Verwaltungsportal 5 unterscheidet bei der Registrierung zwischen Händlern und Endkunden, wobei eine weitere Untergliederung der Endkunden in Privatperson und Unternehmen durchgeführt wird.
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Bei dem Bezahlsystem kann sich jede voll geschäftsfähige Person unter Angabe der Personalien, insbesondere der Adresse, des Geburtsdatums und der Ausweisnummer des Personalausweises, registrieren. Um sich als Endkunden 1, 2 zu registrieren, ist ein Mobiltelefon 3, 4 notwendig, das die Installation von Programmen auf dem internen oder externen Speicher des Mobiltelefons 3, 4 erlaubt. Die notwendige Bezahlsoftware kann der Kunde über Webportale 20 auf sein Mobiltelefon 3, 4 gegen Zahlung einer geringen Gebühr herunterladen und installieren. Alternativ kann die Bezahlsoftware in einem Servicecenter von einem Händler vor Ort auf das Mobiltelefon 3, 4 geladen und installiert werden. Nach erfolgter Installation der Bezahlsoftware muss der Kunde 1, 2 seine Bezahlsoftware online bei dem Online-Verwaltungsportal 5 registrieren und mit dem Konto verknüpfen.
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Wie die 4 erkennen lässt, startet (s. Ziffer 38) der Kunde 1, 2 die Bezahlsoftware auf den Mobiltelefon 3, 4, nachdem die Bezahlsoftware auf das Mobiltelefon 3, 4 heruntergeladen und installiert wurde. Bei Start der Bezahlsoftware überprüft das Programm, ob es bereits aktiviert wurde (s. Ziffer 39). Diesen Status liest die Bezahlsoftware aus dem Speicher des Mobiltelefons 3, 4 aus.
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Ist die Bezahlsoftware bereits aktiviert (s. Ziffer 39), wird mit der Eingabe der Geheimzahl 40 begonnen. Wird stattdessen die Bezahlsoftware erstmalig ausgeführt, wird der Kunde 1, 2 auf dem Display des Mobiltelefons 3, 4 zur Registrierung der Bezahlsoftware aufgefordert (s. Ziffer 41). Hierbei wird der Kunde 1, 2 zeitgleich darüber informiert, dass für den Aktivierungsprozess der automatische Versand einer Kurzmitteilung notwendig sein wird.
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Bestätigt der Kunde 1, 2 mit „OK” (s. Ziffer 42), wird eine Funktion ausgelöst, die im Hintergrund relevante Daten aus dem Mobiltelefon 3, 4 sammelt und sie in einer Kurzmitteilung an das Online-Verwaltungsportal 5 versendet. Teil dieser Funktion ist es, eine Seriennummer aus der IMEI (International Mobile Equipment Identity) 43 und der IMSE (International Mobile Subscriber Identity) 44 zu generieren und auf Basis dessen eine Prüfziffer zu generieren. Zusätzlich wird ein Intervall festgelegt (s. Ziffer 45) und ein Register angelegt. Darin speichert die Bezahlersoftware eine Checksumme bzw. Prüfziffer 46, welche nach Ablauf des Intervalls erneuert und ersetzt wird (s. Ziffer 47). Die Kombination aus Seriennummer und Prüfziffer lassen sich später durch das Online-Verwaltungsportal 5 im Hintergrund Authentifizierungs- und Gültigkeitsprüfung durchführen.
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Nach Versendung der Kurzmitteilung an das Online-Verwaltungsportal 5 wird in dem Webinterface 20 ein Bestätigungscode angezeigt. Diesen Bestätigungscode muss der Kunde 1, 2 in die Bezahlsoftware eingeben (s. Ziffer 48). Dies ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Registrierung nicht durch einen Automatismus erfolgt und der Kunde 1, 2 auch tatsächlich im Besitz des zu registrierenden Mobiltelefons 3, 4 ist.
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Eine fehlerhafte Eingabe erzeugt eine Fehlermeldung 49 und führt den Kunden 1, 2 zurück zur Codeeingabe 48, es sei denn, dass ein vorgegebenes Zeitintervall bereits abgelaufen ist (s. Ziffer 50). Dann wird erneut eine Prüfsumme gebildet und im Register abgelegt. Das Online-Verwaltungsportal 5 generiert zur gleichen Zeit ebenfalls einen neuen Bestätigungscode und zeigt diesem im Webinterface 20 an.
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Bei korrekter Eingabe des Bestätigungscodes 51 wird der Status der Bezahlsoftware auf aktiviert gesetzt und eine Bestätigung auf den Display des Mobiltelefons 3, 4 angezeigt (s. Ziffer 52). Nach erneuter Bestätigung des OK-Buttons 53 wird die Bezahlsoftware gestartet.
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In analoger Weise zu dem Registrierungsvorgang der Endkunden können sich auch Händler in dem Bezahlsystem registrieren.
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Das Online-Verwaltungsportal 5 speichert die Kundendaten der registrierten Kunden zur Identifizierung der Kunden auf dem Datenbankserver 12 ab. Diese Datensätze werden bei jedem Zahlungsvorgang zur Authentifizierung der Bezahler 1 und der Zahlungsempfänger 2 herangezogen.
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Nach erfolgreicher Registrierung der Kunden 1, 2 beim Online-Verwaltungsportal 5 stehen den Privatpersonen neben der bargeldlosen Bezahlung weitere Funktionen zur Verfügung. Beispielsweise können weitere Endgeräte 3, 4 registriert und bereits registrierte Endgeräte 3, 4 verwaltet werden. Einzelne Endgeräte 3, 4 können deaktiviert oder vollständig aus der Datenbank gelöscht werden. Eine vollständige Löschung ist nur unter Eingabe der mehrstelligen Geheimzahl auf dem zu löschenden Endgerät 3, 4 möglich. Zusätzlich muss eine Kurzmitteilung zur Bestätigung der Löschung an das Online-Verwaltungsportal 5 gesendet werden. Erst dann generiert das Online-Verwaltungsportal 5 eine Prüfziffer, die der Kunde 1, 2 analog zu dem Registrierungsvorgang auf dem Mobiltelefon 3, 4 eingeben muss, worauf die Bezahlsoftware auf dem Endgerät 3, 4 automatisch gelöscht wird.
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Für ein Konto können mehrere Endgeräte 3, 4 registriert sein, wobei zur selben Zeit nur ein Endgerät 3, 4 für einen Zahlungsvorgang aktivierbar ist.
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Weitere Funktionen des Online-Verwaltungsportals 5 sind die Einsichtnahme in getätigte Umsätze des Kunden 1, 2 und eine kostenlose Registrierungshotline zur Unterstützung beim Registrierungsvorgang.
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Darüber hinaus ist das Online-Verwaltungsportal 5 so ausgebildet, dass er eine erneute Registrierung eines bereits registrierten Endgerätes 3, 4 durch einen anderen Kunden erkennt. In diesem Fall erhält der bereits registrierte Kunde 1, 2 und der Neukunde eine Kurzmitteilung von dem Online-Verwaltungsportal 5 über den bestehenden Konflikt. Eine Aktivierung des Endgerätes 3, 4 durch den Neukunden ist dann nur über einen kostenpflichtigen telefonischen Support möglich. Dann übernimmt das Online-Verwaltungsportal 5 die Kontaktaufnahme mit dem bereits registrierten Kunden 1, 2 und aktiviert das Endgerät 3, 4 für den Neukunden erst nach erfolgreicher Löschung des mit dem Endgerät 3, 4 verbundenen Kontos des bereits registrierten Kunden 1, 2. Widerspricht der bereits registrierte Kunde 1, 2 der Löschung, wird der Registrierungsvorgang des Neukunden abgebrochen.
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Eine weitere, insbesondere kostenpflichtige Servicedienstleistung des Online-Verwaltungsportals 5 ist eine „parental control-function”, mit der registrierte Kunden 1, 2 die Zahlungsvorgänge insbesondere Minderjähriger überwachen und auf einen Maximalbetrag begrenzen können. Hierdurch erhält der Kunde 1, 2 die Möglichkeit, zusätzliche Konten in Verbindung mit einem weiteren Endgerät 3, 4 zu aktivieren. Diese Konten unterliegen der Administration des Hauptkontos und bieten zusätzliche Funktionen wie beispielsweise die Limitierung des Transaktionsvolumens oder Festlegung eines monatlichen Maximalvolumens. Auch ist es möglich, die Benutzung der Unterkonten durch Bestätigung über das Hauptkonto zu sperren und zu löschen. Eine separate Verwaltung der Konten ist dabei nicht möglich. Alle weiteren Funktionen des Hauptkontos bleiben erhalten.
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Speziell für Unternehmen können auch Spesenkonten eingerichtet werden, um die Abrechnung der Spesen und die Verwaltung der Spesenkonten in das Bezahlsystem zu integrieren.
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Weiterhin kann das Online-Verwaltungsportal 5 den Kunden 1, 2 eine Übersicht der getätigten Zahlungsvorgänge der dem jeweiligen Kunden 1, 2 zugeordneten Konten in Form einer Sammelabrechnung online zum Download zur Verfügung stellen.
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Speziell für Händler 2 als Zahlungsempfänger bietet das Online-Verwaltungsportal 5 weitere Funktionen an, unter anderem einen Zugang über das Webinterface 20 zu einem Reportingsystem, mittels dem der Händler die Transaktionen des dem Händler 2 zugeordneten Kontos einsehen und auswerten kann. Darüber hinaus erhält der Händler 2 detaillierte Daten über die Kunden 1, 2, mit denen er Zahlungsvorgänge durchgeführt hat, um die Daten zu Marketingzwecken weiter zu verwenden. Eine Registrierung zu den Reportingsystemen ist über die Kontoverwaltung des Webinterfaces 20 des Online-Verwaltungsportals 5 möglich und kostenpflichtig.
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Weiterhin kann der Händler über das Webinterface 20 des Online-Verwaltungsportals 5 Einsicht in eine Datenbank nehmen, in der alle registrierten Händler des Bezahlsystems gespeichert sind. Dem Händler stehen Suchfunktionen zur Verfügung, mittels denen er die registrierten Händler nach Region oder Kundenstamm eingrenzen kann oder gezielt nach Händlern suchen kann. Weiterhin können die Standorte der Händler auf einer digitalen Karte in dem Webinterface 20 oder auf einer mit dem Webinterface verlinkten digitalen Karte eines Drittunternehmens angezeigt werden.
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Die Kontodatensätze der Kunden 1, 2 werden wertmäßig in der virtuellen Währung geführt. Die Kunden 1, 2 können beispielsweise durch Zahlung via Paypal, Onlineüberweisung, Moneypookers oder vergleichbare Überweisungsformen Geld auf Konten überweisen. Weiterhin ist es möglich, mittels Kreditkarten oder ähnlichen Verfahren Geld auf die Konten zu überweisen. Die Umrechnung der jeweiligen Landeswährung in die virtuelle Währung ist durch Umtauschkurse bestimmt. Die erworbene virtuelle Währung dient der Zahlung bei registrierten Händlern, wobei eine Auszahlung einer virtuellen Währung in eine Landeswährung für die Bezahler 1, insbesondere die Endkunden, optional ausgeschlossen werden kann.
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Zur Führung der virtuellen Währung ist die Einrichtung eines Sammelkontos auf dem Kontoführungsserver 16 oder einer angebundenen Finanzbank möglich, auf dem sämtliche Zahlungsvorgänge mit der virtuellen Währung verbucht werden. Die Gutschrift der virtuellen Währung erfolgt auf rein virtuellen Konten, die nur innerhalb des Zahlsystems existieren. Die Teilnahme an Zahlungsvorgängen in dem Zahlsystem ist an registrierte Kunden 1, 2 gebunden, so dass eine Zuordnung getätigter Zahlungsvorgänge zu den Kunden 1, 2 gewährleistet ist. Der Kauf der virtuellen Währung erfolgt ausschließlich über das Online-Verwaltungsportal 5, durch die relevanten Kundendaten an das jeweilige Zahlungssystem übergeben werden können, um auch nachträglich die Zahlung eindeutig zuordnen zu können.
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Alternativ zu dem Sammelkonto kann für jeden Kunden 1, 2 des Bezahlsystems ein eigenes Bankkonto auf dem Kontoführungsserver 16 oder bei einer angebundenen Finanzbank eröffnet werden. Beim Kauf der virtuellen Währung wird der Betrag in entsprechender Höhe auf dem zugeordneten Kundenkonto hinterlegt. Hierbei handelt es sich um ein reines Guthabenkonto ohne Dispositionskredit. Wie beim Sammelkonto hat der Kunde 1, 2 die Wahl aus verschiedenen Zahlungsmethoden auszuwählen, um das Guthaben auf dem Konto aufzuladen, wobei der Kauf der virtuellen Währung nur für registrierte Kunden 1, 2 über das Online-Verwaltungsportal 5 möglich ist.
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International können diverse Finanzbanken mit dem Online-Verwaltungsportal 5 verbunden sein, um die Konten der registrierten Kunden 1, 2 entsprechend des Registrierungslandes zu hinterlegen. Wenn beispielsweise Zahlungen eines deutschen Bezahlers bei einem Zahlungsempfänger 2 in den USA entstehen, bestehen verschiedene Möglichkeiten des Ausgleichs. Da der Zahlungsvorgang zunächst rein virtuell über das Bezahlsystem abgebildet wird, kann die Wertstellung auf dem Händlerkonto und dem Endkundenkonto sofort geschehen. Ein Geldtransfer könnte entweder nachgelagert stattfinden, wobei Währungsschwankungen zwischen den Ländern zu Lasten des Endkunden gehen, oder aber die Zahlung erfolgt aus einem Sammel-Länderkonto, was eigens dafür eingerichtet wird, um Transaktionskosten zwischen den Ländern zu eliminieren.
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Grundsätzlich haben die Kunden 1, 2 die Möglichkeit, Überweisungen zwischen registrierten Konten des Bezahlsystems durchzuführen, wenn eine ausreichende Deckung auf dem entsprechenden Konto vorhanden ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2002/0181710 A1 [0003]