DE102011075171A1

DE102011075171A1 - Preferential Heating mit Plasma

Info

Publication number: DE102011075171A1
Application number: DE102011075171A
Authority: DE
Inventors: Heinz Humele
Original assignee: Krones AG
Current assignee: Krones AG
Priority date: 2011-05-03
Filing date: 2011-05-03
Publication date: 2012-11-08

Abstract

Verfahren zur Vorbehandlung von Vorformlingen vor dem Streckblasen, wobei die Vorformlinge zur Blasformung an wenigstens eine Blaseinheit transferiert werden, wobei die Vorformlinge vor dem Transfer erwärmt werden, wobei vor dem Erwärmen wenigstens ein Teil der Oberfläche der Vorformlinge einem Plasma ausgesetzt wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbehandlung von Vorformlingen vor dem Streckblasen, wobei die Vorformlinge zur Blasformung an wenigstens eine Blaseinheit transferiert werden, wobei die Vorformlinge vor dem Transfer erwärmt werden, entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Zur Blasformung von Behältern, insbesondere Kunststoffbehältern, werden typischerweise Vorformlinge/Preforms zum Streckblasen der Vorformlinge einer Blasmaschine zugeführt. In der Streckblasmaschine werden die Vorformlinge an Blaseinheiten/Blasmodulen zu Behältern geformt. Man spricht auch von Blasformung der Vorformlinge zu Behältern. Häufig werden dabei auch Formen, sogenannte Blasformen, verwendet, die eine äußere Form/Kontur der Behälter festlegen. Häufig sind Streckblasmaschinen in Rundläuferausführung vorgesehen. Beispielsweise kann ein Blasrad mehrere Blaseinheiten zur Blasformung von Behältern aus Vorformlingen tragen. Die Vorformlinge werden typischerweise den Blaseinheiten auf einem Transfermedium, wie etwa einem Förderband, zugeführt. Dabei werden die Vorformlinge häufig im Wesentlichen vertikal zur Transportrichtung transportiert, d. h. die Mittelachse der Vorformlinge steht im Wesentlichen senkrecht zur Transportrichtung. Umgekehrt ist die Transportrichtung im Wesentlichen horizontal zur Ebene der Streckblasmaschine. Um die Vorformlinge an die Blaseinheiten des Blasrades zu transferieren, wird häufig ein Transferstern/Einlaufstern verwendet. Nach dem Blasformen kann ein weiterer Transferstern/Auslaufstern verwendet werden, um die blasgeformten Behälter zur weiteren Verarbeitung zu befördern. Vor dem Transferieren der Vorformlinge an die Blaseinheiten, d. h. bevor ein Transferstern die Vorformlinge jeweils vom Transfermedium abnimmt und zu den Blaseinheiten transferiert, kann eine Vorbehandlung der Vorformlinge erfolgen. Die Vorformlinge können typischerweise aus einem Material wie etwa Polyethylenterephthalat (PET) gefertigt sein. PET ist ein thermoplastischer Kunststoff. Insbesondere im Hinblick auf die Herstellung von Behältern, deren Querschnitt nicht im Wesentlichen rund sein soll, ist eine Vorbehandlung vor dem Transfer zum Streckblasen, also zur Blasformung möglich. Als Querschnitt wird dabei typischerweise die Fläche, die im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse des Behälters steht, verstanden. Weicht die Form dieser Fläche von einem Kreis ab, z. B. im Hinblick auf eine gewünschte ovale Form, oder gar eine dreieckige oder mehreckige Form, so ist im Stand der Technik bekannt, die Vorformlinge vor dem Transfer zur Blasformung thermisch zu konditionieren.
Die EP 0 958 124 B1 diskutiert eine thermische Konditionierung von Vorformlingen, wobei entlang eines Umfangs der Vorformlinge ein Temperaturprofil verwendet wird. Dabei kann in Richtung der Längsachse der Vorformlinge ein unterschiedliches Temperaturprofil verwendet werden. Ferner wird eine schrittweise Rotation der Vorformlinge mit Bewegungs- und Ruhephasen diskutiert, sowie das Aufprägen unterschiedlicher Temperaturprofile, die zeitlich veränderlich sein können, wobei auch aktive Kühlung diskutiert wird. Ein zeitlich gesteuertes Bereitstellen von unterschiedlichen Temperaturen oder Temperaturprofilen kann jedoch aufwändig sein. Ferner gehen kontrollierte Temperaturschwankungen häufig eher langsam vor.
Die DE 100 64 167 A1 diskutiert ein Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von beschichteten Behältern. Dabei wird in die Blasform vor und/oder während des Formblasens ein Beschichtungsmittel eingebracht wird, wodurch ein beschichteter Behälter hergestellt werden kann. Dabei werden gasförmige und flüssige Beschichtungsmittel verwendet.
Angesichts der oben skizzierten Probleme und des Standes der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lösung bereit zu stellen, bei der eine gezielte und unabhängige Vorbehandlung von Vorformlingen möglich wird, um ein unterschiedliches Verformungsverhalten beim Blasformen der Vorformlinge zu erzielen.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren zur Vorbehandlung von Vorformlingen vor dem Streckblasen entsprechend Patentanspruch 1 gelöst.
Die Erfindung stellt ein Verfahren zur Vorbehandlung von Vorformlingen vor dem Streckblasen bereit, wobei die Vorformlinge zur Blasformung an wenigstens eine Blaseinheit transferiert und vor dem Transfer erwärmt werden, wobei vor dem Erwärmen wenigstens ein Teil der Oberfläche der Vorformlinge einem Plasma ausgesetzt wird. Die Vorbehandlung wenigstens einen Teils der Oberfläche der Vorformlinge umfasst in der Regel die äußere Oberfläche der Vorformlinge. Durch den Einsatz eines Plasmas können die Oberflächeneigenschaften des Vorformlings vor einer Temperierung/einem Erwärmen und vor der Blasformung gezielt beeinflusst werden. Durch das Plasma, insbesondere das hohe Energieniveau des Plasmas, können chemische oder organische Stoffe an der Oberfläche der Vorformlinge aufgebrochen werden. Dabei sind die Vorformling im Allgemeinen aus PET. Die Oberfläche der Vorformlinge kann durch das Plasma von unerwünschten Ausgangsstoffen befreit werden. Das erfindungsgemäße Verfahren wie oben beschrieben kann ferner das Erwärmen der Vorformlinge durch Infrarot, IR-Strahlung, umfassen. Die IR-Strahlung wird beispielsweise durch die Oberfläche der Vorformlinge absorbiert. Alternativ kann die Oberfläche der Vorformlinge aber auch anhand individueller Erwärmungsverfahren, also beispielsweise durch Mikrowellen- oder Laserstrahlung bzw. durch selektiv transmittiertes Infrarot erwärmt werden.
Durch das Aussetzen wenigstens eines Teils der Oberfläche der Vorformlinge in dem Plasma, kann in den Bereichen der Oberfläche, die dem Plasma ausgesetzt waren, die also durch das Plasma behandelt wurden, das Absorptionsverhalten der IR-Strahlung sich verändern und somit beim Erwärmen mittels IR-Strahlung eine andere Temperatur an der Oberfläche entstehen. Entsprechend kann durch diese Vorbereitung eine nachfolgende Blasformung die Vorformlinge zu Behältern blasformen, wobei unterschiedlich vorbehandelte Bereiche der Behälter unterschiedlich blasgeformt werden können.
In dem Verfahren wie oben beschrieben kann das Plasma ein Atmosphärendruckplasma/Normaldruckplasma umfassen. Die Verwendung eines Atmosphärendruckplasmas ermöglicht beispielsweise, dass die Plasmabehandlung bei Druckverhältnissen durchgeführt werden kann, die nicht wesentlich vom Umgebungsdruck verschieden sind. Hierdurch kann eine besonders einfache Anwendung des Plasmas im Hinblick auf eine Einwirkung auf die Vorformlinge gewährleistet werden. Es ist jedoch ebenso möglich, dass, entsprechend anwendungsspezifischen Vorgaben, das Plasma dem die Vorformlinge ausgesetzt wird ein Niederdruck- oder ein Hochdruckplasma umfasst. Entsprechend kann für derartige Anwendung ein Druckgefäß wie etwa eine Druckkammer notwendig sein, um gegenüber dem Atmosphärendruck unterschiedliche Druckniveaus aufrecht erhalten zu können. In dem erfindungsgemäßen Verfahren kann das Plasma aus einer Plasmadüse oder einer Plasmaspritze bereitgestellt werden.
In dem Verfahren wie oben beschrieben können die Vorformlinge wenigstens eine Markierung, beispielsweise eine mechanische Markierung wie eine Kerbe oder eine optische Markierung wie einen Reflektorpunkt oder einen Markierungsstrick, aufweisen. Derartige Markierungen erlauben beispielsweise das mechanische und/oder optische Abfragen der Markierung der Vorformlinge im Hinblick auf eine Position oder Ausrichtung der Vorformlinge. Entsprechend können die Vorformlinge, unter Bezug auf die Markierung, nach vorgegebenen Kriterien oder vorgegebenen äußeren Markierungen ausgerichtet werden. Eine derartige Ausrichtung ist wichtig im Hinblick auf die spätere, insbesondere nicht runde oder nicht gleichmäßige Formung der Vorformlinge zu Behältern. Die Vorformlinge können also mittels der Markierung ausgerichtet werden, bevor sie dem Plasma ausgesetzt werden. Dabei ist es ebenso möglich, dass die Vorformlinge nach der Plasmabehandlung oder nach dem Erwärmen erneut oder erstmalig, etwa unter Bezug auf die Markierung, ausgerichtet werden, bevor sie an eine Blaseinheit transferiert werden.
Insbesondere kann in dem Verfahren wie oben beschrieben eine vordefinierte Zone der Oberfläche der Vorformlinge dem Plasma ausgesetzt werden. Dabei muss die vordefinierte Zone nicht notwendigerweise zusammenhängend sein. Insbesondere können auch mehrere vordefinierte Zonen, beispielsweise zwei Zonen, auf der Oberfläche der Vorformlinge dem Plasma ausgesetzt werden, wobei diese Zonen symmetrisch zur Mittelachse der Vorformlinge angeordnet sind. Das Plasma kann also gezielt auf vordefinierte Zonen der Vorformlinge angebracht werden. Dabei können die Vorformlinge gegebenenfalls auch während der Plasmabehandlung bewegt werden oder die zur Anwendung des Plasmas auf die Vorformlinge verwendeten Vorrichtungen, wie etwa eine Plasmadüse, können gezielt die Oberfläche der Vorformlinge dem Plasma aussetzen.
In dem Verfahren wie oben beschrieben kann nach dem Transferieren der Vorformlinge an die wenigstens eine Blaseinheit die Blasformung der Vorformlinge zu Behälter, insbesondere nichtzylindrischen Behältern, durchgeführt werden, d. h. die Vorformlinge werden durch Blasformung zu nichtzylindrischen Behältern geformt.
Ferner stellt die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens bereit, wobei die Vorrichtung ein Transportmedium, insbesondere ein Förderband, zum Transport der Vorformlinge, sowie eine Heizvorrichtung, insbesondere einen IR-Ofen, umfasst und wobei die Vorrichtung eine Plasmavorrichtung umfassen kann, um die Vorformlinge einem Plasma auszusetzen, bevor die Vorformlinge erwärmt werden. Die Plasmavorrichtung kann, wie oben beschrieben, eine Plasmaspritze oder Plasmadüse umfassen. Sofern die Vorformlinge einem Plasma ausgesetzt werden sollen, das ein Niederdruck- oder ein Hochdruckplasma umfasst, kann die Vorrichtung ferner eine Reaktionskammer wie etwa eine Druckkammer umfassen, die den Bereich, im dem die Plasmabehandlung stattfinden soll, von Bereichen mit Umgebungsdruck abtrennen kann. Die Plasmavorrichtung zum Anbringen des Plasmas kann beispielsweise symmetrisch ausgebildet sein. Die Vorrichtung wie oben beschrieben kann ferner einen ersten Transportstern und ein Blasrad umfassen, wobei das Blasrad wenigstens eine Blaseinheit umfasst, und ferner einen zweiten Transportstern, wobei der erste Transportstern die Vorformlinge nach dem Erwärmen an die wenigstens eine Blaseinheit des Blasrades transferiert und der zweite Transportstern die durch Blasformung aus den Vorformlingen geformten Behälter von der Blaseinheit zu einem weiteren Transportmedium transferiert. Hierdurch kann also die Weiterverarbeitung der blasgeformten Behälter gewährleistet werden. Dabei kann die oben beschriebene Vorrichtung auch für bereits bestehende Streckblasmaschinen nachgerüstet werden, denn die Vorbehandlung erfolgt im Wesentlichen vor der Blasformung von Behältern aus Vorformlingen. D. h. die Blaseinheiten, das Blasrad, sowie die Transfereinheiten, wie etwa Einlaufstern und Auslaufstern, bleiben von einer Nachrüstung unberührt. Ebenso kann auch eine IR-Heizvorrichtung von einer Nachrüstung unberührt bleiben.
Es ist ebenso möglich, mehr als eine Plasmavorrichtung zu verwenden, um die Vorformlinge etwa an zwei räumlich und damit zeitlich verschiedenen Punkten einem Plasma auszusetzen. Etwa kann eine erste Plasmabehandlung eine erste Erwärmung durch eine IR-Heizvorrichtung umfassen, und eine weitere Plasmavorbehandlung der ersten Erwärmung folgen und nachfolgend eine zweite Erwärmung der Vorformlinge erfolgen, bevor diese zum Blasformen an die Blaseinheiten transferiert werden.
Es gilt also, dass die Vorformlinge einem Plasma ausgesetzt werden können, bevor die Vorformlinge erwärmt werden, wodurch die Vorbehandlung durch Erwärmen von der Vorbehandlung der Oberfläche entkoppelt werden kann. Die Bedingungen für die Erwärmung brauchen dadurch nicht verändert werden. Die gezielte Änderung der Oberflächeneigenschaften der Vorformligen führt zu einem sehr hohen Qualitätsniveau von Produktfunktionalitäten.
Der Erfindungsgegenstand wird anhand der nachfolgenden Zeichnungen beispielhaft erläutert.
Es zeigen:
1 Eine Prinzipskizze einer Streckblasmaschine (Rundläufer), mit einem Vorbehandlungsbereich entsprechend der vorliegenden Erfindung,
2 Eine Schemaskizze des erfindungsgemäßen Verfahrens.
1 zeigt eine Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zur Vorbehandlung von Vorformlingen vor dem Streckblasen mit nachfolgenden Elementen einer Streckblasmaschine in Rundläuferausbildung. 1 zeigt einen Vorbehandlungsbereich 11, in dem eine Vorbehandlung von Vorformlingen 1 vor dem Streckblasen erfolgen kann. Die Vorformlinge werden mit einem Transportmedium (hier nicht gezeigt) zum Streckblasen durch eine Streckblasmaschine (7, 8, 9) transportiert. Die Transportrichtung der Vorformlinge ist durch den Pfeil mit dem Bezugszeichen 11A angedeutet. Die Vorformlinge 1 besitzen etwa eine Markierung 1A. In 1 ist die Markierung 1A als Kerbe ausgebildet. Die Markierung 1A ermöglicht etwa das Ausrichten der Vorformlinge im Ausrichtungsbereich 3A. Das Ausrichten kann etwa durch Orientieren der Kerbe 1A im Hinblick auf eine äußere angebrachte Markierung (hier nicht gezeigt) erfolgen. Die äußere Markierung kann stationär vorhanden sein. Etwa zeigen dann alle Markierungen 1A, beispielsweise die Kerben der Vorformlinge 1, im Wesentlichen in die gleiche Richtung. Das Ausrichten der Vorformlinge 1 im Ausrichtungsbereich 3A ist durch den Drehpfeil 3C angedeutet. Das Ausrichten kann also beispielsweise durch Rotieren der Vorformlinge 1 um ihre Längsachse geschehen.
Die Vorformlinge 1 werden durch das Transportmedium in den Behandlungsbereich 6 eingebracht. Im Behandlungsbereich 6 können die Vorformlinge 1 mit Hilfe einer Plasmavorrichtung 5 einem Plasma, wie etwa einem Atmosphärendruckplasma, ausgesetzt werden. Sollen die Vorformlinge 1 einem Niederdruck- oder Hochdruckplasma ausgesetzt werden, in Abhängigkeit von anwendungsspezifischen Gegebenheiten, so kann im Behandlungsbereich 6 eine geeignet geformte Kammer, hier nicht gezeigt, vorgesehen sein. Die Plasmavorrichtung 5 kann ein Plasma auf vordefinierte Bereiche der Oberfläche der Vorformlinge 1 einwirken lassen. Dabei ist es möglich, die Plasmavorrichtung 5 zeitlich zu steuern. Gegebenenfalls kann eine Gruppe von Vorformlingen in Zeitabständen mit einem anderen Plasma oder in anderen Oberflächenbereichen einem Plasma ausgesetzt werden. Eine derartige Steuerung kann durch eine Kontrolleinheit, hier nicht gezeigt, in Verbindung mit einem Computer (hier nicht gezeigt) erfolgen. Die Bezugszeichen 1C und 1E zeigen rein schematisch und ohne Berücksichtigung etwaiger Größenverhältnisse zwei vorbehandelte Bereiche der Vorformlinge 1 an.
Nach dem Durchlaufen der Behandlungszone 6 und der Behandlung durch ein Plasma werden die Vorformlinge 1 in den Bereich 4 transportiert. Das Bezugszeichen 4 bezeichnet einen IR-Ofen zur Erwärmung der Vorformlinge 1. In 1 ist der IR-Ofen 4 nur auf einer Seite der Vorformlinge 1 gezeigt. Es ist aber ebenso möglich, ein beidseitiges Erwärmen der Vorformlinge 1 vorzunehmen, wobei abschnittsweise Bereiche der Vorformlinge 1 erwärmt werden können. Erneut kann ein Ausrichten der Vorformlinge 1 während des Durchlaufens des IR-Ofens durchgeführt werden. Der Bereich 3B zeigt daher einen weiteren Ausrichtungsbereich. Die Ausrichtung im Bereich 3B erfolgt typischerweise zum Ende des Durchlaufens des IR-Ofens 4. Deshalb werden insbesondere die nun erwärmten Vorformlinge 1 ausgerichtet, bevor sie zur Blasformung transferiert werden. Die Ausrichtung kann beispielsweise durch Rotieren der Vorformlinge 1 um ihre Längsachse, wie durch den Pfeil 3C angedeutet, erfolgen. Es ist ebenso möglich, hier nicht gezeigt, die Vorformlinge 1 während des Durchlaufens des IR-Ofens mehrfach zu drehen und auszurichten. Ebenso ist es möglich, hier nicht gezeigt, eine weitere Behandlungszone ähnlich der Behandlungszone 6 vorzusehen, um eine weitere Plasmabehandlung der Vorformlinge 1 vorsehen zu können. Die Plasmavorrichtung 6 kann eine Plasmaspritze oder eine Plasmadüse umfassen, hier nicht gezeigt.
Die vorbehandelten Vorformlinge 1 werden mit Hilfe eines Einlaufsterns/Transfersterns vom Transportmedium abgenommen und zum Blasrad 8 transferiert. Der Einlaufstern dreht sich beispielsweise wie durch den Pfeil 7A angedeutet. Entsprechend dreht sich das Blasrad wie durch den Pfeil 8A angedeutet. An dem Blasrad 8 sind Blaseinheiten 10 vorgesehen, an denen die Blasformung der Vorformlinge 1 zu Behältern erfolgt. An den Blaseinheiten können Blasformen, hier nicht gezeigt, verwendet werden. Die zu Behältern 2 blasgeformten Vorformlinge 1 können durch einen Auslaufstern/zweiten Transferstern 9 von dem Blasmodul abgenommen werden. Der Auslaufstern 9 dreht sich etwa wie durch den Pfeil 9A angedeutet. Die blasgeformten Behälter 2 können durch ein weiteres Transportmedium, hier nicht gezeigt in Transportrichtung 11B transportiert werden, um weiter verarbeitet werden zu können.
2 zeigt ein Ablaufschema eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Vorbehandlung von Vorformlingen vor dem Streckblasen. Dabei wird davon ausgegangen, dass zunächst jeder Vorformling eine Vorbehandlung erfahren soll. Es ist natürlich möglich, einzelne Vorformlinge oder Gruppen von Vorformlingen von der Vorbehandlung auszunehmen. Eine entsprechende Auswahl kann extern erfolgen und kann eine Steuerung der Vorbehandlungszone etwa durch eine Kontrolleinheit beinhalten.
In Schritt 210 der 2 wird ein Vorformling mittels eines Transportmediums bereitgestellt. Das Bereitstellen kann etwa den Transport von Vorformlingen, wie in 1 angedeutet, umfassen. In Schritt 220 wird geprüft, ob der Vorformling eine Markierung besitzt. Dieses kann eine Markierung wie die in 1 angedeutete Kerbe 1A sein, es kann sich aber ebenso um eine andere mechanische oder optische Markierung handeln. Häufig kann eine optische Abfrage der Markierung unter Verwendung von Lichtstrahlen wie etwa Lasern möglich sein. Sofern der Vorformling eine Markierung besitzt, wird im Schritt 230 das Ausrichten des Vorformlings entsprechend der Markierung vorgenommen. Das Ausrichten kann, wie in Bezug auf 1 beschrieben, im Wesentlichen das Ausrichten der Markierung entsprechend einer externen Markierung umfassen. Etwas kann jeder der Vorformlinge, die vorbehandelt werden sollen, derart ausgerichtet werden, dass ihre Markierung im Wesentlichen in die gleiche Richtung zeigen. Nach dem Ausrichten im Schritt 230, oder, falls der Vorformling keine spezielle Markierung besitzt, direkt nach dem Schritt 220, wird im Schritt 240 das Aussetzen wenigstens eines Teils der Oberfläche des Vorformlings in einem Plasma vorgenommen. Dabei kann das Plasma etwa ein Atmosphärendruckplasma sein, wie oben im Hinblick auf 1 beschrieben. Nach der Behandlung wenigstens eines Teils der Oberfläche des Vorformlings im Plasma im Schritt 240 werden die Vorformlinge weiter transportiert und es folgt im Schritt 250 das Erwärmen der Vorformlinge mittels IR-Strahlung. Dieses kann etwa in einem IR-Ofen erfolgen, wie in 1 beschrieben. Dabei kann in Schritt 260 erneut getestet werden, ob der Vorformling eine Markierung besitzt. Sofern dies der Fall ist, kann eine erneute Ausrichtung des Vorformlings entsprechend der Markierung erfolgen, und zwar während oder unmittelbar nach dem Erwärmen der Vorformlinge im IR-Ofen. Im Schritt 280 verlassen die Vorformlinge das Transportmedium und damit den IR-Ofen, wie anhand von 1 skizziert, und werden zu wenigstens einer Blaseinheit transferiert. Dabei kann die Blaseinheit der Blaseinheit 10 aus 1 entsprechen. In Schritt 290 erfolgt das Blasformen des Vorformlings zu einem Behälter, wobei der Behälter aufgrund der Vorbehandlung im Wesentlichen einen nicht runden Querschnitt aufweisen kann. In Schritt 300 erfolgt das Transferieren des geblasenen Behälters von der Blaseinheit zu einer weiteren Verarbeitungseinheit.
Es versteht sich, dass die in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen genannten Merkmale sich nicht nur auf die speziell in den Figuren gezeigten Kombinationen beschränken, sondern auch in beliebigen anderen Kombinationen möglich sein können.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

EP 0958124 B1 [0003]
DE 10064167 A1 [0004]

Claims

Verfahren zur Vorbehandlung von Vorformlingen (1) vor dem Streckblasen, wobei die Vorformlinge (1) zur Blasformung an wenigstens eine Blaseinheit (10) transferiert und vor dem Transfer erwärmt werden, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Erwärmen wenigstens ein Teil (1C, 1E) der Oberfläche der Vorformlinge (1) einem Plasma ausgesetzt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Erwärmen durch IR-Strahlung, Mikrowellen- oder Laserstrahlung erfolgt.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Plasma ein Atmosphärendruckplasma umfasst.
Verfahren nach Anspruch 1 wobei das Plasma ein Niederdruck- oder ein Hochdruckplasma umfasst.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1–4, wobei die Vorformlinge (1) wenigstens eine Markierung (1A), beispielsweise eine Kerbe, einen Reflektorpunkt oder einen Markierungsstrich, aufweisen.
Verfahren nach Anspruch 5, wobei die Vorformlinge (1) mittels der Markierung (1A) ausgerichtet werden, bevor sie dem Plasma ausgesetzt werden.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1–6, wobei eine vordefinierte Zone (1C, 1E) der Oberfläche der Vorformlinge (1) dem Plasma ausgesetzt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1–6, wobei mehrere vordefinierte Zonen, beispielsweise zwei Zonen, der Oberfläche der Vorformlinge (1) dem Plasma ausgesetzt werden, wobei diese Zonen symmetrisch zur Mittelachse der Vorformlinge (1) angeordnet sind.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1–8, wobei nach dem Transferieren der Vorformlinge (1) an die wenigstens eine Blaseinheit (10) die Vorformlinge (1) durch Blasformung zu nichtzylindrischen Behältern (2) geformt werden.
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1–9, wobei die Vorrichtung ein Transportmedium, insbesondere ein Förderband, zum Transport der Vorformlinge (1), sowie eine Heizvorrichtung (4), insbesondere einen IR-Ofen, umfasst, und mit einer Plasmavorrichtung (5), um die Vorformlinge (1) einem Plasma auszusetzen, bevor die Vorformlinge (1) erwärmt werden.
Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei die Vorformlinge (1) dem Plasma in einer Reaktionskammer ausgesetzt werden, sofern das Plasma ein Niederdruck- oder ein Hochdruckplasma umfasst.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 oder 11, wobei die Plasmavorrichtung (5) symmetrisch ausgebildet ist
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10–12, ferner mit einem ersten Transportstern (7), mit einem Blasrad (8), das Blasrad (8) mit der wenigstens einen Blaseinheit (10), und mit einem zweiten Transportstern (9), wobei der erste Transportstern (7) die Vorformlinge (1) nach dem Erwärmen an die wenigstens eine Blaseinheit (10) des Blasrades (2) transferiert und der zweite Transportstern (9) die durch Blasformung aus den Vorformlingen (1) geformten Behälter (2) von der Blaseinheit (10) zu einem weiteren Transportmedium transferiert.