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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erwärmen von Kunststoffvorformlingen. In der Streckblastechnik ist es heute üblich, sogenannte Kunststoffvorformlinge zu verarbeiten, die in der Regel in einem vorgelagerten Prozessschritt, beispielsweise in einem Spritzgussverfahren, hergestellt wurden. Diese Kunststoffvorformlinge (auch als Preforms bezeichnet) werden dabei in einer Erwärmungseinrichtung, bzw. einem Ofen der Streckblasmaschine soweit aufgeheizt, dass sie gummielastisch werden und durch Druckluft und Recken in Behälter umgeformt werden können. Die dazu benötigte Temperatur ist abhängig von dem verwendeten Material des Kunststoffvorformlings.
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So sind beispielsweise aus der
EP 0 906 531 B1 eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung von Kunststoffhohlkörpern bekannt. Dabei wird vorgeschlagen, dass die Kunststoffvorformlinge, bevor sie in die Heizvorrichtung gelangen, inspiziert werden, um diese auszuschleusen, und um so spätere Fehler bei der Behältnisherstellung zu vermeiden.
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Bei dem im Getränkebereich üblichen Material PET liegt der oben erwähnte Umformungstemperarturbereich je nach Anwendung zwischen 85°C und 130°C. Zur Erlangung dieser Temperatur durchlaufen die Kunststoffvorformlinge einen wie auch immer gearteten Ofen. Die Kunststoffvorformlinge sind dabei je nach erhaltener Heizzeit alle auf einem unterschiedlichen Temperaturniveau. Tritt eine Störung in der Blasmaschine oder anderen nachgeordneten Maschinen auf, so hält – insbesondere bei geblockten Anlagen – auch der Transport der Kunststoffvorformlinge in dem Ofen an. Die Kunststoffvorformlinge können beim Wiederanfahren nicht weiterverwendet werden, da ihre Ausgangstemperaturen unterschiedlich sind und der Heizprozess auf Kunststoffvorformlinge mit einer bestimmten Anfangstemperatur eingestellt ist. Weiterhin treten ab einer bestimmten Grenztemperatur Veränderungen in der Materialstruktur (sogenannte Kristallisation) auf, die einer Wiederverwendung der Kunststoffvorformlinge entgegenstehen, selbst wenn man diese vorher auf eine Ofeneingangstemperatur abkühlen lassen würde. Daher werden bei aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren nach einem Maschinenstillstand heute alle in der Ofenstrecke befindlichen Kunststoffvorformlinge verworfen. Es entsteht damit Müll (engl. scrap).
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Diese Aufgaben werden durch ein Verfahren und eine Vorrichtung nach den unabhängigen Ansprüchen erreicht. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verarbeiten von Kunststoffvorformlingen weist eine Transporteinrichtung auf, welche die Kunststoffvorformlinge entlang eines vorgegebenen Transportpfads transportiert. Weiterhin weist die Vorrichtung eine Erwärmungseinrichtung auf, welche die Kunststoffvorformlinge wenigstens abschnittsweise während ihres Transports erwärmt. Erfindungsgemäß ist stromabwärts (in der Transportrichtung der Kunststoffvorformlinge) der Erwärmungseinrichtung eine Gruppenbildungseinrichtung bzw. Aufteilungseinrichtung vorgesehen, welche dafür geeignet und vorgesehen ist, die Kunststoffvorformlinge zumindest in eine erste Gruppe und in eine zweite Gruppe von Kunststoffvorformlingen einzuteilen.
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Durch diese Gruppenbildungseinrichtung kann insbesondere eine erste Gruppe der Kunststoffvorformlinge gebildet werden, welche gegebenenfalls wiederverwendet werden kann sowie auch eine zweite Gruppe von Kunststoffvorformlingen, welche endgültig ausgeschleust und nicht mehr wiederverwendet wird.
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Vorteilhaft handelt es sich bei der Transporteinrichtung um eine umlaufende Transporteinrichtung. Beispielsweise kann es sich hierbei um ein Trägerrad mit einer Vielzahl von Halteeinrichtungen handeln, aber auch um eine Endloskette, an der eine Vielzahl von Halteeinrichtungen zum Halten der Kunststoffvorformlinge angeordnet ist. Vorteilhaft ist es möglich, dass die Gruppenbildungseinrichtung zu- und abgeschaltet werden kann. In einem abgeschalteten Zustand der Gruppenbildungseinrichtung werden die Kunststoffvorformlinge vorteilhaft weder der ersten Gruppe noch der zweiten Gruppe zugeführt. Dies ist insbesondere bei einem gewöhnlichen Arbeitsbetrieb denkbar, bei dem die Kunststoffvorformlinge in gewöhnlicher Weise zu einer weiteren Vorrichtung, wie beispielsweise einer Streckblasmaschine transportiert werden.
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Damit erlaubt die erfindungsgemäße Vorrichtung stromabwärts der Heizeinrichtung das Bereitstellen von mindestens drei Transportwegen. Ein Transportweg erlaubt das Ausschleusen und Verwerfen der Kunststoffvorformlinge, ein zweiter Transportweg erlaubt bevorzugt das Wiederverwenden und möglicherweise ein Zurückführen zu neuer Verwendung und der dritte Transportweg erlaubt das Weitertransportieren in der Anlage, insbesondere mit sofortigem Streckblasen und eventuellen Zwischenpuffern der so hergestellten Kunststoffflaschen nach der Blasmaschine, beispielsweise, wenn eine Störung an einer nachfolgenden Maschine, wie einer Etikettiermaschine oder einer Füllmaschine, auftritt.
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Vorteilhaft ist die Gruppenbildungseinrichtung in Abhängigkeit von einem Fehlerzustand der Vorrichtung aktivierbar. Falls beispielsweise in einer der Erwärmungseinrichtung nachfolgenden Anlage ein derartiger Fehler auftritt und diese beispielsweise angehalten werden muss, kann die Gruppenbildungseinrichtung aktiviert werden, um einen bestimmen Anteil an Kunststoffvorformlingen auszuschleusen und um einen weiteren Anteil an Kunststoffvorformlingen gegebenenfalls wieder zurückzuführen.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Steuerungseinrichtung auf, welche die Gruppenbildungseinrichtung in Abhängigkeit von einer Temperatur der Kunststoffvorformlinge steuert. Damit kann beispielsweise in Abhängigkeit von der Temperatur der Kunststoffvorformlinge entschieden werden, ob diese endgültig auszuschleusen sind oder ob diese wieder verwertet werden.
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Vorteilhaft ist eine stromabwärts der Erwärmungseinrichtung angeordnete Behandlungseinrichtung vorgesehen, welche die Kunststoffvorformlinge zu Kunststoffbehältnissen umformt.
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Weiterhin ist eine zweite Transporteinrichtung vorgesehen, welche die Kunststoffvorformlinge von der Erwärmungseinrichtung zu der Behandlungseinrichtung auf einem Übergabepfad transportiert. Bei dieser zweiten Transporteinrichtung kann es sich beispielsweise um einen Transportstern handeln, wobei vorteilhaft entlang dessen Transportpfad die Gruppenbildungseinrichtung angeordnet ist.
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Dabei kann dieser Transport zu der Behandlungseinrichtung unmittelbar erfolgen, es wäre jedoch auch möglich, dass die Kunststoffvorformlinge zunächst zu einer anderen Einrichtung, wie beispielsweise einer Sterilisiereinheit transportiert werden und erst anschließend zu der Behandlungseinrichtung (d.h. insbesondere einer Blasformmaschine).
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Vorteilhaft ist die Gruppenbildungseinrichtung geeignet und bestimmt, die Kunststoffvorformlinge aus dem Übergabepfad auszuschleusen. Damit werden die Kunststoffvorformlinge sowohl, wenn sie der ersten Gruppe zugeordnet werden, als auch in der zweiten Gruppe zugeordnet werden, aus dem Übergabepfad ausgeschleust.
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Vorteilhaft ist die Erwärmungseinrichtung derart gestaltet, dass auch ein Transport der Kunststoffbehältnisse ohne eine Erwärmung derselben möglich ist.
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Bevorzugt erlaubt damit die Gruppenbildungseinrichtung eine Ausschleusung der Kunststoffvorformlinge aus dem Transportpfad – insbesondere einem Übergabepfad, auf dem die Kunststoffvorformlinge von der Erwärmungseinrichtung in eine weitere Behandlungseinheit wie insbesondere aber nicht ausschließlich eine Umformungseinrichtung zum Umformen von Kunststoffvorformlingen zu Kunststoffbehältnissen transportiert werden – in zwei unterschiedliche Aufteilungspfade. Damit schließen sich vorteilhaft an die Gruppenbildungseinrichtung mindestens insgesamt drei Pfade an, wie erwähnt, der Pfad für den normalen Arbeitsbetrieb, der Wiederverwendungspfad und der Aussonderungspfad.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Transporteinrichtung geeignet, um die Kunststoffvorformlinge mehrfach entlang des Transportpfades zu transportieren. Dabei wäre es möglich, dass die Zufuhr von Kunststoffvorformlingen zu der Transporteinrichtung gestoppt und damit ist es auch möglich, dass die Kunststoffvorformlinge mehrfach mittels der Transporteinrichtung entlang des gleichen Transportpfades transportiert werden. Auch wäre es denkbar, dass die Transporteinrichtung beispielsweise bei Auftreten eines Fehlerzustandes angehalten wird und die Kunststoffvorformlinge gezielt, gegebenenfalls mit verminderter Heizleistung erwärmt werden.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung bzw. die Erwärmungseinrichtung sich mit den Kunststoffvorformlingen mitbewegende Heizelemente auf. Dafür können beispielsweise Heizkavitäten vorgesehen sein, die sich mit den Kunststoffvorformlingen mitbewegen und die die Kunststoffvorformlinge entlang deren Umfang umgeben. Insbesondere sind die Kunststoffvorformlinge entlang deren Längsachse in die Heizkavitäten zur Beheizung einfahrbar. Bei bestimmten Betriebssituationen, insbesondere Störungen einer nachfolgenden Maschine oder der Heizeinrichtung selbst, sind die Kunststoffvorformlinge gesteuert aus dem Heizbereich der Kavität herausfahrbar – bevorzugt auch in den Transportpfadabschnitten der Heizeinrichtung, in denen die Vorformlinge im Normalbetrieb nicht herausgefahren werden. Bei der Heizeinrichtung kann es sich insbesondere um eine Infrarotheizeinrichtung handeln. Es wäre jedoch auch möglich, dass die Heizeinrichtung ein Mikrowellenofen ist, der eine Vielzahl von Resonatoren aufweist, innerhalb denen die Kunststoffvorformlinge erwärmt werden. Vorzugsweise weist die Erwärmungseinrichtung eine Vielzahl von unabhängig voneinander steuerbaren Heizelementen auf. Diese sind dabei insbesondere hinsichtlich ihrer Heizleistung steuerbar.
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Vorteilhaft weist die Vorrichtung eine Vielzahl von wenigstens einzelnen Kunststoffvorformlingen oder Gruppen von Kunststoffvorformlingen zugeordneten Heizelementen auf. Während in einem herkömmlichen Infrarotofen sämtliche Kunststoffvorformlinge an vielen Heizelementen vorbeigeführt werden, wird insbesondere vorgeschlagen, dass die Heizelemente jeweils bestimmten Kunststoffvorformlingen zugeordnet sind und bevorzugt mit diesem mittransportiert werden.
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Insbesondere können zumindest Bereiche der Vorrichtung in einem Reinraum angeordnet sein. Zum Aufrechterhalten von Reinraumbedingungen auf Transportpfaden können sowohl Reinigungs- und/oder Sterilisationseinrichtungen zum Reinigen und/oder Sterilisieren der Behandlungselemente und des Reinraums selbst (dessen Wände) selbst als auch Einrichtungen zum Aufrechterhalten eines Überdrucks im Reinraum vorgesehen sein. Der Reinraum erstreckt sich bevorzugt ab dem Bereich der Abfüllanlage, ab dem die Vorformlinge – zumindest im Inneren – steril sind bis zum Verschließen der geblasenen und abgefüllten Flaschen. Sollte eine Produktionsmaschine für Vorformlinge der Heizeinrichtung vorgeschaltet sein, kann auch schon ab dieser der Reinraum beginnen und sich durch die Heizeinrichtung und die Blasmaschine erstrecken. In diesem Fall ist sowohl der Pfad für den normalen Arbeitsbetrieb als auch der Wiederverwendungspfad nach der Gruppierstation insbesondere komplett innerhalb des Reinraums angeordnet. Die Pfade können mit einer Einhausung versehen werden. Der Aussonderungspfad kann sich entweder auch durch eine Schleuse bis außerhalb des Reinraums erstrecken oder innerhalb des Reinraums in eine Senke führen, in welcher genügend Platz vorhanden ist.
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Ist, wie bereits erwähnt – eine Sterilisiereinrichtung nach der Heizeinrichtung vorgesehen und die Reinraumgrenze beginnt zwischen dem Ende der Heizeinrichtung und der Sterilisiereinrichtung, ist die Abzweigung zum Aussonderungspfad, insbesondere die Gruppierstation selbst, bevorzugt vor dieser Sterilisiereinrichtung angeordnet, so dass kein Sterilisationsmittel für nicht wieder verwendbare Vorformlinge verschwendet werden muss. Alternativ ist es auch denkbar, die Sterilisationsdüsen für genau diese Vorformlinge zu deaktivieren, allerdings könnte so eine Keimverschleppung in die nachfolgenden Bereiche stattfinden. Die Weiche für den Wiederverwendungspfad kann vor oder nach der Sterilisierstation vorgesehen sein. Im ersten Fall müssen die Vorformlinge kein zweites mal sterilisiert werden, im zweiten Fall würden die Vorformlinge den Reinraum wieder verlassen und müssten ein zweites mal sterilisiert werden, wenn sie noch mal mit der nicht im Reinraum angeordneten Heizeinrichtung erwärmt werden.
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Wenn eine Sterilisiereinrichtung der Heizeinrichtung vorgeschaltet ist und der Reinraum ab dieser beginnt kann der Wiederverwendungspfad entweder vor oder nach der Sterilisiereinrichtung in den normalen Transportpfad zurücklaufen. Im ersten Fall muss der Transportpfad nicht entlang der ganzen Strecke im Reinraum geführt werden – im zweiten Fall wäre dies sehr vorteilhaft.
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Vorteilhaft werden die Kunststoffvorformlinge entlang einer wenigstens teilweise kreisförmigen Bahn transportiert und vorteilhaft beispielsweise mittels Halteeinrichtungen, die an einem drehbaren Träger angeordnet sind. Diese Halteeinrichtung weist dabei vorteilhaft Dorne auf, welche in die Mündungen der Behältnisse einführbar sind und welche die Behältnisse bzw. Kunststoffvorformlinge so halten.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Verarbeiten von Kunststoffvorformlingen werden die Kunststoffvorformlinge mit einer Transporteinrichtung entlang eines vorgegebenen Transportpfads transportiert und während dieses Transports mit einer Erwärmungseinrichtung erwärmt. Erfindungsgemäß ist stromabwärts der Erwärmungseinrichtung eine Gruppenbildungseinrichtung vorgesehen, mittels derer die Kunststoffvorformlinge wenigstens zeitweise zumindest in eine erste Gruppe und eine zweite Gruppe von Kunststoffvorformlingen aufgeteilt werden.
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Damit wird auch verfahrensseitig vorgeschlagen, dass stromabwärts des Ofens die Kunststoffvorformlinge in wenigstens zwei Gruppen aufgeteilt werden. Dies geschieht jedoch vorteilhaft nur zeitweise und insbesondere während des Auftretens eines Fehlerzustandes bzw. während der Behebung dieses Fehlers in einer nachfolgenden Maschine. Damit können die Kunststoffvorformlinge stromabwärts dieser Gruppenbildungseinrichtungen insgesamt wenigstens drei verschiedene Pfade einnehmen bzw. in drei verschiedene Gruppen eingeteilt werden. Eine Gruppe ist diejenige Gruppe, die weiterverarbeitet wird, eine weitere Gruppe ist diejenige Gruppe, die endgültig verworfen wird und eine dritte Gruppe ist, wie oben erwähnt, diejenige Gruppe, die wiederverwendet werden kann. Mit anderen Worten werden bevorzugt die Kunststoffvorformlinge bei Auftreten eines Fehlerzustandes, insbesondere eines Fehlerzustandes in einer nachfolgenden Maschine in die erste und die zweite Gruppe von Kunststoffvorformlingen aufgeteilt.
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Bevorzugt sind mindestens drei Transportpfade nach der Gruppiereinrichtung vorgesehen, wobei besonders bevorzugt ein Pfad für den normalen Arbeitsbetrieb vorgesehen ist, ein Wiederverwendungspfad zum Zurückführen der Vorformlinge zu einer Wiederverwendung vorgesehen ist und ein Aussonderungspfad (insbesondere zum endgültigen Ausschleusen der Kunststoffvorformlinge), insbesondere zu einer Senke, vorgesehen ist.
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Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren wird bei Auftreten eines derartigen Fehlerzustandes auch eine Zufuhr der Kunststoffvorformlinge in die Erwärmungseinrichtung unterbrochen. Vorteilhaft werden damit nur diejenigen Kunststoffvorformlinge in die beiden Gruppen aufgeteilt, die sich bei Auftreten des Fehlerzustandes nach einer Sperreinrichtung zum Sperren der Kunststoffvorformlinge befunden haben. In einem Arbeitsbetrieb werden die Kunststoffvorformlinge ausgehend von der Erwärmungseinrichtung vorteilhaft zu einer Umformungseinrichtung transportiert bzw. einer Blasmaschine, welche die Kunststoffvorformlinge zu Kunststoffbehältnisse umformt. Weiterhin ist es auch möglich, dass im Arbeitsbetrieb die Kunststoffvorformlinge noch sterilisiert werden, was beispielsweise mittels Elektronenstrahlung oder auch mittels eines fließfähigen Sterilisationsmediums, wie beispielsweise Peressigsäure oder H2O2, erfolgen kann.
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Vorteilhaft ist die Erwärmungseinrichtung mit der auf dem Transportpfad der Behältnisse nachgeordneten Maschine geblockt, d.h. wird in einem Arbeitsbetrieb insbesondere synchron mit dieser betrieben.
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Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren wird eine Temperatur der Kunststoffvorformlinge in Abhängigkeit von ihrem Transportpfad bestimmt. In Abhängigkeit von dieser Temperatur wird vorteilhaft entschieden, ob die Kunststoffvorformlinge verworfen oder wieder zurückgeführt werden.
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Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren weist die Erwärmungseinrichtung eine Vielzahl von Heizelementen auf, die sich zumindest zeitweise mit den Kunststoffvorformlingen mitbewegen.
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Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren ist die Erwärmungseinrichtung derart einstellbar, dass eine individuelle bzw. individuell steuerbare Erwärmung jedes einzelnen Kunststoffvorformlings möglich ist. So ist es bei Auftreten eines Fehlerzustandes auch möglich, die Kunststoffvorformlinge nicht weiter zu erwärmen, sondern beispielsweise auf einem bestimmen Temperaturniveau zu halten. Vorteilhaft handelt es sich bei der Erwärmungseinrichtung um eine Mikrowellenerwärmungseinrichtung.
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Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren werden die Kunststoffvorformlinge während ihrer Erwärmung bzw. während ihres Transports durch die Erwärmungseinrichtung nicht nur entlang ihres Transportpfades transportiert, sondern wenigstens zeitweise auch in einer hiervon abweichenden Richtung, insbesondere in einer hierzu senkrechten Richtung. Vorteilhaft werden die Kunststoffvorformlinge während ihrer Erwärmung wenigstens zeitweise auch entlang ihrer Längsrichtung bewegt. Vorteilhaft werden die Kunststoffvorformlinge dabei entlang ihrer Längsrichtung um eine Strecke bewegt, welche mindestens der Länge eines sich an die Mündung der Behältnisse anschließenden Grundkörpers entspricht.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Erwärmen von Kunststoffvorformlingen werden die Kunststoffvorformlinge mittels einer Transporteinrichtung entlang eines vorgegebenen Transportpfades transportiert und während dieses Transportmittels mittels einer Erwärmungseinrichtung erwärmt. Dabei werden insbesondere bei Auftreten eines Fehlerzustands die Kunststoffvorformlinge auch dem Herstellungsvorgang entnommen.
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Erfindungsgemäß wird eine erste Gruppe an Kunststoffvorformlingen ausgesondert und eine zweite Gruppe an Kunststoffvorformlingen wird zum Zwecke einer nochmaligen Erwärmung ausgeführt und die Kunststoffvorformlinge werden in Abhängigkeit von ihrer Temperatur der ersten Gruppe oder der zweiten Gruppe zugeordnet.
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Unter einem Fehlerzustand wird jeglicher Fehlerzustand verstanden, der die Erwärmung oder den Transport der Kunststoffvorformlinge beeinflusst. Insbesondere handelt es sich dabei um einen Fehlerzustand, der zu einem Anhalten oder Verlangsamen des Transports der Kunststoffvorformlinge durch die Erwärmungseinrichtung führt. Bei diesem Fehlerzustand kann es sich beispielsweise um einen Fehlerzustand einer der Erwärmungsvorrichtung nachfolgenden Maschine, wie beispielsweise einer Streckblasmaschine handeln. Bevorzugt werden die Kunststoffvorformlinge in einem Normalzustand der Vorrichtung, also insbesondere einem normalen Arbeitsbetrieb zu einer weiteren Behandlungseinrichtung, insbesondere einer Umformungseinrichtung, welche die Kunststoffvorformlinge zu Kunststoffbehältnissen umformt, transportiert.
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Unter einem Herausnehmen der Kunststoffvorformlinge aus dem Herstellungsvorgang wird verstanden, dass diese an einem bestimmten Ort entlang ihres Transportpfades ausgesondert werden, beispielsweise noch direkt aus dem Ofen oder bevorzugt nach dem Ofen. Dabei sollen, anders als im Stand der Technik, wenigstens zwei Gruppen von Kunststoffvorformlingen gebildet werden, wobei eine dieser Gruppen endgültig ausgesondert wird und die andere beispielsweise zwischengelagert wird, um nochmals verwendet werden zu können. Dabei spielt weiterhin die Ermittlung der oben erwähnten Grenztemperatur eine wichtige Rolle.
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Vorteilhaft handelt es sich bei der Erwärmungseinrichtung um einen Infrarotofen. Es wäre jedoch auch möglich, die Erfindung auf andere Erwärmungseinrichtungen, wie beispielsweise Mikrowellenöfen, anzuwenden.
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Vorteilhaft wird eine vor dem Ort der Kunststoffvorformlinge entlang des Transportpfades abhängige Temperatur der Kunststoffvorformlinge bestimmt. Zur Temperaturbestimmung sind dabei unterschiedliche Maßnahmen denkbar. So wäre es möglich, dass die tatsächliche Kunststoffvorformlingtemperatur, beispielsweise in kleinen Abständen, in der Erwärmungseinrichtung gemessen wird. Daneben ist jedoch auch eine Abschätzung mit wenig oder sogar ohne Messtechnik möglich. Üblicherweise ist die Soll-Temperatur der Kunststoffvorformlinge am Ofenausgang bekannt (diese kann beispielsweise über ein herkömmliches Pyrometer gemessen werden), ferner kann die Temperatur der Kunststoffvorformlinge auch am Einlauf der Heizeinrichtung ermittelt werden (beim Einlaufpyrometer). Alternativ wäre es auch möglich, dass der Benutzer die Einlauftemperatur vorgibt, was beispielsweise bei sehr konstanten Umgebungsbedingungen möglich ist. In der Regel würde es sich hierbei um die Raumtemperatur handeln. Auch wäre es möglich, dass eine Raumtemperatur, die in dem Raum herrscht, in dem die Kunststoffvorformlinge vor der Verarbeitung gelagert werden, als Einlauftemperatur gesetzt wird.
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Bevorzugt wird die Temperatur der Kunststoffvorformlinge während ihres Transports entlang des Transportpfades gemessen. Vorteilhaft erfolgt dabei eine Messung der Temperatur der Kunststoffvorformlinge wenigstens zweimal, bevorzugt wenigstens dreimal, besonders bevorzugt wenigstens viermal und besonders bevorzugt wenigstens fünfmal. Bei einem anderen bevorzugten Verfahren wird die ortsabhängige Temperatur des Kunststoffvorformlings geschätzt. Auch sind Kombinationen aus einem Messverfahren und einem Schätzverfahren möglich. So kann beispielsweise an vier oder fünf Stellen die Temperatur gemessen werden und dazwischen die Temperatur durch Interpolation bestimmt werden.
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Bei einem bevorzugten Verfahren werden der oben erwähnten zweiten Gruppe der Kunststoffvorformlinge sämtliche in der Erwärmungseinrichtung befindlichen Kunststoffvorformlinge von Beginn des Transportpfades bis zu einem vorgegebenen Ort entlang des Transportpfades, und der ersten Gruppe der Kunststoffvorformlinge sämtliche in dem Ofen befindlichen Kunststoffvorformlinge ab diesem vorgegebenen Ort zugeordnet. Dabei ist der vorgegebene Ort vorzugsweise variabel.
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Vorteilhaft werden die Kunststoffvorformlinge in der Erwärmungseinrichtung (jeweils) von einer Halteeinrichtung gehalten. Bei dieser Halteeinrichtung handelt es sich vorteilhaft um eine Spindel, die in eine Mündung des Kunststoffvorformlings eingreift. Vorteilhaft ist dabei diese Halteeinrichtung drehbar vorgesehen, sodass der Kunststoffvorformling während seines Transports durch die Erwärmungseinrichtung um seine Längsachse gedreht werden kann. Vorteilhaft werden in der Heizungseinrichtung mehrere Kettenglieder mit den daran gelagerten Spindeln verbunden und bilden besonders bevorzugt eine endlos umlaufende Kette. An Abschnitten dieses Transportpfades, insbesondere an den geraden Längsseiten der Erwärmungseinrichtung, sind vorteilhaft Heizeinrichtungen angeordnet, welche dem Kunststoffvorformling mittels Infrarotstrahlung Wärme zuführen.
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Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren werden die Kunststoffvorformlinge auch in Abhängigkeit von wenigstens einer für das Material der Kunststoffvorformlinge charakteristischen physikalischen Eigenschaft der ersten oder der zweiten Gruppe zugeordnet. Bei diesem vorteilhaften Verfahren wird die Entscheidung, ob ein Kunststoffvorformling endgültig ausgesondert wird oder beispielsweise zwischengelagert wird, auch von seinem Material abhängig gemacht. In Abhängigkeit von dem Material des Kunststoffvorformlings kann sich beispielsweise dessen Erwärmungsprofil entlang des Transportpfades ändern. Auch die Grenztemperatur, ab der der Kunststoffvorformling nicht mehr verwendet werden kann, kann in Abhängigkeit von seinem Material unterschiedlich sein.
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Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren ist die Anzahl der Kunststoffvorformlinge, welche der zweiten Gruppe zugeordnet werden, veränderbar. Damit kann in Abhängigkeit von den oben genannten Merkmalen oder Eigenschaften entschieden werden, ob mehr oder weniger Kunststoffvorformlinge endgültig ausgesondert bzw. nochmals verwendet werden sollen.
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Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren werden sowohl die ausgesonderten Kunststoffvorformlinge als auch die auszuführenden Kunststoffvorformlinge vollständig entlang des Transportpfades durch die Erwärmungseinrichtung geführt. Unter den auszusondernden Kunststoffvorformlingen werden im Folgenden diejenigen Kunststoffvorformlinge verstanden, die nicht wieder verwendet bzw. vernichtet werden. Unter den auszuführenden Kunststoffvorformlingen werden diejenigen Kunststoffvorformlinge verstanden, welche gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt wiederverwendet werden können.
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Bei dieser Vorgehensweise wird vorgeschlagen, dass sämtliche Kunststoffvorformlinge durch die Erwärmungseinrichtung geführt werden. Im Falle eines Maschinenstopps wäre es dabei möglich, umgehend auch die Heizeinrichtungen abzuschalten, damit keine weitere Erwärmung der Kunststoffvorformlinge mehr erfolgt.
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Die vorliegende Erfindung ist weiterhin auf eine Vorrichtung zum Erwärmen von Kunststoffvorformlingen gerichtet. Diese Vorrichtung weist eine Transporteinrichtung auf, welche die Kunststoffvorformlinge – bevorzugt vereinzelt – entlang eines vorgegebenen Transportpfades transportiert. Weiterhin weist die Vorrichtung eine Erwärmungseinrichtung auf, welche die Kunststoffvorformlinge wenigstens abschnittsweise während ihres Transports entlang des Transportpfades erwärmt sowie eine Gruppenbildungseinrichtung, welche die durch die Erwärmungseinrichtung transportierten Kunststoffvorformlinge wenigstens in eine in einer ersten Weise zu behandelnde Gruppe von Kunststoffvorformlingen und in eine in einer zweiten Weise zu behandelnde Gruppe von Kunststoffvorformlingen einteilt.
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Erfindungsgemäß weist die Vorrichtung eine Temperaturermittlungseinrichtung auf, welche eine von einer Position der Kunststoffvorformlinge entlang ihres Transportpfads abhängige Temperatur der Kunststoffvorformlinge ermittelt.
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Wie oben erwähnt, kann dieses Ermitteln der Temperatur durch Messung erfolgen, aber auch durch Abschätzung der Temperatur.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Zuordnungseinrichtung jedem durch die Erwärmungseinrichtung transportierten Kunststoffvorformling eine für diesen charakteristische Temperatur zu.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Erwärmungsvorrichtung eine Vielzahl von individuellen Heizvorrichtungen auf, welche beispielsweise an bzw. neben dem Transportpfad der Kunststoffvorformlinge angeordnet sein können. Vorteilhaft ist dabei eine Vielzahl von individuellen Heizeinrichtungen vorgesehen, welche besonders bevorzugt jeweils individuell zu- und abschaltbar sind.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Steuerungseinrichtung auf, welche die Gruppenbildungseinrichtung in Abhängigkeit von einer Temperatur der Kunststoffvorformlinge steuert.
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Vorteilhafterweise weist diese Steuerungseinrichtung eine Speichereinrichtung auf, in der eine Grenztemperatur hinterlegt ist oder hinterlegbar ist, welche dafür charakteristisch ist, ob ein konkreter Kunststoffvorformling ausgeschleust werden soll oder nicht.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Steuerungseinrichtung auch ausgebildet, um die Heizeinrichtung in Reaktion auf einen Fehlerzustand der Maschine abzuschalten. Insbesondere handelt es sich hierbei um einen Fehlerzustand einer der Erwärmungseinrichtung nachgeordneten Maschine, wie beispielsweise einer Blasformmaschine.
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Bevorzugt ist der Erwärmungseinrichtung eine Vorrichtung zum Umformen von Kunststoffvorformlingen zu Kunststoffbehältnissen nachgeschaltet. Daneben können auch dieser Umformungseinrichtung weitere Maschinen nachgeschaltet sein, wie beispielsweise Sterilisationseinrichtungen, Fülleinrichtungen und dergleichen.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Temperaturermittlungseinrichtung eine Vielzahl von Temperaturmesseinrichtungen auf, welche entlang des Transportpfads der Kunststoffvorformlinge angeordnet sind und welche jeweils geeignet sind, eine Temperatur der Kunststoffvorformlinge, insbesondere während ihres Transports, zu bestimmen. Vorteilhaft sind die Temperaturmesseinrichtungen zur berührungslosen Messung der Temperaturen der Kunststoffvorformlinge geeignet. Daneben wäre es, wie oben erwähnt, möglich, dass die Temperatur der Kunststoffvorformlinge geschätzt wird.
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Weiter Vorteile und Ausführungsformen ergeben sich aus den beigefügten Zeichen:
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Darin zeigen:
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1 Eine Darstellung einer Anlage zum Behandeln von Kunststoffvorformlingen nach dem Stand der Technik;
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2 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anlage;
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3 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anlage;
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4a, 4b zwei Darstellungen einer Gruppenbildungseinrichtung für eine erfindungsgemäße Vorrichtung;
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5 eine Darstellung zur Ermittlung einer Temperatur der Kunststoffvorformlinge;
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6a, 6b zwei weitere Darstellungen zur Ermittlung einer Temperatur der Kunststoffvorformlinge;
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7 eine Mikrowellenerwärmungseinrichtung nach dem Stand der Technik;
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8 ein Verfahren zum Erwärmen mittels Mikrowellen, entsprechend der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
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9 eine Veranschaulichung eines Erwärmungsvorgangs;
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10 eine Veranschaulichung eines Vorgangs zum bevorzugten Temperieren bestimmter Bereiche des Kunststoffvorformlings;
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11 eine Veranschaulichung eines Verfahrens zum Sterilisieren von Kunststoffvorformlingen mit Kondensat; und
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12 eine Veranschaulichung eines Verfahrens zum Sterilisieren von Kunststoffvorformlingen mit einem gasförmigen Sterilisationsmedium.
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1 zeigt eine Darstellung einer Vorrichtung 100 zum Behandeln von Behältnissen nach dem Stand der Technik. Dabei werden in Umformungseinrichtungen zum Umformen von Kunststoffvorformlingen zu Kunststoffbehältnissen und insbesondere in Streckblasmaschinen für Kunststoffbehältnisse vorgefertigte Kunststoffvorformlinge in einer Förderstrecke bzw. entlang eines Transportpfades P durch eine Heizeinrichtung 4 gefördert, ehe sie in einer Umformungseinrichtung (nicht gezeigt) wie einer Blasstation verarbeitet werden. Jeder Kunststoffvorformling 10 ist bereits mit einer Mündung ausgebildet, die im Wesentlichen der Mündung des fertigen Behältnisses entspricht. Die Kunststoffvorformlinge sind üblicherweise Spritzgussteile, die in der Heizeinrichtung 4 auf eine Umformtemperatur gebracht und anschließend in der Blasvorrichtung in die endgültige Form umgeformt werden. Die Kunststoffvorformlinge 10 in der Heizeinrichtung 4 werden dabei üblicherweise von einer Spindel gehalten, die drehbar in einem Kettenglied gelagert ist. Auf diese Weise können die Kunststoffvorformlinge auch um ihre Längsrichtung gedreht werden.
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In der Heizeinrichtung 4 werden mehrere Kettenglieder mit den darin gelagerten Spindeln verbunden und bilden so eine endlos umlaufende Kette, wie in 1 gezeigt. Das Bezugszeichen 5 kennzeichnet dabei ein einzelnes Kettenglied. An der jeweils außen liegenden Seite der geraden Längsseiten der Heizeinrichtungen befinden sich Heizelemente 42, 44, die den Kunststoffvorformlingen 10 mittels IR-Strahlung Wärme zuführen.
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Durch unterschiedlichste Gründe kann es zu einem Stillstand der Maschine kommen. Nach dem derzeitigen Stand der Technik wird beim Leerfahren oder Wiederanfahren der Heizeinrichtung 4 eine Preformzuführung über einen Sägezahnstern 22 durch einen Sperrfinger 12 gestoppt. Alle Kunststoffvorformlinge, die sich nach dieser Sperreinrichtung 12 befinden, also im Sägezahnstern 22 oder in der Heizeinrichtung 4 werden danach über einen Ausscheider im Transferstern 52 ausgestoßen. Das Bezugszeichen 24 kennzeichnet eine Wandung, die zum Transport der Kunststoffvorformlinge 10 durch den Sägezahnstern 22 dient. Das Bezugszeichen 18 kennzeichnet eine Zuführschiene, mittels derer die Kunststoffvorformlinge (hier noch nicht vereinzelt) dem Sägezahnstern 22 zugeführt werden. Dieser Sägezahnstern 22 dient damit zur Vereinzelung der Kunststoffvorformlinge.
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Der aufgrund von Störungen entstehende Scrap (Ausschuss) erhöht für den Betreiber der Maschinen die Betriebskosten, da, wie beschrieben, bislang die gesamten sich in der Heizeinrichtung 4 befindlichen Kunststoffvorformlinge als Ausschuss aus dem Produktionsprozess ausgeschleust werden müssen. Die vorliegende Erfindung erlaubt eine drastische Reduzierung dieses Ausschusses, in dem Kunststoffvorformlinge, die noch nicht so stark erwärmt wurden bzw. die insbesondere unterhalb einer kritischen Erwärmungstemperatur liegen, wiederbenutzt werden sollen.
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Wie erwähnt, werden die Kunststoffvorformlinge über den Sägezahnstern 22 in die Heizeinrichtung 4 gegeben und durchlaufen, wie in 1 gezeigt, in der Heizeinrichtung 4 zunächst eine lineare Heizstrecke A, in der sie an dem Umfang im Wesentlichen gleichmäßig erwärmt werden. Nach einem Umlenkbereich 46 am Ende der Heizeinrichtung 4 wird der Kunststoffvorformling in einer zweiten geraden Heizstrecke B zurückgeführt und auf die endgültige Temperatur gebracht. Die Sperreinrichtung 12 dient, wie oben beschrieben, zum Stoppen der nachfolgenden Kunststoffvorformlinge. An dem Transferstern 52 befindet sich ein Ausscheider, der die Kunststoffvorformlinge ausstoßen kann. Bei einer auftretenden Störung müssen folglich demnach alle Kunststoffvorformlinge, die sich hinter dem Sperrfinger 12 befinden, ausgestoßen und entsorgt werden, obwohl ein Teil davon ohne Einschränkung wieder verwendet werden könnte.
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2 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer ersten Ausführungsform. Dabei kennzeichnet der Pfeil X1 einen Ort, an dem erfahrungsgemäß die Kunststoffvorformlinge eine kritische Temperatur erreichen, ab der sie nicht mehr weiterverwertet werden könnten. Wie oben erwähnt, weisen die Kunststoffvorformlinge eine kritische Erwärmungstemperatur auf, die beim Überschreiten Veränderungen in dem Aufbau und der Struktur des Kunststoffes hervorruft. Diese inneren Prozesse verhindern einen erneuten Erwärmungsprozess, da die Qualität der ausgeblasenen Behältnisse schlechter als die Behältnisse von einem nur einmal erwärmten Kunststoffvorformling ist.
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Die Idee der Erfindung besteht nun darin, diese spezifische Temperatur, die kritische Erwärmungstemperatur, zu nutzen, um die Kunststoffvorformlinge, die bis zum Abschalten der Heizstrecke noch nicht diese Temperatur erreicht haben, dem Produktionsprozess erneut zuzuführen. Im Falle von 2 wären dies alle Kunststoffvorformlinge 10, die stromaufwärts von dem Bereich X1 angeordnet sind. Über eine (in 2 nicht gezeigte) Sortiereinrichtung können sämtliche Kunststoffvorformlinge, die sich stromabwärts des Bereichs X1 befinden, endgültig ausgeschleust werden und sämtliche Kunststoffvorformlinge, die sich stromaufwärts dieses Bereichs X1 befinden, wiederverwertet werden. Das Bezugszeichen P2 in 2 kennzeichnet die Drehung der Kunststoffvorformlinge bezüglich ihrer Längsachse.
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Das Herausfinden des kritischen Kunststoffvorformlings 10a, der gerade diese kritische Temperatur besitzt, kann auf unterschiedlichste Weise durchgeführt werden und wird nachfolgend beschrieben. Eine Möglichkeit könnte ein Erfahrungswert sein, der durch vorausgegangenes Versuchen in Erfahrung gebracht wurde. Der Ort X1 bildet damit eine Art Grenze zwischen den Kunststoffvorformlingen, die für gut bzw. für schlecht klassifiziert werden. Es werden also alle von der gewählten Stelle in Umlaufrichtung voraus befindlichen Kunststoffvorformlinge ausgestoßen und die nachfolgenden wieder verwendet.
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Das Bezugszeichen 8 kennzeichnet (schematisch) eine Steuerungseinrichtung. Diese Steuerungseinrichtung kann dabei Daten sammeln, welche für die Temperaturen der einzelnen Kunststoffvorformlinge charakteristisch sind. Auch kann diese Steuerungseinrichtung 8 eine Vergleichseinrichtung aufweisen, welche die gemessenen Temperaturen mit einer gespeicherten Referenztemperatur vergleicht. Falls festgestellt wird, dass ab einem gewissen Kunststoffvorformling diese Temperatur höher ist, als diese gespeicherte Temperatur, können dieser Kunststoffvorformling sowie die auf diesem Kunststoffvorformling in der Transportrichtung vorausgehenden Kunststoffvorformlinge ausgeschleust und verworfen werden. Die Steuerungseinrichtung kann dabei auch die Gruppenbildungseinrichtung steuern, die die Kunststoffvorformlinge entweder zur Wiederverwertung oder zur Vernichtung ausschleust.
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3 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Bei dieser Ausgestaltung ist eine Temperaturmesseinrichtung 62 vorgesehen, welche die Temperatur der Kunststoffvorformlinge hier insbesondere berührungslos misst. Weiterhin ist ferner die Temperatur der Kunststoffvorformlinge am Einlass, bzw. im Bereich des Sägezahnsterns 22 bekannt sowie auch die Soll-Temperatur, welche die Kunststoffvorformlinge nach Durchlaufen der Heizeinrichtung 4 aufweisen sollen. Derartige Temperaturmessungen können zum Bestimmen des kritischen Kunststoffvorformlings 10a dienen. Dadurch ist es möglich, keine starre Grenze mehr zu haben, sondern je nach tatsächlicher Lage des kritischen Kunststoffvorformlings 10a zu trennen. Damit wird auch bei dieser Vorgehensweise ein bestimmter Kunststoffvorformling ausgewählt, der eine kritische Temperatur aufweist, ab der ein Wiederverwerten nicht mehr möglich ist. Wenn beispielsweise im Bereich der Umlenkung 46 der Heizeinrichtung 4 die Temperatur der Kunststoffvorformlinge gemessen wird, so kann über spezifische Erwärmungskurven rechnerisch auf den kritischen Kunststoffvorformling zurückgeschlossen werden. Es wäre dabei möglich, jedem in der Heizeinrichtung befindlichen Kunststoffvorformling eine bestimmte Temperatur zuzuordnen.
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Weiterhin wäre es auch möglich, mehrere Temperaturmessgeräte 62, 64, 66 über den Umfang der Heizstrecke der Heizeinrichtung 4 zu verteilen. Nun kann beispielsweise über eine Interpolation der gemessenen Temperaturen die Stelle des kritischen Kunststoffvorformlings 10a ermittelt werden, welche genau die spezifische Temperatur besitzt. Daneben ist auch eine direkte Messung von temperaturabhängigen Merkmalen des Kunststoffvorformlings bzw. des Kunststoffes denkbar, beispielsweise mit optischen Mitteln. Das Bezugszeichen 6 kennzeichnet grob schematisch eine Temperaturermittlungseinrichtung, welche die Temperaturen der Kunststoffvorformlinge bestimmt (insbesondere durch Messung und/oder Schätzung).
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Eine Möglichkeit hierfür wäre der Einsatz von polarisiertem Licht. Durch Messung der Inteferenzmuster direkt nach dem Passieren des Heiztunnels, beispielsweise vor der Übergabe an den Transferstern 52, können Aussagen über den Zustand des Kunststoffvorformlings getroffen werden. Dies ist möglich, da durch das polarisierte Licht hervorgerufene Inteferenzmuster, welche von inneren Spannungen in dem Kunststoffvorformling abhängig sind, sich bei der Erwärmung verändern. Durch die Festlegung eines kritischen Musters ist eine Unterscheidung zwischen guten und schlechten Kunststoffvorformlingen möglich. Damit erfolgt hier die Feststellung von kritischen Kunststoffvorformlingen indirekt über deren optisches Verhalten.
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Das Bezugszeichen 30 kennzeichnet grob schematisch eine Gruppenbildungseinrichtung, welche hier stromabwärts bezüglich der Erwärmungseinrichtung angeordnet ist. Diese Gruppenbildungseinrichtung ist in der Lage, die Kunststoffvorformlinge in eine erste Gruppe G1 und eine zweite Gruppe G2 einzuteilen. Bevorzugt werden diese beiden Gruppen G1 und G2 der Kunststoffvorformlinge jeweils aus ihrem regulären Transportpfad, der hier zu einer Blasmaschine führen würde, ausgesondert. In einem normalen Arbeitsbetrieb ist diese Gruppenbildungseinrichtung nicht aktiv, so dass die Kunststoffvorformlinge weiter entlang ihres Transportpfads zu der Blasmaschine gefördert werden.
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Die 4a, 4b zeigen grob schematisch die Aussortierung bzw. die Gruppenbildung von Kunststoffvorformlingen. Bei dieser Ausführungsform bezieht sich das Bezugszeichen 30 auf die Gruppenbildungseinrichtung in ihrer Gesamtheit. Diese weist hier einen Behälter 34 auf, in dem grob schematisch eine Schrankeneinrichtung 32 angeordnet ist. In der in 4a gezeigten Situation fallen sämtliche Kunststoffvorformlinge in den Schlechtbereich und werden damit der Gruppe G1 zugeordnet. Bei der in 4b gezeigten Situation ist die Schranke 32 umgeschwenkt und sämtliche Kunststoffvorformlinge fallen in einen Gutbereich und werden damit der Gruppe G2, die wiederverwendet werden kann, zugeordnet.
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Mit der Information über den Ort eines kritischen Kunststoffvorformlings kann nun eine Separierung zwischen zu stark erhitzten und damit zu entsorgenden Kunststoffvorformlingen und wiederverwendbaren Kunststoffvorformlingen erfolgen. Hierzu wird, wie erwähnt, ein Separierer, wie hier die Schranke 32 verwendet. Dessen Ausgestaltungsmöglichkeiten sind jedoch vielfältig und werden im Folgenden auszugsweise und exemplarisch beschrieben.
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So kann beispielsweise, wie in den 4a und 4b gezeigt, das Separieren mit einer Schranke erfolgen, die den Behälter 34 in zwei Bereiche aufteilt. Zu Beginn ist sie in Ausschussposition, um die zu stark erhitzten Kunststoffvorformlinge in den Schlechtbereich, bzw. der Gruppe G2 zuzuleiten. Nach dem Passieren des kritischen Kunststoffvorformlings schwenkt die Schranke 32 auf Gutstückposition und lenkt die nachfolgenden Kunststoffvorformlinge nun in den Gutbereich, das heißt zu Gruppe G1. In diesem Gutbereich können sie nunmehr wiederum auf Umgebungstemperatur abkühlen und dem Prozess erneut zugeführt werden.
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Eine andere Möglichkeit der Ausführung der Gruppenbildungseinrichtung 30 wäre eine Art Wippe. Diese wird ein eine Rutsche eingebaut und kann durch Schwenken die Kunststoffvorformlinge in zwei verschiedene Bahnen lenken, die zu den Behältern „Gut“ oder „Schlecht“ führen. Auch wäre es möglich, dass die noch für gut befundenen Kunststoffvorformlinge erneut z.B. der Zuführeinrichtung 18 zugeführt werden (vgl. 2). Auch könnten diese Kunststoffvorformlinge zur künftigen Wiederverwendung einem Reservoir zugeführt werden.
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Daneben kann die Sortierungseinrichtung bzw. Gruppenbildungseinrichtung 30 auch vollständig deaktiviert werden, was insbesondere im normalen Arbeitsbetrieb vorgesehen ist. In diesem Falle können alle Kunststoffvorformlinge die Gruppierungseinrichtung passieren und gelangen so in eine nachfolgende Maschine, wie beispielsweise eine Streckblasmaschine.
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Vorzugsweise können daher mit der Gruppenbildungseinrichtung 30 wenigstens drei alternative stromabwärts der Gruppenbildungseinrichtung bzw. Gruppierungseinrichtung sich anschließende Transportpfade für die Kunststoffvorformlinge zur Verfügung gestellt werden.
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Anstelle der hier beschriebenen Behältnisse 34 sind auch andere Zwischenspeicher denkbar. So kann beispielsweise ein Förderband verwendet werden, welches direkt die guten Kunststoffvorformlinge dem Prozess wieder zuführt. Die Transportdauer sollte hierbei allerdings an die nötige Abkühlzeit der Kunststoffvorformlinge angepasst werden, damit diese auf Raumtemperatur abkühlen können.
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5 zeigt ein erstes Beispiel zur Bestimmung einer Temperatur der Kunststoffvorformlinge in der Heizstrecke. Bei dieser ersten Näherung wird eine Geradengleichung über die gesamte aktive Heizstrecke zugrunde gelegt. Das Bezugszeichen 65 kennzeichnet einen entsprechend geradlinigen Verlauf. Dieser folgt dabei der Gleichung Y = aX + b.
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X ist dabei die Position des betrachteten Kunststoffvorformlings in der Heizeinrichtung, b ist die Eingangstemperatur des Kunststoffvorformlings und a ist der Gradient der Temperatur über der aktiven Heizstrecke, das heißt
(t_soll-t_ein)/Länge der aktiven Heizstrecke.
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Die nicht aktive Heizstrecke ist im einfachsten Fall die Umlenkung und End-Ausgleichszeit und wird hierbei als nicht existent angesehen, um eine einfache Geradengleichung formulieren zu können. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Temperatur in der Zwischenausgleichszeit nicht zunimmt, da keine Temperatur zugeführt wird. Entsprechend kennzeichnet das Bezugszeichen 63 einen möglicherweise tatsächlichen Verlauf der Temperatur.
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In einem etwas genaueren Modell können analog zu oben eingeschaltete Heizeinrichtungen berücksichtigt werden und auch komplett ausgeschaltete Heizeinrichtungen (hier mit dem Bezugszeichen 44 gekennzeichnet). Diese werden in den 6a und 6b veranschaulicht. Derartige ausgeschaltete Heizeinrichtungen bzw. Heizelemente 44 können hier für die Ermittlung der Temperatur ausgeblendet, also nicht berücksichtigt, werden. Genauer gesagt wirken sich diese Heizelemente 44 nicht auf den Gradienten der Temperaturerhöhung aus, wodurch die lokale Temperatur der Kunststoffvorformlinge verfeinert ermittelt werden kann.
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Vorteilhaft ist eine Maschinensteuerung vorgesehen, bzw. eine Heizeinrichtung, in der die Information gespeichert ist, welches Heizelement eingeschaltet ist und welches nicht. Dieses kann beispielsweise von dem Rezept für die verwendete Kunststoffvorformlingssorte abhängen. Das Bezugszeichen H kennzeichnet jeweils die gesamte Heizstrecke. In 6b kennzeichnet das Bezugszeichen H‘ die tatsächlich genutzte Heizstrecke.
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Bei der in 6b gezeigten Darstellung sind die letzten drei Heizelemente 44 abgeschaltet. Auf diese Weise wird jedoch die Soll-Temperatur t_soll bereits vor diesen letzten Heizelementen 44 erreicht. Auch bei dieser Vorgehensweise kann unter Berücksichtigung von eingeschalteten oder nicht eingeschalteten Heizelementen relativ gut die lokale Temperatur der Kunststoffvorformlinge abgeschätzt werden.
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Bei einer weiteren Verfeinerung können die lokalen Gradienten, die sich auf der Strecke von einem Heizelement zu einem weiteren Heizelement ergeben, noch zusätzlich berücksichtigt werden, wenn man noch die Information der Einzelheizelemente bzw. Einzellampen (ein/aus oder gegebenenfalls, welche konkrete Heizleistung bzw. Prozentzahl) nach demselben Prinzip berücksichtigt. In diesem Falle ist die rechnerische lokale Kunststoffvorformlingstemperatur-Gleichung jedoch keine einfache Geradengleichung mehr, sondern sie ist abschnittsweise definiert.
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Damit kann insgesamt die lokale Temperatur der Kunststoffvorformlinge gut abgeschätzt werden über ein Rechenmodell sowie Informationen aus der Maschinensteuerung. Der Bediener erhält nunmehr die Möglichkeit, eine beliebige Grenztemperatur einzugeben, unterhalb derer die Kunststoffvorformlinge wiederverwendet werden können. Diese werden dann in einem Zwischenspeicher zur Abkühlung und dann gegebenenfalls zur späteren Wiederverwendung geleitet. Die restlichen Kunststoffvorformlinge gelangen beispielsweise als Müll in einen Scherbenwagen. Wie oben erwähnt, hängt der Wert der Grenztemperatur von verschiedenen Faktoren, wie auch dem Kunststoffvorformling und dessen Material ab. Daher kann er auch sortenabhängig sein und entsprechend gespeichert werden.
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Je höher die Grenztemperatur eingegeben wird, umso geringer wird auch die Ausschuss-(Scrap-)Rate der Maschine.
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Die 7–12 zeigen eine weitere Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung. Es wird darauf hingewiesen, dass diese Ausgestaltung auch unabhängig von der oben beschriebenen Erfindungen Anwendung finden kann. Die Anmelderin behält sich daher vor, auf die in den 7–12 gezeigten Ausführungsformen separat Schutz zu beanspruchen.
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Bei der in den 7–12 gezeigten Ausführungsform ist jeweils eine individuelle Erwärmung der Kunststoffvorformlinge 10 möglich, da eine Vielzahl von Heizeinrichtungen vorgesehen ist, die jeweils einzelne Kunststoffvorformlinge 10 bzw. Gruppen von Kunststoffvorformlingen erwärmen.
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Bei den 7–12 handelt es sich dabei bei der Heizeinrichtung jeweils um eine Mikrowellenheizeinrichtung 80, es wird jedoch darauf hingewiesen, dass das Verfahren gegebenenfalls auch bei Infraroterwärmungseinrichtungen mit einzelnen Heizkavitäten möglich wäre.
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Diese individuelle Erwärmung von Kunststoffvorformlingen 10 erlaubt es, im Falle eines Anlagenstopps anders zu verfahren, als bisher oben beschrieben. So wäre es beispielsweise möglich, dass bei einem Anlagenstopp in einer der Heizeinrichtung 80 nachgeordneten Anlage die Kunststoffvorformlinge 10, die sich in der Heizeinrichtung 80 beziehungsweise im Ofen befinden, weiterhin in diesem belassen werden und gegebenenfalls wiedererwärmt werden bzw. auf einem bestimmten Temperaturprofil gehalten werden, anstatt sie auszuschleusen. Dies ist möglich, da jeweils eine individuelle Erwärmung der Kunststoffvorformlinge 10 vorgenommen wird.
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So ist es beispielsweise möglich, dass es nach einer unterbrochenen Zufuhr von Kunststoffvorformlingen 10 vor der Heizeinrichtung 80 nicht entscheidend ist, ob sich noch Kunststoffvorformlinge 10 an den jeweiligen Heizdornen 74 befinden, wenn keine neuen mehr aufgenommen werden. Durch einen (in den Figuren nicht genauer dargestellten) Linearantrieb, der die Kunststoffvorformlinge 10 jeweils in Resonatoren 82 absenkt, ist eine Verstellung der jeweiligen Eintauchtiefe möglich, sodass es insoweit auch möglich ist, die sich schon im Ofen befindlichen Kunststoffvorformlingen 10 an den Klammern 72 bzw. weiterführenden Transporteinrichtungen vorbeizuschleusen. Im Prinzip wäre es dabei möglich, dass sich ein Trägerrad, an sich eine Vielzahl von Resonatoren 80 angeordnet ist, weiterdreht. Es wäre jedoch auch möglich, dass selbst diese Drehung angehalten wird, da die Erwärmung der Kunststoffvorformlinge 10 nicht in einem zwingenden Zusammenhang mit dieser Bewegung der Resonatoren 82 in ihrer Gesamtheit steht. Das gleiche Prinzip ist unter gewissen Umständen auch auf einen Ofen anwendbar, wie in 1–6 beschrieben.
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Damit wäre es auch möglich, dass der Transport der Kunststoffvorformlinge 10 innerhalb der Erwärmungseinrichtung angehalten wird (dies kann beispielsweise auch im Falle eines Notstopps nötig sein) und es könnte mittels Temperaturmessung entschieden werden, ob die einzelnen Kunststoffvorformlinge 10 weiterverwendet oder ausgeworfen werden sollen. In diesem Falle wird damit die Erwärmungseinrichtung, insbesondere bei Auftreten von Fehlerzuständen, auch als Puffereinrichtung für die Kunststoffvorformlinge 10 verwendet. Daneben wäre es auch möglich, dass die Kunststoffvorformlinge 10, insbesondere bei Auftreten eines Fehlerzustands, aber auch im gewöhnlichen Arbeitsbetrieb mehrfach durch die Erwärmungseinrichtung gefahren werden. Auf diese Weise könnte beispielsweise in einer ersten Runde des Transports eine Sterilisierung vorgenommen werden, in einer zweiten Runde eine Erwärmung und in einer dritten Runde ein sogenanntes bevorzugtes Temperieren einzelner Kunststoffvorformlingsbereiche, was insbesondere dann bedeutsam ist, wenn im Nachgang keine runden Behältnisse, sondern beispielsweise ovale Behältnisse ausgeformt werden sollen.
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In den 7–12 bezieht sich dabei das Bezugszeichen 70 jeweils auf die gesamte Erwärmungseinrichtung, welche hier jeweils einen Resonator 82 aufweist sowie eine Einkoppeleinrichtung 84, über welche Mikrowellen in den Resonator 82 eingeführt werden. Daneben kann auch jeweils in den einzelnen Resonatoren eine Temperaturmesseinrichtung 86 vorgesehen sein, mit der eine individuelle Temperatur der einzelnen Kunststoffvorformlinge 10 ermittelt werden kann. Diese Ermittlung erfolgt dabei vorteilhaft berührungslos.
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Es wäre jedoch auch möglich, dass die Temperatur der Kunststoffvorformlinge 10 anhand der zugeführten Mikrowellenenergie abgeschätzt wird. Auch hier kann, wie oben beschrieben, eine Abschätzung anhand des zurückgelegten Transportweges, der Heizleistung, aber auch anhand der bereits verstrichenen Zeit der Erwärmung vorgenommen werden.
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Bei der in 9 gezeigten Ausführungsform ist der Kunststoffvorformling 10 an einer Halteeinrichtung 74 angeordnet und wird mit dieser in den Resonator 82 gefahren.
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Bei der in 10 gezeigten Darstellung sind Temperierungselemente 88 vorgesehen, die an einem Bereich der Außenwandung des Kunststoffvorformlings 10 zuschaltet bzw. zugestellt werden können, wie durch die Pfeile P3 veranschaulicht. Auf diese Weise ist es möglich, diese so kontaktieren Bereiche des Kunststoffvorformlings 10 beispielsweise zu kühlen, allgemein jedoch anders zu temperieren als die nicht kontaktierten Bereiche des Kunststoffvorformlings 10. In dem nachfolgenden Blasprozess kann dann ein insbesondere nicht kreisförmiges Behältnis erzeugt werden, da sich die unterschiedlich temperierten Bereiche der Vorformlingswandung unterschiedlich ausdehnen werden.
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Die 11 und 12 zeigen zwei Darstellungen für einen Sterilisierungsvorgang. Bei der in 11 gezeigten Darstellung weist die Halteeinrichtung 74 einen Kanal 92 auf, über den bei der in 11 gezeigten Ausgestaltung dem Kunststoffvorformling 10 ein Sterilisationsmittel hier in Form eines Kondensats zugeführt werden kann.
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12 zeigt eine weitere Gestaltung eines Sterilisationsvorgangs. Bei dieser Ausgestaltung wird über einen Kanal 92 dem Kunststoffvorformling 10 ein gasförmiges Sterilisationsmittel zugeführt. Dieses kann, nachdem es, wie durch die Pfeile veranschaulicht, den Kunststoffvorformling 10 durchlaufen hat, wieder über weitere Kanäle 94 abgeführt werden.
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Die Anmelderin behält sich vor, sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale als erfindungswesentlich zu beanspruchen, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Transporteinrichtung
- 4
- Erwärmungseinrichtung
- 5
- einzelnes Kettenglied
- 6
- Temperaturermittlungseinrichtung
- 8
- Steuerungseinrichtung
- 10
- Kunststoffvorformling
- 10a
- kritischer Kunststoffvorformling
- 12
- Sperrfinger
- 18
- Zuführschiene
- 22
- Sägezahnstern
- 24
- Wandung
- 30
- Gruppenbildungseinrichtung
- 32
- Schrankeneinrichtung
- 34
- Behälter
- 42, 44
- Heizelemente
- 46
- Umlenkung
- 52
- Transferstern
- 62, 64, 66
- Temperaturmesseinrichtung
- 63
- tatsächlicher Verlauf der Temperatur
- 65
- geradliniger Verlauf
- 72
- Klammern
- 74
- Heizdorn
- 80
- Mikrowellenheizeinrichtung
- 82
- Resonatoren
- 84
- Einkoppeleinrichtung
- 86
- Temperaturmesseinrichtung
- 88
- Temperierungselemente
- 92
- Kanal
- 94
- weitere Kanäle
- P
- Transportpfad
- P3
- Pfeile
- H
- gesamte Heizstrecke
- H‘
- genutzte Heizstrecke
- G1
- erste Gruppe
- G2
- zweite Gruppe
- X1
- vorgegebener Ort
- P2
- Drehung der Kunststoffvorformlinge um ihre Längsachse
- A, B
- Heizstrecken
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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