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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Nabe gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 und ein Rad mit einer derartigen Nabe für ein wenigstens teilweise muskelbetriebenes Zweirad und insbesondere ein Fahrrad.
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Im sportlichen und auch im Wettkampfbereich werden zunehmend aerodynamisch geformte Fahrradkomponenten eingesetzt, um den Luftwiderstand beim Fahren zu verringern und um somit höhere Maximal- und Durchschnittsgeschwindigkeiten zu ermöglichen.
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Neben Speichenrädern werden auch Scheibenräder eingesetzt, um den Windwiderstand zu reduzieren. Scheibenräder haben allerdings den Nachteil, dass sie eine deutlich erhöhte Seitenwindempfindlichkeit hervorrufen.
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Zur Verringerung des Luftwiderstands bei Speichenrädern sind deshalb Räder bekannt geworden, bei denen die Speichenkörper abgeflacht sind und eine messerartige Struktur aufweisen, die in Fahrrichtung einen erheblich reduzierten Strömungswiderstand hervorrufen. Gleichzeitig wird oftmals die Anzahl der Speichen reduziert, um den Luftwiderstand noch weiter zu senken.
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Aus der
DE 601 16 463 T2 ist eine Nabe mit einem Nabengehäuse und einer Achse zur drehbaren Aufnahme des Nabengehäuses bekannt, wobei an dem Nabengehäuse ein umlaufender Nabenflansch vorgesehen ist, der zur Aufnahme und Fixierung einer Mehrzahl an Speichen dient, die jeweils einen Speichenkörper und einen abgeflachten Speichenkopf aufweisen. Dabei weist der Nabenflansch einen Aufnahmeraum auf, der dazu ausgebildet ist, den abgeflachten Speichenkopf zu fixieren und mit einer axialen Seitenwand festzulegen.
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Bei solchen abgeflachten Speichenkörpern ist es wichtig, dass die Speichen mit ihrer abgeflachten Seite in Strömungsrichtung positioniert werden, da sonst der Strömungswiderstand nicht verringert, sondern ungewollterweise erhöht wird. Schon eine leichte Verdrehung der Speichenkörper kann den Luftwiderstand merklich erhöhen. Deshalb sind Naben bekannt geworden, an denen die abgeplatteten Köpfe der Speichen fest an zwei Seiten einer U-förmigen Nut aufgenommen werden und dort gezielt geführt werden, um während des Betriebs einen definierten Sitz der abgeplatteten Speichen zu gewährleisten.
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Nachteilig bei den bekannten Naben, bei denen die abgeplatteten Speichenköpfe in einer Befestigungsnut fest geklemmt und damit verdrehsicher gehalten werden, ist, dass nur eine exakt radiale Ausrichtung der messerartigen Speichen von der Nut aus ermöglicht wird. Die durch einen Hinterstich im Nabengehäuse hergestellte Umfangsnut gewährleistet nur bei einer exakt radialen Ausrichtung der Speiche einen zuverlässigen und festen Sitz. Weiterhin muss die axiale Breite der Nut genau auf die Breite des abgeflachten Speichenkopfes abgestimmt werden, damit eine Verdrehsicherung der aufgenommenen Speichen erzielt wird.
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Bei typischen Rädern wird eine Speiche an der Nabe an einem der beiden axial außen vorgesehenen Nabenflansche befestigt. An der Felge wird die Speiche in der Regel zentral an dem Felgenboden befestigt. Es gibt auch Felgen, bei denen die Speichen an den Felgenflanken befestigt werden. In allen diesen Fällen weist der Speichenverlauf neben einer starken Radialkomponente auch eine nicht zu vernachlässigende Axialkomponente auf, um die axiale Wegstrecke zwischen der Befestigungsstelle an dem Nabenflansch und der Befestigungsstelle an der Felge zu überbrücken.
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Deshalb sollte auch bei verdrehsicher in einer Befestigungsnut aufgenommenen Speichen die Flucht der Befestigungsnut genau mit der Flucht der Speiche übereinstimmen, um ein Abknicken der Speiche zu verhindern. Dazu müsste eine dreidimensionale und kegelschalenförmige Befestigungsnut in das Nabengehäuse eingebracht werden. Erst dadurch könnte eine gerade und ungebogene Ausrichtung aller Speichen gewährleistet werden. Das ist aber bei der Herstellung einer solchen Befestigungsnut zu aufwendig und teuer. Deshalb wird bei verdrehsicher aufgenommenen messerartigen Speichen ein Knick im Speichenverlauf in Kauf genommen. Das führt zu einer reduzierten Belastbarkeit und zu einer dickeren Speiche als eigentlich nötig wäre.
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Ein erheblicher Nachteil einer solchen Speichenaufnahme in einer Befestigungsnut an der Nabe besteht weiterhin darin, dass für die Antriebskraftübertragung und auch für die Bremsmomentübertragung über z. B. Scheibenbremsen eine rein radiale Ausrichtung der Speichen nicht möglich ist. Deshalb eignen sich die bekannten Systeme nicht für den Einsatz an den Hinterrädern von Fahrrädern, da dort wenigstens teilweise eine wenigstens teilweise tangentiale Ausrichtung der Speichen erforderlich ist, um das aufgebrachte Drehmoment übertragen zu können.
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Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Nabe und ein Rad für ein wenigstens teilweise muskelbetriebenes Fahrzeug zur Verfügung zu stellen, womit eine definierte Ausrichtung auch von abgeflachten Speichen an der Nabe möglich ist, wobei auch eine Kraft übertragende Anordnung der Speichen möglich sein soll.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Nabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Rad mit den Merkmalen des Anspruchs 8. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der allgemeinen Beschreibung und der Beschreibung des Ausführungsbeispiels.
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Die erfindungsgemäße Nabe verfügt über ein Nabengehäuse und eine Achse zur drehbaren Aufnahme des Nabengehäuses. An dem Nabengehäuse ist wenigstens ein umlaufender Nabenflansch vorgesehen, der zur Aufnahme und definierten Orientierung einer Mehrzahl an Speichen dient. Dabei weist wenigstens eine Speiche einen Speichenkörper und einen abgeflachten Speichenkopf auf. Der umlaufende Nabenflansch ist dazu ausgebildet, den abgeflachten Speichenkopf nur mit einer axialen Seitenwand festzulegen. Der Speichenkopf ist hammerartig ausgebildet und der Nabenflansch weist wenigstens ein Speichenloch oder wenigstens einen axialen Einstich zum Durchtritt der Speiche auf.
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Die erfindungsgemäße Nabe hat viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil der erfindungsgemäßen Nabe besteht darin, dass die Speiche bzw. jede Speiche nur an genau einer axialen Seitenwand festgelegt ist. Die Nabe eignet sich für den Einsatz von Speichen mit abgeflachten Speichen bzw. Speichenkörpern. Es kann eine wohldefinierte Ausrichtung der Speichen gewährleistet werden, wodurch der Windwiderstand reduziert wird.
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Es sind zwar im Stand der Technik Naben für gerade ausgerichtete und im Querschnitt rund ausgebildete Speichen („straight pull”) bekannt geworden. Bei diesen Naben tritt auch kein Knick im Verlauf der Speichen auf. Eine Verdrehsicherung für die Speichen steht bei diesen Naben aber nicht zur Verfügung. Nachteilig ist der erhöhte Windwiderstand. Für eine verdrehsichere Anordnung von messerartig ausgebildeten Speichen eignet sich eine solche bekannte Nabe nicht.
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Bei der erfindungsgemäßen Nabe ist der Speichenkopf auf wenigstens einer Seite abgeflacht. Die Abflachung ist insbesondere ausgerichtet zu einer gegebenenfalls vorhandenen Prägung des Speichenkörpers.
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Vorzugsweise ist an dem umlaufenden Nabenflansch wenigstens eine Aufnahmetasche zur Aufnahme eines abgeflachten Speichenkopfes vorgesehen. Dadurch, dass die Speiche mit ihrem Speichenkopf vorteilhafterweise an einer Aufnahmetasche aufgenommen ist, kann ein definierter Sitz der Speiche gewährleistet werden. Der Sitz der Speiche verändert sich auch im Betrieb bei Erschütterungen und dergleichen nicht.
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In einer bevorzugten Weiterbildung ist die Aufnahmetasche an den Querschnitt des Speichenkopfs angepasst. Dadurch kann ein formschlüssiger Sitz des Seichenkopfs in der Aufnahmetasche gewährleistet werden, wodurch ein definierter Sitz der Speiche besonders gut gewährleistet werden kann.
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In vorteilhaften Ausgestaltungen ist die Aufnahmetasche axial nach außen offen und wird insbesondere nur durch eine axiale Seitenwand begrenzt. Dabei ist die axiale Seitenwand in axialer Richtung nach innen zur Mitte des Nabengehäuses hin ausgerichtet. Das ermöglicht eine Speichenführung, bei der an den beiden Enden des Nabengehäuses jeweils ein Nabenflansch vorgesehen ist. Von den beiden Nabenflanschen aus erstrecken sich die Speichen radial nach außen, können aber auch in axialer Richtung geneigt auf jeweils auf die Felge zulaufen. Dadurch werden durch die Speichen neben den Radialkräften auch Kräfte in axialer Richtung übertragen, was dazu führt, dass sich die Speichenköpfe in axialer Richtung fest an die Nabenflansche anlehnen. Eine Verdrehung ist nicht möglich.
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Die abgeplatteten Speichenköpfe haben eine hammerartige Struktur, sodass sie fest an dem Nabenflansch anliegen. Eine unbeabsichtigte Verdrehung ist so nicht möglich.
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In allen Ausgestaltungen ist vorzugsweise wenigstens ein Speichenloch an dem Nabenflansch und/oder der Aufnahmetasche vorgesehen, durch welches der Speichenkörper in radialer Richtung nach außen austritt.
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Zur noch besseren Anlage der Speiche bzw. des Speichenkopfes kann das Speichenloch eine wenigstens teilweise kegelförmige Ausgestaltung aufweisen.
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Vorteilhafterweise ist wenigstens eine Aufnahmetasche in wenigstens teilweise tangentialer Richtung ausgerichtet, um durch eine entsprechend teilweise tangentiale Ausrichtung des Speichenkörpers die Übertragung von Antriebskräften zu ermöglichen. Insbesondere werden die Aufnahmetaschen so angeordnet, dass sich eine sich kreuzende Ausrichtung wenigstens einiger Speichen ergibt.
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Wenigstens eine Aufnahmetasche kann auch radial ausgerichtet sein, um eine radiale Verspeichung zu ermöglichen. Eine rein radiale Verspeichung kann beispielsweise an einem Vorderrad vorgesehen sein.
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In allen Ausgestaltungen ist es möglich und bevorzugt, dass die Speichenköpfe und/oder die Aufnahmetaschen an einem umlaufenden Absatz des Nabenflansches angeordnet sind. Dadurch wird in radialer Richtung eine definierte Position der Aufnahmetaschen gewährleistet. Die Speichenköpfe und/oder Aufnahmetaschen sind dabei von der axialen Seite aus zugänglich, um die Speichen in die Speichenlöcher einzuschieben.
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Die Erfindung erlaubt es, Naben mit verdrehgesicherten Speichen kostengünstig herzustellen. Dabei können die Speichen ohne schädliche Biegung oder Knickstellen geführt werden. Insbesondere können auch Naben, welche gekreuzte Speichen aufnehmen können, mit der Erfindung kostengünstig(er) hergestellt werden.
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Vorzugsweise ist es möglich, dass eine axiale Abdeckung vorgesehen ist, um eine optisch ansprechende Gestaltung zu ermöglichen und/oder um den Luftwiderstand noch weiter zu verringern.
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In allen Ausgestaltungen ist es auch möglich, dass die Nabenflansche separat vorgesehen sind und als separate Teile drehfest mit dem Nabengehäuse verbunden werden.
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Möglich ist es auch, dass die Speichenköpfe und/oder Aufnahmetaschen in einer Aufnahmenut vorgesehen sind, wobei die axiale Breite der Aufnahmenut dann größer als die axiale Breite des Speichenkopfes ist. Dadurch wird eine mögliche Winkelausrichtung der Speiche zur Felge hin ermöglicht, sodass schädliche Biegungen der Speiche vermieden werden.
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Die nutförmige Gestalt kann sich beispielsweise dadurch ergeben, dass ein deckelartiger Abschluss vor dem Bereich der Speichenköpfe und/oder Aufnahmetaschen gesetzt wird, sodass sich insgesamt eine nutförmige Form ergibt.
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Das erfindungsgemäße Rad weist eine Nabe und eine Felge und eine Mehrzahl von Speichen auf. Die Nabe ist mit umlaufenden Nabenflanschen versehen, an denen die Speichen abgestützt sind und aus denen die Speichen austreten, um die Nabe mit der Felge zu verbinden. Wenigstens eine Speiche weist einen abgeflachten Speichenkopf und insbesondere einen abgeflachten Speichenkörper auf und ist mit ihrem abgeflachten Speichenkopf an einer Aufnahmetasche des Nabenflansches aufgenommen und abgestutzt. Der Speichenkopf ist hammerartig ausgebildet und der Nabenflansch weist wenigstens ein Speichenloch oder wenigstens einen axialen Einstich zum Durchtritt der Speiche auf.
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Auch die erfindungsgemäße Nabe hat viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil wird durch die definierte Aufnahme der Speichen an dem Rad erzielt.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Querschnitt der Aufnahmetasche an den Querschnitt des Speichenkopfs angepasst.
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Es ist möglich, dass die Aufnahmetasche in einer Aufnahmenut angeordnet ist, wobei die axiale Breite der Aufnahmenut größer als die axiale Breite des Speichenkopfes ist.
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In allen Ausgestaltungen ist es bevorzugt, dass die Speichenlöcher in radialer, tangentialer und axialer Richtung an die vorgesehene Ausrichtung der Speichenkörper angepasst sind, um Belastungen der Speiche durch Knickpunkte oder dergleichen möglichst stark zu reduzieren. Im Stand der Technik wurden Speichen oftmals an Nabengehäuse oder an der Felge vorhandenen Kantengebogen. Solche Biegestellen bieten erhebliche Schwachpunkte und können zu einem Bruch der Speiche führen. Durch eine entsprechend angepasste Ausrichtung der Speichenlöcher an den Nabenflanschen wird das zuverlässig vermieden.
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Durch die Erfindung wird sichergestellt, dass die Speichen verdrehsicher an der Nabe aufgenommen sind. Während des Betriebes kann die Messerseite der Speiche nicht quer zur Fahrtrichtung ausgerichtet werden, sodass der Windwiderstand erheblich gesenkt wird.
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Durch die Aufnahmetasche wird eine teilweise tangentiale Ausrichtung der Speiche ermöglicht, ohne dass in der Speichenaufnahmetasche eine Überlastung erfolgt. Würde ein Speichenkopf nur an einer Kante an dem Nebengehäuse aufliegen, wäre die Flächenpressung viel zu groß, sodass mit einer Beschädigung des Nebengehäuses zu rechnen wäre. Durch die Aufnahmetasche werden beide Kanten bzw. Seiten des Speichenkopfes von der Tasche abgestützt. Dabei hat die Aufnahmetasche eine solche Ausrichtung, wie es der Austrittswinkel der Speiche erfordert.
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Der Speichenkopf wird axial nur auf einer Seite abgestützt, um die Verdrehsicherung zu realisieren.
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Bei einer Radialverspeichung weist das Speichenloch meist eine zylindrische Form auf. Zylindrische Löcher sind leicht und kostengünstig zu fertigen. Die Speichenlöcher sind vorzugsweise zum Befestigungspunkt der Felge ausgerichtet. Auch bei einer Radialverspeichung ist es vorteilhaft, wenn der Speichenkopf nur auf einer axialen Seite des Speichenkopfes an dem Nabenflansch anliegt.
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Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus dem Ausführungsbeispiel, welches im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Figuren erläutert wird.
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In den Figuren zeigen:
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1 eine schematische Seitenansicht eines Fahrrads;
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2 eine Hinterradnabe des Fahrrads gemäß 1;
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3 die Nabe aus 2 in einer anderen perspektivischen Ansicht;
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4 die Nabe gemäß 2 mit entferntem Adapterstück;
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5 die Aufnahmetaschen einer Tangentialverspeichung einer erfindungsgemäßen Nabe;
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6 die Aufnahmetaschen ohne eingelegte Speichen gemäß 5;
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7 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Nabe;
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8 vergrößerter Detail A aus 7;
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9 den vergrößerten Schnitt B-B aus 8;
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10 eine vergrößerte perspektivische Ansicht einer Aufnahmetasche einer erfindungsgemäßen Nabe;
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11 eine vergrößerte perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Nabe mit Radialverspeichung;
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12 eine vergrößerte Darstellung des Nabenflansches nach 11; und
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13 eine vergrößerte Darstellung eines einfach gestalteten und geschnitten dargestellten Nabenflansches.
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Mit Bezug auf die beiliegenden 1 bis 12 wird ein Ausführungsbeispiel erfindungsgemäßer Räder 10 mit erfindungsgemäßen Naben 1 anhand eines Fahrrads 100 erläutert.
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Das Fahrrad 100 aus 1 verfügt über ein Vorderrad 101 und ein Hinterrad 102, die jeweils als erfindungsgemäße Räder 10 ausgeführt sind und jeweils über eine erfindungsgemäße Nabe 1 verfügen.
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Weiterhin ist das Fahrrad 100 mit einem Rahmen 103, einem Lenker 106 und einem Sattel 107 ausgerüstet. Das Fahrrad 100 verfügt über einen Kettenantrieb mit einer im einzelnen nicht dargestellten Gangschaltung und kann mit Scheibenbremsen oder auch mit konventionellen Felgenbremsen ausgerüstet sein.
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Jedes Rad 10 verfügt über eine Nabe 1 und eine Felge 20. Speichen 6 verbinden die Nabe 1 mit der Felge 20.
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2 zeigt in einer vergrößerten perspektivischen Darstellung die Nabe 1, welche hier mit einem Rotor 21 versehen ist, an dem mehrere Ritzel der Gangschaltung anzuordnen sind.
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Die Nabe 1 verfügt über ein Nabengehäuse 2, an dem zwei Nabenflansche 4 und 5 angeordnet sind. Dabei ist es möglich, dass die Nabenflansche 4 und 5 einstückig mit dem Nabengehäuse 2 gefertigt sind. Es ist aber auch möglich, dass die Nabenflansche 4 und 5 als separate Teile gefertigt werden und drehfest mit dem Nabengehäuse 2 verbunden werden.
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An den Nabenflanschen 4 und 5 sind Speichenlöcher 14 und 15 vorgesehen, durch die die Speichenkörper 7 radial nach außen gesteckt werden, um die Nabenflansche 4 und 5 und somit die Nabe 1 mit der Felge 20 zu verbinden.
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In der Darstellung gemäß 2 ist links der Nabenflansch 5 angeordnet, an dem das Adapterstück 22 klar erkennbar ist. Das Adapterstück 22 ist mit einer Abdeckscheibe 23 versehen, wodurch die zwischen Nabenflansch 5 und Abdeckscheibe 23 angeordneten Speichen 6 bzw. Speichenköpfe 8 abgedeckt werden.
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Die Nabe 1 verfügt weiterhin über eine Achse 3, mit der die Nabe 1 an dem Rahmen 103 bzw. der Gabel des Fahrrads 100 befestigbar ist. Die Naben 1 können als Vorderradnabe oder als Hinterradnabe ausgeführt sein.
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In 3 ist eine andere perspektivische Darstellung der Nabe 1 dargestellt, wobei auf der Seite des Rotors 21 ebenfalls ein Adapterring 22 angeordnet ist.
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Eine Abdeckscheibe 23 fehlt in der Darstellung gemäß 3, sodass die axiale Seitenwand 13 des Nabenflansches 4 sichtbar ist. Im Ausführungsbeispiel sind die Speichenlöcher 14 als axialer Einstich 19 ausgebildet, was eine besonders einfache Fertigung und Montage ermöglicht.
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Deutlich erkennbar ist, dass die an den Speichenlöchern 14 aufzunehmenden Speichen 6 mit ihren Speichenköpfen 8 nur an einer axialen Seite an der Seitenwand 13 anliegen und dort verdrehsicher gehalten werden, da die Speichen 6 auch in axialer Richtung unter Zug gesetzt werden und somit in Richtung der Seitenwand 13 gezogen werden.
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4 zeigt eine der 2 entsprechende perspektivische Darstellung der Nabe 1, wobei die Abdeckscheibe 23 entfernt wurde und Aufnahmetaschen 11 und 12 erkennbar werden, die an dem Nabenflansch 5 vorgesehen sind. Die Aufnahmetaschen 11 und 12 erlauben eine angepasste Aufnahme der Speichenköpfe 8, sodass die Speichenköpfe 8 fest und verdrehsicher an dem Nabenflansch 5 angeordnet werden.
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Die an dem Nabenflansch 5 angeordneten Speichen 6 werden nicht nur in radialer Richtung ausgerichtet, sondern weisen in ihrer Ausrichtung eine tangentiale Komponente auf. Dadurch eignen sie sich zur Übertragung von Drehmoment auf die Felge 20. Dabei sind benachbarte Aufnahmetaschen 11 und 12 regelmäßig unterschiedlich ausgerichtet, sodass sich beim eingespeichten Rad 10 überkreuzende Speichen 6 ergeben, die die Übertragung von Drehmoment sicher stellen.
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5 bildet eine vergrößerte Darstellung der Aufnahmetaschen 11 und 12 an dem Nabenflansch 5 mit darin angeordneten Speichen 6 ab. Die abgeplatteten Speichenköpfe 8 liegen flach mit ihrer hammerartigen Struktur an der Seitenwand 13 des Nabenflansches 5 an und treten durch die Speichenlöcher 15 in radialer und teilweise auch in tangentialer Richtung aus dem Nabenflansch 5 aus. Die Speichenkörper 7 sind erkennbar.
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6 zeigt eine noch etwas vergrößerte Darstellung gemäß 5, wobei die Speichen 6 mit den Speichenköpfen 8 aus den Speichenlöchern 14 und 15 entfernt wurden. Die Speichenlöcher 14 und 15 sind leicht kegelförmig gestaltet, um einen besonders guten Sitz der Speichenköpfe 8 an den Speichenlöchern 14 und 15 zu gewährleisten. Der Querschnitt 9 der Speichenköpfe ist an den Querschnitt der Aufnahmetaschen 11 bzw. 12 angepasst.
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Die Speichenköpfe 8 liegen im montierten Zustand mit einer Seite fest an der Seitenwand 13 an, wodurch eine definierte und dennoch winkelmäßige Ausrichtung in axialer Richtung der Speiche 6 ermöglicht wird. Die Speiche 6 wird sowohl bei radialer Einbauweise als auch bei teilweise tangentialer Einbauweise verdrehsicher an der Nabe 1 aufgenommen.
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In 7 ist eine Seitenansicht der Nabe 1 mit dem Nabenflansch 5 mit abgenommener Abdeckscheibe 23 abgebildet. Insgesamt sind die zehn Aufnahmetaschen 11 bzw. 12 erkennbar, die hier in fünf Zweier-Paaren jeweils symmetrisch über dem Umfang verteilt angeordnet sind. Dabei ist jeweils eine Speichentasche in eine tangentiale Richtung und die zweite Aufnahmetasche eines Paares von Aufnahmetaschen ist in die andere tangentiale Richtung ausgerichtet. Dadurch werden sich kreuzende Speichen zur Verfügung gestellt, die die Übertragung von Drehmoment zur Übertragung der Antriebskraft ermöglichen.
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8 zeigt eine vergrößerte Darstellung des Details „A”, wobei die Aufnahmetaschen 11 und 12 erkennbar sind.
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9 stellt den Schnitt B-B aus 8 in nochmals vergrößerter Darstellung dar, wobei der Absatz 25 zur Abstützung und Aufnahme der Speichenköpfe 8 erkennbar ist. Bei einer rein radial vorgesehen Verspeichung sind die Speichenlöcher 14 bzw. 15 direkt an dem Absatz 25 vorgesehen. Falls Aufnahmetaschen 11 bzw. 12 vorgesehen werden, sind die Aufnahmetaschen 11 und 12 insbesondere in den Absatz 25 hineingefräst.
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10 zeigt eine vergrößerte perspektivische Darstellung eines Ausschnitts des Nabenflansches 5 der Nabe 1, wobei die Aufnahmetaschen 11 und 12 und deren teilweise tangentiale Ausrichtung erkennbar ist.
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11 zeigt einen vergrößerten Abschnitt des Nabenflansches 4 und eines Rotors 21 mit montierten Speichen. Die Speichen 6 treten hier radial aus dem Nabenflansch 4 durch die Speichenlöcher 14 aus, die hier in Form eines Einschnitts 19 vorgesehen sind. Die Speichenköpfe 8 der Speichen 6 werden an dem Absatz 25 gehalten, während sich die Speichenkörper 7 durch die Aufnahme 14 nach außen erstrecken.
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In 12 ist eine vergrößerte Darstellung gemäß 11 abgebildet, wobei der Speichenkopf 8 einer Speiche 6 erkennbar dargestellt ist. Bei dieser Ausgestaltung ist es möglich, dass der Speichenkopf 6 in einer Art Aufnahmenut 16 gehalten wird, wobei die axiale Breite 18 der Aufnahmenut 16 größer ist als die axiale Breite 17 des Speichenkopfs 8, sodass eine einseitige Anlage des Speichenkopfs 8 an der Seitenwand 13 gewährleistet wird. Dadurch kann eine optimale Ausrichtung der Speiche gewährleistet sowie ein ungewolltes Biegen der Speiche wirksam verhindert werden.
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In 13 ist ein einfach gestalteter Nabenflansch 4 im Schnitt abgebildet. Eine Mittelachse 31 ist als Rotationssymmetrielinie eingezeichnet. Der Aufnahmeraum 30 wird in radialer Richtung durch den Absatz 25 und in axialer Richtung zum Zentrum der Nabe hin durch die Seitenwand 13 begrenzt. Axial nach außen hin ist der Aufnahmeraum 30 nicht begrenzt. Hier sind in dem Übergangsbereich des radialen Absatzes 25 zu der axialen Seitenwand 13 Speichenlöcher 15 in dem Nabenflansch 4 vorgesehen. In die Speichenlöcher 15 wird radial von innen jeweils eine Speiche 6 eingeführt, sodass der Speichenkopf 7 an der Seitenwand 13 und dem Absatz 25 anliegt und dort gehalten wird. Eine winkelmäßig passende Ausrichtung ist möglich und wird durch die Form und Lage der Bohrung des Speichenlochs 15 begünstigt.
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Möglich ist es auch, dass an dem Seichenflansch 4 nach 13 anstelle der Speichenlöcher 15 axiale Einstiche 19 vorgesehen werden, die von dem axial äußeren Ende in den Flansch eingebracht werden.
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Insgesamt stellt die Erfindung eine vorteilhafte Nabe und ein vorteilhaftes Rad zur Verfügung, womit auch beim Einsatz von messerartig geformten Speichenkörpern eine verdrehsichere Montage an den Naben ermöglicht wird. Dazu weisen die Speichen abgeflachte Speichenköpfe 8 auf, die nur an einer axialen Seitenwand 13 der Nabe anliegen und somit verdrehsicher gehalten werden.
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Die Erfindung stellt eine vorteilhafte Nabe und ein vorteilhaftes Rad zur Verfügung. Es kann eine winkelmäßig definierte Ausrichtung der Speichen gewährleistet werden. Die Erfindung ermöglicht die kostengünstige Herstellung solcher Naben und Räder, wobei ein zuverlässiger Betrieb mit geringem Windwiderstand ermöglicht wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Nabe
- 2
- Nabengehäuse
- 3
- Achse
- 4
- Nabenflansch
- 5
- Nabenflansch
- 6
- Speiche
- 7
- Speichenkörper
- 8
- Speichenkopf
- 9
- Querschnitt
- 10
- Rad
- 11
- Aufnahmetasche
- 12
- Aufnahmetasche
- 13
- Seitenwand
- 14
- Speichenloch
- 15
- Speichenloch
- 16
- Aufnahmenut
- 17
- axiale Breite
- 18
- axiale Breite
- 19
- Einschnitt
- 20
- Felge
- 21
- Rotor
- 22
- Adapterstück
- 23
- Abdeckscheibe
- 24
- Lager
- 25
- Absatz
- 30
- Aufnahmeraum
- 31
- Mittelachse
- 100
- Fahrrad
- 101
- Vorderrad
- 102
- Hinterrad
- 103
- Rahmen
- 104
- Federgabel
- 105
- Hinterraddämpfer
- 106
- Lenker
- 107
- Sattel