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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Energiemanagement mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung zum Energiemanagement mit den Merkmalen von Anspruch 9.
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Stand der Technik
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Es ist bekannt, dass ein Kraftfahrzeug über einen begrenzten, wenngleich wieder auffüllbaren Energievorrat verfügt, der zum wirtschaftlichen Betrieb des Kraftfahrzeugs und zum störungsfreien Erreichen eines geplanten Ziels sinnvoll zu verwalten ist.
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EP 2 091 127 A1 zeigt eine Technik zum Energiemanagement an Bord eines Kraftfahrzeugs mit einem Verbrennungsmotor und einem elektrischen Hilfssystem, bei dem elektrische Energie, die durch den Verbrennungsmotor bereitgestellt und in die Batterie eingespeist wird, und elektrische Energie, die aus der Batterie entnommen wird, derart erhöht bzw. verringert werden, dass ein reibungsloser Betrieb des elektrischen Hilfssystems möglich ist.
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DE 10 2008 028 561 A1 zeigt ein Verfahren, das einem Fahrer eines Kraftfahrzeugs anzeigt, durch welche Beeinflussung des Kraftfahrzeugs welche Energiemenge eingespart werden kann.
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DE 10 2006 062 584 A1 zeigt eine Technik, bei der ein elektrischer Energiespeicher, der zum Antrieb des Fahrzeugs verwendet werden kann, in Abhängigkeit einer bevorstehenden Wegstrecke des Fahrzeugs gefüllt bzw. entleert wird.
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Ferner ist aus
DE 10 2008 028 561 A1 ein Verfahren bekannt, bei dem relevante Energieaufnahmen von elektrischen Verbrauchern an Bord eines Kraftfahrzeugs zusammen mit Handlungsempfehlungen zur Reduktion der jeweiligen Energieaufnahmen bestimmt und einem Fahrer des Kraftfahrzeugs angezeigt werden.
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In Kraftfahrzeugen, in denen elektrische Energie zum Antrieb verwendet wird, unterliegt eine elektrische Energieentnahme aller Komponenten des Kraftfahrzeugs aus einer Stromquelle einer Vielzahl von Parameter. Eine umfassende Darstellung möglicher Handlungsoptionen zur Steuerung des konkreten Energieverbrauchers an Bord des Kraftfahrzeugs kann eine Anzeigenfülle benötigen, die einen Fahrer des Kraftfahrzeugs überfordert, so dass sich der Fahrer unter Umständen nicht mehr ausreichend auf das Führen des Kraftfahrzeugs konzentrieren kann. Andererseits kann ein automatisiertes Aktivieren bzw. Deaktivieren von Verbrauchern vom Fahrer als unangenehm empfunden werden.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung bereitzustellen, die es dem Fahrer erlauben, relevante Parameter von elektrischen Energieverbrauchern nach seinen eigenen Vorstellungen zu verändern, um die zur Verfügung stehende elektrische Energie bestmöglich zu nutzen.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels eines Verfahrens mit den Merkmalen von Anspruch 1 und mittels einer Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 9. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
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Offenbarung der Erfindung
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Energiemanagement in einem elektrisch antreibbaren Kraftfahrzeug mit einer elektrischen Energiequelle und einem elektrischen Antrieb, der aus der Energiequelle speisbar ist, umfasst Schritte des Bestimmens einer Energieaufnahme des elektrischen Antriebs aus der Energiequelle, des Bestimmens von Energieaufnahmen wenigstens eines weiteren elektrischen Verbrauchers an Bord des Kraftfahrzeugs aus der Energiequelle, des Bestimmens von Einsparpotentialen elektrischer Energie durch den Antrieb und durch den wenigstens einen weiteren elektrischen Verbraucher und des Ausgebens eines Hinweises auf die bestimmten Einsparpotentiale an einen Fahrer des Kraftfahrzeugs.
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Erfindungsgemäß ist es möglich, dem Fahrer die Entscheidung zu überlassen, ob er elektrische Energie durch eine geänderte Fahrweise einsparen möchte, so dass der Antrieb insgesamt weniger Energie aus der Energiequelle entnimmt, oder ob er einen oder mehrere weitere elektrische Verbraucher abschaltet bzw. deren Funktion reduziert, um elektrische Energie zu sparen. Insbesondere bleibt es dem Fahrer überlassen, im Einzelfall zu entscheiden, welchen der Verbraucher er in welcher Weise betreiben möchte. Dadurch kann der Fahrer einen individuellen Kompromiss zwischen der Annehmlichkeit einer zügigen und komfortablen Beförderung und einem sparsamen Betrieb des Kraftfahrzeugs finden.
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Der Hinweis kann dann ausgegeben werden, wenn die Summe der Energieaufnahmen des Antriebs und des wenigstens einen weiteren Verbrauchers einen vorbestimmten Schwellenwert übersteigt. Somit wird der Fahrer durch keine zusätzlichen Hinweise behelligt, solange der gesamte Energieverbrauch an Bord des Kraftfahrzeugs unter dem vorbestimmten Schwellenwert liegt.
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Die Bestimmungen der Energieaufnahmen können auf eine Fahrstrecke des Kraftfahrzeugs zu einem vorbestimmten Ziel bezogen sein und der Hinweis kann dann ausgegeben werden, wenn eine Summe der bestimmten Energieaufnahmen auf der Fahrstrecke eine aus der Energiequelle entnehmbare Energiemenge übersteigt.
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Dadurch kann die Ausgabe des Hinweises lediglich in dem Fall erfolgen, wenn der Fahrer Gefahr läuft, durch seine Fahrweise bzw. die Aktivierung von weiteren Verbrauchern das vorbestimmte Ziel nicht zu erreichen, weil der Energiespeicher schon vorher erschöpft ist.
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In einer Ausführungsform ist der Hinweis auf das Energiesparpotential durch den Antrieb und die Energiesparpotentiale von maximal einer vorbestimmten Anzahl der weiteren Verbraucher mit den höchsten Energiesparpotentialen beschränkt. Durch das Anzeigen von beispielsweise maximal drei Energiesparpotentialen von anderen Verbrauchern als dem Antrieb wird eine Aufmerksamkeit des Fahrers voraussichtlich nicht über Gebühr strapaziert werden. Dadurch kann ein sicherer Betrieb des Kraftfahrzeugs durch den Fahrer gewährleistet sein.
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Die Energiesparpotentiale durch den wenigstens einen weiteren Verbraucher können derart bestimmt werden, dass ein sicherer Betrieb des Kraftfahrzeugs auch bei Ausschöpfen der bestimmten Energiesparpotentiale gewährleistet bleibt. Dadurch kann eine Situation verhindert werden, in der ein Fahrer dazu verleitet wird, ein sicherheitsrelevantes System, wie beispielsweise eine Außenbeleuchtung des Kraftfahrzeugs bei Dunkelheit, abzuschalten bzw. dessen Betrieb soweit zu reduzieren, dass die Sicherheit des Kraftfahrzeugs nicht mehr gewährleistet ist.
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Der Hinweis kann wenigstens eines von einem vorgeschlagenen Geschwindigkeitsbereich, einer Stellung eines Schiebedachs, einer Stellung einer Seitenscheibe, einer Einstellung eines Fahrwerks und einer Einstellung eines automatischen Getriebes des Kraftfahrzeugs betreffen. Dadurch können Energiesparpotentiale aufgezeigt werden, die weder mit einer unmittelbaren Fahrweise des Fahrers, noch mit einem laufenden Betrieb weiterer Verbraucher beeinflussbar sind.
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Der Hinweis auf ein Einsparpotential eines der weiteren Verbraucher kann eine Information umfassen, wie das Einsparpotential genutzt werden kann. Dadurch kann eine spezifische Handlungsanweisung an den Fahrer ausgegeben werden, der dieser auf einfache Weise folgen kann. Unsicherheiten bezüglich der Erzielung eines angezeigten Energiesparpotentials können somit vermieden werden, wodurch die Aufmerksamkeit des Fahrers vermindert vom Führen des Kraftfahrzeugs abgelenkt werden kann.
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Ein Computerprogrammprodukt umfasst Programmcodemittel zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens, wenn das Computerprogrammprodukt auf eine Verarbeitungseinrichtung abläuft oder auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert ist.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Energiemanagement in einem elektrisch antreibbaren Kraftfahrzeug mit einer elektrischen Energiequelle und einem elektrischen Antrieb, der aus der Energiequelle speisbar ist, umfasst eine erste Bestimmungseinrichtung zur Bestimmung einer Energieaufnahme des elektrischen Antriebs aus der Energiequelle, eine zweite Bestimmungseinrichtung zur Bestimmung von Energieaufnahmen eines oder mehrerer elektrischer Verbraucher an Bord des Kraftfahrzeugs aus der Energiequelle, eine dritte Bestimmungseinrichtung zur Bestimmung von Einsparpotentialen elektrischer Energie durch den Antrieb und durch die weiteren elektrischen Verbraucher, und eine Ausgabeeinrichtung der Ausgabe eines Hinweises auf die bestimmten Einsparpotentiale an einen Fahrer des Kraftfahrzeugs.
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Die Vorrichtung kann ganz oder in Teilen in eines oder mehrere Steuersysteme an Bord des Kraftfahrzeugs integriert sein, so dass gegebenenfalls kostensparend auf eine Hinzufügung zusätzlicher Einrichtungen verzichtet werden kann.
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Die Energiequelle kann einen elektrisch aufladbaren Energiespeicher mit oder ohne eine bordeigene Einrichtung zur Aufladung des Energiespeichers umfassen. Somit ist die Vorrichtung beispielsweise in einem Elektrofahrzeug mit elektrochemischem Energiespeicher und/oder Brennstoffzelle mit oder ohne Reichweitenverlängerer (range extender) und auch an Bord eines konventionellen Kraftfahrzeugs mit elektrischem Rekuperator anwendbar.
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Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung eine Schnittstelle zu einem Navigationssystem des Kraftfahrzeugs zum Empfangen von Informationen über eine Fahrstrecke zu einem vorbestimmten Ziel. Die Informationen können insbesondere eine geplante Fahrtdauer, eine voraussichtliche Entfernung und Informationen über einen Energieverbrauch beim Befahren einer Fahrstrecke zum Ziel umfassen.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die beigefügten Figuren genauer beschrieben, in denen:
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1 ein Kraftfahrzeug mit einer Vorrichtung zum Energiemanagement;
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2 eine beispielhafte Ausgabe der Vorrichtung von 1;
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3 ein Verfahren zum Energiemanagement; und
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4 ein weiteres Verfahren zum Energiemanagement darstellt.
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Genaue Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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1 zeigt ein Kraftfahrzeug 100, das sich auf einer Fahrstrecke 105 zu einem Ziel 110 befindet. Das Kraftfahrzeug 100 umfasst einen elektrischen Antrieb 115 und eine elektrische Energiequelle 120 zum Speisen des elektrischen Antriebs 115. Die elektrische Energiequelle 120 kann eine elektrische Speichervorrichtung wie einen Kondensator oder einen Akkumulator umfassen. Es kann auch ein Verbrennungsmotor 125 im Kraftfahrzeug 105 vorgesehen sein, der in bekannter Weise mit der elektrischen Energiequelle 120 und dem elektrischen Antrieb 115 in Form eines seriellen, parallelen oder leistungsverzweigenden Hybridantriebs zusammenwirkt. Eine Bewegung des elektrischen Antriebs 115 bzw. des Verbrennungsmotors 125 kann mittels eines automatischen Getriebes 130 an ein Rad 135 des Kraftfahrzeugs 100 weitergegeben werden. Die Räder 135 sind mittels eines Fahrwerks 140, das bezüglich einer Fahrwerksgeometrie, eines Federverhaltens und/oder eines Dämpfungsverhaltens verstellbar sein kann, mit einer Karosserie 145 des Kraftfahrzeugs 100 verbunden.
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Das Kraftfahrzeug 100 umfasst eine Anzahl elektrischer Verbraucher, von denen in 1 exemplarisch ein Scheinwerfer 150 und eine Klimaanlage 155 eingezeichnet sind. Eine Seitenscheibe 160 und ein Schiebedach 165 des Kraftfahrzeugs 100 können verstellbar sein, wobei die Verstellung jeweils mittels elektrischen oder anderen Antriebseinrichtungen erfolgen kann. Außerdem kann ein Navigationssystem 170 vorgesehen sein, welches vorzugsweise satellitengestützt arbeitet und vorzugsweise einen nicht dargestellten Kartenspeicher mit Informationen eines Wegenetzes, das die Fahrstrecke 105 beinhaltet, umfasst.
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An Bord des Kraftfahrzeugs 100 ist eine Vorrichtung 175 zum Energiemanagement an Bord des Kraftfahrzeugs 100 vorgesehen. Die Vorrichtung 175 umfasst eine erste Schnittstelle 180 zum Austausch von Informationen mit dem Navigationssystem 170, und eine zweite Schnittstelle 185 zum Austausch von Informationen mit einem oder mehreren Steuersystemen des Kraftfahrzeugs 100. Diese Steuersysteme können beispielsweise ein elektrisches Steuersystem zur Steuerung eines oder mehrerer elektrischer Verbraucher an Bord des Kraftfahrzeugs 100, ein Antriebssteuersystem zur Steuerung des elektrischen Antriebsmotors 115 und ggf. des Verbrennungsmotors 125 und ein weiteres Steuersystem zur Steuerung eines Fahrzustandes des Kraftfahrzeugs 100 beispielsweise durch Beeinflussung des automatischen Getriebes 130, des Fahrwerks 140, der Seitenscheibe 160 und/oder des Schiebedachs 165 umfassen.
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Darüber hinaus umfasst die Vorrichtung 175 eine Benutzerschnittstelle 190, um eine optische, akustische und/oder haptische Interaktion mit einem Fahrer des Kraftfahrzeugs 100 zu ermöglichen. Die Benutzerschnittstelle 190 kann auch über ein anderes Steuersystem des Kraftfahrzeugs 100 ansteuerbar sein, wobei eine Interaktion des Fahrers mit der Vorrichtung 175 über die Benutzerschnittstelle 190, das andere Steuersystem und die zweite Schnittstelle 185 erfolgen kann.
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Die Vorrichtung 175 umfasst vorzugsweise einen programmierbaren Mikrocomputer. In einer Ausführungsform ist die Vorrichtung 175 mit einem der genannten Steuergeräte an Bord des Kraftfahrzeugs 100 integriert ausgeführt. In einer anderen Ausführungsform sind unterschiedliche Funktionsteile der Vorrichtung 175 auf mehrere Steuergeräte an Bord des Kraftfahrzeugs 100 verteilt.
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Die Vorrichtung 175 ist dazu eingerichtet, eine Energieaufnahme des elektrischen Antriebs 115 und der elektrischen Verbraucher an Bord des Kraftfahrzeugs 100, beispielsweise der Verbraucher 150 und 155, zu bestimmen und Einsparpotentiale elektrischer Energie der genannten Einrichtungen zu ermitteln. Die Vorrichtung 175 ist ferner dazu eingerichtet, die ermittelten Einsparpotentiale aufzubereiten und mittels der Benutzerschnittstelle 190 dem Fahrer des Kraftfahrzeugs 100 darzubieten.
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2 zeigt eine exemplarische optische Ausgabe 200 der Vorrichtung 175 mittels der Benutzerschnittstelle 190 von 1.
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In einem mittleren Bereich 205 der Ausgabe 200 ist eine gegenwärtig gefahrene Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs 100 numerisch und durch ein stilisiertes Rundinstrument auch graphisch dargestellt. Ein Geschwindigkeitsbereich, in dem eine verbesserte Energieausnutzung durch den elektrischen Antrieb 115 möglich ist, ist in Form eines Bereichs zwischen einer unteren Marke 210 und einer oberen Marke 215 am Rundinstrument dargestellt.
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In einem unteren rechten Bereich 220 der Ausgabe 200 sind von links nach rechts ein Symbol 225 für eine Klimaanlage wie die Klimaanlage 155 aus 1, ein Symbol 230 für eine Scheibenheizung und ein Symbol 235 für ein Unterhaltungssystem dargestellt. Jedes der Symbole 225 bis 235 steht für einen elektrischen Verbraucher an Bord des Kraftfahrzeugs 100, der in einer anderen als einer gegenwärtig verwendeten Weise betrieben werden kann, um einen Energieverbrauch zu minimieren. Der Fahrer des Kraftfahrzeugs 100 kann sich auf der Basis der Darstellung 200 entscheiden, auf welche Weise bzw. auf welche kombinierten Weisen er elektrische Energie einsparen möchte.
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Die Darstellung 200 erfolgt derart, dass maximal eine vorbestimmte Anzahl Symbole 225 bis 235 dargestellt werden, im vorliegenden Fall drei Symbole 225 bis 235. Bevorzugterweise sind die Symbole 225 bis 235 entsprechend ihres Energieeinsparungspotentials sortiert, d. h., dass in der Darstellung von 2 das größte Energieeinsparungspotential durch Abstellen bzw. Verändern von Parameter der Klimaanlage 155 erzielbar ist, deren Symbol 225 am weitesten links dargestellt ist, gefolgt von einer Einstellung der Scheibenheizung, deren Symbol 230 in der Mitte dargestellt ist, und schließlich von einer Einstellung eines Unterhaltungssystems, dessen Symbol 235 am weitesten rechts dargestellt ist.
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Daneben können im Rahmen der Anzeige 200 auch Hinweise zur Veränderung eines Betriebszustands des Kraftfahrzeugs 100 ausgegeben werden, die zu einer Einsparung von Energie durch den elektrischen Antrieb 115 führen, beispielsweise ein Schließen der Seitenscheibe 160 oder des Schiebedachs 165, ein Verstellen des Fahrwerks 140 von einer sportlichen Einstellung in Richtung einer komfortablen Einstellung, eine Veränderung einer Schaltcharakteristik des automatischen Getriebes 130 von einer sportlichen Auslegung in Richtung einer energiesparenden Auslegung usw.
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Die Anzeige 200 kann an eine Bedingung geknüpft sein. Beispielsweise kann die Darstellung 200 bezüglich Energieeinsparungspotentialen nur dann erfolgen, wenn ein konkreter Energieeinsparungsbedarf bestimmt wurde, beispielsweise um ein zuvor bestimmtes Ziel mit dem Kraftfahrzeug zu erreichen, ohne die elektrische Energiequelle 120 über Gebühr zu strapazieren. Der Einsparungsbedarf kann quantifiziert sein, so dass der Fahrer auf der Basis der Anzeige 200 so lange bzw. so viele Maßnahmen zur Energieeinsparung ergreifen kann, bis der Energieeinsparungsbedarf gedeckt ist.
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In einer weiteren Ausführungsform kann anstelle der Symbole 225 bis 235 jeweils auch eine fotorealistische Darstellung eines entsprechenden Bedienelements erfolgen. Die Aktivierung eines entsprechenden Eingabeelements zur Veränderung der Betriebsparameter der jeweils repräsentierten elektrischen Verbraucher durch einen Benutzer kann beispielsweise durch Berührung des entsprechenden Symbols 225 bis 235 bzw. der korrespondierenden Darstellung, durch Aktivieren von Lenkradtasten, durch Benutzung eines zentralisierten Eingabegeräts (iDrive) oder mittels eines konventionellen Bedienelements erfolgen.
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In noch einer weiteren Ausführungsform kann ein verbleibender Aktionsradius des Kraftfahrzeugs 105 um eine Position auf der Basis einer verfügbaren elektrischen Energie sowie eines Energieverbrauchs durch den elektrischen Antrieb 115 und die elektrischen Verbraucher auf der Anzeige 200 dargestellt werden. Dabei kann eine Kartenansicht verwendet werden, die in einer Ausführungsform auf Kartendaten des Navigationssystems 170 basiert.
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Von der Anzeige des Aktionsradius kann auch eine Angabe umfasst sein, in welcher Weise sich der Aktionsradius verändert, wenn ein bestimmtes, vorgeschlagenes Energieeinsparungspotential ausgenutzt wird. Das Nutzen des Energieeinsparungspotentials kann im Rahmen der Darstellung auch simuliert werden, so dass beispielsweise ein Aktivieren bzw. Deaktivieren von Verbrauchern des Kraftfahrzeugs 100 zunächst auf seine Wirkung bezüglich des Aktionsradius überprüft werden kann, bevor der Verbraucher durch eine Übernahme der simulierten Einstellungen tatsächlich beeinflusst wird.
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Außerdem kann nach Erreichen des Ziels 100 eine Statistik ausgegeben werden, auf der dargestellt ist, welche der durch den Fahrer ergriffenen Maßnahmen zu welcher konkreten Energieeinsparung geführt hat. Der Fahrer kann sich dadurch belohnt fühlen, wodurch sein Energiebewusstsein geschult werden kann.
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Die bezüglich 2 beschriebenen Variationen der Ausgabe 200 sind allgemein untereinander kombinierbar und können gegebenenfalls auch gleichzeitig erfolgen. Die Ausgabe 200 kann durch eine akustische und/oder haptische Ausgabe unterstützt sein.
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3 zeigt ein Verfahren 300 zum Energiemanagement. Das Verfahren 300 wird bevorzugt auf der Verarbeitungseinrichtung 175 aus 1 und/oder weiteren Verarbeitungseinrichtungen von Steuersystemen des Kraftfahrzeugs 100 von 1 ausgeführt.
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In einem ersten Schritt 305 wird eine Länge der Fahrstrecke 105 bestimmt. Der Schritt 305 kann eine Bestimmung einer momentanen Position des Kraftfahrzeugs 100 und eine Position des Ziels 110 sowie einer Route zwischen den beiden Positionen auf einem Straßennetz umfassen.
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Anschließend wird in einem Schritt 310 eine voraussichtliche Energieaufnahme des elektrischen Antriebs 115 auf der Fahrstrecke 105 bestimmt. Der Bestimmung können Informationen bezüglich der Fahrstrecke 105 zugrunde liege, beispielsweise eine Steigung oder Gefälle, ein Verkehrsaufkommen, eine maximal zulässige Geschwindigkeit auf einem Abschnitt der Route etc.
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In einem Schritt 315 werden voraussichtliche Energieaufnahmen eines oder mehrerer weiterer Verbraucher, wie der Verbraucher 150 und 155, auf der Fahrstrecke bestimmt. Dieser Bestimmung können ebenfalls Informationen über die Fahrstrecke 105 zugrunde liegen, beispielsweise kann eine Benutzung einer Autobahn ein Einschalten des Scheinwerfers 150 aus rechtlichen Gründen erfordern.
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In einem anschließenden Schritt 320 wird eine aus der elektrischen Energiequelle 120 entnehmbare elektrische Energie bestimmt. Dabei kann eine Leistungsfähigkeit des Verbrennungsmotors 125 berücksichtigt sein. Ist ein Rekuperatorbetrieb möglich, kann auch ein Gefälle auf der Fahrstrecke 105 berücksichtigt werden, auf dem eine Energiegewinnung möglich ist.
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In einem Schritt 325 wird bestimmt, ob die in den Schritten 310 und 315 bestimmten Energieaufnahmen die im Schritt 320 bestimmte entnehmbare Energie übersteigen. Dadurch wird festgestellt, ob das Ziel 110 unter den geltenden Voraussetzungen, d. h. einer bestimmten Fahrweise und einer bestimmten Betriebsweise weiterer elektrischer Verbraucher, erreichbar ist oder nicht.
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Ist das Ziel erreichbar, verzweigt das Verfahren 300 zurück zu Schritt 305 und das Verfahren 300 kann erneut durchlaufen. Andernfalls wird mit einem Schritt 330 fortgefahren, in dem ein Energiesparpotential des elektrischen Antriebs 115 bestimmt wird. Dies kann insbesondere das Bestimmen einer Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs 105 umfassen, bei der die aus der Energiequelle 120 entnommene elektrische Energie mit besonders hohem Wirkungsgrad in eine Fortbewegung des Kraftfahrzeugs 100 umgesetzt wird. Ferner werden in einem Schritt 335 Energiesparpotentiale wenigstens eines weiteren Verbrauchers an Bord des Kraftfahrzeugs 100 bestimmt.
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In einer Ausführungsform werden nur solche Energiesparpotentiale überprüft, die es erlauben, das Kraftfahrzeug 100 weiter sicher zu betreiben. Beträgt beispielsweise eine Außentemperatur –20°C, so kann für den sicheren Betrieb eine elektrische Heizung des Innenraums des Kraftfahrzeugs 100 auf eine vorbestimmte Mindesttemperatur erforderlich sein. In einem anderen Beispiel kann während einer Nachtfahrt ein Abschalten des Scheinwerfers 150 nicht in Erwägung gezogen werden, um einen unsicheren Betriebszustand des Kraftfahrzeugs 100 zu vermeiden.
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In einem Schritt 340 werden die im Schritt 335 bestimmten Energiesparpotentiale sortiert und nur eine vorbestimmte Anzahl von Energiesparpotentialen berücksichtigt, die die höchsten Energiesparpotentiale aufweisen.
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In einem folgenden Schritt 345 werden die aufbereiteten Ergebnisse mittels der Benutzerschnittstelle 190 an einen Fahrer des Kraftfahrzeugs 100 ausgegeben und das Verfahren kehrt zum Schritt 305 zurück und kann erneut durchlaufen.
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Wie einem Fachmann ohne Weiteres bewusst ist, kann eine Reihenfolge der Schritte 305 bis 345, insbesondere der Schritte 305 bis 320 und 330 bis 345 variiert werden. In einigen Varianten des Verfahrens 300 müssen nicht alle der Schritte 305 bis 345 implementiert sein.
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4 zeigt ein weiteres Verfahren 400 zum Energiemanagement. Das Verfahren lehnt sich an das Verfahren 300 aus 3 an und realisiert andere Bedingungen zur Ausführung der Schritte 330 bis 345.
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In einem ersten Schritt 405 wird die Energieaufnahme des elektrischen Antriebs 115 bestimmt. Diese Bestimmung erfolgt in ähnlicher Weise wie die im Schritt 310, jedoch wird die Energieaufnahme ohne Bezug auf der Fahrstrecke 105 bestimmt.
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Anschließend werden die Energieaufnahmen wenigstens eines weiteren Verbrauchers an Bord des Kraftfahrzeugs 100 in einem Schritt 410 bestimmt. Auch diese Bestimmung erfolgt in einer Weise, die dem korrespondierenden Schritt 315 aus 3 entspricht, wobei jedoch nicht auf die Fahrstrecke 105 abgestellt wird.
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In einem Schritt 415 wird überprüft, ob die Summe der in den Schritten 405 und 410 bestimmten Energieaufnahmen einen vorbestimmten Schwellenwert überschreitet. Ist dies nicht der Fall, kehrt das Verfahren 400 zurück zum Schritt 405 und kann erneut durchlaufen. Anderenfalls wird mit den Schritten 330 bis 345 aus 3 fortgefahren, wobei ggf. Bezugnahmen auf die bevorstehenden Fahrstrecke 105 entfallen. Nach Ausführung der Schritte 330 bis 345 kehrt das Verfahren 400 zum Schritt 405 zurück und kann erneut durchlaufen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2091127 A1 [0003]
- DE 102008028561 A1 [0004, 0006]
- DE 102006062584 A1 [0005]