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Die Erfindung bezieht sich auf eine zweiteilige Stromrichterzelle eines modularen Multilevel-Stromrichters.
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Aus der
DE 101 03 031 A1 ist ein modularer Multilevel-Stromrichter bekannt, der auch als Modular Multilevel-Converter (M2LC) bezeichnet wird. Ein Ersatzschaltbild eines derartigen dreiphasigen Stromrichters ist in
1 naher dargestellt.
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Gemaß diesem Ersatzschaltbild weist dieser modulare Multilevel-Stromrichter drei Phasenmodule R, S und T auf, die jeweils ein oberes und ein unteres Stromrichterventil T1, T2 bzw. T3, T4 bzw. T5, T6 und zwei Zweigdrosseln LT1, LT2 bzw. LT3, LT4 bzw. LT5, LT6 aufweisen. Jedes Stromrichterventil T1, ..., T6 dieser Phasenmodule R, S und T weist wenigstens zwei Stromrichterzellen 2 auf, die elektrisch in Reihe geschaltet sind. Im dargestellten Ersatzschaltbild weist jedes Stromrichterventil T1, ..., T6 vier Stromrichterzellen 2 auf. Das Ersatzschaltbild einer Stromrichterzelle 2 dieses modularen Multilevel-Stromrichters ist in 2 näher dargestellt. Jede Zweigdrossel LT1, ..., LT6 ist mit einer Reihenschaltung mehrerer Stromrichterzellen 2 eines Stromrichterventils T1, ..., T6 elektrisch in Reihe geschaltet. Jeweils ein Verbindungspunkt zweier Zweigdrosseln LT1, LT2 bzw. LT3, LT4 bzw. LT5, LT6 eines Phasenmoduls R bzw. S bzw. T bilden einen Ausgangs-Anschluss L1 bzw. L2 bzw. L3 des modularen Multilevel-Stromrichters. An diesen Ausgangs-Anschlüssen L1, L2 und L3 steht im Betrieb jeweils eine sinusformige, stufenförmige Stromrichter-Ausgangsspannung an. Jede Stromrichterzelle 2 eines Stromrichterventils T1, T2 bzw. T3, T4 bzw. T5, T6 bildet eine Spannungsstufe dieser stufenformigen Ausgangsspannung. Je mehr Stromrichterzellen 2 innerhalb eines Stromrichterventils T1, T2 bzw. T3, T4 bzw. T5, T6 verwendet werden, umso feinstufiger ist die sinusformige Ausgangsspannung jeweils an den Ausgangs-Anschlüssen L1, L2 bzw. L3 des modularen Multilevel-Stromrichters. Je feinstufiger diese sinusförmige Ausgangsspannung ist, desto geringer wird der Aufwand fur ein Ausgangsfilter.
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Der elektrische Aufbau einer Stromrichterzelle
2 des modularen Multilevel-Stromrichters, dessen Ersatzschaltbild in
2 näher dargestellt ist, ist ebenfalls aus der
DE 10 103 031 A1 bekannt. Als Stromrichterzelle
2 ist ein so genanntes zweipoliges Subsystem
4 vorgesehen, das zwei abschaltbare Halbleiter T
11 und T
12 insbesondere Insulated-Gate-Bipolar-Transistors (IGBT), zwei Freilauf-Dioden D
11 und D
12 und einen Speicherkondensator C
SM aufweist. Die beiden abschaltbaren Halbleiter T
11 und T
12 sind elektrisch in Reihe geschaltet. Dieser Reihenschaltung ist der Speicherkondensator C
SM elektrisch parallel geschaltet. Jede Freilauf-Diode D
11 und D
12 ist einem abschaltbaren Halbleiter T
11 und T
12 elektrisch antiparallel geschaltet. Ein Anschluss X2 dieser Stromrichterzelle
2 wird vom Verbindungspunkt der beiden abschaltbaren Halbleiter T
11 und T
12 des zweipoligen Subsystems
4 gebildet. Ein weiterer Anschluss X1 dieser Stromrichterzelle
2 wird vom negativen Pol des Speicherkondensators C
SM, der mit einem Anoden-Anschluss der Freilauf-Diode D
12 und einem Emitter-Anschluss des abschaltbaren Halbleiters T
12 elektrisch leitend verbunden ist, gebildet. An diesen Anschlüssen X2 und X1 der Stromrichterzelle
2 steht eine Zellenspannung V
X21 an. Am Speicherkondensator C
SM, insbesondere einem Elektrolytkondensator, steht eine Kondensator-Spannung V
SM an, wenn dieser aufgeladen ist. Die Amplitude der Zellenspannung V
X21 der Stromrichterzelle kann abhängig vom Schaltzustand der abschaltbaren Halbleiter T
11 und T
12 gleich der Amplitude der Kondensator-Spannung V
SM sein oder 0 V betragen. Für weitere Einzelheiten zum bekannten modularen Multilevel-Stromrichter, insbesondere der Steuerung der Stromrichterzelle
2, wird auf die genannte
DE 10 103 031 A1 verwiesen.
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In
3 ist ein Ersatzschaltbild eines so genannten Doppel-Submoduls
6 dargestellt, das ebenfalls als Stromrichterzelle
2 eines modularen Multilevel-Stromrichters verwendet werden kann. Ein derartiges Doppel-Submodul
6 ist aus der
DE 10 2005 041 087 A1 bekannt. Dieses Doppel-Submodul
6 weist gemaß dem Ersatzschaltbild vier abschaltbare Halbleiter T
11, T
12, T
21 und T
22, insbesondere IGBTs, vier Freilauf-Dioden D
11, D
12, D
21 und D
22 und zwei Speicherkondensatoren C
SM auf. Eine in der
DE 10 2005 041 087 A1 gezeigte Elektronik-Baugruppe des Doppel-Submoduls
6 ist hier nicht explizit dargestellt. Diese vier abschaltbaren Halbleiter T
11, T
12, T
21 und T
22 sind elektrisch in Reihe geschaltet. Jedem dieser abschaltbaren Halbleiter T
11, T
12, T
21 und T
22 ist eine Freilauf-Diode D
11, D
12, D
21 und D
22 elektrisch parallel geschaltet. Das heißt, jede Diode ist antiparallel zum korrespondierenden abschaltbaren Halbleiter geschaltet. Jeweils ein Speicherkondensator C
SM ist elektrisch parallel zu jeweils zwei elektrisch in Reihe geschalteten abschaltbaren Halbleiter T
11, T
12 und T
21, T
22 geschaltet. Diese beiden Speicherkondensatoren C
SM, insbesondere Elektrolytkondensatoren, sind außerdem elektrisch in Reihe geschaltet. Der Anschluss X2 der Stromrichterzelle
2 wird bei diesem Doppel-Submodul
6 vom Verbindungspunkt der beiden abschaltbaren Halbleiter T
11 und T
12 gebildet, wogegen der Anschluss X1 dieser Stromrichterzelle
2 vom Verbindungspunkt der beiden abschaltbaren Halbleiter T
21 und T
22 gebildet wird. An diesen beiden Anschlüssen X2 und X1 der Stromrichterzelle
2 steht eine Zellenspannung V
X21 an, die gegenüber der Ausführungsform der Stromrichterzelle
2 gemäß
2 vier Potentialstufen aufweist. Dadurch kann die gleiche Stufenzahl wie mit Stromrichterzellen
2 gemäß
2 erzeugt werden, aber mit halb so vielen Stromrichterzellen
2. Für weitere Einzelheiten, insbesondere der Steuerung dieses Doppel-Submoduls
6, wird auf die
DE 10 2005 041 087 A1 verwiesen.
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In 4 ist ein Ersatzschaltbild einer weiteren Ausführungsform einer Stromrichterzelle 2 schematisch dargestellt. Bei dieser Ausführungsform handelt es sich um ein so genanntes Single-Submodul 8, das gegenüber der Ausführungsform gemäß 2 einen doppelten Zellenstrom führen kann. Die Bauelemente dieses Single-Submoduls 8 entsprechen den Bauelementen des Doppel-Submoduls 6 der 3. Die Bauelemente sind jedoch anders miteinander verschaltet. Diese beiden Reihenschaltungen der beiden abschaltbaren Halbleiter T11, T12 und T21, T22 sind jeweils mit elektrisch parallel geschalteten Speicherkondensatoren CSM elektrisch parallel geschaltet. Die Anschlüsse X2 und X1 der Stromrichterzelle 2 entsprechen den Anschlüssen X2 und X1 der Stromrichterzelle 2 der 2.
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Aus der
EP 1 920 528 B1 ist ein weiterer modularer Multilevel-Stromrichter bekannt. Dieser weitere modulare Multilevel-Stromrichter weist als Stromrichterzellen jeweils einen Spannungszwischenkreis-Umrichter auf, der speiseseitig entweder eine sechspulsige Diodenbrücke oder eine sechspulsige IGBT-Brücke aufweist. Lastseitig weist diese Stromrichterzelle einen einphasigen selbstgeführten Pulsstromrichter auf. Diese beiden Stromrichter eines Spannungszwischenkreis-Umrichters sind gleichspannungsseitig mittels eines Speicherkondensators elektrisch leitend miteinander verbunden. Die wechselspannungsseitigen Anschlüsse der sechspulsigen Diodenbrücke der Stromrichter sind mit einem dreiphasigen Sekundarwicklungssystem eines Stromrichter-Transformators verknüpft. Die wechselspannungsseitigen Ausgänge des einphasigen selbstgeführten Pulsstromrichters der Stromrichterzelle sind mit weiteren Stromrichterzellen einer Phase elektrisch in Reihe geschaltet.
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Ein in dem EP-Patent beschriebener Multilevel-Stromrichter weist pro Phase vier Stromrichterzellen auf, die jeweils speiseseitig mit einem dreiphasigen Sekundärwicklungssystem eines Stromrichter-Transformators verknüpft sind. Dadurch wird ein Stromrichter-Transformator benötigt, der zwölf dreiphasige Sekundärwicklungssysteme aufweist. Die Phasen des modularen Multilevel-Stromrichters sind in Stern verschaltet, wobei an den freien Enden dieser Phasen (Stromrichter-Ausgange) ein Drehstrommotor anschließbar ist. Durch die Verwendung von abschaltbaren Halbleitern anstelle von Dioden speiseseitig kann Energie wieder in ein speisendes Netz zurückgespeist werden. Außerdem kann dieser speiseseitige selbstgeführte Stromrichter, der auch als Active-Front-End (AFE) bezeichnet wird, so gesteuert werden, dass der Leistungsfaktor cosφ = 1 und dass die Gleichspannung am Speicherkondensator einem vorbestimmten Sollwert entspricht. Nachteilig wirken sich der hohe Platzbedarf und das erhöhte Gewicht der Stromrichterzelle aus.
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Gemäß 5 dieses EP-Patents sind alle Bauelemente in einem Gehäuse der Stromrichterzelle untergebracht. Da die speise- und lastseitigen abschaltbaren Halbleiter einer Stromrichterzelle Verluste generieren, sind diese zumindest mit einem Kuhlkörper thermisch gekoppelt. Als Kühlkorper wird entweder ein Luft-Kühlkörper oder ein Flüssigkeits-Kühlkörper verwendet.
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Wegen des Gewichts einer derartigen Stromrichterzelle wird bei der Montage bzw. Demontage dieser Stromrichterzelle in bzw. aus einem Traggerüst ein Hilfsmittel, beispielsweise eine Hebevorrichtung benötigt, die so konstruiert ist, dass einerseits die Stromrichterzelle auf jeder Einbauhohe gehalten werden kann und andererseits diese von dieser Einbauhöhe in eine Aufnahmeeinheit des Traggerüsts geschoben werden kann. Das heißt, dass beim Austausch einer fehlerhaften Stromrichterzelle dieses Hilfsmittel vorhanden sein muss. Ist ein derartiger modularer Multilevel-Stromrichter an einem schlecht zuganglichen Einbauort unterzubringen, kann die Verwendung eines derartigen Hilfsmittels die Montage bzw. Demontage von Stromrichterzellen erheblich erschweren.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Stromrichterzelle eines bekannten Multilevel-Stromrichters derart zu gestalten, dass sich der Aufwand für Montage bzw. Demontage einer Stromrichterzelle derart wesentlich vereinfacht, dass keine Hilfsmittel mehr benötigt werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemaß gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Dadurch, dass die Stromrichterzelle zweiteilig ausgeführt wird, nämlich in eine Halbleiter-Baueinheit und eine Kondensator-Baueinheit, sind die Gewichte der einzelnen Baueinheiten derart reduziert, dass bei der Montage bzw. Demontage dieser Baueinheiten nacheinander keine Hilfsmittel mehr benötigt werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass jede Baueinheit für sich geprüft werden kann. Außerdem kann jede Baueinheit für sich an neue Leistungen einer Stromrichterzelle preiswert angepasst werden.
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Da die abschaltbaren Halbleiter und die zugehörigen Freilauf-Dioden gemeinsam auf einem Kühlkörper angeordnet sind, können diese Halbleiter-Bauelemente mittels eines Verschienungssystems niederinduktiv miteinander elektrisch leitend verschaltet werden. Als Tragplatte der Halbleiter-Baueinheit dient der Kühlkörper, der zusammen mit einer Haube das Gehäuse dieser Halbleiter-Baueinheit bildet. Da der Kühlkörper einen Teil des Gehäuses der Halbleiter-Baueinheit bildet, auf dem alle Bauelemente dieser Halbleiter-Baueinheit aufgebaut sind, kann bei dieser Halbleiter-Baueinheit diese Halbleiter-Baueinheit sehr einfach als luft- oder flüssigkeitsgekuhlte Baueinheit ausgeführt werden. Dazu muss nur ein Kühlkörper in entsprechender Ausbildung gewahlt werden. Außerdem kann durch diese Ausgestaltung der Halbleiter-Baueinheit diese sehr kompakt ausfallen.
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Um die Verschaltung einer Vielzahl von Stromrichterzellen eines modularen Multilevel-Stromrichters zu vereinfachen, sind die Anschlüsse einer jeden Stromrichterzelle frontseitig an der Halbleiter-Baueinheit angeordnet. Wird ein Flüssigkeits-Kühlkörper zur Entwarmung der verwendeten Halbleiter-Bauelemente verwendet, ist es fur eine besonders einfache Montage notwendig, befinden sich Anschlüsse für Zu- und Ablauf einer Flüssigkeit ebenfalls an der Frontseite der Halbleiter-Baueinheit, so dass ebenfalls die Montage des Flüssigkeitskreislaufes besonders einfach ausfällt. Dies macht sich besonders dann bemerkbar, wenn eine fehlerhafte Stromrichterzelle aus einem montierten betriebsfertigen modularen Multilevel-Stromrichters getauscht werden muss.
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In der Kondensator-Baueinheit sind alle Kondensatoren, insbesondere Elektrolytkondensatoren, eines Speicherkondensators der Stromrichterzelle untergebracht. Dazu sind diese in wenigstens zwei Reihen versetzt zueinander angeordnet. Die Verschaltung dieser Kondensatoren erfolgt mittels eines Verschienungssystems. So werden die Kondensatoren elektrisch parallel und/oder in Reihe geschaltet. Dadurch kann man mit handelsublichen Kondensatoren, insbesondere Elektrolytkondensatoren, jeden beliebigen Kapazitatswert eines Speicherkondensators aufbauen.
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Für eine einfache Fertigung dieser Kondensatoreinheit besteht das Gehäuse dieser Kondensatoreinheit aus einem U-förmigen Blech und dem Verschienungssystem. Letzteres bildet eine Wand des Gehäuses. Wegen der Entwärmung der Kondensatoren ist das Gehäuse stirnseitig offen. Diese Kondensatoren der Kondensator-Baueinheit sind mit einem Grundblech des U-förmigen Blechs mechanisch lösbar befestigt. Dadurch werden die elektrischen Anschlüsse eines jeden Kondensators von mechanischen Kräften entlastet. Nachdem die Kondensatoren mit dem Verschienungssystem elektrisch leitend verbunden sind, ist jeder Kondensator beidseitig mechanisch in seiner Lage innerhalb des Gehäuses der Kondensator-Baueinheit fixiert, damit gegen Erschütterungen gesichert.
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Damit die Halbleiter-Baueinheit und die Kondensator-Baueinheit einfach miteinander elektrisch leitend verbunden werden können, ragen die Anschlüsse des Verschienungssystems der Kondensator-Baueinheit in die frontseitige Stirnseite seines Gehäuses, wobei die Anschlusse des Verschienungssystems der Halbleiter-Baueinheit rückseitig seitwärts aus dem Gehause herausragen. Dabei sind die Halbleiter-Baueinheit und die Kondensator-Baueinheit derart zueinander angeordnet, dass die Anschlüsse dieser beiden Baueinheiten fluchtend zueinander sind. Diese Anforderung kann nur dann erfüllt werden, wenn die Halbleiter-Baueinheit schmaler ausfällt als die Kondensator-Baueinheit. Die Zentrierung der Anschlusse der Kondensator-Baueinheit werden mit Hilfe einer Zentrierplatte zentriert.
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Durch die zweiteilige Ausbildung der Stromrichterzelle eines modularen Multilevel-Stromrichters wird erreicht, dass jede Baueinheit fur sich optimiert werden kann, dass sich das Gewicht einer Stromrichterzelle auf zwei Baueinheiten derart aufteilt, dass jede Baueinheit für sich gewichtsmäßig ohne Hilfsmittel händelbar ist und dass die Halbleiter-Baueinheit ohne großen Aufwand von einer auf Flüssigkeitskühlung auf eine Luftkühlung umgerustet werden kann. Außerdem sinken die Fertigungskosten des erfindungsgemäßen Stromrichters, da mit einem Minimum an Einzelteilen ein einfacher mechanischer Aufbau realisiert werden kann.
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Zur weiteren Erlauterung der Erfindung wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in der eine Ausfuhrungsform der zweiteiligen Stromrichterzelle nach der Erfindung schematisch veranschaulicht ist.
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1 zeigt ein Ersatzschaltbild eines bekannten dreiphasigen modularen Multilevel-Stromrichters, in der
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2 ist ein Ersatzschaltbild einer Stromrichterzelle in der Ausführungsform Single-Submodul dargestellt, die
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3 zeigt ein Ersatzschaltbild einer Stromrichterzelle in der Ausführungsform Doppel-Submodul, wobei die
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4 ein Ersatzschaltbild einer Stromrichterzelle in der Ausführungsform Single-Submodul mit höherer Stromtragfahigkeit zeigt, in der
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5 ist eine zweiteilige Stromrichterzelle nach der Erfindung perspektivisch dargestellt, die
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6 zeigt eine Halbleiter-Baueinheit der zweiteiligen Stromrichterzelle gemaß 5 in einer Explosionsdarstellung, wogegen in der
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7 die Kondensator-Baueinheit der zweiteiligen Stromrichterzelle nach 5 im geoffneten Zustand perspektivisch dargestellt ist.
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Eine zweiteilige Stromrichterzelle 2 nach der Erfindung ist in 5 perspektivisch dargestellt. Diese zweiteilige Stromrichterzelle 2 weist erfindungsgemäß eine Halbleiter-Baueinheit 10 und eine Kondensator-Baueinheit 12 auf. Das Gehäuse 14 der Halbleiter-Baueinheit 10 umfasst einen Kühlkörper 16, eine Haube 18 und einen Teil eines Verschienungssystems 20, der mit mehreren Anschlüssen 22, 24 und 26 versehen ist. Frontseitig sind die Anschlüsse X2 und X1 der Stromrichterzelle 2 angeordnet. Da der Kuhlkörper 16 als Flüssigkeitskühlkörper ausgebildet ist, sind ein Zu- und Ablauf-Anschluss 28 und 30 für eine Kühlflüssigkeit ebenfalls frontseitig angeordnet. Zur mechanischen Befestigung der Halbleiter-Baueinheit 10 und zur elektrischen Kontaktierung weist der Kühlkorper 16 einen Befestigungsflansch 32 auf, der rückwärtig entlang der Höhe des Kuhlkörpers 16 angeordnet ist.
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Die Kondensator-Baueinheit 12 weist eine Vielzahl von Kondensatoren 34, insbesondere Folienkondensatoren, auf, die in dieser Darstellung nicht sichtbar sind, da das Gehause 36 dieser Kondensator-Baueinheit 12 geschlossen ist. Das stirnseitig offene Gehause 36 wird gebildet von einem U-förmigen Blech 38 und einem Verschienungssystem 40. Mit diesem Verschienungssystem 40 wird die Vielzahl von Folienkondensatoren 34 elektrisch parallel und/oder in Reihe geschaltet.
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Die Halbleiter-Baueinheit 10 der zweiteiligen Stromrichterzelle 2 nach 5 ist in 6 perspektivisch als Explosionsdarstellung dargestellt. Gemäß dieser Darstellung weist die Halbleiter-Baueinheit 10 den Kuhlkorper 16 mit den zu kühlenden Halbleitermodulen 42, 44, 46 und 48 auf, die jeweils einen abschaltbaren Halbleiter T11, T12, T21 oder T22, insbesondere einen IGBT mit zugehöriger Freilauf-Diode D11, D12, D21 oder D22, enthalten. An Stelle von vier Halbleitermodulen pro Halbleiter-Baueinheit 10 können auch nur zwei Halbleitermodule T11, T12 und T21, T22 jeweils in einer Halbleiter-Baueinheit 10 untergebracht sind. Stirnseitig weist der bestuckte Kuhlkörper 16, der als Tragplatte für diese Baueinheit 10 dient, eine Wand 50 auf, aus der die beiden Anschlüsse X2 und X1 der Stromrichterzelle 2 herausragen. Ruckseitig ist eine Stützwand 52 angeordnet. Da es sich beim Kühlkörper 16 um einen Flüssigkeitskühlkörper handelt, sind dessen Anschlüsse für Zu- und Ablauf 28 und 30 einer Kühlflüssigkeit, insbesondere entionisiertes Wasser, frontseitig der Halbleiter-Baueinheit 10 angeordnet.
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Zur mechanischen Befestigung dieser Halbleiter-Baueinheit 10 mit der Kondensator-Baueinheit 12 zu einer Stromrichterzelle 2 weist der Kuhlkörper 16 einen Befestigungsflansch 32 auf, der rückseitig auf der den Halbleitermodulen 42, 44, 46 und 48 abgewandten Seite des Kuhlkörpers 16 angebracht ist. Auf diesen Halbleitermodulen 42, 44, 46, 48 ist ein Verschienungssystem 20 angeordnet, mit dem diese Halbleitermodule 42, 44, 46 und 48 gemäß dem Ersatzschaltbild der 3 verschaltet werden. Gemäß diesem Ersatzschaltbild weist die Reihenschaltung der vier abschaltbaren Halbleiter T11, T12, T21 und T22 drei Anschlüsse 22, 24 und 26 auf. Der Anschluss 22 weist ein negatives Potential N, der Anschluss 24 das Bezugspotential Null und der Anschluss 26 ein positives Potential P einer durch die Kondensator-Baueinheit 12 realisierten Speichereinheit auf. Die Verschaltung der Halbleitermodule 42, 44, 46, 48 auf dem Kühlkörper 16 mit entsprechenden Stromschienen des Verschienungssystems 20, das L-formig ausgebildet ist, erfolgt mittels Bolzen 56.
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Oberhalb dieses Verschienungssystems 20, das ebenfalls zur Kontaktierung einer Elektronik-Baugruppe 58 Bolzen 60 aufweist, ist ein Schirmblech 62 vorgesehen. Dieses Schirmblech 62 weist entlang einer Schmalseite der Halbleiter-Baueinheit 10 eine Stützfläche 64 auf, mit der sich dieses Schirmblech 62 auf den Kuhlkörper 16 abstützt. Auf diesem Schirmblech 62 ist die Elektronik-Baugruppe 58 angeordnet, die mit Steueranschlüssen der Halbleitermodule 42, 44, 46, 48 mittels der Bolzen 60 des Verschienungssystems 20 elektrisch leitend verbunden sind. Diese Elektronik-Baugruppe 58 weist fur jeden abschaltbaren Halbleiter T11, T12, T21, und T22 eine Ansteuereinrichtung auf. Zusätzlich weist diese Elektronik-Baugruppe 58 Strom- und/oder Spannungswandler, eine Überwachungseinrichtung und eine Signal-Umformereinrichtung auf, die ein optisches Signal in ein elektrisches Signal umformt und umgekehrt. Zur Aufnahme von Lichtwellenleitern weist diese Elektronik-Baugruppe 58 stirnseitig Anschlüsse 66 auf, die aus einer Ausnehmung 68 der Haube 18 der Halbleiter-Baueinheit 10 frontseitig herausragen.
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Zur Entwarmung dieser Elektronik-Baugruppe 58 weist die Haube 18 der Halbleiter-Baueinheit 10 Entlüftungsschlitze 70 auf. Eine frontseitige Stirnseite 72 der Haube 18 ist mit einer Ausnehmung 74 versehen, die derart ausgebildet ist, dass diese die frontseitige Wand 50 mit den Anschlüssen X1 und X2 der Stromrichterzelle 2 umschließt. Die ruckseitige Stirnseite dieser Haube 18 ist derart ausgestaltet, dass der Teil des L-förmigen Verschienungssystems, der die Anschlüsse 22, 24 und 26 aufweist, seitwärts über die Breite der Haube 18 hinausragt.
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In 7 ist die Kondensator-Baueinheit 12 der Stromrichterzelle 2 nach 5 perspektivisch als Teil-Explosions-Darstellung veranschaulicht. Das heißt, dass das Verschienungssystem 40, das eine Flachseite des Gehäuses 36 der Kondensator-Baueinheit 12 bildet, beabstandet zu dem Teil des Gehäuses 36, das eine Vielzahl von Kondensatoren 34, insbesondere Elektrolytkondensatoren, aufnimmt, dargestellt ist. Dieses Verschienungssystem 40 weist frontseitig drei Anschlüsse 22', 24' und 26' auf, die den Anschlussen 22,24 und 26 des L-formigen Verschienungssystems 20 der Halbleiter-Baueinheit 10 entsprechen. Somit weist dieses Verschienungssystem 20 wenigstens drei Stromschienen auf, von denen eine Stromschiene mit dem Anschluss 22' ein negatives Potential N, eine Stromschiene mit dem Anschluss 24' ein Bezugspotential Null und eine Stromschiene mit dem Anschluss 26' ein positives Potential P aufweist. In Abhangigkeit der Anzahl der verwendeten Kondensatoren 34 und deren Verschaltung parallel und/oder in Reihe weist dieses Verschienungssystem 40 noch weitere Stromschienen auf.
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Zur Realisierung eines vorbestimmten Kapazitatswerts der Kondensator-Baueinheit 12 wird eine Vielzahl von handelsüblichen Folienkondensatoren 34 benötigt, die beispielsweise in zwei zueinander versetzten Reihen nebeneinander innerhalb des U-förmigen Blechs 38 des Gehäuses 36 der Kondensator-Baueinheit 12 angeordnet und verliersicher mit einem Grundblech 54 des U-formigen Blechs 38 lösbar verbunden sind. Innerhalb einer Reihe sind diese Folienkondensatoren 34 so ausgerichtet, dass deren elektrische Anschlusse in einer gedachten Linie liegen. Dadurch vereinfacht sich der Aufbau des Verschienungssystems 40 sehr. Dadurch sind die beiden Reihen von Folienkondensatoren 34 beidseitig von einem Seitenblech 76 bzw. 78 des U-formigen Blechs 38 flankiert. Diese Seitenbleche 76 und 78 weisen Entlüftungsschlitze 80 auf, die zur Entwärmung dieser Folienkondensatoren 34 partiell oder über die gesamte Länge dieser Seitenbleche 76 und 78 verteilt angeordnet sind. Jedes Seitenblech 76 und 78 weist frontseitig ein Befestigungsblech 82 auf, an dem der Befestigungsflansch 32 der Halbleiter-Baueinheit 10 lösbar befestigt wird. Da das Verschienungssystem 40 mit jedem Kondensator 34 mittels zweier Befestigungsmuttern losbar befestigt wird, bilden dieses Verschienungssystem 40 und das U-förmige Blech 38 ein verwindungssteifes Gehäuse 36, so dass die Anschlüsse 22', 24' und 26' nicht nur eine elektrische Verbindung mit der Halbleiter-Baueinheit 10 bilden, sondern auch für eine mechanische Verbindung dienen. Zur Aufnahme des Verschienungssystems 40 auf den Seitenwänden 76 und 78 weisen diese jeweils eine Abkantung 84 auf. Das Verschienungssystem 40, das sich auf diesen beiden Abkantungen 84 abstützt, ist ebenfalls mit diesen beiden lösbar befestigt.
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Der Kern der Erfindung besteht darin, dass die Bauelemente einer Stromrichterzelle 2 auf zwei Baueinheiten 10 und 12 verteilt sind, die elektrisch und mechanisch miteinander verknüpft sind. Durch die Zweiteilung der Stromrichterzelle 2 teilt sich das Gewicht der Stromrichterzelle 2 auf diese beiden Baueinheiten 10 und 12 auf, so dass jede Baueinheit 10 und 12 ohne zusatzliche Montagehilfen in Aufnahmen eines Traggerüstes für Stromrichterzellen 2 eines modularen Multilevel-Stromrichters gesteckt werden können. Dazu wird die Kondensator-Baueinheit 12 als erste in eine entsprechende Aufnahme des Traggerüstes eingeschoben. Danach wird die Halbleiter-Baueinheit 10 eingeschoben und von vorne mit der Kondensator-Baueinheit 12 elektrisch und mechanisch verknüpft. Da die Halbleiter-Baueinheit 10 frontseitig die Anschlüsse X1 und X2 der Stromrichterzelle 2 aufweist, können eine Vielzahl von derartigen Stromrichterzellen 2 eines modularen Multilevel-Stromrichters frontseitig miteinander verschaltet werden.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Kondensator-Baueinheit 12 jederzeit an einen vorbestimmten Kapazitätswert in Abhängigkeit handelsüblicher Folienkondensatoren 34 angepasst werden kann. Außerdem kann ohne großen Aufwand aus einer Stromrichterzelle 2 in der Ausführungsform eines Doppel-Submoduls 6 gemäß 3 eine Stromrichterzelle 2 in der Ausführungsform eines Single-Submoduls 8 hoher Stromtragfähigkeit gemäß 4 hergestellt werden. Dazu muss lediglich ein angepasstes Verschienungssystem 20 verwendet werden. Somit kann durch die Zweiteilung der Stromrichterzelle 2 eines modularen Multilevel-Stromrichters diese an alle möglichen Kundenwunsche angepasst werden, ohne die Fertigungskosten einer Stromrichterzelle 2 zu erhöhen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10103031 A1 [0002, 0004, 0004]
- DE 102005041087 A1 [0005, 0005, 0005]
- EP 1920528 B1 [0007]