DE102011006193B4 - Verfahren zur Entkeimung von Trink- oder Badewasseranlagen - Google Patents

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    • C02F2303/04Disinfection

Abstract

Verfahren zur Entkeimung von Leitungen, Tanks und Filtern einer Trink- oder Badewasseranlage, umfassend den Verfahrensschritt: Behandeln der Leitungen, Tanks und Filter mit einer wässrigen Entkeimungslösung, die 10–26 Gew.% Solesalz enthält und durch Zusatz einer Mineralsäure einen pH-Wert im Bereich von 2–3 aufweist.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entkeimung von Leitungen, Tanks und Filtern einer Trink- oder Badewasseranlage.
  • Stand der Technik und Hintergrund der Erfindung
  • Trinkwasser ist Süßwasser mit einem so hohen Reinheitsgrad, dass es für den menschlichen Gebrauch, insbesondere zum Trinken und zur Zubereitung von Speisen, geeignet ist. Trinkwasser sollte daher frei von Krankheitserregern, geschmacklich neutral und kühl, farblos, geruchlos und nicht gesundheitsschädigend sein sowie einen Gehalt an gelösten mineralischen Stoffen in bestimmten Konzentrationen aufweisen. Trinkwasser wird in Mitteleuropa zumeist aus Grundwasser durch Brunnen, seltener Artesische Brunnen oder direkt aus Quellen gewonnen. Auch Oberflächenwasser aus Stauseen, Seen oder Flüssen wird verwendet. Dabei wird das Wasser entweder direkt aus dem Gewässer entnommen oder als Uferfiltrat aus Brunnen in Gewässernähe zu Trinkwasser aufbereitet. In Einzelfällen, meist im außereuropäischen Raum, wird es direkt aus Flusswasser gewonnen. Der Transport zum Verbraucher erfolgt zumeist durch ein Wasserverteilungssystem, bestehend aus Pumpen, Leitungen und Behältern. Die Aufbereitung von Badewasser erfolgt in Mitteleuropa im Wesentlichen analog.
  • Das Grund- oder Oberflächenwasser wird zur Gewinnung von Trink- und Badewasser mittels chemischer und physikalischer Aufbereitungsverfahren gereinigt. Die Trink- und Badewasseraufbereitung umfasst Verfahrenschritte, wie Filterung, Enteisenung und Entmanganung, Entsäuerung, Entgasung, Entcarbonisierung und Desinfektion.
  • Aus dem Stand der Technik sind die DE 10 2009 038 213 A1 , CH 151 079 A , DE 198 04 829 A1 und die WO 2011/020 597 A2 bekannt, die sich jeweils mit dem technischen Gebiet der Desinfektion von Trink- und Badewasseranlagen befassen.
  • Es werden derzeit verschiedene Maßnahmen zur Desinfektion von Trink- und Badewasseranlagen durchgeführt. Beispielsweise erfolgt eine thermische Desinfektion direkt an den Zapfstellen durch kurzfristiges Erhitzen des Wassers auf 70°C. Bei der chemischen Desinfektion finden Chlor, Chlordioxid, Ozon oder Natrium- und Calciumhypochloritlösungen Verwendung. Zur UV-Desinfektion wird mit einer Wellenlänge von 254 nm bestrahlt. Zunehmend werden auch Membranen zur Entfernung von Mikroorganismen benutzt.
  • Es besteht jedoch die Gefahr, dass das zunächst entkeimte Trink- oder Badewasser durch Verunreinigungen in der Trink- oder Badewasseranlage wieder kontaminiert wird. Es besteht demnach anhaltender Bedarf nach einem Verfahren, dass eine sichere und zuverlässige Beseitigung von Keimen in Trink- oder Badewasseranlagen ermöglicht.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entkeimung von Leitungen, Tanks und Filtern einer Trink- oder Badewasseranlage. Das Verfahren umfasst den Schritt: Behandeln der Leitungen, Tanks und Filter mit einer wässrigen Entkeimungslösung, die 10–26 Gew.% Solesalz enthält und durch Zusatz einer Mineralsäure einen pH-Wert im Bereich von 2–3 aufweist.
  • Die Trink- oder Badewasseranlage umfasst Bestandteile, wie insbesondere Leitungen, Tanks und Filter. Die zu behandelnden Abschnitte der Anlagen werden mit der Entkeimungslösung befüllt oder gespült.
  • Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass eine solesalz-haltige, saure Entkeimungslösung schon nach wenigen Minuten eine weitestgehend vollständige Entkeimung der Trink- oder Badewasseranlage erreicht. Die Entkeimungslösung ist kostengünstig und greift die Anlagen nicht an. Nach Abschluss der Behandlung wird der behandelte Abschnitt der Trink- oder Badewasseranlage in der Regel mit Leitungswasser gespült. Selbst wenn dennoch geringe Rückstände der Entkeimungslösung in der Anlage verbleiben, so geht von diesen Rückständen keinerlei Gesundheitsgefährdung aus.
  • Vorzugsweise enthält die Entkeimungslösung wenigstens eine Säure ausgewählt aus der Gruppe umfassend Salzsäure, Phosphorsäure, Amidosulfonsäure oder Schwefelsäure.
  • Weiterhin ist bevorzugt, wenn das Verfahren derart ausgeführt wird, dass die Behandlung für eine Einwirkzeit von mindestens 15 Minuten, besonders bevorzugt 30 Minuten erfolgt.
  • Kurzbeschreibung der Figuren
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und der dazugehörigen Figuren näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 Die Abnahme der Legionellen-Keimzahl bei Behandlung mit einer erfindungsgemäßen Spüllösung.
  • 2 Eine Trink- oder Badewasseranlage, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens hergerichtet ist.
  • Detaillierte Beschreibung der Erfindung
  • Zur Durchführung des Verfahrens wird beispielsweise ein handelsübliches Spülgerät über Hydranten an einen zu reinigenden Leitungsabschnitt der Trinkwasserleitung angeschlossen. Über das Spülgerät wird in vorgebbarer Spülrichtung, mit vorgebbarer Temperatur und Fließgeschwindigkeit eine Entkeimungslösung zugesetzt. Die Entkeimungslösung kann vor Ort hergestellt werden oder als vorbereitete Entkeimungslösung Einsatz finden. Der Spülvorgang selbst dauert zwischen 10 Minuten bis 3 Stunden, abhängig vom Grad der Verkeimung. Anschließend wird der Leitungsabschnitt mehrmals mit reinem Trinkwasser gespült.
  • Eine alternative Möglichkeit der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Entkeimung von Trink- oder Badewasseranlagen illustriert 2. Mit einem Dosiersystem 10 zur Beimischung von Flüssigkeiten wird eine Entkeimungslösung 12 über ein Ventil 14 in eine Rohleitung 16 des zu entkeimenden Abschnitts der Trink- oder Badewasseranlage geleitet. In Fließrichtung schließt sich eine Filteranlage 18 an, die ebenfalls mit der Entkeimungslösung 12 behandelt wird. Schließlich wird die Entkeimungslösung 12 in einem Tank 20 gesammelt.
  • Ausführungsbeispiel Entkeimungslösung
  • Es wurde eine 15%ige Siedesalz-Solelösung mit sterilem Leitungswasser angesetzt und der pH-Wert durch Zusatz von 1 M HCl auf pH 2 eingestellt. Diese Entkeimungslösung wurde mit einer definierten Anzahl an legionella pneumophila beimpft (195 KBE pro 100 ml). In zeitlichen Abständen von wenigen Minuten wurden Proben entnommen und die Keimzahl bestimmt. Nach 30 min war die Entkeimungslösung keimfrei, siehe 1.

Claims (3)

  1. Verfahren zur Entkeimung von Leitungen, Tanks und Filtern einer Trink- oder Badewasseranlage, umfassend den Verfahrensschritt: Behandeln der Leitungen, Tanks und Filter mit einer wässrigen Entkeimungslösung, die 10–26 Gew.% Solesalz enthält und durch Zusatz einer Mineralsäure einen pH-Wert im Bereich von 2–3 aufweist.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Entkeimungslösung wenigstens eine Säure ausgewählt aus der Gruppe umfassend Salzsäure, Phosphorsäure, Amidosulfonsäure oder Schwefelsäure enthält.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Behandlung für eine Einwirkzeit von mindestens 15 Minuten erfolgt.
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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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CH151079A (de) * 1929-07-26 1931-11-30 Chemischer Werte Ag Verfahren zur Desinfektion von Instrumenten, Gefässen, Rohrleitungen usw.
DE19804829A1 (de) * 1998-02-06 1999-08-26 Henkel Ecolab Gmbh & Co Ohg Verfahren zur Reinigung von Melkanlagen
WO2011020597A2 (de) * 2009-08-20 2011-02-24 Fresenius Medical Care Deutschland Gmbh Desinfektionsmittel, dessen verwendung und desinfektionsverfahren

Patent Citations (4)

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