-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung zum lastfreien Durchführen einer Leitung durch einen Druckspant eines Rumpfes eines Luft- oder Raumfahrzeuges, einen Rumpf für ein Luft- oder Raumfahrzeug mit einer derartigen Anordnung und ein Luft- oder Raumfahrzeug mit einer derartigen Anordnung oder mit einem derartigen Rumpf.
-
Obwohl auf beliebige Luft- oder Raumfahrzeuge anwendbar, wird die vorliegende Erfindung beispielhaft anhand eines Flugzeuges näher erläutert.
-
Während der Flugphase des Flugzeuges wird dessen Passagierkabine üblicherweise mit einem Innendruck beaufschlagt, der über dem atmosphärischen Außendruck liegt. Hierfür muss die Passagierkabine druckdicht ausgebildet sein. Dies wird insbesondere mittels eines im Heckbereich des Flugzeugs angeordneten Druckspantes erreicht. Der Druckspant trennt beispielsweise die druckbeaufschlagte Passagierkabine von einem unbedruckten oder gering bedruckten Rumpfabschnitt ab.
-
Die
EP 0 847 916 B1 beschreibt demgemäß einen Druckspant in Form einer Kalotte, insbesondere zum heckseitigen Abschluss des druckbelüfteten Bereiches eines Flugzeugrumpfes, wobei zur Aufnahme insbesondere von Ringkräften ein Ringspant vorgesehen ist, wobei der Ringspant in der Weise durch den Rand der Kalotte gebildet wird, dass der Rand mit einem Übergangsbereich mit dem inneren Krümmungsradius in einem spitzen Winkel so zum Rumpfheck hin umgestülpt ist, dass er sich von innen an die Rumpfstruktur in einem umlaufenden Kontaktstreifen mit vorbestimmter Breite anschmiegt.
-
Ferner beschreibt die
DE 39 23 871 C2 einen Druckspant aus Faserverbundwerkstoff für ein Flugzeug mit Druckrumpf, wobei der Druckspant eine Kalottenform aufweist, die am Rand in eine dem Flugzeug entsprechende Form übergeht. Im Randbereich ist der Druckspant durch Integration weiterer Faserschichten verstärkt, dort kann bevorzugt steifes Fasermaterial verwendet werden.
-
In einem Flugzeug mit einem Druckspant ist es erforderlich, Leitungen, insbesondere Treibstoffleitungen, von dem druckbeaufschlagten Bereich des Rumpfes in den druckfreien Bereich und umgekehrt zu führen und dabei die herrschende Druckdifferenz zwischen den Rumpfbereichen aufrecht zu erhalten. Beispielsweise muss eine Treibstoffleitung von einer zentralen Flügelbox des Flugzeuges zu einer normalerweise im Heckbereich des Flugzeuges angeordneten Zusatzenergieeinheit, wie beispielsweise einer Hilfsgasturbine, oder zu heckseitigen Trimmtanks des Flugzeuges geführt werden. Hierzu ist es erforderlich, die Treibstoffleitung durch den heckseitig angeordneten Druckspant hindurchzuführen. Der Anmelderin ist betriebsbekannt die Treibstoffleitung mittels einer geeigneten Anordnung zum Durchführen der Treibstoffleitung durch den Druckspant zu führen. Hierzu weist der Druckspant einen Durchbruch auf, in dem eine Hülse angeordnet ist, welche mittels eines O-Rings gegen den Durchbruch abgedichtet ist. Durch die Hülse ist die Treibstoffleitung geführt, welche mittels eines weiteren O-Ringes gegen die Hülse abgedichtet ist. Es ist somit ein axiales Verschieben der Leitung sowie ein Verdrehen der Leitung relativ zu dem Druckspant möglich. Als nachteilig hat sich allerdings herausgestellt, dass aufgrund der mangelnden mechanischen Entkopplung der Leitung von dem Druckspant bei Verformungen des Druckspantes bzw. der umgebenden Rumpfstruktur eine unzulässig hohe mechanische Belastung der Treibstoffleitung erreicht wird, wodurch beispielsweise Leckagen an einem Leitungssystem des Flugzeuges auftreten können. Dies gilt es verständlicherweise zu vermeiden.
-
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Anordnung zum lastfreien Durchführen einer Leitung durch einen Druckspant eines Rumpfes eines Luft- oder Raumfahrzeuges zur Verfügung zu stellen, welche die vorgenannten Nachteile beseitigt.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Anordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, einen Rumpf mit den Merkmalen des Patentanspruchs 14 und/oder ein Luft- oder Raumfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 15 gelöst.
-
Demgemäß ist eine Anordnung zum lastfreien Durchführen einer Leitung durch einen Druckspant eines Rumpfes eines Luft- oder Raumfahrzeuges vorgesehen, mit: einem den Druckspant durchdringenden Durchbruch, durch welchen die Leitung hindurchgeführt ist, wobei die Leitung mechanisch von dem Druckspant entkoppelt ist; und einer zumindest abschnittsweise außerhalb des Durchbruchs angeordneten flexiblen Dichteinrichtung, welche gleichzeitig mit der Leitung und dem Druckspant zum druckdichten Abtrennen einer ersten Seite von einer zweiten Seite des Druckspants in Wirkverbindung ist.
-
Ferner ist ein Rumpf für ein Luft- oder Raumfahrzeug mit einer derartigen Anordnung und ein Luft- oder Raumfahrzeug mit einer derartigen Anordnung oder mit einem derartigen Rumpf vorgesehen.
-
Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Idee besteht darin, eine Anordnung zur Verfügung zu stellen, welche es ermöglicht die Leitung derart durch den Druckspant zu führen, dass diese mechanisch von dem Druckspant entkoppelt ist. Hierdurch ist es möglich, auch bei starker und/oder unterschiedlich starker Verformung der Rumpfstruktur und/oder des Druckspants aufgrund von Fluglasten und/oder aus der Druckbeaufschlagung des Druckspantes resultierenden Lasten eine mechanische Belastung der Leitung zuverlässig zu verhindern. Hierdurch kann das Auftreten von Leckagen in einem Leitungssystem eines Luft- oder Raumfahrzeuges mit einer derartigen Anordnung verhindert werden, wodurch sich die Zuverlässigkeit eines derartigen Flugzeuges erhöht.
-
In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der im Anspruch 1 angegebenen Anordnung.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Dichteinrichtung einteilig ausgebildet. Hierdurch ist ein besonders einfacher, kostengünstiger und montagefreundlicher Aufbau der Anordnung gewährleistet.
-
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist zum Erreichen einer freien Beweglichkeit der Leitung in dem Durchbruch zwischen einem Rand des Durchbruchs und der Leitung ein vorbestimmter Luftspalt angeordnet. Hierdurch ist vorteilhaft sowohl eine axiale als auch eine radiale Beweglichkeit der Leitung in dem Durchbruch gewährleistet, wodurch die Leitung stets mechanisch von dem Druckspant entkoppelt ist.
-
Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Dichteinrichtung als Faltenbalg ausgebildet. Hierdurch ist die Dichteinrichtung besonders leicht und ohne das Übertragen von Kräften auf die Leitung verformbar.
-
Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Dichteinrichtung an der ersten Seite des Druckspantes angeordnet. Auf der ersten Seite des Druckspantes liegt vorzugsweise ein höherer Druck an als auf der zweiten Seite des Druckspantes. Hierdurch liegt an der Dichteinrichtung außenseitig stets ein Überdruck an, wodurch ein übermäßiges Aufdehnen und daraus resultierend eine mögliche Beschädigung der Dichteinrichtung zuverlässig unterbunden wird.
-
Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Dichteinrichtung in etwa eine Kegelstumpfform mit einem ersten endseitigen Flanschabschnitt und einem zweiten endseitigen Flanschabschnitt auf, wobei die Dichteinrichtung insbesondere ausgehend von dem zweiten endseitigen Flanschabschnitt hin zu dem ersten endseitigen Flanschabschnitt konisch zuläuft. Hierdurch ist ein Querschnittsunterschied von dem Durchbruch hin zu der Leitung vorteilhaft ohne einen Einsatz zusätzlicher Konstruktionselemente überbrückbar.
-
Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Leitung eine der ersten, insbesondere druckbeaufschlagten, Seite des Druckspants zugeordnete erste Kupplungseinrichtung und eine der zweiten, insbesondere unbedruckten, Seite des Druckspants zugeordnete zweite Kupplungseinrichtung auf. Hierdurch ist vorteilhaft ein modularer Aufbau eines Leitungssystems des Luft- oder Raumfahrzeuges gewährleistet, wodurch einzelne Komponenten des Leitungssystems komfortabel austauschbar sind.
-
Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die erste Kupplungseinrichtung an einem der ersten Seite des Druckspantes zugeordneten ersten Strukturelement des Rumpfes und die zweite Kupplungseinrichtung an einem der zweiten Seite des Druckspantes zugeordneten zweiten Strukturelement fixiert. Hierdurch ist eine zuverlässige Positionierung der Leitung relativ zu dem Druckspant gewährleistet. Die Leitung bewegt sich so mit den tragenden Strukturelementen des Rumpfes mit.
-
Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Dichteinrichtung an der ersten Kupplungseinrichtung der Leitung fixiert, wodurch sich der Montageaufwand zum Montieren der Dichteinrichtung reduziert.
-
Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Anordnung einen den Durchbruch umgebenden sich aus dem Druckspant heraus erstreckenden, insbesondere rohrförmigen Flansch auf. Hierdurch ist eine einfache und komfortable Montage der Dichteinrichtung gewährleistet, welche zur Montage an dem Druckspant lediglich mit dem hervorstehenden Flansch in Wirkverbindung gebracht wird.
-
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich der Flansch auf der ersten Seite des Druckspantes aus diesem heraus, wodurch bei einer Biegeverformung des Druckspantes der Flansch vorteilhafterweise lediglich minimal verformt wird.
-
Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Dichteinrichtung an einem Endabschnitt des Flansches fixiert. Hierdurch ist eine einfache Montage der Dichteinrichtung durch Aufschieben derselben auf den Endabschnitt gewährleistet.
-
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Leitung als Treibstoffleitung ausgebildet, wodurch mittels der Anordnung vorteilhaft eine leckagefreie Treibstoffversorgung eines Luft- oder Raumfahrzeuges mit einer derartigen Anordnung gewährleistet ist.
-
Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden schematischen Figuren der Zeichnung näher erläutert.
-
Von den Figuren zeigen:
-
1 eine Schnittansicht einer bevorzugte Ausführungsform einer Anordnung zum lastfreien Durchführen einer Leitung durch einen Druckspant eines Rumpfes eines Luft- oder Raumfahrzeuges;
-
2 eine perspektivische Ansicht der Anordnung gemäß 1; und
-
3 eine weitere perspektivische Ansicht der Anordnung gemäß 1.
-
In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten, soweit nichts Gegenteiliges angegeben ist.
-
Die 1 bis 3, auf die im Folgenden gleichzeitig Bezug genommen wird, illustrieren ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Anordnung 1 zum lastfreien Durchführen einer Leitung 2 durch einen Druckspant 3 eines Rumpfes 4, insbesondere einer Rumpfzelle 4, eines Luft- oder Raumfahrzeuges 5. Der Rumpf 4 ist vorzugsweise mit einem faserverstärkten Kunststoffmaterial, insbesondere mit einem kohlefaserverstärkten Kunststoffmaterial, gebildet. Der Rumpf 4 kann einen Metallwerkstoff aufweisen. Durch während des Betriebs des Luft- oder Raumfahrzeuges 5 auf den Rumpf 4 wirkende mechanische Lasten kann dieser flexibel verformt werden. Eine Längsrichtung des Rumpfes 4 ist mit x, eine Querrichtung mit y und eine Hochrichtung mit z bezeichnet.
-
Die Leitung 2 ist vorzugsweise als Treibstoffleitung 2 oder Brennstoffleitung 2 des Luft- oder Raumfahrzeuges 5 ausgebildet. Die Leitung 2 kann auch als elektrische oder mechanische Versorgungsleitung 2 ausgebildet sein. Insbesondere ist die Leitung 2 als doppelwandige Leitung 2 mit einer Innenwand 6 und einer die Innenwand 6 konzentrisch umschließenden Außenwand 7 ausgebildet. Die Innenwand 6 weist vorzugsweise einen rohrförmigen Querschnitt auf, durch den Treibstoff geleitet wird. Zwischen der Innenwand 6 und der Außenwand 7 ist ein Zwischenraum 8, insbesondere ein luftgefüllter Zwischenraum 8 vorgesehen. Der Zwischenraum 8 kann mit einem anderen Gas als Luft, beispielsweise mit einem Inertgas, gefüllt sein. Ferner kann der Zwischenraum 8 drainagefähig ausgebildet sein. Die Wände 6, 7 können mit einem faserverstärkten Kunststoffmaterial und/oder einem Metallwerkstoff gebildet sein. Die Leitung 2 weist vorzugsweise eine erste endseitige Kupplungseinrichtung 9 und eine zweite endseitige Kupplungseinrichtung 10 auf. Mittels der Kupplungseinrichtungen 9, 10 ist die Leitung 2 lösbar mit einem Leitungssystem 31 des Luft- oder Raumfahrzeuges 5 wirkverbunden. Die Kupplungseinrichtungen 9, 10 sind beispielsweise als lösbare Schnellkupplungen 9, 10 ausgebildet.
-
Der Druckspant 3, auch als Druckkalotte 3 oder Druckschott 3 bezeichnet, trennt vorzugsweise einen Innenraum 32 des Rumpfes 4 in x-Richtung in zumindest einen ersten Rumpfabschnitt 11 und in einen zweiten Rumpfabschnitt 12 auf. Der erste Rumpfabschnitt 11 ist beispielsweise als Passagierkabine 11 des Luft- oder Raumfahrzeuges 5 ausgebildet. Der zweite Rumpfabschnitt 12 kann ein unbedruckter Bereich 12 des Luft- oder Raumfahrzeuges 5 sein. Eine erste Seite 13 des Druckspantes 3 weist vorzugsweise zu dem ersten Rumpfabschnitt 11 und eine zweite Seite 14 des Druckspants 3 weist vorzugsweise zu dem zweiten Rumpfabschnitt 12 hin. Der Druckspant 3 ist vorzugsweise zu der zweiten Seite 14 hin konvex gewölbt. Der Druckspant 3 ist insbesondere von dem zweiten Rumpfabschnitt 12 aus betrachtet konvex in diesen hinein gewölbt. Vorzugsweise weist der Druckspant 3 in etwa die Form eines Uhrglases auf. Der erste Rumpfabschnitt 11 bzw. die erste Seite 13 der Druckkalotte ist vorzugsweise mit einem, insbesondere künstlich erzeugten, Luftdruck beaufschlagt. Der zweite Rumpfabschnitt 12 bzw. die zweite Seite 14 des Druckspantes 3 ist vorzugsweise unbedruckt, d. h. in dem zweiten Rupfabschnitt 12 herrscht vorzugsweise kein künstlich erzeugter Überdruck. Der zweite Rumpfabschnitt 12 steht beispielsweise unter Atmosphärendruck. Vorzugsweise herrscht zwischen der ersten Seite 13 und der zweiten Seite 14 des Druckspantes 3 eine Luftdruckdifferenz. Der Druckspant 3 ist vorzugsweise umfänglich mit dem Rumpf 4 bzw. mit tragenden Strukturen des Rumpfes 4 wirkverbunden. Hierzu kann der Druckspant 3 einen umlaufenden Ringspant aufweisen, welcher mit dem Rumpf 4 verbunden ist. Der Druckspant 3 kann integral mit dem Rumpf 4, insbesondere mit einer Rumpfhaut, ausgebildet sein. Beispielsweise ist der Druckspant 3 mit einem faserverstärkten Kunststoffmaterial, insbesondere einem kohlefaserverstärkten Kunststoffmaterial ausgebildet. Der Druckspant 3 kann einen Metallwerkstoff, wie beispielsweise einen Aluminiumwerkstoff aufweisen. Der Druckspant 3 nimmt aus der Druckbeaufschlagung des ersten Rumpfabschnittes 11 resultierende Lasten sowie im Betrieb des Luft- oder Raumfahrzeuges 5 auftretende Fluglasten auf. Hierdurch kann der Druckspant 3 flexibel verformt werden.
-
Der Druckspant 3 weist weiterhin einen denselben durchdringenden Durchbruch 15 mit einem, insbesondere umlaufenden, Rand 16 auf. Der Durchbruch 15 weist vorzugsweise eine kreisrunde Form auf. Alternativ kann der Durchbruch 15 beispielsweise eine rechteckige oder elliptische Form aufweisen. Der Durchbruch 15 verbindet die Rumpfabschnitte 11, 12 miteinander. Durch den Durchbruch 15 ist die Leitung 2 hindurchgeführt. Dabei ist die Leitung 2 vorzugsweise von dem Druckspant 3 mechanisch entkoppelt. Insbesondere ist die Leitung 2 berührungsfrei durch den Durchbruch 15 geführt. Zum Erreichen einer freien Beweglichkeit der Leitung 2 in dem Durchbruch 15 ist zwischen dem Rand 16 des Durchbruchs 15 und der Leitung 2 ein vorbestimmter Luftspalt 17 angeordnet. Die Leitung 2 kann sich in dem Durchbruch 15 vorzugsweise in x-, y- und/oder x-Richtung bewegen. Vorzugsweise umläuft der Luftspalt 17 die Leitung 2 vollständig und stellt stets sicher, dass die Leitung 2 mechanisch von dem Druckspant 3 entkoppelt ist. Eine Dicke d des Luftspaltes 17, welche vorzugsweise ausgehend von der Außenwand 7 zu dem Rand 16 gemessen ist, ist derart ausgebildet, dass die Leitung 2 den Rand 16 auch bei starken und/oder stark unterschiedlichen Verformungen des Rumpfes 4 und/oder des Druckschottes 3 nicht berührt, wodurch stets eine mechanische Entkopplung der Leitung 2 von dem Druckspant 3 gewährleistet ist.
-
Die Leitung 2 ist vorzugsweise mit der ersten Kupplungseinrichtung 9, welche insbesondere der ersten Seite 13 des Druckspantes 3 zugeordnet ist, an einem Strukturelement 18 des Rumpfes 4 befestigt. Hierzu kann ein das Strukturelement 18 und die Kupplungseinrichtung 9 wirkverbindendes Befestigungselement 34 vorgesehen sein. Das Strukturelement 18 ist beispielsweise ein Querträger 18 des Rumpfes 4. Die zweite Kupplungseinrichtung 10 der Leitung 2, welche bevorzugt der zweiten Seite 14 des Druckspants 3 zugeordnet ist, ist vorzugsweise an einem weiteren Strukturelement 19 befestigt. Das weitere Strukturelement 19 ist beispielsweise ein sogenannter A-Beschlag 19 (Englisch: „A-bracket”) des Rumpfes 4. Ein A-Beschlag ist ein mit tragenden Elementen des Rumpfes 4 verbundener Beschlag. Die Leitung 2 ist somit an den beiden Strukturelementen 18, 19 gelagert und ist mittels der Öffnung 15 durch den Druckspant 3 geführt. Die Leitung 2 ist so vorzugsweise von Bewegungen und/oder Verformungen des Druckspantes 3 entkoppelt. Die Leitung 2 kann an den Strukturelementen 18, 19 oder an einem der Strukturelemente 18, 19 in Form einer Loslagerung, d. h. beispielsweise verschieblich in x-Richtung, gelagert sein.
-
Die Anordnung 1 weist vorzugsweise eine zumindest abschnittsweise außerhalb des Durchbruchs 15 angeordnete, insbesondere flexible, Dichteinrichtung 20 auf, welche vorzugsweise gleichzeitig mit der Leitung 2 und mit dem Druckspant 3 zum druckdichten Abtrennen der ersten Seite 13 von der zweiten Seite 14 des Druckspantes 3 in Wirkverbindung ist. Die Dichteinrichtung 20 trennt die Rumpfabschnitte 11, 12 vorzugsweise druckdicht voneinander. Insbesondere ist die Dichteinrichtung 20 einteilig ausgebildet. Vorzugsweise ist die Dichteinrichtung 20 mit einem gummielastischen Material, wie beispielsweise einem Gummi- und/oder Silikonwerkstoff, gebildet. Die Dichteinrichtung 20 kann faserverstärkt und/oder als Fasergewebe ausgebildet sein. Beispielsweise ist die Dichteinrichtung 20 als Faltenbalg 20 ausgebildet. Die Dichteinrichtung 20 ist vorzugsweise an der ersten Seite 13, das heißt an der druckbeaufschlagten Seite 13, des Druckspantes 3 angeordnet. Die Dichteinrichtung 20 ragt vorzugsweise in den ersten Rumpfabschnitt 11 hinein. Insbesondere ermöglicht die Dichteinrichtung 20 eine Bewegung der Leitung in dem Durchbruch 15 in x-, y- und/oder z-Richtung. Bei einer Verschiebung der Leitung 2 in relativ zu dem Druckspant 3 in x-Richtung kann die Dichteinrichtung 20 zumindest teilweise in den Durchbruch 15 verlagert werden. Hierdurch ist eine größtmögliche axiale Verschiebbarkeit der Leitung 2 in x-Richtung relativ zu dem Druckspant 3 ermöglicht. Durch die vorzugsweise flexible Ausgestaltung der Dichteinrichtung 2 ist auch stets eine Beweglichkeit der Leitung 2 relativ zu dem Rand 16 des Durchbruchs 15 in y- und z-Richtung gewährleistet.
-
Die Dichteinrichtung 20 weist vorzugsweise in etwa eine Kegelstumpfform auf mit einem ersten endseitigen Flanschabschnitt 21 und einem zweiten endseitigen Flanschabschnitt 22. Vorzugsweise läuft die Dichteinrichtung 20 ausgehend von dem zweiten endseitigen Flanschabschnitt 22 hin zu dem ersten endseitigen Flanschabschnitt 21 konisch zu. Vorzugsweise ist die Dichteinrichtung 20 an der ersten Kupplungseinrichtung 9 der Leitung 2 fixiert. Insbesondere ist der erste endseitige Flanschabschnitt 21 der Dichteinrichtung 20 mittels zwei axial voneinander beabstandeter Klemmen 23, 24 an der ersten Kupplungseinrichtung 9 und/oder dem ersten Strukturelement 18 fixiert. Vorzugsweise umschließt der Flanschabschnitt 21 die Leitung 2 und/oder die Kupplungseinrichtung 9 derart, dass zwischen denselben eine druckdichte Wirkverbindung hergestellt ist. Der zweite endseitige Flanschabschnitt 22 der Dichteinrichtung 20 ist vorzugsweise mit dem Druckspant 3 in Wirkverbindung.
-
Die Anordnung 1 weist insbesondere einen den Durchbruch 15 umgebenden sich aus dem Druckspant 3 herauserstreckenden, vorzugsweise rohrförmigen Flansch 25 auf. Der Flansch 25 erstreckt sich beispielsweise von der ersten Seite 13 des Druckspantes 3 in Richtung des ersten Rumpfabschnittes 11 und weist insbesondere eine in etwa parallel zur z-Richtung orientierte Vorderkante auf. Vorzugsweise ist der Flansch 25 als A-Beschlag 25 ausgebildet. Der Flansch 25 weist insbesondere einen Anlageabschnitt 26 auf, welcher vorzugsweise flächig an dem Druckspant 3 anliegt. Der Anlageabschnitt 26 kann an der ersten Seite 13 des Druckspantes 3 anliegen. Der Anlageabschnitt 26 ist vorzugsweise mit dem Druckspant 3 verbunden, beispielsweise mittels einer Nietverbindung, welche eine Vielzahl Niete 33 aufweist. Der Anlageabschnitt 26 kann alternativ oder zusätzlich mit dem Druckspant 3 verschraubt, verklebt oder in einer beliebigen Art und Weise verbunden sein. Zwischen dem Anlageabschnitt 26 und dem Druckspant 3 kann eine Dichtung vorgesehen sein. Alternativ kann der Anlageabschnitt 26 integral mit dem Druckspant 3 ausgebildet sein. Eine Mittelachse 27 des Flansches 25 verläuft vorzugsweise in etwa parallel zu der x-Richtung. Die Dichteinrichtung 20 ist vorzugsweise an einem Endabschnitt 28 des Flansches 20 fixiert. Vorzugsweise ist der zweite endseitige Flanschabschnitt 22 der Dichteinrichtung 20 an dem Endabschnitt 28 des Flansches 25 mittels zweier Klemmen 29, 30 montiert. Der Flanschabschnitt 22 der Dichteinrichtung 20 kann mit dem Endabschnitt 28 verklebt sein. Der Endabschnitt 28 kann eine außenseitige umlaufende Vorwölbung aufweisen, welche mit dem Flanschabschnitt 22 zum Fixieren desselben in x-Richtung in Wirkeingriff ist. Der Flanschabschnitt 22 umschließt den Endabschnitt 28 des Flansches 25 vorzugsweise derart, dass eine druckdichte Verbindung zwischen denselben hergestellt ist.
-
Mittels der Anordnung 1 ist es möglich, die Leitung 2, welche mittels der Kupplungseinrichtungen 9, 10 an entsprechenden Strukturelementen 18, 19 des Rumpfes 4 fixiert ist, lastfrei durch den Durchbruch 15 des Druckspantes zu führen. Die Leitung 2 ist dabei stets mechanisch von dem Druckspant 3 entkoppelt, wodurch keinerlei unerwünschte Lasten auf die Leitung 2 übertragen werden. Mechanische Belastungen der Kupplungseinrichtungen 9, 10 werden dadurch verhindert, wodurch die Gefahr des Auftretens eines Lecks in dem Leitungssystem 31 des Luft- oder Raumfahrzeuges vermieden oder zumindest reduziert ist.
-
Die aufgeführten Materialien, Zahlenangaben und Dimensionen sind beispielhaft zu verstehen und dienen lediglich der Erläuterung der Ausführungsformen und Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung.
-
Selbstverständlich ist auch eine Anwendung der Erfindung in anderen Gebieten, insbesondere im Fahrzeug- oder Schiffsbau denkbar.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Anordnung
- 2
- Leitung
- 3
- Druckspant
- 4
- Rumpf
- 5
- Luft- oder Raumfahrzeug
- 6
- Innenwand
- 7
- Außenwand
- 8
- Zwischenraum
- 9
- Kupplungseinrichtung
- 10
- Kupplungseinrichtung
- 11
- Rumpfabschnitt
- 12
- Rumpfabschnitt
- 13
- Seite
- 14
- Seite
- 15
- Durchbruch
- 16
- Rand
- 17
- Luftspalt
- 18
- Strukturelement
- 19
- Strukturelement
- 20
- Dichteinrichtung
- 21
- Flanschabschnitt
- 22
- Flanschabschnitt
- 23
- Klemme
- 24
- Klemme
- 25
- Flansch
- 26
- Anlageabschnitt
- 27
- Mittelachse
- 28
- Endabschnitt
- 29
- Klemme
- 30
- Klemme
- 31
- Leitungssystem
- 32
- Innenraum
- 33
- Niet
- 34
- Befestigungselement
- d
- Dicke
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 0847916 B1 [0004]
- DE 3923871 C2 [0005]