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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese Beschreibung betrifft allgemein ein Verfahren und System zur Evaluierung eines Patienten.
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HINTERGRUND ZU DER ERFINDUNG
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Ein Elektrokardiograph ist ein kardiales Diagnose- und Überwachungssystem, das dazu eingerichtet ist, die elektrische Aktivität des Nerzes eines Patienten aufzuzeichnen. Der Elektrokardiograph weist gewöhnlich eine Gruppe von Sensoren oder Messwertgebern auf, die an vorgegebenen Positionen an dem Körper eines Patienten angeordnet werden. Ein Elektrokardiograph wird üblicherweise im Verlauf von Belastungstests verwendet, bei denen ein Patient bewertet wird, während er einer Art einer belastenden körperlichen Aktivität, beispielsweise Laufen auf einem Lauftrainer oder Fahren auf einem stationären Heimfahrrad, unterworfen wird.
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Die von einem Elektrokardiographen stammenden aufgezeichneten Daten werden gewöhnlich in Form eines Graphen angezeigt, der häufig als ein Elektrokardiogramm (EKG) bezeichnet wird. Es ist allgemein bekannt, dass die visuelle Analyse der vielfältigen Kurvenverläufe, aus denen sich ein EKG zusammensetzt, wichtige diagnostische Daten liefern können. Beispielsweise kann ein EKG-Signal, das anhand eines Patienten während eines Belastungstests gewonnen wurde, durch eine visuelle Bewertung der elementaren PQRST-Komplexsegmente analysiert werden. Eine visuelle Analyse kann jedoch nicht sämtliche Daten aufdecken, die anhand des Belastungstests in dem EKG enthalten sind. Außerdem ist die visuelle Analyse möglicherweise nicht das effizienteste Mittel, um gewisse Arten von EKG-Informationen z. B. EKG-Langzeitdaten, zu gewinnen.
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KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die oben erwähnten Mängel, Nachteile und Probleme werden hierin behandelt und nach dem verständnisvollen Lesen der folgenden Beschreibung einleuchten.
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In einem Ausführungsbeispiel beinhaltet ein Verfahren den Schritt des Entgegennehmens von Audiodateien von einem Computer mittels einer tragbaren elektronischen Vorrichtung. Die Audiodateien sind Elektrokardiogramme, die im Verlauf von an Patienten durchgeführten Belastungstests gewonnen sind und in ein Audioformat umgewandelt sind. Das Verfahren beinhaltet ferner die Schritte: Durchführen einer Audiowiedergabe der Audiodateien; Entgegennehmen einer Anwendereingabe an der tragbaren elektronischen Vorrichtung, die eine Analyse der Patienten auf der Grundlage der Wiedergabe der Audiodateien betrifft; und Zusammenstellen einer Liste einer Gruppe der Patienten, die auf der Grundlage der Anwendereingabe für eine weitere Untersuchung ausgewählt sind.
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In noch einem Ausführungsbeispiel beinhaltet ein Verfahren die Schritte: Gewinnen eines Elektrokardiogramms während eines Belastungstests, der an einem Patient durchgeführt wird; Umwandeln des Elektrokardiogramms in eine Audiodatei; Übertragen der Audiodatei auf eine tragbare elektronische Vorrichtung zur Wiedergabe; Durchführen der Audiowiedergabe der Audiodatei; und Entgegennehmen einer Anwendereingabe auf der tragbaren elektronischen Vorrichtung, wobei die Anwendereingabe eine Analyse des Patienten auf der Grundlage der Audiowiedergabe betrifft.
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In noch einem Ausführungsbeispiel enthält ein System einen Computer, der dazu eingerichtet ist, von einem Patienten, der einem Belastungstest unterworfen wird, ein Elektrokardiogramm zu gewinnen und das Elektrokardiogramm in eine Audiodatei umzuwandeln. Das System enthält ferner eine tragbare elektronische Vorrichtung, die dazu eingerichtet ist, die Audiodatei von dem Computer entgegenzunehmen, eine Audiowiedergabe der Audiodatei durchzuführen, und eine Anwendereingabe entgegenzunehmen, die eine Analyse des Patienten auf der Grundlage der Wiedergabe der Audiodatei betrifft.
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Vielfältige weitere Merkmale, Aufgaben und Vorteile der Erfindung werden dem Fachmann anhand der beigefügten Zeichnungen und der detaillierten Beschreibung der Erfindung verständlich.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 veranschaulicht schematisch ein Herzbelastungssystem gemäß einem Ausführungsbeispiel;
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2 veranschaulicht eine grafische Benutzerschnittstelle gemäß einem Ausführungsbeispiel; und
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3 veranschaulicht in einem Flussdiagramm ein Verfahren gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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In der folgenden detaillierten Beschreibung wird auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen, die einen Bestandteil der vorliegenden Erfindung bilden, und in denen spezielle verwirklichbare Ausführungsbeispiele zur Veranschaulichung gezeigt sind. Diese Ausführungsbeispiele sind im Einzelnen ausreichend beschrieben, um dem Fachmann eine Verwirklichung der Ausführungsbeispiele zu ermöglichen, und es ist klar, dass weitere Ausführungsbeispiele verwendet werden können, und dass logische, mechanische, elektrische und sonstige Änderungen vorgenommen werden können, ohne vom Gegenstand der Ausführungsbeispiele abzuweichen. Die folgende detaillierte Beschreibung sollte daher nicht als den Schutzumfang der Erfindung beschränkend bewertet werden.
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Unter Bezugnahme auf 1 ist ein schematisch dargestelltes Herzbelastungssystem 10 gezeigt. Das Herzbelastungssystem 10 ist im Wesentlichen dazu eingerichtet, die elektrische Aktivität des Nerzes eines Patienten in Form eines EKGs aufzuzeichnen. Beispielsweise kann das EKG während eines Belastungstests aufgezeichnet werden. Der Belastungstest kann eine Belastungsphase aufweisen, in der ein Patient 11 einer gewissen anstrengenden physikalischen Aktivität unterworfen ist, beispielsweise durch Laufen auf einem Lauftrainer, und er kann auch eine Erholungsphase einschließen, in der der Patient 11 sich entspannt. Die während eines Belastungstests gewonnenen EKG-Daten beinhalten in sehr dichter Form Informationen, die möglicherweise für eine Risikoprognose und eine Früherkennung einer Erkrankung eines Patienten von Bedeutung sind.
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Das Herzbelastungssystem 10 kann beispielsweise einen Computer 12 mit einer Zentraleinheit (CPU) 14 enthalten, die mit einem Display 15 und einer Speichereinrichtung 16 verbunden ist. Der Computer 12 enthält ferner eine EKG-Akquisitionskomponente 18. Die EKG-Akquisitionskomponente 18 kann beispielsweise Signalakquisitionshardware (z. B. Signalverstärker, Komponenten zur galvanischen Trennung, A/D-Konverter, usw.) und eine Softwareanwendung enthalten, die durch die CPU 14 ausgeführt wird, um digitale EKG-Daten von der Signalakquisitionshardware aufzunehmen und EKG-Kanäle zu berechnen. Die EKG-Akquisitionskomponente 18 ist dazu eingerichtet, ein elektrisches Signal zu erfassen, das durch das Herz eines Patienten erzeugt wird. Um diese Messung durchzuführen, kann das Herzbelastungssystem 10 mittels einer Gruppe von Sensoren oder Messwertgebern an den Patienten 11 angeschlossen sein. In dem veranschaulichten Ausführungsbeispiel gehören zu der Gruppe von Sensoren: eine Elektrode RA des rechten Arms; eine Elektrode LA des linken Arms; Brustkorbelektroden V1, V2, V3, V4, V5 und V6; eine Elektrode RL des rechten Beins; und eine Elektrode LL des linken Beins, um ein standardmäßiges zehn Elektroden verwendendes Zwölfkanal-EKG-Signal zu akquirieren. Die zwölf EKG-Kanäle beinhalten Kanäle I, II, V1, V2, V3, V4, V5 und V6, die unmittelbar anhand der Patientenkanäle (Anschlussleitungen) akquiriert werden, und Kanäle III, aVR, aVL und aVF, die nach Einthoven abgeleitet werden. In weiteren Ausführungsbeispielen können abgewandelte Anordnungen von Sensoren und Sensororten verwendet werden, um ein standardmäßiges oder nicht standardmäßiges EKG-Signal zu akquirieren. Beispielsweise kann ein erweitertes fünfzehn Kanäle aufweisendes System, das vier zusätzlich Elektroden aufweist, verwendet werden, um X-, Y- und Z-Kanäle nach Frank (Norman Wilson) zu bilden.
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Der Computer 12 ist außerdem dazu eingerichtet, EKG-Daten zu einer Audiokomponente 20 zu übertragen, um sie, wie nachfolgend detaillierter beschrieben, in eine Audiodatei umzuwandeln. Der Computer 12 ist außerdem dazu eingerichtet, die Auswahl von EKG-Dateien, die in Audiodateien umzuwandeln sind, sowie die Speicherung und Verwaltung der umgewandelten Audiodateien durchzuführen. Beispielsweise kann der Computer 12 mit der EKG-Akquisitionskomponente 18 verbunden sein, um eine grafische Benutzerschnittstelle bereitzustellen (z. B. durch die Verwendung der vielfältigen Funktionen eines auf dem Computer 12 installierten Windows XP-Betriebssystems), die es einem Benutzer erlaubt, jedem EKG einen Feldnamen, beispielsweise eine Patientenidentifikation, zuzuordnen und spezielle EKGs mit Blick auf eine Umwandlung in Audiodateien auszuwählen, die, wie nachfolgend beschrieben, auf eine tragbare elektronische Vorrichtung übertragen werden können. Der Computer 12 ist ferner dazu in der Lage, EKG-Daten in einem visuell analysierbaren Format an das Display 15 auszugeben und während einer visuellen Analyse die Auswahl und Verwaltung mehrerer EKGs durchzuführen.
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Der Computer 12 kann ebenfalls eine Audiokomponente 20 enthalten. Die Audiokomponente 20 ist dazu eingerichtet, EKG-Daten in eine Audiodatei, beispielsweise in eine ”WAV-Datei” oder in eine ”MP3-Datei”, umzuwandeln, die in der Arbeitsspeichervorrichtung 16 gespeichert und/oder auf eine tragbare elektronische Vorrichtung übertragen werden kann. Wie nachfolgend im Einzelnen erläutert, kann das EKG in eine Audiodatei umgewandelt werden, und es kann eine auditive Bewertung der umgewandelten Audiodatei durchgeführt werden, um beispielsweise eine Patientenrisikoprognose zu erstellen oder eine Erkrankung aufzudecken.
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Auf EKG-Daten, die während eines Belastungstests gewonnen wurden und in eine Audiodatei umgewandelt sind, kann in einer verhältnismäßig kurzen Zeitspanne (z. B. in einigen Sekunden) zugegriffen werden. Beispielsweise kann die Audiodatei einen Reproduktionsfaktor von 60 oder 120 aufweisen. In dem hier verwendeten Sinne bezeichnet der Begriff ”Reproduktionsfaktor” die Diskrepanz zwischen der Audiodateiwiedergabedauer und der Zeitspanne in der die aufgezeichneten Ereignisse tatsächlich stattfanden. Folglich bedeutet ein Reproduktionsfaktor von 60, dass eine Audiodatei, die einen Belastungstest von 10 Minuten beinhaltet, in 10 Sekunden wiedergegeben werden kann. Vorteilhafterweise ermöglicht dies einem Zuhörer, eine größere Datenmenge in kürzerer Zeit auszuwerten und dadurch den Patienten 11 rascher einzuschätzen. Gemäß noch einem Ausführungsbeispiel kann die Audiodatei in Stereo wiedergegeben werden, so dass der linke Kanal die (in 1 dargestellte) Anschlussleitung V2 repräsentiert, und der rechte Kanal die (in 1 dargestellte) Anschlussleitung V5 repräsentiert. Gemäß noch einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die Audiodatei in Stereo wiedergegeben werden, so dass der linke Kanal die (in 1 dargestellte) Anschlussleitung aVF repräsentiert, und der rechte Kanal die Anschlussleitung V2 repräsentiert.
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Das Herzbelastungssystem 10 kann ferner eine tragbare elektronische Vorrichtung 30 enthalten. Die tragbare elektronische Vorrichtung 30 kann beispielsweise ein handliches PDA oder ein Mobiltelefon sein, das dazu eingerichtet ist, Softwareanwendungen auszuführen. Die tragbare elektronische Vorrichtung 30 kann eine CPU 32 enthalten, die mit einem Display 34 und einer Speichereinrichtung 36 verbunden ist. Die tragbare elektronische Vorrichtung 30 kann außerdem ein Audiowiedergabegerät 38 enthalten, das betriebsmäßig an einen Lautsprecher 39 (z. B. einen Lautsprecher, der in die tragbare elektronische Vorrichtung integriert ist, oder einen externen Lautsprecher, beispielsweise einen Kopfhörer) angeschlossen sein, um Audiodateien wiederzugeben. Speziell ist die tragbare elektronische Vorrichtung 30 dazu eingerichtet, eine Audiowiedergabe und eine Verwaltung von EKG-Daten zu ermöglichen, die durch den Computer 12 in ein Audioformat umgewandelt sind und beispielsweise über einen universellen seriellen Bus-(USB)-Anschluss oder durch ein drahtloses Hochladen auf die tragbare elektronische Vorrichtung 30 übertragen und in der Arbeitsspeichervorrichtung 36 gespeichert sind.
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Um die oben erwähnte Wiedergabe und Verwaltung von Audiodateien, die EKG-Daten beinhalten, durchzuführen, kann die tragbare elektronische Vorrichtung 30 außerdem eine Anwendereingabekomponente 40 enthalten. Die Anwendereingabekomponente 40 kann eine durch die CPU 32 ausgeführte Softwareanwendung sein, beispielsweise eine Hypertextauszeichnungssprache-(HTML)-Datei, die auf einem Windows Mobile-Betriebssystem der Microsoft Corporation oder mittels eines ausführbaren Programms ausgeführt wird, das für den Einsatz in Zusammenhang mit Apple iPhone OS Software entwickelt wurde. Beispielsweise kann die Anwendereingabekomponente 40 dazu eingerichtet sein, eine grafische Benutzerschnittstelle bereitzustellen, um diese auf dem Display 34 der tragbaren elektronischen Vorrichtung 30 wiederzugeben.
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Unter Bezugnahme auf 2 ist eine grafische Benutzerschnittstelle veranschaulicht, die durch die Anwendereingabekomponente 40 verwirklicht ist. Auf eine Aktivierung der Anwendereingabekomponente 40 hin kann auf dem Display 34 ein Bildschirm 50 wiedergegeben werden, und die Wiedergabe von in der Arbeitsspeichervorrichtung 36 gespeicherten Audiodateien kann über eine Schnittstelle mittels des Audiowiedergabegeräts 38 gestartet werden. Der Bildschirm 50 kann einen Feldnamen 52 aufweisen, der Daten wie eine Patientenidentifikation und eine Datum beinhaltet, um eine aktuell für die Wiedergabe gewählte spezielle Audiodatei zu identifizieren. Der Bildschirm 50 kann ferner eine Eingabewahl 55 aufweisen, die es ermöglicht, zu der nächsten wiederzugebenden Audiodatei fortzuschreiten. Der Bildschirm 50 kann ferner eine Eingabewahl 56 aufweisen, die dazu dient, die Wiedergabe der aktuellen Audiodatei zu wiederholen. Der Bildschirm 50 kann außerdem eine Hauptmenüeingabeauswahl 57 aufweisen, die dazu dient, eine Liste von Patienten anzuzeigen, für die Audiodateien auf die tragbare elektronische Vorrichtung 30 übertragen sind, und die für eine Audiowiedergabe verfügbar sind. Mittels der Eingabeauswahl 57 kann ein Benutzer auf eine für einen speziellen Patienten erstellte Audiodatei unmittelbar zugreifen. Der Bildschirm 50 kann ferner Audiowiedergabesteuerungselemente 54 aufweisen, um beispielsweise ein Anhalten und ein Fortsetzen der Wiedergabe zu ermöglichen.
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Weiter kann der Bildschirm 50 eine Eingabewahl 58 aufweisen, die dazu eingerichtet ist, eine Kennzeichnung der Audiodatei mit Blick auf eine Zuordnung zu einem Patienten zu ermöglichen, der für eine weitere Analyse ausgewählt ist. Eine solche Kennzeichnung kann auf einer auditiven Analyse der Wiedergabe basieren, beispielsweise einer der unterschiedlichen auditiven Analysen, die weiter unten in Zusammenhang mit normalen, grenzwertigen und abnormalen auditiven Bewertungen näher beschrieben sind. Wenn über die Eingabeauswahl 58 einer Eingabe empfangen wird, kann die Anwendereingabekomponente 40 den der Audiodatei zugeordneten Patienten einer Liste von Patienten hinzufügen, die für eine weiteren Analyse, beispielsweise für eine visuelle Analyse des EKGs unter Verwendung des Computers 12, ausgewählt sind. Die Patientenliste kann beispielsweise eine Textdatei sein, die in dem Arbeitsspeicher 36 gespeichert ist, um an den Computer 12 übertragen zu werden. Anschließend kann der Benutzer beispielsweise die Eingabewahl 55 benutzen, um zu der nächsten wiederzugebenden Audiodatei fortzuschreiten.
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Nochmals mit Bezug auf 1 kann der Computer 12 ferner dazu eingerichtet sein, die Patientenliste, beispielsweise durch einen universellen seriellen Bus-(USB)-Anschluss oder ein drahtloses Hochladen, von der tragbaren elektronischen Vorrichtung 30 entgegenzunehmen und die Patientenliste in der Speichereinrichtung 16 zu speichern. Der Computer 12 kann auch dazu eingerichtet sein, die Patientenliste auf dem Display 15 in einem visuellen Format anzuzeigen, beispielsweise als eine grafische Benutzerschnittstelle (z. B. unter Verwendung eines Windows-Betriebssystem), die es einem Benutzer ermöglicht, einen speziellen Patienten aus der Patientenliste auszuwählen und das für den betreffenden Patienten erstellte EKG auf dem Display 15 für eine visuelle Analyse wiederzugeben.
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Bezugnehmend auf 3 veranschaulicht ein Flussdiagramm ein Verfahren 60 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Die in 3 dargestellten einzelnen Blöcke repräsentieren Schritte, die gemäß dem Verfahren 60 ausgeführt werden können. Wenn nicht anderslautend spezifiziert, brauchen die Schritte 62–70 des Verfahrens 60 nicht unbedingt in der gezeigten Reihenfolge ausgeführt zu werden.
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Bei einem Schritt 62 werden von dem Computer 12 stammende Audiodateien beispielsweise über eine USB-Schnittstelle in die tragbare elektronische Vorrichtung 30 hochgeladen. Jede der Audiodateien beinhaltet Daten, die während eines Belastungstests gewonnen wurden, der an einem Patient durchgeführt wurde, und die mittels einer Audioanwendung 20 von einem EKG in ein Audioformat umgewandelt sind. Beispielsweise kann das EKG während einer Belastungsphase und während einer sich unmittelbar anschließenden Erholungsphase gewonnen werden, und es kann beispielsweise mittels einer zehn Elektroden aufweisenden Gruppe erhalten werden. Die EKG-Daten können anschließend in eine Audiodatei, beispielsweise eine ”WAV-Datei” oder eine ”MP3-Datei” umgewandelt werden, die in der Speichervorrichtung 16 gespeichert werden kann, um zu einem späteren Zeitpunkt auf der tragbaren elektronischen Vorrichtung 30 über das Audiowiedergabegerät 38 wiedergegeben zu werden.
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Bei einem Schritt 64 wird mittels des Audiowiedergabegeräts 38 eine Audiowiedergabe einer oder mehrerer transferierter Audiodateien durchgeführt, um eine auditive Analyse der EKG-Daten zu ermöglichen. Beispielsweise kann die Anwendereingabekomponente 40 auf der tragbaren elektronische Vorrichtung 30 ausgeführt werden, um über das Audiowiedergabegerät 38 die Wiedergabe einer oder mehrerer Audiodateien zu starten, die in dem Arbeitsspeicher 36 gespeichert sind, sowie um eine grafische Benutzerschnittstelle auszugeben, um die Wiedergabe und Auswahl über die Eingabeauswahlfelder 55, 56 und 58 zu ermöglichen. Wie oben beschrieben, kann die Audiodatei beispielsweise einen Reproduktionsfaktor von entweder 60 oder 120 aufweisen und kann in Stereo wiedergegeben werden, so dass der linke Kanal die (in 1 dargestellte) Anschlussleitung V2 repräsentiert, und der rechte Kanal die (in 1 dargestellte) Anschlussleitung V5 repräsentiert. Gemäß noch einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die Audiodatei in Stereo wiedergegeben werden, so dass der linke Kanal die (in 1 dargestellte) Anschlussleitung aVF repräsentiert, und der rechte Kanal die Anschlussleitung V2 repräsentiert.
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Wie oben beschrieben, kann die Analyse eine auditive Bewertung der Audiodatei beinhalten, die durch einen erfahrenen professionellen Anbieter auf dem Gebiet der Gesundheitsfürsorge ausgeführt werden kann, beispielsweise einem Arzt, der auf dem Gebiet der Identifizierung vielfältiger auditiv erfassbarer Anomalien erfahren ist, die für eine Patientenrisikoprognose und/oder den Nachweis einer Erkrankung von Bedeutung sind. Die Analyse kann beispielsweise auf einer beliebigen der unterschiedlichen auditiven Analysen basieren, die oben in Zusammenhang mit normalen, grenzwertigen und abnormalen auditiven Bewertungen beschrieben sind.
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Bei einem Schritt 66 wird an der tragbaren elektronischen Vorrichtung 30 eine Anwendereingabe entgegengenommen, die die Analyse des Patienten auf der Grundlage der Wiedergabe der Audiodatei betrifft. Beispielsweise kann die Anwendereingabekomponente 40 auf der tragbaren elektronischen Vorrichtung 30 auf dem Display eine grafische Benutzerschnittstelle 50 ausgeben, um die Entgegennahme der Anwendereingabe zu ermöglichen. Nach dem Anhören der Wiedergabe einer für einen speziellen Patienten erstellten Audiodatei kann der Benutzer Eingaben durchführen, beispielsweise über die Eingabeauswahl 55 einen Befehl, um mit der nächsten wiederzugebenden Audiodatei fortzuschreiten, falls die aktuelle Audiodatei nicht von Interesse war, oder über die Eingabeauswahl 56 einen Befehl erteilen, um die Wiedergabe der aktuellen Audiodatei zu wiederholen, falls eine einwandfreie Bewertung nach der anfänglichen Audiowiedergabe unsicher ist. Über die Eingabeauswahl 58 kann der Benutzer auch einen Befehl erteilen, um einen Patienten auf der Grundlage der auditiven Bewertung für eine weitere Untersuchung auszuwählen. Beispielsweise möchte der Benutzer möglicherweise Patienten, die eine normale Bewertung aufweisen, ausschließen, während er auf der Grundlage der Audiowiedergabe der EKG-Daten jene Patienten, die entweder eine grenzwertige oder abnormale Bewertung aufweisen, für eine weitere Untersuchung (z. B. eine visuelle Auswertung des EKGs des Patienten auf dem Computer 12) auswählen will. Nach dem Auswählen eines speziellen Patienten für eine weitere Untersuchung, kann der Benutzer anschließend über die Eingabeauswahl 55 einen Befehl erteilen, um mit der nächsten wiederzugebenden Audiodatei fortzufahren. Die Anwendereingabe kann ferner über die Eingabeauswahl 57 einen Befehl beinhalten, auf dem Display eine Liste sämtlicher Patienten wiederzugeben, für die Audiodateien auf die tragbare elektronische Vorrichtung 30 übertragen wurden, und die für eine Audiowiedergabe verfügbar sind, so dass der Anwender in der Lage ist, auf eine Audiodatei für einen speziellen Patienten unmittelbar zuzugreifen.
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Bei einem Schritt 68 wird eine Liste einer Gruppe der Patienten zusammengestellt, die auf der Grundlage der Anwendereingabe für eine weitere Untersuchung ausgewählt sind, und in dem Arbeitsspeicher 36 gespeichert. Die Patientenliste kann beispielsweise eine Liste von Patienten, die entweder grenzwertige oder abnormale Bewertungen aufweisen, mit Blick auf eine weitere Untersuchung beinhalten.
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Bei einem Schritt 70 wird die Patientenliste an den Computer 12 ausgegeben, so dass die Liste eingesehen werden kann, und dass spezielle Patienten-EKGs ausgewählt und visuell analysiert werden können. Beispielsweise kann der Benutzer die Patientenliste von der tragbaren elektronischen Vorrichtung 30 hochladen, um die Patientenliste auf dem Display 15 wiederzugeben, er kann einen speziellen Patienten aus der Patientenliste auswählen und das EKG des Patienten auf dem Display 15 für eine visuelle Analyse wiedergeben.
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Mittels des oben beschriebenen Systems bzw. Verfahrens kann ein Benutzer, beispielsweise ein Arzt, effizienter auf EKG-Daten zugreifen und diese analysieren. Speziell kann der Benutzer die Audio-EKG-Daten anhören und sie durch eine Steigerung der Planungsflexibilität und der mobilen Einsetzbarkeit, die durch den Einsatz einer tragbaren elektronischen Vorrichtung, beispielsweise eines PDA oder eines Mobiltelefon ermöglicht ist, über zeitlich und räumlich größere Bereiche hinweg analysieren. Der Benutzer kann außerdem aufgrund der durch die Nutzung einer Audiodatei ermöglichten Verkürzung der für die Analyse benötigten Zeit eine größere Anzahl von Analysen durchführen. Der Benutzer kann zudem Zeit dadurch sparen, das er interessierende Patienten identifiziert und markiert und eine visuelle Analyse lediglich in jenen Fällen durchführt, wo eine Audioanalyse beispielsweise eine grenzwertige oder abnormale Bewertung indiziert. Der Benutzer kann außerdem das Risiko verringern, dass wichtige Herzrhythmusstörungsereignisse, z. B. das Auftreten von Vorhofflimmern, in einer visuellen Analyse übersehen werden.
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Im folgenden Abschnitt sind nicht beschränkende, der Veranschaulichung dienende Beispiele ”normaler” auditiver Bewertungen, ”abnormaler” auditiver Bewertungen und ”grenzwertiger” auditiver Bewertungen dargelegt. In dem hier verwendeten Sinne bedeutet der Begriff ”normale” auditive Bewertung eine solche, bei der die Analyse weder ein erhöhtes Patientenrisiko noch das Vorhandensein einer Erkrankung anzeigt. Der Begriff ”abnormale” auditive Bewertung bedeutet, dass die Analyse in hohem Maße auf ein erhöhtes Patientenrisiko oder das Vorhandensein einer Erkrankung hindeutet, und der Begriff ”grenzwertige” auditive Bewertung bedeutet, dass ein etwas schwächerer Hinweis auf ein erhöhtes Patientenrisiko oder die Anwesenheit eine Erkrankung vorliegt. In den hierin nachfolgend beschriebenen Beispielen wird der (in 1 dargestellte) Patient 11 beispielsweise mittels eines Lauftrainers oder Heimfahrrads einem Belastungstest unterworfen und im Wesentlichen schrittweise einer Reihe von Ereignissen ausgesetzt, die den geforderten Aktivitätspegel des Patienten steigern. Diese Ereignisse können beispielsweise eine Erhöhung der Geschwindigkeit und/oder des Neigungswinkels des Lauftrainers oder eine Steigerung des Widerstand des Heimfahrrads beinhalten.
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Gemäß einem der Veranschaulichung dienenden Ausführungsbeispiel ist eine normale auditive Bewertung eine solche, bei der das EKG des Patienten die folgenden auditiv entdeckbaren Eigenschaften enthält. Eine erste auditiv vernehmbare Eigenschaft einer normalen Bewertung ist eine im Wesentlichen schrittweise Erhöhung der Herzfrequenz, wobei jede Herzfrequenzsteigerung eine Erhöhung des durch den Belastungstest induzierten geforderten Aktivitätspegels entspricht. Wie zuvor erwähnt, kann die Erhöhung des erforderlichen Aktivitätspegels beispielsweise durch eine Steigerung der Geschwindigkeit oder des Neigungswinkels eines Lauftrainers induziert werden. Eine weitere auditiv vernehmbare Charakteristik einer normalen Bewertung ist eine Herzfrequenz, die im Wesentlichen proportional zu dem Aktivitätspegel ist. D. h., die Herzfrequenz des Patienten steigt während der Belastungsphase kontinuierlich an, und die Herzfrequenz des Patienten nimmt während der Erholungsphase des Belastungstests fortlaufend ab. Eine Erhöhung oder Verringerung der Herzfrequenz des Patienten ist auditiv als eine damit einhergehende Steigerung oder Verringerung der Frequenz der das EKG des Patienten repräsentierenden Schallwelle vernehmbar.
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Gemäß einem der Veranschaulichung dienenden Ausführungsbeispiel bedeutet der Begriff abnormale auditive Bewertung eine solche, bei der das EKG des Patienten die folgenden auditiv vernehmbaren Eigenschaften aufweist. Eine erste auditiv vernehmbare Charakteristik einer abnormalen Bewertung ist eine im Wesentlichen lineare Erhöhung der Herzfrequenz in Reaktion auf eine im Wesentlichen schrittweise Erhöhung des Aktivitätspegels. Diese Charakteristik ist insofern abnormal, als die Herzfrequenz des Patienten auf einen Anstieg des Aktivitätspegels nicht unmittelbar anspricht. Eine weitere auditiv vernehmbare Charakteristik einer abnormalen Bewertung ist eine Herzfrequenz, die während der Erholungsphase des Belastungstests nicht kontinuierlich abnimmt. Einige weitere auditiv vernehmbaren Bedingungen, die eine abnormale auditive Bewertung kennzeichnen, werden nachstehend einzeln beschrieben.
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Ein ventrikulärer vorzeitiger Herzschlag oder eine Extrasystole (VES) ist eine auditiv vernehmbare Bedingung, die mit einer abnormalen auditiven Bewertung konsistent ist. Wie in der Fachwelt bekannt, ist eine VES eine Form eines irregulären Herzschlags, bei dem sich die Herzkammer vorzeitig zusammenzieht. Während eines Belastungstests sollten die Intervalle von Herzschlag zu Herzschlag während der Belastungsphase kontinuierlich abnehmen, und während der Erholungsphase ständig zunehmen. Eine VES unterbricht dieses Verhalten mit einem kurzen Intervall zwischen zwei Herzschlägen, gefolgt von einem langen Intervall zwischen zwei Herzschlägen (eine kompensatorischen Pause). Diese Unregelmäßigkeit ist deutlich vernehmbar. Ein kumulatives Aufscheinen von VPBs in der Erholungsphase ist ein Indikator für ein erhöhtes Mortalitätsrisiko.
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Der Begriff T-Wellen-Alternans (TWA) kennzeichnet eine Bedingung, bei der abwechselnde Änderungen der Form aufeinanderfolgender T-Wellen vorhanden sind. Während eines TWA zeigt das EKG im Wesentlichen eine Anzahl von mit geraden Zahlen bezeichneten T-Wellen, die eine im Wesentlichen übereinstimmende erste Gestalt aufweisen, und eine Anzahl mit ungeraden Zahlen bezeichneten T-Wellen, die eine im Wesentlichen übereinstimmende zweite Gestalt aufweisen, wobei die erste Gestalt sich von der zweiten Gestalt unterscheidet. Die sich abwechselnden Änderungen der Gestalt aufeinanderfolgender T-Wellen, die ein Indiz für TWA sind, lassen sich auditiv als ein zusätzlicher tieferer Ton vernehmen.
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Vorhofflimmern (AF, Atrial Fibrillation) ist ein abnormaler Herzrhythmus in Zusammenhang mit Schlaganfällen und kardiovaskulären Ereignissen, von dem vorwiegend älteren Patienten betroffen sind. Im Falle eines gesunden Nerzes beginnt ein Herzschlag, nachdem sich eine in den Vorhöfen durch den Sinoatrialknoten erzeugte Elektrizität durch das Herz hindurch ausbreitet und eine Kontraktion des Herzmuskels und ein Pumpen von Blut hervorruft. Im Falle von AF treten an die Stelle der regulären elektrischen Pulse des Sinoatrialknotens unregelmäßige, rasche elektrische Pulse, die zu irregulären Herzschlägen führen. AF ist auditiv als ein verwischtes Geräusch vernehmbar, das durch inkonsistente oder unregelmäßige Zeitspannen zwischen aufeinanderfolgenden Herzschlägen hervorgerufen wird.
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Gemäß einem der Veranschaulichung dienenden Ausführungsbeispiel ist eine grenzwertige auditive Bewertung eine solche, bei der das EKG des Patienten während der Belastungsphase des Belastungstests VPBs aufweist.
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Während die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, wird dem Fachmann einleuchten, dass an den Ausführungsbeispielen gewisse Substitutionen, Abänderungen und Auslassungen vorgenommen werden können, ohne von dem Schutzumfang der Erfindung abzuweichen. Dementsprechend ist die vorausgehende Beschreibung lediglich als exemplarisch anzusehen und sollte den Schutzumfang der Erfindung, wie er in den nachfolgenden Ansprüche dargelegt ist, nicht beschränken.
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Ein Verfahren 60 beinhaltet den Schritt des Entgegennehmens von 62 Audiodateien von einem Computer 12 mittels einer tragbaren elektronischen Vorrichtung 30. Die Audiodateien sind Elektrokardiogramme, die im Verlauf von Belastungstests gewonnen werden, die an Patienten durchgeführt werden und die in ein Audioformat umgewandelt werden. Das Verfahren beinhaltet ferner die Schritte: Durchführen 64 einer Audiowiedergabe der Audiodateien; Entgegennehmen 66 einer Anwendereingabe an der tragbaren elektronischen Vorrichtung 30, wobei die Anwendereingabe eine Analyse der Patienten auf der Grundlage der Wiedergabe der Audiodateien betrifft; und Zusammenstellen 68 einer Liste einer Gruppe der Patienten, die auf der Grundlage der Anwendereingabe für eine weitere Untersuchung ausgewählt sind.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Herzbelastungssystem
- 11
- Patient
- 12
- Computer
- 14
- Zentraleinheit (CPU)
- 15
- Display
- 16
- Speichereinrichtung
- 18
- EKG-Akquisitionskomponente
- 20
- Audiokomponente
- 30
- Tragbare elektronische Vorrichtung
- 32
- CPU
- 34
- Display
- 36
- Speichereinrichtung
- 38
- Audiowiedergabegerät
- 39
- Lautsprecher
- 40
- Anwendereingabekomponente
- 50
- Bildschirm
- 52
- Feldname
- 55
- Eingabewahl
- 56
- Eingabewahl
- 57
- Eingabewahl
- 58
- Eingabewahl
- 60
- Verfahren
- 62
- Schritt
- 64
- Schritt
- 66
- Schritt
- 68
- Schritt
- 70
- Schritt