DE102010064108A1 - Verfahren zur Verpackung eines Sensorchips und dermaßen hergestelltes Bauteil - Google Patents
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Abstract
Mit der vorliegenden Erfindung werden Maßnahmen vorgeschlagen, die eine kostengünstige Verpackung von Sensorchips mit einem Medienzugang ermöglichen. Dazu wird der Sensorchip (1) zunächst auf einem Träger (7) montiert und kontaktiert. Dann wird der Sensorchip (1) zumindest teilweise in eine Moldmasse (3) eingebettet. Schließlich wird zumindest ein Abschnitt des Medienzugangs durch nachträgliche Strukturierung der Moldmasse erzeugt.
Description
- Stand der Technik
- Die Erfindung betrifft die Verpackung von Sensorchips, die einen Medienzugang benötigen. Dabei kann es sich um Drucksensoren oder deren spezielle Ausführung als Mikrofon handeln aber auch um optische Sensoren zur Gasanalyse, wie z. B. einen CO2-Gas-Detektor, oder thermische Sensoren zur Temperatur- und Wärmestrommessung, sogenannte Thermopiles.
- Die Verpackung soll den Sensorchip gegen mechanische und chemische Umwelteinflüsse schützen. Außerdem bestimmt die Art der Verpackung bzw. des Gehäuses, wie der Sensorchip am Einsatzort montiert und kontaktiert werden kann. Dementsprechend sind aus der Praxis verschiedenste Verpackungsvarianten für Sensorchips bekannt.
- Im Fall eines MEMS-Mikrofonbauelements übernimmt das Gehäuse zudem einen Teil der Mikrofonfunktionalität, da sowohl der akustische Anschluss als auch das Rückseitenvolumen der Mikrofonmembran maßgeblich durch die Ausgestaltung des Gehäuses bestimmt werden. Da die Verpackung einen wesentlichen Einfluss auf das Übertragungsverhalten eines MEMS-Mikrofons hat, handelt es sich bei den bekannten Verpackungsvarianten für Mikrofonchips meist um relativ komplexe und kostenintensive Speziallösungen.
- Offenbarung der Erfindung
- Mit der vorliegenden Erfindung werden Maßnahmen vorgeschlagen, die eine kostengünstige Verpackung von Sensorchips mit einem Medienzugang ermöglichen.
- Dazu sieht das erfindungsgemäße Verpackungskonzept vor, den Sensorchip zunächst auf einem Träger zu montieren und dort zu kontaktieren. Der Sensorchip wird dann zumindest teilweise in eine Moldmasse eingebettet. Erst danach wird zumindest ein Abschnitt des Medienzugangs durch nachträgliche Strukturierung der Moldmasse erzeugt.
- Moldgehäuse haben sich in der Praxis als äußerst robust und einfach in der Herstellung erwiesen. Mit der Erfindung wird vorgeschlagen, dieses Verpackungskonzept auch auf Sensorchips anzuwenden, die einen Medienzugang benötigen. Erfindungsgemäß ist nämlich erkannt worden, dass sich ein solcher Medienzugang in einem Moldgehäuse zumindest abschnittsweise mit Standardverfahren realisieren lässt, wie sie zum Erzeugen von Gehäuse-Durchkontaktierungen, sogenannten Through-Mold-Vias (TMV), eingesetzt werden. Erst die Anwendung dieser in einem völlig anderen technischen Kontext entwickelten Strukturierungsverfahren ermöglicht die kostengünstige Realisierung eines Moldgehäuses für die hier in Rede stehenden Sensorchips.
- Der Medienzugang kann einfach durch Aufbohren der Moldmasse erzeugt werden oder auch mit Hilfe eines Laser-Strukturierungsverfahrens, wie es im Rahmen des TMV-Prozesses eingesetzt wird. Im Unterschied zum TMV-Prozess, bei dem ein Mold-Substrat mit Durchgangsöffnungen versehen wird, soll die Moldmasse der Sensorchip-Verpackung bei der Erzeugung eines Medienzugangs lediglich bis zu einer vorgegebenen Tiefe strukturiert werden. Als definierte Begrenzung für die Laserstrukturierung wird vorteilhafterweise eine Metallisierung in die Verpackung integriert.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Wie bereits voranstehend erörtert, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird einerseits auf die den unabhängigen Patentansprüchen nachgeordneten Patentansprüche verwiesen und andererseits auf die nachfolgende Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren..
-
1a bis1c veranschaulichen den Aufbau einer ersten erfindungsgemäßen Sensorchip-Verpackung anhand von schematischen Schnittdarstellungen, und -
2a bis2d veranschaulichen den Aufbau einer zweiten erfindungsgemäßen Sensorchip-Verpackung anhand von schematischen Schnittdarstellungen. - Ausführungsformen der Erfindung
- Die beiden nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele beziehen sich jeweils auf die Verpackung eines MEMS-Mikrofonchips mit einer Mikrofonmembran, die an einen Schallzugangskanal in der Verpackung angeschlossen sein muss.
-
1a zeigt einen solchen Mikrofonchip1 , nachdem er face-up, also mit der Bauelementrückseite auf einem flächigen Träger2 montiert worden ist und mit Hilfe von Drahtbonds4 elektrisch kontaktiert worden ist. Im vorliegenden Fall ist bereits ein erster Abschnitt51 eines Schallzugangskanals5 innerhalb des Trägers2 ausgebildet. Dieser Abschnitt51 des Schallzugangskanals5 verläuft parallel zur Trägerebene und mündet in einer Öffnung50 in der Trägeroberfläche. Der Mikrofonchip1 ist so auf dem Träger2 angeordnet, dass die Mikrofonmembran11 direkt über der Öffnung50 positioniert ist. Außerdem ist in1a zu erkennen, dass der Bodenbereich des ersten Abschnitts51 des Schallzugangskanals5 zumindest in einem Bereich seitlich neben dem Mikrofonchip1 mit einer Metallisierung6 versehen ist. - Nachdem der Mikrofonchip
1 auf dem so präparierten Träger2 montiert und kontaktiert worden ist, wird er zusammen mit den Drahtbonds4 in eine für die Bestimmung des Mikrofonpackages geeignete Moldmasse3 eingebettet. Dabei muss ein gegen die Schallzuführung abgeschlossenes Rückseitenvolumen für die Mikrofonmembran11 geschaffen werden.1b zeigt das Mikrofonpackage nach dem Moldprozess, wobei das Rückseitenvolumen hier nicht im Detail dargestellt ist. - Erst danach wird die bereits ausgehärtete Moldmasse
3 strukturiert, um den Schallzugangskanal5 freizulegen. Dazu wird eine Bohrung52 in die Moldmasse3 eingebracht, die von der Oberseite des Packages ausgeht und bis in den ersten Abschnitt51 des Schallzugangskanals5 im Träger2 mündet. Die Bohrung52 wird im hier dargestellten Ausführungsbeispiel mit Hilfe eines Laser-Strukturierungsverfahrens hergestellt, wie es zum Erzeugen von Through-Mold-Vias bei Package-on-Package-Gehäusen verwendet wird. Die Metallisierung6 des Schallzugangskanalabschnitts51 im Mündungsbereich der Bohrung52 bildet eine Stoppschicht für die Laserstrukturierung und stellt somit eine Tiefenbegrenzung für die Bohrung52 dar. Die Bohrung52 bildet dann zusammen mit dem Abschnitt51 den Schallzugangskanal5 des Mikrofonpackages10 , was in1c dargestellt ist. - Wie bei der voranstehend beschriebenen ersten Verpackungsvariante wird der Mikrofonchip
1 auch bei der in den2a bis2d dargestellten zweiten Verpackungsvariante face-up auf einem flächigen Träger7 montiert und mit Hilfe von Drahtbonds4 elektrisch kontaktiert. Allerdings soll der Schall hier auf die Oberseite der Mikrofonmembran11 geführt werden. Dementsprechend wird hier – im Unterschied zu der ersten Verpackungsvariante – kein speziell präparierter und bereits strukturierter Träger benötigt. Vielmehr werden alle Abschnitte des Schallzugangskanals8 in der den Mikrofonchip1 umhüllenden Moldmasse3 erzeugt. - Dazu wird der Träger
7 in einem Bereich neben der Montagefläche des Mikrofonchips1 mit einer Metallisierung6 versehen. Nach der Montage des Mikrofonchips1 wird dann eine Schicht eines chemisch desorbierenden Polymers9 auf den bestückten Träger7 aufgebracht, die sich einerseits über die Metallisierung6 und andererseits bis über die Mikrofonmembran11 des Mikrofonchips1 erstreckt, was in2a dargestellt ist. Diese Polymerschicht9 fungiert als „Platzhalter” für einen ersten Abschnitt81 des Schallzugangskanals8 . - Danach wird der Mikrofonchip
1 zusammen mit den Drahtbonds4 in eine für die Bestimmung des Mikrofonpackages geeignete Moldmasse3 eingebettet. Das Rückseitenvolumen12 ist hier zwischen der Mikrofonmembran11 und dem Träger7 eingeschlossen, was durch2b veranschaulicht wird. - Wie im Fall der ersten Verpackungsvariante wird der Schallzugangskanal
8 durch Laser-Strukturieren der bereits ausgehärtete Moldmasse3 freigelegt, indem eine Bohrung82 in die Moldmasse3 eingebracht wird. Diese Bohrung82 geht von der Oberseite des Packages aus und erstreckt sich bis zur Metallisierung6 auf der Trägeroberfläche, was in2c dargestellt ist. -
2d zeigt das Mikrofonpackage nach einem Desorptionsschritt, bei dem das Polymer9 entfernt wurde. Dabei wurde der Abschnitt81 freigelegt, der nun zusammen mit der Bohrung82 den Schallzugangskanal8 des Mikrofonpackages20 bildet.
Claims (7)
- Verfahren zur Herstellung einer Verpackung mit Medienzugang für einen Sensorchip, insbesondere für einen MEMS-Mikrofonchip, • bei dem der Sensorchip (
1 ) auf einem Träger (2 ) montiert und kontaktiert wird, • bei dem der Sensorchip (1 ) zumindest teilweise in eine Moldmasse (3 ) eingebettet wird und • bei dem zumindest ein Abschnitt (52 ) des Medienzugangs (5 ) durch nachträgliche Strukturierung der Moldmasse (3 ) erzeugt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Abschnitt (
52 ) des Medienzugangs (5 ) als Bohrung in der Moldmasse (3 ) realisiert wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Metallisierung (
6 ) in die Verpackung integriert wird und dass zumindest ein Abschnitt (52 ) des Medienzugangs (5 ) durch Laserstrukturierung der Moldmasse (3 ) erzeugt wird, wobei die Metallisierung (6 ) als Tiefenbegrenzung für die Strukturierung dient. - Bauteil mit einem Sensorchip (
1 ), insbesondere mit einem MEMS-Mikrofonchip, mindestens umfassend • einen Träger (2 ), auf dem der Sensorchip (1 ) montiert und kontaktiert ist, • eine Moldmasse (3 ), in die der Sensorchip (1 ) zumindest teilweise eingebettet ist, und • einen Medienzugang (5 ) zum Sensorchip; dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Abschnitt (52 ) des Medienzugangs (5 ) durch eine nachträgliche Strukturierung der Moldmasse (3 ) erzeugt ist. - Bauteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Abschnitt (
52 ) des Medienzugangs (5 ) in die Moldmasse (3 ) gebohrt ist. - Bauteil nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Abschnitt (
52 ) des Medienzugangs (5 ) auf eine in die Verpackung integrierte Metallisierung (6 ) mündet. - Bauteil gemäß einer der Ansprüche 4 bis 6 für Drucksensorchips, für Mikrofonchips, für optische Sensorchips zur Gasanalyse oder für Sensorchips zur Temperatur- und Wärmestrommessung.
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