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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur induktiven Übertragung von elektrischer Energie, insbesondere zum Auf- oder Entladen eines Energiespeichers eines Fahrzeugs, wobei die elektrische Energie mittels einer elektromagnetischen Übertragungseinheit übertragen wird.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zur induktiven Übertragung von elektrischer Energie, insbesondere zum Auf- oder Entladen eines Energiespeichers eines Fahrzeugs, mit einem elektromagnetischen Übertragungsglied, das dazu ausgebildet ist, zum Übertragen der elektrischen Energie mit einem zweiten Übertragungsglied eine Übertragungseinheit zu bilden.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung einen Kraftfahrzeugantriebsstrang mit einer elektrischen Maschine zum Antreiben des Kraftfahrzeugs, einem Energiespeicher zur elektrischen Energieversorgung der elektrischen Maschine, und einer Vorrichtung der oben beschriebenen Art.
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Stand der Technik
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Auf dem Gebiet der Kraftfahrzeug-Antriebstechnik ist es allgemein bekannt, eine elektrische Maschine als alleinigen Antrieb oder gemeinsam mit einem Antriebsmotor eines anderes Typs (Hybridantrieb) zu verwenden. In derartigen Elektro- oder Hybridfahrzeugen werden typischerweise elektrische Maschinen als Antriebsmotor verwendet, die durch einen elektrischen Energiespeicher, wie zum Beispiel einen Akkumulator, mit elektrischer Energie versorgt werden, wobei die elektrischen Energiespeicher regelmäßig je nach Ladezustand aufgeladen werden. Dabei dient üblicherweise ein Kabel zur Übertragung der elektrischen Energie von einer Ladestation auf das Fahrzeug. Eine derartige Kabelverbindung ist sowohl unkomfortabel als auch eine mögliche Gefahr für den Anwender, da die Steckverbindung und das Kabel durch Beschädigungen beispielsweise elektrische Entladungen an den Anwender übertragen können. Weiterhin ist eine derartige kabelgebundene Übertragung nicht der ideale Weg, um elektrische Energie auf das Fahrzeug zu übertragen. Alternativ zu einer Kabelverbindung besteht die Möglichkeit Fahrzeuge über eine induktive Energieübertragung mit elektrischer Energie zu versorgen. Der Wirkungsgrad dieser elektromagnetischen Übertragung von Energie ist durch die Streustrahlung und die Selbstinduktion der Spulen schlechter als bei der kabelgebundenen Übertragung, wobei bei einem Luftspalt von 20 bis 30 cm der Wirkungsgrad ca. 90% sein kann, jedoch ist eine derartige Energieübertragung komfortabler durch einfachere Handhabung und bietet dadurch eine höhere Akzeptanz bei den Anwendern.
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Nachteilig bei dieser Energieübertragung ist es, dass elektromagnetische Streustrahlung verfahrensbedingt nicht vollständig unterbunden bzw. ausgeschlossen werden kann und diese andere elektrische Bauelemente und Systeme, wie zum Beispiel Herzschrittmacher, in ihrer Funktion beeinträchtigen kann.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung bereitzustellen, wobei die Beeinflussung von strahlungsempfindlichen Bauelementen, insbesondere von elektro-medizinischen Bauelementen und Implantaten, beim Ladevorgang reduziert ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung stellt zur Lösung der oben genannten Aufgabe ein Verfahren zur induktiven Übertragung von elektrischer Energie, insbesondere zum Auf- oder Entladen eines Energiespeichers eines Fahrzeugs bereit, wobei die elektrische Energie mittels einer elektromagnetischen Übertragungseinheit übertragen wird, wobei mittels Abstandsbestimmungsmitteln ein Abstand der Übertragungseinheit zu einem beweglichen, strahlungsempfindlichen Bauelement, insbesondere einem elektro-medizinischen Bauelement oder Implantat, wie zum Beispiel einem Herzschrittmacher, einem Hirnschrittmacher, einer Beatmungsvorrichtung etc., erfasst wird und die Übertragung der elektrischen Energie unterbrochen wird, sofern der Abstand einen vordefinierten Abstand unterschreitet.
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Ferner wird die oben genannte Aufgabe gelöst durch eine Vorrichtung zur induktiven Übertragung von elektrischer Energie, insbesondere zum Auf- oder Entladen eines Energiespeichers eines Fahrzeugs, mit einem elektromagnetischen Übertragungsglied, das dazu ausgebildet ist, zum Übertragen der elektrischen Energie mit dem zweiten Übertragungsglied eine Übertragungseinheit zu bilden, Abstandsbestimmungsmitteln zum Erfassen eines Abstandes der Übertragungseinheit zu einem beweglichen, strahlungsempfindlichen Bauelement, insbesondere einem elektro-medizinischen Bauelement oder Implantat, wie zum Beispiel einem Herzschrittmacher, einem Hirnschrittmacher, einer Beatmungsvorrichtung etc., wobei die Abstandsbestimmungsmittel dazu ausgebildet sind, das oben genannte Verfahren auszuführen.
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Schließlich stellt die vorliegende Erfindung zur Lösung der oben genannten Aufgabe einen Kraftfahrzeug-Antriebsstrang bereit, mit wenigstens einer elektrischen Maschine zum Antreiben des Kraftfahrzeugs, einem Energiespeicher zur elektrischen Energieversorgung der elektrischen Maschine und einer Vorrichtung der oben genannten Art.
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Unter strahlungsempfindlichen Bauelementen werden vorliegend derartige elektrische Geräte verstanden, die unter Einfluss von elektromagnetischer Strahlung oder magnetischen Feldern in ihrer Funktionsweise beeinträchtigt sind. Derartige Bauelemente sind insbesondere Herzschrittmacher.
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Vorteile der Erfindung
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Durch die vorliegende Erfindung kann das Risiko für einen Ausfall oder einer Funktionsbeeinträchtigung eines strahlungsempfindlichen Bauelements in der Nähe der induktiven Übertragung reduziert werden, da die Übertragung der elektrischen Energie unterbrochen wird, sofern ein empfindliches Bauelement in die Nähe der Übertragungseinheit gerät.
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Mit anderen Worten werden erfindungsgemäß strahlungsempfindliche Bauelemente in der Umgebung erfasst und die Übertragung der elektrischen Energie unterbrochen, sofern sich das strahlungsempfindliche Bauelement in eine kritische Nähe zu der Übertragungseinheit, in der die Strahlung oder das magnetische Feld besonders hoch ist, bewegt, so dass die Abstrahlung der Streustrahlung unterbunden wird.
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Die vorliegende Erfindung kann ferner davor schützen, dass Lebewesen wie zum Beispiel Haustiere zwischen die Spulen geraten, sofern sie mit einem entsprechenden Sender als Implantat oder in einem Halsband oder dergleichen ausgestattet sind.
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Bei der Vorrichtung zur induktiven Übertragung von elektrischer Energie kann es sich sowohl um eine Ladestation handeln, die die elektrische Energie bereitstellt oder aber um das Fahrzeug, das an der Ladestation aufgeladen bzw. entladen wird. Demnach können die Abstandsbestimmungsmittel sowohl in der Ladestation als auch im Fahrzeug vorgesehen sein, um entsprechende strahlungsempfindliche Bauelemente zu erfassen.
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Von besonderem Vorzug ist es, wenn die Unterbrechung der Energieübertragung vorbereitet wird, sofern der Abstand zu dem strahlungsempfindlichen Bauelement einen zweiten vordefinierten Abstand unterschreitet, wobei der zweite vordefinierte Abstand größer ist als der erste vordefinierte Abstand. Dadurch kann ein häufiges abruptes Unterbrechen des Ladevorgangs und eine damit verbundene Schädigung des Akkumulators und/oder der Ladestation verhindert werden, da die Unterbrechung vorbereitet wird, zum Beispiel durch Reduktion der Spannung und/oder des Stroms in der Übertragungseinheit, sofern sich ein empfindliches Bauelement in der Nähe des kritischen Abstandes befindet.
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Weiterhin ist es bevorzugt, wenn die Übertragung der elektrischen Energie unterbrochen wird, sofern der Abstand mit einer Änderungsgeschwindigkeit verringert wird, die eine vordefinierte Änderungsgeschwindigkeit überschreitet.
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Dadurch kann präzise erfasst werden, ob sich ein strahlungsempfindliches Bauelement auf die Übertragungseinheit zubewegt und ein entsprechendes Erreichen des Sicherheitsabstandes zu erwarten ist. Dadurch kann eine erhöhte Sicherheit für die strahlungsempfindlichen Bauelemente gewährleistet werden.
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Weiterhin ist es bevorzugt, wenn die Unterbrechung der Energieübertragung vorbereitet wird, sofern der Abstand mit einer Änderungsgeschwindigkeit verringert wird, die eine zweite vordefinierte Änderungsgeschwindigkeit überschreitet, wobei die zweite vordefinierte Änderungsgeschwindigkeit kleiner ist als die erste vordefinierte Änderungsgeschwindigkeit.
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Dadurch kann für eine Änderungsgeschwindigkeit, die zwar nicht kritisch jedoch potentiell kritisch eingestuft wird, eine Unterbrechung der Energieübertragung vorbereitet werden, um Ladestation und Akkumulator vor einer abrupten Unterbrechung und den damit verbundenen Schädigungen zu bewahren.
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Es ist bevorzugt, wenn die Übertragung der elektrischen Energie fortgesetzt wird, sofern der Abstand den ersten vordefinierten Abstand überschreitet.
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Dadurch kann das System selbständig die Übertragung fortsetzen, sofern sich das strahlungsempfindliche Bauelement aus der Gefahrenzone um die Übertragungseinheit herum herausbewegt hat.
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Bei der oben genannten Vorrichtung ist es besonders bevorzugt, wenn dem strahlungsempfindlichen Bauelement Erkennungsmittel zugeordnet sind, die von den Abstandsbestimmungsmitteln erfasst werden.
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Dadurch kann die Erfassung von strahlungsempfindlichen Bauelementen und die Abstandsbestimmung erleichtert werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform senden die Erkennungsmittel ein Signal aus, das von den Abstandsbestimmungsmitteln zur Bestimmung des Abstandes erfasst wird.
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Dadurch kann zuverlässig mit einfachen Mitteln eine Abstandsbestimmung durchgeführt werden.
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Es ist alternativ bevorzugt, wenn die Abstandsbestimmungsmittel ein elektromagnetisches Signal zur Bestimmung des Abstandes emittieren.
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Dadurch können auch Bauelemente detektiert werden, die kein eigenes Signal emittieren.
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Weiter ist esvorteilhaft, wenn die Erkennungsmittel in dem strahlungsempfindlichen Bauelement integriert sind.
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Dadurch kann jedes strahlungsempfindliche Bauelement ohne Zusatzmaßnahmen des Anwenders durch die Abstandsbestimmungsmittel erfasst werden, so dass dieses strahlungsempfindliche Bauelement vor elektromagnetischer Streustrahlung geschützt ist.
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Weiterhin ist es bevorzugt, wenn die Erkennungsmittel dazu ausgebildet sind, ein elektromagnetisches Signal zu reflektieren.
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Dadurch können die Abstandsbestimmungsmittel mit einfachen Mitteln durch ein emittiertes elektromagnetisches Signal die strahlungsempfindlichen Bauelemente erfassen und den Abstand bestimmen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung oder gemäß einer separaten Erfindung wird ein Herzschrittmacher bereitgestellt, der Erkennungsmittel aufweist, die ein elektromagnetisches Signal emittieren, um eine Erfassung einer Relativposition des Herzschrittmachers zu ermöglichen. Dadurch kann die Position des Herzschrittmachers von Systemen, die elektromagnetische Strahlung emittieren, erfasst werden, so dass entsprechende Maßnahmen zum Schutz des Herzschrittmachers bzw. der Person eingeleitet werden können. In einer besonderen Ausführungsform sind die Erkennungsmittel als RFID-Bauelemente ausgebildet, die in dem Herzschrittmacher integriert sind. Dadurch ist mit einfachen Mitteln ein Sender realisierbar, der die Erfassung der Position des Herzschrittmachers ermöglicht.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt in schematischer Form ein Kraftfahrzeug mit einem Antriebsstrang, der eine elektrische Maschine, einen elektrischen Energiespeicher sowie ein elektromagnetisches Übertragungsglied zum Aufladen des Energiespeichers aufweist;
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2 zeigt in schematischer Form ein Kraftfahrzeug an einer elektromagnetischen Ladestation mit Abstandsbestimmungsmitteln zum Erfassen von strahlungsempfindlichen Bauelementen.
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Ausführungsformen der Erfindung
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In 1 ist ein Kraftfahrzeug schematisch dargestellt und allgemein mit 10 bezeichnet. Das Kraftfahrzeug 10 weist einen Antriebsstrang 12 auf, der eine elektrische Maschine 14 zur Bereitstellung von Antriebsleistung beinhaltet. Der Antriebsstrang dient zum Antreiben von angetriebenen Rädern 16L, 16R des Fahrzeugs 10.
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Die elektrische Maschine 14 stellt an einer Abtriebswelle ein Drehmoment t bereit und dreht mit einer einstellbaren Drehzahl.
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Der Antriebsstrang 12 kann dazu eingerichtet sein, das Fahrzeug 10 alleine mittels der elektrischen Maschine 14 anzutreiben (Elektrofahrzeug). Alternativ kann die elektrische Maschine 14 Teil eines Hybrid-Antriebsstranges 12 sein, wobei der Antriebsstrang 12 einen weiteren, in 1 nicht näher bezeichneten Antriebsmotor wie eine Verbrennungskraftmaschine oder dergleichen beinhalten kann. Ferner kann der Antriebsstrang 12 in diesem Falle ein Getriebe oder dergleichen aufweisen.
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Die elektrische Maschine 14 ist in diesem Fall mehrphasig ausgebildet (im vorliegenden Fall mit drei Phasen) und wird mittels einer Leistungselektronik 18 angesteuert. Die Leistungselektronik 18 ist mit einem elektrischen Energiespeicher 20, wie einer Gleichspannungsquelle (zum Beispiel Akkumulator) des Fahrzeugs 10 verbunden und dient dazu, eine von dem Energiespeicher 20 bereitgestellte elektrische Energie in Form von Gleichspannung für die drei Phasen der elektrischen Maschine umzurichten. Die Leistungselektronik 18, die elektrische Maschine 14, der elektrische Energiespeicher 20 und weitere Komponenten des Antriebsstranges 12 sind mit einer Steuereinheit 22 verbunden, um beispielsweise Istwerte und Sollwerte der elektrischen Maschine 14 zu vergleichen, die elektrische Maschine 14 über die zugeführte Leistung zu steuern bzw. zu regeln und den Ladungszustand des elektrischen Energiespeichers 20 zu prüfen. Die Leistungselektronik 18 kann ferner dazu dienen, im Schubbetrieb des Kraftfahrzeugs 10 Rekuperationsenergie, die von der elektrischen Maschine 14 im Generatorbetrieb erzeugt wird, im elektrischen Energiespeicher 20 einzuspeisen, um diesen entsprechend aufzuladen. So kann vorteilhafterweise Bremsenergie des Kraftfahrzeugs 10 zurückgewonnen werden und später als Antriebsenergie genutzt werden. Der elektrische Energiespeicher 20 ist über eine Ladungselektronik 24 mit einem elektromagnetischen Übertragungsglied 26 verbunden. Das elektromagnetische Übertragungsglied 26 ist vorzugsweise als Induktionsspule 26 ausgebildet. Das elektromagnetische Übertragungsglied 26 bildet eine Schnittstelle zum Aufnehmen von elektromagnetischer Energie. Das elektromagnetische Übertragungsglied 26 ist dazu ausgebildet, zusammen mit einem weiteren elektromagnetischen Übertragungsglied 28 eine elektromagnetische Übertragungseinheit 30 zu bilden. Das elektromagnetische Übertragungsglied 28 ist dabei mit einer nicht dargestellten Ladestation verbunden bzw. einem Teil einer nicht dargestellten Ladestation.
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Die elektromagnetische Übertragungseinheit 30 bildet eine Schnittstelle zwischen der Ladestation und dem Kraftfahrzeug 16, um über die Ladungselektronik 24 den elektrischen Energiespeicher 20 auf- oder in besonderen Fällen zu entladen. Über die elektromagnetische Übertragungseinheit 30 wird mittels der als Spulen ausgebildeten Übertragungsglieder 26, 28 induktiv elektrische Energie übertragen. Dazu wird vorzugsweise eine elektrische Wechselspannung 32 an die Spule 28 angelegt, so dass induktiv elektrische Energie auf die Spule 26 übertragen werden kann.
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Die Ladungselektronik 24 dient dazu, einen in der Spule 26 erzeugten Wechselstrom so umzurichten, dass der elektrische Energiespeicher entsprechend geladen wird. Die Ladungselektronik 24 kann dabei als Gleichrichter ausgebildet sein, um den elektrischen Energiespeicher 20 mit Gleichspannung aufzuladen.
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Dadurch ist eine komfortable Übertragungsschnittstelle für elektrische Energie zum Aufladen des elektrischen Energiespeichers 20 gebildet.
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2 zeigt in schematischer Form das Kraftfahrzeug 10, das mit einer Ladestation zum Aufladen des elektrischen Energiespeichers 20 verbunden ist.
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Der elektrische Energiespeicher 20 ist über die Ladungselektronik 24 mit dem elektromagnetischen Übertragungsglied 26 verbunden, das einen Teil der elektromagnetischen Übertragungseinheit 30 bildet. An der elektromagnetischen Übertragungseinheit 30 wird elektrische Energie induktiv auf das Übertragungsglied 26 übertragen, wodurch über die Ladungselektronik 24 der elektrische Energiespeicher 20 aufgeladen wird.
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Das Fahrzeug 10 weist ferner einen Abstandssensor 36 auf, der in der Nähe der Übertragungseinheit 30 angeordnet ist. Der Abstandssensor 36 ist verbunden mit einem Steuergerät 38, das mit der Ladungselektronik 24 verbunden ist und den Ladevorgang steuert und ein- bzw. abschaltet. In 2 sind zwei Abstandssensoren 36 dargestellt, die auf beiden Seiten der Übertragseinheit angeordnet sind. Dadurch kann die Empfindlichkeit erhöht werden, weil insbesondere Abschattungseffekte durch die Übertragungseinheit 30 reduziert sind.
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Der Abstandssensor 36 erfasst strahlungsempfindliche elektrische Bauelemente in der Umgebung des Kraftfahrzeugs, die in 2 allgemein mit 40 bezeichnet sind. Zur Abstandsmessung sind dem Bauelement 40 Erkennungsmittel 42 zugeordnet, die der Abstandssensor 36 erfasst und der einen Abstand 44 der Übertragungseinheit 30 zu den Erkennungsmitteln 42 bestimmt. Die Erkennungsmittel 42 senden vorzugsweise ein elektromagnetisches Signal 45 aus, das von dem Abstandssensor 36 erfasst wird und wodurch der Abstand 44 von dem Abstandssensor 36 bestimmt werden kann. Die Erkennungsmittel 42 sind vorzugsweise als RFID-Bauelemente mit einem entsprechenden Transponder ausgebildet und senden ein spezielles Signal, das die Erkennungsmittel 42 von anderen RFID-Bauelementen unterscheidet. Das Bauelement 40 und die Erkennungsmittel 42 sind in 2 einer Person zugeordnet, die schematisch dargestellt ist und allgemein mit 43 bezeichnet ist. Das Bauelement 40 ist dabei vorzugsweise ein elektro-medizinisches Bauelement oder Implantat, wie zum Beispiel ein Herzschrittmacher, ein Hirnschrittmacher oder ein Beatmungsgerät oder dergleichen.
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Der Abstandssensor 36 sendet den gemessenen Abstand 44 an das Steuergerät 38. Je nach Größe des Abstandes 44 kann das Steuergerät 38 den Ladevorgang einleiten, abschalten oder aber die Abschaltung vorbereiten. Zur Absicherung des Ladevorgangs und der in der Umgebung des Kraftfahrzeugs 10 befindlichen strahlungsempfindlichen Bauelemente 40 sind um die Übertragungseinheit 30 herum Sicherheitszonen gebildet, die in 2 als konzentrische Kreise dargestellt sind. Es versteht sich, dass die Sicherheitszonen dreidimensional ausgebildet sind und in der Realität vorzugsweise als Halbkugeln anzusehen sind. Es können grundsätzlich je nach Gefahrenpotential beliebig viele Gefahrenzonen realisiert sein. In 2 ist beispielhaft eine Ausführungsform mit zwei Sicherheitszonen und einer Gefahrenzone dargestellt. Eine Gefahrenzone 46 ist gebildet durch einen Gefahrenabstand 47 zu der Übertragungseinheit 30, der von strahlungsempfindlichen Bauelementen 40 und insbesondere von lebenswichtigen elektro-medizinischen Bauelementen wie zum Beispiel Herzschrittmachern nicht unterschritten werden sollte, da hier für die entsprechende Person 43 Lebensgefahr besteht. Konzentrisch um die Gefahrenzone 46 ist eine erste Sicherheitszone 48 gebildet, die durch einen ersten Abstand 49 zu der Übertragungseinheit 30 begrenzt ist. Der erste Abstand 49 zu der Übertragungseinheit 30 ist größer als der Gefahrenabstand 47. Zwischen dem ersten Abstand 49 und dem Gefahrenabstand 47 ist die erste Sicherheitszone 48 gebildet. Sofern das Bauelement 40 bzw. das Erkennungsmittel 42 den ersten Abstand 49 unterschreitet und in die erste Sicherheitszone 49 bewegt wird, schaltet das Steuergerät 38 den Ladevorgang ab, damit das Bauelement 40 nicht in die Gefahrenzone 46 oder in die Nähe der Gefahrenzone 46 gelangt, in der zum Beispiel für Herzschrittmacherpatienten Lebensgefahr besteht. Um die erste Sicherheitszone 48 ist konzentrisch eine zweite Sicherheitszone 50 gebildet, die durch einen zweiten Abstand 51 begrenzt ist. Sofern das Bauelement 40 bzw. das Erkennungsmittel 42 den zweiten Abstand 51 unterschreitet und in die zweite Sicherheitszone 50 bewegt wird, bereitet das Steuergerät 38 eine Abschaltung der Übertragungseinheit 30 vor, da zu erwarten ist, dass das Bauelement 40 die erste Sicherheitszone 48 erreichen wird. Eine derartige Vorbereitung der Abschaltung kann eine Reduzierung der Ladespannung, des Ladestroms oder der Frequenz der Wechselspannung 32 beinhalten. Die Abschaltung wird in diesem Falle vorbereitet, um Schädigungen des elektrischen Energiespeichers 20 und/oder der Ladestation bei einer abrupten Abschaltung zu vermeiden. Bei einer abrupten Abschaltung können sehr hohe Ströme in den Spulen 26, 28 induziert werden, wodurch Teile der Ladeelektronik oder der Übertragungseinheit geschädigt werden können.
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Der Abstandssensor 36 misst kontinuierlich den Abstand 44. Dadurch kann die Steuereinheit 38 durch Ableitung nach der Zeit eine Geschwindigkeit bestimmen, mit der sich der Abstand 44 des Bauelements 40 zu der Übertragungseinheit 30 reduziert. Sofern die Annäherungsgeschwindigkeit einen vorbestimmten Wert überschreitet, also das Bauelement 40 sich sehr schnell auf die Übertragungseinheit 30 zubewegt, schaltet die Steuereinheit 38 den Ladevorgang ab. Sofern die Annäherungsgeschwindigkeit diesen vorbestimmten Wert unterschreitet und einen zweiten Wert überschreitet, also das Bauelement 40 sich mit einer mittleren Geschwindigkeit auf die Übertragungseinheit 30 zubewegt, leitet das Steuergerät 38 den Abschaltvorgang ein, da zu erwarten ist, dass das Bauelement eine der Sicherheitszonen erreichen wird.
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Sofern sich das Bauelement 40 bzw. das Erkennungsmittel 42 über den zweiten Abstand 51 nach außen hinwegbewegt, setzt die Steuereinheit 38 den Ladevorgang fort.
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Vorzugsweise wird dem Fahrer des Fahrzeugs 10 gemeldet, wenn die Übertragung unterbrochen bzw. abgeschaltet wird. Dies kann über ein Anzeigegerät im Fahrzeug 10 oder in der Ladestation erfolgen. Alternativ wird der Fahrer per Telekommunikation wie zum Beispiel SMS informiert, wobei vorzugsweise eine Wartezeit zwischen Abschaltung und Mitteilung vorgesehen ist, um die Menge derartiger Mitteilungen zu reduzieren.
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Im Allgemeinen können so strahlungsempfindliche Bauelemente 40 in der Umgebung einer Ladestation geschützt werden und eine sichere induktive Übertragung von elektrischer Energie bereitgestellt werden.
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In der Ausführungsform nach 2 ist das Erkennungsmittel 42 als emittierendes RFID-Bauelement dargestellt. Dieses sendet das Signal 45 in Form von elektromagnetischen Wellen aus. Das RFID-Bauelement kann auch als Implantat in einem Körper (Mensch oder Tier) implantiert sein. Vorzugsweise wird das Erfassen des RFID-Signals selbst als Schwelle zum Abschalten der Übertragung verwendet. Alternativ ist auch denkbar, dass das Erkennungsmittel 42 ein passives Bauelement 42 ist, das durch ein elektromagnetisches Signal, das von dem Abstandssensor 36 ausgesendet wird, erfasst wird und der Abstand auf diese Weise gemessen wird. Es ist weiterhin denkbar, dass das Erkennungsmittel 42 das von dem Abstandssensor 36 ausgesendete Signal reflektiert und/oder modifiziert, um so ein Erfassen und/oder eine Abstandsbestimmung zu ermöglichen.
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In einer besonderen Ausführungsform ist das Bauelement 40 als Herzschrittmacher 40 ausgebildet, der das Herz der Person 43 mittels eines Stimulationssignals stimuliert, das durch eine Folge von elektrischen Impulsen gebildet ist. Dieses Stimulationssignal wird von der Person 43 abgestrahlt und ist von außen messbar. Ferner emittiert der Herzschrittmacher 40 eine charakteristische elektromagnetische Streustrahlung, die für Herzschrittmacher charakteristisch ist. In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird von den Abstandsbestimmungsmitteln 36 die elektrische Impulsfolge bzw. das Stimulationssignal und/oder die charakteristische elektromagnetische Streustrahlung des Herzschrittmachers 40 erfasst, wodurch der Herzschrittmacher 40 in der Umgebung der Übertragungseinheit 30 erfasst werden kann. Da das Stimulationssignal oder die charakteristische elektromagnetische Streustrahlung des Herzschrittmachers 40 vergleichsweise schwach ist und eine geringe Reichweite hat, kann in einer besonderen Ausführungsform anstatt des gemessenen Abstandes das Erfassen des Stimulationssignals oder der charakteristischen elektromagnetischen Streustrahlung selbst als Auslöser der Unterbrechung der Übertragung der elektrischen Energie verwendet werden. Gemäß einer besonderen Ausführungsform wird die Stärke des erfassten Stimulationssignals oder der charakteristischen elektromagnetischen Streustrahlung des Herzschrittmachers 40 verwendet, um auf den Abstand 44 zu schließen, wobei insbesondere eine charakteristische Signalfolge des Herzschrittmachers 40 berücksichtigt wird. Dadurch können auch Herzschrittmacher 40 erfasst werden, die nicht mit Erkennungsmitteln 42 ausgestattet sind.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung bzw. einer separaten Erfindung wird ein Herzschrittmacher bereitgestellt, der die Erkennungsmittel 42 aufweist, die ein elektromagnetisches Signal emittieren, das dazu ausgebildet ist, von den Abstandsbestimmungsmitteln 36 erfasst zu werden, um den Herzschrittmacher 40 zu erkennen und/oder den Abstand 44 zu bestimmen.