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Die Erfindung betrifft ein Haushaltsgerät, insbesondere Wäschegerät, aufweisend eine Steuereinrichtung zum Durchführen mindestens eines Betriebsprogramms oder Betriebsprogrammabschnitts, wobei die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, einen Gefährdungsgrad mindestens einer Gerätekomponente zu bestimmen. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zu Betreiben des Haushaltsgeräts.
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Es sind Wäschegerät mit einem schwingfähig gelagerten Laugenbehälter bekannt, in welchem eine um eine im Wesentlichen horizontale Achse drehbare Wäschetrommel zum Aufnehmen von Wäsche angeordnet ist, als auch mit einem Antriebsmotor zum Antreiben der Wäschetrommel über eine Antriebswelle. In modernen Wäschegeräten besteht die Wäschetrommel aus Kunststoff, wobei die Antriebswelle direkt mit der Wäschetrommel verbunden, insbesondere darin vergossen, ist. Ein Drehlager, typischerweise ein Kugellager aus Stahl, ist ebenfalls mit der Wäschetrommel verbunden und dreht sich in einem Gehäuse, Schild o. ä. des Wäschegeräts. Bei höheren Temperaturen wird insbesondere der Kunststoff der Wäschetrommel nachgiebiger, was zu Beschädigungen, z. B. Ablösungen, an der Grenzfläche zwischen dem Drehlager und der Wäschetrommel oder des Drehlagers als solchem, führen kann. Um eine solche Beschädigung zu vermeiden, ist es bekannt, beim Extraschleudern (einem eigenständigen Schleudergang) eine Drehzahl von vorneherein zu reduzieren.
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EP 1 245 711 A1 offenbart ein Verfahren zum Betrieb eines Haushaltsgeräts, insbesondere einer Wasch- oder Spülmaschine, mit einer Mehrzahl von benutzerseitig wählbaren sequentiell ausführbaren Programmen, wobei jedem Programm wenigstens eine, auf eine in einem Speicher abgelegte Kennzahl anzuwendende programmspezifische Berechnungsvorschrift zur Ermittlung einer den Gefährdungsgrad einer Maschinenkomponente darstellenden Maßzahl zugeordnet ist, die daraufhin als neue Kennzahl im Speicher abgelegt wird, wobei die Ausführung eines Programms modifiziert wird, wenn die Maßzahl einen Schwellwert über- oder unterschreitet. Zum Schutz des Geräts kann vorgesehen sein, dass bei Über- bzw. Unterschreitung oder Erreichen des Schwellwerts die Drehzahl oder Arbeitsdauer einer Maschinenkomponente begrenzt wird und/oder die Maschinenfunktion gesperrt wird und/oder ein Heiz- oder Kühlelement ein- oder ausgeschaltet wird. Es kann alternativ oder zusätzlich vorgesehen sein, dass in diesem Fall ein Signal an den Benutzer und/oder an eine Steuerungseinrichtung der Maschine gegeben wird. Das Verfahren lässt sich mit Wasch- oder Spülmaschinen anwenden, welche eine Vielzahl unterschiedlicher Programme ausführen können. Es wird dazu offenbart, die einzelnen Programme bzw. Programmteile in solche mit positiver, neutraler, negativer und indifferenter Wirkung auf ein Bauteil des Haushaltsgeräts zu klassifizieren. Es ist möglich, die Gefährdung verschiedener Maschinenkomponenten zu berücksichtigen, indem für jede Maschinenkomponente eine entsprechende komponentenspezifische Kennzahl vorgesehen wird. Bei diesem Verfahren ist es nachteilig, dass Herstellungstoleranzen, Herstellungsfehler und Umgebungsbedingungen nicht berücksichtigt werden.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Möglichkeit zur Erkennen eines Gefährdungsgrads zumindest einer Maschinenkomponente eines Haushaltsgeräts bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen und/oder der Beschreibung entnehmbar. Im Rahmen der Erfindung können die Merkmale der einzelnen Ausführungsformen in beliebiger Kombination angewendet werden.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Haushaltsgerät, aufweisend eine Steuereinrichtung zum Durchführen mindestens eines Betriebsprogramms oder Betriebsprogrammabschnitts, wobei die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, einen Gefährdungsgrad mindestens einer Gerätekomponente auf der Grundlage von variablen Daten mindestens einer Datenquelle des Haushaltsgeräts zu bestimmen. Durch die Verwendung variabler Daten kann im Gegensatz zu einer Zuordnung einer festen Klassifikation zu einem Betriebsprogramm oder Betriebsprogrammabschnitt ein individueller Gefährdungszustand eines konkreten Haushaltsgeräts genauer bestimmt werden.
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Entsprechend wird die Aufgabe auch durch ein Verfahren zum Betreiben eines Haushaltsgeräts, welches eine zum Durchführen mindestens eines Betriebsprogramms oder Betriebsprogrammabschnitts eingerichtete Steuereinrichtung und mindestens eine Gerätekomponente aufweist, wobei das Verfahren Schritte zum Erfassen von variablen Daten mindestens einer Datenquelle und zum Bestimmen eines Gefährdungsgrads der mindestens einen Gerätekomponente auf der Grundlage der variablen Daten aufweist.
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Der Gefährdungsgrad kann mindestens zwei Stufen oder Einteilungen aufweisen, beispielsweise (a) ”unkritisch” und ”kritisch” (b) ”unkritisch”, ”leicht kritisch” und ”hoch kritisch” oder (c) einen kontinuierlichen oder quasi-kontinuierlichen Gefährdungsgrad. Ein unkritischer Gefährdungsgrad kann insbesondere ein Gefährdungsgrad sein, welcher eine Lebensdauer der betrachteten Gerätekomponente nicht unter eine Lebensdauer des Haushaltsgeräts oder eine in Wartungsintervallen festgelegte Lebensdauer herabsetzt. Ein kritischer Gefährdungsgrad kann insbesondere ein Gefährdungsgrad sein, welcher während eines einmaligen oder regelmäßigen Durchführens des Betriebsprogramms oder Betriebsprogrammabschnitts unter den gegebenen Randbedingungen zu einer merklich verringerten Lebensdauer der Gerätekomponente führt. Bei einem kontinuierlichen oder quasi-kontinuierlichen Gefährdungsgrad kann eine solche Einschätzung oder Einstufung mittels eines oder mehrerer Schwellwerte geschehen.
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Unter ”variablen Daten” können insbesondere Daten verstanden werden, welche in Bezug auf ein Betriebsprogramm oder einen Betriebsprogrammabschnitt (d. h. vor, während oder nach einem Betriebsprogramm oder Betriebsprogrammabschnitt) mehr als zwei Werte annehmen können. Die Daten können auch kontinuierlich oder quasi-kontinuierlich sein.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass die variablen Daten Messwerte sind und die mindestens eine Datenquelle mindestens eine Messwerterfassungseinrichtung umfasst. Dadurch kann ein Gefährdungsgrad auf der Grundlage aktueller Messwerte bestimmt werden. So können insbesondere Herstellungstoleranzen, Herstellungsfehler, Alterungsphänomene und Umgebungsbedingungen präzise erfasst und für den Gefährdungsgrad berücksichtigt werden. Eine Messwerterfassungseinrichtung kann einen oder mehrere Sensoren umfassen.
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Das Haushaltsgerät kann beispielsweise ein Wäschebehandlungsgerät oder eine Spülmaschine sein. Das Haushaltsgerät kann insbesondere ein Wäschegerät zu Waschen von Wäsche sein, z. B. eine Waschmaschine oder ein Waschtrockner, sein.
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Das Wäschegerät kann insbesondere einen schwingfähig gelagerten Laugenbehälter aufweisen, in welchem eine um eine im Wesentlichen horizontale Achse drehbare Wäschetrommel zum Aufnehmen von Wäsche angeordnet ist, als auch einen Antriebsmotor zum Antreiben der Wäschetrommel über eine Antriebswelle.
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Das Wäschegerät kann ferner einer Drehzahlregeleinrichtung aufweisen, welche eine Steuergröße zum Einstellen einer Drehzahl des Antriebsmotors ausgibt und der insbesondere eine von der Drehzahl der Wäschetrommel abhängige Rückführungsgröße zugeführt wird. Das Wäschegerät kann auch eine einen Schleuderablauf steuernde Programmsteuerung umfassen, mittels welcher die Wäschetrommel auf wenigstens eine Schleuderdrehzahl durch Ansteuerung des Antriebsmotors beschleunigt wird. Die Drehzahlregeleinrichtung und die Programmsteuerung können beispielsweise in der Steuereinrichtung integriert sein.
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Es ist eine Weiterbildung, dass das Betriebsprogramm oder der Betriebsprogrammabschnitt ein Schleuderprogramm bzw. ein solcher Abschnitt ist.
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Es ist noch eine Weiterbildung, dass die zu überwachende Gerätekomponente die Antriebswelle der Wäschetrommel und/oder ein Drehlager (einschließlich einer Befestigung des Drehlagers, insbesondere an der Wäschetrommel) ist. Eine weitere zu überwachende Gerätekomponente kann die Wäschetrommel sein.
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Es ist eine spezielle Ausgestaltung, dass die mindestens eine Messwerterfassungseinrichtung eine Beladungsmesseinrichtung umfasst. Falls insbesondere die zu schützende Gerätekomponente die Antriebswelle und/oder das Drehlager ist, kann durch den Beladungssensor eine aktuelle mechanische Grundlast des Lagers vor oder während eines Schleuderprogramms oder Schleuder-Programmabschnitts festgestellt werden und darauf basierend ein Gefährdungsgrad festgestellt werden. Beispielsweise kann ein Gefährdungsgrad als kritisch eingestuft werden, falls die gemessene Beladung zu hoch ist.
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Es ist noch eine, alternative oder zusätzliche, Ausgestaltung, dass die mindestens eine Messwerterfassungseinrichtung eine Unwuchtmesseinrichtung umfasst. Dadurch kann ein Gefährdungsgrad insbesondere der Antriebswelle und/oder des Drehlagers eines Wäschegeräts noch genauer bestimmt werden, beispielsweise eine Gefährdung durch eine geringe Zahl von Wäschestücken mit hohem Gewicht. Beispielsweise kann ein Gefährdungsgrad als kritisch eingestuft werden, falls die gemessene Unwucht zu hoch ist.
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Es ist noch eine, alternative oder zusätzliche, Ausgestaltung, dass die mindestens eine Messwerterfassungseinrichtung eine Temperaturmesseinrichtung umfasst. Diese Ausgestaltung macht sich zu Nutze, dass eine Belastbarkeit der meisten Materialien mit höherer Temperatur sinkt und folglich ein Gefährdungsgrad als kritisch eingestuft werden kann, falls die gemessene Temperatur zu hoch ist
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass die Temperaturmesseinrichtung eine Laugentemperaturmesseinrichtung ist. Aus der Laugentemperatur, welche Gerätekomponenten in ihrer Nähe, z. B. die Wäschetrommel oder die Wäschetrommel, in ihrer Temperatur beeinflusst, kann auf eine Temperaturbelastung und einen Gefährdungsgrad dieser Gerätekomponente(n) zurückgeschlossen werden. So ist eine Wäschetrommel aus Kunststoff nach einem Kochwaschgang bei 90° weicher und folglich für mechanische Belastungen gefährdeter als nach einem Wollwaschgang bei 30°C. Auch ist dann eine Verbindung zu dem Drehlager oder das Drehlager stärker gefährdet.
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Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass die variablen Daten Zeitdaten sind. Die Datenquelle kann somit beispielsweise eine Uhr sein. Die Zeitdaten können insbesondere eine oder mehrere Zeitdauern oder Zeitreihen umfassen.
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So ist es eine Weiterbildung, dass die variablen Daten Zeitdaten einer Zeitdauer seit einer Beendigung eines vorangegangenen Betriebsprogramms oder Betriebsprogrammabschnitts (z. B. eines Waschprogramms oder Waschabschnitts) umfassen, insbesondere zur Bestimmung des Gefährdungsgrads eines folgenden Betriebsprogramms oder Betriebsprogrammabschnitts (z. B. eines Schleuderprogramms oder Schleuderabschnitts). Beispielsweise kann der Gefährdungsgrad des folgenden (noch zu beginnenden oder bereits begonnenen) Betriebsprogramms oder Betriebsprogrammabschnitts sinken, falls die Zeitdauer seit dem letzten Betriebsprogramms oder Betriebsprogrammabschnitts steigt und so dem Haushaltsgerät z. B. eine Möglichkeit zur Abkühlung ermöglicht. Beispielsweise mag bei einem Wäschegerät eine maximale Schleuderdrehzahl immer dann angeboten werden, wenn eine vorbestimmte Zeitdauer vor einer Aktivierung eines Schleudergangs kein vorbestimmtes Betriebsprogramm oder Betriebsprogrammabschnitt aktiv war, insbesondere kein Waschgang auf hoher Temperatur oder kein Schleudergang.
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Es ist auch eine Ausgestaltung, dass die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, den Gefährdungsgrad der mindestens einen Gerätekomponente auf der Grundlage verknüpfter variabler Daten mehrerer Datenquellen, insbesondere Messdaten mehrerer Messwerterfassungseinrichtungen, des Haushaltsgeräts zu bestimmen (mehrparametrige Gefährdungsbestimmung). So mag ein Gefährdungsgrad erst als kritisch eingestuft werden, wenn Datenwerte mehrerer Datenquellen (z. B. einer Temperatur- und einer Beladungsmesseinrichtung) gemeinsam darauf hindeuten, ggf. mit Werten, welche bei einer einparametrigen Betrachtung noch keinen Gefährdungsgrad bedingen. So kann der Gefährdungsgrad besonders umfassend und präzise bestimmt werden.
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Es ist auch eine Ausgestaltung, dass die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, den Gefährdungsgrad der mindestens einen Gerätekomponente auf der Grundlage mindestens einer Zeitreihe von Messdaten zu bestimmen. Dabei können insbesondere Zeitdaten, insbesondere Zeitreihen, mit zur im Wesentlichen gleichen Zeit aufgenommenen Messdaten verknüpft werden. Eine Auswertung dieser Zeitreihen von Messdaten kann eine noch bessere Bestimmung des Gefährdungsgrads liefern, insbesondere durch eine Auswertung von zeitlichen Veränderungen. Beispielsweise kann ein Temperaturprofil, z. B. der Lauge, während eines zuvor erfolgten Waschgangs für eine Bestimmung des Gefährdungsgrads eines Drehlagers usw. in einem folgenden Schleudergang herangezogen werden.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, den Gefährdungsgrad auch auf der Grundlage nutzerseitig eingebbarer Eingangsparameter zu bestimmen. Nutzerseitig eingebbare Eingangsparameter können beispielsweise Eingangsparameter zur Durchführung des Betriebsprogramms oder Betriebsprogrammabschnitts sein, z. B. eine Solltemperatur, eine Betriebsart (z. B. sanftes Schleudern oder Extraschleudern) usw. Diese nutzerseitig eingebbaren Eingangsparameter können zusätzlich oder anstelle von Messdaten verwendet werden. So mag eine nutzerseitig eingebbare (Soll-)Waschtemperatur anstelle einer mittels eines Sensors abgefühlten Temperatur der Lauge verwendet werden.
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Es ist insbesondere eine Ausgestaltung, dass das Haushaltsgerät eine Waschmaschine ist und ein nutzerseitig eingebbarer Eingangsparameter eine Wäscheart ist. So kann ein Gefährdungsgrad eines Drehlagers bereits ohne eine Verwendung eines Unwuchtsensors o. ä. genauer bestimmt werden, da unterschiedliche Wäschearten ein typisches, unterschiedliches Unwuchtverhalten zeigen und die Antriebswelle und/oder das Drehlager beim Schleudern unterschiedlich belasten oder gefährden.
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Es ist noch eine weitere Ausgestaltung, dass die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, den Gefährdungsgrad auch auf der Grundlage interner Ablaufparameter zu bestimmen. Ein interner Ablaufparameter kann insbesondere ein Parameter sein, welcher zur Durchführung des Betriebsprogramms oder Betriebsprogrammabschnitts verwendet wird, aber nicht direkt von einem Nutzer einstellbar ist. Es ist eine Weiterbildung, dass das Haushaltsgerät ein Wäschegerät ist und ein interner Ablaufparameter ein Reversierrhythmus (Taktung und/oder Dauer usw.) einer Wäschetrommel ist.
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Allgemein kann das Verfahren zur Bestimmung des Gefährdungsgrads einen oder mehrere nutzerseitig eingebbare Eingangsparameter und/oder interne Ablaufparameter als auch variable Daten mindestens einer Datenquelle verwenden.
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Es ist auch eine weitere Ausgestaltung, dass die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, nach einer Bestimmung eines kritischen Gefährdungsgrads der mindestens einer Gerätekomponente das Haushaltsgerät so zu betreiben, dass die Gerätekomponente geringer belastet wird. So mag für ein Drehlager als der Gerätekomponente dann, wenn ein erhöhter Gefährdungsgrad festgestellt wird (z. B. eine erhöhte Temperatur an der Antriebswelle und/oder an dem Drehlager festgestellt oder erwartet wird), die Wäschertrommel mit einer reduzierten Drehzahl betrieben werden, um so den Gefährdungsgrad wieder auf ein unkritisches Maß zu drücken. Ansonsten kann eine höhere Drehzahl, insbesondere eine maximale Drehzahl, angeboten werden.
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Ein geringer belastender Betrieb, z. B. ein Schleudern mit einer niedrigeren Drehzahl, mag in einer Anzeigeeinheit angezeigt werden.
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Ein Bestimmen eines Gefährdungsgrads der mindestens einen Gerätekomponente während eines Betriebsprogramms oder Betriebsprogrammabschnitts kann auf der Grundlage von unmittelbar vor oder während des Betriebsprogramms oder Betriebsprogrammabschnitts ermittelten Daten (Sensordaten, Zeitdaten, Einstellungen usw.) bestimmt werden.
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Das Bestimmen des Gefährdungsgrads der mindestens einen Gerätekomponente während eines Betriebsprogramms oder Betriebsprogrammabschnitts kann zusätzlich oder alternativ auf der Grundlage von variablen Daten, insbesondere Messdaten, eines zuvor durchgeführten Betriebsprogramms oder Betriebsprogrammabschnitts (Sensordaten, Zeitdaten, Einstellungen usw.) bestimmt werden, insbesondere während einer oder unmittelbar nach einer Beendigung des zuvor durchgeführten Betriebsprogramms oder Betriebsprogrammabschnitts. Ein zuvor durchgeführtes Betriebsprogramm oder Betriebsprogrammabschnitt kann insbesondere dann berücksichtigt werden, falls es innerhalb einer vorbestimmten Zeitdauer vor einer Aktivierung des aktuellen Betriebsprogramms oder Betriebsprogrammabschnitts und/oder ohne eine zwischenzeitliche Öffnung des Haushaltsgeräts beendet worden ist.
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Ganz allgemein kann das Gefährdungspotenzial zusätzlich auch anhand einer Abfolge, einschließlich Art und einer jeweiligen Zahl, zuvor (insbesondere innerhalb eines vorbestimmten Zeitraums oder mit einem nur geringen Zeitverzug) erfolgter Betriebsprogramme oder Betriebsprogrammabschnitte, z. B. einer Zahl von Schleuderprogrammen, bestimmt werden.
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Die Aufgabe wird auch mittels eines Verfahrens zum Betreiben eines Haushaltsgeräts gelöst, welches analog zu der Vorrichtung ausgestaltet ist.
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Die Erfindung kann insbesondere folgende Aspekte berücksichtigen:
Für ein Betriebsprogramm oder Betriebsprogrammabschnitt eines Wäschegeräts können insbesondere folgende Faktoren für eine Bestimmung des Gefährdungsgrads bei einem Schleuderprogramm oder -programmabschnitt aus einem zuvor durchgeführten Waschprogramm oder -abschnitt ausgewertet und verknüpft werden: (a) Auswertung des beendeten Waschprogramms oder -abschnitts (beispielsweise, ob eine Solltemperatur größer oder gleich einer vorbestimmten Schwellwerttemperatur ist, oder welche Wäscheart gewählt wurde, (b) aktuelle Ist-Temperatur einer Lauge, (c) Temperaturprofil beim Waschen, einschließlich einer Dauer und ob in einem Reversierrhythmus gewaschen wurde und/oder (d) Anzahl von direkt vor dem aktuellen Schleudergang hintereinander erfolgten Schleuderprogramme, da Temperaturen an dem Drehlager stark ansteigen, wenn unwuchtige Wäsche im mehrfach hintereinander geschleudert wird.
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Zum Zeitpunkt einer Einstellung oder Aktivierung eines Schleuderprogramms oder Schleuderprogrammabschnitts kann ferner berücksichtigt werden (e) wie viel Zeit zwischen einer Beendigung des vorhergehenden Betriebs (z. B. Wasch- oder Schleuder-)Programms oder -programmabschnitts vergangen ist.
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Die hier genannten Parameter werden für eine Bestimmung des Gefährdungsgrads und eine folgende Entscheidungsfindung über eine Reaktion darauf (eventuell geringere Reduzierung der Drehzahl) insbesondere verknüpft ausgewertet. Bei Geräten mit einer Anzeigeeinheit kann ein Hinweis auf die Art der Reaktion, z. B. die Reduzierung der Drehzahl, angezeigt werden.
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In der folgenden Figur wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels schematisch genauer beschrieben.
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Die Fig. zeigt ein Wäschegerät in Form einer Waschmaschine 1. Die Waschmaschine 1 weist eine um eine im Wesentlichen horizontale Achse drehbare Wäschetrommel 2 auf, welche drehbar in einem schwingfähig gelagerten Laugenbehälter 3 untergebracht ist. Der Laugenbehälter 3 nimmt Lauge L zum Waschen von in der Wäschetrommel 2 befindlicher Wäsche W auf. Die Wäschetrommel 2 wird mittels einer rückseitigen Antriebswelle 4 angetrieben, wobei die Antriebswelle 4 wiederum durch einen Antriebsmotor 6 angetrieben wird. Die Wäschetrommel 2 weist ferner ein Drehlager 5 auf, mittels dessen die Wäschetrommel rückwärtig drehbar gelagert ist.
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Die Waschmaschine 1 weist ferner eine Steuereinrichtung 7 zum Durchführen mindestens eines Betriebsprogramms oder Betriebsprogrammabschnitts auf. Die Steuereinrichtung 7 ist unter anderem dazu eingerichtet, eine Steuergröße zum Einstellen einer Drehzahl des Antriebsmotors 6 auszugeben. Die Waschmaschine 1 kann auch eine einen Schleuderablauf steuernde Programmsteuerung umfassen, mittels welcher die Wäschetrommel 2 auf wenigstens eine Schleuderdrehzahl durch Ansteuerung des Antriebsmotors 6 beschleunigt wird.
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Die Steuereinrichtung 7 ist ferner speziell dazu eingerichtet, einen Gefährdungsgrad mindestens einer Gerätekomponente auf der Grundlage von variablen Daten mindestens einer Datenquelle 8, 9, 10 zu bestimmen. Die Datenquellen umfassen hier einen Unwuchterkennungssensor 8 zum Erfassen einer Unwucht an der Antriebswelle 4. Durch die Unwucht kann das Drehlager 5 thermisch und/oder mechanisch beschädigt werden. Die Datenquellen umfassen ferner einen Laugentemperatursensor 9 zum Erfassen einer Temperatur der Lauge L, insbesondere einer freien Flotte. Die Datenquellen umfassen auch eine Echtzeituhr 10, insbesondere zum Bestimmen von Zeitpunkten, Zeitdauern und/oder Erzeugen von Zeitreihen.
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Die Steuereinrichtung 7 kann beispielsweise bei einer Auswahl eines Schleuderprogramms nach einem zuvor geendeten Waschprogramm einen Gefährdungsgrad der des Drehlagers 5 bzw. seiner Halterung an der Wäschetrommel 2 für bestimmte wählbare oder einstellbare Drehzahlen bestimmen. Ist ein Gefährdungsgrad so hoch (”kritisch”), dass er dazu geeignet ist, eine Lebensdauer des Drehlagers 5 erheblich zu verringern, insbesondere unter eine typische oder angegebene Lebensdauer der Waschmaschine 1, mögen nur solche (das Drehlager 5 geringer belastende) Drehzahlen angeboten werden, bei denen der kritische Gefährdungsgrad nicht erreicht wird. Die Einschränkung der Drehzahlen mag in einer mit der Steuereinrichtung 7 gekoppelten Anzeigeeinheit 11 angezeigt werden.
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Der Gefährdungsgrad kann dabei auch auf der Grundlage verknüpfter variabler Daten mehrerer der Datenquellen 8, 9, 10 bestimmt werden, ggf. zeitlich aufgelöst. Insbesondere kann ein Gefährdungsgrad für das Drehlager 5 aus Daten des Unwuchtsensors 8 über eine tatsächliche Unwucht der Antriebswelle 4 und/oder aus Daten des Laugentemperatursensors 9 über eine Temperatur der Lauge L und damit indirekt auch über eine Temperatur des Kunststoffs der Wäschetrommel 2 im Bereich des Drehlagers 5 bestimmt werden. Dabei können die Daten des Unwuchtsensors 8 und/oder des Laugentemperatursensors 9 mit Zeitdaten der Uhr 10 verknüpft sein und so der Gefährdungsgrad für das Drehlager 5 aus zeitlichen Variationen der Unwuchtwerte und/oder Temperaturwerte und/oder aus einer Zeitdauer sein einem letzten Programmablauf verbessert bestimmt werden.
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Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt.
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So kann alternativ zu Daten des Laugentemperatursensors 9 über eine Temperatur der Lauge L der von einem Nutzer eingestellte Werte einer Temperatur eines vorangegangenen Waschgangs verwendet werden, wobei dies nicht so genau ist wie die Verwendung von Temperaturmessdaten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Waschmaschine
- 2
- Wäschetrommel
- 3
- Laugenbehälter
- 4
- Antriebswelle
- 5
- Drehlager
- 6
- Antriebsmotor
- 7
- Steuereinrichtung
- 8
- Unwuchterkennungssensor
- 9
- Laugentemperatursensor
- 10
- Echtzeituhr
- 11
- Anzeigeeinheit
- L
- Lauge
- W
- Wäsche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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