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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erfassung der individuellen Körperstatik einer Person mit Hilfe von Messdaten.
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Die Erfindung beschäftigt sich im weiteren Sinne mit Dysbalancen der Körperstatik einer Person bzw. eines Patienten, die sich durch Verkrümmungen, Fehlstellungen, Haltungsschäden und Asymmetrien des Knochengerüsts ergeben können. Schiefstände aber auch Beinverkürzungen werden in der Regel durch orthopädisches Schuhwerk und Einlagen behandelt, mit Hilfe derer ein Bein höher gestellt und die unterschiedliche Beinlänge und die Fehlhaltung so ausgeglichen werden soll. Die Höhe der Einlage oder die Absatzdifferenz wird dabei sehr häufig am Patienten so bestimmt, dass unter den einen Fuß so lange Brettchen übereinander gelegt werden, bis die vom Orthopäden visuell beurteilte Haltung korrekt erscheint.
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Alternativ sind auch sogenannte orthopädische Waagen bekannt, bei denen die von jedem einzelnen Fuß bzw. Bein erzeugte Gewichtskraft auf eine Fußstandfläche gemessen wird und diese Gewichtskräfte durch Anheben und Absenken der einzelnen Fußstandflächen ausgeglichen werden.
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Eine solche Waage ist beispielsweise aus der
DE 200 04 966 U1 bekannt, die ein orthopädisches Messgerät mit Beinlängenausgleich zur Diagnose von Fehlhaltungen zeigt. Dabei wird die Verteilung der Gewichtskraft auf die beiden Körperhälften gemessen, indem zwei Personenwaagen in einer Ebene durch einen Basisrahmen miteinander verbunden werden und zur Sicherstellung einer gleichmäßigen reproduzierbaren Belastung jede Waage mit einem Fußabdruck und mit Mitteln zum Ausgleich unterschiedlicher Beinlängen versehen ist.
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Aus der
DE 295 15 080 U1 ist eine Vorrichtung bekannt, mit der ohne großen Aufwand krankhaft bedingte Haltungsfehler qualitativ festgestellt werden können. Bei dieser Beobachtungsvorrichtung werden u. a. auch die durch das Gewicht des Menschen erzeugten Kräfte sichtbar gemacht, so dass der Gleichgewichtszustand erkennbar wird.
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Die bisher bekannten Körperwaagen und Messeinrichtungen, mit denen Beckenschiefstände und Beinverkürzungen gemessen werden, besitzen den Nachteil, dass die Gesamtstatik des individuellen Skeletts zu wenig berücksichtigt wird. Werden dann orthopädische Maßnahmen nur auf Einzeldaten gestützt, beispielsweise eine isolierte Beinlängenmessung oder Beckenstandsmessung, können daraufhin getroffene Ausgleichsmaßnahmen das Problem zum Teil zementieren. Um für den Patienten einen positiven therapeutischen Effekt zu erzeugen, ist es jedoch erforderlich, ausgleichende Maßnahmen so zu steuern, dass die Gesamtstatik verbessert bzw. die Dysbalance verringert wird und der Patient sich dabei subjektiv wohl fühlt.
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Die Aufgabe der Erfindung bestand darin, ein neuartiges Untersuchungs- und Analyseverfahren und eine zugehörige Vorrichtung zu entwickeln, mit der die Nachteile im Stand der Technik vermieden werden und eine bessere Bewertung der körperlichen Statik des Patienten möglich ist.
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Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst mit einem Verfahren nach Anspruch 1 und einer Vorrichtung nach Anspruch 9.
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Mit dem Verfahren und der Vorrichtung ist es möglich, die individuelle Körperstatik einer Person zu erfassen, während gezielte Veränderungen an der Stellung beider Füße vorgenommen werden.
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Für die Ausgangsstellung und jede weitere Stellung werden Messdaten erhoben und zu Datensätzen zusammengefasst.
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Als Daten können insbesondere erfasst werden: Die Körpergröße, die Beinlängen auf beiden Seiten und dadurch Beinlängendifferenzen, die Schulterhöhen und Schulterhöhendifferenzen (Schulterschiefstände), die Beckenhöhen und Beckenhöhendifferenzen (Beckenschiefstände), die auf die einzelnen Füße wirkenden Gewichtskräfte (asymmetrische Belastung).
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Das Verfahren ist gekennzeichnet durch folgende Schritte:
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Schritt a) Bestimmung von Positionswerten zuvor festgelegter Körperpunkte; in Abhängigkeit von der Stellung beider Füße.
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Unter Positionswerten sind Raumpunkte in Relation zu einem Bezugspunkt zu verstehen. Im Allgemeinen handelt es sich hierbei um Höhenwerte, d. h. die absolute Höhe lotrecht über einem Basispunkt gemessen. Der Basispunkt – der Höhennullpunkt. – ist in der Ausgangsposition die ebene Standfläche beider Füße, die sich zunächst auf gleicher Höhe befinden. Im Laufe des Verfahrens wird die Fußstellung der einzelnen Füße geändert, so dass dann der tiefer liegende Fußbasispunkt zum Höhennullpunkt werden kann. Es kann auch sinnvoll sein, als Bezugspunkt für die Positionswerte den Kopfscheitelpunkt zu verwenden.
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Körperpunkten, zu denen Positionswerte bestimmt werden, können beidseitig gegengleich oder körpermittig vorhandene Körperpunkte sein. hierzu gehören beispielsweise der Kopfscheitelpunkt, beidseitig Fußbasispunkte, z. B. an der Fußsohle, etwa in der Mitte der Ferse, oder am Fußknöchel, beidseitig – gegengleich vorhandene – Kniepositionspunkte, beidseitige Hüftknochenpunkte oder Beckenpositionspunkte, beidseitige Schulterpositionspunkte (z. B. Schulterblattspitze), beidseitige Leistenpositionspunkte, Brustbeinpunkt, Bauchnabelpunkt usw. sein.
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Welche Positionswerte bestimmt und verwendet werden, hängt von den orthopädischen und therapeutischen Zielen der Messung ab. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass wenigstens der Kopfscheitelpunkt und die beidseitigen Fußbasispunkte erfasst werden. Zusätzlich können vorteilhafterweise beide Kniepositionspunkte (d. h. je ein Positionspunkt je Knie, also beidseitig) und beide Beckenpositionspunkte erfasst werden. Optional können zusätzlich die Schulterpositionspunkte mit in das Statikbild aufgenommen werden. Weitere Positionspunkte sind in das Belieben des auswertenden Fachmanns gestellt und können Lendenpositionspunkte, Brustbeinpunkt, Dornfortsatzpositionpunkt oder bestimmte zuvor festgelegte Punkte der Wirbelsäule umfassen.
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Schritt b) Feststellen der Höhendifferenz der Positionswerte von beidseitig gemessenen gegengleichen Körperpunkten.
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Der Datensatz der Positionswerte bzw. absoluten Höhenwerte kann nun unmittelbar ergänzt werden durch Werte, die mit Hilfe einer Differenzbildung aus den vorhandenen Positionswerten gebildet werden können. An erster Stelle ist hier die Beinlänge zu nennen, die aus der Differenz der jeweils gleichseitig gemessenen Fußbasispunkte und Beckenpositionspunkte ermittelt wird. Aus dieser kann wiederum die Beinlängendifferenz bestimmt werden. Dieser Schritt ist optional.
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In vergleichbarer Weise kann die Unterschenkellänge, Oberschenkellänge oder auch die Knie-Schulter-Differenz festgestellt werden. Alternativ kann jedoch auch mit den Höhenwerten über Null weitergearbeitet werden.
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Schritt c) Erfassen eines Fußdruckverteilungsbildes.
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Weiterhin wird zu jedem Datensatz ein Fußdruckverteilungsbild erfasst und dem jeweiligen Datensatz hinzugefügt. Die Fußdruckverteilung wird drucksensorisch, d. h. mit Hilfe von Drucksensoren innerhalb der Standflächen, auf denen die Füße der untersuchten Person aufstehen, und/oder fotografisch erfasst.
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Schritt d) Zusammenfassung des Datensatzes der zu einer Fußausrichtung ermittelten Daten-, Messwerte und Bilder (Körperstatikbild).
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Den gemessenen Daten wird die Stellung beider Füße zugeordnet, zu denen diese Daten gemessen wurden. Zunächst handelt es sich hierbei vorzugsweise um die Ausgangsposition, d. h. beide Fußbasispunkte auf Höhe Null; mediale Kippung und laterale Kippung ebenfalls Null. Der zu einer solchen Fußausrichtung ermittelte Satz an Daten und Messwerten kann ggf. um weitere Daten des Patienten ergänzt werden und bildet insgesamt ein Körperstatikbild.
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Schritt e) Anzeige und/oder Abspeicherung dieses Datensatzes.
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Die einzelnen Datensätze zu einer Fußausrichtung werden entweder unmittelbar angezeigt oder zunächst abgespeichert oder angezeigt und abgespeichert. Die Schritte a) bis e) werden mehrfach, also wenigstens zweifach ausgeführt. Es werden wenigstens zwei Datensätze ermittelt. Während der Ermittlung eines Datensatzes wie oben beschrieben bleibt die Stellung der Füße, die für diesen Zweck auf zwei einzeln verstellbaren Fußstandflächen stehen, gleich. Für weitere Messungen, die zu weiteren Datensätzen führen, wird die Stellung der Füße durch wenigstens eine der folgenden Maßnahmen geändert:
- i) Anheben oder Absenken eines Fußes relativ zum Anderen,
- ii) Anheben oder Absenken einer Fußspitze (mediales Kippen),
- iii) Anheben oder Absenken einer Fußkante (laterales Kippen),
wobei wenigstens eine der Maßnahmen ii) oder iii) wenigstens einmal eingesetzt wird.
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Durch stufenweises Verstellen der Standflächen in Höhe und Kippung werden ganz spezifische Fußstellungen erzeugt und deren Auswirkung auf die Körperstatik festgestellt, indem die zugehörigen Datensätze erhoben und ggf. gleich angezeigt werden.
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Zusätzlich können die auf den einzelnen Fuß wirkenden Gewichtskräfte zu den Messdaten für die jeweilige Fußstellung beider Füße hinzugenommen werden. Auch auf minimale Gewichtsdifferenz als Parameter kann optimiert werden. Dies entspricht einer mit Berücksichtigung der im Stand der Technik, bzw. schon bekannten Wägeverfahren innerhalb der Datensätze und Statikbilder.
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Die stufenweise Einstellung kann automatisch mit Schrittmotoren geschehen oder sie kann gezielt nach einer Zwischenbeurteilung durch das Bedienpersonal oder einen Therapeuten verändert werden.
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Bevorzugt ist die zunächst automatische Erhebung einer bestimmten Menge an Datensätzen, die anschließend beurteilt werden können. Auf diese Weise wird mit dem Verfahren eine Datenbasis zur Körperstatik in automatisierter Weise erhoben. Die Datensätze und Körperstatikbilder dienen dem Therapeuten zur Beurteilung festlegungstherapeutischer Maßnahmen.
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Die Erfassung der Fußdruckverteilungsbilder mit Drucksensoren erfolgt, indem eine genügende Anzahl an Drucksensoren in die plattenförmigen Standflächen für beide Füße integriert werden. Die Fußstandflächen werden abgebildet und die relative Druckverteilung beispielsweise durch Schwärzungsgrad sichtbar gemacht. Man erhält einen „Fußabdruck”, in welchem die Druckverteilungswerte auf irgendeine beliebige praktikable Weise kenntlich gemacht sind, beispielsweise wie schon erwähnt durch einen Schwärzungsgrad, durch verschiedenfarbige Darstellung oder ähnlich.
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Besonders bevorzugt ist jedoch eine fotografische Erfassung der Druckverteilung. Beim fotografischen Erstellen des Fußdruckverteilungsbildes werden fotografische Aufnahmen von unten durch Glasplatten aufgenommen, auf denen die untersuchte Person steht. Die Druckstellen sind heller als die Umgebung und schon visuell zu erkennen.
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Besonders bevorzugt ist jedoch die zusätzliche Einleitung von Querlicht, seitlich in die Fußstandfläche aus Glas.
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Hierfür wird bevorzugt grünes Licht aus Kaltlichtkathoden seitlich divergierend oder nicht als Parallellicht in zwei Glasplatten eingeleitet, die die linke und rechte Fußstandfläche bilden. Das Licht wird durch die Totalreflektion an die Glasoberflächen reflektiert und kann dadurch die Glasplatten ohne weitere Einflussnahme von außen nicht verlassen. Durch den Auftritt eines Fußes und den Kontakt mit einem nicht gasförmigen Material, nämlich leicht feuchter Haut, wird die Lichtbrechung nach außen möglich und das Licht kann die Glasplatte an den Druckstellen verlassen. Das seitlich eingeleitete Licht wird dabei ausgekoppelt. Die Stellen der Fußsohle, an denen Druck auf die Standfläche ausgeübt wird, werden lichttechnisch hervorgehoben und können durch die Glasplatte von unten beobachtet werden.
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Die Fußsohlenanalyse kann visuell durchgeführt werden, indem die Druckbilder der auf den Glasstandflächen aufstehenden Füße mit Hilfe von Spiegeln betrachtet und abfotografiert oder direkt mit Hilfe einer Videokamera aufgenommen und abgespeichert werden. Die Fußdruckbilder zeigen als solches bereits Dysbalancen an. Der Ausgleich dieser Dysbalancen erfolgt durch Änderung der Fußstellung in der oben angegebenen Weise.
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Die ermittelten Körperstatikbilder können von einem medizinisch geschulten Therapeuten beurteilt und für Diagnose und Therapie herangezogen werden.
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Das Verfahren kann jedoch auch für den automatischen Ausgleich von Dysbalancen eingesetzt werden. Hierzu werden beispielsweise Veränderungen des Körperstatikbildes durch iterative Veränderung der Fußstellung beider Füße unter Verringerung der Differenz ausgewählter Höhenwerte bewirkt, wobei die Minimierung einer bestimmten vorgegebenen Differenz angestrebt werden kann. Dies können beispielsweise die Höhenwerte der beidseitig ermittelten Beckenpositionspunkte sein, deren Differenz durch gezielte stufenweise Verstellung der Fußstellungen minimiert wird. Alternativ ist es möglich, allein oder zusätzliche andere Differenzen zu minimieren.
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Weiterhin ist es alternativ ebenfalls möglich, mit der stufenweisen Veränderung eine Vergleichmäßigung des Fußdruckverteilungsbildes zu erreichen. Auch kann eine möglichst große Vergleichmäßigung der Fußdruckverteilung über beide Füße mit der gleichzeitigen Minimierung von Höhenwertdifferenzen kombiniert werden.
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Vorzugsweise kann die Optimierung des Körperstatikbildes über die Minimierung der Differenz der Höhenwerte der beidseitig ermittelten Beckenpositionspunkte erfolgen. Hierbei wird jedoch die Fußdruckverteilung mit berücksichtigt. Dies bedeutet auch, dass auf den völligen Ausgleich einer Höhendifferenz zugunsten einer besseren Fußdruckverteilung verzichtet werden kann. In entsprechender Weise kann eine gewogene Gewichtsdifferenz zwischen den Füßen mit berücksichtigt, d. h. verringert oder minimiert werden. Die genannten Maßnahmen ermöglichen es im Allgemeinen, für den Patienten ein subjektiv besseres Statikgefühl zu erzielen.
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In besonders bevorzugter Ausführungsform kann die Veränderung des Körperstatikbildes durch iterative Veränderung der Fußstellung beider Füße unter Berücksichtigung von Kennwerten des Fußdruckverteilungsbildes erfolgen, die zuvor festgelegt werden müssen. Durch die Festlegung von Kennwerten ist es möglich, die Optimierung automatisiert durchzuführen. Als Kennwert kann beispielsweise die Summe aller für einen Fuß gemessenen Druckwerte herangezogen werden. Bei einer Dysbalance wird die Summe der Druckwerte für beide Füße unterschiedlich sein. Steht die untersuchte Person gleichmäßig auf beiden Füßen, summieren sich die punktuellen Druckwerte für beide Füße zum gleichen Wert auf.
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Es bleibt dem Fachmann überlassen, andere oder weitere Ausgleichsverfahren auszuwählen.
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Die Aufgabe der Erfindung wird weiterhin gelöst durch eine Vorrichtung zur Erfassung der individuellen Körperstatik einer Person mit zwei verstellbaren Fußpositionierungsvorrichtungen, die Mittel für die Erfassung von Fußdruckverteilungsbildern umfassen, wenigstens einer Einrichtung zum Erfassen von Körperpositionsdaten und einer Datenverarbeitungseinrichtung zum Erfassen, Anzeigen und/oder Speichern der Messdaten.
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Die Fußpositionierungsvorrichtungen besitzen je eine Fußstandfläche, die unabhängig voneinander. und einzeln in ihrer Höhe, lateraler Neigung und medialer Neigung verstellbar sind. In besonders bevorzugter Ausführungsform sind die Fußstandflächen Glasplatten.
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Die Körperpositionsdaten sind vorzugsweise Höhenpositionsdaten und werden weiter vorzugsweise von wenigstens einer höhenverstellbaren Einrichtung für die Erfassung von am Körper von zu untersuchenden Person vorhandenen oder angeordneten Markierungspunkten erfasst.
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In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Fußstandflächen durch Glastplatten gebildet, durch die die Fußabdrücke der untersuchten Person mittels Spiegeln oder einer Bildübertragung von unten betrachtet und optional vermessen werden können. Besonders bevorzugt ist es, dass die Fußabdrücke unter Zuhilfenahme von Querlicht durch die Glasplatten fotografiert werden. Das Querlicht kann vorzugsweise grünes Licht aus Kaltlichtkathoden sein. Es sollte in jedem Falle divergierendes Licht verwendet werden, das eine Totalreflektion an der Standfläche bewirkt und in Kontakt mit Luft nicht austritt.
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Generell ist demnach die Fußpositionierungsvorrichtung mit Mitteln für die Erfassung von Fußdruckverteilungsbildern ausgerüstet, und zwar insbesondere mit Drucksensoren, Glasflächen, Spiegeln, Bildübertragungsgeräten, Mitteln zur Querlichteinleitung und/oder fotografischem Gerät.
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In bevorzugter Ausführungsform umfassen die Fußpositionierungsvorrichtungen zusätzlich Waagen, d. h. je Fußpositionierungsvorrichtung wenigstens je eine Waage, zur Bestimmung der von den einzelnen Füßen aufgebrachten Gewichtskräfte als zusätzliche Messdaten für die Datensätze bzw. Körperstatikbilder.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen und einem Flussbild näher erläutert, um ein besseres Detailverständnis der Erfindung zu ermöglichen.
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Es zeigen:
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1 einen möglichen Datenflussplan für einen Verfahrensablauf;
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2 eine Veranschaulichung zu möglichen Körperpositionsdaten;
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3 die schematische Darstellung einer Einrichtung zum Erfassen von Körperpositionsdaten bzw. Höhenwerten;
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4a und 4b Fußpositionierungsvorrichtungen;
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5 eine skizzenhafte Darstellung der vorgegebenen Fußbewegungsmöglichkeiten;
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6a bis 6c verschiedene skizzierte Fußdruckverteilungsbilder, jeweils rechter und linker Fuß.
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1, zeigt einen beispielhaften Datenflussplan, der die Handhabung der bei der Untersuchung erfassten Daten erläutern soll. Das Flussbild zeigt die folgende Gliederung:
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Startpunkt
- 2
- Entscheidung Patient vorhanden
- 3
- Anweisung ja: Patientenauswahl
- 4
- Anweisung nein: neuen Patienten anlegen
- 5
- Entscheidung Daten vorhanden?
- 6
- Anweisung ja: vorhandene Messdaten laden
- 7
- Anweisung nein: Messdaten einlesen von Messkabinen
- 8
- Entscheidung aktuelle Datenverwendung
- 9
- Anweisung Messdaten speichern
- 10
- Anweisung Messdaten löschen
- 11
- Anweisung Messdaten anzeigen
- 12
- Entscheidung Auswahlanzeige
- 13
- Anweisung Patientenverwaltung anzeigen
- 14
- Anweisung Fußdruckverteilungsbild anzeigen
- 15
- Anweisung Übersicht Patientendaten anzeigen
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Die Entscheidung weitere Messungen vorzunehmen, kann mit bestimmten Werten aus dem Datenvergleich verknüpft werden. Die Ergebnisse der Messung werden vom Bedienpersonal oder dem Therapeuten beurteilt.
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2 zeigt eine Übersicht über die gemessenen Körperpositionswerte bzw. Höhenwerte, wie sie dem Bedienungspersonal in einer übersichtlichen und anschaulichen Weise dargestellt werden. Auf der linken Seite sind die Absolutwerte für die untersuchte Person zu sehen, die Körpergröße 21, Schulterposition/Schulterhöhe 22, Beckenposition/Beckenhöhe 23, Leistenposition/Leistenhöhe 24, Knieposition/Kniehöhe 25 (Füße auf Nullpunkt). Auf der rechten Seite werden die Differenzgrößen angezeigt, falls vorhanden. Die Differenz 0 bezeichnet den ausgeglichenen Zustand. Negative und positive Differenzen zeigen die Richtungen des Schiefstandes an; im Einzelnen einer; einen Schulterschiefstand 26, einen Beckenschiefstand 27, einen Leistenschiefstand 28 und einen Knieschiefstand 29. Weiterhin werden in dieser Anzeige die beidseitig gemessenen Gewichtswerte mit aufgenommen, soweit gewünscht.
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3 zeigt in schematischer Darstellung eine Einrichtung zum Erfassen der Körperpositionsdaten. Diese Einrichtung ist an eine in der Abbildung nicht gezeigte Datenverarbeitungseinrichtung angeschlossen, die die gemessenen Daten in der oben erläuterten Weise anzeigt, weiter verarbeitet und in einem Profil für den Patienten abspeichert.
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Für die Längen- und Differenzmessungen werden Absolutlängenmesssysteme verwendet. Die Messwerte werden über eine Positionsanzeige angezeigt und parallel dazu über eine serielle Schnittstelle an die Datenverarbeitungseinrichtung weitergeleitet. Die Erfassung und Lokalisierung von relevanten Messpunkten am Patienten kann durch die Unterstützung eines Laserstrahls erfolgen. Hierfür werden in der Vorbereitung des Verfahrens am Körper des Patienten kleine reflektierende Pflaster oder Magnetpflaster (je nach Detektionsverfahren) angebracht. Ein an einem Galgen 31 angeordneter höhenverstellbarer Detektor 32 bestimmt die Höhe der markierten Punkte über Null und gibt diese Daten weiter. Der Galgen 31 kann für eine vollständige Messung ungefähr halbkreisförmig um den Patienten herumgefahren werden. Die Messung liefert Höhenwerte. Sofern eine zwei- oder dreidimensionale Erfassung erfolgt, können ortsgenaue Positionsdaten erfasst werden, die eine zusätzliche Auswertung bezüglich der Seitenverschiebung bestimmter Körperpunkte möglich macht.
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Nach der Erfassung von Beinlängendifferenzen, Beckenschiefständen, Schulterhöhen, Körpergrößen, Gewichtsdaten etc. wie zu beschrieben, wird die Körperstatik mit Hilfe von motorisch verstellbaren Fußpositionierungsvorrichtungen beeinflusst und deren Auswirkung beobachtet. Die Hübe bzw. Wegstrecken werden registriert.
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Die Erfassung der Daten und die Bedienung des Messsystems erfolgt halbautomatisch. Alle patientenrelevanten Daten und Messwerte werden über die Bedienungsoberfläche der Software erfasst, verarbeitet und gespeichert. Die Archivierung der Daten ermöglicht die nachfolgende Auswertung und eine Erfolgskontrolle. In ebenfalls nicht dargestellt sind die Fußpositionierungsvorrichtungen, mit denen das Anheben und Absenken sowie das laterale und mediale Kippen der Füße ermöglicht wird.
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4 zeigt eine solche Fußpositionierungsvorrichtung 40, wobei 4a und 4b jeweils zwei unterschiedliche Extrem-Verfahrstellungen zeigen. Die Fußpositionierungsvorrichtung 40 weist als Fußstandplatte 41 eine Glasscheibe auf, die mit einer seitlich angeordneten Beleuchtungseinheit 42 mit Querlicht versorgt werden kann. Ein Motor 43 hebt und senkt die Glasplatte insgesamt. Weiterhin sind zwei hier im Detail nicht dargestellte Motoren für Anheben und Absenken in Längsrichtung und in Querrichtung vorhanden. Nicht dargestellt bzw. verdeckt ist eine fotografische Einheit zur Aufnahme von Fotografien der Fußsohlen von unten durch die Glasplatte 41.
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5 zeigt die grundsätzlichen Bewegungsmöglichkeiten, mit denen die Fußstellung beeinflusst wird. Im Einzelnen sind dies:
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Bezugszeichenliste
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- Gesamtfuß heben oder senken, ±50 mm
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- Fuß seitlich links heben oder senken, ±16 mm
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- Fuß seitlich rechts heben oder senken, ±16 mm
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- Fuß vorne heben, ±39 mm
- 55
- Fuß vorne senken, ±39 mm
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Durch die lateralen und medialen Kippbewegungen ist eine deutlich größere Flexibilität bei der Evaluierung und Anpassung der Körperstatik der untersuchten Person möglich.
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6 mit den 6a bis c zeigt schematisch verschiedene Fußsohlenbilder, wie sie mit der Fußabdruckfotografie erhalten werden. Die Fotografien der Fußsohlen unter Belastung oder Lastwechsel eröffnen zusätzliche Diagnose und Therapiemöglichkeiten. Über die Beleuchtungseinheit 42 aus wird grünes Licht aus Kaltlichtkatoden seitlich in die beiden Glasplatten 41, die die linke und rechte Fußauflage bilden, eingeleitet. Das Licht wird durch die Totalreflexion an den Glasoberflächen reflektiert und kann somit die Glasplatten nicht verlassen. Durch den Auftritt eines Fußes kann das Licht an den Druckstellen die Glasplatte verlassen. Es erfolgt dort eine Lichtauskopplung, wodurch diese Stellen heller hervorgehoben erscheinen. 6a zeigt ein fast ausgeglichenes Fußdruckverteilungsbild 60, während 6b eine einseitig belastete Fußdruckverteilung zeigt. In 6c ist zu erkennen, dass der eine Fuß hauptsächlich vorne und der andere Fuß hauptsächlich im Fersenbereich belastet wird. Durch Änderung der Fußstellung bzw. Fußausrichtung wird Einfluss auf die Druckverteilung genommen, was sich in den Fußdruckverteilungsbildern 60 widerspiegelt. Wie aus den bis zu erkennen, kann leicht eine visuelle Überprüfung durch eine Bedienungsperson oder einen Therapeuten erfolgen. Die Fußdruckverteilung sollte immer soweit wie möglich optimiert werden, wobei geringe verbleibende Schiefstände und ungleiche Gewichtsverteilungen gegebenenfalls therapeutisch in Kauf genommen werden können. Die automatisierte Erkennung der Fußdruckverteilungsbilder 60 ist ebenfalls möglich, wie dies im allgemeinen Teil bereits beschrieben wurde.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20004966 U1 [0004]
- DE 29515080 U1 [0005]
- DE 3714015 A1 [0006]