DE102010046159A1 - Spindeltrieb - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft einen Spindeltrieb umfassend ein erstes Bauteil in Form einer Gewindespindel und ein zweites Bauteil in Form einer auf der Gewindespindel geführten Mutter, wobei eines der Bauteile lagefest ist und das andere relativ zu diesem drehbar und axial bewegbar ist, sowie umfassend mehrere am lagefesten Bauteil vorgesehene Erregereinrichtungen zum Erzeugen von Magnetfeldern, die auf das bewegbare Bauteil zum Drehen desselben wirken.
- Hintergrund der Erfindung
- Derartige Spindeltriebe dienen als Stelleinrichtungen oder als Aktoren. Mit ihnen ist es möglich, über das bewegbare Bauteil hochgenaue Bewegungs- oder Stellaufgaben abzuarbeiten. Der Antrieb des beweglichen Bauteils arbeitet auf elektromagnetischem Prinzip, indem Magnetfelder, die über am lagefesten Bauteil vorgesehene Erregereinrichtungen erzeugt werden, mit dem bewegbaren Bauteil zusammenwirken. Der Spindeltrieb weist also quasi einen integrierten elektromagnetischen Antrieb vor, es handelt sich also um einen translatorischen Wälzmotor auf Spindeltriebbasis.
- Ein solcher ist beispielsweise aus
DD 245090 A1 - Nachteilig ist hierbei, dass in die Gewindespindel letztlich radiale Auslenkungen erfährt, resultierend aus der jeweiligen Anziehung an die erregten Polflächen, verbunden mit einem echten mechanischen Abwälzen an den Gewindeabschnitte aufweisenden Polflächen. Eine hochpräzise Stellbewegung lässt sich hierdurch nicht erreichen. Auch bauen die Erregersysteme radial gesehen beachtlich auf, da die Spulen radial außen liegend zu den weit nach innen gezogenen Polflächen mit den Gewindeabschnitten angeordnet sind.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, einen Spindeltrieb der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem eine exakte Führung der Mutter an der Spindel gegeben ist, bei gleichzeitiger Möglichkeit, den Spindeltrieb kleinbauend auszulegen.
- Zur Lösung dieses Problem ist bei einem Spindeltrieb der eingangsgenannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass zwischen Gewindespindel und Mutter zwei axial voneinander beabstandete Kugellager vorgesehen sind, die mit einem Ring an der Mutter angeordnet sind und mehrere in einem Käfig gehalterte Kugeln aufweisen, die auf dem Ring und in dem Gewinde der Gewindespindel laufen.
- Bei dem erfindungsgemäßen Spindeltrieb ist eine Kugelringlagerung der Mutter auf der Spindel vorgesehen. Diese wird über die beiden zwischen Gewindespindel und Mutter vorgesehenen Kugellager realisiert, die die einzigen Lagerstellen bilden, über die die Mutter und die Gewindespindel miteinander in Verbindung stehen. Beide Kugellager sind axial zueinander beabstandet, wobei die Kugellager bevorzugt an beiden Enden der Mutter angeordnet sind. Mit ihren käfiggeführten Kugeln greifen sie in die Gewindegänge der Spindel ein, so dass eine weitestgehend reibungsfreie Lagerung gegeben ist, die sicherstellt, dass tatsächlich nur eine Relativbewegung von Mutter zur Gewindespindel exakt entlang der Spindelachse möglich ist.
- Nachdem die Lagerung nur in den beiden Ebenen der Kugelringe gegeben ist, die voneinander beabstandet und bevorzugt an den Mutterenden positioniert sind, ist ersichtlich im Bereich zwischen den Kugellagern axial gesehen ein beachtlicher Bauraum gegeben, der die Integration der Erregereinrichtungen in diesem Bereich ermöglicht. Diese können folglich kleinbauend ausgeführt und an der Mutter verbaut werden. D. h., dass folglich die Erregersysteme respektive die Mutter auch entsprechend kleinbauend ausgeführt werden kann.
- An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, dass selbstverständlich auch grundsätzlich eine Integration der Erregersysteme an der Gewindespindel möglich ist, die dann jedoch im Inneren der hohlzylindrischen Spindel anzuordnen wären, während die Kugellager nach wie vor mutterseitig verbaut sind. Bei dieser Erfindungsausgestaltung wäre also dann die Gewindespindel das lagefeste Bauteil, während die Mutter das bewegliche Bauteil ist. Befinden sich wie bei der vorbeschriebenen Ausführungsform die Erregersysteme an der Mutter, so wäre die Mutter das lagefeste Bauteil und die Gewindespindel das bewegliche Bauteil.
- Insgesamt sind bei dem erfindungsgemäßen Spindeltrieb Maßnahmen vorgesehen, die eine exakte, hochgenaue und reibungs- und verschleißfreie Führung der beiden Bauteile relativ zueinander und daraus resultierend einen hochgenauen Stellbetrieb erlauben, wie der Spindeltrieb auch radial gesehen kleinbauend ausgelegt werden kann.
- In Weiterbildung der Erfindung liegen die Kugeln in einer gemeinsamen, senkrecht auf der Längsachse des Spindeltriebs stehenden Ebene, wobei die Anzahl der Kugeln der Anzahl der separaten Gänge des Gewindes des bewegbaren Bauteils entspricht. Bevorzugt sind mindestens drei Kugeln pro Kugellager vorgesehen. D. h., dass einfache Kugelringe als Kugellager verwendet werden, wobei die Ringebene orthogonal auf der Spindellängsachse steht. Jede Kugel läuft in einem separaten Gewindegang. Kommen drei äquidistant um 120° voneinander beabstandet am Käfig angeordnete Kugeln zum Einsatz, d. h., ist quasi eine 3-Punkt-Lagerung realisiert, so sind folglich drei separate Gewindegänge an der Gewindespindel vorgesehen.
- Um für eine sichere Magnetfeldkopplung zu sorgen und gleichzeitig die Möglichkeit zu bieten, hinreichende Kräfte und daraus resultierend hinreichend Drehmomente übertragen zu können sieht eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung vor, dass an beiden Bauteilen zueinander gerichtete Zahnabschnitte vorgesehen sind, die um den jeweiligen Bauteilumfang äquidistant verteilt und zum anderen Bauteil vorspringend angeordnet sind. D. h., dass spindel- und mutterseitig jeweils einander gegenüberliegend Verzahnungen ausgebildet sind, über die je nach Anordnung der Erregersysteme der Magnetfluss geführt wird.
- Die bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Spindeltriebs sieht vor, die Gewindespindel als einstückiges Bauteil auszuführen und die Erregersysteme an der Mutter zu integrieren. In diesem Fall sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass die an der Gewindespindel vorgesehene Zahnabschnitte unmittelbar an der Gewindespindel selbst ausgebildet sind, während die an der Mutter vorgesehenen Zahnabschnitte an den dort integrierten Erregersystemen ausgebildet sind. Die Erregersysteme sind Teil der Mutter, sie sind fest an bzw. in ihr integriert. Sie bestehen aus einer Ringspulenwicklung, die in einem entsprechenden Spulenhalter aus magnetisch leitfähigem Material, der jochartig ausgebildet ist, aufgenommen ist. An diesem ringförmigen Halter sind nun gemäß dieser Erfindungsausgestaltung die Zahnabschnitte ausgebildet. Grundsätzlich denkbar wäre es aber auch, die Mutter selbst entsprechend mit radial gesehen am Innenumfang liegenden Zähnen auszubilden, und die einzelnen Ringspulen unmittelbar um die Mutter unmittelbar zu wickeln.
- Eine besonders zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung sieht vor, zur Bildung der Zahnabschnitte an der Gewindespindel vorzugsweise achsparallel zur Längsachse der Gewindespindel verlaufende Nuten in die Gewindeflanken der Gewindespindel unter Bildung schraubenförmiger Reihen von Zahnköpfen einzubringen. D. h., dass die mit den mehreren einzelnen Gewindegängen versehene Gewindespindel zusätzlich mehrfach längsgenutet wird, so dass sich an den außen liegenden Seiten der Gewindeflanken die entsprechenden Zahnköpfe ausbilden. Je mehr Längsnuten eingebracht werden, umso enger ist die Zahnkopfteilung, wobei natürlich diese Teilung in entsprechender Weise an den Zahnabschnitten der Mutter ebenfalls abgebildet ist. Dies deshalb, damit definierte Überdeckungsverhältnisse der einzelnen Erregersysteme zu den in ihrem Wirkbereich liegenden Zahnabschnitten der Gewindespindel gegeben sind.
- An jedem Erregersystem selbst sind in zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung zwei über einen radial umlaufenden Spalt voneinander getrennte Reihen von Zahnabschnitten vorgesehen, wobei der Magnetfluss über die an der Gewindespindel ausgebildeten Zahnabschnitte, insbesondere die dortigen Zahnköpfe geschlossen ist. D. h., dass der ringförmige Halter respektive das Gehäuse eines jeden Erregersystems quasi als ringförmiges Joch ausgebildet ist, das an seiner Innenseite zwei Reihen separater Zahnabschnitte, die jeweils einen Polkopf bilden, aufweist. Diese beiden Polköpfe bzw. sämtliche Polkopfpaare der einzelnen Erregersysteme, von denen natürlich mutterseitig mehrere vorgesehen sind, liegen folglich den entsprechenden Zahnköpfen der Gewindespindel gegenüber, so dass sich lokal gesehen eine Vielzahl einzelner geschlossener Magnetkreise ergibt.
- Die Stirnfläche zwei benachbarter Polköpfe ist in Weiterbildung der Erfindung derart bemessen, dass sie jeweils stets die gleiche Fläche gegenüberliegender Zahnabschnitte, insbesondere Zahnköpfe übergreifen. D. h., dass zwei benachbarte Polköpfe eines Erregersystems in jeder Relativposition von Mutter zu Spindel immer dieselbe Fläche an gegenüberliegenden Zahnabschnitt- oder Zahnkopfoberseiten übergreifen, so dass folglich die Fläche, über die der vom Erregersystem kommende Magnetfluss eingekoppelt wird, dieselbe Fläche ist, über die der Magnetfluss von der Gewindespindel zum Erregersystem wieder ausgekoppelt wird. D. h., dass eine homogene Kraft- und Momentenübertragung möglich ist.
- In Weiterbildung der Erfindung sind drei umfangsmäßig versetzt angeordnete und separat ansteuerbare Erregersysteme vorgesehen, d. h., dass hierüber ein 3-Phasen-Antrieb realisiert ist. Selbstverständlich sind axial gesehen nicht nur drei einzelne Erregersysteme vorgesehen, vielmehr können an jeder Umfangsposition auch mehrere simultan anzusteuernde Erregersysteme axial versetzt angeordnet seien. Beispielsweise sind insgesamt neun Erregersysteme vorgesehen, von denen drei an einer ersten Umfangsposition, drei an einer zweiten Umfangsposition und drei an einer dritten Umfangsposition angeordnet sind, wobei die Erregersysteme jeweils einer Umfangsposition stets simultan angesteuert werden. Die unterschiedlichen Erregersysteme sind bevorzugt um jeweils 1/3 des Winkelabstands zwei umfangmäßig benachbarter Zahnabschnitte, also der Zahnköpfe zueinander versetzt angeordnet. Werden folglich die an den unterschiedlichen Umfangspositionen angeordneten Erregersysteme der Reihe nach zu- und abgeschaltet, so wird die Gewindespindel quasi mit jedem neu zugeschalteten Erregersystem von einem umfangsmäßig versetzt erzeugten neuen Magnetfeld aufgrund der Wechselwirkung zu den benachbarten spindelseitigen Zahnabschnitten angezogen, so dass es folglich zwangsläufig zu einer Drehbewegung kommt. Je kleiner der Winkelabstand zweier spindelseitig vorgesehener Zahnabschnitte und folglich auch der erregersystemseitig vorgesehenen Polköpfe ist, umso größer ist das übertragbare Drehmoment und die übertragbaren respektive wirkenden Kräfte.
- Kurze Beschreibung der Zeichnung
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
-
1 eine Prinzipdarstellung eines erfindungsgemäßen Spindeltriebs in einer vereinfachten Darstellung zur Erläuterung der Gewindespindellagerung; -
2 eine vergrößerte Teilschnittansicht durch einen erfindungsgemäßen Spindeltrieb; -
3 eine vergrößerte Darstellung eines Erregersystems und der Gewindespindel zur Darstellung der Zahnabschnitte, in einer Teilansicht; -
4 eine vergrößerte Teilansicht im Schnitt durch ein Erregersystem und die Gewindespindel. - Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
-
1 zeigt in Form eine Prinzipdarstellung einen erfindungsgemäßen Spindeltrieb1 , umfassend eine Gewindespindel2 , die aus Übersichtlichkeitsgründen hier nur als einfache Gewindespindel ohne die erfindungsgemäß vorgesehenen Zahnabschnitte gezeigt ist. Eine zu verwendende Gewindespindel ist beispielsweise in2 im Detail gezeigt. Die Gewindespindel2 weist drei separate Gewindegänge3a ,3b und3c auf, die jeweils gleiche Steigung besitzen. - Der Spindeltrieb
1 umfasst ferner eine Mutter4 , umfassend ein Gehäuse5 , das beliebiger Form sein kann. An den beiden Mutterenden6 ist jeweils ein ein Kugellager bildender Kugelring7 angeordnet, bestehend aus einem Außenring8 , der drehfest mit dem Muttergehäuse5 verbunden ist. Der Außenring8 weist eine Kugelllaufrille9 auf, in der im gezeigten Ausführungsbeispiel drei Kugeln10 , die in einem Käfig11 gehaltert sind, laufen. Die Drehebene des Kugelrings7 steht orthogonal auf der Längsachse der Gewindespindel2 . Die drei Kugeln greifen jeweils in einen der Gewindegänge3a ,3b ,3c . D. h., dass die Steigung der drei Gewindegänge3a ,3b ,3c so bemessen ist, dass jeweils exakt eine Kugel10 , die am Käfig11 um 120° zueinander beabstandet angeordnet sind, eingreift. Über diese Kugelllagerung ist folglich eine Relativdrehbarkeit der Gewindespindel2 zur Mutter4 möglich. Bei einer Drehung verschiebt sich die Gewindespindel auch axial relativ zur Mutter4 , resultierend aus den in den Gewindegängen3a ,3b ,3c laufenden Kugeln10 . Diese wälzen sowohl in den Gewindegängen3a ,3b ,3c als auch der Laufrille9 des Außenrings8 ab. - Aufgrund der Anordnung der Kugelring
7 an den Enden der Mutter4 respektive des Gehäuses6 ergibt sich folglich zwischen den beiden Kugelring12 ein radialer Ringraum, in dem bei dem erfindungsgemäßen Spindeltrieb10 mehrere parallel angeordnete Erregersysteme13 angeordnet sind, die ringförmig aufgebaut sind und die nachfolgend in den2 –4 näher beschrieben sind. Die einzelnen Erregersysteme, von denen im gezeigten Ausführungsbeispiel insgesamt sechs vorgesehen sind, dienen dazu, bei entsprechender separater Bestromung der integrierten Spulen Magnetfelder zu erzeugen, die mit der Gewindespindel2 Wechselwirken und aufgrund der konkreten Spindelausbildung mit den Zahnabschnitten und einer entsprechenden Ausbildung der Erregersysteme13 mit entsprechenden Zahnabschnitten, worauf nachfolgend noch eingegangen wird, eine die Gewindespindel2 drehende Kraft auf die Spindel ausgeübt wird, allein resultierend aus der Kopplung über die erzeugten Magnetfelder, nachdem der Magnetfluss von den Erregersystemen13 durch die Spindel zurück zu den Erregersystemen läuft. -
2 zeigt den Spindeltrieb1 aus1 , wobei hier aus Gründen der Übersichtlichkeit die beiden Kugelringe7 der Mutter hier nicht gezeigt sind, wohl aber die konkrete Ausgestaltung der Gewindespindel2 . Diese weist eine Vielzahl von parallel zur Spindellängsachse verlaufenden Längsnuten14 auf, die durch die Gewindeflanken15 , über die die einzelnen Gewindegänge3a ,3b ,3c voneinander getrennt sind, laufen. Dies führt zur Ausbildung von Zahnabschnitten16 , die als Zahnköpfe in schraubenförmigen Reihen um die Gewindespindel2 laufen. In Richtung der Längsachse gesehen liegen folglich die einzelnen Zahnabschnitte16 der hintereinander liegenden Gewindeabschnitte allesamt exakt fluchtend hintereinander. Die Anzahl der Nuten14 bestimmt die Teilung, also den Teilungswinkel. Beispielsweise wird bei einem Gewindedurchmesser von 38 mm ein Nutabstand von 8 mm vorgesehen, die Nutbreite wird beispielsweise derart gewählt, dass sich ein Teilungswinkel von 9° ergibt, so dass sich insgesamt vierzig Zahnabschnitte bezogen auf eine 360° Drehung ergeben. - In entsprechender Weise sind auch die einzelnen Erregersysteme
13 mit Zahnabschnitten versehen, was sich insbesondere aus3 und4 ergibt. Jedes Erregersystem besteht aus einer Spule17 in Ringform, die in einem Spulenhalter18 aus flussleitendem Material aufgenommen ist. Querschnittlich gesehen ist der Spulenhalter quasi C-förmig ausgeführt, d. h., er umgreift die Spule17 radial außenseitig, an den beiden Stirnseiten sowie abschnittsweise auch im Bereich der Innenseite. In diesem Bereich ist ein radial umlaufender Spalt19 vorgesehen, sowie eine Vielzahl parallel zur Längsachse verlaufender Nuten20 , so dass sich, siehe die3 und4 an der Innenseite der Erregersysteme, also der Seite, die zur Spindel2 gerichtet ist, ebenfalls eine Zahnstruktur ergibt, wobei jeweils zwei in der Längsachse fluchtend nebeneinander liegende Zahnabschnitte21 , Polköpfe bilden, vorgesehen sind. Aufgrund dieser Ausgestaltung bildet also der Spulenhalter18 quasi ein Joch, das flussführend wirkt. - Wie sich aus
3 ergibt, ist folglich auch an den Erregersystemen13 eine entsprechende Zahnstruktur ausgebildet. Die Teilung, die dort realisiert ist, entspricht exakt der Teilung der Zahnabschnitte16 der Gewindespindel2 , so dass folglich konstante, reproduzierbare Überdeckungsverhältnisse gegeben sind. - Insgesamt sind bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel sechs Erregersysteme
13 vorgesehen. Hierbei handelt es sich um insgesamt drei Paare von Erregersystemen, die jeweils separat angesteuert werden können. Beispielsweise sind hier die beiden Erregersysteme13a , die beiden Erregersysteme13b und die beiden Erregersysteme13c vorgesehen, die jeweils abwechselnd versetzt angeordnet sind. Dabei sind die jeweiligen Erregersystempaare auf unterschiedlichen Umfangspositionen relativ zur Gewindespindel2 angeordnet. Die beiden Erregersysteme13a sind auf einer ersten Umfangsposition angeordnet. Um ein Drittel des Teilungsabstands hierzu versetzt sind die beiden Erregersysteme13b angeordnet. Um ein weiteres Teilungsdrittel versetzt sind die beiden Erregersysteme13c positioniert. D. h., dass die jeweiligen Zahnabschnitte19 der jeweiligen Erregersysteme bzw. Erregersystempaare eine unterschiedliche Relativ- oder Grundposition bezüglich der Zahnabschnitte16 der Gewindespindel2 besitzen. - Im Betrieb werden nacheinander die einzelnen Erregersystempaare angesteuert, um die Spindel
2 zu drehen. Wird ein Erregersystem angesteuert, so fließt Strom durch die Spule17 , es kommt zur Erzeugung eines Magnetfelds. Der magnetische Fluss fließt über den einen Zahnabschnitt21 des jeweiligen Erregersystems in den benachbarten Zahnabschnitt16 der Gewindespindel2 , fließt zum wiederum benachbarten Zahnabschnitt16 der Gewindespindel2 und von dort in den entsprechend gegenüberliegenden Zahnabschnitt21 des erzeugenden Erregersystems13 . D. h., das Erregersystem13 und die Gewindespindel2 sind folglich über die Vielzahl der erzeugten Magnetfelder, die ja über jedes Zahnabschnittspaar21 zu den darunterliegenden Zahnabschnitten16 einkoppeln, magnetisch miteinander gekoppelt. - Liegen nun die Zahnabschnitte
21 nicht deckungsgleich über den Zahnabschnitten16 , so kommt es infolge der über die Kugelringe7 realisierten beweglichen Lagerung der Gewindespindel2 dazu, dass sich diese derart verdreht, dass die Zahnabschnitte21 und16 deckungsgleich übereinander liegen, resultierend aus dem über die Magnetfelder eingekoppelten oder angelegten Drehmoment. - Da wie bereits beschrieben die Erregersystempaare
13a ,13b und13c jeweils um ein Drittel Teilung umfangsmäßig versetzt angeordnet sind, ergeben sich hieraus, bei getakteter Bestromung der Erregersysteme13a ,13b und13c , wenn also die jeweiligen Paare in einem vorbestimmten Zeitverhältnis getaktet hintereinander bestromt werden, folglich stets umfangsmäßig versetzt liegende Magnetfelder. D. h., dass bei Bestromung der Erregersysteme13a die Spindel 2 um ein Drittel Teilungswinkel gedreht wird. Wird nun anschließend nach Abschalten dieser Erregersysteme das Erregersystem13b bestromt, so dreht die Spindel wiederum um ein Drittel Teilungswinkel. Nach Abschalten der Bestromung der Erregersysteme13b und Zuschalten der Erregersysteme13c dreht die Gewindespindel2 erneut um ein Drittel Teilungswinkel. Hieraus kann also durch getaktete Bestromung der einzelnen Erregersysteme eine beliebige Drehung der Gewindespindel2 realisiert werden. Da drei unterschiedliche Erregersysteme respektive Erregersystempaare vorgesehen sind, ist folglich ein dreipoliger Aufbau realisiert. Aufgrund der Steigung der einzelnen Gewindegänge3a ,3b ,3c und der Führung der Gewindespindel2 in der Mutter4 über die Kugelringe7 kommt es folglich bei der Spindeldrehung zu einer Axialbewegung der Spindel2 relativ zur Mutter4 , die das lagefeste Bauteil ist. D. h., dass in Anwendung des beschriebenen elektromotorischen Prinzips (Prinzip der Transversalflussmaschine) eine hochexakte, momentenstarke Spindelstellung möglich ist. - Die Gesamtfläche zweier in Längsachsrichtung nebeneinander liegender Zahnabschnitte
21 eines jeden Erregersystems13 ist dabei so bemessen, dass unabhängig von der Relativposition der Gewindespindel2 zum Erregersystem jeder Zahnabschnitt21 dieselbe Zahnfläche darunterliegender Zahnabschnitte16 der Gewindespindel2 übergreift. Diese Zahnfläche kann auch von zwei übergriffenen, über einen Gewindegang getrennter Zahnabschnitte16 gebildet sein, je nach Stellung der Gewindespindel2 . Hieraus resultiert, dass die Einkoppelfläche für das Magnetfeld an beiden Zahnübergängen stets gleich ist. Dies gilt unabhängig von der Relativposition der Gewindespindel2 zum jeweiligen Erregersystem und gilt für jedes Erregersystem. Dies ist exemplarisch in4 gezeigt. Dort übergreift ersichtlich der rechte Zahnabschnitt21 nur einen Zahnabschnitt16 der Gewindespindel2 , während der linke Zahnabschnitt21 zwei Zahnabschnitt16 der Gewindespindel2 übergreift, jedoch nur teilweise. - Die Dimensionierung des Spindeltriebs
1 kann beliebig sein. Lediglich beispielhaft kann der Gewindedurchmesser beispielsweise 38 mm betragen, der Nutabstand 8 mm bei einem Teilungswinkel von 9° und einer resultierenden Polzahl von 40. Das Spindelmaterial wie auch das Mutter- bzw. Jochmaterial kann beispielsweise 100 Cr6 sein, jedoch sind auch andere Materialien verwendbar, solange sie flussführend sind. - Wenngleich bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel zur Bildung der Zahnabschnitte
16 längsachsparallele Nuten eingebracht sind, und die Erregersysteme orthogonal zu diesen Nuten14 respektive der Längsachse stehen, ist es grundsätzlich auch denkbar, schraubenförmig gewundene Nuten14 zu bilden, und die entsprechenden Erregersysteme ebenfalls schraubenförmig im Hohlraum12 zu führen. Denn dem Antriebskonzept liegt grundlegend die Überlegung zugrunde, sowohl mutterseitig, also erregersystemsseitig, als auch spindelseitig entsprechende Zahnabschnitte auszubilden, über die die Führung des Magnetflusses und folglich die Krafteinleitung respektive Wechselwirkung erfolgt. Den Ausgestaltungen gemein ist folglich die Integration eines Reluktanzmotorprinzips respektive das Antriebsprinzip einer Transversalflussmaschine. - Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel sind lediglich zwei Kugelringe
7 vorgesehen. Es ist aber auch denkbar, zur Erhöhung der Tragfähigkeit zwei Kugelring7 parallel an den jeweiligen Enden anzuordnen. Hierdurch reduziert sich zwar etwas die axiale Hohlraumlänge, d. h., die Spindelmutter wäre gegebenenfalls axial etwas länger auszuführen, jedoch steigt die Tragfähigkeit und daraus die Belastbarkeit entsprechend. - Wenngleich das beschriebene Ausführungsbeispiel einen Spindeltrieb zeigt, bei dem die Mutter
4 das lagefeste Bauteil und die Gewindespindel2 das bewegliche, zu stellende Bauteil ist, kann grundsätzlich der Aufbau auch umgekehrt sein. In diesem Fall wäre eine Hohlspindel zu verwenden, die gleichermaßen über entsprechende Zahnabschnitte außenseitig konturiert ist, wie beispielsweise in2 gezeigt. In die Hohlspindel werden an definierten Positionen die verschiedenen Erregersysteme eingesetzt. D. h., die Felderzeugung erfolgt nunmehr spindelseitig. - Die Mutter weist wiederum die Kugelringe auf, im auch hier vorgesehenen Hohlraum befinden sich dann jedoch lediglich entsprechende innenverzahnte, der Flussführung dienende Ringe, die fest mit dem Mutterngehäuse verbunden sind und durch die der die Drehbewegung erwirkende Magnetfluss erfolgt.
- Grundsätzlich kann zusätzlich ein Positionserfassungssystem umfassend einen oder mehrere Sensoren vorgesehen sein, das die Relativposition der Mutter zur Spindel erfasst und mit der Steuerungseinrichtung kommuniziert, die in Abhängigkeit der Positionserfassungsinformationen die Ansteuerung der Spulen und damit die Magnetfelderzeugung steuert. Aus der Positionsinformation kann abgeleitet werden, welche Ansteuerung vorzunehmen ist, um die Zielposition zu erreichen. Auch können Zwischenpositionen durch synchrone Ansteuerung mehrere Spulengruppen eingenommen werden. Ferner kann auf etwaige Schrittfehler oder Positionierungsfehler steuerungsseitig reagiert werden, so dass man sich im Betrieb der maximalen Start-Stopp-Frequenz nähern kann.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Spindeltrieb
- 2
- Gewindespindel
- 3a
- Gewindegang
- 3b
- Gewindegang
- 3c
- Gewindegang
- 4
- Mutter
- 5
- Gehäuse
- 6
- Mutterende
- 7
- Kugelring
- 8
- Außenring
- 9
- Kugellaufrille
- 10
- Kugel
- 11
- Käfig
- 12
- Kugelring
- 13
- Erregersystem
- 13a
- Erregersystem
- 13b
- Erregersystem
- 13c
- Erregersystem
- 14
- Längsnut
- 15
- Gewindeflanke
- 16
- Zahnabschnitt
- 17
- Spule
- 18
- Spulenhalter
- 19
- Spalt
- 20
- Nut
- 21
- Zahnabschnitt
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- DD 245090 A1 [0003]
Claims (11)
- Spindeltrieb umfassend eine erstes Bauteil in Form einer Gewindespindel und ein zweites Bauteil in Form einer auf der Gewindespindel geführten Mutter, wobei eines der Bauteile lagefest ist und das andere relativ zu diesem drehbar und axial bewegbar ist, sowie umfassend mehrere am lagefesten Bauteil vorgesehene Erregereinrichtungen zum Erzeugen von Magnetfeldern, die auf das bewegbare Bauteil zum Drehen desselben wirken, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Gewindespindel (
2 ) und Mutter (4 ) zwei axial voneinander beabstandete Kugellager (7 ) vorgesehen sind, die mit einem Ring (8 ) an der Mutter (4 ) angeordnet sind und mehrere in einem Käfig (9 ) gehalterte Kugeln (10 ) aufweisen, die auf dem Ring (8 ) und in dem Gewinde (13a ,13b ,13c ) der Gewindespindel (2 ) laufen. - Spindeltrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kugeln (
10 ) in einer gemeinsamen Ebene, die senkrecht auf der Längsachse des Spindeltriebs (1 ) steht, liegen, wobei die Anzahl der Kugeln (10 ) der Anzahl an separaten Gängen (13a ,13b ,13c ) des Gewindes der Gewindespindel (2 ) entspricht. - Spindeltrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens drei Kugeln (
10 ) pro Kugellager (7 ) vorgesehen sind. - Spindeltrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kugellager (
7 ) an den beiden Enden (6 ) der Mutter (4 ) angeordnet sind. - Spindeltrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an beiden Bauteilen zueinander gerichtete Zahnabschnitte (
16 ,21 ) vorgesehen sind, die um den jeweiligen Bauteilumfang äquidistant verteilt und zum anderen Bauteil vorspringend angeordnet sind. - Spindeltrieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die an der Gewindespindel (
2 ) vorgesehenen Zahnabschnitte (16 ) unmittelbar an der Gewindespindel (2 ) selbst ausgebildet sind, während die an der Mutter (4 ) vorgesehenen Zahnabschnitte (21 ) an den dort integrierten Erregersystemen (13 ,13a ,13b ,13c ) ausgebildet sind. - Spindeltrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung der spindelseitigen Zahnabschnitte (
16 ) vorzugsweise achsparallel verlaufend Nuten (14 ) in die Gewindeflanken (15 ) der Gewindespindel (2 ) unter Bildung schraubenförmiger Reihen von Zahnköpfen eingebracht sind. - Spindeltrieb nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass an jedem Erregersystem (
13 ,13a ,13b ,13c ) zwei über einen radial umlaufenden Spalt (19 ) voneinander getrennte Reihen von Zahnabschnitten (21 ), Polköpfe bildend, vorgesehen sind, wobei der Magnetfluss über die an der Gewindespindel (2 ) ausgebildeten Zahnabschnitte (16 ), insbesondere die Zahnköpfe geschlossen ist. - Spindeltrieb nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnfläche zweier benachbarter Polköpfe (
21 ) derart bemessen ist, dass sie jeweils stets die gleiche Fläche gegenüberliegender Zahnabschnitte (16 ), insbesondere Zahnköpfe übergreifen. - Spindeltrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass drei umfangsmäßig versetzt angeordnete und separat ansteuerbare Erregersysteme (
13a ,13b ,13c ) oder Erregersystemgruppen vorgesehen sind. - Spindeltrieb nach Anspruch 10 und einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die unterschiedlichen Erregersysteme (
13a ,13b ,13c ) um jeweils 1/3 des Winkelabstands zweier umfangsmäßig benachbarter Zahnabschnitte (16 ), insbesondere Zahnköpfe zueinander versetzt sind.
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---|---|---|---|
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE201010046159 DE102010046159A1 (de) | 2010-09-21 | 2010-09-21 | Spindeltrieb |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102010046159A1 true DE102010046159A1 (de) | 2012-03-22 |
Family
ID=45768982
Family Applications (1)
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DE201010046159 Withdrawn DE102010046159A1 (de) | 2010-09-21 | 2010-09-21 | Spindeltrieb |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
RU2694933C1 (ru) * | 2018-06-14 | 2019-07-18 | Публичное акционерное общество "Авиационная холдинговая компания "Сухой" | Электромеханическая система |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DD245090A1 (de) | 1985-12-23 | 1987-04-22 | Zeiss Jena Veb Carl | Translatorischer waelzmotor |
-
2010
- 2010-09-21 DE DE201010046159 patent/DE102010046159A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DD245090A1 (de) | 1985-12-23 | 1987-04-22 | Zeiss Jena Veb Carl | Translatorischer waelzmotor |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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RU2694933C1 (ru) * | 2018-06-14 | 2019-07-18 | Публичное акционерное общество "Авиационная холдинговая компания "Сухой" | Электромеханическая система |
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