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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mehrstufengetriebe in Planetenbauweise gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Mehrstufengetriebe in Planetenbauweise umfassen nach dem Stand der Technik Planetenradsätze, die mittels Reibungs- bzw. Schaltelementen, wie etwa Kupplungen und Bremsen geschaltet werden und üblicherweise mit einem einer Schlupfwirkung unterliegenden und wahlweise mit einer Überbrückungskupplung versehenen Anfahrelement, wie etwa einem hydrodynamischen Drehmomentwandler oder einer Strömungskupplung verbunden sind. Derartige Mehrstufengetriebe sind im Stand der Technik insbesondere für die Anwendung als Kraftfahrzeuggetriebe bereits vielfach beschrieben. Beispielsweise beschäftigt sich die Dissertation an der Fakultät für Maschinenbau der Technischen Universität Chemnitz mit dem Titel „Systematische Synthese und Bewertung von mehrgängigen Planetengetrieben" von Gerhard Gumpoltsberger aus dem Jahr 2007 mit solchen Mehrstufengetrieben.
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Derartige Getriebe sollen eine ausreichende Anzahl von Gangstufen und eine für die jeweilige Anwendung gut geeignete Übersetzung mit hohen Gesamtspreizung und günstigen Stufensprüngen aufweisen. Außerdem sollen diese Getriebe einen geringen Bauaufwand, insbesondere eine geringe Anzahl an Schaltelementen erfordern und bei sequentieller Schaltweise Doppelschaltungen vermeiden, so dass bei Schaltungen in definierten Ganggruppen jeweils nur ein Schaltelement gewechselt wird.
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Für andere Anwendungen sind derartige Vorteile ebenfalls wünschenswert, wobei je nach Anwendungsfall, bestimmte Aspekte eine besonders hohe Priorität haben. So sind Anwendungen bekannt, bei denen das Gewicht und die Baugröße einen entscheidenden Faktor darstellen. Beispielsweise wird im Antriebsstrang von Großvolumen-Hochdruckpumpen bei so genannten „Frac Pumps”, die zur Ausbeutung von unterirdischen Energieträgern in einem Fracturing-Verfahren verwendet werden, hoher Wert auf ein geringes Gewicht und eine geringe Baugröße eines entsprechenden Getriebes zwischen dem Antriebsmotor und der Pumpe gelegt, weil derartige Pumpen möglichst einfach transportierbar sein sollen. Gleichzeitig müssen solche Getriebe einen benötigten Drehzahlbereich mit möglichst geringen Stufensprüngen zwischen den einzelnen Gängen abdecken, um einen gewünschten Drehmomentenverlauf möglichst lückenlos realisieren zu können, damit an der Pumpe jeder gewünschte Volumenstrom innerhalb des vorgegebenen Volumenstrombereiches eingestellt werden kann. Dabei müssen von dem Getriebe Drehmomente von über zehntausend Newtonmetern übertragen werden.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Mehrstufengetriebe in Planetenbauweise mit einer hohen Anzahl an Gangstufen, einer hohen Gesamtspreizung und günstigen Stufensprüngen zu schaffen, welches ein möglichst geringes Gesamtgewicht und möglichst kompakte Abmessungen bei möglichst geringem Herstellungsaufwand aufweist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Mehrstufengetriebe gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Die abhängigen Ansprüche beinhalten bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
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Das erfindungsgemäße Mehrstufengetriebe umfasst ein Gehäuse, eine Antriebswelle, eine Abtriebswelle, vier Planetenradsätze die jeweils ein erstes, zweites und ein drittes Element aufweisen, mindestens acht drehbare Wellen sechs Schaltelemente, bestehend aus drei Kupplungen und drei Bremsen, wobei das selektive Eingreifen der Kupplungen und Bremsen verschiedene Übersetzungsverhältnisse zwischen Antriebswelle und Abtriebswelle bewirkt, sodass bis zu neun Vorwärtsgänge realisierbar sind. Dabei bildet die Antriebswelle die erste Welle und ist ständig mit dem dritten Element des ersten Planetenradsatzes verbunden. Das erste Element des ersten Planetenradsatzes bildet die fünfte Welle und ist über die dritte Bremse mit dem Gehäuse verbindbar. Das zweite Element des ersten Planetenradsatzes ist über die sechste Welle ständig mit dem zweiten Element des zweiten Planetenradsatzes verbunden. Das erste Element des zweiten Planetenradsatzes bildet die vierte Welle und ist über die zweite Bremse mit dem Gehäuse verbindbar. Das dritte Element des zweiten Planetenradsatzes bildet die dritte Welle und ist über die erste Bremse mit dem Gehäuse verbindbar. Das dritte Element des zweiten Planetenradsatzes ist über die dritte Welle ständig mit dem dritten Element des vierten Planetenradsatzes verbunden. Das erste Element des vierten Planetenradsatzes bildet die siebte Welle und ist über die erste Kupplung mit der Antriebswelle verbindbar. Das zweite Element des vierten Planetenradsatzes bildet die zweite Welle und ist ständig mit der Abtriebswelle verbunden. Dabei sind in jeder Gangstufe genau drei der sechs Schaltelemente drehmomentführend.
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Drehmomentführend bedeutet, dass das betreffende zumindest soweit geschlossen ist, dass ein Drehmoment über dieses Schaltelement übertragbar ist. Dies umfasst eine ganz geschlossene Bremse oder Kupplung ebenso, wie eine teilweise geschlossene, schleifende Bremse oder Kupplung.
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Durch den erfindungsgemäßen Aufbau des Mehrstufengetriebes ergibt sich insbesondere für Großvolumen-Hochdruckpumpen vorteilhafte Übersetzungen und eine hohe Gesamtspreizung, wodurch ein breiter Übersetzungsbereich abgedeckt werden kann, wodurch wiederum ein großer Drehzahlbereich an der Pumpe realisierbar ist. Des Weiteren ist mit einer geringen Anzahl an Schaltelementen der Bauaufwand klein und das Gewicht des Mehrstufengetriebes, sowie die Herstellungskosten sind gering.
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Darüber hinaus ergibt sich bei dem erfindungsgemäßen Mehrstufengetriebe ein guter Wirkungsgrad infolge geringer Schlepp- und Verzahnungsverlusten.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass in den Schaltelementen und in den Planetenradsätzen geringe Drehmomente vorliegen, wodurch der Verschleiß bei dem Mehrstufengetriebe in vorteilhafter Weise reduziert wird und ein entsprechend geringe Dimensionierung der Bauteile ermöglicht wird. Damit reduziert sich auch der gesamte Bauraumbedarf für das Mehrstufengetriebe und den Antriebsstrang. Darüber hinaus weist das erfindungsgemäße Getriebe niedrige Absolut- und Relativdrehzahlen an den Wellen, den Schaltelementen und den Elementen der Planetenradsätze auf.
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Das erfindungsgemäße Getriebe ist so konstruiert, dass eine Anpassbarkeit an unterschiedliche Rahmenbedingungen insbesondere in räumlicher Hinsicht vorhanden ist. So ist es beispielsweise möglich, neben der bevorzugten koaxialen Anordnung der Antriebswelle zu der Abtriebswelle, bei der die Antriebswelle und die Abtriebswelle auf gegenüberliegenden Seiten des Getriebegehäuses angeordnet sind, auch beide Wellen auf der gleichen Seite des Getriebegehäuses vorzusehen.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind mehrere Konstellationen im Bezug auf die Ausgestaltung der einzelnen Planetenradsätze möglich.
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Bevorzugt ist zumindest einer der Planetenradsätze als Minus-Planetenradsatz in Einzelplanetenbauweise ausgeführt, wobei mehrere Planetenräder auf dem jeweiligen Steg drehbar angeordnet sind und jedes Planetenrad ständig mit dem Sonnenrad und mit dem Hohlrad des dazugehörigen Planetenradsatzes im Eingriff steht. In diesem Fall ist das erste Element zumindest bei einem der vier Planetenradsätze das Sonnenrad, das zweite Element ist zumindest bei demselben Planetenradsatz der Steg und das dritte Element ist zumindest bei demselben Planetenradsatz das Hohlrad.
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Eine besonders bevorzugte Ausführung sieht vor, dass alle vier Planetenradsätze als Minus-Planetenradsätze ausgebildet sind. Dabei ist bei allen vier Planetenradsätzen jeweils das erste Element das Sonnenrad, das zweite Element der Steg und das dritte Element das Hohlrad des jeweiligen Planetenradsatzes, wobei jedes Planetenrad auf dem jeweiligen Steg drehbar angeordnet ist und ständig mit dem Sonnenrad und mit dem Hohlrad des dazugehörigen Planetenradsatzes im Eingriff steht.
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Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführung können jedoch auch einer oder mehrere der vier Planetenradsätze als Plus-Planetenradsatz ausgeführt sein, soweit die gegenseitige Bindbarkeit zwischen den jeweils einander zugeordneten Elementen der Planetenradsätze möglich ist. Dabei ist das erste Element zumindest bei einem der vier Planetenradsätze das Sonnenrad, das zweite Element ist das Hohlrad und das dritte Element ist der Steg desselben Planetenradsatzes. Wobei der Steg bei einem Plus-Planetenradsatz ein gekoppelter Steg ist, auf dem innere und äußere Planetenräder rotierbar angeordnet sind.
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Ein Plus-Planetenradsatz ist durch miteinander kämmende innere und äußere Planetenräder gekennzeichnet, wobei die inneren Planetenräder auch mit dem Sonnenrad des Plus-Planetenradsatzes kämmen, und wobei die äußeren Planetenräder auch mit dem Hohlrad dieses Plus-Planetenradsatzes kämmen. Beim der Umwandlung eines Minus-Planetenradsatzes in einen. Plus-Planetenradsatz wird gleichzeitig die Steg- und Hohlradanbindung getauscht und der Betrag der Standübersetzung wird um 1 erhöht, wodurch die anderen Bedingungen im Gesamtgetriebe erhalten bleiben.
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Eine weitere bevorzugte Ausführung sieht vor, dass das zweite Element des ersten Planetenradsatzes ständig mit dem zweiten Element des dritten Planetenradsatzes verbunden ist. In der Ausführungsform mit ausschließlich Minus-Planetenradsätzen bedeutet dies, dass der Steg des ersten Planetenradsatzes ständig mit dem Steg des dritten Planetenradsatzes verbunden ist. Da das zweite Element bzw. der Steg des ersten Planetenradsatzes gemäß übergeordnetem Hauptanspruch auch mit dem zweiten Element bzw. dem Steg des zweiten Planetenradsatzes ständig verbunden ist, sind gemäß dieser bevorzugten Ausführung die Stege des ersten, zweiten und des dritten Planetenradsatzes ständig miteinander verbunden.
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Noch eine weitere bevorzugte Ausführung sieht vor, dass das dritte Element des dritten Planetenradsatzes ständig mit der Abtriebswelle verbunden ist. In der Ausführung mit Minus-Radsätzen ist also das Hohlrad des dritten Planetenradsatzes ständig mit dem Steg des vierten Planetenradsatzes verbunden und bildet die zweite Welle, die gleichzeitig auch die Abtriebswelle bildet.
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Vorzugsweise ist das erste Element des dritten Planetenradsatzes über die siebte Welle ständig mit dem ersten Element des vierten Planetenradsatzes verbunden.
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Die dritte Kupplung ist vorzugsweise im Kraftfluss entweder zwischen der zweiten und achten Welle oder zwischen der sechsten und achten Welle oder zwischen der siebten und achten Welle angeordnet.
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Ein anderer Aspekt der Erfindung betrifft die räumliche Anordnung der vier Planetenradsätze. Bevorzugt sind der erste, zweite, dritte und vierte Planetenradsatz in axialer Richtung in der letztgenannten Reihenfolge in dem Gehäuse des Mehrstufengetriebes angeordnet. Die Anordnung der Planetenradsätze kann jedoch auch variiert werden, wobei sämtliche Anbindungen zwischen den Elementen der einzelnen Planetenradsätze und die Höhe der Standübersetzung bestehen bleiben.
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Die räumliche Anordnung der Schaltelemente der erfindungsgemäßen Mehrstufengetriebe innerhalb deren Getriebegehäuse ist im Prinzip nur durch die Abmessungen und die äußere Formgebung des Getriebegehäuses begrenzt.
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So kann beispielsweise gemäß einer günstigen Variante hinsichtlich der Schaltelement-Anordnung vorgesehen sein, dass die erste und die zweite Kupplung räumlich gesehen in einem Bereich axial vor dem ersten Planetenradsatzes angeordnet sind, also antriebsseitig des ersten Planetenradsatzes. Die erste, zweite und dritte Bremse können räumlich gesehen beispielsweise in einem Bereich axial zwischen dem ersten und zweiten Planetenradsatz angeordnet sein. Die dritte Kupplung kann in einem Bereich axial zwischen dem dritten und vierten Planetenradsatz angeordnet sein. Die zweite und die dritte Bremse können vorzugsweise im gleichen axialen Bereich angeordnet und radial ineinander geschachtelt angeordnet sein, sodass die zweite Bremse radial innerhalb der dritten Bremse angeordnet ist. Auf diese Weise wird weiterer Bauraum, insbesondere in axialer Richtung eingespart.
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In Verbindung mit der vorgeschlagenen räumlichen Anordnung der vier Planetenradsätze koaxial nebeneinander in der Reihenfolge ”erster, zweiter, dritter, vierter Planetenradsatz” und der vorgeschlagenen räumlichen Anordnung der Schaltelemente innerhalb des Getriebegehäuses wird vorgeschlagen, dass zwei der vier Planetenradsätze zentrisch durchgriffen werden von genau zwei Wellen, dass einer der Planetenradsätze von nur einer Welle zentrisch durchgriffen wird, und dass einer der Planetenradsätze von keiner Welle zentrisch durchgriffen wird. Zentrisch durchgriffen bedeutet, dass eine drehmomentführende Welle zentrisch durch einen der Planetenradsätze hindurchgeführt ist und Drehmoment von einem Element vor dem Planetenradsatz zu einem hinter demselben Planetenradsatz angeordneten Element weiterleitet. Dies kann entweder eine nicht mit dem durchgriffenen Planetenradsatz in Verbindung stehende Welle sein, die durch die hohle Sonnenradwelle des durchgriffenen. Planetenradsatzes hindurchgeführt ist oder die Sonnenradwelle des durchgriffenen Planetenradsatzes selber, über die ein weiteres, hinter dem durchgriffenen Planetenradsatz angeordnetes Element antreibbar ist.
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Dementsprechend ist die konstruktive Ausbildung der Druck- und Schmiermittelzufuhr zu den Servoeinrichtungen der einzelnen Schaltelemente so ausgeführt, dass in Bereichen von koaxial angeordneten Wellen die Schmiermittelzufuhr über Schmierkanäle erfolgt, die von einer zentrisch angeordneten Welle durch eine dazu koaxial angeordnete Hohlwelle zu dem jeweiligen Schaltelement geführt sind oder die von einem gehäusefesten Teil durch eine Hohlwelle zu einer zentrisch angeordneten Welle und von dort weiter zu dem jeweiligen Schaltelement geführt sind.
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Bei dem erfindungsgemäßen Mehrstufengetriebe ist es möglich, zum Anfahren des Antriebsstranges wahlweise einen hydrodynamischen Wandler, eine externen Anfahrkupplung, sonstige geeignete externe Anfahrelemente oder eine zusätzliche elektrische Maschine vorzusehen. Bevorzugt wird der Anfahrvorgang aber mit einem im Getriebe integrierten Anfahrelement realisiert. Als ein derartiges getriebeinternes Anfahrelement eignet sich die dritte Bremse besonders gut, da diese vorzugsweise in den Gangstufen 1 bis 7 drehmomentführend ist. Auch die erste Bremse kann als Anfahrelement genutzt werden, da die erste Bremse in den Gängen 1 bis 3 drehmomentführend ist. Ist ein Anfahren des Antriebsstranges mittels eines getriebeinternen Schaltelementes vorgesehen, so ist die Antriebswelle des Getriebes ständig verdrehfest oder drehelastisch mit der Kurbelwelle eines Antriebs-Motors verbunden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführung im Bezug auf die Schaltzustände der Schaltelemente ist vorgesehen, dass die erste Bremse in den geschalteten Gangstufen 1 bis 3 drehmomentführend ist, dass die zweite Bremse in den geschalteten Gangstufen 6 bis 9 drehmomentführend ist, dass die dritte Bremse in den geschalteten Gangstufen 1 bis 7 drehmomentführend ist, dass die erste Kupplung in den geschalteten Gangstufen 2, 4, 7, 8 und 9 drehmomentführend ist, dass die zweite Kupplung in den geschalteten Gangstufen 1, 5 und 8 drehmomentführend ist, und dass die dritte Kupplung in den geschalteten Gangstufen 3 bis 6 und 9 drehmomentführend ist.
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Eine weitere bevorzugte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass bei einem Wechsel von einem Gang in den nächstfolgend höheren oder niedrigeren Gang jeweils nur eines der zuvor geschlossenen Schaltelemente geöffnet und nur eines der zuvor geöffneten Schaltelemente geschlossen wird. Auf diese Weise können schaltungsqualitätskritische Gruppenschaltungen, bei denen mehrere Schaltelemente gleichzeitig geschaltet werden müssen, vermieden werden und damit die Schaltungssteuerung vereinfacht werden.
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Die eingesetzten Schaltelemente können als lastschaltende Kupplungen oder Bremsen ausgebildet sein. Insbesondere können kraftschlüssige Kupplungen oder Bremsen, wie z. B. Lamellenkupplungen, Bandbremsen und/oder Konuskupplungen, verwendet werden. Des Weiteren können als Schaltelemente auch formschlüssige Bremsen und/oder Kupplungen, wie z. B. Synchronisierungen oder Klauenkupplungen eingesetzt werden.
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Ein weiterer Vorteil des hier vorgestellten Mehrstufengetriebes besteht darin, dass an jeder Welle eine zusätzliche Antriebsmaschine, beispielsweise eine elektrische Maschine anbringbar ist. Es ist zudem möglich, an jeder geeigneten Stelle des Mehrstufengetriebes zusätzliche Freiläufe vorzusehen, beispielsweise zwischen einer Welle und dem Gehäuse oder um zwei Wellen gegebenenfalls zu verbinden.
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Für alle zuvor dargestellten bzw. beschriebenen Ausführungsbeispiele für ein erfindungsgemäßes Mehrstufengetriebe gilt zudem folgendes: Gemäß der Erfindung können sich auch bei gleichem Getriebeschema, je nach Standgetriebeübersetzung der einzelnen Planetensätze, unterschiedliche Gangsprünge ergeben, so dass eine anwendungsspezifische Variation ermöglicht wird.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der in den 1 bis 8 dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Gleiche bzw. vergleichbare Bauteile sind dabei auch mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen ersten Ausführungsbeispiels für ein Mehrstufengetriebe;
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2 ein beispielhaftes Schaltschema und beispielhafte Gangübersetzungen für ein Mehrstufengetriebe gemäß 1, 3, 4 und 5;
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3 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen zweiten Ausführungsbeispiels für ein Mehrstufengetriebe;
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4 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen dritten Ausführungsbeispiels für ein Mehrstufengetriebe;
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5 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen vierten Ausführungsbeispiels für ein Mehrstufengetriebe;
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6 eine Schnittdarstellung eines Mehrstufengetriebes gemäß des ersten Ausführungsbeispiels.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Getriebeschemas als ein erstes erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel für ein Mehrstufengetriebe. Das Getriebe umfasst eine Antriebswelle AN und eine Abtriebswelle AB, sowie vier Planetenradsätze RS1, RS2, RS3, RS4 und sechs Schaltelemente in Form von drei Bremsen B1, B2, B3 und drei Kupplungen K1, K2, K3, die alle in einem Gehäuse 9 des Getriebes angeordnet sind. Die vier Planetenradsätze RS1, RS2, RS3, RS4 sind in diesem Ausführungsbeispiel in axialer Richtung in der Reihenfolge ”RS1, RS2, RS3, RS4” koaxial hintereinander angeordnet.
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Jeder der vier Planetenradsätze RS1, RS2, RS3, RS4 ist jeweils als einfacher Minus-Planetenradsatz in Einfachplanetenbauweise ausgebildet. Ein Minus-Planetenradsatz weist bekanntlich Planetenräder auf, die gleichzeitig mit Sonnen- und Hohlrad dieses Planetensatzes kämmen. In der schematischen Darstellung der 1 ist zu jedem der vier Planetenradsätze RS1, RS2, RS3, RS4 ein Planetenrad PL1, PL2, PL3 bzw. PL4 dargestellt.
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Das Hohlrad des ersten Planetenradsatzes RS1 ist mit H3 bezeichnet, das Sonnenrad mit SO1, die Planetenräder mit PL1 und der Steg, an denen die genannten Planetenräder PL1 rotierbar gelagert sind, mit ST1. Korrespondierend zu dieser Nomenklatur ist das Hohlrad des zweiten Planetenradsatzes RS2 mit H2 bezeichnet, das Sonnenrad mit SO2, die Planetenräder mit PL2 und der Steg, an denen die genannten Planetenräder PL2 rotierbar gelagert sind, mit ST2.
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Das Hohlrad des dritten Planetenradsatzes RS ist mit H3 bezeichnet, das Sonnenrad mit SO3, die Planetenräder mit P13 und der Steg, an denen die genannten Planetenräder PL3 rotierbar gelagert sind, mit ST3. Korrespondierend dazu ist das Hohlrad des vierten Planetenradsatzes RS4 mit H4 bezeichnet, das Sonnenrad mit SO4, die Planetenräder mit PL4 und der Steg, an denen die genannten Planetenräder PL4 rotierbar gelagert sind, mit ST4.
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Wie in dieser 1 weiterhin ersichtlich, sind die Schaltelemente B1, B2 und B3 als Bremsen ausgebildet, die im dargestellten Ausführungsbeispiel alle als reibschlüssig schaltbare Lamellenbremsen ausgeführt sind, die aber selbstverständlich in einer anderen Ausgestaltung auch als reibschlüssig schaltbare Bandbremse oder beispielsweise auch als formschlüssig schaltbare Klauen- oder Konusbremse ausgeführt sein können. Die Schaltelemente K1, K2 und K3 sind als Kupplungen ausgebildet, die im dargestellten Ausführungsbeispiel alle als reibschlüssig schaltbare Lamellenkupplungen ausgeführt sind, die aber selbstverständlich in einer anderen Ausgestaltung beispielsweise auch als formschlüssig schaltbare Klauen- oder Konuskupplung ausgeführt sein können. Mit diesen sechs Schaltelementen B1 bis B3 und K1 bis K3 ist ein selektives Schalten von bis zu neun Gängen realisierbar, was später noch näher erläutert wird. Das erfindungsgemäße Mehrstufengetriebe weist insgesamt acht drehbare Wellen auf, die mit 1 bis 8 bezeichnet sind.
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Hinsichtlich der kinematischen Kopplung der einzelnen Elemente der vier Planetenradsätze RS1, RS2, RS3, RS4 untereinander und zur Antriebs- und Abtriebswelle AN, AB ist bei der erfindungsgemäßen Ausführung des Mehrstufengetriebes nach 1 folgendes vorgesehen: Das Hohlrad H1 des ersten Planetenradsatzes RS1 und die Antriebswelle AN sind als erste Welle 1 ständig miteinander verbunden. Der Steg ST1 des ersten Planetenradsatzes RS1 ist in diesem Ausführungsbeispiel als sechste Welle 6 ständig mit dem Steg ST2 des zweiten Planetenradsatzes RS2 und mit dem Steg ST3 des dritten Planetenradsatzes RS3 verbunden. Das Sonnenrad SO1 des ersten Planetenradsatzes RS1 ist als fünfte Welle 5 ständig mit der dritten Bremse B3 verbunden, über welche das Sonnenrad SO1 gegenüber dem Gehäuse 9 festgebremst werden kann.
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Das Hohlrad H2 des zweiten Planetenradsatzes RS2 ist als dritte Welle 3 ständig mit dem Hohlrad H4 des vierten Planetenradsatzes RS4 verbunden. Der Steg ST2 ist als sechste Welle 6 ständig mit dem Steg ST1 des ersten Planetenradsatzes RS1 und mit dem Steg ST3 des dritten Planetenradsatzes RS3 verbunden. Das Sonnenrad SO2 des zweiten Planetenradsatzes ist als vierte Welle 4 ständig mit der zweiten Bremse B2 verbunden, über welche das Sonnenrad SO2 gegenüber dem Gehäuse 9 festgebremst werden kann.
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Das Hohlrad H3 des dritten Planetenradsatzes RS3 ist als zweite Welle 2 ständig mit dem Steg ST4 des vierten Planetenradsatzes RS4 verbunden und die zweite Welle 2 bildet gleichzeitig die Abtriebswelle AB. Das Sonnenrad SO3 des dritten Planetenradsatzes RS3 ist über die dritte Kupplung K3 mit dem Sonnenrad SO4 des vierten Planetenradsatzes RS4 verbindbar. Das Sonnenrad SO3 des dritten Planetenradsatzes RS3 und die dritte Kupplung K3 sind durch die achte Welle 8 miteinander verbunden und die Welle zwischen der dritten Kupplung K3 und dem Sonnenrad SO4 des vierten Planetenradsatzes RS4 ist die siebte Welle 7.
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Hinsichtlich der kinematischen Kopplung der sechs Schaltelemente B1, B2, B3 und K1, K2, K3 an die beschriebenen Wellen 1 bis 8 des Getriebes ist bei dem Mehrstufengetriebe gemäß der ersten erfindungsgemäßen Lösung folgendes vorgesehen: Die Bremse B1 ist im Kraftfluss zwischen der dritten Welle 3 und dem Gehäuse 9 des Getriebes angeordnet und setzt im geschalteten bzw. geschlossenen Zustand die miteinander verbundenen Hohlräder H2 und H4 des zweiten und vierten Planetenradsatzes RS2, RS4 fest. Die Bremse B2 ist im Kraftfluss zwischen der vierten Welle 4 und dem Gehäuse 9 des Getriebes angeordnet und setzt im geschalteten bzw. geschlossenen Zustand das Sonnenrad SO2 des zweiten Planetenradsatzes RS2 fest. Die Bremse B3 ist im Kraftfluss zwischen der fünften Welle 5 und dem Gehäuse 9 des Getriebes angeordnet und setzt im geschalteten bzw. geschlossenen Zustand das Sonnenrad SO1 des ersten Planetenradsatzes RS1 fest.
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Die Kupplung K1 ist im Kraftfluss zwischen der ersten Welle 1, also der Antriebswelle AN, und der siebten Welle 7 angeordnet und verbindet im geschalteten bzw. geschlossenen Zustand die Antriebswelle AN mit dem Sonnenrad SO4 des vierten Planetenradsatzes RS4. Die Kupplung K2 ist im Kraftfluss zwischen der siebten Welle 7 und der sechsten Welle 6 angeordnet und verbindet im geschalteten bzw. geschlossenen Zustand die Stege ST1, ST2 und ST3 des ersten, zweiten und dritten Planetenradsatzes RS1, RS2 und RS3 mit dem Sonnenrad SO4 des vierten Planetenradsatzes RS4. Die Kupplung K3 ist im Kraftfluss zwischen der siebten Welle 7 und der achten Welle 8 angeordnet und verbindet im geschalteten bzw. geschlossenen Zustand das Sonnenrad SO3 des dritten Planetenradsatzes RS3 mit dem Sonnenrad SO4 des vierten Planetenradsatzes RS4.
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In dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der erste Planetenradsatz RS1 der antriebsnahe Radsatz des Getriebes und der vierte Planetenradsatz RS4 der abtriebsnahe Radsatz des Getriebes, wobei Antriebswelle AN und Abtriebswelle AB beispielhaft koaxial zueinander angeordnet sind.
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Im Prinzip kann die räumliche Anordnung der Schaltelemente des in 1 dargestellten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Mehrstufengetriebes innerhalb des Getriebes beliebig sein und wird nur durch die Abmessungen und die äußere Formgebung des Getriebegehäuses 9 begrenzt.
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In dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden Bremsen B2 und B3 räumlich gesehen im Bereich axial zwischen dem antriebsnahen ersten Planetenradsatz RS1 und dem diesem benachbarten zweiten Planetenradsatz RS2 angeordnet, dabei axial nebeneinander, wobei die kinematische Anbindung der beiden Bremsen B2 und B3 an den ersten bzw. zweiten Planetenradsatz RS1 bzw. RS2 bedingt, dass die Bremse B3 näher an dem zweiten Planetenradsatz RS2 angeordnet ist als die Bremse B3, bzw. dass die Bremse B3 näher an dem ersten Planetenradsatz RS1 angeordnet ist als die Bremse B2. Ein Innenlamellenträger an der Bremse B2 bildet einen Abschnitt der vierten Welle 4 des Getriebes und ist mit dem Sonnenrad SO2 des zweiten Planetenradsatzes RS2 verdrehfest verbunden. Ein Innenlamellenträger an der Bremse B3 bildet einen Abschnitt der fünften Welle 5 des Getriebes und ist mit dem Sonnenrad SO1 des ersten Planetenradsatzes RS1 verdrehfest verbunden.
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Räumlich gesehen ist die Bremse B1 zumindest teilweise in einem Bereich radial außerhalb des zweiten Planetenradsatzes RS2 angeordnet. Ein Innenlamellenträger der Bremse B1 bildet einen Abschnitt der dritten Welle 3 des Getriebes und ist mit den Hohlrädern H2 und H4 des dritten und des vierten Planetenradsatzes RS3 und RS4 verdrehfest verbunden.
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Wie aus 1 weiterhin ersichtlich, sind die erste und die zweite Kupplung K1 und K2 räumlich gesehen in einem Bereich axial antriebsseitig, also vor dem ersten Planetenradsatz RS1 angeordnet. Die dritte Kupplung K3 ist räumlich gesehen axial zwischen dem dritten und dem vierten Planetenradsatz RS3 und RS4 angeordnet. Die zur Betätigung der jeweiligen Lamellenpakete der Kupplungen notwendigen Servoeinrichtung sind in 1 zur Vereinfachung nicht dargestellt.
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Für den Fachmann ist leicht ersichtlich, dass die räumliche Anordnung der Kupplungen und Bremsen innerhalb des Getriebegehäuses 9 vergleichsweise einfach gegenüber den in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel modifizierbar ist. Bei Bedarf wird der Fachmann diese beispielhafte räumliche Anordnung der drei Kupplungen K1, K2 und K3 auch modifizieren, ohne die Bauteilstruktur des in 1 dargestellten Getriebes im Wesentlichen zu verändern. So kann in einer von 1 abweichenden Ausgestaltung beispielsweise vorgesehen sein, dass das Lamellenpaket der ersten Kupplung K1 räumlich gesehen in einem Bereich radial komplett über dem Lamellenpaket der Kupplungen K2 angeordnet ist und dieses vollständig übergreift.
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Ein Außenlamellenträger der ersten Kupplung K1 bildet einen Abschnitt der ersten Welle 1 des Getriebes und ist einerseits mit der Antriebswelle AN und andererseits auf seiner dem ersten. Planetenradsatz RS1 zugewandten Seite mit dem Hohlrad H1 des ersten Planetenradsatzes RS1 verdrehfest verbunden. Ein Innenlamellenträger der ersten Kupplung K1 bildet einen Abschnitt der siebten Welle 7 des Getriebes und ist mit dem Sonnenrad SO4 des vierten Planetenradsatzes RS4 verdrehfest verbunden. Eine zur Betätigung des Lamellenpaketes der Kupplung K1 notwendige Servoeinrichtung kann beispielsweise an dem genannten Innenlamellenträger der ersten Kupplung K1 axial verschiebbar gelagert sein und rotiert dann ständig mit der Drehzahl der siebten Welle 7. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die Servoeinrichtung der ersten Kupplung K1 innerhalb des durch den Außenlamellenträger der ersten Kupplung K1 gebildeten Zylinderraums angeordnet ist, dass die Servoeinrichtung der ersten Kupplung K1 an diesem Außenlamellenträger der ersten Kupplung K1 axial verschiebbar gelagert ist und dann ständig mit der Drehzahl der ersten Welle 1 rotiert. Zum Ausgleich der rotatorischen Drucks ihres rotierenden Druckraums kann jede der Servoeinrichtungen der Kupplungen K1, K2 und K3 in bekannter Weise einen dynamischen Druckausgleich aufweisen.
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Ein Außenlamellenträger der zweiten Kupplung K2 bildet einen Abschnitt der siebten Welle 7 des Getriebes und ist einerseits mit dem Innenlamellenträger der ersten Kupplung K1 und andererseits mit dem Sonnenrad SO4 des vierten Planetenradsatzes RS4 verdrehfest verbunden. Ein Innenlamellenträger der zweiten Kupplung K2 bildet einen Abschnitt der sechsten Welle 6 des Getriebes und ist mit den Stegen ST1, ST2 und ST3 des ersten, zweiten und dritten Planetenradsatzes RS1, RS2 und RS3 verdrehfest verbunden. Eine zur Betätigung des Lamellenpaketes der zweiten Kupplung K2 notwendige Servoeinrichtung kann beispielsweise an dem genannten Innenlamellenträger der zweiten Kupplung K2 axial verschiebbar gelagert sein und rotiert dann ständig mit der Drehzahl der sechsten Welle 6. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die Servoeinrichtung der zweiten Kupplung K2 innerhalb des durch den Außenlamellenträger der zweiten Kupplung K2 gebildeten Zylinderraums angeordnet ist, dass die Servoeinrichtung der zweiten Kupplung K2 an diesem Außenlamellenträger der zweiten Kupplung K2 axial verschiebbar gelagert ist und dann ständig mit der Drehzahl der siebten Welle 7 rotiert.
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Ein Außenlamellenträger der dritten Kupplung K3 bildet einen Abschnitt der achten Welle 8 des Getriebes und ist mit dem Sonnenrad SO3 des dritten Planetenradsatzes RS3 verdrehfest verbunden. Ein Innenlamellenträger der dritten Kupplung K3 bildet einen Abschnitt der siebten Welle 7 des Getriebes und ist mit dem Hohlrad H4 des vierten Planetenradsatzes RS4 verdrehfest verbunden. Eine zur Betätigung des Lamellenpaketes der dritten Kupplung K3 notwendige Servoeinrichtung kann beispielsweise an dem genannten Innenlamellenträger der dritten Kupplung K3 axial verschiebbar gelagert sein und rotiert dann ständig mit der Drehzahl der siebten Welle 7. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die Servoeinrichtung der dritten Kupplung. K3 innerhalb des durch den Außenlamellenträger der dritten Kupplung K3 gebildeten Zylinderraums angeordnet ist, dass die Servoeinrichtung der dritten Kupplung K3 an diesem Außenlamellenträger der dritten Kupplung K3 axial verschiebbar gelagert ist und dann ständig mit der Drehzahl der achten Welle 8 rotiert.
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2 zeigt nun eine beispielhafte Schaltmatrix, wie sie für das erfindungsgemäße Mehrstufengetriebe gemäß 1, 3, 4 und 5 vorgesehen sein kann. In jedem Gang sind drei Schaltelemente geschlossen und drei Schaltelemente offen. Neben der Schaltlogik können der Schaltmatrix auch beispielhafte Werte für die jeweiligen Übersetzungen i der einzelnen Gangstufen und die daraus zu bestimmenden Stufensprünge φ entnommen werden.
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Des Weiteren kann der Schaltmatrix entnommen werden, dass bei sequentieller Schaltweise Doppelschaltungen bzw. Gruppenschaltungen vermieden werden, da zwei in der Schaltlogik benachbarte Gangstufen zwei Schaltelemente gemeinsam benutzen.
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Im Prinzip sind die Höhen der Standübersetzungen der einzelnen Planetenradsätze und damit die Höhe der Getriebeübersetzungen, frei wählbar. Die in 2 angegebenen Übersetzungen i ergeben sich aus folgenden (typischen) Standgetriebeübersetzungen der vier Planetensätze:
- • RS1: minus 2,655 wenn als Minus-Planetenradsatz ausgeführt,
- • RS2: minus 2,718 wenn als Minus-Planetenradsatz ausgeführt,
- • RS3: minus 1,943 wenn als Minus-Planetenradsatz ausgeführt und
- • RS4: minus 1,664 wenn als Minus-Planetenradsatz ausgeführt
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Die Anordnung der Planetenradsätze kann variiert werden. So zeigt 3 eine Anordnung des in 1 gezeigten Mehrstufengetriebes bei der im Vergleich zum Getriebe aus der 1 lediglich der erste Planetenradsatz RS1 in der räumlichen Anordnung mit dem zweiten Planetenradsatz RS2 vertauscht ist. Sämtliche Anbindungen zwischen den Elementen der Planetenradsätzen, den Schaltelementen, den Wellen und dem Gehäuse bleiben jedoch bestehen wie in 1. Auch die Höhe der Standübersetzungen der einzelnen Planetenradsätze und damit die Höhe der Getriebeübersetzung ist bei dem Getriebe nach 1 gleich, wie bei dem Getriebe nach 3. Somit kann die Schaltmatrix aus der 2 auch für das Mehrstufengetriebe gemäß 3 verwendet werden. Mit der vertauschten räumlichen Anordnung des ersten und des zweiten Planetenradsatzes RS1 und RS2 hat sich auch die räumliche Anordnung der ersten, zweiten und dritten Kupplung K1, K2 und K3 geändert. Bei dem Getriebe nach 3 sind alle drei Kupplungen K1, K2 und K3 in axialer Richtung zwischen dem ersten und dem dritten Planetenradsatz RS1 bzw. RS3 angeordnet.
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Auch die 4 zeigt schematisch ein Mehrstufengetriebe gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung, welches ähnlich aufgebaut ist wie das Getriebe in 1. Im Vergleich zum Mehrstufengetriebe aus 1 wurde die dritte Kupplung K3 in eine starre Verbindung umgewandelt, wodurch das Sonnenrad SO3 des dritten Planetenradsatzes RS3 als Teil der siebten Welle 7 ständig mit dem Sonnenrad SO4 des vierten Planetenradsatzes RS4 verbunden ist. Zusätzlich wurde anstelle der starren Verbindung der zweiten Welle 2 zwischen dem Hohlrad H3 des dritten Planetenradsatzes RS3 und dem Steg ST4 des vierten Planetenradsatzes RS4 eine neue dritte Kupplung K3 eingesetzt, sodass das Hohlrad H3 des dritten Planetenradsatzes RS3 nun Teil einer achten Welle 8 ist und über die dritte Kupplung K3 mit dem Steg ST4 des vierten Planetenradsatzes RS4 verbindbar ist, der zusammen mit der Abtriebswelle AB die zweite Welle 2 bildet. Sämtliche weitere Anbindungen zwischen den Elementen der Planetenradsätzen, den Schaltelementen, den Wellen und dem Gehäuse bleiben jedoch bestehen wie in 1. Auch die Höhe der Standübersetzungen der einzelnen Planetenradsätze und damit die Höhe der Getriebeübersetzung ist bei dem Getriebe nach 4 gleich, wie bei dem Getriebe nach 1. Somit trifft die Schaltmatrix aus der 2 auch für das Mehrstufengetriebe gemäß 4 zu.
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Die 5 zeigt ein Mehrstufengetriebe gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung, welches ebenfalls ähnlich aufgebaut ist wie das Getriebe in 1. Im Vergleich zum Mehrstufengetriebe aus 1 wurde die dritte Kupplung K3 in eine starre Verbindung umgewandelt, wodurch das Sonnenrad SO3 des dritten Planetenradsatzes RS3 als Teil der siebten Welle 7 ständig mit dem Sonnenrad SO4 des vierten Planetenradsatzes RS4 verbunden ist. Zusätzlich wurde anstelle der starren Verbindung der sechsten Welle 6 zwischen dem Steg ST3 des dritten Planetenradsatzes RS3 und den Stegen ST1 und ST2 des ersten und zweiten Planetenradsatzes RS1 und RS2 eine neue dritte Kupplung K3 eingesetzt, sodass der Steg ST3 des dritten Planetenradsatzes RS3 nun Teil einer achten Welle 8 ist und über die dritte Kupplung K3 mit den Stegen ST1 und ST2 des ersten und zweiten Planetenradsatzes RS1 und RS2 verbindbar ist. Die Stege ST1 und ST2 des ersten und zweiten Planetenradsatzes RS1 und RS2 bleiben Teil der sechsten Welle 6. Sämtliche weitere Anbindungen zwischen den Elementen der Planetenradsätzen, den Schaltelementen, den Wellen und dem Gehäuse bleiben jedoch bestehen wie in 1. Auch die Höhe der Standübersetzungen der einzelnen Planetenradsätze und damit die Höhe der Getriebeübersetzung ist bei dem Getriebe nach 1 gleich, wie bei dem Getriebe nach 5. Somit trifft die Schaltmatrix aus der 2 auch für das Mehrstufengetriebe gemäß 5 zu.
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Die 6 zeigt schließlich eine konstruktive Ausführung eines erfindungsgemäßen Mehrstufengetriebes, die im Wesentlichen dem in 1 schematisch dargestellten Getriebe entspricht. So sind auch hier gleiche bzw. vergleichbare Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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In dem Getriebegehäuse 9 sind alle wesentlichen Teile des Mehrstufengetriebes angeordnet. Antriebsseitig ist eine einteilig mit dem Getriebegehäuse gefertigte Kupplungsglocke in der Zeichnung weg geschnitten worden. Im axial mittleren Bereich des Getriebegehäuses 9 ist ein in radialer Richtung nach innen gerichteter Bremsträger 10 angeordnet, der Teil des Getriebegehäuses 10 ist und auf dem Außenlamellen der ersten, zweiten und dritten Bremse B1, B2 und B3 angeordnet sind.
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Die Planetenradsätze RS1, RS2, RS3 und RS4 sind in dieser Reihenfolge in axialer Richtung nacheinander in dem Getriebegehäuse 9 angeordnet. Der Übersichtlichkeit halber sind die einzelnen Elemente der vier Planetenradsätze RS1, RS2, RS3 und RS4 Hohlrad H4, Steg ST4, Planetenrad PL4 und Sonnenrad SO4 nur bei dem abtriebsseitig angeordneten vierten Planetenradsatz RS4 bezeichnet.
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Antriebsseitig ist die Antriebswelle AN als Hohlwelle dargestellt. In der Wand der als Hohlwelle ausgebildeten Antriebswelle AN ist ein Druckmittelkanal 11 ausgebildet, der der Druckmittelzufuhr zur Betätigung der Kupplungen K1 und K2 dient. Durch den Druckmittelkanal 11 und durch weitere Druckmittelkanäle in der Welle 7 wird das Druckmittel den Servoeinrichtungen zum Betätigen der ersten und der zweiten Kupplung K1 und K2 geführt. Weitere Druckmittelkanäle für den Zweck der Betätigung der Bremsen und Kupplungen sind im Gehäuse und in den Wellen des Mehrstufengetriebes vorgesehen und in der 8 erkennbar, jedoch nicht einzeln bezeichnet.
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Eine erste Welle 1 ist insgesamt topfförmig ausgebildet und verbindet die Antriebswelle AN starr mit dem Hohlrad H1 des ersten Planetenradsatzes RS1. An der ersten Welle 1 sind des Weiteren Außenlamellen der ersten Kupplung K1 angeordnet. Diese Außenlamellen stehen in lösbarem Eingriff mit den Innenlamellen der ersten Kupplung K1, welche wiederum auf einem radial nach außen ragenden Lamellenträger 12 der Welle 7 angeordnet sind. Auf dem Lamellenträger 12 der Welle 7 sind außerdem die Innenlamellen der zweiten Kupplung K2 angeordnet, welche mit den Außenlamellen der zweiten Kupplung K2 in lösbarem Eingriff stehen. Die Außenlamellen der zweiten Kupplung K2 sind über die sechste Welle 6 drehfest mit den Stegen ST1, ST2 und ST3 des ersten, zweiten und dritten Planetenradsatzes RS1, RS2 und RS3 verbunden. Die erste und die zweite Kupplung K1 und K2 weisen den gleichen Durchmesser auf und sind axial benachbart zueinander auf dem Kupplungsträger 12 der siebten Welle 7 angeordnet. Dies trägt zu einer erhöhten Verwendbarkeit von Gleichteilen und damit zu günstigen Herstellkosten des Mehrstufengetriebes bei.
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Das Sonnenrad SO1 des ersten Planetenradsatzes RS1 ist starr mit der fünften Welle 5 verbunden. Die fünfte Welle 5 und damit das Sonnenrad SO1 des ersten Planetenradsatzes RS1 ist über die dritte Bremse B3 an dem Bremsträger 10 des Getriebegehäuses 9 festsetzbar. Das Sonnenrad SO2 des zweiten Planetenradsatzes RS2 ist starr mit der vierten Welle 4 verbunden. Die vierte Welle 4 ist über die zweite Bremse B2 ebenfalls an dem Bremsträger 10 des Getriebegehäuses 9 festsetzbar.
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Die dritte Welle 3 verbindet das Hohlrad H2 des zweiten Planetenradsatzes RS2 starr mit dem Hohlrad H4 des vierten Planetenradsatzes RS4. Außerdem ist die dritte Welle 3 und damit die beiden Hohlräder H2 und H2 über die erste Bremse B1 an dem Bremsträger 10 des Getriebegehäuses 9 festsetzbar. Die erste und die dritte Bremse B1 und B3 weisen den gleichen Durchmesser auf und sind axial benachbart zueinander auf dem gehäusefesten Bremsträger 10 angeordnet. Der gleiche Durchmesser der Bremsen B1 und B3 trägt ebenfalls zu einer erhöhten Verwendbarkeit von Gleichteilen und damit zu günstigen Herstellkosten des Mehrstufengetriebes bei.
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Das Sonnenrad SO3 des dritten Planetenradsatzes RS3 bildet die achte Welle 8 und ist über die dritte Kupplung K3 mit dem Sonnenrad SO4 des vierten Planetenradsatzes RS4 verbindbar. Die dritte Kupplung K3 ist räumlich in axialer Richtung zwischen dem dritten und dem vierten Planetenradsatz RS3 und RS4 angeordnet.
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Das Hohlrad H3 des dritten Planetenradsatzes RS3 ist Teil der zweiten Welle 2 und ist starr mit dem Steg ST4 des vierten Planetenradsatzes RS4 verbunden. Diese zweite Welle 2 bildet gleichzeitig die Abtriebswelle AB, zu der in der 6 abtriebsseitig ein angeschraubter Abtriebsflansch 13 dargestellt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erste Welle
- 2
- zweite Welle
- 3
- dritte Welle
- 4
- vierte Welle
- 5
- fünfte Welle
- 6
- sechste Welle
- 7
- siebte Welle
- 8
- achte Welle
- 9
- Getriebegehäuse
- 10
- Bremsträger
- 11
- Druckmittelkanal
- 12
- Kupplungsträger
- 13
- Abtriebsflansch
- AN
- Antriebswelle
- AB
- Abtriebswelle
- B1
- erste Bremse
- B2
- zweite Bremse
- B3
- dritte Bremse
- K1
- erste Kupplung
- K2
- zweite Kupplung
- K3
- dritte Kupplung
- RS1
- erster Planetenradsatz
- RS2
- zweiter Planetenradsatz
- RS3
- dritter Planetenradsatz
- RS4
- vierter Planetenradsatz
- SO1
- Sonnenrad des ersten Planetenradsatzes
- SO2
- Sonnenrad des zweiten Planetenradsatzes
- SO3
- Sonnenrad des dritten Planetenradsatzes
- SO4
- Sonnenrad des vierten Planetenradsatzes
- ST1
- Steg des ersten Planetenradsatzes
- ST2
- Steg des zweiten Planetenradsatzes
- ST3
- Steg des dritten Planetenradsatzes
- ST4
- Steg des vierten Planetenradsatzes
- H1
- Hohlrad des ersten Planetenradsatzes
- H2
- Hohlrad des zweiten Planetenradsatzes
- H3
- Hohlrad des dritten Planetenradsatzes
- H4
- Hohlrad des vierten Planetenradsatzes
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- „Systematische Synthese und Bewertung von mehrgängigen Planetengetrieben” von Gerhard Gumpoltsberger aus dem Jahr 2007 [0002]