DE102010036163B4 - Hydrodynamischer Drehmomentwandler - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen hydrodynamischen Drehmomentwandler mit den Merkmalen gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
- Derartige hydrodynamische Drehmomentwandler sind allgemein bekannt. Diese können in Antriebssträngen von Kraftfahrzeugen und hier vorzugsweise zwischen einer Antriebsseite und einer Abtriebsseite angeordnet sein. Innerhalb des Drehmomentwandlers ist ein Pumpenrad mit der Antriebsseite verbunden und hydrodynamisch mit einem von dem Pumpenrad antreibbaren Turbinenrad gekoppelt. Des Weiteren kann eine Überbrückungskupplung vorgesehen sein, die in bestimmten Betriebszuständen des Drehmomentwandlers die Kraftübertragung zwischen der Antriebsseite und der Abtriebsseite im Wesentlichen unter Umgehung der hydrodynamischen Kraftübertragung bewirkt. Die Ausgangsseite der Überbrückungskupplung kann mit dem Dämpfereingangsteil eines Drehschwingungsdämpfers verbunden sein, wobei der Drehschwingungsdämpfer einen zwischen dem Dämpfereingangsteil und einem mit der Abtriebsseite verbundenen Dämpferausgangsteil wirksam angeordneten Dämpferenergiespeicher umfasst. Erfolgt die Kraftübertragung über die Überbrückungskupplung, so können damit eventuell einhergehende Drehschwingungen zwischen Antriebsseite und Abtriebsseite durch den Drehschwingungsdämpfer vermindert werden.
- Es ist bekannt, dass das Turbinenrad mit der Abtriebsseite drehfest verbunden oder mit dem Dämpfereingangsteil, wie in
DE 195 14 411 A1 gezeigt, drehfest verbindbar sein kann. Letzteres hat den Vorteil, dass die Masse des Turbinenrads in das Dämpfungssystem, bestehend aus den Dämpferenergiespeichern und den Massen des Drehschwingungsdämpfers sowie damit verbundener weiterer Massen mit einbezogen werden kann und sich dadurch unter gewissen Umständen eine bessere Drehschwingungsdämpfung erzielen lässt. - Bezüglich weiteren Standes der Technik wird auf die
DE 10 2008 057 648 A1 verwiesen. - Aufgabe der Erfindung ist es, das Dämpfungsverhalten des hydrodynamischen Drehmomentwandlers zu verbessern.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen hydrodynamischen Drehmomentwandler mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst.
- Entsprechend wird ein hydrodynamischer Drehmomentwandler mit einem von einem Pumpenrad antreibbaren Turbinenrad und mit einem Drehschwingungsdämpfer mit wenigstens einem zwischen einem mit einer Antriebsseite verbindbaren Dämpfereingangsteil und einem mit einer Abtriebsseite drehfest verbundenen Dämpferausgangsteil wirksam angeordneten Dämpferenergiespeicher vorgeschlagen, wobei das Dämpferausgangsteil entgegen der Wirkung eines Turbinenenergiespeichers gegenüber dem Turbinenrad verdrehbar ist. Mit verdrehbar ist eine eventuelle Verdrehung um eine gemeinsame Drehachse des hydrodynamischen Drehmomentwandlers gemeint. Durch die elastische Ankopplung des Turbinenrads an dem Dämpferausgangsteil über die Wirkung des Turbinenenergiespeichers vorzugsweise parallel zu den Dämpferenergiespeichern des Drehschwingungsdämpfers kann eine bessere Schwingungsdämpfung und damit ein besseres Dämpfungsverhalten des hydrodynamischen Drehmomentwandlers erreicht werden. Der Turbinenenergiespeicher kann aus wenigstens einem Energiespeicherelement wie einer Feder, Bogenfeder oder Druckfeder gebildet sein.
- In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Verdrehung von Turbinenrad gegenüber dem Dämpferausgangsteil begrenzbar, insbesondere durch Anschläge begrenzbar. Dadurch kann die Verdrehung des Dämpferausgangsteils gegenüber dem Turbinenrad derart begrenzt werden, dass eine maximale Auslenkung des Turbinenenergiespeichers unterschritten bleibt.
- In einer weiteren Ausführungsform ist der Turbinenenergiespeicher mit dem Turbinenrad über ein Adapterteil koppelbar. Koppelbar bedeutet, dass eine kraftwirksame Verbindung bestehen kann. Das Adapterteil kann beispielsweise als Dämpferflansch oder als Dämpferseitenteil ausgeführt sein. Auch ist es zweckmäßig, wenn das Dämpferausgangsteil als Dämpferscheibenteil, insbesondere als Dämpferflansch oder als Dämpferseitenteil ausgeführt ist.
- In einer weiteren Ausführungsform weist der Drehschwingungsdämpfer wenigstens zwei Dämpferenergiespeicher auf. Vorteilhafterweise sind die Dämpferenergiespeicher parallel oder seriell wirksam verschaltet. Die Dämpferenergiespeicher können Druckfedern oder Bogenfedern umfassen, die jeweils radial auf gleichem Abstand oder radial versetzt zueinander angebracht sein.
- In einer zweckmäßigen Ausführung der Erfindung ist der Turbinenenergiespeicher radial außerhalb des Dämpferenergiespeichers angeordnet. Auch kann der Turbinenenergiespeicher radial innerhalb des Dämpferenergiespeichers oder radial auf gleicher Höhe wie der Dämpferenergiespeichers angeordnet sein. Denkbar ist auch, dass der Turbinenenergiespeicher axial versetzt oder axial bündig zu dem Dämpferenergiespeicher angeordnet ist. Beispielsweise kann der Turbinenenergiespeicher radial zwischen zwei auf unterschiedlichem Radius angeordneten Dämpferenergiespeichern angebracht sein.
- Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Abbildungen, sowie deren Beschreibungsteile, bei deren Darstellung zugunsten der Übersichtlichkeit auf eine maßstabsgetreue Wiedergabe verzichtet wurde. Es zeigen im Einzelnen:
-
1 : Eine schematisch vereinfachte Prinzipdarstellung eines erfindungsgemäßen hydrodynamischen Drehmomentwandlers. -
2 : Eine Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Drehmomentwandlers in einer weiteren Ausführungsform. - In
1 ist eine schematisch vereinfachte Prinzipdarstellung eines erfindungsgemäßen hydrodynamischen Drehmomentwandlers10 gezeigt. Der hydrodynamische Drehmomentwandler10 ist zwischen einer Antriebsseite12 und einer Abtriebsseite14 angeordnet, wobei die Krafteinleitung auf die Antriebsseite12 von einer Brennkraftmaschine16 bewirkt wird. Der hydrodynamische Drehmomentwandler10 umfasst zwei Kraftübertragungspfade, die gleichzeitig oder jeweils im Wesentlichen separat wirksam sind. Der eine Kraftübertragungspfad ist durch eine Überbrückungskupplung18 teilweise oder vollständig zuschaltbar, je nachdem welchen Zustand die Überbrückungskupplung18 , beispielsweise ob geschlossen oder schlupfend, aufweist. Die Ausgangsseite20 der Überbrückungskupplung18 ist mit einem Dämpfereingangsteil22 eines Drehschwingungsdämpfers24 drehfest verbunden. Der Drehschwingungsdämpfer24 ist beispielsweise als Reihendämpfer ausgeführt, bei dem zwischen dem Dämpfereingangsteil22 und dem Dämpferausgangsteil26 zwei wirksam angeordnete Dämpferenergiespeicher28 und ein Dämpferzwischenteil30 angeordnet sind. Die beiden Dämpferenergiespeicher28 wirken dabei zwischen der Ausgangsseite20 und der Abtriebsseite14 seriell. - In dem anderen Kraftübertragungspfad ist ein mit der Antriebsseite
12 verbundenes Pumpenrad32 hydrodynamisch wirksam über ein Leitrad34 mit einem Turbinenrad36 koppelbar. An dem Turbinenrad36 ist ein Turbinenenergiespeicher38 derart angebracht, dass das Turbinenrad36 entgegen der Wirkung eines Turbinenenergiespeichers38 gegenüber dem Dämpferausgangsteil26 verdrehbar ist. -
2 zeigt eine Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Drehmomentwandlers10 in einer weiteren Ausführungsform. Die Ausgangsseite20 , beispielsweise ein Lamellenträger, Innenlamellenträger oder Außenlamellenträger einer Überbrückungskupplung18 ist über ein Verbindungselement40 wie einen Abstandshalter oder eine Niet mit einem ein Dämpfereingangsteil22 bildenden Dämpferscheibenteil, beispielsweise einem Dämpferseitenteil42 eines Drehschwingungsdämpfers24 drehfest verbunden. Der Drehschwingungsdämpfer24 ist als Reihendämpfer ausgebildet, bei dem wirksam zwischen dem Dämpfereingangsteil22 und einem Dämpferausgangsteil26 zwei Dämpferenergiespeicher28 , beispielsweise Federn über ein als Zwischenflansch44 ausgestaltetes Dämpferzwischenteil30 seriell verschaltet und auf gleichem radialen Abstand zu der Drehachse100 angeordnet sind. Die beiden Dämpferseitenteile42 und der Zwischenflansch44 weisen dazu jeweils Aussparungen auf, in denen die Dämpferenergiespeicher28 angeordnet sind. Der Zwischenflansch44 ist schwimmend aufgehängt und mit der Antriebsseite12 und der Abtriebsseite14 jeweils über die beiden Dämpferenergiespeicher28 gekoppelt. - An dem Dämpferseitenteil
42 ist axial beabstandet ein weiteres Dämpferseitenteil42 angeordnet, beispielsweise um den Dämpferenergiespeicher28 bei einer Verdrehung des Dämpferseitenteils42 gegen die Wirkung des Dämpferenergiespeichers28 gleichmäßig beaufschlagen zu können. Das Dämpferausgangsteil26 ist als Dämpferflansch46 ausgebildet und mit einer Dämpfernabe48 drehfest verbunden, beispielsweise verschweißt oder vernietet. Die Dämpfernabe48 bildet die Abtriebsseite14 und kann mit einer Getriebeeingangswelle eines Getriebes beispielsweise über eine Verzahnung50 drehfest verbunden werden. - Der Dämpferflansch
46 ist radial verlängert, so dass dieser radial über die Dämpferenergiespeicher28 und das Verbindungselement40 innerhalb des Wandlergehäuses52 überragt. Der Dämpferflansch46 ist über einen Turbinenenergiespeicher38 wirksam, insbesondere drehwirksam mit einem Adapterteil54 koppelbar. Das Adapterteil54 ist über ein Verbindungselement56 wie einen Abstandsbolzen oder eine Niet an einem Seitenteil58 derart befestigt, dass eine gleichmäßige Beaufschlagung des Turbinenenergiespeichers38 bewirkt werden kann. Der Turbinenenergiespeicher38 kann beispielsweise Bogenfedern oder Druckfedern umfassen. Das Adapterteil54 ist über ein Verbindungselement60 mit einem Turbinenrad36 drehfest verbunden, kann an diesem aber auch über eine andere form- oder kraftschlüssigen Verbindung befestigt sein. In der hier gezeigten Ausführung ist das Adapterteil54 mit dem Turbinenrad36 radial innen befestigt, kann aber auch auf beliebigem radialen Abstand innerhalb des Wandlergehäuses52 mit diesem verbunden sein. Auch ist es denkbar, dass das Adapterteil54 integraler Bestandteil des Turbinenrads36 ist. - Durch die Anbindung des Turbinenrads
36 über den Turbinenenergiespeicher38 an das Dämpferausgangsteil26 entsteht zusammen mit dem Drehschwingungsdämpfer24 ein Schwingungssystem, bestehend aus dem Dämpferenergiespeicher28 und dem Turbinenenergiespeicher38 und den jeweils mit diesen miteinander drehelastisch drehwirksam gekoppelten Massen. - Unter anderem bewirkt eine von dem Turbinenrad
36 über das Adapterteil54 kommende Krafteinleitung eine Beaufschlagung des Turbinenenergiespeichers38 . Soll die begrenzte Auslenkung des Turbinenenergiespeichers38 nicht überschritten werden, so kann eine Auslenkungsbegrenzung des Adapterteils54 gegenüber dem Dämpferflansch46 vorgesehen sein, beispielsweise indem die Verbindungselemente56 einen definiert begrenzten Bewegungsspielraum gegenüber dem Dämpferflansch46 aufweisen und beispielsweise vor Erreichen der maximalen gewünschten Auslenkung des Turbinenenergiespeichers38 an in dem Zwischenflansch44 umfangsseitig angebrachte Anschläge anstoßen. - Bezugszeichenliste
-
- 10
- Hydrodynamischer Drehmomentwandler
- 12
- Antriebsseite
- 14
- Abtriebsseite
- 16
- Brennkraftmaschine
- 18
- Überbrückungskupplung
- 20
- Ausgangsseite
- 22
- Dämpfereingangsteil
- 24
- Drehschwingungsdämpfer
- 26
- Dämpferausgangsteil
- 28
- Dämpferenergiespeicher
- 30
- Dämpferzwischenteil
- 32
- Pumpenrad
- 34
- Leitrad
- 36
- Turbinenrad
- 38
- Turbinenenergiespeicher
- 40
- Verbindungselement
- 42
- Dämpferseitenteil
- 44
- Zwischenflansch
- 46
- Dämpferflansch
- 48
- Dämpfernabe
- 50
- Verzahnung
- 52
- Wandlergehäuse
- 54
- Adapterteil
- 56
- Verbindungselement
- 58
- Seitenteil
- 60
- Verbindungselement
- 100
- Drehachse
Claims (10)
- Hydrodynamischer Drehmomentwandler (10) mit einem von einem Pumpenrad (32) antreibbaren Turbinenrad (36) und einem Drehschwingungsdämpfer (24) mit wenigstens einem zwischen einem mit einer Antriebsseite (12) verbindbaren Dämpfereingangsteil (22) und einem mit einer Abtriebsseite (14) drehfest verbundenen Dämpferausgangsteil (26) wirksam angeordneten Dämpferenergiespeicher (28) dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpferausgangsteil (26) entgegen der Wirkung eines Turbinenenergiespeichers (38) gegenüber dem Turbinenrad (36) verdrehbar ist.
- Hydrodynamischer Drehmomentwandler (10) nach
Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass eine Verdrehung des Turbinenrads (36) gegenüber dem Dämpferausgangsteil (26) begrenzbar ist. - Hydrodynamischer Drehmomentwandler (10) nach einem der
Ansprüche 1 oder2 dadurch gekennzeichnet, dass der Turbinenenergiespeicher (38) mit dem Turbinenrad (36) über ein Adapterteil (54) koppelbar ist. - Hydrodynamischer Drehmomentwandler (10) nach einem der
Ansprüche 1 bis3 dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpferausgangsteil (26) als Dämpferscheibenteil ausgeführt ist. - Hydrodynamischer Drehmomentwandler (10) nach einem der
Ansprüche 1 bis4 dadurch gekennzeichnet, dass der Drehschwingungsdämpfer (24) wenigstens zwei Dämpferenergiespeicher (28) aufweist. - Hydrodynamischer Drehmomentwandler (10) nach
Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpferenergiespeicher (28) parallel oder seriell wirksam verschaltet sind. - Hydrodynamischer Drehmomentwandler (10) nach einem der
Ansprüche 1 bis6 dadurch gekennzeichnet, dass der Turbinenenergiespeicher (38) radial außerhalb des Dämpferenergiespeichers (28) angeordnet ist. - Hydrodynamischer Drehmomentwandler (10) nach einem der
Ansprüche 1 bis7 dadurch gekennzeichnet, dass der Turbinenenergiespeicher (38) radial innerhalb des Dämpferenergiespeichers (28) angeordnet ist. - Hydrodynamischer Drehmomentwandler (10) nach einem der
Ansprüche 1 bis8 dadurch gekennzeichnet, dass der Turbinenenergiespeicher (38) radial auf gleicher Höhe wie der Dämpferenergiespeichers (28) angeordnet ist. - Hydrodynamischer Drehmomentwandler (10) nach einem der
Ansprüche 1 bis9 dadurch gekennzeichnet, dass der Turbinenenergiespeicher (38) axial versetzt zu dem Dämpferenergiespeicher (28) angeordnet ist.
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