DE102010033454B4 - Radnabe - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Radnabe, insbesondere für ein Fahrrad, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
- Eine derartige Radnabe ist beispielsweise aus der Druckschrift
DE 20 2009 008 246 U1 bekannt. In dieser Druckschrift wird eine Radnabe gezeigt, bei der ein Nabenkörper drehbar auf einer Nabenachse gelagert ist. An dem Nabenkörper sind zwei axial beabstandete, in Radialrichtung vorspringende Speichenkränze ausgeführt, in denen eine Vielzahl von auf einem gemeinsamen Teilkreis liegende Montagebohrungen zur Abstützung von Speichen ausgebildet sind. An einen dieser Speichenkränze schließt sich ein Bremsscheibenflansch an, der mit einer Vielzahl von auf einem Teilkreis liegenden Befestigungsbohrungen zur Fixierung einer Bremsscheibe ausgeführt ist. Der Speichenkranz, der Bremsscheibenflansch und ein sich an den bremsscheibenseitigen Speichenkranz anschließender Wandungsabschnitt des Nabenkörpers laufen in einer Verbindungszone zusammen, die eine Materialanhäufung darstellt. Bei der bekannten Lösung befindet sich der Lochkreisdurchmesser des Bremsscheibenflansches außerhalb dieser Materialanhäufung, so dass der Nabenkörper sich in diesem Bereich von dem Bremsscheibenflansch radial nach innen verjüngt und dann wieder zur Verbindungszone hin in Radialrichtung erweitert ist – durch diese dadurch gebildete Einschnürung werden bei einem Bremsvorgang die über die Bremsscheibe auf die Radnabe übertragenden Kräfte zunächst in Radialrichtung nach innen umgelenkt und dann wieder radial nach außen in Richtung zu den Speichenkränzen in den Nabenkörper eingeleitet. Diese Umlenkung des Kraftflusses ist ungünstig, da in diesem Umlenkungsbereich hohe Spannungsspitzen auftreten, die zu einem Bruch oder einer Deformation der Radnabe führen können. Um einer derartigen Beschädigung vorzubeugen, muss die Radnabe entsprechend massiv ausgeführt sein, dies widerspricht jedoch den Anforderungen an eine Radnabe, die – zumindest bei hochwertigen Fahrrädern – sehr steif und leicht ausgeführt sein soll. Derartige Radnabenkonstruktionen können sowohl für das Vorderrad als auch für das Hinterrad eingesetzt werden. - Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine einfach aufgebaute Radnabe zu schaffen, bei der die oben beschriebenen Nachteile ausgeräumt sind.
- Diese Aufgabe wird durch eine Radnabe mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
- Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Gemäß dem im Patentanspruch 1 definierten Konzept einer Radnabe hat diese einen auf einer Nabenachse drehbar gelagerten Nabenkörper, an dem zwei etwa in Radialrichtung vorspringende Speichenkränze zur Abstützung von Speichen ausgeführt sind. Benachbart zu einem der Speichenkränze ist ein Bremsscheibenflansch ausgeführt, der eine Vielzahl von auf einem Lochkreis liegende Befestigungsbohrungen zum Festlegen einer Bremsscheibe hat. Ein Anbindungsbereich dieses Bremsscheibenflansches, der benachbarte Speichenkranz und ein sich an diesen anschließender Nabenabschnitt laufen in einer Verbindungszone zusammen. Erfindungsgemäß liegt ein geometrischer Schwerpunkt dieser Verbindungszone (im Querschnitt (
3 ) gesehen) außerhalb des Lochkreisdurchmessers der Bremsscheibenaufnahme. - Bei einer derartigen Geometrie ist keine Einschnürung zwischen der Bremsscheibenaufnahme und dem benachbarten Speichenkranz vorgesehen, so dass ein wesentlich harmonischerer Kraftfluss zum Einleiten der Bremskräfte von der Bremsscheibenaufnahme in die Speichenkränze ermöglicht ist. Dementsprechend kann aufgrund der geringeren wirksamen Kraftspitzen die Radnabe mit vergleichsweise geringen Wandstärken ausgelegt werden, so dass diese bei hoher Steifigkeit ein minimales Gewicht aufweist.
- Bei den vorstehenden Definitionen ist zu beachten, dass es sich bei dem Speichenkranz, dem Nabenabschnitt und dem Bremsscheibenflansch um im Wesentlichen zur Drehachse symmetrische Bauelemente handelt, so dass entsprechend auch die Materialanhäufung in der Verbindungszone eine umlaufende Ringstruktur hat, wobei der „geometrische Schwerpunkt” in etwa den Schwerpunkt des Querschnitts dieser Ringwandung kennzeichnen soll.
- Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der geometrische Schwerpunkt dieser Verbindungszone durch den Mittelpunkt eines Inkreises definiert, an dem die vorbeschriebenen Wandungsabschnitte (Anbindungsbereich des Bremsscheibenflansches, Speichenkranz und angrenzender Nabenabschnitt) etwa tangential zum Umfang des Kreises verlaufen.
- Der Kraftfluss lässt sich weiter optimieren, wenn der Übergang zwischen den Speichenkränzen zum Nabenabschnitt elliptisch ausgeführt ist.
- Dabei kann der Übergang aus mehreren, beispielsweise drei elliptischen Teilradien zusammengesetzt sein, so dass ein kontinuierlicher Verlauf zwischen den beiden Speichenkränzen gewährleistet ist.
- Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Montagebohrung in zumindest dem bremsscheibenseitigen Speichenkranz derart ausgebildet, dass die Speichen aus einer etwa achsparallelen Stellung her eingewinkelt werden können.
- Der Aufbau der Radnabe ist besonders einfach, wenn die Nabenachse mit Endkappen ausgeführt ist, die wahlweise als Loslager oder als Festlager für eine Nabenlagerung wirken können.
- Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel ist der Innendurchmesser der Nabenachse so gewählt, dass sowohl herkömmliche Schnellspanner als auch die in jüngster Zeit verwendeten Schnellspanner mit großem Außendurchmesser (20 mm) eingesetzt werden können. D. h. durch einfaches Wechseln der Endkappen kann die Radnabe an unterschiedliche Spannsysteme angepasst werden.
- Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine dreidimensionale Darstellung einer Hinterradnabe; -
2 einen Längsschnitt der Hinterradnabe aus1 ; -
3 eine Detaildarstellung der Hinterradnabe gemäß2 ; -
4 ,5 Freilaufkörper eines Freilaufes der Hinterradnabe und -
6 einen Längsschnitt einer Vorderradnabe. -
1 zeigt eine dreidimensionale Darstellung einer für ein Hinterrad eines Fahrrads konzipierte Hinterradnabe. - Die in
1 gezeigte Radnabe1 für ein Hinterrad hat einen Nabenkörper2 , der drehbar auf einer Nabenachse4 gelagert ist. Diese ist als Hohlachse ausgebildet und ist stirnseitig durch jeweils eine Kappe6 ,8 begrenzt. Diese Nabenachse4 lässt sich mittels eines Schnellspanners am Ausfallende eines Fahrradrahmens befestigen. Der Nabenkörper2 hat zwei radial vorspringende Speichenkränze10 ,12 an denen auf einem gemeinsamen Teilkreis liegende Montagebohrungen14 ausgebildet sind, in die die Endabschnitte von Speichen eingewinkelt werden. An den in1 linken Speichenkranz10 schließt sich eine Bremsscheibenaufnahme16 an, an der eine Bremsscheibe einer Scheibenbremsanlage befestigt werden kann. Die Befestigung erfolgt über auf einem gemeinsamen Lochkreis liegende Befestigungsbohrungen18 , in die Schrauben zum Festlegen der nicht dargestellten Bremsscheibe eingeschraubt werden. Im Anschluss an den in1 rechts liegenden Speichenkranz12 ist ein Kassettenträger20 auf der Nabenachse4 gelagert, auf den eine Kassette (Ritzelpaket) aufgesetzt werden kann, wobei zur drehfesten Verbindung am Außenumfang des Kassettenträgers20 eine Verzahnung ausgebildet ist. - In dem Bereich zwischen den beiden Speichenkränzen
12 ,14 ist der Nabenkörper2 mit einer Taillierung versehen, so dass die Außenkontur konkav ausgeführt ist. Weitere Einzelheiten der Radnabe1 werden anhand des Längsschnitts in2 erläutert. Man erkennt in dieser Schnittdarstellung die als Hohlachse ausgeführte Nabenachse4 , die im Bereich des Kassettenträgers20 in Radialrichtung zu einem Kassettenträgerabschnitt22 verjüngt ist. Der Kassettenträger20 ist auf diesem Kassettenträgerabschnitt22 über eine Lageranordnung24 mit zwei Kugellagern und einer dazwischen liegenden Abstandshülse gelagert. Das in2 linke Kugellager der Lageranordnung24 liegt an einer Stützschulter26 des Kassettenträgerabschnitts22 der Nabenachse4 an. Das in2 rechte Kugellager ist über die den Kassettenträgerabschnitt22 umgreifende Kappe8 in Anlage an die Abstandshülse vorgespannt, so dass die gesamte Lageranordnung mit Axialvorspannung angeordnet ist. In entsprechender Weise sind an dem Innenumfang des Kassettenträgers20 zwei in Axialrichtung zueinander beabstandete Ringschultern28 ,30 ausgeführt, die an den Außenringen der beiden Kugellager anliegen, so dass die Lageranordnung24 in Axial- und in Radialrichtung geführt ist. - Der Nabenkörper
2 mit den beiden Speichenkränzen10 ,12 ist auf dem in2 linken Bereich der Nabenachse4 über eine weitere Lageranordnung mit zwei Kugellagern32 ,34 gelagert. Das in2 linke Kugellager32 liegt mit seinem Innenring an einem Radialvorsprung36 der Nabenachse4 und mit seinem Außenring an einer umlaufenden Innenschulter38 der Bremsscheibenaufnahme16 an. Das Kugellager32 wird gegen diese beiden Schultern36 ,38 über die Ringstirnfläche der weiteren Kappe8 und eine stirnseitig in die Bremsscheibenaufnahme16 eingeschraubte Mutter40 vorgespannt. Das andere, rechte Kugellager34 ist als Loslager ausgeführt und mit seinem Außenring gegen eine umlaufende Stufe42 des Nabenkörpers2 vorgespannt. Diese Vorspannung erfolgt über einen radnabenseitigen Freilaufkörper44 , der über eine im Folgenden noch näher erläuterte Außenverzahnung mit einer entsprechenden Innenverzahnung des Nabenkörpers2 drehfest verbunden ist. Der Freilaufkörper44 hat eine Stirnverzahnung, die mit einer entsprechenden Stirnverzahnung (siehe4 und5 ) eines kassettenträgerseitigen Freilaufkörpers46 kämmt, der über eine Freilauffeder48 in Richtung seiner Eingriffsposition vorgespannt ist. Diese Freilauffeder48 ist ihrerseits an einer inneren Stirnschulter50 des Kassettenträgers20 abgestützt. Die Stirnverzahnung der beiden Freilaufkörper44 ,46 ist so ausgeführt, dass eine Drehbewegung des Kassettenträgers20 in einer Drehrichtung auf den Nabenkörper2 übertragen wird und bei einer Drehung des Kassettenträgers20 in der anderen Richtung oder bei einem Stillstand des Kassettenträgers20 (kein Pedalantrieb) dieser stirnseitige Eingriff der Freilaufkörper44 ,46 aufgehoben wird, so dass die Wirkverbindung zwischen Kassettenträger20 und Nabenkörper2 gelöst ist und dieser frei und unabhängig vom Kassettenträger20 drehen kann. - Weitere Einzelheiten des Freilaufs werden später anhand der
4 und5 erläutert. Gemäß2 ist der sich zwischen den beiden Speichenkränzen10 ,12 erstreckende Übergangsbereich konkav tailliert ausgeführt, wobei dieser Übergangsbereich im Prinzip aus drei Ellipsenabschnitten zusammengesetzt ist, wobei der zwischen den Speichenkränzen10 ,12 liegende Übergangsbereich50 durch eine Ellipse mit vergleichsweise großen Radien und die Übergangsbereiche52 ,54 durch Ellipsenabschnitte mit vergleichsweise geringen Radien ausgeführt sind. Der Bereich des Nabenkörpers2 um den Speichenkranz10 herum ist in3 vergrößert dargestellt. - Man erkennt den etwas schräg angestellten Speichenkranz
10 mit einer der Montagebohrungen14 , deren Achse ebenfalls schräg zur Horizontalen in3 angestellt ist. Der Übergangsbereich50 mit vergleichsweise großem elliptischen Radius geht über den kleineren Übergangsbereich54 in den Speichenkranz10 über. Entsprechend geht der Außenumfang der Bremsscheibenaufnahme16 über eine Verrundung56 in den Speichenkranz10 über. In entsprechender Weise ist die Innenfläche des Übergangsbereiches50 des Nabenkörpers2 über eine weitere Verrundung58 mit der Innenumfangswandung60 der Bremsscheibenaufnahme16 verbunden. Dementsprechend ist in diesem Übergangsbereich zwischen der Bremsscheibenaufnahme16 , dem Speichenkranz10 und dem Übergangsbereich50 des Nabenkörpers eine Verbindungszone62 ausgebildet, die eine ringförmige Materialanhäufung darstellt. Legt man nun in diese Verbindungszone62 einen Inkreis64 , zu dem die Bereiche54 ,56 ,58 in etwa tangential verlaufen, so liegt der Mittelpunkt66 dieses Inkreises64 in Radialrichtung gesehen außerhalb des Lochkreisdurchmessers T der Befestigungsbohrungen18 . - Durch den ohne Einschnürungen oder dergleichen relativ kontinuierlichen Übergang des Speichenkranzes
10 , der Bremsscheibenaufnahme16 und des mittigen Übergangsbereiches50 in die Verbindungszone62 ist ein optimaler Kraftfluss von der Bremsscheibenaufnahme16 in die Speichenkränze10 und12 gewährleistet. Dabei ist der Kraftfluss vom linken, bremsscheibenseitigen Speichenkranz10 aufgrund der kontinuierlichen Verrundung des Übergangsbereiches50 zum kassettenträgerseitigen Zahnkranz12 optimiert. Bei den eingangs beschriebenen Lösungen ist offensichtlich kein Augenmerk auf einen derartigen Kraftfluss ohne nennenswerte Einschnürungen oder Unregelmäßigkeiten gelegt worden. - Einzelheiten des Freilaufs werden im Folgenden anhand der
4 und5 erläutert.4 zeigt Ansichten des nabenkörperseitigen Freilaufkörpers44 , wobei4a eine Draufsicht auf die mit einer Stirnverzahnung68 ausgeführte Stirnfläche zeigt.4b zeigt einen Schnitt entlang der Linie A-A und4c zeigt einen Schnitt entlang der Linie B-B in4a . Demgemäß hat der Freilaufkörper4 an seinem Außenumfang eine Außenverzahnung70 , die mit einer entsprechenden Innenverzahnung72 (siehe2 ) des Nabenkörpers2 in Eingriff steht, so dass der Freilaufkörper44 drehfest mit dem Nabenkörper2 verbunden ist. Dabei liegt der Freilaufkörper44 in etwa in dem Axialbereich, in dem der Speichenkranz12 ausgebildet ist. Gemäß der Darstellung in4b ist der Freilaufkörper44 zur Stirnverzahnung68 hin über eine Ringstufe74 radial zurückgesetzt. Die Innenverzahnung68 ist in etwa sägezahnförmig mit einer schräg angestellten Schrägflanke76 (siehe4c ) und einer etwa in Radialrichtung laufenden Steilflanke78 ausgeführt. Gemäß4 ist der Freilaufkörper44 ringförmig ausgebildet und umgreift eine Axialausnehmung80 , durch die hindurch sich ein Teilabschnitt der Nabenachse4 erstreckt. Eine von der Stirnverzahnung68 abgewandte Ringfläche82 ist in Axialrichtung gegen den Außenring des Kugellagers34 vorgespannt. - Um ein Verrutschen des Freilaufkörpers
44 in Axialrichtung zu verhindern, ist dieser mittels eines Sicherungsringes84 (siehe2 ) im Nabenkörper2 gehalten. Demzufolge list der Freilaufkörper44 im Unterschied zu den eingangs beschriebenen Lösungen nicht schwimmend sondern in Axialrichtung festgelegt im Nabenkörper2 angeordnet. - Der in
5 dargestellte kassettenträgerseitige Freilaufkörper46 hat einen ähnlichen Aufbau wie der nabenkörperseitige Freilaufkörper44 .5a zeigt eine Draufsicht auf die von einer Stirnverzahnung86 weg weisende Rückseite88 des Freilaufkörpers46 .5b zeigt einen Schnitt entlang der Linie A-A in5a . Die Stirnverzahnung86 des Freilaufkörpers46 entspricht demjenigen des Freilaufkörpers44 , so dass weitere Erläuterungen entbehrlich sind. Im Bereich der Rückseite88 ist der Freilaufkörper46 mit einer Außenverzahnung90 ausgeführt, die mit einer dazu passenden Innenverzahnung92 des Kassettenträgers20 kämmt, so dass der Freilaufkörper46 drehfest mit dem Kassettenträger20 verbunden ist. Diese Verbindung erfolgt jedoch so, dass der Freilaufkörper46 in Axialrichtung verschiebbar entlang der Innenverzahnung92 geführt ist. Wie bereits erläutert, ist der Freilaufkörper46 über die Freilauffeder48 in Richtung seiner Eingriffsposition gegen die Stirnverzahnung68 des nabenkörperseitigen Freilaufkörpers44 vorgespannt. Gemäß dem Schnitt in5b ist der mit der Stirnverzahnung ausgeführte Axialabschnitt des Freilaufkörpers46 mit einem etwas größeren Durchmesser D als die Außenverzahnung90 ausgeführt. - Der ringförmige Freilaufkörper
46 ist ebenfalls mit einer Axialausnehmung94 ausgeführt, die den Übergangsbereich der Nabenachse4 zum Kassettenträgerabschnitt22 umgreift. Wie beim zuvor beschriebenen Freilaufkörper44 ist die Stirnverzahnung86 mit einer Schrägflanke94 und einer Steilflanke96 ausgeführt, wobei die Teilung derjenigen der Stirnverzahnung68 entspricht. In einer Drehrichtung gelangen die beiden sich in etwa in Radialrichtung erstreckenden Steilflanken96 der beiden Stirnverzahnungen86 ,88 der Freilaufkörper44 ,46 in Anlage, so dass das auf dem Kassettenträger20 ausgeübte Drehmoment praktisch ohne Schlupf auf den Nabenkörper2 und somit auf das Hinterrad übertragen wird. Sobald keine Antriebskraft auf den Kassettenträger20 wirkt, bleibt der Freilaufkörper46 stehen, so dass die relativ flach angestellten Schrägflanken76 der Stirnverzahnungen86 ,88 aneinander abgleiten und der Freilaufkörper46 gegen die Kraft der Freilauffeder48 in Axialrichtung nach rechts (Ansicht nach2 ) verschoben wird – der Wirkeingriff zwischen den Freilaufkörpern44 ,46 ist dabei aufgehoben, da diese entlang ihrer Schrägflanken94 ,76 mit minimaler Reibung abgleiten, so dass praktisch keinerlei Drehmomentübertragung stattfindet. D. h. der Kassettenträger20 bleibt gegenüber dem sich weiter drehenden Nabenkörper2 stehen oder bewegt sich mit wesentlich geringerer Winkelgeschwindigkeit. Dabei verbleibt der Freilaufkörper44 in seiner Relativposition mit Bezug zum Nabenkörper2 , da diese Elemente drehfest und in Axialrichtung fixiert mit einander verbunden sind. -
6 zeigt eine Variante einer Radnabe1 für ein Vorderrad, bei der das anhand der2 und3 erläuterte Konzept verwirklicht ist. Eine derartige Vorderrad-Radnabe1 hat – abgesehen vom Kassettenträger und vom Freilauf – im Prinzip den gleichen Aufbau wie die Radnabe eines Hinterrades. D. h. der Nabenkörper2 ist drehbar auf einer Nabenachse4 gelagert. Diese ist als Hohlachse ausgeführt und trägt stirnseitig die beiden Kappen6 ,8 . Der Nabenkörper2 ist wiederum mit zwei Speichenkränzen10 ,12 ausgeführt, wobei benachbart zum Speichenkranz10 eine Bremsscheibenaufnahme16 ausgebildet ist. Die Übergangsbereiche50 ,52 ,54 zwischen den beiden Speichenkränzen10 ,12 sind in der vorbeschriebenen Weise mit einander verrundet. Auch bei dieser Radnabe1 ist eine ringförmige Verbindungszone62 ausgebildet, deren Inkreismittelpunkt66 außerhalb des Lochkreisdurchmessers T der Befestigungsbohrungen14 der Bremsscheibenaufnahme16 liegt, so dass auch an der Vorderrad-Radnabe1 ein optimierter Kraftfluss von der Bremsscheibe zu den Speichenkränzen10 ,12 hin gewährleistet ist. - Eine weitere Besonderheit des Ausführungsbeispiels gemäß
6 liegt darin, dass die beiden Wälz- oder Kugellager32 ,34 zur Lagerung des Nabenkörpers2 auf der Nabenachse4 nicht, wie beim zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel, direkt auf der Nabenachse4 gehalten sind sondern auf den beiden Kappen6 ,8 , die jeweils mit Lagerschultern98 ,100 zur axialen Abstützung der Innenringe der Kugellager32 ,34 ausgeführt sind. Die äußere Abstützung erfolgt dabei durch Ringstirnflächen102 ,104 der hülsenförmigen Nabenachse4 , in die die Endabschnitte der Kappen6 ,8 jeweils eintauchen. Die Axialabstützung der Außenringe der Lager32 ,34 erfolgt entsprechend dem anhand2 erläuterten Ausführungsbeispiel. - Bei den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen sind die Montagebohrungen
14 in den Speichenkränzen10 ,12 schräg zur Nabenachse4 angestellt. Um die Montage der Speichen zu vereinfachen, können die Montagebohrungen14 so ausgebildet werden, dass sie ein Einwinkeln der Speichen aus einer achsparallelen Position heraus ermöglichen. Die beschriebenen Ausführungsbeispiele sind insbesondere zur Befestigung mittels Schnellspannelementen am Ausfallende bzw. an der Vorderradgabel eines Fahrrades geeignet. Wie bereits erwähnt, werden bei hochbelasteten Fahrrädern, beispielsweise Mountainbikes inzwischen Spannmittel/-achsen mit einem Durchmesser von bis zu 20 mm verwendet. Derartige Spannelemente können auch bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen eingesetzt werden, da der Innendurchmesser der Nabenachsen4 groß genug ausgelegt ist. Prinzipiell müssen nur die beiden drehfest mit den Nabenachsen4 verbundenen Endkappen6 ,8 ausgewechselt werden, um eine Anpassung an unterschiedliche Spannmitteldurchmesser durchzuführen. - Offenbart ist eine Radnabe, bei der ein Übergangsbereich zwischen einem Speichenkranz, einem Nabenabschnitt und einer Bremsscheibenaufnahme so ausgeführt ist, dass deren geometrischer Schwerpunkt außerhalb eines Lochkreisdurchmessers des Bremsscheibenflansches liegt.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Radnabe
- 2
- Nabenkörper
- 4
- Nabenachse
- 6
- Kappe
- 8
- Kappe
- 10
- Speichenkranz
- 12
- Speichenkranz
- 14
- Montagebohrung
- 16
- Bremsscheibenaufnahme
- 18
- Befestigungsbohrung
- 20
- Kassettenträger
- 22
- Kassettenträgerabschnitt
- 24
- Lageranordnung
- 26
- Stützschulter
- 28
- Ringschulter
- 30
- Ringschulter
- 32
- Kugellager
- 34
- Kugellager
- 36
- Radialvorsprung
- 38
- Innenschulter
- 40
- Mutter
- 42
- Stufe
- 44
- Freilaufkörper
- 46
- Freilaufkörper
- 48
- Freilauffeder
- 50
- Übergangsbereich
- 52
- Übergangsbereich
- 54
- Übergangsbereich
- 56
- Verrundung
- 58
- weitere Verrundung
- 60
- Innenumfangswandung
- 62
- Verbindungszone
- 64
- Inkreis
- 66
- Mittelpunkt
- 68
- Stirnverzahnung
- 70
- Außenverzahnung
- 72
- Innenverzahnung
- 74
- Ringstufe
- 76
- Schrägflanke
- 78
- Steilflanke
- 80
- Axialausnehmung
- 82
- Ringfläche
- 84
- Sicherungsring
- 86
- Stirnverzahnung
- 88
- Rückseite
- 90
- Außenverzahnung
- 92
- Innenverzahnung
- 94
- Schrägflanke
- 96
- Steilflanke
- 98
- Ringschulter
- 100
- Ringschulter
- 102
- Ringstirnfläche
- 104
- Ringstirnfläche
Claims (7)
- Radnabe, insbesondere für ein Fahrrad, mit einem auf einer Nabenachse (
4 ) drehbar gelagerten Nabenkörper (2 ) mit zwei etwa in Radialrichtung vorspringenden Speichenkränzen (10 ;12 ) und mit einer Bremsscheibenaufnahme (16 ), die benachbart zu einem der Scheibenkränze (10 ) angeordnet ist und die eine Vielzahl von auf einem gemeinsamen Lochkreis liegenden Befestigungsbohrungen (18 ) hat, wobei dieser Speichenkranz (10 ), ein sich zum anderen Speichenkranz (12 ) hin erstreckender Übergangsbereich (50 ,52 ,54 ) und ein Anbindungsbereich der Bremsscheibenaufnahme (16 ) in einer Verbindungszone (62 ) zusammenlaufen, dadurch gekennzeichnet, dass der im Querschnitt gesehen geometrische Schwerpunkt der Verbindungszone (62 ) in Radialrichtung außerhalb des Lochkreisdurchmessers (T) der Bremsscheibenaufnahme (16 ) liegt. - Radnabe nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der geometrische Schwerpunkt ein Mittelpunkt (
66 ) eines Inkreisdurchmessers der Verbindungszone (62 ) ist. - Radnabe nach Patentanspruch 1 oder 2, daduch gekennzeichnet, dass der Übergangsbereich (
50 ,52 ,54 ) des Nabenkörpers (2 ) zwischen den beiden Speichenkränzen (10 ;12 ) elliptisch ausgeführt ist. - Radnabe nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergangsbereich (
50 ,52 ,54 ) durch zumindest drei elliptische Teilradien definiert ist. - Radnabe nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Montagebohrungen (
14 ) in zumindest dem bremsscheibenseitigen Speichenkranz (10 ) derart ausgebildet sind, dass Speichen von einer etwa achsparallelen Position aus eingewinkelt werden können. - Radnabe nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nabenachse (
4 ) mit Endkappen (6 ;8 ) ausgeführt ist, an denen eine Nabenlagerung (32 ;34 ) abgestützt ist. - Radnabe nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass diese durch Auswechseln der Endkappen (
6 ;8 ) wahlweise zur Aufnahme von 20 mm- Spannmitteln oder Spannmitteln mit geringerem Durchmesser ausgelegt ist.
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2010
- 2010-08-05 DE DE201010033454 patent/DE102010033454B4/de not_active Expired - Fee Related
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