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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Getriebeanordnung, insbesondere für ein Flurförderzeug gemäß der im Oberbegriff Patentanspruches 1 näher definierten Art.
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Beispielsweise sind Getriebeanordnungen in Stirnrad-Kegelrad-Ausführung bekannt, die mittels einer Tauchschmierung mit Öl versorgt werden. Hierfür ist es erforderlich, dass das Getriebegehäuse durchgehend bis an die im oberen Teil des Getriebegehäuses angeordnete Stirnradverzahnung der motorseitigen Getriebestufe mit Öl befüllt wird. Hieraus ergibt sich der Nachteil eines hohen Ölbedarfs insbesondere bei größeren Getrieben. Ferner ergibt sich ein zusätzlicher Energieverlust durch den vollständig im Öl laufenden Kegelradsatz im unteren Teil des Getriebegehäuses.
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Aus der Druckschrift
EP 1 285 803 A1 ist ein Einradtriebwerk bekannt, bei dem eine Pumpeneinrichtung in einen Gehäusezapfen des Getriebegehäuses integriert ist, wobei der Stößel der Pumpeneinrichtung über das abtriebsseitige Kegelrad angetrieben wird Nachteilig hierbei ist die geringe Drehzahl des abtriebsseitigen Kegelrades, wodurch insbesondere bei kleinen Fahrgeschwindigkeiten nur ein geringes Fördervolumen erreicht wird, welches eine ausreichende Ölversorgung des oberen Teiles des Getriebegehäuses nicht sicherstellen kann.
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Ferner ist aus der Druckschrift
DE 10 2006 021 680 A1 ein Antrieb für ein Flurförderzeug bekannt, bei dem eine Fördereinrichtung ebenfalls über das abtriebsseitige Kegelradgetriebe angetrieben wird. Zudem ist vorgesehen, dass in dem oberen Teil des Getriebegehäuses eine Gehäusewand mit einem umlaufenden Damm ausgeführt ist, um das Ablaufendes Öls in den unteren Teil des Getriebegehäuses zu verhindern. Diese zusätzlichen konstruktiven Maßnahmen in dem Getriebegehäuse sind aufwändig bei der Herstellung und dadurch kostenintensiv.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Getriebeanordnung der eingangs beschriebenen Gattung vorzuschlagen, bei der eine ausreichende Schmierung und Kühlung des Getriebes bei jeder Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges ohne zusätzliche konstruktive Maßnahmen sichergestellt ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und den Zeichnungen.
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Demnach wird eine Getriebeanordnung, beispielsweise für ein Flurförderzeug oder dergleichen mit zumindest einer motorseitig angeordneten Getriebestufe vorgeschlagen, die mit zumindest einer abtriebsseitig angeordneten Getriebestufe gekoppelt ist, wobei zur Schmiermittel- und/oder Kühlmittelversorgung zwischen einem unteren Teil eines Getriebegehäuses und einem oberen Teil des Getriebegehäuses zumindest eine Fördereinrichtung vorgesehen ist und wobei die Fördereinrichtung von der antriebsseitigen bzw. motorseitigen Getriebestufe angetrieben wird.
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Dadurch, dass die vorgesehene Fördereinrichtung zur Schmiermittel und/oder Schmiermittelversorgung von der motorseitige angeordneten Getriebestufe, beispielsweise einer Stirnradstufe oder dergleichen, angetrieben wird, kann eine ausreichende Antriebsleistung für die Fördereinrichtung auch bei geringem Fahrgeschwindigkeiten sichergestellt werden, so dass ein ausreichendes Fördervolumen an Schmiermittel und/oder Kühlmittel auch in dem oberen Teil des Getriebegehäuses bereitgestellt wird Auf diese Weise kann auch der obere Teil des Getriebegehäuses ausreichend mit zum Beispiel Öl als Schmiermittel und/oder Kühlmittel versorgt werden, auch wenn die Ölmenge so weit reduziert wird, dass im Betrieb nur der untere Teil des Getriebegehäuses beispielsweise bis zu einer Radiallagerung befüllt ist. Dies hat den weiteren Vorteil, dass Energieverluste durch sonst übliche Planschverluste vermieden werden.
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Im Rahmen einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung kann vorgesehen sein, dass als Fördereinrichtung eine Von z. B. einem Stirnrad der antriebsseitigen Getriebestufe angetriebene Kolbenpumpe oder dergleichen verwendet wird, mit der zum Beispiel von einem Pumpen-Sumpf im unteren Teil des Getriebegehäuses Schmiermittel und/oder Kühlmittel in den oberen Teil des Getriebegehäuses gefördert werden kann. Es sind auch andere Arten von Fördereinrichtungen einsetzbar, die eine ausreichende Fördermenge bei der erfindungsgemäßen Getriebeanordnung bereitstellen können.
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Bei der Verwendung einer Kolbenpumpe als Fördereinrichtung kann vorzugsweise als Zylinder ein Rohrelement oder dergleichen vorgesehen sein, indem ein von dem Stirnrad angetriebener, federbelasteter Kolben bewegbar ist. Ein quasi als Ein lass gebildetes Ende des Rohrelements kann zum Beispiel mit dem Sumpf im unteren Teil des Getriebegehäuses und ein als Auslass gebildetes Ende des Rohrelements kann mit dem oberen Teil des Getriebegehäuses verbunden sein, so dass zum Beispiel das als Schmiermittel und Kühlmittel vorgesehene Öl aus dem Pumpen-Sumpf im unteren Teil des Getriebegehäuses über die Kolbenpumpe in den oberen Teil des Getriebegehäuses gefördert wird.
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Zum Betätigen des Kolbens kann gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass der Kolben einem sich bezogen auf die Hubrichtung verändernden Kurvenprofil derart zugeordnet ist, dass bei einer Drehung des Stirnrades eine entsprechende Hubbewegung des Kolbens bei der Kolbenpumpe ausgeführt wird. Auf diese Weise wird die Drehbewegung des Stirnrades in eine translatorische Hubbewegung des Kolbens umgesetzt, um das Öl aus dem unteren Teil des Getriebegehäuses in den oberen Teil des Getriebegehäuses zu fördern. Es ist auch möglich, andere Bestätigungsmechanismen einzusetzen, um eine Hubbewegung des Kolbens der Kolbenpumpe zu realisieren.
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Vorzugsweise kann das Kurvenprofil durch eine an einer axialen Seite des Stirnrades gebildete Kurvenbahn oder dergleichen gebildet werden, deren Verlauf sich über den Umfang des Stirnrades in Hubrichtung des Kolbens verändert, so dass eine Betätigung des Kolbens durch die Drehung des Stirnrades bewirkt wird. Es ist jedoch auch möglich, dass das Kurvenprofil durch eine separate Kurvenscheibe oder dergleichen gebildet wird. Die Kurvenscheibe kann mit dem Stirnrad auf beliebige Art und Weise gekoppelt werden, so dass die Kurvenscheibe mit dem Stirnrad drehfest verbunden ist.
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Um eine Förderung des Schmiermittels und/oder des Kühlmittels durch die Kolbenpumpe zu ermöglichen, kann vorgesehen sein, dass als Einlassventil zum Beispiel ein Rückschlagventil an dem dem Sumpf zugeordneten Ende des Rohrelements vorgesehen ist. Als Auslassventil kann ebenfalls ein Rückschlagventil im Bereich des Kolbens der Kolbenpumpe zugeordnet werden.
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Als Auslass der Kolbenpumpe kann vorgesehen sein, dass der Kolben eine durchgehende Bohrung aufweist, wobei das dem Zylinder bzw. dem Rohrelement zugeordnete Ende der Bohrung mit einem Auslassventil versehen ist. Vorzugsweise kann im Anschuss an die als Auslass vorgesehene Bohrung eine weitere Bohrung oder dergleichen angeordnet sein, in der ein Rückschlagventil als Auslassventil untergebracht ist.
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Beispielsweise können als Rückschlagventil für das Einlass und auch das Auslassventil bevorzugt ein Kugelrückschlagventil verwendet werden, da dieses konstruktiv besonders einfach aufgebaut und kostengünstig ist. Es sind auch andere Arten von Rückschlagventilen oder Rückschlagklappen einsetzbar.
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Zur Rückstellung des Kolbens der Kolbenpumpe kann vorgesehen sein, dass dem dem Kolbenraum zugeordneten Ende des Kolbens eine Druckfeder oder dergleichen Federspeicher zugeordnet ist, wobei das andere Ende der Druckfeder an einem Innendurchmesserabsatz oder dergleichen in Zylinderraum des Rohrelements abgestützt ist. Auf diese Weise wird eine entsprechende Rückstellkraft auf den Kolben aufgebracht, wobei die Kraftrichtung der durch eine über das Kurvenprofil aufgebrachte Hubbewegungsrichtung entgegengerichtet ist.
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Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Getriebeanordnung kann bevorzugt für einen Antrieb eines Flurförderzeuges eingesetzt werden. Es sind jedoch auch andere Verwendungszwecke der Getriebeanordnung gegebenenfalls nach entsprechenden Modifikationen möglich.
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Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand der Zeichnung weiter erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Schnittansicht einer ersten Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Getriebeanordnung; und
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2 eine schematische, geschnittene Teilansicht einer zweiten Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Getriebeanordnung.
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In den 1 und 2 sind exemplarisch zwei mögliche Ausführungsvarianten einer erfindungsgemäßen Getriebeanordnung für einen Antrieb eines Flurförderzeuges dargestellt. Die Getriebeanordnung umfasst ein nicht weiter dargestelltes Getriebegehäuse mit einer Stirnradstufe als antriebsseitige Getriebestufe, wobei lediglich ein Stirnrad 1 der Stirnradstufe gezeigt ist. Die Stirnradstufe steht mit einer Kegelradstufe als abtriebsseitige Getriebestufe in Verbindung, wobei nur ein Kegelrad 2 der Kegelradstufe in 1 dargestellt ist. Üblicherweise ist die Stirnradstufe mit einem nicht weiter dargestellten Antriebsmotor und die Kegelradstufe mit einem ebenfalls nicht weiter dargestellten Fahrzeugrad gekoppelt, um das Flurförderzeug anzutreiben.
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Zur Schmiermittel- und/oder Kühlmittelversorgung zwischen einem unteren Teil des Getriebegehäuses, in dem die Kegelradstufe angeordnet ist und einem oberen Teil des Getriebegehäuses, indem die Stirnradstufe angeordnet ist, wird eine Fördereinrichtung verwendet, die zum Beispiel das als Schmiermittel und/oder Kühlmittel verwendete. Öl von dem unteren Teil des Getriebegehäuses in den oberen Teil des Getriebegehäuses fördert.
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Erfindungsgemäß wird die Fördereinrichtung von der dem Antriebsmotor zugeordneten Stirnradstufe angetrieben Dies hat den Vorteil, dass auch bei geringen Fahrzeuggeschwindigkeiten eine ausreichende Forderkapazität sichergestellt wird, da die Stirnradstufe mit einer höheren Drehzahl als die dem Abtrieb zugeordnete Kegelradstufe rotiert beziehungsweise beaufschlagt wird.
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Als Fördereinrichtung wird unabhängig von den dargestellten Ausführungsvarianten einer von dem Stirnrad 1 der Stirnradstufe angetriebene Kolbenpumpe 3 verwendet, die das Öl von einem Sumpf 4 im unteren Teil des Getriebegehäuses in den oberen Teil des Getriebegehäuses fördert.
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Die Kolbenpumpe 3 umfasst als Zylinder ein Rohrelement 5, welches einen Kolbenraum 6 bildet, indem ein von dem Stirnrad 1 bewegbarer federbelasteter Kolben 7 bewegt wird. Der Einlass 8 des Rohrelement 5 in den Kolbenraum 6 ist mit dem Öl-Sumpf 4 im unteren Teil des Getriebegehäuses verbunden, wobei der Einlass 8 über ein als Kugelrückschlagventil 9 ausgebildetes Einlassventil geöffnet beziehungsweise geschlossen werden kann. Der Auslass der Kolbenpumpe 3 wird durch eine Bohrung 10 in dem Kolben 7 gebildet, wobei als Auslassventil ein Kugelrückschlagventil 14 in den Kolben 7 integriert ist.
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Um eine Hubbewegung bei dem Kolben 7 ausführen zu können, ist das dem Stirnrad 1 zugewandte Ende des Kolbens 7 einem Kurvenprofil zugeordnet, welches derart ausgestaltet ist, dass bei einer Drehung des Stirnrades 1 eine entsprechende Hubbewegung des Kolbens 7 ausgeführt wird, da sich der Verlauf in Hubrichtung entlang des Kolbenprofils verändert. Vorzugsweise kann bei einer vollständigen Umdrehung des Stirnrades 1 zumindest ein kompletter Kolbenhub bei der Kolbenpumpe 3 ausgeführt wird.
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In der in 1 dargestellten ersten Ausführungsvariante wird das Kurvenprofil durch eine Kurvenbahn 12 an einer axialen Seite des Stirnrades 1 über den Umfangsbereich vorgesehen, deren Tiefe über den Umfangsbereich sich entsprechend ändert, so dass bei einer Umdrehung des Stirnrades 1 eine Hubbewegung auf den Kolben 7 übertragen wird.
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In 2 ist bei der zweiten Ausführungsvariante als Kurvenprofil eine separate Kurvenscheibe 13 vorgesehen, die an dem Stirnrad 1 befestigt ist. Der Verlauf der Kurvenscheibe 13 weist über den Umfang eine sich verändernde Tiefe auf, so dass auch mit der Kurvenscheibe 13 bei einer Drehung des Stirnrades 1 eine Hubbewegung auf den Kolben 3 der Kolbenpumpe 3 übertragen wird. Mit der vorgesehenen Kolbenpumpe 3 wird somit eine Umlaufschmierung beziehungsweise Kühlung bei dem dargestellten Flurfördergetriebe realisiert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stirnrad
- 2
- Kegelrad
- 3
- Kolbenpumpe
- 4
- Sumpf
- 5
- Rohrelement
- 6
- Kolbenraum
- 7
- Kolben
- 8
- Einlass
- 9
- Kugelrückschlagventil
- 10
- Bohrung
- 12
- Kurvenbahn
- 13
- Kurvenscheibe
- 14
- Kugelrückschlagventil
- 15
- Druckfeder
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1285803 A1 [0003]
- DE 102006021680 A1 [0004]