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Die Erfindung bezieht sich auf ein Haushaltsgroßgerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Zu diesen Haushaltsgroßgeräten zählen insbesondere Herde, Kühlschränke und Spülmaschinen.
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Haushaltsgroßgeräte lassen sich zum einen in die Gruppe der Standgeräte einteilen, bei denen das Haushaltsgerät mit einem Gehäuse versehen ist und so als allein stehendes Gerät verwendet werden kann und zum anderen in Einbaugeräte, bei denen das Gerät in eine entsprechend angepasste Freimachung in einer Küchenzeile eingebaut werden kann.
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Die Gehäuse der Standgeräte haben den Nachteil, dass sie aus mehreren Teilen zusammengesetzt sind, was sowohl materialintensiv, als auch bei der Montage zeitaufwendig ist. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Haushaltsgroßgerät bereitzustellen, welches ein einfach konstruiertes Gehäuse aufweist.
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Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1. Erfindungsgemäß wird ein Haushaltsgroßgerät als ein (Boden-)Standgerät bereitgestellt, welches ein Haushaltsgerät, insbesondere ein Gargerät, umfasst und welches zumindest einen U-förmigen Trägerrahmen zur Aufnahme des Haushaltsgeräts aufweist.
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Insbesondere dienen die Schenkel, also bevorzugt beide Schenkel, des Trägerrahmens zum Ableiten der Gewichtskräfte des Haushaltsgeräts auf die Basis des Trägerrahmens. Durch diesen Aufbau wird mit einfachen und kostengünstigen Mitteln ein Rahmen und Teilgehäuse für das Haushaltsgerät geschaffen. Durch den einstückigen Aufbau des Trägerrahmens, welcher sowohl die linke und rechte Seitenfläche des Haushaltsgeräts abdeckt, werden die Montagekosten reduziert. Der Einbau des Haushaltsgeräts zwischen den Schenkeln des Trägerrahmens bewirkt einen eleganten und leichten Gesamteindruck. Während im nachfolgenden Ausführungsbeispiel vorrangig ein Gargerät beschrieben wird, eignet sich die vorliegende Erfindung ebenfalls für Spülmaschinen, Kühlschränke, Wäschetrockner o. ä.
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Vorteilhafterweise ist neben dem zumindest einem U-förmigen Trägerrahmen keine weitere Rahmenstruktur vorgesehen. Dies bedeutet, sämtliche Gewichtskräfte des Haushaltsgeräts werden über den U-förmigen Trägerrahmen aufgenommen und kein weiterer Rahmen zum Tragen des Gewichts benötigt, wodurch Bauteilkosten gesenkt werden. Der Begriff „Rahmen zum Tragen des Gewichts” umfasst nicht Anbauteile an den U-förmigen Trägerrahmen, wie Befestigungsmittel, Streben oder Aufnahmeplatten.
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Vorzugsweise ist der zumindest eine U-förmige Trägerrahmen einstückig. Bei der Verwendung eines Flachmaterials, muss dieses zunächst in der gewünschten Größe zugeschnitten werden und die U-Form ergibt sich durch einen einfachen und kostengünstigen Biegevorgang, welcher mit einem Stanz- und/oder Prägevorgang verbunden sein kann.
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In einer weiterführenden Ausgestaltung entspricht die Tiefe des Trägerrahmens in etwa der Tiefe des Haushaltsgeräts, so dass sich ein einheitlicher Gesamteindruck vor allem in einer Seitenansicht ergibt, da das Haushaltsgerät zu beiden Seiten komplett durch die Schenkel des Trägerrahmens abgedeckt ist.
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Alternativ zu obiger Ausgestaltung kann der Trägerrahmen in Form von zwei beabstandeten U-förmigen Bügeln ausgeführt sein. Jeder dieser Bügel entspricht im Querschnitt dem bezeichneten Trägerrahmen und ein Bügel ist weiter vorne am Gerät, also in der Nähe seiner Klappe, und der zweite Bügel ist deutlich nach hinten versetzt. Auf diese Weise kann deutlich Material eingespart werden und diese Ausführung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Großgerät in einer Küchenzeile eingebaut verwendet wird, da die Seiten des Großgeräts dann nicht sichtbar sind.
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Insbesondere kann der Trägerrahmen aus einem Kompositmaterial gefertigt sein. Ein Kompositmaterial mit äußeren Schichten aus einem festen Material und einer dazwischen liegenden Kunststoffschicht bewirkt eine Erhöhung des Flächenträgheitsmoments, was insbesondere die Biegefestigkeit deutlich erhöht. Es können die äußeren Schichten aus Metall, insbesondere Aluminium, und die mittlere Schicht aus einem Polyurethan, wie beispielsweise einem entsprechenden feinporigem Schaum oder Vollmaterial gefertigt werden. Ein feinporiger Schaum hat den Vorteil der Gewichts- und Kostenreduzierung bei kaum reduzierter Festigkeit des Kompositmaterials. Die äußeren Schichten dienen zum einen der Festigkeit und zum anderen ergibt sich durch die Metalloberfläche ein ansprechendes Äußeres bei hoher Kratzfestigkeit.
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Ferner kann das Haushaltsgerät eine Klappe umfassen, die in ihrem geschlossenen Zustand so zwischen den Schenkeln des U-förmigen Trägerrahmens liegt, dass die Stirnseite des Trägerrahmens von vorne sichtbar ist. Alternativ zu einer an einem Drehpunkt gelagerten Klappe kann auch eine Schublade verwendet werden. Die genannte Stirnseite ist U-förmig und so ist das Konzept des einteiligen Trägerrahmens für den Kunden als Designelement gut sichtbar. Ferner sieht der Anwender auf diese Weise das Material des Komposits im Querschnitt mit seinen drei Schichten. Da üblicherweise die Mittelschicht des PUR (Polyurethan) dunkel ist, ergibt sich mit den äußeren Metall(Aluminium)-Schichten ein interessanter farblicher Kontrast.
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In einer weiterführenden Ausgestaltung ist das Haushaltsgerät als ein Einbaugerät ausgeführt. Dies bedeutet, dass das Haushaltsgerät selbst ein Gehäuse hat und so gestaltet ist, dass es durch einen Monteur mit den vorgesehenen Befestigungsmitteln an den Schenkeln anbringbar ist. Auf diese Weise ist es möglich, handelsübliche Einbaugeräte in einen kostengünstig hergestellten Trägerrahmen zu integrieren und so ein Standgerät zu erhalten.
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Alternativ ist das Haushaltsgerät mit dem U-förmigen Trägerrahmen zu einer für einen Küchenmonteur nicht zu trennenden Einheit verbunden. Dies beschreibt den Fall, dass bereits in der Fertigung ein integriertes Standgerät hergestellt wird. Da die Schenkel des Trägerrahmens die Seiten des Haushaltsgeräts abdecken, muss das eigentliche Gerät selbst kein eigenes Gehäuse mehr umfassen, sofern auch auf der Hinter- und Oberseite eine Abdeckung vorgesehen wird. So kann material- und kostensparend ein Standgerät hergestellt werden.
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Vor allem im Fall, dass das Haushaltgerät ein Gargerät ist, kann der Trägerrahmen ferner als Aufnahme einer Kochmulde dienen, wobei seine Schenkel ebenfalls als Lagerung und Aufnahme der Kochmulde dienen.
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Weiterführend kann das Haushaltsgerät ebenso eine Spülmaschine oder Kühlschrank sein. Bei mehreren entsprechenden nebeneinander stehenden Geräten ergibt sich ein einheitliches Designkonzept aufgrund der auffälligen und ungewöhnlichen Form des U-förmigen Trägerrahmens.
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Im Folgenden wird die Erfindung mit Bezug auf die Zeichnungen anhand von einer bevorzugten Ausführungsform beschrieben. Es zeigen:
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1: ein Explosionsschema des Haushaltsgroßgeräts,
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2: das Haushaltsgroßgerät zusammenbaut als Standgerät,
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3: eine Seitenansicht des Haushaltsgroßgeräts und
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4 eine frontale Ansicht des Haushaltsgroßgeräts.
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1 zeigt zunächst einen U-förmigen Trägerrahmen 20, welcher eine unten gelegene rechteckige Basis 26 aufweist, von der sich an zwei gegenüberliegenden Seiten zwei gleichlange Schenkel 22 nach oben erstrecken. An den Innenseiten der Schenkel 22 sind Befestigungsmittel 23 zur Aufnahme des Haushaltgeräts 12 vorgesehen. Diese Befestigungsmittel 23 sind insbesondere Winkelprofile. Die Basis 40 dient als Standfläche des Haushaltsgroßgeräts und hat also, zumindest mittelbar über Füße 40, Kontakt zum Boden des umgebenden Raumes.
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Dieses Haushaltsgerät kann als ein Einbaugerät ausgeführt sein. Das bedeutet, dass das Haushaltsgerät 12 als eine eigenständige Einheit mit eigenem elektrisch isolierten Gehäuse versehen und so eingerichtet ist, dass ein Elektroinstallateur dieses Haushaltsgerät als eigenständige Einheit in den Trägerrahmen 20 einbringen und dort befestigen kann. Um in diesem Fall den Einbau des Haushaltsgeräts 12 zu erleichtern, können die Befestigungsmittel 23 als Streben von einem Schenkel 22 zum anderen oder als durchgehende Aufnahmeplatte ausgeführt sein, so dass ein Aufnahmebereich entsteht, in welchem das Haushaltsgerät geschoben werden kann. Die Einbaugeräte haben eine standardisierte Breite von 60 oder 90 cm. Vorzugsweise entspricht die außen gemessene Breite des Trägerrahmens 20 dieser Breite. So wird bei dieser Ausführung die Klappe 17 des Haushaltsgerät im geschlossenen Zustand vor der Stirnfläche des Trägerrahmens 20 liegen und sie so teilweise abdecken.
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Alternativ muss das Haushaltsgerät nicht mit einem eigenen Gehäuse versehen sein, sondern werksseitig kann das Haushaltsgerät mit dem Trägerrahmen so verbunden werden, dass es im üblichen Einsatz nicht mehr zu trennen ist. In diesem Fall wird das Gehäuse des Haushaltsgeräts 12 durch die seitlichen Schenkel 22, die obenliegende Abdeckplatte 30 (welche z. B. auch eine Kochmulde sein kann) und eine nicht dargestellte hintere Wand gebildet.
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2 zeigt den Einbauzustand des Haushaltsgeräts 12 in dem Trägerrahmen 20, wobei das Haushaltsgerät 12 so eingebaut ist, dass unterhalb von ihm ein freier Bereich als ein Ablagefach 13 entsteht. Dieses Ablagefach 13 kann als Ablage z. B. für Töpfe, Pfannen o. ä. verwendet werden. Auch kann vor dem Ablagefach 13 eine Abdeckung (nicht dargestellt) in Form einer Klappe vorgesehen sein oder der genannte Bereich kann als Aufnahme für eine Schublade dienen. Die Rundungen der Schenkel 22 der U-förmigen Platten bewirken, dass das Ablagefach 13 in diesen Bereichen entsprechend verkleinert ist.
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In der dargestellten Ausführungsform ist das Haushaltsgerät 12 ein Gargerät/Backofen. Hierbei sind an der oberen Frontseite Bedienelemente 15 für den Backofen selbst und für die oberhalb des Backofens befindliche Kochmulde 30 vorgesehen. Alternativ kann das Haushaltsgerät 12 auch eine Spülmaschine sein. In letzterem Fall wird kein Ablagefach 13 bereitgestellt, sondern in diesem Bereich liegen die elektrischen Elemente, wie Wasserpumpe, Filter, o. ä. Auch kann als Haushaltsgerät 12 ein Kühlschrank verwendet werden. In jedem dieser Fälle wird das notwendige Gehäuse des Haushaltsgeräts durch den Trägerrahmen zumindest teilweise, also zu den Seiten, gebildet.
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Der Trägerrahmen 20 wird aus einem plattenförmigen und entsprechend verformten Kompositmaterial gefertigt. Dabei liegt eine Schicht aus Polyurethan (PUR) zwischen zwei äußeren Schichten einer Metallplatte, vorzugsweise aus Aluminium oder Edelstahl. Die im Ausführungsbeispiel verwendete Aluminiumplatte 0,5–0,8 mm ist dick und die Gesamtdicke des Kompositmaterials ergibt sich zu 4 mm. Gegebenenfalls ist die Kunststoffschicht mit den Metallschichten verklebt. Derartige Materialien werden von der Firma Alcan unter dem Markennamen Dibond® vertrieben und weist hohe Biegesteifigkeit auf und die Metalloberfläche bewirkt eine gute Beständigkeit z. B. gegen Kratzer. Auch sind diese Materialen biegend formbar. Wenn die Schenkel 22 des Trägerrahmens an mehreren Punkten unterschiedlicher vertikaler Höhe mit dem Haushaltsgerät fest verbunden, wie. z. B. verschraubt sind, so erhält der Trägerrahmen eine gute Stabilität gegen seitliche Kräfte, so dass auch bei der geringen Gesamtdicke des Materials von 4 mm eine ausreichende Festigkeit des Haushaltsgroßgeräts erreicht werden kann. Eine zusätzliche Rückwand 50 versteift die Konstruktion. Diese Rückwand 50 ist im hinteren Bereich am Trägerrahmen befestigt und bildet zum einen ein Gehäuse für das Haushaltsgerät. Zum anderen kann sie bis zum Boden gezogen sein und so das Ablagefach 13 nach hinten verschließen und dabei verstärkt die Rückwand 50 die Festigkeit gegen seitliche Kräfte auf das Haushaltsgroßgerät.
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3 zeigt eine Seitenansicht des Geräts. Dabei sind die Befestigungspunkte 28 sichtbar, welche zur Befestigung der Befestigungsmittel 23 an dem Trägerrahmen dienen. Dies können Schraubenköpfe sein, für den Fall, dass die Befestigungsmittel 23 mit dem Trägerrahmen verschraubt sind. Auch sind Nietverbindungen vorteilhaft. Alternativ können die Befestigungsmittel 23 mit dem Trägerrahmen verklebt sein, was den Vorteil von keinen den Seiten sichtbarer Befestigungsmittel bewirkt.
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Das Gargerät 12 weist eine Klappe 17 auf, deren Breite schmaler ist als der Zwischenraum zwischen den beiden Schenkeln 22. Im ihrem geschlossenen Zustand liegt die Klappe zwischen den Schenkeln 22 und verläuft bündig mit den entsprechenden Stirnseiten der Schenkel. So ergibt sich das Erscheinungsbild, wie in 4 dargestellt, dass links und rechts von der Klappe 17 die Stirnseite des U-förmigen Rahmens für den Anwender sichtbar ist. Dieses gewollte Designelement hebt das Haushaltsgroßgerät 10 deutlich von dem Wettbewerb ab. Da dieses Designkonzept, wie bereits beschrieben, bei unterschiedlichen in der Küche verwendeten Geräten, wie Herd, Kühlschrank oder Spülmaschine verwendet werden kann, verstärkt sich der einheitliche Eindruck. Bei einer Breite des Haushaltsgroßgeräts 10 von 60 cm ergibt sich bei einer Dicke des Kompositmaterials der Schenkel 22 von je 4 mm die Breite der Klappe 17 zu 52 cm abzüglich der Toleranzspalte zwischen der Klappe 17 und den Schenkeln 22.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Haushaltsgroßgerät
- 12
- Haushaltsgerät
- 13
- Ablagefach
- 15
- Bedienelemente
- 17
- Klappe
- 20
- Trägerrahmen
- 22
- Schenkel
- 23
- Befestigungsmittel
- 26
- Basis
- 28
- Befestigungspunkt
- 30
- Kochmulde/Abdeckplatte
- 40
- Füße
- 50
- Rückwand