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QUERVERWEIS AUF VERWANDTE
ANMELDUNGEN
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”Diese Anmeldung
beansprucht die Priorität
der vorläufigen
U.S.-Anmeldung Nr. 61/224,254, die am 9. Juli 2009 eingereicht wurde.
Die Offenbarung der obigen Anmeldung ist hier durch Bezugnahme in
ihrer Gesamtheit eingeschlossen.
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GEBIET
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Die
vorliegende Offenbarung betrifft Emissionssteuersysteme und insbesondere
die Bestimmung einer Wahrscheinlichkeit eines Ammoniakschlupfs in
einem System mit selektiver katalytischer Reduktion.
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HINTERGRUND
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Die
hier vorgesehene Hintergrundbeschreibung dient dem Zweck der allgemeinen
Darstellung des Kontextes der Offenbarung. Arbeit der derzeit bezeichneten
Erfinder in dem Maße,
in dem sie in diesem Hintergrundabschnitt beschrieben ist, wie auch
Aspekte der Beschreibung, die sich zum Zeitpunkt der Einreichung nicht
anderweitig als Stand der Technik qualifizieren können, sind
weder ausdrücklich
noch implizit als Stand der Technik gegenüber der vorliegenden Offenbarung
zulässig.
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Motoren
stoßen
Abgas aus, das Kohlenmonoxid (CO), Kohlenwasserstoffe (HC) und Stickoxide
(NOx) aufweist. Ein Abgasbehandlungssystem reduziert die Niveaus
von CO, HC und NOx in dem Abgas. Das Abgasbehandlungssystem kann
einen Oxidationskatalysator (OC von engl.: ”oxidation catalyst”) (beispielsweise einen
Diesel-OC), einen Partikelfilter (PF von engl.: ”particle filter”) (beispielsweise
einen Diesel-PF) und ein System für selektive katalytische Reduktion
(SCR von engl.: ”selective
catalytic reduction”)
aufweisen. Der OC oxidiert CO und HC, um Kohlendioxid und Wasser
zu bilden. Der PF entfernt Partikelmaterial aus dem Abgas. Das SCR-System reduziert
NOx.
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Das
SCR-System injiziert ein Reduktionsmittel (beispielsweise Harnstoff)
in das Abgas stromaufwärts von
einem SCR-Katalysator. Das Reduktionsmittel bildet Ammoniak, das
mit NOx in dem SCR-Katalysator reagiert. Die Reaktion von Ammoniak
und NOx in dem SCR-Katalysator reduziert die NOx und resultiert
in der Emission von zweiatomigem Stickstoff und Wasser. Wenn überschüssiges Reduktionsmittel
in das Abgas injiziert wird, kann das überschüssige Reduktionsmittel überschüssigen Ammoniak
bilden, der ohne Reaktion durch den SCR-Katalysator gelangt.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Ein
System umfasst ein Abtastmodul, ein Korrelationsbestimmungsmodul
und ein Injektorsteuermodul. Das Abtastmodul tastet ein erstes und
zweites Signal ab, die eine Menge an Stickoxiden (NOx) stromaufwärts bzw.
stromabwärts
von einem Katalysator für
selektive katalytische Reduktion (SCR) angeben. Das zweite Signal
gibt ferner eine Menge an Ammoniak stromabwärts von dem SCR-Katalysator
an, wenn Ammoniak von dem SCR-Katalysator freigesetzt wird. Das
Korrelationsbestimmungsmodul bestimmt einen Korrelationsbetrag zwischen
dem ersten und zweiten Signal, wobei der Korrelationsbetrag eine
Wahrscheinlichkeit angibt, dass Ammoniak von dem SCR-Katalysator
freigesetzt wird. Das Injektorsteuermodul steuert auf Grundlage
des Korrelationsbetrages eine Menge an Reduktionsmittel, die in
das Abgas stromaufwärts
von dem SCR-Katalysator
injiziert wird.
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Ein
Verfahren umfasst, dass ein erstes und zweites Signal abgetastet
werden, die eine Menge an Stickoxiden (NOx) stromaufwärts bzw.
stromabwärts
von einem Katalysator für
selektive katalytische Reduktion (SCR) angeben. Das zweite Signal
gibt ferner eine Ammoniakmenge stromabwärts von dem SCR-Katalysator
an, wenn Ammoniak von dem SCR-Katalysator
freigesetzt wird. Das Verfahren umfasst ferner, dass ein Korrelationsbetrag
zwischen dem ersten und zweiten Signal bestimmt wird, wobei der
Korrelationsbetrag eine Wahrscheinlichkeit angibt, dass Ammoniak
von dem SCR-Katalysator freigesetzt wird. Zusätzlich umfasst das Verfahren,
dass auf Grundlage des Korrelationsbetrages eine Menge an Reduktionsmittel
gesteuert wird, die in das Abgas stromaufwärts von dem SCR-Katalysator
injiziert wird.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
vorliegende Offenbarung wird aus der detaillierten Beschreibung
und den begleitenden Zeichnungen besser verständlich, in welchen:
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1 ein
Funktionsblockschaubild eines Motorsystems gemäß der vorliegenden Offenbarung
ist;
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2 ein
Diagramm ist, das ein Umwandlungsverhältnis des Systems für selektive
katalytische Reduktion (SCR) gemäß der vorliegenden
Offenbarung zeigt;
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3 ein
Funktionsblockschaubild eines Motorsteuermoduls gemäß der vorliegenden
Offenbarung ist;
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4A Signale
veranschaulicht, die eine Menge an Stickoxiden entsprechend einem
Eingang zu dem SCR-System und einem Ausgang des SCR-Systems angeben;
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4B einen
Ammoniakschlupf des SCR-Systems veranschaulicht;
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4C einen
Korrelationsbetrag zwischen den Signalen, die die Menge an Stickoxiden
entsprechend dem Eingang zu dem SCR-System und dem Ausgang des SCR-Systems angeben,
gemäß der vorliegenden Offenbarung
veranschaulicht; und
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5 ein
Flussdiagramm ist, das ein Verfahren zum Bestimmen einer Wahrscheinlichkeit
eines Ammoniakschlupfs gemäß der vorliegenden
Offenbarung veranschaulicht.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Die
folgende Beschreibung ist lediglich beispielhafter Natur und nicht
dazu bestimmt, die Offenbarung, ihre Anwendung bzw. ihren Gebrauch
zu beschränken.
Zu Zwecken der Klarheit sind in den Zeichnungen dieselben Bezugszeichen
zur Identifizierung ähnlicher
Elemente verwendet. Die hier verwendete Formulierung ”zumindest
eines aus A, B und C” sei
so zu verstehen, dass ein logisches (A oder B oder C) unter Verwendung eines
nicht exklusiven logischen Oder gemeint ist. Es sei zu verstehen,
dass Schritte innerhalb eines Verfahrens in verschiedener Reihenfolge
ausgeführt
werden können,
ohne die Grundsätze
der vorliegenden Offenbarung zu ändern.
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Der
hier verwendete Begriff ”Modul” betrifft
eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC), eine elektronische
Schaltung, einen Prozessor (gemeinsam genutzt, dediziert oder Gruppe)
und Speicher, die ein oder mehrere Software- oder Firmware-Programme
ausführen,
eine kombinatorische Logikschaltung und/oder andere geeignete Komponenten,
die die beschriebene Funktionalität bereitstellen.
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Ein
System für
selektive katalytische Reduktion (SCR) umfasst einen Reduktionsmittelinjektor,
der ein Reduktionsmittel in Abgas injiziert, um Ammoniak (NH3) zu bilden. NH3 kann
von dem SCR-System beispielsweise freigesetzt werden, wenn der Reduktionsmittelinjektor
zu viel Reduktionsmittel injiziert oder wenn die Temperatur des
SCR-Systems zunimmt. Die Freisetzung von NH3 von
dem SCR-System kann nachfolgend als ”NH3-Schlupf” bezeichnet
werden.
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Ein
Schlupfdetektionssystem gemäß der vorliegenden
Offenbarung bestimmt eine Wahrscheinlichkeit, dass ein NH3-Schlupf auftritt. Das Schlupfdetektionssystem
kann Signale von Stickoxid-(NOx)-Sensoren abtasten, die eine Menge
an Stickoxiden stromaufwärts
und stromabwärts
von dem SCR-Katalysator angeben. Der NOx-Sensor stromabwärts von
dem SCR-Katalysator kann auch eine Menge an NH3 angeben,
die von dem SCR-System freigesetzt wird, wenn ein NH3-Schlupf
auftritt. Das Schlupfdetektionssystem kann auf Grundlage eines Korrelationsbetrages
zwischen den Signalen von den NOx-Sensoren stromaufwärts und stromabwärts von
dem SCR-Katalysator die Wahrscheinlichkeit bestimmen, dass ein NH3-Schlupf auftritt. Demgemäß kann das
Schlupfdetektionssystem auf Grundlage des Korrelationsbetrages eine
Menge an in das SCR-System injiziertem Reduktionsmittel steuern,
um einen Wirkungsgrad des SCR-Katalysators zu steigern und das Risiko
eines NH3-Schlupfes zu vermeiden.
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Nun
Bezug nehmend auf 1 weist ein Motorsystem 20 (z.
B. ein Dieselmotorsystem) einen Motor 22 auf, der ein Luft/Kraftstoff-Gemisch
verbrennt, um Antriebsmoment zu erzeugen. Luft wird in einen Ansaugkrümmer 24 durch
einen Einlass 26 gezogen. Eine Drossel (nicht gezeigt)
kann enthalten sein, um eine Luftströmung in den Ansaugkrümmer 24 zu
regulieren. Luft in dem Ansaugkrümmer 24 wird
in Zylinder 28 verteilt. Obwohl 1 sechs
Zylinder 28 zeigt, kann der Motor 22 zusätzliche
oder weniger Zylinder 28 aufweisen. Obwohl ein Kompressionszündungsmotor
gezeigt ist, ist auch ein fremdgezündeter Motor vorstellbar.
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Das
Motorsystem 20 umfasst ein Motorsteuermodul (ECM) 32,
das mit Komponenten des Motorsystems 20 kommuniziert. Die
Komponenten können
den Motor 22, Sensoren und Aktuatoren aufweisen, wie hier diskutiert
ist. Das ECM 32 kann das Schlupfdetektionssystem der vorliegenden
Offenbarung implementieren.
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Luft
wird von dem Einlass 26 durch einen Luftmassenstrom-(MAF)-Sensor 34 geführt. Der
MAF-Sensor 34 erzeugt ein MAF-Signal, das eine in den Ansaugkrümmer 24 strömende Luftmasse
angibt. Ein Krümmerdruck(MAP)-Sensor 36 ist
in dem Ansaugkrümmer 24 zwischen
dem Einlass 26 und dem Motor 22 positioniert.
Der MAP-Sensor 36 erzeugt ein MAP-Signal, das einen Luftdruck in dem Ansaugkrümmer 24 angibt. Ein
Ansauglufttemperatur-(IAT)-Sensor 38, der in dem Ansaugkrümmer 24 angeordnet
ist, erzeugt ein IAT-Signal, das die Ansauglufttemperatur angibt.
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Eine
Motorkurbelwelle (nicht gezeigt) rotiert mit Motordrehzahl oder
einer Rate, die proportional zu der Motordrehzahl ist. Ein Kurbelwellensensor 40 erzeugt
ein Kurbelwellenposition-(CSP)-Signal. Das CSP-Signal kann die Drehzahl
und Position der Kurbelwelle angeben.
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Das
ECM 32 betätigt
Kraftstoffinjektoren 42, um Kraftstoff in die Zylinder 28 zu
injizieren. Ein Ansaugventil 44 öffnet und schließt selektiv,
um einen Zutritt von Luft zu dem Zylinder 28 zu ermöglichen.
Eine Einlassnockenwelle (nicht gezeigt) reguliert eine Position
des Ansaugventils 44. Ein Kolben (nicht gezeigt) komprimiert
und verbrennt das Luft/Kraftstoff-Gemisch in dem Zylinder 28.
Alternativ kann das Luft/Kraftstoff-Gemisch unter Verwendung einer
Zündkerze
in einem fremdgezündeten
Motor gezündet
werden. Der Kolben treibt die Kurbelwelle während eines Arbeitshubes an,
um Antriebsdrehmoment zu erzeugen. Abgas, das aus der Verbrennung
in dem Zylinder 28 resultiert, wird durch einen Abgaskrümmer 46 ausgetrieben,
wenn ein Abgasventil 48 in einer offenen Position ist.
Eine Auslassnockenwelle (nicht gezeigt) regelt eine Position des
Abgasventils 48. Ein Abgaskrümmerdruck-(EMP)-Sensor 50 erzeugt
ein EMP-Signal, das einen Abgaskrümmerdruck angibt.
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Ein
Abgasbehandlungssystem 52 kann das Abgas behandeln. Das
Abgasbehandlungssystem 52 kann einen Oxidationskatalysator
(OC von engl.: ”oxidation
catalyst”) 54 (z.
B. einen Diesel-OC), einen SCR-Katalysator 56 (nachfolgend ”SCR 56”) und einen
Partikelfilter (PF) 58 (z. B. einen Diesel-PF) aufweisen. Der
OC 54 oxidiert Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffe in
dem Abgas. Der SCR 56 verwendet ein Reduktionsmittel, um
NOx in dem Abgas zu reduzieren. Der PF 58 entfernt Partikelmaterial
in dem Abgas.
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Das
Motorsystem 20 umfasst ein Dosiersystem 60. Das
Dosiersystem 60 speichert das Reduktionsmittel. Beispielsweise
kann das Reduktionsmittel eine Lösung
aus Harnstoff/Wasser aufweisen. Das ECM 32 betätigt das
Dosiersystem 60 und einen Reduktionsmittelinjektor 62 (nachfolgend ”Injektor 62”), um eine
Menge des Reduktionsmittels, das in das Abgas stromaufwärts des
SCR 56 injiziert wird, zu steuern.
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Das
in das Abgas injizierte Reduktionsmittel kann NH3 bilden,
wenn es in das Abgas injiziert wird. Demgemäß steuert das ECM 32 eine
Menge an NH3, die an den SCR 56 geliefert
wird. Der SCR 56 adsorbiert (d. h. speichert) NH3. Die Menge an NH3,
die von dem SCR 56 gespeichert ist, kann nachfolgend als
ein ”NH3-Speicherniveau” bezeichnet werden. Das ECM 32 kann
die Menge an NH3, die an den SCR 56 geliefert wird,
steuern, um das NH3-Speicherniveau zu regulieren.
In dem SCR 56 gespeichertes NH3 reagiert
mit NOx in dem durch den SCR 56 gelangenden Abgas.
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Das
Abgasbehandlungssystem 52 kann einen ersten NOx-Sensor 64 und
einen zweiten NOx-Sensor 65 aufweisen. Jeder NOx-Sensor 64, 65 erzeugt
ein NOx-Signal, das eine Menge an NOx in dem Abgas angibt. Der erste
NOx-Sensor 64 kann stromaufwärts von dem Injektor 62 positioniert
sein und kann die Menge an in den SCR 56 eintretendem NOx
angeben. Das von dem ersten NOx-Sensor 64 erzeugte Signal
kann als ein NOxein-Signal bezeichnet werden.
Der zweite NOx-Sensor 65 kann stromabwärts von dem SCR 56 positioniert
sein und kann die den SCR 56 verlassende Menge an NOx angeben.
Das von dem zweiten NOx-Sensor 65 erzeugte Signal kann
als ein NOxaus-Signal bezeichnet werden.
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Der
Prozentsatz von NOx, der von dem in den SCR
56 eintretenden
Abgas entfernt wird, kann als ein Umwandlungswirkungsgrad des SCR
56 bezeichnet
werden. Das ECM
32 kann den Umwandlungswirkungsgrad des SCR
56 auf
Grundlage der NOx
ein- und NOx
aus-Signale
bestimmen. Beispielsweise kann das ECM
32 den Umwandlungswirkungsgrad
des SCR
56 auf Grundlage der folgenden Gleichung bestimmen:
wobei Wirkungsgrad
SCR den Umwandlungswirkungsgrad des SCR
56 darstellt
und NOx
ein und NOx
aus die
Menge an NOx darstellen, die durch die NOx
ein-
bzw. NOx
aus-Signale angegeben wird.
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Der
Umwandlungswirkungsgrad des SCR 56 kann mit der Menge an
NH3 in Verbindung stehen, die in dem SCR 56 gespeichert
ist. Demgemäß kann das
ECM 32 die Menge an Reduktionsmittel, die in das Abgas injiziert
wird, steuern, um den Umwandlungswirkungsgrad des SCR 56 zu
steuern. Die Beibehaltung des NH3-Speicherniveaus
des SCR 56 nahe einem maximalen NH3-Speicherniveau
stellt sicher, dass ein maximaler Umwandlungswirkungsgrad erreicht
wird. Jedoch erhöht
die Beibehaltung des NH3-Speicherniveaus
bei oder nahe dem maximalen NH3-Speicherniveau
auch die Möglichkeit
eines NH3-Schlupfes. Der zweite NOx-Sensor 65 ist
gegenüber
NH3 querempfindlich. Demgemäß kann das
NOxaus-Signal
sowohl die Menge an NOx als auch die Menge an NH3 in
dem aus dem SCR 56 strömenden
Abgas angeben.
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Eine
Zunahme der Temperatur des SCR 56 kann einen NH3-Schlupf bewirken. Beispielsweise kann NH3 von dem SCR 56 desorbieren, wenn
die Temperatur des SCR 56 zu Zeiten ansteigt, wenn das
NH3-Speicherniveau nahe dem maximalen NH3-Speicherniveau ist. Ein NH3-Schlupf
kann auch aufgrund eines Fehlers (beispielsweise eines Speicherniveauschätzfehlers)
oder einer fehlerhaften Komponente (beispielsweise einem fehlerhaften
Injektor) in dem Abgasbehandlungssystem 52 auftreten.
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Das
Motorsystem 20 kann Abgastemperatursensoren 66-1, 66-2 und 66-3 (gemeinsam
Abgastemperatursensoren 66) aufweisen. Jeder der Abgastemperatursensoren 66 erzeugt
Abgastemperatursignale, die eine Temperatur des Abgases angeben.
Das ECM 32 kann die Temperatur des SCR 56 auf
Grundlage der Abgastemperatursignale bestimmen. Während in 1 drei
Temperatursensoren 66 gezeigt sind, kann das Motorsystem 20 mehr
oder weniger als drei Abgastemperatursensoren 66 aufweisen.
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Nun
Bezug nehmend auf
2 ist eine beispielhafte Beziehung
zwischen einem Umwandlungsverhältnis
(η) des
SCR
56 und dem NH
3-Speicherniveau
des SCR
56 gezeigt. Das NH
3-Speicherniveau
kann in drei Speicherbereiche unterteilt werden: einen Geringspeicherungsbereich,
einen Optimalspeicherungsbereich und einen Überspeicherungsbereich. Das
Umwandlungsverhältnis
kann auf den NOx
ein- und NOx
aus-Signalen
basieren. Beispielsweise kann das Umwandlungsverhältnis durch
die folgende Gleichung ausgedrückt werden:
wobei NOx
SCHLUPF eine
Komponente des NOx
aus-Signals aufgrund von
NH
3-Schlupf
repräsentiert.
Demgemäß kann die
Detektion von NH
3 durch den zweiten NOx-Sensor
65 das
Umwandlungsverhältnis
verringern.
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Das
Umwandlungsverhältnis
kann einen Umwandlungswirkungsgrad und/oder eine Menge von NH3-Schlupf abhängig von dem NH3-Speicherniveau
repräsentieren.
Das Umwandlungsverhältnis
kann den Umwandlungswirkungsgrad des SCR 56 repräsentieren,
wenn das NH3-Speicherniveau in dem Geringspeicherungsbereich
und dem Optimalspeicherungsbereich ist. Beispielsweise kann der
Umwandlungswirkungsgrad des SCR 56 niedrig (beispielsweise
nahe Null) sein, wenn das NH3-Speicherniveau niedrig
ist (beispielsweise nahe Null). Der Umwandlungswirkungsgrad und
demgemäß das Umwandlungsverhältnis des
SCR 56 können
auf ein Maximum von 1 zunehmen, wenn das NH3-Speicherniveau
in Richtung des Überspeicherungsbereichs
zunimmt.
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Der
NH3-Schlupf kann bei den Niedrig- und Optimalspeicherungsbereichen
nicht auftreten, da das injizierte NH3 von
dem SCR 56 adsorbiert wird und/oder mit NOx reagiert. Daher
reflektiert das NOxaus-Signal hauptsächlich NOx
in dem Abgas und wenig oder kein NH3. Wenn
das NH3-Speicherniveau von dem Niedrigspeicherungsbereich
zu dem Optimalspeicherungsbereich zunimmt, nimmt das NOxaus-Signal relativ zu dem NOxein-Signal
ab (d. h. der Umwandlungswirkungsgrad steigt).
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Wenn
das NH3-Speicherniveau in dem Überspeicherungsbereich
zunimmt, kann das Umwandlungsverhältnis die Menge an NH3-Schlupf repräsentieren. Beispielsweise kann
das NOxaus-Signal aufgrund der Detektion
von sowohl NH3 als auch NOx in der Größe zunehmen,
während
die Größe des NOxein-Signals nur NOx angibt. Demgemäß kann die
Zunahme der Größe des NOxaus-Signals in einer Abnahme des Umwandlungsverhältnisses
resultieren, wenn das NH3-Speicherniveau
in dem Überspeicherungsbereich
ist.
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Nun
Bezug nehmend auf 3 umfasst das ECM 32 ein
Abtastmodul 100, ein Korrelationsbestimmungsmodul 102,
ein Schlupfbestimmungsmodul 104 und ein Injektorsteuermodul 106.
Das ECM 32 nimmt Eingangssignale von dem Motorsystem 20 auf.
Die Eingangssignale umfassen, sind jedoch nicht darauf beschränkt, die
MAF-, MAP-, IAT-, CSP-, EMP-, Abgastemperatur- und NOx-Signale.
Das ECM 32 verarbeitet die Eingangssignale und erzeugt
zeitlich abgestimmte Motorsteueranweisungen, die an das Motorsystem 20 ausgegeben
werden. Die Motorsteueranweisungen können die Kraftstoffinjektoren 42,
das Dosiersystem 60 und den Injektor 62 betätigen.
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Das
Abtastmodul 100 nimmt die NOxein-
und NOxaus-Signale von dem ersten bzw. zweiten
NOx-Sensor 64, 65 auf. Das Abtastmodul 100 tastet
die NOXein- und NOxaus-Signale
für eine
Abtastperiode ab. Das Korrelationsbestimmungsmodul 102 bestimmt
den Korrelationsbetrag zwischen den NOxein-
und NOxaus-Signalen während der Abtastperiode. Das
Schlupfbestimmungsmodul 104 bestimmt auf Grundlage des
Korrelationsbetrages die Wahrscheinlichkeit, dass ein NH3-Schlupf auftritt. Das Injektorsteuermodul 106 steuert
das Dosiersystem 60 und den Injektor 62 auf Grundlage
der Wahrscheinlichkeit, dass ein NH3-Schlupf
auftritt.
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Das
Abtastmodul 100 kann die NOxein-
und NOxaus-Signale mit einer vorbestimmten
Abtastrate für
die Abtastperiode abtasten. Nur beispielhaft kann die vorbestimmte
Abtastrate 1 Hz aufweisen und die Abtastperiode kann 100 Sekunden
betragen.
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Nun
Bezug nehmend auf die 4A–4C sind
beispielhafte abgetastete NOx-Signale, NH3-Schlupf,
der den abgetasteten NOx-Signalen entspricht, und ein Korrelationskoeffizient,
der den abgetasteten NOx-Signalen entspricht, gezeigt. Nun Bezug
nehmend auf 4A sind beispielhafte abgetastete NOx-Signale
dargestellt. Die Datenpunkte (d. h. gestrichelte Linie) repräsentiert
das abgetastete NOxein-Signal. Das NOxein-Signal kann die Menge an NOx in dem Abgas
stromaufwärts
von dem SCR 56 angeben. Die durchgezogene Linie repräsentiert
das abgetastete NOxaus-Signal.
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Demgemäß kann das
abgetastete NOxaus-Signal die Menge an NOx
und/oder NH3 in dem Abgas stromabwärts von
dem SCR 56 angeben.
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Die
abgetasteten NOx-Signale von 4A können einen
Betrieb des Motorsystems 20 ohne Injektion des Reduktionsmittels
während
einer ersten Periode, gefolgt durch Injektion des Reduktionsmittels
während einer
zweiten Periode, repräsentieren.
Beispielsweise kann das Motorsystem 20 von 0 Sekunden bis
etwa 1250 Sekunden den Injektor 62 abschalten (d. h. kein
Reduktionsmittel injizieren). Das Motorsystem 20 kann von
etwa 1250 Sekunden bis 2500 Sekunden den Injektor 62 einschalten
(d. h. Reduktionsmittel injizieren). Die Spitze in dem NOxaus-Signal (durchgezogene Linie), die zwischen
etwa 1800–2000
Sekunden auftritt, kann auf den NH3-Schlupf
zurückzuführen sein.
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Nun
Bezug nehmend auf 4B ist ein Anteil des NOxaus-Signals aufgrund von NH3-Schlupf
gezeigt. Der NH3-Schlupf tritt während etwa
1800 bis 2100 Sekunden auf. Der NOxaus-Sensor
kann nicht zwischen NH3 und NOx unterscheiden.
Demgemäß können die
NOxaus-Konzentrationsdaten von 4B auf
Grundlage eines NH3-Sensors bestimmt worden
sein, der einen tatsächlichen
NH3-Schlupf parallel zu dem NOxaus-Sensor misst.
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Nun
Bezug nehmend auf
4C kann das Korrelationsbestimmungsmodul
102 den
Korrelationsbetrag zwischen den NOx
ein-
und NOx
aus-Signalen während der Abtastperiode bestimmen.
Das Korrelationsbestimmungsmodul
102 kann einen Korrelationskoeffizienten
bestimmen, der dem entspricht, wie gut die NOx
ein- und
NOx
aus-Signale korreliert sind. Bei einigen
Implementierungen kann der Korrelationskoeffizient ein statistisches
Maß der
Stärke
und Richtung einer linearen Beziehung zwischen dem NOx
ein- und NOx
aus-Signal
sein. Nur beispielhaft kann das Korrelationsbestimmungsmodul
102 den
Korrelationskoeffizienten auf der Grundlage der folgenden Gleichung
bestimmen:
wobei Korr(Nox
ein,
NOx
aus) der Korrelationskoeffizient ist
und Kov(NOx
ein, NOx
aus)
eine Kovarianz der NOx-Signale ist. σ
ein und σ
aus repräsentieren
eine Standardabweichung des NOx
ein- bzw.
NOx
aus-Signals während der Abtastperiode.
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Das
Korrelationsbestimmungsmodul
102 kann die Kovarianz auf
Grundlage der folgenden Gleichung bestimmen:
wobei
Kov die Kovarianz der NOx-Signale ist. Die Kovarianz kann ein Maß dessen
sein, um wie viel sich die NOx
ein- und NOx
aus-Signale gemeinsam ändern. n kann eine Größe eines
Probenfensters angeben (beispielsweise eine Anzahl von Proben, die
für jedes
der NOx-Signale genommen wurden), i kann eine Zählvariable sein.
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Der
Korrelationskoeffizient kann ein Wert zwischen 0 und 1 sein. Ein
Korrelationskoeffizient von 1 kann eine hohe Korrelation zwischen
den NOx-Signalen angeben. Beispielsweise kann ein Korrelationskoeffizient von
1 dem entsprechen, wann die NOxein- und
NOxaus-Signale sich identisch zueinander
bewegen. Ein Korrelationskoeffizient von 0 kann eine geringe Korrelation
zwischen den NOx-Signalen angeben. Wenn die NOxein- und
NOxaus-Signale beispielsweise unabhängig wirken,
kann der Korrelationskoeffizient 0 sein.
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Der
Korrelationskoeffizient kann nahe 1 sein, wenn das NH3-Speicherniveau
in dem Geringspeicherungsbereich ist, da NOxaus etwa
NOxein folgt, wenn das NH3-Speicherniveau
gering ist. Der Korrelationskoeffizient kann abnehmen, wenn das
NH3-Speicherniveau von dem Geringspeicherungsbereich
zu dem Optimalspeicherungsbereich zunimmt, da das NOxaus-Signal dem NOxein-Signal in dem Optimalspeicherungsbereich nicht
folgen kann. Der Korrelationskoeffizient kann auch abnehmen, wenn
das NH3-Speicherniveau
in den Überspeicherungsbereich
zunimmt, da NOx in dem SCR 56 reduziert werden kann und
das NOxaus-Signal von dem SCR 56 freigesetztes
NH3 angeben kann.
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Das
Schlupfbestimmungsmodul 104 kann auf Grundlage des Korrelationskoeffizienten
und einer vorbestimmten Korrelationsschwelle die Wahrscheinlichkeit
bestimmen, dass ein NH3-Schlupf auftritt.
Die vorbestimmte Korrelationsschwelle kann gemäß gemessenen Eigenschaften
des Motorsystems 20, insbesondere Eigenschaften, die das
Umwandlungsverhältnis
des SCR 56 beeinflussen, eingestellt sein. Der Korrelationskoeffizient
kann größer als
die vorbestimmte Korrelationsschwelle sein, wenn das NH3-Speicherniveau in
dem Geringspeicherungsbereich ist, da NOxaus etwa
NOxein folgt, wenn das NH3-Speicherniveau
gering ist. Demgemäß kann das
Schlupfbestimmungsmodul 104 bestimmen, dass die Wahrscheinlichkeit
des NH3-Schlupfs gering ist, wenn der Korrelationskoeffizient
größer als
die vorbestimmte Korrelationsschwelle ist. Der Korrelationskoeffizient
kann kleiner als die vorbestimmte Korrelationsschwelle sein, wenn
das NH3-Speicherniveau von dem Geringspeicherungsbereich
zu dem Optimal-/Überspeicherungsbereich
steigt, da das NOxaus-Signal in dem Optimal-/Überspeicherungsbereich dem
NOxein-Signal nicht folgen kann. Demgemäß kann das
Schlupfbestimmungsmodul bestimmen, dass die Wahrscheinlichkeit eines
NH3-Schlupfes größer ist, wenn der Korrelationskoeffizient
kleiner als die vorbestimmte Korrelationsschwelle ist.
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Nun
Bezug nehmend auf 4C kann eine beispielhafte vorbestimmte
Korrelationsschwelle etwa ,7 sein. Das Schlupfbestimmungsmodul 104 kann
bestimmen, dass das NH3-Speicherniveau in
dem Geringspeicherungsbereich ist, wenn der Korrelationskoeffizient
größer als
,7 ist. Demgemäß kann das
Schlupfbestimmungsmodul 104 bestimmen, dass die Wahrscheinlichkeit
eines NH3-Schlupfes gering ist, wenn der
Korrelationskoeffizient größer als
,7 ist. Das Schlupfbestimmungsmodul 104 kann bestimmen,
dass das NH3-Speicherniveau in dem Optimal- oder dem Überspeicherungsbereich
ist, wenn der Korrelationskoeffizient kleiner als ,7 ist. Demgemäß kann das
Schlupfbestimmungsmodul 104 bestimmen, dass die Wahrscheinlichkeit
eines NH3-Schlupfes größer ist, wenn der Korrelationskoeffizient
kleiner als ,7 ist.
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Beispielsweise
kann das Schlupfbestimmungsmodul 104 bestimmen, dass die
Wahrscheinlichkeit eines NH3-Schlupfes gering
ist, wenn der Korrelationskoeffizient für eine vorbestimmte Zeitdauer
größer als
die vorbestimmte Korrelationsschwelle ist. Zusätzlich kann das Schlupfbestimmungsmodul 104 bestimmen,
dass die Wahrscheinlichkeit eines NH3-Schlupfes
hoch ist, wenn der Korrelationskoeffizient für die vorbestimmte Zeitdauer
kleiner als die vorbestimmte Korrelationsschwelle ist.
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Das
Injektorsteuermodul 106 kann den Injektor 62 auf
Grundlage der Wahrscheinlichkeit des NH3-Schlupfes
steuern. Wenn beispielsweise die Wahrscheinlichkeit des NH3-Schlupfes gering ist (d. h. der Korrelationskoeffizient
größer als
die vorbestimmte Korrelationsschwelle ist), ist es wahrscheinlich,
dass das Speicherniveau in dem Geringspeicherungsbereich sein kann.
Demgemäß kann das
Injektorsteuermodul 106 das Reduktionsmittel injizieren,
um mehr NH3 in dem SCR 56 zu speichern,
wenn die Wahrscheinlichkeit eines NH3-Schlupfes
gering ist. Wenn die Wahrscheinlichkeit eines NH3-Schlupfes
hoch ist (d. h. der Korrelationskoeffizient kleiner als die vorbestimmte
Korrelationsschwelle ist) ist es wahrscheinlich, dass das Speicherniveau in
dem Optimalspeicherungsbereich oder dem Überspeicherungsbereich sein
kann. Demgemäß darf das
Injektorsteuermodul 106 das Reduktionsmittel nicht injizieren,
um einen NH3-Schlupf zu verhindern, wenn die Wahrscheinlichkeit
eines NH3-Schlupfes hoch ist.
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Nun
Bezug nehmend auf 5 startet ein Verfahren 200 zur
Bestimmung einer Wahrscheinlichkeit eines NH3-Schlupfes
bei Schritt 201. Bei Schritt 202 tastet das Abtastmodul 100 die
NOxein- und NOxaus-Signale für die Abtastdauer
ab. Bei Schritt 204 bestimmt das Korrelationsbestimmungsmodul 102 die
Kovarianz der NOxein- und NOxaus-Signale.
Bei Schritt 206 bestimmt das Korrelationsbestimmungsmodul 102 die
Korrelation zwischen den NOxein- und NOxaus-Signalen. Bei Schritt 208 bestimmt
das Schlupfbestimmungsmodul 104, ob der Korrelationskoeffizient
größer als
die vorbestimmte Korrelationsschwelle ist. Wenn das Ergebnis von Schritt 208 wahr
ist, fährt
das Verfahren 200 mit Schritt 210 fort. Wenn das
Ergebnis von Schritt 208 unwahr ist, fährt das Verfahren 200 mit
Schritt 212 fort. Bei Schritt 210 bestimmt das
Schlupfbestimmungsmodul 104, dass die Wahrscheinlichkeit
eines NH3-Schlupfes gering ist. Bei Schritt 212 bestimmt
das Schlupfbestimmungsmodul 104, dass der SCR 56 in
dem Optimalspeicherungsbereich oder dem Überspeicherungsbereich arbeitet.
Das Verfahren 200 endet bei Schritt 214.
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Die
breiten Lehren der Offenbarung können
in einer Vielzahl von Formen implementiert sein. Daher sei, während diese
Offenbarung bestimmte Beispiele aufweist, der wahre Schutzumfang
der Offenbarung nicht so beschränkt,
da andere Abwandlungen dem Fachmann nach einem Studium der Zeichnungen,
der Beschreibung und der folgenden Ansprüche offensichtlich werden.