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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben einer Nutzerschnittstelle, bei denen eine Sucheingabe eines Nutzers erfasst wird, mehrere. Suchergebnisse zu der Sucheingabe ermittelt werden, den Suchergebnissen geographische Positionen auf einer digitalen Karte zugewiesen werden und wenigstens eine Untermenge der Suchergebnisse in Abhängigkeit von den zugewiesenen Positionen als Elemente in der Karte auf einer Anzeigefläche dargestellt werden.
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Derartige Nutzerschnittstellen werden insbesondere in Navigationssystemen eingesetzt, um mehrdeutige Suchergebnisse, z. B. Navigationsziele oder Sonderziele in der Nähe einer Navigationsroute, zu visualisieren und damit dem Nutzer die Disambiguirung, d. h. die Unterscheidung zwischen den Suchergebnissen, zu erleichtern. Ferner kann eine solche Nutzerschnittstelle für andere kartenbasierte Suchprogramme verwendet werden, beispielsweise für die Suche von Hotels oder Restaurants in einer Stadt oder Region, wobei durch die positionsgebundene Darstellung der Suchergebnisse in einer Karte dem Nutzer die Orientierung erleichtert wird und er seine Suche schnell auf gewünschte Bezirke oder Stadtviertel einschränken kann. Das Problem der mehrdeutigen Suchergebnisse kann dabei aus einer eindeutigen Sucheingabe mit mehreren Treffern oder aber auch aus einer nicht eindeutigen Sucheingabe mit systemseitigen Treffervorschlägen entstehen.
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Des Weiteren muss in einem Fahrzeug berücksichtigt werden, dass der Fahrer bei einem Bedienvorgang über die Nutzerschnittstelle nicht vom Straßenverkehr abgelenkt wird. Daher wurde vorgeschlagen, eine multimodale Nutzereingabe zu ermöglichen, wobei unter den möglichen Eingabemodalitäten auf die jeweils für den Nutzer günstigste gewechselt werden kann. Zu den gängigen Eingabemodalitäten zählen insbesondere Eingaben über Sprache, Tastatur, Touchscreens und berührungslose Gesten. Die
DE 10 2008 008 948 A1 beschreibt beispielsweise ein solches Verfahren, bei dem während einer mehrteiligen Nutzereingabe auch während der Eingabe zwischen zwei Eingabemodalitäten gewechselt werden kann.
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Es ist bekannt, Suchergebnisse graphisch in einer Karte darzustellen, wobei jedem Suchergebnis eine geographische Position auf dieser Karte zugeordnet ist oder zugeordnet wird und ein Suchergebnis an der zugeordneten Position in der Karte dargestellt wird. Dabei werden die Suchergebnisse z. B. als Punktwolken oder als kleine Anzeigeelemente mit einer entsprechenden Beschriftung auf der Karte angezeigt. Auch ist bekannt, dass bei Annäherung eines Mauszeigers oder Cursors an ein dargestelltes Suchergebnis ein Popupfenster mit weiteren dazugehörigen Informationen geöffnet wird.
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Bei der positionsgetreuen Darstellung von Objekten in einer Karte hat es sich unter ungünstigen Umständen als problematisch herausgestellt, dass einerseits die darzustellenden Objekte an vielen Positionen derart verstreut auf der Karte dargestellt werden, dass der Nutzer wenig Orientierung erhält, andererseits einige dieser Objekte so dicht nebeneinander liegen, so dass eine Darstellung ohne gegenseitige Überdeckung nicht mehr möglich ist.
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Die
DE 102 30 479 A1 beschreibt eine Fahrerinformationsvorrichtung mit einer Kartendarstellung von Objekten, insbesondere Sonderzielen in einem Navigationssystem. Für den Fall, dass sich an einer Position in einer Karte mehrere Sonderziele befinden, wird anstelle einer überlappenden Darstellung ein gemeinsames Hinweissymbol angezeigt, in dem ein Auswahlmenü zur Auswahl einzelner dieser Objekte angezeigt wird.
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In der
DE 10 2007 030 229 A1 ist ein Verfahren zur Darstellung von Objekten in einer Karte. beschrieben, bei dem dicht beieinander liegende Objekte verdeckungsarm oder verdeckungsfrei dargestellt werden. Die Überlappung der Objekte wird durch eine zeitlich oder räumlich versetzte Darstellung oder durch die Verknüpfung mittels eines Popupfensters zeitweise oder teilweise aufgehoben.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, bei denen die Disambiguirung von mehreren Suchergebnissen erleichtert wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Suchergebnisse zu einer Gruppe zusammengefasst und als ein Element dargestellt werden, so dass die Anzahl der Elemente kleiner als die Anzahl der dargestellten Suchergebnisse ist. Die Reduktion der dargestellten Elemente erleichtert dem Nutzer die Orientierung auf der Karte und beschleunigt somit die Disambiguirung mehrdeutiger Suchergebnisse. Insbesondere werden mehrere Suchergebnisse zu mehreren Gruppen zusammengefasst.
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Bei einem Einsatz des Verfahrens in einem Fahrzeug kann es z. B. durch Fahrzeugvibrationen zu fehlerhaften Sucheingaben über eine Tastatur kommen. Ferner können Sucheingaben über eine Sprachschnittstelle systemseitig wegen des erhöhten Geräuschpegels fehlerhaft erfasst werden. Diese Fehler können zu nicht eindeutigen Suchergebnissen oder Mehrfachtreffern führen. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können sich daraus ergebene langwierige Betätigungen zur Disambiguirung bei der Bestätigung von Navigationszielen vermieden werden, da mehrere Suchergebnisse gemeinsam in einem Element graphisch dargestellt werden.
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Vor der Gruppierung der Suchergebnisse kann eine Untermenge der Suchergebnisse vorausgewählt werden und die Verfahrensschritte, Suchergebnisse zu einer Gruppe zusammenzufassen und diese dann als Elemente anzuzeigen, auf diese Untermenge beschränkt werden. Dies ist vorteilhaft, wenn einzelne Suchergebnisse situationsbedingt als unwahrscheinlich bewertet werden. Dabei können die Suchergebnisse mit der gegenwärtigen Position des Fahrzeugs verglichen werden. Beispielsweise werden Suchergebnisse von Navigationszielen, die auf einem anderen als dem gegenwärtig befahrenen Kontinent liegen, nicht berücksichtigt. Alternativ oder auch zusätzlich können Suchergebnisse, die von einer nicht eindeutigen Sucheingabe stammen, zunächst mit einem Konfidenzmaß bewertet werden und in Abhängigkeit von dem Wert des Konfidenzmaßes für die Darstellung berücksichtigt werden.
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Vorteilhafterweise hängt die Zusammenfassung zweier dargestellter Suchergebnisse zu einer Gruppe von dem Abstand wenigstens einer ihrer Koordinaten ab. Typischerweise werden die auftretenden Abstände zwischen den Positionen der Suchergebnisse zunächst ermittelt und die zwei Suchergebnisse zu einer Gruppe zusammengefasst, deren kartesischer Abstand im Vergleich mit allen anderen am geringsten ist. Dies ist insbesondere Vorteilhaft, wenn die Suchergebnisse in keiner weiteren kartenbasierten Beziehung miteinander stehen, z. B. wenn es sich um zufällig gleichlautende Städtenamen handelt. Falls ein Teil der Suchergebnisse in Beziehung steht, kann es vorteilhaft sein, nur den Abstand ihrer zugeordneten Positionen in einer bestimmten Richtung zu berücksichtigen. Handelt es sich beispielsweise um eine lange Straße durch mehrere Ortsteile, die in Teilabschnitten unterschiedlichen Postleitzahlen zugeordnet sind, so kann diese Straße bei der Suche in einem Navigationssystem unter Umständen mehrfach ermittelt werden. In diesem Falle kann der Abstand der Positionen zweier Suchergebnisse entlang des Straßennetzes des Navigationssystems ermittelt werden.
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Bei der Darstellung der Elemente auf der geografischen Karte kann eine Gruppe als flächiges Element dargestellt werden, das die Positionen der in ihm enthaltenen Suchergebnisse abdeckt. Ein flächiges Element kann visuell besser erfasst werden als im Wesentlichen punkt- oder linienförmige Elemente. Dabei kann die Form des flächigen Elements so gewählt sein, dass es ein rechteckiges Formelement umfasst, dessen Erstreckung sich aus den jeweils extremsten Koordinaten der darin enthaltenen Suchergebnispositionen ergibt. An dieses rechteckige Formelement können sich weitere Formelemente anschließen, beispielsweise Beschriftungsfelder der Gruppe, die teilweise aus dem Rechteck herausragen.
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Alternativ können auch andere Darstellungen zweckmäßig sein. So kann das flächige Element auch die Form eines Polygons haben oder farblich markiert sein, um die Zusammensetzung der Gruppe zu visualisieren. Beispielsweise könnten Gruppen mit vielen Suchergebnissen mit einer auffälligeren Farbe, z. B. rot oder gelb, markiert sein, so dass damit auf eine erhöhte Trefferdichte der Suchergebnisse in diesem durch das Element abgedeckten Bereich hingewiesen werden kann. Das flächige Element kann ferner transparent oder teiltransparent dargestellt sein, so dass der darunterliegende Kartenausschnitt oder die Positionen der zu der zur Gruppe dazugehörigen Suchergebnisse weiterhin sichtbar sind.
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In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird bei einer Auswahl einer Gruppe automatisch in den Bereich, den das flächige Element abdeckt, hineingezoomt. Die Auswahl einer Gruppe kann nach an sich bekannter Art beispielsweise mittels einer Cursorsteuerung oder durch direkte Bedienung einer berührungsempfindlichen Oberfläche der Anzeigefläche erfolgen. Durch das Hineinzoomen in einen Bereich der geographischen Karte wird die Disambiguirung beschleunigt, was insbesondere vorteilhaft ist, wenn das erfindungsgemäße Verfahren in einem Fahrzeug eingesetzt wird, da hierdurch die Ablenkungsgefahr des Fahrers vom Straßenverkehr reduziert wird. Ferner erlaubt das Hineinzoomen in den ausgewählten Bereich eine intuitive Bedienung der Nutzerschnittstelle, was die Gefahr einer Fehlbedienung verringert.
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Die Gruppierung der Suchergebnisse kann auf die Wahl der Darstellung abgestimmt werden. Dabei kann die Zusammensetzung der Gruppen so gewählt sein, dass vorteilhafterweise die Elemente überlappungsfrei in der Karte dargestellt werden. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass alle Elemente schnell vom Nutzer erfasst werden können.
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Zweckmäßigerweise findet die Zusammenfassung von Suchergebnissen in Gruppen mittels eines iterativen Gruppierungsalgorithmus statt. Dabei können zur Bestimmung der Gruppen in einem ersten Verfahrensschritt Suchergebnisse und/oder bereits gebildete Gruppen zu einer neuen Gruppe zusammengefasst werden und anschließend in einem zweiten Verfahrensschritt eine Bedingung geprüft werden. In einem dritten Verfahrensschritt wird eine Iteration des Verfahrens geprüft, so dass bei Nichterfüllung der Bedingung mit dem ersten und zweiten Verfahrenschritt iterativ solange fortgefahren wird, bis die Bedingung erfüllt wird. Bei Erfüllung der Bedingung wird die Iteration schließlich abgebrochen und die Elemente werden gemäß der neu gebildeten Gruppen in der Karte dargestellt.
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Es sei hier angemerkt, dass die Erfüllung und Nichterfüllung einer Bedingung durch Negation ineinander überführt werden können. Im Sinne der Erfindung können somit Erfüllung und Nichterfüllung im obigen Verfahrensschritt gegeneinander ausgetauscht werden, da die Wirkung bei der Negation der Bedingung dieselbe wäre.
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Die Bedingung kann aus mehreren Teilbedingungen zusammengesetzt sein und sich die Erfüllung aus einer booleschen Verknüpfung der Teilbedingungen ergeben. Es kann in diesem Falle aber in Abhängigkeit der Erfüllung der jeweiligen Teilbedingungen zwischen mehreren Arten der Erfüllung oder der Nichterfüllungen der Bedingung differenziert werden. Hierdurch lässt sich das Verfahren verfeinern und die Gruppenzusammensetzung manipulieren. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass zwischen dem zweiten und dritten Verfahrensschritt, also vor der Iterationsprüfung, in Abhängigkeit von dem Prüfungsergebnis der Bedingung die neu gebildete Gruppe verworfen wird. Zweckmäßigerweise werden die Bestandteile dieser verworfenen Gruppe in den vorherigen Stand zurückgesetzt. Die vor der letzten Iteration bestehenden Suchergebnisse und/oder kleineren Gruppen, die probeweise zu der neuen Gruppe vereint wurden, werden also wiederhergestellt.
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Die Bedingung umfasst typischerweise eine Teilbedingung, ob die Fläche und/oder die Ausdehnung eines darzustellenden Elementes einen ersten Grenzwert überschreitet. Die Ausdehnung ist dabei z. B. durch die größtmögliche Diagonale durch das flächige Element quantifizierbar. Hierdurch wird sichergestellt, dass die Zusammenfassung der Suchergebnisse nur über einen beschränkten Bereich der geographischen Karte durchgeführt werden. Einerseits würde sonst der Vorteil, dass die Suchergebnisse in der Karte durch ihre geographische Position charakterisiert werden, kompromittiert. Andererseits wird vermieden, das durch relativ großflächige Elemente nur noch Wenige Gruppen überlappungsfrei darstellbar wären und damit bei der Auswahl einer Gruppe immer noch relativ viele Sucheinträge zu disambiguiren wären. In Abhängigkeit von der Anzahl der Suchergebnisse kann somit die Flächenbeschränkung eines darzustellenden Elements die Disambiguirung beschleunigen. Es kann hierbei ferner auch der Maßstab der Karte oder die gewählte Schriftgröße berücksichtigt werden, wobei z. B. bei einer relativ großen Schrift aus praktischen Gründen die maximale Fläche und/oder die Ausdehnung eines darzustellenden Elements relativ groß gewählt werden kann.
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Alternativ oder zusätzlich kann eine Teilbedingung darin bestehen, ob die Anzahl der darzustellenden Elemente einen zweiten Grenzwert unterschreitet. Der zweite Grenzwert ist je nach Situation und Anwendungsfall festzulegen. Falls, wie dies beim Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem Fahrzeug der Fall ist, die dargestellten Elemente schnell visuell erfasst werden sollen, wird der zweite Grenzwert G eher kleiner gewählt, z. B. 3 ≤ G ≤ 5, da die simultane Mengenerfassung des menschlichen Auges ab einer Zahl oberhalb von fünf stetig abnimmt. Für Darstellungen auf einer kleinen Anzeigefläche ist G auch vorteilhafterweise klein, kann aber bei großflächigen Bildschirmen gegebenenfalls deutlich größer gewählt werden.
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Alternativ oder zusätzlich ist es vorteilhaft zu prüfen, ob beim iterativen Durchlaufen des Gruppierungsalgorithmus eine Teilmenge möglicher Kombinationen bestehender Gruppen bereits verworfen wurde. Wurden beispielsweise alle bestehenden Gruppen probeweise nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zusammengefasst und wieder verworfen, kann das Verfahren offensichtlich nicht weitergeführt werden. Es ist ferner sinnvoll, nicht alle Kombinationen der Gruppenbildung, sondern nur jene Gruppenpaare durchzutesten, die je ein Suchergebnis mit geringem Positionsabstand zu einem Suchergebnis der jeweils anderen Gruppe aufweisen.
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Die Nutzereingabe kann prinzipiell über verschiedene Eingabemodalitäten erfolgen. In einem Fahrzeug hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, dass die Sucheingabe des Nutzers über eine Sprachschnittstelle erfasst wird. Die Sprachbedienung hat den Vorteil, dass der Fahrer sein Blick nicht vom Straßenverkehr abwenden muss, so dass er nur nötigenfalls für die Disambiguirung, nicht aber schon bei der Sucheingabe seinen Blick auf die Anzeigefläche richten muss.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist vorteilhaft für eine Reihe von Anwendungen. Insbesondere kann das Verfahren für ein Navigationsprogramm in einem Fahrzeug eingesetzt werden. Es eignet sich aber auch für andere kartenbasierte Suchprogramme, die gleichwohl in einem mobilen Gerät oder auch stationär als Desktop-Anwendung benutzt werden können, beispielsweise zum Auffinden von Übernachtungsmöglichkeiten oder Gaststätten in einer Stadt oder Region.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Betreiben einer Nutzerschnittstelle umfasst Mittel zum Erfassen von Sucheingaben eines Nutzers und eine Schnittstelle zu einem Anwendungssystem, in dem eine digitale Karte sowie mögliche Suchergebnisse mit auf der Karte zugeordneten Positionen gespeichert sind. Sie umfasst des Weiteren eine Anzeigefläche zum Darstellen von Elementen auf einer Karte und eine Steuereinheit, mittels der zu Sucheingaben eines Nutzers Suchergebnisse aus dem Anwendungssystem ermittelbar sind und welche die Darstellung auf der Anzeigefläche steuert, indem wenigstens eine Untermenge. der Suchergebnisse in Abhängigkeit von den zugeordneten geographischen Positionen als Elemente in der auf einer Anzeigefläche angezeigten Karte dargestellt werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet dass mittels der Steuereinheit mindestens zwei Suchergebnisse zu einer Gruppe zusammenfassbar und als ein Element darstellbar sind, so dass die Anzahl der Elemente kleiner als die Anzahl der dargestellten Suchergebnisse ist. Die Vorrichtung ist insbesondere zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet. Sie weist somit auch die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens auf.
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Erfindungsgemäß ist des Weiteren ein Fahrzeug mit einer solchen Vorrichtung zum Betreiben einer Nutzerschnittstelle ausgestattet.
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Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug zu den Figuren näher erläutert.
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1 zeigt schematisch den Aufbau eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Betreiben einer Nutzerschnittstelle,
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2 zeigt eine Darstellung von Suchergebnissen als Elemente in einer auf einer Anzeigefläche angezeigten Karte nach dem Stand der Technik,
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3 zeigt eine Darstellung von Suchergebnissen als Elemente in einer auf einer Anzeigefläche angezeigten Karte nach einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens und
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die 4a und 4b zeigen Gruppierungsalgorithmen nach einem Ausführungsbeispielen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In 1 ist schematisch der Aufbau eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Betreiben einer Nutzerschnittstelle dargestellt. Sucheingaben eines Nutzers können manuell über eine Tastatur 11 oder akustisch über eine Sprachschnittstelle 12 erfasst werden. Die Sprachschnittstelle 12 umfasst ein Mikrophon 13 zum Empfang akustischer Signale. Sie kann des Weiteren ein Softwaremodul zur Sprachaktivitätserkennung sowie einen adaptiven Filter zur Störgeräuschunterdrückung enthalten. Die Tastatur 11 und die Sprachschnittstelle 12 sind mit einer Steuereinheit 14 verbunden, die ihrerseits über eine Schnittstelle 15 zum Datenbus 17 mit einem Navigationssystem 16 in Verbindung steht.
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In dem Navigationssystem 16 sind Daten einer digitalen Karte 20 gespeichert. Die Daten der digitalen Karte 20 umfassen eine Vielzahl von Einträgen, z. B. Orts- und Straßennamen, die über die Sucheingaben recherchiert werden können und denen auf der Karte 20 Positionen zugeordnet sind. Die digitale Karte 20 kann auf einer Anzeigefläche 10, die mit der Steuereinheit 14 verbunden ist, dargestellt werden.
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Mittels der Steuereinheit 14 können zu Sucheingaben eines Nutzers Suchergebnisse aus dem Navigationssystem 16 ermittelt und die Darstellung auf der Anzeigefläche 10 gesteuert werden. Dabei läuft in der Steuereinheit 14 ein Gruppierungsalgorithmus 30 nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ab, das im Folgenden näher erläutert wird.
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2 zeigt eine Darstellung von Suchergebnissen als Elemente 22, 22a in einer auf einer Anzeigefläche 10 angezeigten Karte 20 nach dem Stand der Technik. Den zu einer Sucheingabe ermittelten Suchergebnissen sind Positionen 21, 21a auf der Karte 20 zugewiesen, an denen die Suchergebnisse als Elemente 22, 22a dargestellt werden. Im gezeigten Beispiel handelt es sich um eine Sucheingabe eines Navigationsziels und die Elemente 22, 22a umfassen den Ortsnamen und eine laufende Ordnungszahl.
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In 3 sind die Suchergebnisse derselben Sucheingabe aus 2 gemäß einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens als Elemente 22, 22a in einer auf einer Anzeigefläche 10 angezeigten Karte 20 dargestellt. Um die Anzahl der Elemente 22, 22a aus 2 zu verringern, werden erfindungsgemäß Suchergebnisse zu einer Gruppe zusammengefasst und als ein gemeinsames Element 23 dargestellt. Dabei wurden die beiden durch die Elemente 22a repräsentierten Suchergebnisse aufgrund ihres geringen Abstandes ihrer zugewiesenen Positionen 21a zu einer Gruppe zusammengefasst und als rechteckiges Element 23, das die beiden Positionen 21a abdeckt, dargestellt.
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In Abhängigkeit der Anzahl der Suchergebnisse kann der Gruppierungsalgorithmus 30, also der Verfahrensschritt, Suchergebnisse zu Gruppen zusammenzufassen, weitere Male wiederholt werden. Insbesondere können Suchergebnisse, deren Positionen 21 sehr dicht beieinander liegen, so dass die sie repräsentierenden Elemente 22 nicht mehr überlappungsfrei darstellbar wären, auf diese Weise zusammengefasst werden. Das Verfahren kann auch solange wiederholt werden, bis die Anzahl der dargestellten Elemente 22, 23 klein genug ist, damit sie ein Nutzer der jeweiligen Nutzungssituation angepasst erfassen kann. Ferner kann durch die reduzierte Anzahl der Elemente 22, 23 eine größere und damit besser ablesbare Darstellung der Elemente 22 ermöglicht werden.
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Ein Nutzer erhält somit eine besonders komfortabel dargestellte Kartenansicht mit möglichen Suchergebnissen. Zur weiteren Disambiguirung kann er ein rechteckiges Element 23 auswählen, das den Bereich abdeckt, in dem das von ihm vermutete Suchergebnis liegt. Durch die Auswahl erfolgt ein Hineinzoomen in den Bereich, den das Element 23 abgedeckt hat. Je nachdem, wie viele Suchergebnisse sich in diesem Bereich befinden, kann das erfindungsgemäße Verfahren nochmals angewendet werden. Falls jedoch nur noch wenige Suchergebnisse zu disambiguiren wären, kann hierauf auch verzichtet werden.
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In den 4a und 4b sind Gruppierungsalgorithmen 30 gemäß zweier Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben. Es ist vorgesehen, die Elemente 23 von zusammengefassten Suchergebnissen als Rechtecke, die die Positionen 21 der darin enthaltenen Suchergebnisse abdecken, auf der Anzeigefläche 10 darzustellen. Der Algorithmus beginnt bei einer Zusammenstellung 31 der Suchergebnisse, indem z. B. zu einer erfassten Sucheingabe eine Liste von Suchergebnissen erstellt wird, die an das den Algorithmus ausführende Programm als Eingangsparameter übergeben wird. In einer Aufbereitung 32 der Suchergebnisse werden dann Abstände von Positionspaaren bestimmt und in einer Tabelle gespeichert. In aufsteigender Reihenfolge der in dieser Tabelle gespeicherten Abstände kann nun die Gruppenzusammenfassung 33 der dazugehörigen Suchergebnispaare begonnen werden.
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In der 4a besteht die Bedingungsprüfung 34 darin zu prüfen, ob nach der Zusammenfassung zweier Suchergebnisse, Gruppen oder einer Mischung davon die Anzahl der darzustellenden Elemente 22, 23 einen Grenzwert G unterschreitet. Beispielsweise soll vermieden werden, dass mehr als fünf Elemente 22, 23 gleichzeitig auf der Karte 20 dargestellt werden. Ist dies nicht der Fall, so wird eine Iteration 36 der Verfahrensschritte 33, 34 durchgeführt, bis schließlich die Anzahl der darzustellenden Elemente 22, 23 den Wert G = 5 erreicht oder unterschreitet und ein Iterationsabbruch 38 herbeigeführt wird. Abschließend werden die Elemente 22, 23 gemäß der neu gebildeten Gruppen in der Karte 20 auf der Anzeigefläche 10 dargestellt, wie dies mit Bezug zu 3 beschrieben wurde.
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Es kann vorteilhaft sein, eine Bedingung in mehrere Teilbedingungen aufzuspalten und die Bedingungsprüfung 34 in mehrere Teilbedingungsprüfungen 35 zu unterteilen, wie dies in der 4b dargestellt ist.
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Nach einer Gruppenzusammenfassung 33 erfolgt zunächst eine Teilbedingungsprüfung 35a, in der geprüft wird, ob die Fläche des rechteckigen Elements 23, das die neu zusammengesetzte Gruppe repräsentiert, einen Grenzwert überschreitet, z. B. mehr als 20% der Anzeigefläche 10 einnimmt. Ist dies nicht der Fall, so wird die neue Gruppe validiert und die vorherigen Bestandteile, also Gruppen und/oder einzelne Suchergebnisse, in ihrer Rolle als einzeln darzustellende Elemente 22 gelöscht. Als nächstes wird dann die bereits in Zusammenhang mit 4a diskutierte Teilbedingungsprüfung 35b durchgeführt, ob die Reduzierung der Elemente 22, 23 dazu geführt hat, dass deren Anzahl nun den Grenzwert G = 5 erreicht oder unterschritten hat. Ist dies nicht der Fall, so wird die Iteration 36a fortgeführt, anderenfalls der Iterationsabbruch 38 ausgelöst und die Elemente 22, 23 gemäß der neugebildeten Gruppen in der Karte 20 auf der Anzeigefläche 10 gemäß 3 dargestellt.
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Für den Fall, dass die Teilbedingungsprüfung 35a positiv ausfällt, dass heißt die neu gebildete Gruppe den Grenzwert für die maximale Fläche von z. B. 20% überschreiten würde, führt dies zum Verwurf 37 der Gruppe. Es wird eine weitere Teilbedingungsprüfung 35c durchgeführt, in der ermittelt wird, ob bereits alle möglichen Kombinationen bestehender Gruppen geprüft und verworfen wurden. Falls dies noch nicht der Fall ist, wird eine weitere Iteration 36b durchgeführt, anderenfalls der Iterationsabbruch 38 ausgelöst und die Elemente gemäß der neu gebildeten Gruppen in der Karte 20 auf der Anzeigefläche 10 gemäß 3 dargestellt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Anzeigefläche
- 11
- Tastatur
- 12
- Sprachschnittstelle
- 13
- Mikrophon
- 14
- Steuereinheit
- 15
- Schnittstelle zu Anwendungsprogrammen
- 16
- Navigationssystem
- 17
- Datenbus im Fahrzeug
- 20
- Karte
- 21
- zugewiesene Positionen eines Suchergebnisses
- 21a
- zugewiesene Positionen eines Suchergebnisses
- 22
- Element für ein Suchergebnis
- 22a
- Element für ein Suchergebnis
- 23
- Element für eine Gruppe von Suchergebnissen
- 30
- Gruppierungsalgorithmus
- 31
- Zusammenstellung der Suchergebnisse
- 32
- Aufbereitung der Suchergebnisse
- 33
- Gruppenzusammenfassung
- 34
- Bedingungsprüfung
- 35a–35c
- Teilbedingung
- 36, 36a, 36b
- Iteration
- 37
- Verwurf einer neu gebildeten Gruppe
- 38
- Iterationsabbruch
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008008948 A1 [0003]
- DE 10230479 A1 [0006]
- DE 102007030229 A1 [0007]