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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Zusammensetzen von Furnierstreifen mit einem Expansionsraum in einer Klebstoffaktivierungszone, insbesondere zur Vermeidung eines Kontaktes zwischen aktiviertem Klebstoff an den Furnierstreifen und Bauteilen der Vorrichtung.
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Vorrichtungen zum Zusammensetzen von Furnierstreifen sind aus dem Stand der Technik in unterschiedlichen Ausgestaltungen bekannt. Grundsätzlich müssen hierbei Vorrichtungen unterschieden werden, bei denen eine Beleimstation vorgestaltet ist, welche die Kanten der Furnierstreifen beleimt und dann unmittelbar danach das Zusammensetzen erfolgt. Alternativ können die Kanten von Furnieren im Voraus mit einem Klebstoff, insbesondere Polyvinylacetat(PVAc)-Dispersionsklebstoff, benetzt worden sein und zwischengelagert werden. Hierbei ist eine Lagerung über mehrere Monate oder gar Jahre möglich. Für das Zusammensetzen müssen dann die Furniere in die Vorrichtung zugeführt und der an den Kanten getrocknete Klebstoff muss aktiviert werden. Dies kann beispielsweise mittels Heißluft erfolgen. Nach dem Aktivieren können die Furnierstreifen dann zusammengefügt werden. Da bei der zweiten Maschinenvariante eine Einstellung der auf die Kanten aufgebrachten Klebstoffmengen nicht mehr möglich ist, sondern schon zeitlich getrennt davon vorgenommen wurde, ist es häufig so, dass beispielsweise zuviel Klebstoff auf die Kanten aufgetragen wurde. Hierdurch ergibt sich dann beim Aktivieren des Klebstoffs und anschließendem Zusammensetzen der Furnierstreifen die Problematik, dass der überschüssige Klebstoff beim Fügevorgang der Furnierstreifen zwischen den Kanten herausgedrückt wird und zu mangelhafter Fugenbildung und Verunreinigungen an Maschinenteilen führen kann. Dadurch ergeben sich höhere Ausschussmengen und zusätzliche Reinigungspausen für die Maschine, so dass die Herstellung eines Furnierteppichs häufig unterbrochen werden muss.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Zusammensetzen von Furnierstreifen bereitzustellen, welche bei einfachem Aufbau und einfacher, kostengünstiger Herstellbarkeit eine qualitativ hochwertige, stumpf zusammengesetzte Furnierfuge bei weniger verschmutzender Maschine ermöglicht. Dies wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Zusammensetzen von Furnierstreifen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 weist demgegenüber den Vorteil auf, dass eine Verschmutzung der Vorrichtung durch Klebstoffreste vermieden werden kann. Hierdurch kann eine kostengünstige und kontinuierliche Zusammensetzung von Furnierstreifen mit qualitativ hochwertiger Klebefuge ausgeführt werden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass die Vorrichtung eine Klebstoff-Aktivierungsstation aufweist, die mindestens eine Heißluftquelle und einen von der Heißluftquelle ausgehenden Heißluftpfad mit einem Austrittselement aufweist. Das Austrittselement umfasst eine Austrittsöffnung sowie einen Expansionsraum. Somit sind im Austrittselement die Austrittsöffnung und zusätzlich der Expansionsraum vorgesehen. Heißluft strömt dabei aus der Austrittsöffnung aus und strömt an den Kanten der über der Austrittsöffnung vorbeigeführten Furnierstreifen vorbei, um den Klebstoff an den Kanten zu aktivieren. Die Austrittsöffnung und der Expansionsraum sind unter und/oder über einer Furnierzufuhrebene angeordnet, so dass die Heißluft von unten und/oder oben zu den Furnierkanten geführt wird. Der Expansionsraum kann auch als Drainagevorrichtung für überschüssigen Klebstoff dienen. Erfindungsgemäß kann somit, wenn an den Furnierkanten in einem vorhergehenden Schritt z. B. zuviel Klebstoff aufgetragen wurde, der aktivierte Klebstoff unter Wärmeeinwirkung eine Ausdehnung erfahren, ohne dabei umliegende Werkstückkanten zu berühren und an diesen anzuhaften. Hierdurch wird insbesondere ein Herausziehen von Klebstoff aus der Klebefuge durch Anhaftung von Klebstoff an Maschinenteilen vermieden und auch eine Verschmutzung der Vorrichtung vermieden. Die Erfindung eignet sich dabei besonders für die Verwendung eines Dispersionsklebstoffs (insbesondere Mischweißleim) an den Furnierkanten, welcher den großen Vorteil hat, dass er formaldehydfrei ist und sehr einfach zu handhaben ist. Ferner ist ein Dispersionsklebstoff auch sehr kostengünstig im Vergleich mit anderen Klebstoffen.
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Vorzugsweise sind der Expansionsraum und die Austrittsöffnung strömungstechnisch miteinander verbunden, wobei bevorzugt die Austrittsöffnung in den Expansionsraum mündet. Hierdurch wird sichergestellt, dass der Expansionsraum unmittelbar am Austritt der Heißluft vorgesehen ist und somit sofort nach Erwärmen des an den Kanten befindlichen Klebstoffs keine Kontaktmöglichkeit des Klebstoffs mit anderen Bauteilen der Maschine vorhanden ist, und gegebenenfalls überschüssigen Klebstoff aufnehmen kann. Durch die strömungstechnische Verbindung zwischen Expansionsraum und Austrittsöffnung wird ferner erreicht, dass die Heißluft in den Expansionsraum strömen kann und entlang des Expansionsraums eine gerichtete Strömung erfolgt, wodurch die Heißluft länger an den Kanten der Furnierstreifen vorbeigeführt wird.
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Weiter bevorzugt ist der Expansionsraum als Expansionskanal, insbesondere als geradliniger, in einer Förderrichtung der Furnierstreifen verlaufender Expansionskanal, ausgebildet. Durch diese Maßnahme liegt der Expansionskanal parallel zur Fuge der Furnierstreifen, so dass während des beginnenden Fügevorgangs, bei dem die Furnierstreifen kontinuierlich in Förderrichtung weiterbewegt werden, über die gesamte Strecke von Heißluftaustritt bis zur Fügezone, gegebenenfalls sich der Klebstoff in den Expansionskanal ausdehnt, ohne dabei in Kontakt mit Maschinenteilen zu kommen. Hierdurch wird vor der Fügezone auch bei Ausdehnungen des Klebstoffs ein Kontakt zwischen Klebstoff und Maschine vermieden, so dass hervorragende Klebefugen im nachfolgenden Fügeschritt erhalten werden. Gegebenenfalls können in einem weiteren nachfolgenden Schritt überstehende Klebstofffugenreste von dem hergestellten Furnierteppich abgeschliffen werden. Ferner kann die Heißluft hervorragend entlang des Expansionskanals geführt werden.
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Weiter bevorzugt umfasst die Vorrichtung eine Luftstrom-Umlenkeinrichtung, welche über der Austrittsöffnung angeordnet ist. Die Luftstrom-Umlenkeinrichtung dient dabei zur Kanalisierung der Heißluft, um den Klebstoff an den Furnierkanten im gesamten Umgebungsbereich der Austrittsöffnung der Heißluft und vor der Zusammensetzzone zu aktivieren, wodurch in diesen Bereichen eine gleichmäßigere Erwärmung des Klebstoffes und eine bessere Ausnutzung der Wärmeenergie erreicht wird. Hierdurch wird auch im gesamten Umgebungsbereich der Austrittsöffnung eine höhere Umgebungstemperatur erreicht. Die durch die Austrittsöffnung austretende Heißluft wird somit durch den Spalt zwischen den beiden zu fügenden Furnierstreifen hindurchgeführt und trifft auf die Luftstrom-Umlenkeinrichtung. Dadurch wird die Heißluft insbesondere in Förderrichtung der Furnierstreifen abgelenkt und ferner erwärmt sich auch die Luftstrom-Umlenkeinrichtung selbst. Hierdurch kann ein schnelleres Aktivieren des Klebstoffs erreicht werden.
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Die Luftstrom-Umlenkeinrichtung ist vorzugsweise aus einem Material mit guter Wärmeleitfähigkeit hergestellt. Hierdurch wird eine sehr gute Wärmeverteilung an der Luftstrom-Umlenkeinrichtung erreicht, so dass ein Aktivierungsbereich für den Klebstoff nicht nur unmittelbar an der Austrittsöffnung für die Heißluft vorhanden ist, sondern die Aktivierung aufgrund der hohen Temperaturen auch in vorangehenden bzw. nachfolgenden Teilbereichen stattfindet. Vorzugsweise ist die Luftstrom-Umlenkeinrichtung aus Kupferblech hergestellt.
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Weiter bevorzugt ist ein Abstand zwischen einer Oberfläche des Austrittselements und der Luftstrom-Umlenkeinrichtung etwas größer als eine Dicke der Furnierstreifen. Hierdurch kann eine zielgerichtete Strömung der Heißluft zuerst durch den Spalt zwischen den zu fügenden Furnierstreifen und dann entlang der Luftstrom-Umlenkeinrichtung bereitgestellt werden.
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Besonders bevorzugt weist die Luftstrom-Umlenkeinrichtung eine Oberfläche derart auf, dass ein Reibwert zwischen der Oberfläche und den Furnierstreifen möglichst klein ist. Besonders bevorzugt weist die Oberfläche der Luftstrom-Umlenkeinrichtung eine Teflonbeschichtung o. ä. auf.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Vorrichtung eine Druckrolle zum Ausüben eines senkrechten Drucks auf die Furnierstreifen, wobei der Expansionsraum in dem Austrittselement bis in den Bereich der Druckrolle und besonders bevorzugt bis zu einem Bereich einer senkrechten Projektion einer Drehachse der Druckrolle verläuft. Mit anderen Worten reicht der Expansionsraum vorzugsweise bis unter die Drehachse der Druckrolle, da hier die Druckrolle mit den Furnierstreifen in Kontakt steht und gegebenenfalls noch überschüssiger Klebstoff aus dem Fügebereich zwischen den beiden Furnierstreifen austreten kann.
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Weiter bevorzugt mündet der Heißluftpfad am Austrittselement senkrecht zur Oberfläche des Austrittselements. Alternativ kann der Heißluftpfad am Austrittselement auch in einem Winkel austreten. Vorzugsweise beträgt der Winkel dabei zwischen 30° und 60°, vorzugsweise 45°, wobei die Austrittsrichtung der Heißluft in Furnierförderrichtung gerichtet ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren gemäß Anspruch 12 ermöglicht eine sehr hochwertige, stumpf zusammengesetzte Furnierfuge zwischen zwei Furnierstreifen bei Vermeidung einer Verschmutzung einer Furnierzusammensetzmaschine. Hierzu werden gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zuerst ein Paar von Furnierstreifen in einem Zuführbereich der Maschine in einer Ebene zugeführt, dann wird ein auf den Kanten der Furnierstreifen aufgebrachter Dispersionsklebstoff mittels Heißluft aktiviert, welcher aus einem Austrittselement austritt, und anschließend werden die Furnierstreifen an den klebstoffaktivierten Furnierkanten stumpf gefügt. Dabei werden die Furnierstreifen nach dem Aktivieren noch an einem Expansionsraum des Austrittselements vorbeigeführt, um so eine Berührung des aktivierten Dispersionsklebstoffs mit Maschinenteilen zu vermeiden. Der Expansionsraum erstreckt sich dabei in einen Übergangsbereich zwischen einem Aktivierungsbereich, in dem der Dispersionsklebstoff aktiviert wird und einen Fügebereich, in welchem die Furnierstreifen gefügt werden. Durch das Vorsehen des Expansionsraums und das Vorbeiführen der klebstoffaktivierten Furnierkanten an diesem Expansionsraum kann somit eine Verschmutzung der Maschine vermieden werden. Der Expansionsraum ermöglicht, dass die aktivierten Furnierkanten bis zum Fügebeginn nicht mehr unmittelbar mit Maschinenteilen der Maschine in Kontakt kommen und dort Verschmutzungen verursachen. So kann ein unmittelbares Anhaften des Klebstoffs an nachfolgenden Maschinenteilen vermieden werden. Die Fügequalität wird jedoch hierdurch nicht beeinträchtigt, da durch das Zusammendrücken der Furnierstreifen an den Furnierkanten gegebenenfalls überschüssiger Klebstoff herausgedrückt wird und dann einfach ausgehärtet und anschließend abgeschliffen werden kann.
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Das Verfahren ist dann besonders effektiv, wenn der Expansionsraum vorzugsweise als Expansionskanal vorgesehen ist und eine Austrittsöffnung in den Expansionskanal mündet, so dass die aus der Austrittsöffnung austretende Heißluft auch in den Expansionskanal strömt. Hierdurch kann insbesondere eine verbesserte Aktivierung des Dispersionsklebstoffs und höhere Temperaturen im Aktivierungsbereich der Maschine erreicht werden.
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Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung im Detail beschrieben. In der Zeichnung ist:
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1 eine schematische Schnittansicht einer Vorrichtung zum Zusammensetzen von Furnierstreifen gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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2 eine schematische Draufsicht auf die Vorrichtung von 1,
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3 eine perspektivische Ansicht eines in der Vorrichtung verwendeten Austrittselements,
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4 eine schematische Schnittansicht einer Vorrichtung zum Zusammensetzen von Furnierstreifen gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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5 eine schematische Schnittansicht einer Vorrichtung zum Zusammensetzen von Furnierstreifen gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
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6 eine vergrößerte, perspektivische Darstellung eines Bauteils zur Zuführung von Heißluft gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel.
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Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die 1 bis 3 ein Verfahren und eine Vorrichtung 1 zum Zusammensetzen von Furnierstreifen gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung im Detail beschrieben.
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Wie aus 1 ersichtlich ist, umfasst die Vorrichtung 1 eine Furnierzufuhrebene E, in welcher Furnierstreifen 2 zugeführt werden. Die Zuführung der Furnierstreifen kann dabei manuell oder auch automatisch erfolgen. Wie insbesondere aus 2 ersichtlich ist, werden immer parallel zwei Furnierstreifen 2 zugeführt, wobei an den einander zugewandten Kanten 2a der Furnierstreifen schon ein Klebstoff aufgebracht ist, welcher in einem nachfolgenden Schritt aktiviert werden muss. Hierzu umfasst die Vorrichtung 1 eine Klebstoff-Aktivierungsstation 3, der dann eine Furnierfügestation 4 nachgeschaltet ist. In der Klebstoff-Aktivierungsstation 3 wird der an den Kanten 2a befindliche Klebstoff aktiviert, so dass im nachfolgenden Schritt dann ein Fügen der Furnierstreifen möglich ist. Als Klebstoff kann vorzugsweise ein formaldehydfreier Dispersionsklebstoff an den Kanten 2a aufgebracht sein, wobei der aufgebrachte Klebstoff, schon mehrere Monate zuvor an den Furnierkanten aufgebracht worden sein kann. Die Klebstoff-Aktivierungsstation 3 umfasst eine stationäre Heißluftquelle 5 und einen von der Heißluftquelle 5 ausgehenden Heißluftpfad 6 mit einem Austrittselement 7. Das Austrittselement 7 umfasst eine Austrittsöffnung 8 sowie als Expansionsraum eine geradlinige Nut 9 mit vorzugsweise rechteckigem oder U-förmigem Querschnitt. Die Nut 9 mündet, wie aus 1 und 3 ersichtlich ist, in die Austrittsöffnung 8 bzw. geht von dieser aus. Wie aus 1 ersichtlich ist, ist die Nut 9 sowie die Austrittsöffnung 8 unterhalb der Furnierzufuhrebene E angeordnet. Somit strömt die Heißluft von unten durch das Austrittselement 7 in den Spalt 10 zwischen den beiden zu fügenden Furnierstreifen 2 (siehe 2), wobei die Nut 9 eine Breite aufweist, welche größer als der Spalt 10 ist. Die Austrittsöffnung 8 weist einen größeren Durchmesser als der Heißluftpfad 6 auf.
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Für eine einfache Befestigung des Austrittselements 7 an einem Bauteil 18, z. B. in einem Gestell, kann beispielsweise ein schraubbarer, zylinderförmiger Hohlbolzen 17 vorgesehen werden, welcher eine zentrale Durchgangsöffnung 17a aufweist, durch die der Heißluftpfad 6 hindurchgeführt ist. Somit kann die Heißluft dann durch den Hohlbolzen 17 zur Austrittsöffnung 8 geführt und das Austrittselement 7 in einfacher Weise an einem weiteren Bauteil 18 befestigt werden.
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Die Vorrichtung 1 umfasst ferner eine Luftstrom-Umlenkeinrichtung 11 sowie einen Trennsteg 12. Die Luftstrom-Umlenkeinrichtung 11 ist, wie aus 1 ersichtlich ist, als Kupferblech ausgebildet und ist über der Austrittsöffnung 8 und teilweise auch über der Nut 9 angeordnet. Die Luftstrom-Umlenkeinrichtung 11 hat dabei die Aufgabe, die aus der Austrittsöffnung 8 austretende Heißluft, welche durch den Spalt 10 zwischen den beiden Furnierstreifen 2 hindurchströmt, umzulenken. Dies ist in 1 durch den Pfeil B gekennzeichnet, wobei der Pfeil A die von der Heißluftquelle 5 durch den Heißluftpfad 6 strömende Heißluft andeutet. In 1 ist ferner eine Förderrichtung der Furnierstreifen 2 mit dem Pfeil C gekennzeichnet.
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Die Vorrichtung 1 umfasst ferner in bekannter Weise zwei Diskusscheiben 13, 14 sowie eine Druckrolle 15, welche um einen Mittelpunkt 16 rotiert. Wie aus 1 ersichtlich ist, ist die Nut 9 dabei in Förderrichtung C der Furnierstreifen so angeordnet, dass sie bis zu einer senkrechten Projektion des Rotationspunktes 16 der Druckrolle 15 reicht.
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Die Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 ist dabei wie folgt. Die Furnierstreifen weisen an ihren Kanten 2a schon Klebstoff auf, welcher in einem vorhergehenden Schritt dorthin aufgebracht wurde, wobei der Klebstoff getrocknet oder zumindest angetrocknet sein kann. Dies kann schon einige Zeit vorher geschehen sein. Die Furnierstreifen werden dann in der Furnierzufuhrebene E zugeführt, wobei für ein einfaches Ausrichten die Furnierstreifen an den Trennsteg 12 angelegt werden können. Die Furnierstreifen 2 werden dann manuell oder durch einen Kettenantrieb in Richtung der Förderrichtung C der Furnierstreifen bewegt und über das Austrittselement 7 geführt. Dabei ist die Ausrichtung der Furnierstreifen 2 derart, dass der Spalt 10 zwischen den beiden Furnierstreifen über der Austrittsöffnung 8 in dem Austrittselement 7 liegt. Heißluft, welche durch den Heißluftpfad 6 zur Austrittsöffnung 8 zugeführt wird, tritt dann zwischen den beiden Furnieren 2 an den mit Klebstoff versehenen Kanten 2a aus und aktiviert den dort vorhandenen Klebstoff. Der aktivierte Klebstoff kann dabei eine Viskositätserniedrigung erfahren. Dadurch erhöht sich die Gefahr der Anhaftung und der teilweisen Abstreifung an umgebenden Bauteilen, die in direkten Kontakt mit den klebstoffbenetzten Furnierkanten 2a treten können. Die Nut 9 stellt somit einen Expansionsraum zur Verfügung, so dass ein Anhaften und Abstreifen unterbleibt. Gegebenenfalls kann auch überschüssiger Klebstoff in der Nut 9 gesammelt werden. Die Furnierstreifen 2 werden dabei kontinuierlich weiter an der Klebstoff-Aktivierungsstation 3 vorbeigeführt.
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Im Bereich der Diskusscheiben 13 und der Druckrolle 15 beginnt dann der Fügeprozess. Hierbei werden die Furnierstreifen durch die beiden Diskusscheiben 13, 14 sowie die Druckrolle 15 weiterbefördert. Während der Bewegung der Furnierstreifen 2 wird somit die gesamte Kantenlänge der Furnierstreifen an der Austrittsöffnung 8 vorbeigeführt und der Klebstoff für den Fügevorgang aktiviert. Die über der Austrittsöffnung 8 und einem Teilbereich des Austrittselements 7 angeordnete Luftstrom-Umlenkeinrichtung 11 unterstützt dabei den Aktivierungsprozess noch zusätzlich, da die Heißluft an der Luftstrom-Umlenkeinrichtung 11 umgeleitet wird. In diesem Ausführungsbeispiel, bei dem der Heißluftpfad 6 senkrecht zu einer Oberfläche 7a des Austrittselements 7 mündet, erfolgt eine Umleitung der Heißluft sowohl in Förderrichtung C der Furnierstreifen als auch entgegen der Förderrichtung der Furnierstreifen. Dies hat den Vorteil, dass die gesamte nähere Umgebung aus der Austrittsöffnung 8 und insbesondere das Austrittselement 7, welches vorzugsweise aus einem metallischen Material hergestellt ist, sowie die Luftstrom-Umlenkeinrichtung 11 erwärmt werden, so dass eine Gesamttemperatur im Bereich der Klebstoff-Aktivierungsstation 3 höher als im Stand der Technik liegt. Hierdurch wird eine schnellere Aktivierung des Klebstoffs möglich, so dass die Durchlaufgeschwindigkeit für die Furnierstreifen erhöht werden kann.
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Somit kann durch das Vorsehen der Nut 9 verhindert werden, dass überschüssiger Klebstoff weiter durch die Vorrichtung 1 hindurchtransportiert wird und dann andere Bauteile der Vorrichtung verschmutzt oder durch Kontakt des aktivierten Klebstoffs mit Maschinenteilen Klebstoff an den Maschinenteilen kleben bleibt, der dann im nachfolgenden Fügeschritt zur Herstellung einer quantitativ hochwertigen Fuge fehlt. Stattdessen kann der überschüssige Klebstoff gegebenenfalls in der Nut 9 gesammelt werden und die Nut 9 kann dann nach Zusammenfügen einer gewissen Anzahl von Furnierstreifen 2 einfach gereinigt werden.
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Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf 4 eine Vorrichtung zum Zusammensetzen von Furnierstreifen gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben, wobei gleiche bzw. funktional gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen wie im ersten Ausführungsbeispiel bezeichnet sind.
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Wie aus 4 ersichtlich ist, umfasst die Vorrichtung 1 des zweiten Ausführungsbeispiels zusätzlich noch eine zweite stationäre Heißluftquelle 25 mit einem zweiten Heißluftpfad 26. Die zweite Heißluftquelle 25 und der zweite Heißluftpfad 26 sind dabei über der Furnierzufuhrebene E angeordnet, so dass Heißluft zusätzlich noch von oben auf die Kanten der Furnierstreifen 2 zugeführt werden kann (Pfeil R). Eine zweite Austrittsöffnung 28 des zweiten Heißluftpfades 26 liegt dabei in Förderrichtung C der Furnierstreifen auf gleicher Höhe wie die Austrittsöffnung 8 des ersten Heißluftpfades 6. Dabei ist der zweite Heißluftpfad 26 durch die Luftstrom-Umlenkeinrichtung 11 hindurchgeführt. Ferner ist in der Luftstrom-Umlenkeinrichtung 11 ein zweiter Expansionsraum in Form einer zweiten, in Förderrichtung C der Furnierstreifen 2 verlaufenden zweiten Nut 29 gebildet. Heißluft strömt dann aus der zweiten Austrittsöffnung 28 auch in die zweite Nut 29, wobei die beiden Heißluftströme gegeneinander strömen und teilweise gegen die Furnierflächen strömen und dadurch umgelenkt werden. Somit liegende die erste Nut 9 und die zweite Nut 29 übereinander, wobei die zueinander gerichteten Kanten der beiden zu fügenden Furnierstreifen exakt zwischen den beiden Nuten 9, 29 vorbeigeführt werden. Somit kann ein Heißluftstrom sowohl von unten als auch von oben zum Spalt 10 zwischen den beiden Furnierstreifen 2 hinzugeführt werden, so dass eine optimale Erwärmung des an den Kanten der Furnierstreifen 2 aufgebrachten Klebstoffs erhalten wird. Da sich der an den Kanten befindliche Klebstoff bei Erwärmung in allen Richtungen ausdehnen kann, wird beim zweiten Ausführungsbeispiel insbesondere verhindert, dass Klebstoff mit der Luftstrom-Umlenkeinrichtung 11 in Berührung kommt und dort Verschmutzungen oder Anhaftungen vermieden werden können. Wie aus 4 ersichtlich ist, ist die zweite Nut 29 dabei über die, ausgehend von der zweiten Austrittsöffnung 28 in Förderrichtung C, liegende, vollständige Länge der Luftstrom-Umlenkeinrichtung 11 ausgebildet.
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Vorzugsweise ist dabei eine Breite und/oder eine Tiefe der ersten Nut 9 und der zweiten Nut 29 gleich. Es sei ferner angemerkt, dass statt einer zweiten Heißluftquelle 25 alternativ eine gemeinsame Heißluftquelle für den ersten und zweiten Heißluftpfad vorgesehen werden kann. Hierdurch können Kosten und Bauraum eingespart werden.
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Unter Bezugnahme auf die 5 und 6 wird nachfolgend eine Vorrichtung zum Zusammensetzen von Furnierstreifen gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung im Detail beschrieben, wobei gleiche bzw. funktional gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen wie in den vorhergehenden Ausführungsbeispielen bezeichnet sind.
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Wie insbesondere aus 5 ersichtlich ist, ist beim dritten Ausführungsbeispiel insbesondere eine Mündung der Heißluft am Austrittselement 7 unterschiedlich zu den Mündungen der vorhergehenden Ausführungsbeispiele ausgebildet. Beim dritten Ausführungsbeispiel ist im Austrittselement 7 eine Düse 37 befestigt, welche einen kanalartigen Mündungsquerschnitt 38 aufweist. Der Mündungsquerschnitt 38 mündet dabei in eine längliche Nut 9 und weist vorzugsweise eine gleiche Breite wie die Nut 9 auf. Wie aus 5 ersichtlich ist, ist dabei eine Länge des kanalartigen Mündungsquerschnitts 38 kürzer als eine Länge der Nut 9. Es sei jedoch angemerkt, dass die Länge des kanalartigen Mündungsquerschnitts 38 auch derart vorgesehen sein kann, dass ihre Länge der der Nut 9 entspricht. Durch diese Ausbildung des länglichen, kanalartigen Mündungsquerschnitts 38, der direkt in die Nut 9 mündet, kann eine verbesserte Ausströmung der Heißluft, wie in den 5 und 6 durch die Pfeile B1 und B2 angedeutet, erreicht werden, da die Heißluft über einen in Bewegungsrichtung der Furniere 2 längeren Bereich zwischen die Furniere strömen kann. Ferner wird eine strömungstechnisch bessere Anbindung der Nut 9 an die Austrittsöffnung 38 erreicht. Hierdurch kann insbesondere eine etwas in Förderrichtung der Furnierstreifen liegende längere Aktivierungszone in der Maschine erreicht werden, so dass die Temperatur der Heißluft reduziert werden kann. Ansonsten entspricht dieses Ausführungsbeispiel den vorhergehenden Ausführungsbeispielen, so dass auf die dort gegebene Beschreibung verwiesen werden kann.
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Wie in den beiden Ausführungsbeispielen dargelegt wurde, kann erfindungsgemäß somit durch das Vorsehen eines Expansionsraums in der Klebstoffaktivierungszone ein Kontakt des aktivierten Klebstoffs mit Bauteilen der Furnierstreifen-Zusammensetzvorrichtung 1 verhindert werden. Hierdurch können Stillstandszeiten der Vorrichtung aufgrund von Reinigungsarbeiten minimiert werden. Der Expansionsraum ist dabei besonders bevorzugt bis zum Beginn der Fügezone in kanalartiger Form vorgesehen. Ferner kann eine verbesserte Erwärmung des Klebstoffs und somit eine verbesserte Ausnutzung der Wärmeenergie erreicht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Furnierstreifen-Zusammensetzvorrichtung
- 2
- Furnierstreifen
- 2a
- Kanten
- 3
- Klebstoff-Aktivierungsstation
- 4
- Furnierfügestation
- 5
- stationäre Heißluftquelle
- 6
- Heißluftpfad
- 7
- Austrittselement
- 7a
- Oberfläche
- 8
- Austrittsöffnung
- 9
- Nut/Expansionsraum
- 10
- Spalt
- 11
- Luftstrom-Umlenkeinrichtung
- 12
- Trennsteg
- 13, 14
- Diskusscheiben
- 15
- Druckrolle
- 16
- Drehachse
- 17
- Hohlbolzen
- 17a
- Durchgangsöffnung
- 18
- Bauteil
- 25
- zweite stationäre Heißluftquelle
- 26
- zweiter Heißluftpfad
- 28
- Austrittsöffnung
- 29
- zweite Nut
- 37
- Düse
- 38
- Mündungsquerschnitt
- A, B, R, S
- Strömung der Heißluft
- C
- Förderrichtung
- E
- Furnierzufuhrebene
- F
- Druck