DE102010019947A1 - Verfahren zur Überwachung einer Rauchgasatmosphäre einer Verbrennungsanlage und Vorrichtung - Google Patents

Verfahren zur Überwachung einer Rauchgasatmosphäre einer Verbrennungsanlage und Vorrichtung Download PDF

Info

Publication number
DE102010019947A1
DE102010019947A1 DE102010019947A DE102010019947A DE102010019947A1 DE 102010019947 A1 DE102010019947 A1 DE 102010019947A1 DE 102010019947 A DE102010019947 A DE 102010019947A DE 102010019947 A DE102010019947 A DE 102010019947A DE 102010019947 A1 DE102010019947 A1 DE 102010019947A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
values
corrosion
coe
load
measured
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE102010019947A
Other languages
English (en)
Other versions
DE102010019947B4 (de
Inventor
Jörg Tretner
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Sick Engineering GmbH
Original Assignee
Sick Engineering GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Sick Engineering GmbH filed Critical Sick Engineering GmbH
Priority to DE102010019947.8A priority Critical patent/DE102010019947B4/de
Publication of DE102010019947A1 publication Critical patent/DE102010019947A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102010019947B4 publication Critical patent/DE102010019947B4/de
Expired - Fee Related legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Images

Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F23COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
    • F23NREGULATING OR CONTROLLING COMBUSTION
    • F23N5/00Systems for controlling combustion
    • F23N5/003Systems for controlling combustion using detectors sensitive to combustion gas properties
    • F23N5/006Systems for controlling combustion using detectors sensitive to combustion gas properties the detector being sensitive to oxygen
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F23COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
    • F23NREGULATING OR CONTROLLING COMBUSTION
    • F23N5/00Systems for controlling combustion
    • F23N5/24Preventing development of abnormal or undesired conditions, i.e. safety arrangements
    • F23N5/242Preventing development of abnormal or undesired conditions, i.e. safety arrangements using electronic means
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F23COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
    • F23NREGULATING OR CONTROLLING COMBUSTION
    • F23N2900/00Special features of, or arrangements for controlling combustion
    • F23N2900/05001Measuring CO content in flue gas

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Testing Resistance To Weather, Investigating Materials By Mechanical Methods (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung mit der eine verbesserte Überwachung einer Rauchgasatmosphäre einer Verbrennungsanlage durchführbar ist, mit den Schritten: – Erfassen von COe-Messwerten zeitlich nacheinander, – Speichern der Messwerte, – Berechnen von CO-Korrosionsniveau-Werten (KN) als Mittelwerte der COe-Messwerte über einen Zeitraum, der kurz ist gegenüber einem Tag, – Speichern der CO-Korrosionsniveau-Werte (KN), – Ermitteln von Tagesmittelwerten (KNTag) der CO-Korrosionsniveau-Werte, – Speichern der Tagesmittelwerte (KNTag) der CO-Korrosionsniveau-Werte (KN), – Ermitteln eines CO-Korrosionslast-Wertes (KL) durch Bilden des Mittelwertes aller ermittelten Tagesmittelwerte, – Ausgeben des CO-Korrosionslast-Wertes (KL) und der Lastdauer (TL), die sich aus der Anzahl Tage, über die die COe-Messwerte erfasst und die gültigen Tagesmittelwerte ermittelt wurden, ergibt.

Description

  • Die Erfindung betrifft Verfahren zum Überwachen der Rauchgasatmosphäre einer Verbrennungsanlage und eine entsprechende Vorrichtung.
  • Um die Effizienz von Verbrennungsprozessen zu optimieren, wird u. a. versucht, dem Verbrennungskessel nur gerade so viel Verbrennungsluft zuzuführen, wie unbedingt nötig ist, um den Brennstoff vollständig zu verbrennen. Dies deshalb, weil die Verbrennungsluft nur 21%Vol. Sauerstoff, aber eben 79%Vol. Stickstoff enthält. Dieser Stickstoffanteil wird im Verbrennungsprozess zwangsläufig mit aufgeheizt und als Abwärme in die Umwelt abgegeben. Man versucht also, nur gerade so viel Verbrennungsluft in den Kessel zu geben, wie unbedingt nötig ist.
  • Diese Zwangslage führt dazu, dass man das Verhältnis Brennstoff zu Verbrennungsluft in einem Grenzbereich fährt, in dem ständig die Gefahr besteht, zu wenig Sauerstoff im Kessel zu haben. Sauerstoffmangel führt zu reduzierender Kesselgasatmosphäre, was bedeutet, dass in erhöhtem Maße CO-Moleküle vorhanden sind, die auf der „Suche” nach O2 sind, um sich mit diesen zu CO2 zu verbinden.
  • Im Bereich der inneren, rauchgasexponierten Kesselwand führt dies dazu, dass das CO sich den Sauerstoff aus der die Kesselwand schützenden Eisenoxidschicht zieht. Die Eisenoxidschicht wird somit zerstört, Fehlstellen entstehen. Diese Fehlstellen bieten dann Angriffspunkte für die Zerstörung der Kesselwand durch komplexe Korrosionsprozesse mit Schwefel- und Chlorverbindungen, sowie mit der mehr oder weniger vorhandenen Asche bzw. deren Bestandteilen. Der Materialabtrag an der Kesselwand schreitet voran.
  • Der initiale Prozess bei der Zerstörung der Kesselwand ist die Zerstörung der Eisenoxid-Schutzschicht, z. B. Fe3O4 (Magnetit) durch Sauerstoffmangel und gleichzeitigem Vorhandensein von CO, als Folge einer unvollständigen Verbrennung. Die Zerstörung der Kesselwand durch Korrosion (mit S und Cl) erfolgt erst nach diesem Initialprozess.
  • Zur Minimierung der Korrosion infolge Sauerstoffmangels ist es also wünschenswert, immer eine bestimmte Menge O2 und so wenig wie möglich CO in Kesselwandnähe zu haben. Ob und wie gut dies durch geeignete Maßnahmen der Luft- und Brennstoffzuführung gelingt, kann man bei laufendem Betrieb des Kessels dadurch verfolgen, indem man die O2- und CO-Konzentrationen an der inneren Kesselwand kontinuierlich misst und dies am besten an vielen Stellen gleichzeitig. Dies ist mit einem Messsystem der Anmelderin möglich, das unter der Produktbezeichnung GM960 im Markt erhältlich ist. Dieses System weist eine Vielzahl von Messsonden, die jeweils O2 und COe messen können, auf. COe bedeutet CO-Äquivalent und ist die Gesamtheit der im Rauchgas noch vorhandenen unverbrannten Gasbestandteile (CO + H2 + CxHy), wobei CO fast immer mengenmäßig am stärksten vertreten ist. Über ein Bussystem sind die Sonden über Anschlusseinheiten mit einem zentralen Auswertegerät verbunden, so dass die Messdaten in gewünschter Weise online dargestellt werden können. Damit kann der Verbrennungsprozess zumindest bezüglich der Parameter CO-Konzentration und O2-Konzentration eingestellt, beobachtet und geregelt werden.
  • Auch werden im Stand der Technik Korrosionsschutzmaßnahmen an der inneren Kesselwand vorgenommen. Diese Form des Korrosionsschutzes wird vor allem bei Müllverbrennungsanlagen angewendet. Zwei Verfahren sind bekannt, nämlich das Auftragsschweißen und das thermische Spritzen von metallischen und keramischen Schutzschichten. Beide Verfahren sind mit hohem technischen und finanziellen Aufwand verbunden. Sie können nur bei Stillstand der Anlage oder beim Neubau erfolgen. Diese Maßnahmen sind deshalb unerwünscht.
  • Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Überwachung durchführen zu können.
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 7.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zum Überwachen einer Rauchgasatmosphäre einer Verbrennungsanlage umfast die Schritte:
    • a) Erfassen von COe-Messwerten in zeitlichen Abständen,
    • b) Speichern der Messwerte,
    • c) Berechnen von CO-Korrosionsniveau-Werten (KN) aus Mittelwerten der COe-Messwerte über einen Zeitraum, der kurz ist gegenüber einem Tag,
    • d) Speichern der CO-Korrosionsniveau-Werte,
    • e) Ermitteln von Tagesmittelwerten (KNTag) der CO-Korrosionsniveau-Werte,
    • f) Speichern der Tagesmittelwerte der CO-Korrosionsniveau-Werte,
    • g) Ermitteln eines CO-Korrosionslast-Wertes (KL) durch Bilden des Mittelwertes aller ermittelten Tagesmittelwerte,
    • h) Ausgeben des CO-Korrosionslast-Wertes und der Lastdauer (TL), die sich aus der Anzahl Tage, über die die COe-Messwerte erfasst und die Tagesmittelwerte ermittelt wurden, ergibt.
  • Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die so definierten Werte CO-Korrosionslast und Lastdauer dem Problem der Kesselwandkorrosion angepasste Größen sind, durch die dem Betreiber eines Verbrennungskessels aussagekräftige und leicht verständliche Informationen über die bisherige korrosive Belastung des Kessels zur Verfügung stehen. Derartige Informationen, die die Historie berücksichtigen und anhand derer der Betreiber auf mögliche zukünftige Probleme aufmerksam gemacht wird, weil z. B. in einem Bereich des Kessels über die Lastdauer, das könnte die Betriebsdauer seit Inbetriebnahme sein, eine sehr hohe Korrosionslast vorliegt, standen bisher nicht zur Verfügung.
  • Anhand solcher Daten, die die bisherige Belastung eines Kessels beschreiben, können fundiertere Wartungs- und Überprüfungspläne erstellt werden. Die Betriebssicherheit kann dadurch erhöht werden. Potentielle Gefahren wie z. B. das Platzen von Rohren können antizipiert und dadurch verhindert werden.
  • Vorteilhaft ist auch, dass die Werte aller Messpunkte online und permanent vorliegen und numerisch oder grafisch aufbereitet immer vorhanden und abrufbar sind, wobei keine unüberschaubar große Anzahl von Einzeldaten vorliegt, sondern nur ein Satz von zwei Werten, nämlich die CO-Korrosionslasten und die zugehörigen Lastdauern, die zudem noch aussagekräftig sind.
  • Die bisherigen Vorteile des bekannten und eingangs beschriebenen Messsystems, dass nämlich
    • – die aktuellen Messwerte von CO und O2 online vorliegen und direkt für die Justage des Verbrennungsanlage z. B. bei veränderter Verbrennungsgassituationen (z. B. nach Justage der Brenner und Lufteindüsungen) sofort ablesbar sind,
    • – der Einbau während des Betriebes der Verbrennungsanlage erfolgen kann und
    • – der Einbau an jeder Stelle der Verbrennungsanlage erfolgen kann, sind weiterhin nutzbar.
  • In Weiterbildung der Erfindung werden auch O2-Messwerte erfasst und diese zur Wichtung der gleichzeitig gemessenen COe-Messwerte herangezogen. Das ist sinnvoll, denn ein hoher COe-Wert hat bzgl. Korrosion eine weniger schädigende Wirkung wenn gleichzeitig ein hoher O2-Wert vorliegt und eine entsprechend stärker schädigende Wirkung, wenn ein niedriger O2-Wert vorliegt. Die Wichtung erfolgt beispielsweise nach einer empirisch ermittelten Funktion, die nach kundenspezifischer Anforderung auch modifiziert werden kann.
  • Es ist vorteilhaft, wenn die COe-Messwerte und die O2-Messwerte am gleichen Ort erfasst werden, so dass jedem COe-Wert sein eigener O2-Wichtungswert zugeordnet ist. Damit werden lokale Variationen im Verbrennungsprozess berücksichtigt.
  • In Weiterbildung der Erfindung werden die COe-Messwerte mit anlagenspezifischen oder brennstoffspezifischen Korrekturfaktoren korrigiert, so dass auch applikationsspezifische Besonderheiten Berücksichtigung finden und der Wert für die mittlere CO-Korrosionslast aussagekräftiger ist.
  • In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung werden an mehreren Messstellen eines Verbrennungskessels der Verbrennungsanlage die COe-Messwerte erfasst und für jede Messstelle ein Wert für die Korrosionslast bereitgestellt. Damit erhält man einen guten Überblick über die korrosive Situation der Verbrennungsanlage. Im Gegensatz zu bekannten Systemen hat man somit quasi eine flächenhafte Analyse. Problemzonen des Kessels können schneller und überhaupt erkannt werden.
  • Wie eingangs erwähnt, erfolgt die eigentliche Zerstörung der Kesselwand durch komplexe Korrosionsprozesse mit Schwefel- und Chlorverbindungen, wobei die Zerstörung der Eisenoxid-Schutzschicht, z. B. Fe3O4 (Magnetit) durch Sauerstoffmangel und gleichzeitigem Vorhandensein von CO, nur der initiale Prozess bei der Zerstörung der Kesselwand ist. Deshalb ist es auch sinnvoll, wenn zusätzlich zu den COe-Messwerten auch Schwefel- und Chlor-Komponenten gemessen werden. Die Messwerte für Schwefel- und Chlor-Komponenten können wie die O2-Messwerte als Wichtungsfaktoren für die COe-Messwerte herangezogen werden, denn bei hohen Konzentrationen von Schwefel und Chlor tritt vermehrt Korrosion auf und bei niedrigeren eine entsprechend geringere Korrosion, so dass die CO-Korrosionsniveau-Werte und die mittleren CO-Korrosionslast-Werte dann noch genauere Aussagemöglichkeiten über die erfolgte Korrosion erlauben. Oder es kann für die Schwefel- und für die Chlor-Komponenten nach dem gleichen erfindungsgemäßen Verfahren in analoger Weise eigenständige Schwefel-Korrosionslast-Werte und Chlor-Korrosionslast-Werte definiert und ermittelt werden.
  • Mit Vorteil sind die COe-Messwerte, CO-Korrosionsniveau-Werte und/oder CO-Korrosionslast-Werte aller Messstellen online und/oder grafisch an einer Anzeige darstellbar, so dass sich schnell und einfach ein guter Überblick gewinnen lässt.
  • Eine entsprechende Vorrichtung zum Überwachen einer Rauchgasatmosphäre einer Verbrennungsanlage umfasst wenigstens eine COe-Messsonde mit Anschlusseinheit und eine Auswerteeinheit. Die Auswerteeinheit umfasst einen Messwertespeicher zur Speicherung der COe-Messwerte, eine erste Berechnungseinheit zum Berechnen von CO-Korrosionsniveau-Werten (KN) aus Mittelwerten der COe-Messwerte über einen Zeitraum, der kurz ist gegenüber einem Tag, einen CO-Korrosionniveau-Werte-Speicher zum Speichern der CO-Korrosionsniveau-Werte, eine zweite Berechnungseinheit zum Ermitteln von Tagesmittelwerten (KNTTag) der CO-Korrosionsniveau-Werte, einen Tagesmittelwertespeicher zum Speichern der Tagesmittelwerte der CO-Korrosionsniveau-Werte, eine dritte Berechnungseinheit zum Ermitteln eines CO-Korrosionslast-Wertes (KL) durch Bilden des Mittelwertes aller ermittelten Tagesmittelwerte (KNTag) und eine Anzeige zum Anzeigen des CO-Korrosionslast-Wertes und der Lastdauer (TL), die sich aus der Anzahl Tage, über die die COe-Messwerte erfasst und gültige Tagesmittelwerte (KNTag) ermittelt wurden, bestimmt.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die Zeichnung im Einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigen:
  • 1 eine stark schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
  • 2 ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens;
  • 3 Beispiele für funktionale Abhängigkeiten eines O2-Korrekturfaktors von der O2-Konzentration.
  • Eine erfindungsgemäße Vorrichtung 10 dient zur Überwachung einer Rauchgasatmosphäre einer Verbrennungsanlage. Die Verbrennungsanlage weist einen Kessel 12 auf mit einer Kesselwand 14. An der Kesselwand 14 sind COe-Messsonden 16 installiert, mithilfe derer der CO-Äquivalent-Gehalt in der Rauchgasatmosphäre innerhalb des Kessels 12 am Ort des Anschlusses der Messsonden 16 gemessen werden kann. Derartige Messsonden 16 sind aus dem Stand der Technik bekannt und können neben dem COe-Gehalt auch den Sauerstoffgehalt messen. „COe” bedeutet CO-Äquivalent und ist die Gesamtheit der im Rauchgas noch vorhandenen unverbrannten Gasbestandteile (CO + H2 + CxHy), wobei CO fast immer mengenmäßig am stärksten vertreten ist. Die Messsonden 16 sind über Anschlusseinheiten 17 an eine Busleitung 18 gekoppelt, um die entsprechenden Messdaten einer Auswerteeinheit 20 zuführen zu können. In der Auswerteeinheit 20 werden die so gewonnenen COe-Messwerte und die O2-Messwerte erfindungsgemäß verarbeitet.
  • Zunächst werden die von den Messsonden 16 erfassten COe-Messwerte, die zyklisch immer wieder ermittelt werden, in einem Messwertespeicher 22 gespeichert. In einer ersten Berechnungseinheit 24 werden – beispielsweise stündlich – aus den gespeicherten COe-Messwerten der letzten Stunde Mittelwerte gebildet. Diese Mittelwerte werden als CO-Korrosionsniveau-Werte KN definiert. Die so ermittelten CO-Korrosionsniveau-Werte KN werden in einem Korrosionsniveau-Werte-Speicher 26 gespeichert. Aus diesen gespeicherten CO-Korrosionniveau-Werten KN werden in einer zweiten Berechnungseinheit 28 Tagesmittelwerte KNTag aus den CO-Korrosionsniveau-Werte KN des laufenden Tages ermittelt. Die so ermittelten Tagesmittelwerte KNTAG wiederum werden in einem Tagesmittelwertespeicher 30 gespeichert. Schließlich wird in einer dritten Berechnungseinheit 32 aus den gespeicherten Tagesmittelwerten KNTag der CO-Korrosionsniveau-Werte KN ein Mittelwert gebildet und dieser als CO-Korrosionslast-Wert KL definiert.
  • Gleichzeitig werden die Tage gezählt, an denen gültige derartige Messwerte KNTag erzeugt wurden, an denen also eine Verbrennung stattfand.
  • Schließlich werden an einer Anzeigeeinheit 34 der CO-Korrosionslast-Wert KL und eine Lastdauer TL angezeigt, wobei die Lastdauer TL definiert ist als die Anzahl Tage, über die die COe-Messwerte erfasst wurden und an denen gültige Tagesmittelwerte KNTag ermittelt wurden. Nur solche Tage, an denen auch tatsächlich eine Verbrennung stattfand, werden somit sinnvollerweise berücksichtigt.
  • Dieser Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens ist auch in 2 abgekürzt dargestellt.
  • Da das CO eine stärker schädigende Wirkung hat, wenn weniger Sauerstoff vorhanden ist und eine weniger schädigende Wirkung hat, wenn vermehrt Sauerstoff vorhanden ist, sind die Messsonden 16 auch dazu ausgebildet, den Sauerstoffgehalt in der Kesselgasatmosphäre zu messen und diese O2-Messwerte über die Anschlusseinheiten 17 an die Auswerteeinheit 20 zu geben. Dann können diejenigen CO-Messwerte, bei denen gleichzeitig ein hoher Sauerstoffgehalt gemessen wurde, mit einem Korrekturfaktor FO2 belegt werden, so dass dies letztendlich in dem Wert für die CO-Korrosionslast KL Niederschlag findet.
  • Welchen Wert der Korrekturfaktor FO2 hat, kann von verschiedenen Parameter des Verbrennungsprozesses abhängen. 3 zeigt beispielhaft drei verschiedene Abhängigkeiten des Korrekturfaktors FO2 von der Sauerstoffkonzentration, wobei die durchgezogene Linie den einfachsten linearen Fall darstellt. Eine entsprechende Abhängigkeit des Korrekturfaktors könnte beispielsweise empirisch ermittelt werden.
  • In der Regel sind eine Vielzahl von Messsonden 16 (beispielsweise vierzig) über die Kesselwand 14 verteilt, so dass eine Vielzahl von Messstellen vorliegen, und es sinnvoll ist, für jede dieser Messstellen das erfindungsgemäße Verfahren anzuwenden, so dass für jede Messstelle, also für jeden entsprechenden Bereich der Kesselwand, aussagekräftige Werte der CO-Korrosionslast KL und der Lastdauer TL vorliegen.
  • In einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform sind weitere Messsonden zur Messung von Schwefel- und Chlor-Komponenten vorgesehen. Die Messwerte für Schwefel- und Chlor-Komponenten können wie die O2-Messwerte als Wichtungsfaktoren für die COe-Messwerte herangezogen werden, denn bei hohen Konzentrationen von Schwefel und Chlor tritt vermehrt Korrosion auf und bei niedrigeren eine entsprechend geringere Korrosion, so dass die CO-Korrosionsniveau-Werte und die mittleren CO-Korrosionslast-Werte dann noch genauere Aussagemöglichkeiten über die erfolgte Korrosion erlauben.
  • Oder es können für die Schwefel- und für die Chlor-Komponenten nach dem gleichen erfindungsgemäßen Verfahren in analoger Weise eigenständige Schwefel-Korrosionslast-Werte und Chlor-Korrosionslast-Werte definiert und ermittelt werden. Dazu werden ganz analog von Messsonden Messwerte für die Schwefel- und Chlor-Komponenten zyklisch, erfasst und gespeichert. Aus den Messwerten werden Mittelwerte gebildet und als S- bzw. Cl-Korrosionsniveau-Werte definiert. Die so ermittelten S- bzw. Cl-Korrosionsniveau-Werte werden gespeichert und aus diesen gespeicherten S- bzw. Cl-Korrosionniveau-Werten werden Tagesmittelwerte S-KNTag bzw. Cl-KNTag gebildet. Die so ermittelten Tagesmittelwerte wiederum werden gespeichert und daraus schließlich ein S-Korrosionslast-Wert bzw. Cl-Korrosionslast-Wert definiert und zwar als Mittelwert der Tagesmittelwerte über die gültigen Tage, die selbst wiederum die Lastdauer TL angeben.

Claims (8)

  1. Verfahren zum Überwachen einer Rauchgasatmosphäre einer Verbrennungsanlage mit den Schritten: a) Erfassen von COe-Messwerten zeitlich nacheinander, b) Speichern der Messwerte, c) Berechnen von CO-Korrosionsniveau-Werten (KN) als Mittelwerte der COe-Messwerte über einen Zeitraum, der kurz ist gegenüber einem Tag, d) Speichern der CO-Korrosionsniveau-Werte (KN), e) Ermitteln von Tagesmittelwerten (KNTag) der CO-Korrosionsniveau-Werte (KN), f) Speichern der Tagesmittelwerte (KNTag) der CO-Korrosionsniveau-Werte (KN), g) Ermitteln eines CO-Korrosionslast-Wertes (KL) durch Bilden des Mittelwertes aller ermittelten Tagesmittelwerte, h) Ausgeben des CO-Korrosionslast-Wertes (KL) und der Lastdauer (TL), die sich aus der Anzahl Tage, über die die COe-Messwerte erfasst und die Tagesmittelwerte (KNTag) ermittelt wurden, ergibt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass O2-Messwerte erfasst werden und diese zur Wichtung der gleichzeitig gemessenen COe-Messwerte herangezogen werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Ort der Erfassung der COe-Messwerte auch die O2-Messwerte erfasst werden.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die COe-Messwerte mit anlagenspezifischen oder brennstoffspezifischen Korrekturfaktoren korrigiert werden.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an mehreren Messstellen eines Verbrennungskessels der Verbrennungsanlage die COe-Messwerte erfasst werden und für jede Messstelle ein Wert für die CO-Korrosionslast (KL) bereitgestellt wird.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich Schwefel- und Chlor-Komponenten gemessen werden und mit diesen die COe-Messwerte gewichtet werden.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die COe-Messwerte, CO-Korrosionsniveau-Werte, die CO-Korrosionslast-Werte und/oder die Lastdauern aller Messstellen online und/oder grafisch an einer Anzeige dargestellt werden.
  8. Vorrichtung zum Überwachen der Rauchgasatmosphäre einer Verbrennungsanlage mit wenigstens einer COe-Messsonde (16) und einer Auswerteeinheit (20) mit – einem Messwertespeicher (22) zur Speicherung der COe-Messwerte, – einer ersten Berechnungseinheit (24) zum Berechnen von CO-Korrosionsniveau-Werten (KN) aus Mittelwerten der COe-Messwerte über einen Zeitraum, der kurz ist gegenüber einem Tag, – einem Korrosionsniveau-Werte-Speicher (26) zum Speichern der CO-Korrosionsniveau-Werte (KN), – einer zweiten Berechnungseinheit (28) zum Ermitteln von Tagesmittelwerten (KNTag) der CO-Korrosionsniveau-Werte (KN), – einem Tagesmittelwertespeicher (30) zum Speichern der Tagesmittelwerte (KNTag) der CO-Korrosionsniveau-Werte (KN), – einer dritten Berechnungseinheit (32) zum Ermitteln eines CO-Korrosionslast-Wertes (KL) durch Bilden des Mittelwertes aller ermittelten Tagesmittelwerte, und – einer Anzeige zum Anzeigen des CO-Korrosionslast-Wertes (KL) und der Lastdauer (TL), die sich aus der Anzahl Tage, über die die COe-Messwerte erfasst und die Tagesmittelwerte ermittelt wurden, ergibt.
DE102010019947.8A 2010-05-08 2010-05-08 Verfahren zur Überwachung einer Rauchgasatmosphäre einer Verbrennungsanlage und Vorrichtung Expired - Fee Related DE102010019947B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102010019947.8A DE102010019947B4 (de) 2010-05-08 2010-05-08 Verfahren zur Überwachung einer Rauchgasatmosphäre einer Verbrennungsanlage und Vorrichtung

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102010019947.8A DE102010019947B4 (de) 2010-05-08 2010-05-08 Verfahren zur Überwachung einer Rauchgasatmosphäre einer Verbrennungsanlage und Vorrichtung

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102010019947A1 true DE102010019947A1 (de) 2011-11-10
DE102010019947B4 DE102010019947B4 (de) 2018-04-26

Family

ID=44802964

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102010019947.8A Expired - Fee Related DE102010019947B4 (de) 2010-05-08 2010-05-08 Verfahren zur Überwachung einer Rauchgasatmosphäre einer Verbrennungsanlage und Vorrichtung

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102010019947B4 (de)

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102005006007A1 (de) * 2004-02-09 2005-08-25 General Electric Co. Verfahren und System zur Echtzeitauswertung der Heizkesseleinstellung unter Verwendung einer Emissionssensordatenabbildung
DE102004022514A1 (de) * 2004-05-05 2005-12-01 Babcock-Hitachi Europe Gmbh Dampferzeuger und Verfahren zum Betreiben eines Dampferzeugers
DE102006022657A1 (de) * 2006-05-12 2007-11-22 Alstom Technology Ltd. Verfahren und Anordnung zur Luftmengen-Regelung eines mit fossilen, festen Brennstoffen betriebenen Verbrennungssystems

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102005006007A1 (de) * 2004-02-09 2005-08-25 General Electric Co. Verfahren und System zur Echtzeitauswertung der Heizkesseleinstellung unter Verwendung einer Emissionssensordatenabbildung
DE102004022514A1 (de) * 2004-05-05 2005-12-01 Babcock-Hitachi Europe Gmbh Dampferzeuger und Verfahren zum Betreiben eines Dampferzeugers
DE102006022657A1 (de) * 2006-05-12 2007-11-22 Alstom Technology Ltd. Verfahren und Anordnung zur Luftmengen-Regelung eines mit fossilen, festen Brennstoffen betriebenen Verbrennungssystems

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
Pronobis, M., Kalisz, S., Ostrowski, P., Wejkowski, R.: "Untersuchungen der Hochtemperaturkorrosion in den Dampferzeugern mit NOx- armer Verbrennung", 4th International Scientific Conference on Effective Production, Transmission and Consumption of Energy, Slowacja, Koszyce 2001, Acta Mechanica Slovaca 2/2002, (http://kotly.polsl.pl/pliki/index.php?go=publikacje) *

Also Published As

Publication number Publication date
DE102010019947B4 (de) 2018-04-26

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102009009592A1 (de) Messeinrichtung für einen Wärmetauscher
CH703493A2 (de) Systeme, Verfahren und Vorrichtungen zum Überwachen der Korrosion oder korrosiver Verunreinigungen, die mit flüssigem Brennstoff verbunden sind.
EP2381413A1 (de) Verfahren und Ermittlungssystem zur automatischen Ermittlung von Emissionsorten, sowie darauf basierendes Verfahren und Verkehrssteuerungssystem zur immissionsabhängigen Verkehrssteuerung
DE10209318B4 (de) Verfahren zur Ermittlung der verschleißabhängigen Reststandzeit eines elektrochemischen Messsensors
DE102012215368A1 (de) Verfahren zur energetischen, tagesaktuellen Permanentanalyse von gebäudetechnischen Anlagen
DE102006035173A1 (de) Verfahren zur Korrektur von mittels eines Gasmessgerätes gewonnenen Konzentrations-Messwerten
EP2947426B1 (de) Verfahren zum betreiben einer messstelle
DE102010019947B4 (de) Verfahren zur Überwachung einer Rauchgasatmosphäre einer Verbrennungsanlage und Vorrichtung
DE102020126900A1 (de) Verfahren zum Erfassen eines Ölzustands eines Betriebsöls, Steuer- und Regeleinrichtung sowie Brennkraftmaschine
DE102017131241A1 (de) Überwachungsverfahren für eine Windkraftanlage, zugehörige Überwachungsvorrichtung sowie Windkraftanlage mit Überwachungsvorrichtung
DE3136225A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum pruefen von fluiden
EP3532840A1 (de) Verfahren zur automatisierten in-line erkennung von abweichungen eines ist-zustands eines fluides von einem referenzzustand des fluides an hand statistischer methoden, insbesondere für die überwachung einer trinkwasserversorgung
EP1693558A1 (de) Verfahren zur Schadstoffemissionsvorhersage von Verbrennungsprozessen
DE102017101079A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung und/oder Überwachung des Zustandes einer Schutzabdeckung
WO2017114592A1 (de) Verfahren zur überprüfung der reagierfähigkeit eines sensors unter berücksichtigung des neuzustands
EP0608840A1 (de) System zur indirekten Ermittlung kritischer Zustände von zustandsabhängig Gase entwickelnden Stoffen, Anlagenteilen etc.
EP1977319A2 (de) Verfahren zum auffinden eines fehlers beim betrieb einer eine datensatzmenge aufweisenden anlage
EP2347179B1 (de) Verfahren und vorrichtung zum überwachen der verbrennung eines kraftwerks auf der grundlage einer realen konzentrations- und temperaturverteilung eines stoffes
DE19805061A1 (de) Prozeßgüte-Überwachungssystem
DE19504325C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur kostenorientierten Überwachung und/oder Anzeige des Betriebszustandes eines reinigbaren Wärmetauschers
EP3844582A1 (de) Verfahren zum überwachen einer messstelle in einer anlage der prozessautomatisierung
WO2003050478A2 (de) Verfahren und vorrichtung zur erfassung und auswertung von prozessdaten
DE102020216210B4 (de) System und Verfahren zur thermischen Überwachung großer Wälzlager
DE3842071C2 (de)
DE3441376C1 (de) Verfahren zur apparativen Diagnose des Betriebszustandes einer Feuerungsanlage sowie Geraet hierzu

Legal Events

Date Code Title Description
R016 Response to examination communication
R016 Response to examination communication
R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division
R020 Patent grant now final
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee