DE102010019130B4 - Zylinderkopf - Google Patents
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Abstract
Zylinderkopf (1) einer Brennkraftmaschine mit einer darin gelagerten Nockenwelle (2), wobei die Nockenwelle (2) über ein Wälzlager (6) in Axialrichtung (7) gelagert ist, wobei das Wälzlager (6) derart ausgebildet ist, dass über dieses sämtliche auftretende Axialkräfte aufnehmbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer Axialstirnseite in einem Nocken (8) und/oder in einem Lagerbock (5) ein Wälzkörperbett (11,11') eingebracht ist, in welchem die Wälzkörper (9) des Wälzlagers (6) laufen.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen Zylinderkopf mit einer darin gelagerten Nockenwelle gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Nockenwellen in Brennkraftmaschinen dienen zur Steuerung der Ein- und Auslassventile und werden von einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine angetrieben. Da die Nockenwelle eine hohe Umdrehungsgeschwindigkeit aufweist, ist es für eine zuverlässige Funktionsweise der Nockenwelle unerlässlich, diese sowohl in Axialrichtung als auch in Radialrichtung einwandfrei zu lagern.
- Aus der
EP 1 995 417 B1 ist ein Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine mit einer Nockenwelle bekannt, die über zumindest ein Rollenlager an einem Zylinderkopfgehäuse gelagert ist. Hierbei ist zumindest ein Axiallager vorgesehen, welches die Nockenwelle in Axialrichtung lagert und welches zugleich als Kugel- oder ebenfalls als Rollenlager ausgebildet ist. Die bekannten Axiallager lagern die Nockenwelle jedoch hauptsächlich in Radialrichtung und nur zu einem gewissen Anteil in Axialrichtung, da die aus derEP 1 995 417 B1 bekannten Axiallager lediglich eine begrenzte Aufnahme von Axialkräften erlauben. Die bekannten Axiallager sind daher genauer gesagt eher Axial-/Radiallager und nehmen neben Radialkräften auch einen geringen Anteil an Axialkräften auf. Durch die bekannten Ausführungsformen der Axiallager sind deren axiale Lagerkräfte jedoch beschränkt. Die axialen Lagerkräfte für Nockenwellen werden üblicherweise über sog. Anlaufscheiben, welche auch als „thrust-plate“ bezeichnet werden, aufgenommen, wobei derartige Anlaufscheiben jedoch im Vergleich zu anderen Lagereinrichtungen eine deutlich kürzere Lebenserwartung aufweisen, sodass diese üblicherweise turnusmäßig ausgetauscht werden müssen und zugleich lediglich Gleitlager darstellen, die sowohl eine zusätzliche Schmierung erfordern als auch beim Stillstand der Brennkraftmaschine anhaften können und dann gewisse Losreißkräfte erfordern. Diese ganzen vergleichsweise negativen Lagereigenschaften bedingen einen nicht zu unterschätzenden höheren Verbrauch an Kraftstoff. - Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, für einen Zylinderkopf mit einer darin gelagerten Nockenwelle der gattungsgemäßen Art eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere durch eine besonders leichte Lagerung der Nockenwelle in Axialrichtung auszeichnet.
- Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
- Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, sämtliche bei der Lagerung einer Nockenwelle in Axialrichtung auftretende Axialkräfte über zumindest ein dafür ausgebildetes Wälzlager aufzunehmen und dadurch bisher erforderliche, zusätzliche Gleitlager, wie Anlaufscheiben, gänzlich entbehrlich zu machen. In einem erfindungsgemäßen Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine ist somit die Nockenwelle über zumindest ein Wälzlager in Axialrichtung gelagert, wobei das zumindest eine Wälzlager gleichzeitig derart ausgebildet ist, dass über dieses sämtliche auftretende Axialkräfte aufnehmbar sind. Im Unterschied zu aus dem Stand der Technik bekannten Lagerarten, bspw. Radiallager, die zugleich zur Aufnahme geringer Axialkräfte in der Lage sind oder aber Gleitlager, bietet das erfindungsgemäße axiale Wälzlager den großen Vorteil einer leichtgängigen Axiallagerung der Nockenwelle, wobei das erfindungsgemäße Wälzlager zugleich üblicherweise keine separate Schmierung erfordert, was den konstruktiven Aufwand zur Realisierung eines derartigen Axiallagers zusätzlich reduziert. Auch bietet ein derartiges erfindungsgemäßes Wälzlager den großen Vorteil, dass dieses beim Stillstand der Brennkraftmaschine nicht anhaftet, sodass beim Start der Brennkraftmaschine keine Losreißkräfte überwunden werden müssen. Aufgrund der im Vergleich zu bisher bekannten Gleitlagern deutlich geringeren Lagerreibung bei Wälzlagern kann darüber hinaus ein Kraftstoffverbrauch eines mit einer derartigen Brennkraftmaschine ausgestatteten Kraftfahrzeugs deutlich, bspw. um ca. 2%, gesenkt werden, was sowohl im Hinblick auf stetig steigende Kraftstoffpreise als auch im Hinblick auf ein Emissionsverhalten von großem Vorteil ist. Das erfindungsgemäße Wälzlager kann dabei von dem ohnehin im Zylinderkopf- bzw. Zylinderkurbelgehäuse vorhandenen Ölnebel geschmiert werden, ohne dass hierfür eine separate Schmierung erforderlich wäre, sodass auch eine bisher erforderliche Ölpumpe kleiner dimensioniert werden kann.
- Erfindungsgemäß ist auf einer Axialstirnseite eines Nockens und/oder eines Lagerbocks ein Wälzkörperbett eingebracht, in welchem die Wälzkörper des Wälzlagers laufen. Eine derartige Ausbildung des erfindungsgemäßen Wälzlagers ermöglicht eine bauraumoptimierte Unterbringung desselben, da dieses versenkt, das heißt ohne Bauraumbedarf in Axialrichtung, in zwei benachbarten Bauteilen, bspw. in einem Lagerbock und einem Antriebszahnrad integriert werden kann. Eine derartige Lösung ist insbesondere für die in heutigen Motorräumen beengten Raumverhältnisse von großem Vorteil.
- Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
- Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
- Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
- Dabei zeigen, jeweils schematisch:
-
1 eine Schnittdarstellung durch einen Zylinderkopf mit einer nicht erfindungsgemäßen Axiallagerung einer Nockenwelle, -
2 eine Darstellung wie in1 , jedoch bei einer anderen nicht erfindungsgemäßen Ausführungsform der Axiallagerung der Nockenwelle, -
3 eine erfindungsgemäße Ausführungsform der Axiallagerung der Nockenwelle, -
4 eine nicht erfindungsgemäße Ausführungsform der Axiallagerung der Nockenwelle. - Entsprechend den
1 bis4 , weist ein Zylinderkopf1 einer im Übrigen nicht gezeigten Brennkraftmaschine eine darin gelagerte Nockenwelle2 auf. Die Nockenwelle2 dient dabei in bekannter Weise zur Steuerung von Ein-/Auslassventilen und wird bspw. mittels eines Ketten-/Riemenantriebs von einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine angetrieben. Die Drehmomentübertragung erfolgt dabei über ein Antriebszahnrad3 . Um eine möglichst leichtgängige Lagerung der Nockenwelle2 zu erreichen, wird diese in Radialrichtung üblicherweise über Wälzlager4 , die bspw. als Kugel-, Nadel- oder Rollenlager ausgebildet sind, gelagert. Das Wälzlager4 ist dabei zwischen der Nockenwelle2 und einem Lagerbock5 des Zylinderkopfes1 angeordnet. Eine Lagerung der Nockenwelle2 in Axialrichtung wurde bisher über Gleitlager, bspw. über sog. Anlaufscheiben, realisiert, wobei derartige Gleitlager jedoch im Vergleich zu Wälzlagern ein deutlich erhöhtes Reibverhalten aufweisen und dadurch deutlich schwergängiger sind. Zudem besteht bei derartigen Gleitlagern stets die Gefahr, dass die Nockenwelle2 beim Stillstand der Brennkraftmaschine im Bereich des Gleitlagers anhaftet und daher beim Starten der Brennkraftmaschine erst eine Losreißkraft überwunden werden muss. Erfindungsgemäß ist deshalb die Nockenwelle2 über zumindest ein Wälzlager6 in Axialrichtung7 gelagert, wobei das zumindest eine Wälzlager6 derart ausgebildet ist, dass über dieses sämtliche auftretenden Axialkräfte aufgenommen werden können. Das Axialwälzlager6 ist dabei gemäß der1, d . h. gemäß einer ersten Ausführungsvariante, zwischen dem Antriebszahnrad3 und dem Lagerbock5 angeordnet. Zusätzlich ist ein weiteres Axiallager6' vorgesehen, welches zwischen dem Lagerbock5 und einem Nocken8 der Nockenwelle2 angeordnet ist. Die Wälzlager6 ,6' weisen dabei jeweils zylinderartige Wälzkörper9 ,9' auf, wobei die Wälzkörper9 ,9' selbstverständlich auch als Kugeln ausgebildet sein können. Betrachtet man die1 , so kann man erkennen, dass bei jedem Wälzlager6 ,6' ein fest mit dem Lagerbock5 verbundener Lagerring10 und ein jeweils fest mit der Nockenwelle2 verbundener Lagerring10' vorgesehen sind, die axial zueinander beabstandet sind und zwischen welchen die Wälzkörper9 ,9' rollend gelagert sind. - Demgegenüber ist gemäß der
2 eine Ausführung des Wälzlagers6 gezeigt, bei welchem ein tonnenförmiger Wälzkörper9" verwendet wird, der in einem komplementär dazu ausgebildeten Wälzkörperbett11 und11' läuft. Das Wälzkörperbett11 ist dabei an einem Axialfortsatz des Nockens8 angeordnet und komplementär zum Wälzkörper9" ausgebildet, wogegen das gegenüberliegende Wälzkörperbett11' eine konkave Form aufweist. Durch das Zusammenwirken der Wälzkörperbetten11 ,11' mit dem zugehörigen tonnenförmigen Wälzkörper9" ist die Aufnahme sämtlicher auftretender Axialkräfte möglich. Selbstverständlich kann dabei das Wälzlager6 auch zur Radiallagerung der Nockenwelle2 dienen. - Gemäß der
3 ist ein Zylinderkopf1 gezeigt, bei welchem sowohl im Nocken8 als auch im daran angrenzenden Lagerbock5 jeweils ein Wälzkörperbett11 und11' eingebracht ist, in welchem die Wälzkörper9 , hier als Kugeln ausgebildet, laufen. Dies bietet den besonderen Vorteil, dass das erfindungsgemäße Axialwälzlager6 nahezu keinen axialen Bauraumbedarf aufweist und dadurch bauraumoptimierend untergebracht ist. Zwischen dem Lagerbock5 und einem weiteren Nocken8' ist ein weiteres axiales Wälzlager6 angeordnet, wobei dieses als Zylinderrollenlager ausgebildet ist und daher zylinderrollenartig ausgebildete Wälzkörper9 aufweist. Die Zylinderrollen, d. h. die Wälzkörper9 , laufen in diesem Fall direkt auf einer axialen Stirnseite des Lagerbocks5 bzw. des Nockens8' . - Bei einer Ausführungsform gemäß der
4 sind zwei Wälzlager6 und6' vorgesehen, nämlich ein erstes Wälzlager6 zwischen einem Nocken8 bzw. einem Antriebszahnrad3 einerseits und einer Anlaufplatte/thrust-plate 12 andererseits sowie ein zweites Wälzlager6' zwischen der Anlaufplatte/thrust-plate 12 und dem Lagerbock5 , wobei das jeweilige Wälzkörperbett11 ,11' in einem radial äußeren Bereich liegt. Die Nockenwelle2 gemäß der4 ist dabei als Vollwelle ausgebildet, wobei diese selbstverständlich ebenfalls - wie dies in den1 bis3 gezeigt ist - als Hohlwelle ausgebildet sein kann. - Mit dem erfindungsgemäßen, in Axialrichtung wirksamen Wälzlager
6 lassen sich insbesondere ein bisher üblicherweise verwendetes Gleitlager ersetzen und dadurch wesentlich bessere Lagereigenschaften erzielen. Insbesondere kann über ein derartiges Wälzlager6 ein Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs von ca. 2% erreicht werden und insbesondere eine bei Gleitlagern erforderliche Losreißkraft beim Starten der Brennkraftmaschine vermieden werden. Da die erfindungsgemäßen Wälzlager6 mit dem ohnehin im Zylinderkopf1 vorhandenen Ölnebel als Schmierung auskommen, entfällt auch eine konstruktiv aufwändige und teure Schmierung derselben, wodurch insbesondere Schmiermittelpumpen kleiner dimensioniert und dadurch kostengünstiger ausgelegt werden können.
Claims (4)
- Zylinderkopf (1) einer Brennkraftmaschine mit einer darin gelagerten Nockenwelle (2), wobei die Nockenwelle (2) über ein Wälzlager (6) in Axialrichtung (7) gelagert ist, wobei das Wälzlager (6) derart ausgebildet ist, dass über dieses sämtliche auftretende Axialkräfte aufnehmbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer Axialstirnseite in einem Nocken (8) und/oder in einem Lagerbock (5) ein Wälzkörperbett (11,11') eingebracht ist, in welchem die Wälzkörper (9) des Wälzlagers (6) laufen.
- Zylinderkopf nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Wälzlager (6) als Kugellager, als Lager mit tonnenförmigen Wälzkörpern (9) oder als Zylinderrollenlager ausgebildet ist. - Zylinderkopf nach einem der
Ansprüche 1 bis2 , dadurch gekennzeichnet, dass das Wälzlager (6) tonnenförmige Wälzkörper (9) aufweist, die in komplementär dazu ausgebildeten Wälzkörperbetten (11,11') laufen. dadurch gekennzeichnet, - Zylinderkopf nach einem der
Ansprüche 1 bis3 , dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einem weiteren Nocken (8') und dem Lagerbock (5) ein als Zylinderrollenlager ausgebildetes Wälzlager (6) vorgesehen ist, wobei die Zylinderrollen (9) direkt auf einer axialen Stirnseite des Lagerbocks (5) und des Nockens (8') laufen.
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