DE102010009231A1 - Verfahren zum Fertigen von Fahrzeugen - Google Patents

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Jan Dörmer
Karsten Friedrich
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Doermer Jan De
Friedrich Karsten Dipl-Ing De
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    • G06Q10/087Inventory or stock management, e.g. order filling, procurement or balancing against orders

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Fertigen von Fahrzeugen innerhalb eines Produktionszeitraums, bei welchem die Fahrzeuge nacheinander eine Mehrzahl von Bearbeitungsstationen durchlaufen. Hierbei wird einem jeweiligen Fahrzeug ein Zeitbedarf für an dem jeweiligen Fahrzeug je Bearbeitungsstation vorzunehmende Bearbeitungsschritte und ein Bedarf an je Fahrzeug bereitzustellendem Material zugeordnet. Die Fahrzeuge werden in Abhängigkeit von einem jeweiligen Auslieferungstermin und dem Zeitbedarf für alle innerhalb des Produktionszeitraums an dem jeweiligen Fahrzeug vorzunehmenden Bearbeitungsschritte sortiert. Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird das jeweilige Fahrzeug einem Produktionstag innerhalb des Produktionszeitraums in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit des für die Fahrzeuge im Produktionszeitraum bereitzustellenden Materials zugeordnet.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Fertigen von Fahrzeugen innerhalb eines Produktionszeitraums, bei welchem die Fahrzeuge nacheinander eine Mehrzahl von Bearbeitungsstationen durchlaufen, und bei welchem einem jeweiligen Fahrzeug ein Zeitbedarf für an dem jeweiligen Fahrzeug je Bearbeitungsstation vorzunehmende Bearbeitungsschritte und ein Bedarf an je Fahrzeug bereitzustellendem Material zugeordnet werden.
  • Für ein derartiges Verfahren ist es aus dem Stand der Technik bekannt, innerhalb des Produktionszeitraums die Fahrzeuge so auf einzelne Produktionstage zu verteilen, dass an einem Produktionstag eine festgelegte Anzahl an Optionen oder Optionsgruppen nicht überschritten wird. Eine Option kann eine bestimmte Ausstattung des Fahrzeugs und eine Optionsgruppe eine Gruppe von in der Regel gemeinsam auftretenden Ausstattungen sein. Bei diesem Verfahren wird also eine Mengenrestriktion je Produktionstag vorgenommen. Beispielsweise kann vorgesehen sein, je Produktionstag nicht mehr als eine festgelegte Anzahl eines speziellen Motorentyps, etwa eines Turbodiesels, oder einer Motorengruppe, etwa an Dieselmotoren, zu verbauen. Um die Komplexität der Planung beherrschbar zu gestalten, wird hierbei jedoch häufig nur eine begrenzte Anzahl solcher Mengenrestriktionen berücksichtigt. Zudem wird die real erzeugte Arbeitsbelastung nur approximiert betrachtet.
  • Dies kann zu unerwünscht starken Unterschieden der Auslastung der jeweiligen Bearbeitungsstation führen. Sowohl eine zu hohe Auslastung als auch eine zu niedrige Auslastung können sich ungünstig auf das Auftreten von Fehlern auswirken.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist des daher, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels welchem eine besonders gute Auslastung erreichbar ist.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 5 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Patentansprüchen angegeben.
  • Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird bei einem Verfahren zum Fertigen von Fahrzeugen innerhalb eines Produktionszeitraums, bei welchem die Fahrzeuge nacheinander eine Mehrzahl von Bearbeitungsstationen durchlaufen, einem jeweiligen Fahrzeug ein Zeitbedarf für an dem jeweiligen Fahrzeug je Bearbeitungsstation vorzunehmende Bearbeitungsschritte zugeordnet. Des Weiteren wird dem jeweiligen Fahrzeug ein Bedarf an je Fahrzeug bereitzustellendem Material zugeordnet. Hierbei werden die Fahrzeuge in Abhängigkeit von einem jeweiligen Auslieferungstermin und einem Zeitbedarf für alle innerhalb des Produktionszeitraums an dem jeweiligen Fahrzeug vorzunehmenden Bearbeitungsschritte sortiert.
  • Das Sortieren erfolgt hierbei zunächst in Abhängigkeit vom Auslieferungstermin, und zwar derart, dass ein später auszulieferndes Fahrzeug auch später einer jeweiligen Bearbeitungsstation zugeführt wird als ein weiteres Fahrzeug, dessen Auslieferungstermin ein früherer ist. Als zweites Kriterium wird anschließend der Zeitbedarf für alle Bearbeitungsschritte, also die durch das Fahrzeug gegebene Gesamtbelastung derart berücksichtigt, dass ein Fahrzeug mit einer hohen Gesamtbelastung früher gefertigt wird als ein weniger arbeitsintensives Fahrzeug. Dies trägt dem Umstand Rechnung, dass es einfacher ist, wenig zeitkritische, also einen späten Auslieferungstermin aufweisende Fahrzeuge und mit einer geringeren Gesamtbelastung einhergehende Fahrzeuge in der Fertigung unterzubringen. Auf diese Weise ist eine besonders gute Auslastung, also eine gleichmäßige Inanspruchnahme der Ressourcen Arbeitszeit und Material zu erreichen, wobei gleichzeitig vereinbarte Auslieferungstermine berücksichtigt werden.
  • Unter Bearbeitungsschritt ist vorliegend nicht nur das Montieren von Bauteilen zu verstehen, sondern auch das Aufbringen von Beschichtungen, das Durchführen von Messungen und/oder Funktionsprüfungen, das Befüllen von Behältnissen des Fahrzeugs mit Betriebsstoffen und dergleichen.
  • In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das jeweilige Fahrzeug einem Produktionstag innerhalb des Produktionszeitraums in Abhängigkeit von einer maximalen Auslastung der einzelnen Bearbeitungsstationen zugeordnet. Hierbei wird das jeweilige Fahrzeug dem Produktionstag so zugeordnet, dass durch diese Zuordnung des jeweiligen Fahrzeugs zu dem Produktionstag sich die maximale Auslastung einer jeweiligen Bearbeitungsstation über alle Produktionstage des Produktionszeitraums so wenig wie möglich erhöht. So kann erreicht werden, dass über die einzelnen Produktionstage innerhalb des Produktionszeitraums eine besonders gleichmäßige Auslastung der einzelnen Bearbeitungsstationen erreicht wird.
  • Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn das Zuordnen des jeweiligen Fahrzeugs zu einem Produktionstag innerhalb des Produktszeitraums unterbunden wird, wenn eine maximale Produktionskapazität dieses Produktionstags erreicht ist. Dadurch kann sichergestellt werden, dass das Erhöhen der maximalen Auslastung für alle Bearbeitungsstationen über alle Produktionstage des Produktionszeitraums nicht zu einem Überschreiten der maximalen Produktionskapazität eines einzelnen Produktionstags führt.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird bei einem Verfahren zum Fertigen von Fahrzeugen der eingangs genannten Art das jeweilige Fahrzeug einem Produktionstag innerhalb des Produktionszeitraums in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit des für die Fahrzeuge im Produktionszeitraum bereitzustellenden Materials zugeordnet. Hierbei wird der Zeitbedarf je Bearbeitungsstation zumindest zunächst nicht berücksichtigt. Dadurch kann die Komplexität der Planung bedeutend vereinfacht werden, und dennoch ist besonders gute Auslastung erreichbar, da der Materialbedarf berücksichtigt wird. Es kann also eine bezüglich des zum Fertigen der Fahrzeuge zur Verfügung stehenden Materials zulässige Zuordnung der Fahrzeuge zu den einzelnen Produktionstagen erreicht werden, da für einen Produktionstag der Bedarf an Material aller der Fahrzeuge, die an diesem Produktionstag gefertigt werden sollen, in die Planung eingeht.
  • In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird zum Zuordnen des jeweiligen Fahrzeugs zu dem Produktionstag ein linearer Programmlöser für ein gemischt-ganzzahliges lineares Programm (Mixed-Integer-Linear Program) verwendet. Hierbei wird das Problem der Zuordnung des jeweiligen Fahrzeugs zu dem einzelnen Produktionstag innerhalb des Produktionszeitraums mathematisch formuliert und mittels des Programmlösers gelöst. Besonders geeignet ist hierfür ein linearer Programmlöser, welcher ein Simplex-Verfahren anwendet, beispielsweise der CPLEX-Solver.
  • Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
  • Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen, in welchen gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen sind. Dabei zeigen:
  • 1 ein Diagramm zum Veranschaulichen eines ersten Verfahrens zur Zuordnung von Fahrzeugen zu einem Produktionstag in der Fahrzeugfertigung; und
  • 2 ein Diagramm zum Veranschaulichen eines zweiten Verfahrens zur Zuordnung von Fahrzeugen zu einem Produktionstag in der Fahrzeugfertigung.
  • Ein in 1 gezeigtes Diagramm 10 veranschaulicht ein erstes Verfahren der Zuordnung von einzelnen Fahrzeugen zu einem Produktionstag eines Produktionszeitraums in der Fahrzeugfertigung. Hierbei werden einer Berechnung 12 Eingangsparameter 14 zur Verfügung gestellt. Diese umfassen eine Menge an Aufträgen zur Fertigung von Fahrzeugen, wobei ein Fahrzeugauftrag das zu fertigende Fahrzeug hinsichtlich aller zu verbauenden Komponenten und der Oberflächenbehandlung, etwa des Lackierens, umfasst. Des Weiteren werden als Eingangsparameter 14 die Anzahl der Produktionstage innerhalb eines Produktionszeitraums berücksichtigt sowie die an jedem Produktionstag zur Verfügung stehenden Produktionskapazitäten. Diese können aus werksinternen Gründen je Produktionstag unterschiedlich sein und/oder aufgrund von Restriktionen, welche sich aus der Menge an je Produktionstag zur Verfügung stehendem Material ergeben. Beispielsweise kann die Produktionskapazität durch einen Engpass bei der Anlieferung eines Bauteils durch einen Lieferanten vorübergehend beschränkt sein.
  • Die Berechnung 12 erfasst für das jeweilige Fahrzeug einen Zeitbedarf für an dem jeweiligen Fahrzeug je Bearbeitungsstation vorzunehmende Bearbeitungsschritte sowie einen Bedarf an je Fahrzeug bereitzustellendem Material, etwa in Form von Bauteilen und zum Aufbringen von Beschichtungen notwendigen Stoffen, Betriebsstoffen und dergleichen. Nach der Berechnung 12 erfolgt eine Sortierung 16 der Fahrzeuge, bei welcher als erstes Kriterium der Auslieferungstermin in aufsteigender Reihenfolge berücksichtigt wird. Ein früher auszulieferndes Fahrzeug wird also früher gefertigt als ein später auszulieferndes. Anschließend wird als zweites Kriterium die Gesamtarbeitsbelastung berücksichtigt, welche das jeweilige Fahrzeug innerhalb des Produktionszeitraums an allen Bearbeitungsstationen mit sich bringt. Beispielsweise ist ein Fahrzeug, welches nach der Fertigung über eine Vielzahl von Sonderausstattungsmerkmalen verfügen soll, vom Zeitbedarf her aufwändiger als ein Fahrzeug mit einer Standardausstattung. Vorliegend wird das mit einem hohen Zeitbedarf für die innerhalb des Produktionszeitraums an dem jeweiligen Fahrzeug vorzunehmenden Bearbeitungsschritte einhergehende Fahrzeug früher gefertigt als ein mit einer geringeren Gesamtarbeitsbelastung einhergehendes Fahrzeug.
  • Nach der Sortierung 16 erfolgt eine Nummerierung 18 der Fahrzeuge, welche eine Position der Fahrzeuge nach deren Sortierung 16 berücksichtigt. Beispielsweise erhält das erste Fahrzeug die Nummer F1, das zweite Fahrzeug die Nummer F2, und das letzte Fahrzeug der innerhalb des Produktionszeitraums zu fertigenden Fahrzeuge die Nummer FN. In einem anschließenden Initialisierungsschritt 20 wird ein Parameter k, welcher die Werte von 1 bis N annehmen kann, auf 1 gesetzt und die maximale Auslastung an einer Bearbeitungsstation über alle Produktionstage des Produktionszeitraums auf den Wert Null.
  • Daraufhin erfolgt ein Auswählen 22 des Fahrzeugs Fk, zunächst also des Fahrzeugs, welches nach der Nummerierung 18 die Nummer F1 erhalten hatte. In einem Berechnungsschritt 24 wird ein Produktionstag t für das Fahrzeug Fk aus der Menge aller Produktionstage T des Produktionszeitraums so berechnet, dass sich durch die Zuordnung von dem Fahrzeug Fk zu dem Produktionstag t die maximale Auslastung der Bearbeitungsstation über alle Produktionstage des Produktionszeitraums so wenig wie möglich erhöht. Bei der Menge der innerhalb des Produktionszeitraums zur Verfügung stehenden Produktionstage T werden Produktionstage Tvoll nicht berücksichtig, welche in Bezug auf ihre maximale Produktionskapazität bereits voll ausgeschöpft sind. Dies ist beim Auswählen 18 des ersten Fahrzeugs F1 naturgemäß noch nicht der Fall, so dass zu Beginn des Berechnungsschritts 24 noch alle Produktionstage T innerhalb des Produktionszeitraums uneingeschränkt zur Verfügung stehen.
  • Anschließend erfolgt das Zuordnen 26 des Fahrzeugs Fk zu dem Produktionstag t, wodurch sich die maximale Auslastung an diesem Produktionstag t erhöht. Daher wird anschließend eine Neuberechnung 28 der maximalen Auslastung für alle Bearbeitungsstationen über alle Produktionstage T vorgenommen. In einem Schritt 30 wird dann geprüft, ob durch das Zuordnen des Fahrzeugs Fk zu dem Produktionstag t die Produktionskapazität dieses Produktionstags t erschöpft ist. Ist dies der Fall, erfolgt ein Hinzufügen 32 dieses Produktionstags t zu der Menge aller Produktionstage Tvoll, also der Produktionstage, deren Produktionskapazität voll ausgeschöpft ist.
  • Anschließend erfolgt eine Abfrage 34, ob der Wert k dem Wert N gleich ist, ob also noch sortierte und nummerierte Fahrzeuge vorhanden sind, welche einem Produktionstag t zugeordnet werden müssen. Diese Abfrage 34 erfolgt auch, wenn als Ergebnis in Schritt 30 festgestellt wird, dass die Produktionskapazität für den Produktionstag t noch nicht erschöpft ist.
  • Stehen noch Fahrzeuge an, welche keinem Produktionstag zugeordnet sind, so erfolgt ein Erhöhen 36 des Indexes k auf den Wert k + 1 und es wird das nächste Fahrzeug aus der Menge der sortierten und nummerierten Fahrzeuge ausgewählt (vgl. Schritt 22), nach dem Fahrzeug F1 also das Fahrzeug F2.
  • Sind alle Fahrzeuge einem Produktionstag innerhalb des Produktionszeitraums zugeordnet, so kann diese initiale Zuordnung möglicherweise noch verbessert werden.
  • Hierfür wird (optional) ein Tauschverfahren 38 gestartet, in welchem zunächst eine Abfrage 40 vorgenommen wird, ob noch Produktionszeit zur Verfügung steht. Ist dies der Fall, wird in einem Schritt 42 ein Fahrzeug Fj ausgewählt, welches einem ersten Produktionstag zugeordnet ist. In einem Schritt 44 wird ein potentieller Tauschpartner Fi augewählt, welcher einem zweiten Produktionstag zugeordnet ist. Anschließend erfolgt ein Überprüfen 46, ob das Zuordnen der zwei jeweils unterschiedlichen Produktionstagen zugeordneten Fahrzeuge zu dem jeweils anderen Produktionstag die Zielfunktion verbessert wird, also das gleichmäßige In-Anspruch-Nehmen der Arbeitszeit und des Bedarfs an je Fahrzeug bereitzustellendem Material bei gleichzeitiger Berücksichtigung des jeweils vereinbarten Auslieferungstermins.
  • Ist dies der Fall, erfolgt ein Tausch 48 des Fahrzeugs Fj mit dem Fahrzeug Fi. Die zwei unterschiedlichen Produktionstagen zugeordneten Fahrzeuge Fj und Fi werden also dem jeweils anderen Produktionstag zugeordnet, das heißt, das Fahrzeug Fj dem zweiten Produktionstag und das Fahrzeug Fi dem ersten Produktionstag. Anschließend wird zu der Abfrage 40 zurückgekehrt. Das Zurückkehren zu der Abfrage 40 erfolgt auch, wenn das Überprüfen 46 ergibt, dass der mögliche Tausch 48 die Zielfunktion nicht verbessert.
  • Ergibt die Abfrage 40, dass keine Produktionszeit mehr zur Verfügung steht, erfolgt ein Beenden 50 des Tauschverfahrens 38.
  • Das Tauschverfahren 38 kann insbesondere dazu dienen sicherzustellen, dass die Fahrzeuge derart einem Produktionstag zugeordnet werden, dass der tatsächliche Produktionstermin des Fahrzeugs um nicht mehr als einen vorbestimmten Wert von einem geplanten Produktionstermin abweicht. Der geplante späteste Produktionstermin wird hierbei bevorzugt basierend auf dem Auslieferungstermin bestimmt, etwa durch Festlegen, dass der geplante Produktionstermin um eine gewisse Zeitspanne vor dem Auslieferungstermin zu liegen hat. Der vorbestimmte Wert, um welchen der tatsächliche Produktionstermin dann vor dem geplanten Produktionstermin liegen kann, kann davon abhängig gemacht werden, wie viele Fahrzeuge ohne zusätzliche Kosten im Bereich des Werks zwischengelagert werden können. Der späteste Produktionstermin und der Wert, um welchen der tatsächliche Produktionstermin vor diesem geplanten Produktionstermin liegen kann, bestimmen ein einzuhaltendes Planungsintervall. Wird aufgrund des Tauschverfahrens 38 dieses – vorher gegebenenfalls nicht eingehaltene – Planungsintervall respektiert, liegt also der tatsächliche Produktionstermin maximal um den vorbestimmten Wert vor dem geplanten Produktionstermin, so ist eine besonders kostengünstige Fertigung der Fahrzeuge erreicht.
  • Bei einem anhand eines Diagramms 52 in 2 veranschaulichten, alternativen Verfahren zum Fertigen von Fahrzeugen werden bei der Berechnung 12 ebenfalls die Eingangsparameter 14 berücksichtigt. Vor dem Tauschverfahren 38 wird jedoch in einem Schritt 54 zur Bildung einer Initiallösung, bei welcher alle Fahrzeuge einem jeweiligen Produktionstag innerhalb des Produktionszeitraums zugeordnet sind, das Problem der Zuordnung der Fahrzeuge zu dem jeweiligen Produktionstag mathematisch formuliert, und zwar als gemischt-ganzzahliges lineares Programm (Mixed-Integer-Linear Program). Dieses umfasst die Eingangsparameter 14, Variablen und Nebenbedingungen. Dabei definieren die Nebenbedingungen die zulässige Belegung der Variablen.
  • Ein linearer Programmlöser, insbesondere ein CPLEX-Programmlöser, welcher ein Simplex-Verfahren anwendet, versucht dann eine zulässige Variablenbelegung zu finden. Hierbei berücksichtigt der Programmlöser die Verfügbarkeit des für die Fahrzeuge im Produktionszeitraum bereitzustellenden Materials. Er wird also der Bedarf an Bauteilen und sonstigen zum Fertigen des Fahrzeugs notwendigen Stoffen für jeden Produktionstag und alle Fahrzeuge berücksichtigt, welche an diesem Produktionstag gefertigt werden sollen. Zur Verringerung der Komplexität der Problemlösung wird jedoch die Arbeitszeitbelastung nicht berücksichtigt. Dadurch kann besonders rasch eine Lösung gefunden werden, welche zu einer bezüglich des zur Verfügung stehenden Materials zulässigen Zuordnung der jeweiligen Fahrzeuge zu dem jeweiligen Produktionstag innerhalb des Produktionszeitraums führt. Auch bei diesem Schritt 54 wird bevorzugt bereits das einzuhaltende Planungsintervall derartig berücksichtigt, dass sichergestellt wird, dass der tatsächliche Produktionstermin nicht um mehr als den vorbestimmten Wert von dem geplanten spätesten Produktionstermin liegt.
  • Während bei dem mit Bezug auf 2 beschriebenen Verfahren Restriktionen, welche durch die Verfügbarkeit von Bauteilen oder Bauteilgruppen für die Fertigung bestehen, ohnehin berücksichtigt werden, kann dies bei dem mit Bezug auf 1 beschriebenen Verfahren ebenfalls der Fall sein.
  • Des Weiteren erfolgt bei beiden beschriebenen Verfahren bevorzugt das Zuordnen der Fahrzeuge zu einem Produktionstag in Abhängigkeit von dem Weg eines Fahrzeugs durch die Fertigungsanlage. In der Fertigungsanlage können etwa ein Gewerk für die Fertigung des Rohbaus des Fahrzeugs, ein Gewerk zum Behandeln der Oberfläche des Fahrzeugs und ein Gewerk für die Endmontage aller Teile an den lackierten Rohbau vorhanden sein. Sind lediglich diese drei Gewerke vorhanden, so ist zwar der Weg des Fahrzeugs durch die Fertigungsanlage vorgegeben, jedoch können zumindest kurzfristig unterschiedliche Kapazitäten der einzelnen Gewerke vorliegen. Es kann vorkommen, dass in dem Gewerk zum Behandeln der Oberfläche, welches dem Versehen des Rohbaus mit Beschichtungen (insbesondere in Form der Lackierung) dient, vorübergehend nur bestimmte Beschichtungsvorgänge vorgenommen werden können. Dies wird bei der Fahrzeugfertigung dahingehend berücksichtigt, dass nur diejenigen Fahrzeuge dieses Gewerk zum Behandeln der Oberfläche durchlaufen, welche mit der verfügbaren Beschichtung versehen werden sollen.
  • Wenn in einem anderen Fall beispielsweise zwei Gewerke für den Rohbau vorhanden sind, jedoch nur ein Gewerk zum Behandeln der Oberfläche und nur ein Gewerk für die Endmontage, kann ebenfalls durch Berücksichtigen der möglichen Wege oder Laufpfade des Fahrzeuges durch die Fertigungsanlage eine Verbesserung der Auslastung und/oder eine termingetreue Produktion erreicht werden.
  • Vorteilhaft wird beim Zuordnen der Fahrzeuge zu dem jeweiligen Produktionstag die Art der Auslieferung des Fahrzeugs berücksichtigt. Beispielsweise können für eine bestimmte Region vorgesehene Fahrzeuge innerhalb des Produktionszeitraums derart gefertigt werden, dass sie möglichst gemeinsam in die entsprechende Region überführt werden können. Des Weiteren kann bei der Wahl möglicher unterschiedlicher Fertigungsstandorte, welche jeweils die Fertigung des gleichen Fahrzeugs ermöglichen, darauf geachtet werden, dass der jeweilige Fertigungsstandort in möglichst großer räumlicher Nähe zu dem Ort liegt, an welchen das Fahrzeug ausgeliefert werden soll. Im Hinblick auf die Art der Auslieferung kann alternativ oder zusätzlich berücksichtigt werden, ob bestimmte Möglichkeiten der Auslieferung, etwa per Bahn und/oder per Schiff, nur an einer eingeschränkten Anzahl von Terminen zur Verfügung stehen.

Claims (9)

  1. Verfahren zum Fertigen von Fahrzeugen innerhalb eines Produktionszeitraums, bei welchem die Fahrzeuge nacheinander eine Mehrzahl von Bearbeitungsstationen durchlaufen, und bei welchem einem jeweiligen Fahrzeug ein Zeitbedarf für an dem jeweiligen Fahrzeug je Bearbeitungsstation vorzunehmende Bearbeitungsschritte und ein Bedarf an je Fahrzeug bereitzustellendem Material zugeordnet werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrzeuge in Abhängigkeit von – einem jeweiligen Auslieferungstermin und – dem Zeitbedarf für alle innerhalb des Produktionszeitraums an dem jeweiligen Fahrzeug vorzunehmenden Bearbeitungsschritte sortiert werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige Fahrzeug einem Produktionstag innerhalb des Produktionszeitraums in Abhängigkeit von einer maximalen Auslastung der einzelnen Bearbeitungsstationen zugeordnet wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Zuordnen des jeweiligen Fahrzeugs zu einem Produktionstag innerhalb des Produktionszeitraums unterbunden wird, wenn eine maximale Produktionskapazität dieses Produktionstags erreicht ist.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Zuordnen der Fahrzeuge zu einem Produktionstag in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit des für die Fahrzeuge bereitzustellenden Materials vorgenommen wird.
  5. Verfahren zum Fertigen von Fahrzeugen innerhalb eines Produktionszeitraums, bei welchem die Fahrzeuge nacheinander eine Mehrzahl von Bearbeitungsstationen durchlaufen, und bei welchem einem jeweiligen Fahrzeug ein Zeitbedarf für an dem jeweiligen Fahrzeug je Bearbeitungsstation vorzunehmende Bearbeitungsschritte und ein Bedarf an je Fahrzeug bereitzustellendem Material zugeordnet werden, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige Fahrzeug einem Produktionstag innerhalb des Produktionszeitraums in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit des für die Fahrzeuge im Produktionszeitraum bereitzustellenden Materials zugeordnet wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zum Zuordnen des jeweiligen Fahrzeugs zu dem Produktionstag ein linearer, insbesondere ein Simplex-Verfahren anwendender, Programmlöser für ein gemischt-ganzzahliges lineares Programm verwendet wird.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwei unterschiedlichen Produktionstagen zugeordnete Fahrzeuge dem jeweils anderen Produktionstag zugeordnet werden.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrzeuge derart einem Produktionstag zugeordnet werden, dass der tatsächliche Produktionstermin um nicht mehr als einen vorbestimmten Wert von einem geplanten Produktionstermin abweicht.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Zuordnen der Fahrzeuge zu einem Produktionstag in Abhängigkeit von – dem Weg eines Fahrzeugs durch die Fertigungsanlage und/oder – der Art der Auslieferung des Fahrzeugs vorgenommen wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP3330906A1 (de) * 2016-12-02 2018-06-06 Audi Ag Verfahren zum herstellen von verschiedenen kraftfahrzeugen in einer fahrzeugfertigungsanlage, steuervorrichtung für eine fahrzeugfertigungsanlage und fahrzeugfertigungsanlage mit einer steuervorrichtung

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