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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Motorsysteme und insbesondere eine
Verwendung eines Bypassventils in einem Motorsystem.
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Hintergrund der Erfindung
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Motorsysteme
werden in einer Vielfalt von Anwendungen wie etwa Fahrzeuganwendungen
eingesetzt. Manche Motorbauarten beinhalten einen zweistufigen Turboladeraufbau,
der einen Niederdruckturbolader und einen Hochdruckturbolader umfasst.
Ein Turbolader ist ein turbinengetriebener, zwangsbeatmender Kompressor,
der die Leistungsfähigkeit
eines Motors durch Zuführen
eines größeren Luftmassenstroms
in die Motorzylinder steigert. Turbolader werden durch die Abgase
des Motors angetrieben. Ein Turbolader umfasst typischerweise eine
Turbine und einen Kompressor, die durch eine Welle verbunden sind.
Abgase aus dem Motor bewirken ein Drehen des Turbinenrades, was
den Kompressor antreibt. Der Kompressor komprimiert Umgebungsluft
und führt
die Luft mit höherem
Druck in den Ansaugkrümmer
des Motors, was in einem größeren Luftmassenstrom
zu den Motorzylindern resultiert. Die zusätzliche Luft ermöglicht es,
mehr Kraftstoff hinzuzugeben, was die Leistungs- und Drehmomentabgabe
des Motors erhöht.
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Ein
Problem bei herkömmlichen
zweistufigen Turboladersystemen ist, dass unter bestimmten Bedingungen
hohen Massenflusses der Hochdruckkompressor wie eine Engstelle wirken
kann. Wenn bei der Hochdruck(HD)-Turbine die Drehzahlgrenze erreicht
ist, wird der Fluss durch die HD-Turbine überbrückt. Dies reduziert die Wirksamkeit
der HD-Turbine, was wiederum die Fähigkeit des HD-Kompressors
vermindert, die Füllung
wirksam zu komprimieren.
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Was
folglich benötigt
wird ist ein verbessertes Turboladersystem, welches einen Luftmassenstrom
zum Motor nicht behindert. Das Turboladersystem sollte kostengünstig sein.
Die vorliegende Erfindung nimmt sich dieses Bedürfnisses an.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Ein
System und ein Verfahren zum Steuern des Luftdurchsatzes in einem
Motorsystem wird aufgezeigt. In einer Ausführungsform umfasst das System
einen Motor, einen mit dem Motor verbundenen Turbolader und ein
Kompressorbypassventil, das mit dem Hochdruckturbolader und dem
Motor verbunden ist. Das Kompressorbypassventil enthält einen
Mechanismus, der es dem Kompressorbypassventil ermöglicht,
standardmäßig geschlossen
zu sein, und es dem Kompressorbypassventil erlaubt, beim Einwirken
eines Ladedrucks auf es passiv betätigt zu werden, wenn der Ladedruck über eine
vorbestimmte Druckschwelle ansteigt. Gemäß dem hierin offenbarten System
und Verfahren ist das Kompressorbypassventil passiv und steuert
somit einen Luftdurchsatz zum Motor, ohne dass es eine aktive Steuerschaltung
oder -logik benötigt.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 ist
ein Blockschaltbild eines Motorsystems gemäß einer Ausführungsform.
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2 ist
ein Blockschaltbild eines Turboladersystems gemäß einer Ausführungsform.
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3 ist
ein Ablaufschema, welches ein Verfahren zur Luftdurchsatzsteuerung
in einem Motorsystem gemäß einer
Ausführungsform
zeigt.
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4 ist
eine Darstellung eines Drosselventils, das dazu verwendet werden
kann, gemäß einer Ausführungsform
das Kompressorbypassventil aus 2 zu implementieren.
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5 ist
eine Darstellung eines Drehventils, das dazu verwendet werden kann,
gemäß einer
Ausführungsform
das Kompressorbypassventil aus 2 zu implementieren.
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6 ist
eine Darstellung eines Einzeltellerventils, das dazu verwendet werden
kann, gemäß einer
Ausführungsform
das Kompressorbypassventil aus 2 zu implementieren.
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7 ist
eine Darstellung eines Doppeltellerventils, das dazu verwendet werden
kann, gemäß einer
Ausführungsform
das Kompressorbypassventil aus 2 zu implementieren.
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Genaue Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Motorsysteme und insbesondere eine
Verwendung eines Bypassventils in einem Motorsystem. Die folgende
Beschreibung dient dazu, einen Durchschnittsfachmann dazu in die
Lage zu versetzen, die Erfindung umzusetzen und auszuführen und
wird im Rahmen einer Patentanmeldung und den Erfordernissen derselben gegeben.
Verschiedene Abwandlungen der bevorzugten Ausführungsform und der hierin beschriebenen,
allgemeinen Grundsätze
und Merkmale sind Fachleuten auf dem Gebiet ohne Weiteres ersichtlich.
Die vorliegende Erfindung ist somit nicht dazu gedacht, auf die
gezeigten Ausführungsformen
beschränkt
zu sein, sondern ihr ist der breiteste Umfang zuzugestehen, der
mit den hierin beschriebenen Grundsätzen und Merkmalen einhergeht.
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Es
werden ein System und ein Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
zum Steuern von Luftdurchsatz in einem Motorsystem offenbart. Das Motorsystem
umfasst einen Motor, einen Niederdruckturbolader und einen Hochdruckturbolader.
Ein mit dem Hochdruckturbolader verbundenes Kompressorbypassventil
ermöglicht
es Luft, den Hochdruckturbolader zu umgehen und unmittelbar zum Motor
zu fließen.
Das Kompressorbypassventil ist dazu ausgestaltet, normal geschlossen
zu sein und passiv durch Ladedruck aus der Niederdruckturbine betätigt zu
werden, mit der das Kompressorbypassventil fluidleitend verbunden
ist, wenn der Ladedruck über
eine vorbestimmte Druckschwelle ansteigt. Bei einer Ausführungsform
ist der Ladedruck der auf das Kompressorbypassventil wirkende Druck,
der aus der Richtung eines Lufteinlasses kommt. Ein Umgehen des
Hochdruckturboladers ist vorteilhaft, weil es jede mögliche Drosselung
eliminiert, die der Hochdruckturbolader auf den Luftstrom zum Motor
ausüben
kann. Als ein Ergebnis erhält
der Motor einen ausreichenden Luftmassenstrom, wenn dies bei den höheren Motordrehzahlen
und -lasten erforderlich ist. Weil das Kompressorbypassventil passiv
betätigt
ist, wird keine zusätzliche
Betätigungseinrichtung
oder -schaltung benötigt.
Um die Merkmale der vorliegenden Erfindung genauer zu beschreiben,
wird nun auf die folgende Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Figuren
verwiesen.
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1 ist
ein Blockschaltbild eines Motorsystems gemäß einer Ausführungsform.
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung können
Fahrzeug- und Nicht- Fahrzeuganwendungen
sein und dennoch innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung
bleiben. Beispielsweise kann das Motorsystem 50 ein Teil
eines Fahrzeugs, eines Stromerzeugers oder anderer Anwendungen etc.
sein.
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Wie 1 zeigt,
enthält
das Motorsystem 50 einen Motor 52 und ein Turboladersystem 54. 2 zeigt
ein Blockschaltbild eines Turboladeraufbaus 100 gemäß einer
Ausführungsform.
In einer Ausführungsform
kann der Turboladeraufbau 100 dazu verwendet werden, um
das Turboladersystem 54 aus 1 zu implementieren.
Der Turboladeraufbau 100 umfasst einen Lufteinlass 101,
einen Niederdruck(ND)-Kompressor 102,
einen Hochdruck(HD)-Kompressor 106, ein Kompressorbypassventil 104,
einen Ladeluftkühler 108,
eine Einlassdrossel 110, ein mit der Einlassdrossel 110 verbundenes
Abgasrückführungs(AGR)-Ventil 112,
einen Abgasrückführungskühler 114,
ein Abgasrückführungskühler-Bypassventil 116,
eine Hochdruckturbine 118, eine Niederdruckturbine 122 und
ein Turbinenbypassventil 120. Ebenfalls gezeigt sind ein
Abgaskrümmer 130,
ein Kurbelgehäuse 140,
ein Einlasskrümmer 150,
eine Auspuffanlage 160, die einen Abgaseinlass 161,
einen Dieseloxidationskatalysator (DOC) 162, einen katalytischen
Rußfilter 163 und
einen Abgasauslass 164 umfasst. Schließlich ist eine Steuereinrichtung 170 zum
Steuern der selektiven Betätigung
der Ventile gezeigt. Bei einer Ausführungsform ist das Turboladersystem 100 ein
Motor oder ähnliches
und die Steuereinrichtung 170 kann Hardware- und/oder Software-Steuerbauteile enthalten.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
sind die im Rahmen der Wärmemanagementstrategie
verwendeten Hauptmerkmale die Einlassdrossel 110, das Kompressorbypassventil 104,
das Abgasrückführungsventil 112,
das Abgasrückführungskühler-Bypassventil 116 und
das Turbinenbypassventil 120. Diese Merkmale beeinflussen
den Motorbetrieb auf zwei umfassende Weisen. Zum einen steuern sie die
Zusammensetzung und Menge der in die Zylinder eintretenden Gase.
Größere Verhältnisse
von Kraftstoffmenge zu Frischluft plus Abgasrückführungsmenge führen zu
höheren
Verbrennungstemperaturen und deshalb zu höheren Abgastemperaturen. Zum
zweiten können
diese Merkmale die Motoreffizienz beeinflussen. Ein weniger wirtschaftlicher
Motorbetrieb führt
zu mehr Kraftstoffverbrauch für
eine gegebene Ausgangsleistung und somit zu höheren Abgastemperaturen für diese
Ausgangsleistung.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann auch das Kraftstoffsystem nützlich
im Rahmen des Wärmemanagementsystems
sein. Durch Einstellen der Kraftstoffeinspritzstrategie kann nicht
nur die Abgastemperatur erhöht
werden, sondern es können auch
unverbrannte Kohlenwasserstoffe erzeugt werden. Diese unverbrannten
Koh lenwasserstoffe werden (wenn die Temperaturen hoch genug sind)
am Dieseloxidationskatalysator oxidieren, was die Abgastemperaturen
weiter erhöht.
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In 2 ist
zwischen den Hochdruck- und Niederdruckturbinen 118 und 122 zusätzlich ein Zwischendieseloxidationskatalysator
(iDOC) dargestellt. Der Zweck dieses Dieseloxidationskatalysators ist
es, im Normalbetrieb Kohlenwasserstoffe zu oxidieren, um Kohlenwasserstoffemissionen
zu minimieren (Abgastemperaturen können bei niedrigen Lasten im
Verein mit hohen Abgasrückführungsraten so
niedrig sein, dass der stromabwärts
gelegene Dieseloxidationskatalysator nicht besonders wirksam ist).
Während
eines Wärmemanagements
werden beträchtliche
Mengen an Kohlenwasserstoffen erzeugt, um die Temperatur des Abgases
am stromabwärtigen
Dieseloxidationskatalysator zu erhöhen. Während eines Wärmemanagements
wird die Hochdruckturbine größtenteils
umgangen, jedoch kann ein gewisser Durchfluss erforderlich sein,
um eine minimale Hochdruckturbinendrehzahl aufrechtzuerhalten (um
eine Ladedruckreserve im Hochdruckturbo aufrechtzuerhalten). Die
unverbrannten Kohlenwasserstoffe in dieser kleinen Durchflussmenge
durch die Hochdruckturbine werden während eines Wärmemanagements
in dem Zwischendieseloxidationskatalysator oxidieren.
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Ein
Zustrom von Frischluft in den Motor kann auf eine Reihe von Arten
begrenzt werden. Die Einlassdrossel 110 kann geschlossen
werden. Das Kompressorbypassventil 104 kann geöffnet werden, um
den Ladedruck und damit den Frischluftzustrom zu verringern. Das
Turbinenbypassventil 120 kann betätigt werden, um es einem Durchfluss
zu erlauben, die Hochdruckturbine 118 zu umgehen, wodurch
ebenfalls der Ladedruck verringert wird. Die Hochdruckturbine 118 kann
teilweise oder vollständig umgangen
werden. Ferner kann ein Motorbremsenmerkmal des Turbinenbypassventils 120 aktiviert werden,
was zu einem höheren
Abgasgegendruck und einem niedrigeren Durchfluss durch den Motor führt.
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Bei
einer Ausführungsform
kann ein Motorbremsen ein Absperren des Abgaspfades aus dem Motor
beinhalten, wodurch die Abgase im Auslasskrümmer und im Zylinder komprimiert
werden. Weil das Abgas komprimiert wird und kein Kraftstoff zugegeben
wird arbeitet der Motor rückwärts, wobei
das Maß an
erzeugtem, negativem Drehmoment gewöhnlich direkt proportional
zum Abgasgegendruck des Motors ist.
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Zusätzlich kann
auch das Abgasrückführungsventil 112 dazu
verwendet werden, den Frischluftstrom zu vermindern. Ein Öffnen des
Abgasrückführungsventil 112 verdrängt Frischluft
durch Abgasrückführung. Durch
Verwenden sowohl des Abgasrück führungsventils
als auch der Einlassdrossel 110 können sowohl der Füllungsstrom
als auch der Abgasrückführungsanteil
gesteuert werden. Obwohl ein Vermindern des Frischluftstroms allgemein
dabei hilft, die Verbrennungstemperaturen zu erhöhen, verringern höhere Abgasrückführungsanteile
die Verbrennungstemperatur. Jedoch kann der Einsatz einer gewissen
Abgasrückführung während eines
Wärmemanagements
notwendig sein, um NOx-Emissionen zu verringern.
Der Einfluss auf die Abgastemperatur kann durch Verwenden heißer Abgasrückführung anstelle
gekühlter
Abgasrückführung minimiert
werden. Das Abgasrückführungskühler-Bypassventil 116 erlaubt
es dem Abgasrückführungsstrom,
den Abgasrückführungskühler 114 zu
umgehen. Ein Umgehen des Kühlers 114 verhindert
jegliche Probleme der Verschmutzung des Kühlers 114 mit unverbrannten Kohlenwasserstoffen,
wenn eine Zylindereinspritzung für
das Wärmemanagement
verwendet wird. Folglich kann mittels der selektiven Betätigung des Abgasrückführungsventils 112,
des Abgasrückführungskühler-Bypassventils 116 und
der Einlassdrossel 110 ein breiter Bereich von Füllungszusammensetzungen
und -strömen
erreicht werden.
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All
diese Merkmale können
auch dazu verwendet werden, die Effizienz des Motors zu verringern.
Ein Schließen
der Drossel 110 erhöht
die Pumparbeit. Der Ladedruck kann entweder durch Öffnen des
Kompressorbypassventils 104 oder durch Betätigen des
Turbinenbypassventils 120 zum Umgehen der Hochdruckturbine 118 verringert
werden. Ein geringerer Ladedruck wird zu einer geringeren Füllungsmasse,
niedrigeren Zylinderspitzendrücken
und -temperaturen und einer weniger effizienten Verbrennung führen.
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3 ist
ein Flussdiagramm, welches ein Verfahren zum Steuern von Luftfluss
in einem Motorsystem gemäß einer
Ausführungsform
zeigt. Bezugnehmend auf 2 und 3 in Kombination
beginnt das Verfahren im Schritt 302, in dem das mit dem
Hochdruckkompressor 106 verbundene Kompressorbypassventil 104 bereitgestellt
wird. Als nächstes
wird im Schritt 304 das Kompressorbypassventil 104 dazu
konfiguriert, normal geschlossen zu sein und passiv betätigt zu
werden, wenn auf es der Ladedruck wirkt und der Ladedruck über eine
vorbestimmte Druckschwelle steigt. In einer Ausführungsform ist der Ladedruck
der auf die stromaufwärtige oder
Lufteinlassseite des Kompressorbypassventils 104 wirkende
Druck, der aus der Richtung des Lufteinlasses 101 kommt.
Das Kompressorbypassventil 104 ist insoweit passiv, als
es nicht durch eine aktive Steuerschaltung oder Steuerlogik betätigt wird,
sondern stattdessen passiv durch Druck betätigt wird. Wie untenstehend
genauer beschrieben kann das Kompressorbypassventil 104 dazu
konfiguriert oder eingestellt werden, bei einem vorbestimmten Druckschwellenwert
zu öffnen.
Der genaue Druckschwellen wert wird von der speziellen Anwendung
abhängen.
Durch Öffnen
oder Schließen
regelt das Kompressorbypassventil 104 den Einlasskrümmerdruck durch
Umgehen des Hochdruckkompressors 106 oder Hinzuschalten
desselben in den Luftstrom.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
ist die Druckschwelle, welche dazu ausreicht, das Kompressorbypassventil 104 zu
betätigen,
d. h. aufzudrücken,
ein vorbestimmter Druckschwellenwert. Der genaue Druckschwellenwert
hängt von
der speziellen Anwendung ab. In einer Ausführungsform basiert die Betätigung des
Kompressorbypassventils 104 auf dem Ladedruck. Beispielsweise öffnet das
Kompressorbypassventil 104, wenn der Ladedruck den vorbestimmten
Druckschwellenwert erreicht und der Ladedruck beginnt, das Kompressorbypassventil 104 aufzudrücken.
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In
einer Ausführungsform
erhöht
sich die Drehzahl der Hochdruckturbine 118, wenn der Massenfluss
durch den Motor zunimmt. Sobald die Drehzahlgrenze der Hochdruckturbine 118 erreicht
ist (z. B. ca. 165.000 U/min.), wird das Turbinenbypassventil 120 geöffnet um
sicherzustellen, dass die Drehzahlgrenze der Hochdruckturbine 118 nicht überschritten
wird. Das Turbinenbypassventil wird durch einen elektronischen Aktuator
gesteuert. Der Aktuator wird durch Signale aus dem elektronischen
Steuermodul (ECM) gesteuert und die Steuerung basiert auf dem Abgasdruck
an Orten in der Auspuffanlage, der Motordrehzahl, dem Motordrehmoment,
der gewünschten
Betriebsweise (Normalbetrieb, Wärmemanagement,
Höhenbetrieb
etc.) und weiteren Parametern. Durch Variieren der Steuerung des
Turbinenbypassventils 120 kann der Durchfluss durch den Hochdruckturbolader 118 moduliert
werden. Dies maximiert den vom Hochdruckturbolader 118 erzeugten
Ladedruck ohne überschreiten
seiner Drehzahlgrenze. Bei höheren
Motorleistungen und, wichtiger, höheren Massenströmen wird
das Turbinenbypassventil 120 vollständig geöffnet. Bei bestimmten Ausführungsformen
kann ein gewisser Durchfluss noch durch die Hochdruckturbine 118 strömen.
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An
dem Hochdruckkompressor 106 geht bei geringeren Massenströmen der
gesamte Durchfluss durch den Hochdruckkompressor 106. Sobald
das Turbinenbypassventil 120 geöffnet wird, bleibt das Kompressorbypassventil 104 zunächst geschlossen. Während ein
beträchtlicher
Anteil des Durchflusses noch durch die Hochdruckturbine 118 strömt, kann der
Hochdruckkompressor 106 immer noch einen gewissen Ladedruck
erzeugen. Bei sehr großen
Massenströmen,
wenn das Turbinenbypassventil 120 vollständig geöffnet ist,
erzeugt die Hochdruckturbine 118 sehr wenig Ladedruck.
Wenn das Kompressorbypassventil 104 nicht geöffnet ist,
kann der Hochdruckkompressor 106 wie eine Drossel wirken.
Dies ist deshalb so, weil ein kleiner Anteil des Abgasstroms durch
die Hochdruckturbine 118 geht, aber der gesamte Strom durch
den Hochdruckkompressor 106 geht. Zu diesem Zeitpunkt wird
das Kompressorbypassventil 104 geöffnet, wodurch die Strömungsdrosselung
eliminiert und es ermöglicht
wird, mehr Ladedruck am Niederdruckkompressor 102 zu erzeugen.
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4 ist
ein Schema eines Schmetterlingsventils 400, das dazu verwendet
werden kann, gemäß einer
Ausführungsform
das Kompressorbypassventil 104 aus 2 zu implementieren.
Bei einer Ausführungsform
umfasst das Schmetterlingsventil 400 eine ebene, kreisförmige Platte 402 und
eine Stange 404 durch die Platte 402. Die Platte 402 dreht sich
zum Öffnen
oder Schließen
um die Stange 404, um den Luftstrom zu regulieren. In einer
Ausführungsform
kann die Stange 404 quer über das Zentrum der Platte 402 angeordnet
sein. Bei einer alternativen Ausführungsform kann die Stange
gegenüber
dem Mittelpunkt der Platte 402 versetzt sein.
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5 ist
ein Schema eines Drehschieberventils 500, das dazu verwendet
werden kann, gemäß einer
Ausführungsform
das Kompressorbypassventil 104 aus 2 zu implementieren.
In einer Ausführungsform
umfasst das Drehschieberventil 500 einen Körper 502,
der sich dreht, um den Luftstrom zu regulieren.
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6 ist
ein Schema eines Eintellerventils 600, das dazu verwendet
werden kann, gemäß einer Ausführungsform
das Kompressorbypassventil 104 aus 2 zu implementieren.
In einer Ausführungsform
umfasst das Tellerventil 600 ein scheibenförmiges Verschlussstück 602 am
Ende eines Ventilstößels 604,
wobei der Ventilstößel 604 das
Verschlussstück 602 zum
Regulieren des Luftstroms führt.
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7 ist
ein Schema eines Doppeltellerventils 700, das gemäß einer
Ausführungsform
dazu verwendet werden kann, das Kompressorbypassventil 104 aus 2 zu
implementieren. In einer Ausführungsform
umfasst das Tellerventil 700 zwei scheibenförmige Verschlussstücke 702 am
Ende entsprechender Ventilstößel 704,
wobei die Ventilstößel 704 die
Verschlussstücke 702 zum
Regulieren des Luftstroms führen.
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Obwohl
die hierin offenbarte Erfindung im Zusammenhang mit einem Schmetterlingsventil, Drehschieberventil,
Einfachtellerventil und Doppeltellerventil beschrieben ist, kann
die vorliegende Erfindung andere Ventiltypen betreffen und dennoch
im Schutzbereich der vorliegenden Erfindung bleiben. Beispielsweise
kann das Kompressorbypassventil auch ein Kugelventil, jegliche Art
von Wastegate etc. sein.
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Gemäß einem
anderen Beispiel kann in einer Ausführungsform das Kompressorbypassventil
durch einen Hebelarm und eine Feder federbelastet sein, um das Kompressorbypassventil
in einen geschlossenen Zustand zu drängen. Wenn der auf das Kompressorbypassventil
wirkende Ladedruck ansteigt und der Ladedruck einen vorbestimmten
Druckschwellenwert erreicht, überkommt
der Ladedruck die Federkraft, was den Hebel veranlasst, das Kompressorbypassventil
zu öffnen.
In einer Ausführungsform
kann das Maß an
Ladedruck, welches erforderlich ist, um das Kompressorbypassventil
aufzudrücken,
durch Ändern
der Federrate oder -spannung des Kompressorbypassventils geändert werden.
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In Übereinstimmung
mit dem hierin offenbarten System und Verfahren bietet die vorliegende
Erfindung zahlreiche Vorteile. Beispielsweise sind Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung einfach und benötigen keine aktive Steuerschaltung
oder Steuerlogik, was Raum spart und Kosten verringert. Das Bypassventil
selbst verhindert auch Luftstromverluste aufgrund von Drosselungen,
die ansonsten vom Kompressor induziert werden. Dies hat insgesamt
die Wirkung, den Motor effizienter zu machen.
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Erfindungsgemäß ist ein
System und Verfahren zum Steuern von Luftfluss in einem Motorsystem offenbart
worden. Das Motorsystem umfasst einen Motor, einen Niederdruckturbolader
und einen Hochdruckturbolader. Ein mit dem Hochdruckturbolader verbundenes
Bypassventil ermöglicht
es Luft, den Hochdruckturbolader zu umgehen und unmittelbar zum
Motor zu strömen.
Das Kompressorbypassventil ist dazu konfiguriert, normal geschlossen
zu sein und beim Wirken von Ladedruck auf es passiv betätigt zu werden,
wenn der Ladedruck über
eine vorbestimmte Druckschwelle ansteigt.
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Die
vorliegende Erfindung ist in Übereinstimmung
mit den gezeigten Ausführungsformen
beschrieben worden. Ein Fachmann auf dem Gebiet wird ohne Weiteres
erkennen, dass Abwandlungen an den Ausführungsformen vorgenommen werden können und
dass sich jegliche Abwandlungen innerhalb des Schutzbereichs der
vorliegenden Erfindung befinden würden. Dementsprechend können von
einem Fachmann auf dem Gebiet viele Abwandlungen vorgenommen werden,
ohne den Schutzbereich der anhängenden
Patentansprüche
zu verlassen.