-
Die Erfindung betrifft ein Dokument, wie zum Beispiel ein Wert- oder Sicherheitsdokument, insbesondere ein ID-Dokument oder eine Bankkarte, mit einer elektronischen Anzeigevorrichtung.
-
Dokumente mit einer integrierten elektronischen Schaltung sind aus dem Stand der Technik an sich in verschiedener Form bekannt. Beispielsweise gibt es Wert- und Sicherheitsdokumente in überwiegend papierbasierter Form, wie zum Beispiel als Banknote, als elektronischen Reisepass, oder als kunststoffbasierte Chipkarte, insbesondere als sogenannte Smart Card, in kontaktbehafteter, kontaktloser oder Dual-Interface Ausführung.
-
Insbesondere sind verschiedene Funk-Erkennungssysteme für solche Dokumente aus dem Stand der Technik bekannt, die auch als Radio Frequency Identification (RFID) Systeme bezeichnet werden. Vorbekannte RFID-Systeme beinhalten im Allgemeinen zumindest einen Transponder und eine Sende-Empfangseinheit. Der Transponder wird auch als RFID-Etikett, RFID-Chip, RFID-Tag, RFID-Label oder Funketikett bezeichnet; die Sende-Empfangseinheit wird auch als Lesegerät, Leseeinrichtung oder Reader bezeichnet. Ferner ist oft die Integration mit Servern, Diensten und sonstigen Systemen, wie zum Beispiel Kassensystemen oder Warenwirtschaftssystemen über eine so genannte Middle Ware vorgesehen.
-
Die auf einem kontaktlosen, beispielsweise einem RFID-Transponder gespeicherten Daten werden über Radiowellen verfügbar gemacht. Bei niedrigen Frequenzen geschieht dies induktiv über ein Nahfeld, bei höheren Frequenzen über ein elektromagnetisches Fernfeld.
-
Ein RFID-Transponder beinhaltet üblicherweise einen Mikrochip und eine Antenne, die in einem Träger oder Gehäuse untergebracht oder auf ein Substrat aufgedruckt sind. Aktive RFID-Transponder verfügen im Gegensatz zu passiven Transpondern ferner über eine Energiequelle, wie zum Beispiel eine Batterie.
-
RFID-Transponder sind für verschiedene Dokumente einsetzbar, insbesondere in Chipkarten, beispielsweise zur Realisierung einer elektronischen Geldbörse oder für Electronic Ticketing. Desweiteren werden diese in Papier oder Kunststoff, wie zum Beispiel in Wert- und Sicherheitsdokumenten, insbesondere Geldscheinen und Ausweisdokumenten, integriert.
-
Aus der
DE 201 00 158 U1 ist beispielsweise eine Identifikations- und Sicherheitskarte aus laminierten und/oder gespritzten Kunststoffen bekannt, die einen integrierten Halbleiter mit einer Antenne zur Durchführung eines RFID-Verfahrens beinhaltet. Aus der
DE 10 2004 008 841 A1 ist ferner ein buchartiges Wertdokument, wie zum Beispiel ein Passbuch bekannt geworden, welches eine Transpondereinheit beinhaltet.
-
Solche Sicherheits- oder Wertdokumente können eine integrierte Anzeigevorrichtung aufweisen, wie es z. B. aus
DE 10 2005 030 626 A1 ,
DE 10 2005 030 627 A1 ,
DE 10 2005 030 628 A1 ,
WO 2004/080100 A1 ,
EP 1 023 692 B1 ,
DE 102 15 398 B4 ,
EP 1173825 B1 ,
EP 1 230 617 B1 ,
EP 1 303 835 B1 ,
EP 1 537 528 B1 ,
WO 03/030096 A1 ,
EP 0 920 675 B1 ,
US 6,019,284 ,
US 6,402,039 B1 ,
WO 99/38117 bekannt ist.
-
Sicherheits- oder Wertdokumente können mit einer kontaktbehafteten oder kontaktlosen Schnittstelle, beispielsweise einem RFID-Interface und/oder NFC-Interface, ausgestattet sein oder mit einer Schnittstelle, die sowohl eine drahtgebundene als auch eine drahtlose Kommunikation mit einem Chipkarten-Terminal zulässt. Im letzteren Fall spricht man auch von so genannten Dual-Interface Chipkarten. Chipkarten-Kommunikationsprotokolle und -verfahren sind zum Beispiel in der Norm ISO 14443 festgelegt.
-
Aus der
WO 2008/145505 A1 , von der die vorliegende Erfindung als nächstkommender Stand der Technik ausgeht, ist ein Wert- oder Sicherheitsdokument mit einer Anzeigevorrichtung zur Wiedergabe einer Bildsequenz und einem Bedienelement zur Navigation in der Bildsequenz bekannt, wobei es sich bei dem Bedienelement zum Beispiel um einen Schiebeschalter mit verschiedenen Raststellungen, ein Drehrad, ein berührungsempfindliches Eingabefeld oder einen anderen Multifunktionsschalter handeln kann.
-
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Dokument mit einer elektronischen Anzeigevorrichtung, insbesondere ein Wert- oder Sicherheitsdokument, zu schaffen.
-
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
-
Nach Ausführungsformen der Erfindung ist das Dokument kartenförmig ausgebildet, zum Beispiel als Chipkarte. Die elektronische Anzeigevorrichtung ist so an oder in dem Dokumentenkörper des Dokuments angeordnet, dass die von der Anzeigevorrichtung erzeugte Anzeige von der Frontseite des Dokuments visuell durch einen Benutzer wahrnehmbar ist. Beispielsweise wird die Anzeigevorrichtung durch die Prozessormittel des Dokuments zur Wiedergabe textueller Daten oder anderer Daten, wie zum Beispiel eines Fotos, Barcodes und/oder Icons einer grafischen Benutzeroberfläche angesteuert. Beispielsweise ist die Anzeigevorrichtung auf oder in einer Dokumentenschicht unterhalb der obersten Schicht des Dokuments angeordnet, wobei die oberste Schicht zumindest im Bereich der Anzeigevorrichtung transparent ist.
-
Der Touchpad des Dokuments ist hingegen so an oder in dem Dokumentenkörper angeordnet, dass er von einer Rückseite des Dokuments durch den Benutzer zur Eingabe eines Signals in die Prozessormittel bedienbar ist. Beispielsweise ist ein Touchpad-Sensor auf oder in einer Schicht oberhalb der untersten Schicht des Dokuments, durch die die Rückseite des Dokuments gebildet wird, angeordnet. Durch den Touchpad-Sensor und die darunter liegende Schicht oder Schichten des Dokuments wird dann der Touchpad des Dokuments gebildet.
-
Ausführungsformen der Erfindung sind besonders vorteilhaft, da die auf der Frontseite für die Anzeige zur Verfügung stehende Fläche nicht durch den Touchpad reduziert wird, da dieser ja in dem Dokumentenkörper unterhalb der Anzeigevorrichtung angeordnet ist. Ein weiterer besonderer Vorteil ist dabei, dass der Benutzer durch die Bedienung des Touchpads von der Rückseite des Dokuments die Anzeigevorrichtung nicht verdeckt, sodass er während der Betätigung des Touchpads den gesamten Inhalt der Anzeige visuell erfassen kann. Dies ist besonders vorteilhaft bei kartenförmigen Dokumenten, die zum Beispiel ein standardisiertes Chipkartenformat haben, da hier die zur Verfügung stehenden Flächen klein sind.
-
Beispielsweise kann ein erfindungsgemäßes Dokument Abmessungen gemäß ISO 7816 oder ISO 7810 aufweisen und z. B. eines der folgenden Formate haben:
ID-1 (Scheckkarten-Format): 85,60 mm × 53,98 mm,
ID-2: 105 mm × 74 mm,
ID-3: 125 mm × 88 mm,
ID-00: 66 mm × 33 mm,
ID-000: 25 mm × 15 mm oder
Visa-Mini: 65,6 mm × 40,0 mm.
-
Die Dicke des Dokuments beträgt weniger als 2 mm, vorzugsweise weniger als 1 mm, beispielsweise 0,76 mm.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die von dem Touchpad auf der Rückseite des Dokuments erfassten Fläche größer als die von der Anzeige auf der Frontseite des Dokuments eingenommene Fläche. Das Dokument hat in diesem Fall Mittel zur Koordinatentransformation zwischen dem Bezugssystem des Touchpads und dem Bezugssystem der Eingabevorrichtung. Eine solche Koordinatentransformation kann durch Berechnung, insbesondere eine Projektion, oder mit Hilfe eines Lookup Table erfolgen, welcher von dem Signal des Touchpads repräsentierte Eingabekoordinaten des Bezugssystems des Touchpads in Koordinaten des Bezugssystems der Anzeigevorrichtung überführt. Hierdurch wird die Handhabung des Dokuments weiter erleichtert, da ein relativ großer Weg, den der Benutzer mit seinem Finger auf der Rückseite des Dokuments innerhalb der von dem Touchpad erfassten Fläche zurücklegt einem relativ kleinen Weg auf der Anzeigevorrichtung entspricht.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die unterste Schicht des Dokuments, durch welche die Rückseite gebildet wird, bedruckt. Insbesondere bei Verwendung eines kapazitiven oder resistiven Touchpad-Sensors muss die unterste Schicht nicht transparent ausgebildet sein, da dies für die Sensierung der Fingerposition nicht erforderlich ist.
-
Nach Ausführungsformen der Erfindung handelt es sich bei dem Dokument um ein papierbasiertes und/oder kunststoffbasiertes Dokument, insbesondere ein Wert- oder Sicherheitsdokument, wie zum Beispiel ein Ausweisdokument, insbesondere einen Reisepass, Personalausweis, Visum oder einen Führerschein, Fahrzeugschein, Fahrzeugbrief, Firmenausweis, Gesundheitskarte oder ein anderes ID-Dokument oder eine Chipkarte, Zahlungsmittel, insbesondere eine Banknote, Bankkarte oder Kreditkarte, einen Frachtbriefe oder einen sonstigen Berechtigungsnachweis.
-
Nach Ausführungsformen der Erfindung handelt es sich bei der Anzeigevorrichtung um eine bistabile Anzeigevorrichtung, eine elektrophoretische Anzeige, eine elektrochrome Anzeige, eine Flüssigkeitskristallanzeige (LCD), LED-Anzeige, insbesondere anorganische LED- oder organische LED-Anzeige (OLED), Drehelementanzeige, Balkenanzeige, Photolumineszenz-Löschungsanzeige oder eine Anzeige auf Basis des Elektrowetting-Effekts oder eine Hybridanzeige.
-
Unter einem „Touchpad” wird hier jede Vorrichtung verstanden, die die Position eines Fingers eines Benutzers innerhalb einer von dem Touchpad erfassten Fläche mit Hilfe eines Touchpad-Sensors sensieren kann, wobei der Touchpad-Sensor ein entsprechendes Signal, welches die Koordinaten der erfassten Fingerposition innerhalb der von dem Touchpad erfassten Fläche angibt, abgibt. Der Touchpad kann nach jedem bekannten Sensorprinzip arbeiten, welches eine Berührung oder Druck des Fingers auf den Touchpad voraussetzen kann oder berührungslos arbeitet. Beispielsweise kann der Touchpad resistiv oder kapazitiv ausgebildet sein. Insbesondere kann es sich bei dem Touchpad auch um einen Multi-Touch Touchpad handeln, der die Sensierung von zwei oder mehreren Fingern gleichzeitig ermöglicht. Solche Touchpads werden auch als Trackpads bezeichnet. Ferner wird unter einem „Touchpad” auch eine Koordinateneingabevorrichtung verstanden, bei der die Koordinaten eines Eingabestifts z. B. durch kapazitive oder elektromagnetische Kopplung erfasst werden.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung bilden die Anzeigevorrichtung und der Touchpad eine bauliche Einheit, die in oder auf einer der Schichten des Dokumentenkörpers angeordnet ist.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann der Benutzer über den Touchpad die Position eines Cursors, d. h. eines sogenannten Mauszeigers, der von der Anzeigevorrichtung angezeigt wird, bestimmen. Mit Hilfe des Cursors kann der Benutzer zum Beispiel ein bestimmtes, auf der Anzeigevorrichtung angezeigtes Bildelement auswählen. Bei einem solchen Bildelement kann es sich um eine Repräsentation eines Elements einer grafischen Benutzeroberfläche des Dokuments handeln, insbesondere um ein sogenanntes Computer-Icon. Durch Auswahl eines solchen Icons, das von der Anzeigevorrichtung angezeigt wird, mit Hilfe des Cursors kann der Benutzer eine bestimmte, dem Icon zugeordnete Funktion auswählen, die dann durch die Prozessormittel ausgeführt wird.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung beinhaltet das Dokument einen elektronischen Speicher zur Speicherung von mehreren Bildern, die eine Bildsequenz bilden. Bei den verschiedenen Bildern kann es sich um digitale Fotos des Benutzers handeln, die aus verschiedenen Richtungen aufgenommen worden sind. Mit Hilfe des Touchpads kann der Benutzer dann entlang der Bildsequenz navigieren.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung hat das Dokument ein Bedienelement, das von der Frontseite des Dokuments aus durch den Benutzer bedienbar ist, um ein weiteres Signal in die Prozessormittel einzugeben. Bei diesem Bedienelement kann es sich um ein Manipulandum handeln, wie zum Beispiel einen Druckschalter, einen Schieber oder dergleichen.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann der Benutzer durch Betätigung des Bedienelements eine zuvor mit Hilfe des Cursors betätigte Auswahl bestätigen, sodass dadurch zum Beispiel die Ausführung einer dem betreffenden Bildelement zugeordneten Funktionalität durch die Prozessormittel gestartet wird. Hierdurch kann insbesondere die Funktionalität einer Computermaus in dem Dokument zur Verfügung gestellt werden, wobei die Betätigung des Bedienelements analog zu einem Mausklick mit einer Computermaus ist. Von besonderem Vorteil ist dabei die bequeme Handhabung, da der Benutzer zum Beispiel mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand auf der Unterseite des Dokuments den Touchpad bedienen kann, um den Cursor auf der Anzeige in die gewünschte Position zu bringen, und somit ein bestimmtes Bildelement zu selektieren, wohingegen der Benutzer den Daumen seiner linken Hand oben auf die Frontseite des Dokuments auflegen kann, um das Bedienelement auf der Frontseite zu betätigen.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die Anzeigevorrichtung als Touchscreen ausgebildet, um ein weiteres Signal in die Prozessormittel einzugeben. Für den Touchscreen kann dabei jedes bekannte Sensorprinzip zum Einsatz kommen, analog zu dem Touchpad des Dokuments. Der Touchscreen ist dazu ausgebildet, die Position eines Fingers oder Eingabestifts, der sich auf der Frontseite des Dokuments auf oder über der Anzeigevorrichtung befindet, zu sensieren und in die Prozessormittel einzugeben. Beispielsweise können die Prozessormittel so ausgebildet sein, dass auf der Anzeigevorrichtung ein virtuelles Bedienelement angezeigt wird, wie zum Beispiel ein sogenannter Button, wobei dieser Button durch Berührung der Anzeigevorrichtung, an der Stelle, an der der Button angezeigt wird, betätigt wird, um hierdurch das weitere Signal einzugeben. Hierdurch kann eine Funktionalität realisiert werden, die äquivalent ist zu der eines separaten, zum Beispiel als Schalter oder Schieber ausgebildeten Bedienelements.
-
Nach einer Ausführungsform hat das Dokument eine kontaktlose Schnittstelle zur Energieversorgung der verschiedenen elektrischen und elektronischen Komponenten des Dokuments, insbesondere zur Energieversorgung der Anzeigevorrichtung und des Touchpads. Die kontaktlose Schnittstelle kann zur induktiven Einkopplung von Energie ausgebildet sein, insbesondere nach einem RFID- oder NFC-Standard.
-
Im Weiteren werden Ausführungsformen der Erfindung mit Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine Explosionsdarstellung einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dokuments,
-
2 ein Blockdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dokuments gemäß 1,
-
3 eine Explosionsdarstellung einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dokuments,
-
4 ein Blockdiagramm einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dokuments gemäß 3,
-
5 ein Prinzipschaltbild eines Aktiv-Matrix-Display,
-
6 ein Prinzipschaltbild eines Surface Capacitance Touchpads,
-
7 ein Prinzipschaltbild eines Projected Capacitance Touchpads,
-
8 ein Prinzipschaltbild eines Active Matrix Capacitive Touchpads,
-
9 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dokuments mit einem elektronischen Speicher zur Speicherung einer Bildsequenz.
-
Im Weiteren werden einander entsprechende Elemente der nachfolgenden Ausführungsformen mit identischen Bezugszeichen gekennzeichnet.
-
Die 1 zeigt eine schematische Explosionsdarstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dokuments 100. Bei dem Dokument 100 handelt es sich um ein Wert- oder Sicherheitsdokument, wie zum Beispiel ein ID-Dokument, einen Reisepass, einen Personalausweis, einen Führerschein, eine Zutrittskarte, einen Berechtigungsnachweis, eine Bankkarte, eine Kreditkarte, eine Banknote oder dergleichen.
-
Das Dokument 100 hat einen Dokumentenkörper 146, der einen schichtförmigen Aufbau aufweist. Die Frontseite des Dokuments 100 wird durch die oberste Schicht 148 gebildet, bei der es sich zum Beispiel um eine auflaminierte transparente Deckschicht aus Kunststoff handelt. Die Rückseite des Dokuments 100 wird durch die unterste Schicht 150 gebildet, bei der es sich ebenfalls um eine auflaminierte Deckschicht aus Kunststoff handeln kann. Die Schicht 150 kann zum Beispiel vollflächig bedruckt sein.
-
Zwischen den Schichten 148 und 150 des Dokumentenkörpers 146 befinden sich weitere Schichten, insbesondere eine Schicht 152. Die Schicht 152 trägt eine Anzeigevorrichtung 102 und eine elektronische Schaltung 104, die hier neben der Anzeigevorrichtung 102 auf oder in der Schicht 152 angeordnet ist.
-
Die Anzeigevorrichtung 102 kann unbeleuchtet, hinterleuchtet, frontbeleuchtet oder selbstleuchtend ausgebildet sein. Beispielsweise handelt es sich bei der Anzeigevorrichtung 102 um eine bistabile Anzeigevorrichtung, bei der eine Anzeige permanent ohne Energiezufuhr wiedergegeben werden kann. Wenn beispielsweise das Dokument 100 nicht mit Energie versorgt ist oder deaktiviert ist, so kann auf der bistabil ausgebildeten Anzeigevorrichtung 102 beispielsweise das Gesichtsbild des Benutzers in einer bestimmten Ansicht angezeigt werden. Die Schicht 148 ist zumindest innerhalb ihres Bereichs 154, der die Anzeigevorrichtung 102 überdeckt, transparent ausgebildet, sodass ein Benutzer auf der Anzeigevorrichtung 102 ein wiedergegebenes Bild von der Frontseite des Dokuments 100 durch den Bereich 154 hindurch visuell wahrnehmen kann.
-
In der hier betrachteten Ausführungsform ist unterhalb der Anzeigevorrichtung 102 ein Touchpad-Sensor 156 angeordnet. Der Touchpad-Sensor 156 hat hier in etwa die gleiche Form und Größe wie die Anzeigevorrichtung 102. Beispielsweise kann die Anzeigevorrichtung 102 auf der Oberseite der Schicht 152 und der Touchpad-Sensor 156 auf der Unterseite der Schicht 152 angeordnet sein. Die Anzeigevorrichtung 102 und der Touchpad-Sensor 156 können aber auch eine bauliche Einheit bilden oder auf verschiedenen der Schichten angeordnet sein.
-
Bei dem Touchpad-Sensor 156 kann es sich um resistiven oder kapazitiven Touchpad-Sensor handeln. Durch die Integration des Touchpad-Sensors 156 in den Dokumentenkörper 146 resultiert ein Touchpad, der in dem Bereich 158 der Schicht 150, der den Touchpad-Sensor 156 überdeckt, berührungs- und/oder näherungssensitiv ist, und der ein Positionssignal 168 (vgl. 2) mit den sensierten Koordinaten abgibt.
-
Das Dokument 100 hat eine elektronische Schaltung 104. Die Schaltung 104 ist zur Ansteuerung der Anzeigevorrichtung 102 ausgebildet, sodass auf der Anzeigevorrichtung 102 eine bestimmte Anzeige erzeugt wird. Ferner ist die Schaltung 104 dazu ausgebildet, das Positionssignal von dem Touchpad-Sensor 156 zu empfangen.
-
Beispielsweise kann das Positionssignal die Koordinaten einer aktuell von dem Touchpad-Sensor 156 sensierten Position eines Fingers 160 des Benutzers in dem Bereich 150 angeben. Beispielsweise beinhaltet das Positionssignal die XY-Koordinaten der sensierten Position des Fingers in einem Bezugssystem des Touchpad-Sensors 156, hier dem kartesischen Koordinatensystem 162.
-
Das Positionssignal wird von der elektronischen Schaltung 104 verarbeitet. Als Ergebnis der Bearbeitung des Positionssignals durch die Schaltung 104 kann zum Beispiel die Position eines auf der Anzeigevorrichtung 102 angezeigten Cursors verändert werden, ein Bild oder eine Bildelement zur Anzeige auf der Anzeigevorrichtung 102 ausgewählt werden oder eine andere Aktion, die von der aktuell sensierten Position abhängt, ausgelöst werden.
-
Die 2 zeigt ein Blockdiagramm einer Ausführungsform des Dokuments 100, welcher der Ausführungsform der 1 entspricht. Die Schaltung 104 beinhaltet bei dieser Ausführungsform einen elektronischen Speicher 110, in dem beispielsweise textuelle Daten 165 und/oder Bilddaten 166 gespeichert sind. Bei den textuellen Daten 164 kann es sich zum Beispiel um Angaben zu dem Inhaber des Dokuments 100, d. h. zum Beispiel dem Inhaber des Ausweisdokuments, und/oder bezüglich der Behörde, die das Dokument ausgestellt hat, handeln. Die Bilddaten 166 können beispielsweise ein oder mehrere digitale Gesichtsbilder des Inhabers, einen zweidimensionalen Barcode, ein Symbol oder andere Daten beinhalten, die als Bild auf der Anzeigevorrichtung 102 angezeigt werden können.
-
Beispielsweise beinhalten die Bilddaten 166 eine Bildsequenz bestehend aus den Bildern B1–Bn, wobei für jedes der Bilder ein entsprechender Bilddatensatz in dem elektronischen Speicher 110 gespeichert ist (vgl. die Ausführungsform gemäß 9).
-
Die elektronische Schaltung 104 beinhaltet einen Prozessor 105 zur Ausführung von Programminstruktionen 108. Die elektronische Schaltung 104 beinhaltet ferner einen Treiber 106, über den der Prozessor 105 die Anzeigevorrichtung 102 zur Wiedergabe von in dem Speicher 110 gespeicherten Daten ansteuern kann.
-
Von dem Touchpad-Sensor 156 kann der Prozessor 105 das Positionssignal 168 empfangen, welches eine oder mehrere aktuell sensierte Positionen angibt. Das Positionssignal 168 wird von dem Prozessor 105 durch Ausführung der Programminstruktionen 108 ausgewertet, um in Abhängigkeit von einem Ergebnis der Auswertung des Positionssignals 168 die Anzeigevorrichtung 102 mit Hilfe des Treibers 106 zur Erzeugung einer bestimmten Anzeige anzusteuern.
-
Beispielsweise kann durch das Positionssignal 168 eine Auswahl von in dem Speicher 110 gespeicherten Daten zur Wiedergabe auf der Anzeigevorrichtung 102 erfolgen. Insbesondere können die Programminstruktionen 108 eine grafische Benutzeroberfläche generieren, die einen sogenannten Cursor beinhaltet, also einen Zeiger, mit dem zum Beispiel bestimmte, auf der Anzeigevorrichtung angezeigte Bildelemente, insbesondere Icons, ausgewählt werden können. Die Soll-Position dieses Cursors wird z. B. durch die Position des Fingers 160 relativ zu dem Touchpad-Sensor 156 festgelegt und in Form des Positionssignals 168 von dem Touchpad-Sensor 156 an die Programminstruktionen 108 kommuniziert, sodass diese die Anzeigeposition des Cursors dem Positionssignal 168 nachführen können.
-
Die 3 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dokuments 100.
-
Bei dieser Ausführungsform hat der Touchpad-Sensor 156 eine größere Fläche als die Anzeigevorrichtung 102. Beispielsweise überdeckt der Touchpad-Sensor 156 die gesamte oder nahezu die gesamte Grundfläche des Dokuments 100, sodass der Bereich 158 die gesamte oder nahezu die gesamte Schicht 150 abdeckt. In der hier betrachteten Ausführungsform ist der Touchpad-Sensor 156 in einer separaten Schicht 170 angeordnet; er kann aber auch, wie dies bei der Ausführungsform gemäß 1 der Fall ist, an der Schicht 152 angeordnet sein und/oder mit der Anzeigevorrichtung 102 eine bauliche Einheit bilden.
-
Aufgrund der unterschiedlichen Form und Größe der Bereiche 158 und 154 ist bei dieser Ausführungsform ein eigenes Bezugssystem für die Anzeigevorrichtung 102 definiert, hier ein kartesisches Koordinatensystem 172 mit den Koordinatenachsen X' und Y'. Ein von dem Touchpad-Sensor 156 geliefertes Positionssignal, das die aktuellen X-, Y-Koordinaten der Position des Fingers 160 relativ zu dem Koordinatensystem 162 beinhaltet, wird von der elektronischen Schaltung 104 dahingehend verarbeitet, dass die XY-Koordinaten des Koordinatensystems 162 in entsprechende X'-, Y'-Koordinaten des Koordinatensystems 172 transformiert werden. Dies kann zum Beispiel durch eine Berechnung oder mit Hilfe eines Lookup Tables erfolgen, wobei in dem Lookup Table die XY-Koordinaten des Koordinatensystems 162 auf die X'-, Y'-Koordinaten des Koordinatensystems 172 abgebildet werden.
-
Der vergrößerte Bereich 158 hat im Vergleich zu der Ausführungsform gemäß 1 den Vorteil, dass die Handhabung des Dokuments 100 weiter erleichtert wird. Aufgrund der typischerweise relativ kleinen Bauform des Dokuments 100, beispielsweise in einem Scheckkartenformat, kann es gerade älteren Menschen relativ schwer fallen, den Finger 160 in dem Bereich 158 auf genau die richtige Position zu bringen, um die jeweils gewünschte Funktion der elektronischen Schaltung 104 auszulösen, beispielsweise den Cursor auf eine bestimmte Position zu bringen. Diese Positionierung des Fingers 106 wird durch die Vergrößerung des Bereichs 158 gemäß der Ausführungsform nach 3 erleichtert, da hier die Positionierung nicht so präzise zu sein braucht.
-
In der hier betrachteten Ausführungsform der 3 hat das Dokument 100 ferner ein zusätzliches Bedienelement 174, welches auf der Frontseite, d. h. der Schicht 148, durch den Benutzer bedienbar ist. Bei dem Bedienelement 174 handelt es sich zum Beispiel um einen Druckschalter, einen Schiebeschalter oder ein anderes Manipulandum. Durch Betätigung des Bedienelements 174 wird zum Beispiel ein Schaltsignal in die elektronische Schaltung 104 eingegeben und von dieser verarbeitet.
-
Bei diesem Schaltsignal kann es sich um ein Bestätigungssignal für eine zuvor mit Hilfe einer Positionierung des Fingers 160 getätigten Auswahl eines Bildelements handeln, analog zu einem Mausklick mit einer Computermaus. Das Bedienelement 174 kann insbesondere die Funktion einer Enter-Taste haben. Vorzugsweise ist das Bedienelement 174 an einem Rand des Dokuments 100, insbesondere dem linken oder dem oberen Rand der Schicht 148, vorzugsweise an der linken oberen Ecke der Schicht 148 angeordnet, sodass ein Benutzer, der das Dokument 100 in seinen Händen hält, das Bedienelement 174 bequem mit dem Daumen seiner linken Hand erreichen kann, während er mit dem Zeigefinger 160 seiner rechten Hand das Touchpad bedient. In einer Linkshänderversion ist das Bedienelement 174 entsprechend vorzugsweise an dem rechten oder dem oberen Rand der Schicht 148, vorzugsweise an der rechten oberen Ecke der Schicht 148 angeordnet. Es können auch je ein Bedienelement 174 in der linken und rechten oberen Ecke der Schicht 148 angeordnet sein, so dass das Dokument gleichermaßen für Links- und Rechtshänder bequem zu handhaben ist.
-
Die 4 zeigt ein Blockdiagramm einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dokuments 100, die der Ausführungsform gemäß 3 entspricht.
-
Bei der hier betrachteten Ausführungsform beinhalten die Programminstruktionen 108 ein Programmmodul 176 zur Durchführung einer Koordinatentransformation. Durch Ausführung des Programmmoduls 176 werden die XY-Koordinaten des Positionssignals 168 in die X'-, Y'-Koordinaten des Koordinatensystems 176 überführt und durch die Programminstruktionen 108 weiter verarbeitet, um beispielsweise den Cursor auf der Anzeigevorrichtung 102 entsprechend zu positionieren.
-
Die Programminstruktionen 108 sind hier insbesondere auch zur Verarbeitung des Schaltsignals 178 ausgebildet, welches das Bedienelement 174 bei Betätigung durch den Nutzer abgibt.
-
Bei der hier betrachteten Ausführungsform hat das Dokument 100 keine eigene Energieversorgung, insbesondere keine Primärbatterie. Die Energieversorgung erfolgt hingegen über eine Schnittstelle 180 des Dokuments 100 von einem externen Lesegerät 182, welches über eine entsprechende Schnittstelle 180' verfügt. Beispielsweise kann es sich bei den Schnittstellen 180, 180' um Schnittstellen nach einem RFID- oder NFC-Standard handeln. In diesem Fall erfolgt die Einkopplung von Energie in das Dokument 100 induktiv.
-
Beispielsweise ist die Schaltung 104 als RFID-Chip ausgebildet. In diesem Fall hat die Schnittstelle 180 eine Antenne, die sowohl zur Energieversorgung als auch zur Kommunikation mit dem Lesegerät 182 dient.
-
Die elektronische Schaltung 104 mit ihren verschiedenen Schaltungskomponenten, die Anzeigevorrichtung 102, der Touchpad-Sensor 156 und/oder die Schnittstelle 180 können als separate elektrisch wirksame Elemente, beispielsweise als diskrete Bauelemente, realisiert sein oder sie können ganz oder teilweise als eine einzige integrierte Schaltung realisiert sein.
-
Die 5 zeigt ein Prinzipschaltbild einer Ausführungsform der Anzeigevorrichtung 102 als sogenanntes Active Matrix Display. Bei einer solchen Ausführungsform hat die Anzeigevorrichtung 102 eine Matrix, die durch Spalten und Zeilen gebildet wird. An dem Kreuzungspunkt von jeder Spaltenleitung mit einer Zeilenleitung befindet sich eine Aktivierungsschaltung 184 für ein bestimmtes Anzeigeelement 186, d. h. einen sogenannten Pixel. Die 5 zeigt eine Detailansicht einer Ausführungsform einer solchen Aktivierungsschaltung 184. Wenn sowohl die Zeilenleitung als auch die Spaltenleitung, mit denen die Aktivierungsschaltung 184 in der Matrix verbunden sind, einen Spannungspegel von logisch „1” aufweisen, so schaltet der SELECT Transistor der Aktivierungsschaltung 184 durch, sodass eine auf der Datenleitung anliegende Spannung an das Anzeigeelement 186 angelegt wird, sodass dieses entsprechend angesteuert wird.
-
Die 6 zeigt eine Ausführungsform eines Touchpad-Sensors 156, wobei hier das Surface Capacitance-Prinzip zur Anwendung kommt. Der Touchpad-Sensor 156 ist mit einer Steuerungs- und Auswertungseinheit, d. h. einem Touch-Controller 188, verbunden, der das Positionssignal 168 liefert. Der Touch-Controller 188 kann integraler Bestandteil des Touchpad-Sensors 156 sein, als separates diskretes Bauelement ausgebildet sein oder einen integralen Bestandteil der elektronischen Schaltung 104 bilden. Entsprechendes gilt für den Touch-Controller in der Ausführungsform gemäß 7, wobei hier der Touchpad-Sensor 156 nach dem Projected Capacitance-Sensor-Prinzip arbeitet.
-
Die 7 zeigt eine Ausführungsform des Touchpad-Sensors 156 als Active Matrix-kapazitivem Sensor. Bei dieser Ausführungsform weist der Touchpad-Sensor 156 Zeilen- und Spaltenleitungen auf, wobei sich an jedem Kreuzungspunkt einer Zeile mit einer Spaltenleitung eine Sensorschaltung 190 befindet, die für ihren entsprechenden Abtastpunkt ein Sensorsignal liefert.
-
Die 8 zeigt eine Ausführungsform für eine solche Sensorschaltung 190. Hierbei kann eine Zeile gleichzeitig ausgelesen werden. Es sind jeweils zwei Zeilenleitungen A und B an einer Sensorschaltung 190 angeschlossen. Die Funktionsweise geschieht in drei Schritten. Zunächst wird über die Zeilenleitung A der ,RESET'-Transistor aktiviert und die Kapazität Cpix geladen. Dann wird der ,RESET'-Transistor wieder deaktiviert und über die Zeilenleitung B der ,READ'-Transistor ausgeschaltet. Die Kapazität Cpix ändert sich jetzt berührungsabhängig. Im letzten Schritt wird der ,READ'-Transistor über die Zeilenleitung B aktiviert, sodass der berührungsabhängige Kapazitätswert Cpix über den Verstärkungstransistor AMP sensiert und über die Spaltenleitung „Sense line” an einen Touch-Controller 188 übertragen wird, der daraufhin das Positionssignal 168 abgibt (vgl. die Ausführungsformen gemäß 6 und 7).
-
Die 9 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dokuments 100. Die in dem Speicher, 110 gespeicherte Bildsequenz beinhaltet zumindest einen ersten Bilddatensatz B1 zur Wiedergabe eines ersten Bildes des Inhabers des Dokuments 100, wie zum Beispiel eines Gesichtsbildes in frontaler Ansicht. Ferner beinhaltet die Bildsequenz zumindest einen zweiten Bilddatensatz B2 zur Wiedergabe eines zweiten Bildes des Inhabers, wie zum Beispiel eines Gesichtsbildes in seitlicher Ansicht.
-
Wenn beispielsweise über die Antenne 112 Energie in das Dokument 100 eingekoppelt wird, so wird die Ausführung der Programminstruktionen 108 automatisch gestartet. Die Programminstruktionen 108 steuern dann den Treiber 106 an, sodass die Bilddatensätze B1 und B2 in dieser Reihenfolge nacheinander über die Anzeigevorrichtung 102 wiedergegeben werden. Beispielsweise erfolgt die Wiedergabe jedes der Bilder der Bildsequenz für einen vorgegebenen Zeitraum von zum Beispiel 0,5 bis 2 Sekunden bevor zum nächsten Bild der Bildsequenz gewechselt wird. Die Wiedergabe der Bildsequenz kann so lange wiederholend durchgeführt werden, als Energie in die Antenne 112 eingekoppelt wird. Die Zeitdauer der Wiedergabe eines jeden Bildes der Bildsequenz kann fest vorgegeben sein oder über eine Benutzerschnittstelle, d. h. den Touchpad oder das Bedienelement 174, wählbar sein.
-
Die Bildsequenz kann über das Gesichtsbild in frontaler und seitlicher Ansicht hinaus weitere Bilder beinhalten. Beispielsweise wird das Gesicht des Inhabers aus mehreren verschiedenen Ansichten aufgenommen, wobei von einer Ansicht zur nächsten der Aufnahmewinkel variiert wird. Die sich daraus ergebenden sequenziellen Bilddatensätze können in Form einer Filmsequenz über die Anzeigevorrichtung 102 ausgegeben werden. Da der Aufnahmewinkel von einem Bilddatensatz zum nächsten variiert, ermöglicht dies eine rasche Verifikation des Dokuments 100 mit einer hohen Erkennungswahrscheinlichkeit.
-
Neben der bildlichen Darstellung einer Person oder von Personen können die Bilddatensätze biometrische Merkmale, wie zum Beispiel einzelne Fingerabdrücke, oder sämtliche Fingerabdrücke des Inhabers, einer Iris-Abbildung oder einer Unterschrift des Inhabers, beinhalten. Ferner kann die in dem elektronischen Speicher 110 gespeicherte Sequenz auch einen oder mehrere Bilddatensätze mit visuell im Klartext erfassbaren Informationen und/oder nur maschinell erfassbaren Informationen beinhalten.
-
Hierbei kann es sich zum Beispiel um eine Angabe in Klartext handeln, wie zum Beispiel den Namen, die Adresse und das Geburtsdatum des Inhabers des Dokuments 100, Visum-Informationen, Transaktions- und Statusinformationen, Einmalpasswort, und/oder um nur ein maschinell erfassbares Signal, wie zum Beispiel einen Bar-Code, insbesondere einen 2D-Bar-Code, oder ein Bildsignal in einem visuell nicht wahrnehmbaren spektralen Bereich, einer für das menschliche Auge nicht wahrnehmbaren Wiederholfrequenz, einem integrierten digitalen Wasserzeichen oder dergleichen.
-
Das Dokument 100 kann einen Energiespeicher 114 aufweisen, der zwischen die Antenne 112 und die Schaltung 104 geschaltet ist. Bei dem Energiespeicher 114 kann es sich zum Beispiel um einen Kondensator oder eine wiederaufladbare Batterie handeln.
-
Bei Betätigung des Hardware Bedienelements 174 wird die Energieversorgung eingeschaltet, sodass die Wiedergabe der Bildsequenz mit den Bildern B1 bis Bn beginnt. Durch nochmalige Betätigung des Bedienelements 174 kann die Energieversorgung und damit die Wiedergabe der Bildsequenz abgeschaltet werden.
-
Wenn die Anzeigevorrichtung 102 als bistabile Anzeigevorrichtung ausgebildet ist, wird vorzugsweise nach dem Empfang eines Ausschaltsignals von dem Bedienelement 174 zunächst ein bestimmtes Bild der Bildsequenz, wie zum Beispiel das Bild B1, auf der Anzeigevorrichtung wiedergegeben, und dann erst die Energieversorgung abgeschaltet. Dies hat den Vorteil, dass auch bei ausgeschalteter Energieversorgung dieses Bild B1 auf der Anzeigevorrichtung sichtbar bleibt.
-
Das Dokument 100 kann eine graphische Nutzerschnittstelle 120 mit ein oder mehreren virtuellen Bedienelementen, insbesondere Icons, aufweisen. Die Nutzerschnittstelle 120 kann z. B. ein Bedienelement 124 mit einer Zoomfunktion beinhalten. Durch Betätigung des Bedienelements 124 über den Touchpad kann ein Benutzer des Dokuments das gerade auf der Anzeigevorrichtung 102 wiedergegebene Bild vergrößern.
-
Hierzu haben die Programminstruktionen 108 entsprechende Programminstruktionen 126 zur Realisierung der Zoomfunktion. Besonders vorteilhaft ist hierbei eine Ausgestaltung des Touchpads als multitouch Touchpad, da hierdurch auch die besonders bequeme Eingabe von Gesten des Benutzers ermöglicht wird, um z. B. die Zoomfunktion zu aktivieren.
-
Alternativ oder zusätzlich kann zumindest einer der Bilddatensätze der Bildsequenz eine vergrößerte Detailansicht eines der anderen Bilder der Bildsequenz beinhalten.
-
Die Nutzerschnittstelle 120 kann ferner virtuelle Bedienelemente 128 und 130 für eine Navigation des Benutzers in der Bildsequenz beinhalten. Durch wiederholtes Betätigen des Bedienelements 128 oder 130 kann der Benutzer ein bestimmtes Bild innerhalb der Bildsequenz auswählen, sodass dieses gewünschte Bild auf der Anzeigevorrichtung 102 wiedergegeben wird.
-
Beispielsweise wird durch Betätigung des hardware Bedienelements 174 zum Einschalten der Energieversorgung ein Betriebsmodus gewählt, in dem die Wiedergabe der Bildsequenz wiederholend erfolgt, wobei jedes Bild der Bildsequenz für einen bestimmten Zeitraum von zum Beispiel 0,5 bis 2 Sekunden angezeigt wird, bevor zum nächsten Bild der Bildsequenz übergegangen wird. Wenn hingegen eines der virtuellen Bedienelemente 124, 128 oder 130 betätigt wird, so wird dieser wiederholende Wiedergabemodus der Bildsequenz unterbrochen. Das gerade auf der Anzeigevorrichtung 102 wiedergegebene Bild bleibt dort so lange stehen, bis der Benutzer entweder durch erneute Betätigung des Bedienelements 174 in den wiederholenden Wiedergabemodus zurückkehrt oder ein anderes Bild der Bildsequenz durch Betätigung eines der Bedienelemente 128 oder 130 gezielt auswählt.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung werden die in der 9 gezeigt Icons, die die virtuellen Bedienelemente 124, 128 und 130 repräsentieren, auf der Anzeigevorrichtung 102 angezeigt sowie auch ein Cursor, den der Nutzer durch Betätigung des Touchpads an eine gewünschte Anzeigeposition bringen kann, um so eines der Icons zu selektieren. Nachdem der Nutzer mit dem Cursor eines der Icons selektiert hat, kann er diese Selektion durch Betätigung des Bedienelements 174 bestätigen, sodass die durch den betreffenden Icon repräsentierte, Funktion ausgelöst wird.
-
Die Navigation entlang der Bildsequenz kann auch so erfolgen, dass jeder Position auf dem Touchpad in X-Richtung des Koordinatensystems 162 ein bestimmtes Bild der Bildsequenz zugeordnet ist. Zur Auswahl eines der Bilder für die Anzeige auf der Anzeigevorrichtung 102 muss der Benutzer dann lediglich seine Finger 160 auf eine bestimmte X-Position des Touchpads bringen, sodass das dieser X-Position zugeordnete Bild der Bildsequenz angezeigt wird. Bewegt der Benutzer anschließend seinen Finger 160 entlang der X-Achse nach links oder rechts, so werden die den verschiedenen X-Positionen entsprechenden Bilder der Bildsequenz angezeigt. Diese Funktionalität kann alternativ oder zusätzlich zu der Navigation mit Hilfe der Bedienelemente 124, 128 und 130 gegeben sein.
-
Bezugszeichenliste
-
- 100
- Dokument
- 102
- Anzeigevorrichtung
- 104
- Schaltung
- 105
- Prozessor
- 106
- Treiber
- 108
- Programminstruktionen
- 110
- elektronischer Speicher
- 112
- Antenne
- 114
- Energiespeicher
- 120
- Nutzer-Schnittstelle
- 124
- Bedienelement
- 126
- Programminstruktionen
- 128
- Bedienelement
- 130
- Bedienelement
- 146
- Dokumentenkörper
- 148
- Schicht
- 150
- Schicht
- 152
- Schicht
- 154
- Bereich
- 156
- Touchpad-Sensor
- 158
- Bereich
- 160
- Finger
- 162
- Koordinatensystem
- 164
- textuelle Daten
- 166
- Bilddaten
- 168
- Positionssignal
- 170
- Schicht
- 172
- Koordinatensystem
- 174
- Bedienelement
- 176
- Programmmodul
- 178
- Schaltsignal
- 180
- Schnittstelle
- 180'
- Schnittstelle
- 182
- Lesegerät
- 184
- Aktivierungsschaltung
- 186
- Anzeigeelement
- 188
- Touch-Controller
- 190
- Sensorschaltung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 20100158 U1 [0007]
- DE 102004008841 A1 [0007]
- DE 102005030626 A1 [0008]
- DE 102005030627 A1 [0008]
- DE 102005030628 A1 [0008]
- WO 2004/080100 A1 [0008]
- EP 1023692 B1 [0008]
- DE 10215398 B4 [0008]
- EP 1173825 B1 [0008]
- EP 1230617 B1 [0008]
- EP 1303835 B1 [0008]
- EP 1537528 B1 [0008]
- WO 03/030096 A1 [0008]
- EP 0920675 B1 [0008]
- US 6019284 [0008]
- US 6402039 B1 [0008]
- WO 99/38117 [0008]
- WO 2008/145505 A1 [0010]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- Norm ISO 14443 [0009]
- ISO 7816 [0016]
- ISO 7810 [0016]