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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein reflektives optisches
Element für
eine Arbeitswellenlänge
im ultravioletten bis extrem ultravioletten Wellenlängenbereich,
das eine reflektive Fläche
mit einem Viellagensystem aus mindestens zwei alternierenden Materialien
mit unterschiedlichem Realteil des Brechungsindex bei der Arbeitswellenlänge aufweist.
Ferner bezieht sich die Erfindung auf Beleuchtungssysteme sowie
Projektionsbelichtungsanlagen, die bei einer Arbeitswellenlänge im ultravioletten oder
extrem ultravioletten Wellenlängenbereich
betrieben werden, mit derartigen reflektiven optischen Elementen.
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Um
bei der Produktion von Halbleiterbauelementen mit lithographischen
Methoden immer feinere Strukturen erzeugen zu können, wird mit immer kurzwelligerem
Licht gearbeitet. Arbeitet man im extremen ultravioletten (EUV)
Wellenlängenbereich, etwa
insbesondere bei Wellenlängen
zwischen ca. 5 nm und 20 nm, lässt
sich nicht mehr mit linsenartigen Elementen in Transmission arbeiten,
sondern werden Beleuchtungs- und Projektionsobjektive oder auch
Masken aus reflektiven optischen Elementen mit an die jeweilige
Arbeitswellenlänge
angepassten Reflexbeschichtungen auf der Grundlage von Viellagensystemen
aufgebaut. Auch im ultravioletten Wellenlängenbereich kann mit reflektiven
optischen Elementen auf Grundlage von Viellagensystemen gearbeitet
werden.
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Bei
Viellagensystemen handelt es sich um alternierend aufgebrachte Lagen
eines Materials mit höherem
Realteil des Brechungsindex bei der Arbeitswellenlänge (auch
Spacer genannt) und eines Materials mit niedrigerem Realteil des
Brechungsindex bei der Arbeitswellenlänge (auch Absorber genannte),
wobei ein Absorber-Spacer-Paar einen Stapel bildet. Dadurch wird
in gewisser Weise ein Kristall simuliert, dessen Netzebenen den
Absorberlagen entsprechen, an denen Bragg-Reflexion stattfindet. Die
Dicken der einzelnen Lagen wie auch der sich wiederholenden Stapel
können über das
gesamte Viellagensystem konstant sein oder auch variieren, je nach
dem, welches Reflexionsprofil erreicht werden soll.
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Insbesondere
bei Beleuchtungssystemen für Wellenlängen kleiner
100 nm besteht das Problem, dass häufig die Lichtquelle derartiger
Beleuchtungssysteme Strahlung emittiert, die Wellenlängen aufweist,
die außerhalb
des Wellenlängenbandes
liegen, für
die das Beleuchtungssystem bzw. die Projektionsbelichtungsanlage,
in der das Beleuchtungssystem eingesetzt ist, ausgelegt ist. Diese
elektromagnetische Strahlung, die außerhalb des Arbeitswellenlängenbandes
liegt, kann zu einer unerwünschten Belichtung
des lichtsensitiven Objektes in der Waferebene der Projektionsbelichtungsvorrichtung
führen. Außerdem kann
es die optischen Komponenten soweit erwärmen, dass durch Verformung
der optischen Komponenten Abbildungsfehler entstehen und/oder die
Reflektivität
beispielsweise von Viellagenspiegeln, die sehr häufig bei Wellenlängen im
Bereich von 5 bis 20 nm eingesetzt werden, beeinträchtigt wird.
Erschwerend kommt hinzu, dass Viellagenspiegel nicht nur bestimmte
EUV-Wellenlängen,
für die
sie optimiert wurden, mit höherer
Reflektivität
reflektieren, sondern oft auch benachbarte Wellenlängen, insbesondere
ab etwa 130 nm und mehr. Daher kann es vorkommen, dass elektromagnetische Strahlung
aus dem tief ultravioletten (DUV) Wellenlängenbereich (insbesondere ca.
130 nm bis 330 nm) bzw. aus dem ultravioletten (UV) Bereich, dem
sichtbaren (VIS) und dem Infrarotbereich (IR) durch das gesamte
Beleuchtungssystem bzw. durch die gesamte Projektionsbelichtungsanlage
geführt
wird, was zu Fehlbelichtungen führen
kann.
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Um
nicht benötigte
bzw. störende
Wellenlängenbereiche
aus dem Spektrum der Strahlungsquelle zu entfernen, können Spektralfilter,
beispielsweise basierend auf Gitterstrukturen eingesetzt werden.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, reflektive optische
Elemente, insbesondere für
den Einsatz in der UV- bzw. EUV-Lithographie, dahingehend weiterzuentwickeln,
dass sie zusätzlich
die Funktion eines Spektralfilters übernehmen können.
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In
einem ersten Aspekt wird diese Aufgabe gelöst durch ein reflektives optisches
Element für eine
Arbeitswellenlänge
im ultravioletten bis extrem ultravioletten Wellenlängenbereich,
das eine reflektive Fläche
mit einem Viellagensystem aus mindestens zwei alternierenden Materialien
mit unterschiedlichem Realteil des Brechungsindex bei der Arbeitswellenlänge aufweist,
wobei das Viellagensystem über
die reflektive Fläche
Abschnitte aufweist, in denen Lagen gleichen Materials einen unterschiedlichen
Abstand zum Substrat aufweisen, wobei der Abstand zwischen zwei
gleichen Abschnitten, in denen Lagen gleichen Materials einen gleichen
Abstand zum Substrat aufweisen, so gewählt ist, dass bei der Arbeitswellenlängen die
Strahlen einer oder mehrerer Beugungsordnungen konstruktiv interferieren.
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Es
hat sich herausgestellt, dass sich der Phasensprung, der an den
einzelnen Lagengrenzen zwischen Materialien mit unterschiedlichem
Realteil des Brechungsindex bei der Arbeitswellenlänge bzw. an
der Lagengrenze zum Vakuum bei der Reflexion auftritt, für konstruktive
oder destruktive Interferenz der Teilstrahlen, die an Lagengrenzen
reflektiert werden, ausgenutzt werden kann. Über die Wahl des Abstandes
der Lagen gleichen Materials zum Substrat in verschiedenen Abschnitten
und ggf. den Abstand verschiedener Abschnitte zueinander, kann Einfluss darauf
genommen werden, welche Teilstrahlen bei welchen Wellenlängen und
Winkeln miteinander konstruktiv oder destruktiv interferieren. Insbesondere können darüber auch
Wellenlängenbereiche,
die an den einzelnen Lagen des Viellagensystems reflektiert werden,
von Wellenlängenbereichen
getrennt werden, die nur an der Lagengrenze zum Vakuum reflektiert
werden. Indem unterschiedliche Teilstrahlen in verschiedene Raumwinkel
reflektiert werden oder in verschiedene Ebenen fokussiert werden,
können
die ungewollten Teilstrahlen von Teilstrahlen mit Arbeitswellenlänge beispielsweise
durch Blenden oder Lichtfallen getrennt und am weiteren Eindringen
in ein Beleuchtungssystem oder eine Projektionsbelichtungsanlage,
in der sich das reflektive optische Element befinden kann, gehindert
werden.
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Da
der Aufbau des Viellagensystems, insbesondere die Wahl der Materialien,
die Abfolge und die Dicke der Lagen sowie die Periodizität der Lagenabfolge
auf die Arbeitswellenlänge,
bei der es sich um einen engeren Wellenlängenbereich handeln kann, und
meist auch einen bestimmten Einfallswinkel bzw. Einfallswinkelbereich
abgestimmt ist, lässt
sich besonders gut über
die unterschiedlichen Abschnitte darauf Einfluss nehmen, welche
Teilstrahlen bei der Arbeitswellenlänge und dem Einfallswinkel
konstruktiv oder destruktiv interferieren sollen.
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Das
hier vorgeschlagene reflektive optische Element lässt sich
mit herkömmlichen
Herstellungsverfahren herstellen, die lediglich dahingehend angepasst
werden, dass zumindest die jeweils erste Materiallage auf dem Substrat
abschnittsweise aufgebracht wird, um für jeden Abschnitt den gewünschten Abstand
der weiteren Lagen zum Substrat zu erhalten.
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Bevorzugt
ist der Abstand zwischen zwei gleichen Abschnitten so gewählt, dass
bei der Arbeitswellenlänge
die Strahlen der ungeraden Beugungsordnungen konstruktiv interferieren.
Dies führt dazu,
dass bei der Arbeitswellenlänge
insbesondere die Strahlen der nullten Beugungsordnung unterdrückt werden
können,
während
insbesondere die Strahlen der ersten bzw. minus ersten Beugungsordnung
verstärkt
werden können.
Sowohl die Teilstrahlen der Wellenlängen, für die das Viellagensystem nicht
optimiert sind, als auch die Teilstrahlen der Arbeitswellenlänge, insbesondere
mit höheren
Wellenlängen,
die in der nullten Ordnung am Viellagensystem gebeugt werden, werden
in einen übereinstimmenden
Raumwinkel abgelenkt, während
die Teilstrahlen der Arbeitswellenlänge, die in höheren Ordnungen
am Viellagensystem gebeugt werden, in davon abweichende Raumwinkel
abgelenkt werden. Dies kann vorteilhaft zur spektralen Trennung
genutzt werden, indem die Abschnitte derart dimensioniert werden,
dass die Teilstrahlen der Arbeitswellenlänge der nullten und geraden
Beugungsordnungen destruktiv interferieren, so dass die Strahlung,
die in den entsprechenden Raumwinkel abgelenkt wird, aus dem Beleuchtungssystem
oder der Projektionsbelichtungsanlage, in der das reflektive optische
Element eingesetzt ist, entfernt werden kann und mit den Teilstrahlen
der Arbeitswellenlänge
der höheren
ungeraden Beugungsordnungen gearbeitet werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des reflektiven optischen Elements weist es zwei Arten alternierend
angeordneter Abschnitte auf. In dem man Perioden aus jeweils zwei
Abschnitten vorsieht, kann die Herstellung mit besonders geringem
zusätzlichem
Aufwand verglichen mit herkömmlichen
reflektiven optischen Elementen durchgeführt werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist es drei oder mehr Arten periodisch angeordneter Abschnitte
auf. Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn
die Abschnitte innerhalb einer Periode derart angeordnet sind, dass
ihre jeweiligen Abstände
von Lagen gleichen Materials zum Substrat über eine Periode sukzessive
zunehmen bzw. abnehmen. Dadurch lässt sich innerhalb des Viellagensystems
eine Struktur erhalten, die analog einem Blazegitter ist. Blazegitter
sind für
jeweils eine bestimmte Wellenlänge
sehr effizient. Sie weisen eine periodische Sägezahn- oder Dreiecksstruktur
auf, wobei über
eine Gitterperiode hinweg eine optische Wegdifferenz induziert wird,
die einem Vielfachen der bestimmten Wellenlänge entspricht. Vorzugsweise
sind die Abschnitte derart dimensioniert, dass die optische Wegdifferenz
einem Vielfachen der Arbeitswellenlänge entspricht. Besonders bevorzugt handelt
es sich um ganzzahlige Vielfache der Arbeitwellenlänge, um
eine konstruktive Interferenz der ersten bzw. minus ersten Beugungsordnung
zu erhalten. Entsprechend ist die maximale Differenz des Abstands
zweier Lagen gleichen Materials zum Substrat ungefähr ein ganzzahliges
Vielfaches der Arbeitswellenlänge.
Diese Dimensionierung hat gleichzeitig insbesondere eine destruktive
Interferenz der nullten Beugungsordnung zur Folge. Die Teilstrahlen der
Arbeitswellenlänge
werden dadurch in eine andere Richtung als die übrigen Teilstrahlen anderer
Wellenlängen
abgelenkt. Dabei ist die erste Beugungsordnung bevorzugt, um eine
dennoch möglichst
hohe Reflektivität
bei der Arbeitswellenlänge
zu erhalten
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Die
Periodenlänge
kann über
die gesamte reflektive Fläche
konstant sein oder auch variieren. Die Abschnitte mit unterschiedlichem
Substratabstand können
beliebig angeordnet sein. Sie können als
lineare Abfolge in eine Richtung angeordnet sein oder in zwei Richtungen
so dass sich eine Art Schachbrettmuster ergibt. Die Anordnung kann
insbesondere im Hinblick auf Eigenschaften des auftreffenden Strahls,
der Geometrie des reflektiven optischen Element und des Verlaufs
der reflektiven Fläche
sowie in Hinblick auf die gewünschten
Eigenschaften des resultierenden Arbeitswellenstrahls gewählt werden.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
weist die Anordnung der Abschnitte eine kreisförmige oder elliptische Geometrie
auf. Dadurch lässt
sich eine fokussierende Wirkung erzielen, insbesondere in Kombination
mit einer gekrümmten
Ausführung
der reflektiven Fläche
des reflektiven optischen Elements. Elliptische Geometrien können dabei
von Vorteil sein, wenn der resultierende Arbeitswellenstrahl nicht
auf eine zu kleine Fläche
fokussiert werden soll, damit im Strahlgang folgende reflektive
optische Elemente ggf. nicht einer zu hohen Strahlungsintensität und damit
Wärmelast
ausgesetzt werden.
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In
besonders bevorzugten Ausführungsformen
ist das optische Element als Kollektorspiegel ausgebildet. Es hat
sich als vorteilhaft erwiesen, die spektrale Trennung möglichst
früh im
Strahlengang durchzuführen,
um die Wärmelast
auf den einzelnen Spiegeln eines Beleuchtungssystems bzw. einer
Projektionsbelichtungsanlage möglichst
gering zu halten und unerwünschte
Wellenlängenbereiche,
die zu einer Fehlbelichtung führen
könnte,
möglichst
effizient aus dem System herausfiltern zu können.
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In
einem weiteren Aspekt wird die Aufgabe gelöst durch ein Beleuchtungssystem
für eine
Projektionsbelichtungsanlage, die mit einer Wellenlänge im ultravioletten
oder extrem ultravioletten Wellenlängenbereich betrieben wird,
mit einem oder mehreren solchen reflektiven optischen Elementen.
Derartige Beleuchtungssysteme weisen bei ihrem Einsatz in der Lithographie
den Vorteil auf, dass sie wegen ihrer guten spektralen Trennung
der Strahlung im Arbeitswellenlängenbereich
von der übrigen
Strahlung Abbildungsfehler aufgrund thermischer Verformungen einzelner
Spiegel oder durch unbeabsichtigte Belichtung mit Wellenlängen außerhalb
des Arbeitswellenlängenbereich
deutlich reduziert sind und gleichzeitig der Aufwand für die Ausstattung
des Beleuchtungssystems mit den hier beschriebenen optischen Elementen
wegen deren relativ einfacher Herstellung gegenüber der Ausstattung mit bisher
bekannten Elementen mit Spektralfilterfunktion geringer sind. Insbesondere
können
die Beleuchtungssysteme platzsparender ausgelegt werden, da die
hier vorgeschlagenen reflektiven optischen Elemente auch die Funktion
eines Spektralfilters übernehmen
und auf dedizierte Spektralfilter verzichtet werden können.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
weist das Beleuchtungssystem eine Blende auf, die in Strahlrichtung
hinter dem reflektiven optischen Element angeordnet ist, wobei die
Blende derart angeordnet ist, dass Strahlen, die vom reflektiven
optischen Element unter einem Winkel abgelenkt werden, der gleich
dem Quotienten aus Arbeitswellenlänge durch Abstand zweier gleicher
Abschnitte ist, abgelenkt werden, durch die Blende durchtreten. Dies
erlaubt eine effiziente spektrale Trennung der Teilstrahlen der
Arbeitswellenlänge
bestimmter Beugugnsordnungen, bevorzugt der ersten bzw. minus ersten
Beugungsordnung von Teilstrahlen anderer Wellenlängen, insbesondere von Wellenlängen, die größer als
die Arbeitswellenlänge
sind und primär
an der Oberfläche
der reflektiven Fläche
des reflektiven optischen Elements reflektierte werden. Dabei ist
die Intensität
der Teilstrahlen der Arbeitswellenlänge, die zur Nutzung im Beleuchtungssystem
zur Verfügung stehen,
insbesondere der ersten bzw. minus ersten Beugungsordung besonders
hoch, da nach der nullten Beugungsordnung die erste bzw. minus ersten Beugungsordnung
die höchste
Intensität
aufweist.
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Ferner
wird die Aufgabe gelöst
durch eine Projektionsbelichtungsanlage, die mit einer Wellenlänge im ultravioletten
oder extrem ultravioletten Wellenlängenbereich betrieben wird
und ein reflektives optisches Element wie vorgeschlagen aufweist.
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Die
vorstehenden und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch
aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen
Merkmale jeweils für
sich alleine oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei
einer Ausführungsform
der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte
sowie für
sich schutzfähige
Ausführungen
darstellen können.
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Die
vorliegende Erfindung soll unter Bezugnahme auf ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden.
Dazu zeigen
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1 schematisch
eine erste Ausführungsform
des reflektiven optischen Elements mit Spektralfilterwirkung;
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2a–c schematisch
verschiedene Varianten eine Viellagensystems;
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3a,
b schematisch zwei weitere Ausführungsformen
des reflektiven optischen Elements mit Spektralfilterwirkung;
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4a,
c Daten zur relativen Effizienz der Ablenkung von Strahlung an einem
reflektiven optischen Element entsprechend der Ausführungsform aus 3a;
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5 schematisch eine Ausführungsform
eines Beleuchtungssystems für
eine Projektionsbelichtungsanlage für die EUV-Lithographie mit
einem reflektiven optischen Element mit Spektralfilterfunktion;
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6 schematisch
eine Ausführungsform
einer Projektionsbelichtungsanlage für die EUV-Lithographie mit
einem reflektiven optischen Element mit Spektralfilterfunktion;
und
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7a,
b schematisch eine weitere Ausführungsform
des reflektiven optischen Elements mit Spektralfilterfunktion und
eine entsprechende Blendenanordnung.
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In 1 ist
beispielhaft eine Ausführungsform
des reflektiven optischen Elementes 1 schematisch dargestellt,
bei dem das reflektive optische Element 1 als Kollektorspiegel
für eine Projektionsbelichtungsanlage
für die
EUV-Lithographie ausgebildet ist. Der Kollektor 1 ist um
eine Lichtquelle angeordnet, die von einem Plasmatröpfchen 2 gebildet
wird, die von einem Infrarotlaser 3 angeregt wird. Um im EUV-Wellenlängenbereich
Wellenlängen
im Bereich um beispielsweise 13,5 nm zu erhalten, kann z. B. Zinn
mittels eines bei einer Wellenlänge
von 10,6 μm arbeitenden
Kohlendioxidlasers zu einem Plasma angeregt werden. Anstelle eines
Kohlendioxidlasers können
beispielsweise auch Festkörperlaser
eingesetzt werden. Das Plasma emittiert neben der Strahlung 8 im
EUV-Wellenlängenbereich
auch langwelligere Strahlung 7, beispielsweise im UV-Wellenlängenbereich,
insbesondere im DUV-Wellenlängenbereich. Über den
Infrarotlaser 3 wird außerdem in höherem Maße Infrarotstrahlung 6 in
das System eingetragen.
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Der
Kollektor 1 weist auf seiner Innenfläche eine reflektive Fläche 9 auf,
die in einem Viellagensystem 27 ausgebildet ist, wie in
auch in den 2a–c im Detail dargestellt ist.
Die 2a–c
zeigen beispielhaft die reflektive Fläche 9 auf einem Substrat 25 eines
reflektiven optischen Elements für den
ultravioletten oder insbesondere den extrem ultravioletten Wellenlängenbereich,
insbesondere zur Verwendung in EUV-Lithographievorrichtungen, z.
B. als Spiegel des Projektions- oder Beleuchtungssystems oder auch
als Photomaske. 2a zeigt schematisch die übergeordnete
Struktur des Viellagensystems 27. Das Viellagensystem 27 ist
im vorliegenden Beispiel durch sukzessives Beschichten eines Substrats 25 mit
unterschiedlichen Materialien mit unterschiedlichen komplexen Brechungsindizes
hergestellt worden. Außerdem
wurde auf das Viellagensystem 27 zusätzlich eine Schutzschicht 26
zum Schutz vor äußeren Einflüssen wie
Kontamination aufgebracht, die aus mehreren unterschiedlichen Materiallagen
aufgebaut sein kann.
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Das
Viellagensystem 27 besteht im Wesentlichen aus sich vielfach
wiederholenden Stapeln 20, deren Struktur für verschiedene
bevorzugte Ausführungsformen
schematisch in den 2b– c dargestellt ist. Die wesentlichen
Lagen eines Stapel 20, die insbesondere durch die vielfache
Wiederholung der Stapel 20 zu hinreichend hoher Reflexion
bei einer Arbeitswellenlänge
führen,
sind die so genannten Spacerlagen 22 aus Material mit einem
höheren
Realteil des Brechungsindex und die so genannten Absorberlagen 21 aus
einem Material mit einem niedrigeren Realteil des Brechungsindex.
Dadurch wird gewissermaßen
ein Kristall simuliert, wobei die Absorberlagen 21 den
Netzebenen innerhalb des Kristalls entsprechen, die einen durch
die jeweiligen Spacerlagen 22 definierten Abstand zueinander
haben und an denen Reflexion von einfallender ultravioletter oder
insbesondere extrem ultravioletter Strahlung stattfindet. Die Dicken
der Lagen werden derart gewählt,
dass bei einer bestimmten Arbeitswellenlänge die an jeder Absorberlage 21 reflektierte
Strahlung sich konstruktiv überlagert,
um somit eine hohe Reflektivität
des reflektiven optischen Elements zu erreichen.
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Beispielsweise
kann man in der EUV-Lithographie bei Wellenlängen zwischen 12 nm und 15
nm arbeiten. In diesem Wellenlängenbereich
lassen sich besonders hohe Reflektivitäten mit Viellagensystemen auf
der Basis von zum Beispiel Molybdän als Absorbermaterial und
Silizium als Spacermaterial erhalten. Beispielsweise sind bei einer
Wellenlänge von
13,5 nm theoretisch Reflektivitäten
im Bereich von über
75% möglich.
Dabei verwendet man oft 50 bis 60 Stapel einer Dicke von ca. 7 nm
und einem Verhältnis
von Absorberlagendicke zu Stapeldicke von ca. 0,4. Dem Fachmann
sind eine Vielzahl von weiteren im EUV-Wellenlängenbereich hoch reflektiven
Viellagensystemen bekannt.
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Bei
realen Viellagensystemen, zum Beispiel auf der Basis von Molybdän und Silizium
bildet sich allerdings an den Lagengrenzen eine Mischlage aus beispielsweise
Molybdänsilizid
aus, die zu einer deutlichen Verringerung der maximal erreichbaren Reflektivität führt. Um
der Verschlechterung der optischen Eigenschaften entgegenzuwirken,
wird entsprechend dem in 2b dargestellten
Beispiel vorgeschlagen, am Übergang
von Absorber 21 zu Spacer 22 eine zusätzliche
Zwischenlage 23 vorzusehen. Im vorliegenden, in 2c dargestellten
Beispiel sind sowohl an Grenzflächen
von Spacer 22 auf Absorber 21 Zwischenlagen 23 als
auch an Grenzflächen
von Absorber 21 auf Spacer 22 eine Zwischenlage 24 vorgesehen,
um die thermodynamische und thermische Stabilität des Viellagensystems zu erhöhen.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass die Dicken der einzelnen Lagen 21, 22, 23, 24 wie
auch der sich wiederholenden Stapel 20 über das gesamte Viellagensystem
konstant sein oder auch variieren können, insbesondere abschnittsweise,
je nach dem, welches Reflexionsprofil erreicht werden soll. Insbesondere
können
Viellagensysteme für
bestimmte Wellenlängen
optimiert werden, bei denen die maximale Reflektivität und/oder
die reflektierte Bandbreite größer als
bei anderen Wellenlängen
ist. Bei Strahlung dieser Wellenlänge wird das entsprechende
reflektive optische Element 1 z. B. bei der EUV-Lithographie
eingesetzt, weshalb diese Wellenlänge, für die das reflektive optische
Element 1 optimiert wurde, auch Arbeitswellenlänge genannt
wird.
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Bei
den hier vorgeschlagenen reflektiven optischen Elementen werden
die Viellagensysteme der reflektiven Flächen dahingehend modifiziert,
dass sie in Abschnitte unterteilt werden, bei denen Lagen gleichen
Materials unterschiedliche Abstände
zum Substrat aufweisen, wobei der Abstand zwischen zwei gleichen
Abschnitten, in denen Lagen gleichen Materials einen gleichen Abstand
zum Substrat aufweisen, so gewählt
ist, dass bei der Arbeitswellenlängen die
Strahlen einer oder mehrerer Beugungsordnungen konstruktiv interferieren.
Beispiele für
mögliche Ausführungsformen
sind schematisch in den 3a, b
dargestellt. Auf einem Substrat 25 sind Viellagensysteme
mit verschiedenen Abschnitten 27a, b (3a)
bzw. 27a–d
(3b) aufgebracht. Dabei sind in den hier dargestellten
Beispielen die Abfolge von Spacer 22 und Absorber 21 und
ihre jeweiligen Dicken in allen Abschnitten 27a, b bzw. 27a–d gleich. Sie
sind lediglich in Richtung z senkrecht zur Oberfläche des
Substrats 25, die sich in x- und y-Richtung erstreckt,
von Abschnitt zu Abschnitt gegeneinander verschoben, so dass sich
unterschiedliche Abstände von
Lagen gleichen Materials zum Substrat 25 ergeben. Dies
ist in 3a für die vom Substrat 25 am weitesten
entfernte Spacerlage 22 und in 3b für die vom
Substrat 25 am weitesten entfernten Absorberlage 21 exemplarisch
eingezeichnet. Die Spacerlage 22 hat in Abschnitt 27a einen
Abstand da vom Substrat 25 und
in Abschnitt 27b einen Abstand db, der
geringer ist als da (3a). Die
Absorberlage 21 hat in Abschnitt 27a einen Abstand
Da vom Substrat 25 und in Abschnitt 27d einen
Abstand Dd, der größer ist als Da (3b).
In den Abschnitten 27b, d der Ausführungsform gemäß 3b liegt
der entsprechende Abstand zwischen Da und
Dd. Insgesamt wächst der Abstand von Da auf Dd von Abschnitt
zu Abschnitt sukzessive an.
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Die
Abschnitte 27a, b bzw. 27a–d sind in periodisch wiederkehrender
Folge mit einer Periode p angeordnet. Im hier dargestellten Beispiel
haben alle Abschnitte eines Viellagensystems eine gleiche Breite
und ist die Periode p über
das gesamte Viellagensystem konstant. In anderen Ausführungsformen kann
die Periode und/oder die Breite von Abschnitten über die Fläche in eine erste und/oder
eine zweite Richtung variieren – je
nach Anforderungen an die Eigenschaften des am reflektiven optischen
Element abgelenkten Strahl sowie je nach Eigenschaften und sonstigen
Funktionen des reflektiven optischen Elements.
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Die
Abschnitte 27a–d
mit unterschiedlichen Lagenabständen
da, db, Da, Dd zum Substrat 25 können dazu
genutzt werden, den Phasensprung im Viellagensystem 27 bei
der Reflexion an den Lagengrenzen zwischen optisch dünnerem Material,
dem Absorber 21 mit Realteil n1 des komplexen Brechungsindex,
und optisch dickerem Material, dem Spacer 22 mit Realteil
n2 des komplexen Brechungsindex, von einer halben Wellenlänge dazu
auszunutzen, die reflektierte Strahlung beispielsweise in der nullten
Beugungsordnung zu unterdrücken.
So hat relativ zum einfallenden Strahl 200 der an der Absorberlage 21 reflektierte
Strahl 201 eine Phase von 2·d1·n1, wobei d1 die Dicke der
Absorberlage ist. Relativ zum einfallenden Strahl 300 hat
der an der Spacerlage 22 reflektierte Strahl 301 eine
Phase von 2·d2·n2 + 180°, wobei d2
die Dicke der Spacerlage ist. Um die nullte Beugungsordnung zu unterdrücken, sind
die Dicken d1 und d2 so gewählt,
dass d1·n1
= d2·n2
gilt. Dadurch beträgt
der Phasenunterschied zwischen den reflektierten Strahlen 201 und 301 180°, was der
halben Wellenlänge
entspricht. Daher überlagern
sich die Strahlen 201 und 301 im Fernfeld destruktiv.
Analog dazu weisen der reflektierte Strahl 202 eine Phase
zum einfallenden Strahl 200 von 2·d1·n1 + 2·d2·n2 + 180° und der reflektierte Strahl 302 zum
einfallenden Strahl 300 von 2·d1·n1 + 2·d2·n2, so dass diese beiden
reflektierten Strahlen 202, 302 einen Phasenunterschied
zueinander von –180° haben und
ebenfalls destruktiv interferieren.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass diese Betrachtungen zur Wahl der Lagendicken
d1, d2 die Absorption innerhalb des Viellagensystems 27 nicht
berücksichtigen.
Bei tatsächlichen
reflektiven optischen Elementen, deren Viellagensystem für eine hohe
Reflektivität
bei der Arbeitswellenlänge
optimiert sind, wird der Quotient aus d1·n1/d2·n2 in vielen Fällen ungleich
1 und eher größer 1 sein.
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Über die
Periode p, dem Abstand zwischen zwei gleichen Abschnitten, in denen
Lagen gleichen Materials einen gleichen Abstand zum Substrat aufweisen,
lässt sich
der Ablenkwinkel für
die nicht unterdrückten
Beugungsordnungen bestimmen. Beispielsweise für die erste bzw. minus erste
Beugungsordnung entspricht der Ablenkwinkel dem Quotienten aus Wellenlänge durch
Periode. Geht man z. B. von einem für eine Wellenlänge von
13.6 nm optimierten Viellagensystem auf der Basis von Molybdän als Absorbermaterial
und Silizium als Spacermaterial und einem gewünschten Ablenkwinkel von 10
mrad aus, sollte die Periode von Abschnitten mit unterschiedlichem
Substratabstand 1 μm
betragen. Die Teilstrahlen mit längeren
Wellenlängen
als die Arbeitswellenlänge,
insbesondere im infraroten Wellenlängenbereich werden geometrisch
an der Grenzfläche
zum Vakuum reflektiert und daher unter einem anderen Winkel abgelenkt,
so dass hinter dem reflektiven optischen Element die Teilstrahlen
der ersten bzw. minus ersten Beugungsordnung bei der Arbeitswellenlänge von
den Teilstrahlen anderer Wellenlängen bzw.
anderer Beugungsordnungen bei der Arbeitswellenlänge räumlich getrennt. Dies erlaubt
ein Entfernen der unerwünschten
Teilstrahlen mit Hilfe von Blenden oder Lichtfallen.
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Diese Überlegungen
gelten entsprechend auch bei mehr als zwei unterschiedlichen Abschnitten,
wie beispielsweise in 3b dargestellt. Durch die sukzessiv
anwachsenden Abstände
wird in der in 3b dargestellten Ausführungsform
eine Sägezahnstruktur
analog einem Blazegitter angenähert, wodurch
die Effizienz für
die Reflexion nur einer bestimmten Beugungsordnung, bevorzugt der
ersten bzw. minus ersten Beugungsordnung, um eine möglichst
hohe Intensität
im Arbeitswellenlängenstrahl
zu erreichen, gegenüber
einem Viellagensystem mit nur zwei alternierenden Abschnitten mit
unterschiedlichem Substratabstand erhöht wird.
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In
den 4a–c
sind Beispieldaten für
ein Viellagensystem der in 3a dargestellten
Struktur angegeben. In 4a ist zum Vergleich die Reflektivität eines
herkömmlichen
Viellagensystems aus 50 Stapeln aus Silizium- und Molybdänlagen ohne
Abschnitte mit unterschiedlichem Substratabstand dargestellt, das
für eine
Arbeitswellenlänge
von 13,5 nm bei senkrechtem Einfall optimiert ist. Dem gegenübergestellt
ist in 4b die relative Effizienz des
Anteils der Summe aus erster und minus erster Beugungsordnung bei
einem Viellagensystem mit zwei periodisch angeordneten Abschnitten
mit unterschiedlichem Substratabstand. Das Viellagensystem ist für eine Arbeitswellenlänge von
13.5 nm bei senkrechtem Einfall optimiert. Dazu hat es 50 Stapel
aus Siliziumlagen einer Dicke von 2,9 nm und Molybdänlagen einer
Dicke von 4,0 nm. Die Periode der Abfolge der Abschnitte 27a und 27b beträgt 1 μm. Das Viellagensystem
wurde unter Berücksichtigung
der Absorption in den einzelnen Lagen für eine maximale Reflektivität bei der
Arbeitswellenlänge
optimiert. Unter Annahme von n1 = 0,92 und n2 = 1,00 beträgt das Verhältnis von
n1·d1
zu n2·d2
1,27 und liegt damit etwas über
dem Wert von 1 bei Vernachlässigung
der Absorption in den einzelnen Lagen. Bezogen die Werte aus 4b sind
auf den in 4a dargestellten Maximalwert
von 75,5%. Bis zu einem Einfallswinkel von knapp 30° zur Flächennormalen
lässt sich eine
sehr hohe relative Effizienz und damit Reflektivität erreichen.
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In 4c ist
die relative Effizienz bezogen auf ebenfalls die maximale Reflektivität des herkömmlichen
reflektiven Elements von 75,7% für
die einzelnen Beugungsordnungen aufgetragen. Insbesondere werden
für die
nullte Beugungsordnung eine Unterdrückung auf eine relative Effizienz
von 8,2% erreicht, während
für die
erste und minus erste Beugungsordnung jeweils relative Effizienzen
von 37,1% erreicht werden.
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In 5 ist der bereits in Verbindung mit 1 beschriebene
Kollektor 1 als Teil eines Beleuchtungssystems 11 dargestellt,
das Teil einer Projektionsbelichtungsvorrichtung für die EUV-Lithographie
ist. Auf den bereits beschriebenen Kollektor 1 folgen nach
der Blende 5 am Zwischenfokus 4 ein Feldfacettenspiegel 16 mit
einzelnen Facetten 18 und ein Pupillenfacettenspiegel 17 mit
einzelnen Facetten 19 mit. Bevor die Strahlen auf das in
y-Richtung abzuscannende
Retikel 12 mit der auf einen Wafer zu projizierenden Struktur
trifft, wird sie noch von einem Faltspiegel 13 umgelenkt.
Der Faltspiegel 13 hat weniger optische Funktion, er dient
vielmehr dazu, den Platzbedarf des Beleuchtungssystems 11 zu optimieren.
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Der
Ablenkungswinkel für
die erste Beugungsordnung der EUV-Strahlung 8 bei der Arbeitswellenlänge ist über die
Periode der Abschnitte mit unterschiedlichem Substratabstand derart
gewählt, dass
der Zwischenfokus 4 der EUV-Strahlung 8 vor dem
Fokus der Infrarotstrahlung 6 liegt. Daher lässt sich
die Infrarotstrahlung 6 mittels der Blende 5 ausblenden.
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In 6 ist
in einer Prinzipansicht eine Projektionsbelichtungsanlage 100 für die Herstellung von
beispielsweise mikroelektronischen Bauteilen gezeigt, die in einem
Scanmodus entlang einer Scanrichtung 126 mit einer Arbeitswellenlänge im EUV-Bereich
betrieben wird und die ein oder mehrere reflektive optische Elemente
mit Spektralfilterfunktion aufweisen kann. Im hier dargestellten
Beispiel ist ein solches reflektives optisches Element vorgesehen, das
wie in den vorangegangenen Beispielen als Kollektorspiegel 110 ausgebildet
ist.
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Die
in 6 gezeigte Projektionsbelichtungsanlage 100 weist
eine punktförmige
Plasmastrahlungsquelle auf. Die Strahlung der Laserquelle 102 wird über eine
Kondensorlinse 104 auf geeignetes Material gerichtet, das über die
Zufuhr 108 eingeleitet wird und zu einem Plasma 106 angeregt
wird. Die vom Plasma 106 emittierte Strahlung wird vom Kollektorspiegel 110 auf
den Zwischenfokus Z abgebildet. Durch die Struktur des Viellagensystems
der Kollektoroberfläche
wird erreicht, dass der Fokuspunkt der EUV-Strahlung 8 räumlich getrennt
wird von den Fokuspunkten für
die Strahlung anderer Wellenlängen.
Durch entsprechende Blenden 111 am Zwischenfokus Z wird
gewährleistet,
dass im Wesentlichen nur noch die EUV-Strahlung im gewünschten Arbeitswellenlängenband
auf die nachfolgenden Spiegeln 112, 114, 116, 118, 120 des
Beleuchtungssystems der Projektionsbelichtungsanlage 100 trifft.
Der Planspiegel 122 dient zur Faltung des Systems, um Bauräume für mechanische
und elektronische Komponenten in der Objektebene, in der die Halterung
für das
Retikel 124 angeordnet ist, zur Verfügung zu stellen. Im Beleuchtungssystem
folgen im vorliegenden Beispiel auf den Spiegel 112 ein Feldfacettenspiegel 114 und
ein Pupillenfacettenspiegel 116. Die anschließend angeordneten
Spiegel 118 und 120 dienen im Wesentlichen dazu,
das Feld in der Objektebene zu formen. In der Objektebene ist ein
strukturiertes Retikel 124 angeordnet, dessen Struktur
mittels eines Projektionsobjektivs 128 mit im vorliegenden
Beispiel sechs Spiegeln auf das zu belichtende Objekt 130,
etwa einen Wafer abgebildet wird. Das Retikel 124 ist in
der hier als Scanning-System ausgelegten Projektionsbelichtungsanlage 100 in
die eingezeichnete Richtung 126 verfahrbar und wird sukzessive
abschnittsweise ausgeleuchtet, um die jeweiligen Strukturen des
Retikels 124 mit dem Projektionsobjektiv entsprechend auf
beispielsweise einen Wafer 130 zu projizieren.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass nicht nur der Kollektorspiegel 110,
sondern auch im Strahlgang dahinter angeordnete reflektive optische
Elemente mit einem in Abschnitte unterschiedlichen Substratabstand
unterteiltes Viellagensystem als reflektiver Fläche ausgestattet sein können. Beispielsweise
können
solche Viellagensysteme auf den Facetten des Feldfacettenspiegels 114 angeordnet
sein und entsprechend die Facetten des Pupillenfacettenspiegels 116 derart
ausgebildet und angeordnet sein, dass sie die gewollten Beugungsordnungen
der Arbeitswellenlänge
reflektieren, während
die ungewollten Wellenlängen
und Beugungsordnungen u. a. durch Blendenanordnungen und Lichtfallen
aus dem Strahlengang entfernt werden. Bevorzugt werden reflektive
optische Elemente mit der hier vorgeschlagenen Unterteilung des
Viellagensystems in Abschnitte mit unterschiedlichem Substratabstand
ausgestattet, die sich möglichst
umfassend durch Blendenelement u. ä. von den im Strahlgang folgenden
reflektiven optischen Elementen abtrennen lassen, um möglichst gut
die Streustrahlung, die an dem hier vorgeschlagenen reflektiven
optischen Element entstehen kann, aus dem Strahlgang zu entfernen.
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Die
Abschnitte mit unterschiedlichem Substratabstand können in
beliebigen Geometrien in der reflektiven Fläche angeordnet sein. So können sie
u. a. etwa in einer Richtung quasi als Streifenmuster oder in zwei
Richtungen als eine Art Schachbrett- oder Rautenmuster angeordnet
sein. Vorteilhafterweise kann die Gestalt des reflektiven optischen
Elements und der Verlauf seiner reflektiven Fläche berücksichtigt werden wie auch
gewünschte
Eigenschaften des abgelenkten Strahls, wie etwa Intensität und Gestalt
des Querschnitts auf nachfolgenden reflektiven optischen Element
u. ä..
Insbesondere für den
Einsatz im EUV-Wellenlängenbereich
liegt die Größenordnung
der Periode der Abschnittsanordnung bevorzugt im Bereich von etwa
einem 1 μm.
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In 7a ist
ein Beispiel für
eine mögliche Anordnung
der Abschnitte bei einem als Kollektorspiegel ausgebildeten reflektiven
optischen Element dargestellt. In 7a ist
ein Kollektorspiegel 70 von vorne schematisch dargestellt.
Der Kollektorspiegel 70 ist rotationssymmetrisch und zu
einer Art Schale geformt, in die in 7a hineingeschaut
wird. Der Kollektorspiegel 70 weist in seiner Mitte eine Öffnung 71 auf,
durch die Laserstrahlung zur Anregung eines Plasmas im Inneren des
Kollektorspiegels 70 hindurchtreten kann. Angepasst an
den rotationssymmetrisch gekrümmten
Verlauf der reflektiven Fläche im
Inneren des Kollektorspiegels sind auch die im hier dargestellten
Beispiel zwei Abschnitte 74a, b des Viellagensystems mit
unterschiedlichem Substratabstand nicht nur in x-Richtung oder in
y-Richtung alternierend
angeordnet, sondern radialsymmetrisch in x- und y-Richtung, so das
die einzelnen Abschnitte 74a, b die Form von Kreisringen
haben.
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In 7b ist
die Situation am Zwischenfokus nach dem Kollektorspiegel 70 schematisch
dargestellt. Im Zwischenfokus ist hier eine Ringblende 76a mit
einem Mittelstück 76b und
einer ringförmigen Ausnehmung 77.
Die Ringblende 76a, b ist derart angeordnet, dass der Ring 78 der
in diesem Beispiel ersten bzw. minus ersten Beugungsordnung der
Arbeitswellenlänge
durch die Ausnehmung 77 durchtreten kann und die Anteile
des Strahls mit höheren Wellenlängen bzw.
dem restlichen Anteil der nullten Beugungsordnung der Arbeitswellenlänge im Kreis 79 vom
Mittelstück 76b abgeschattet
werden und dadurch aus dem Strahlgang entfernt werden. Aufgrund der
Auslegung des hier gezeigten Kollektorspiegels 70 mit zwei
alternierenden Abschnitten 74a, b können sich weitere Ringe von
höheren
Beugungsordnungen der Arbeitswellenlänge bilden, die hier nicht dargestellt
sind und von der Ringblende 76a ebenfalls abgeschattet
werden würden.
Bei der Verwendung von drei oder mehr periodisch angeordneten Abschnitten
könnten
die höheren
Beugungsordnungen ebenfalls unterdrückt werden.
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In
einer Variante des in 7a dargestellten Kollektors 70 könnten die
Abschnitte 74a, b statt einer kreisförmigen Geometrie eine elliptische
Geometrie aufweisen. Dies würde
zu einer elliptischen Form des Strahlbündels der ersten bzw. minus
ersten Beugungsordnung der Arbeitswellenlänge und damit einer größeren ausgeleuchteten
Fläche
führen
und damit geringerer Intensität
auf nachfolgenden reflektiven optischen Elementen führen. Dieser
Effekt würde noch
dadurch verstärkt,
dass bei einem Abweichen von der kreisförmigen Symmetrie auch die Strahlbündel der
ersten und der minus ersten Beugungsordnung auseinanderfallen können, wodurch
die ausgeleuchtete Fläche
weiter vergrößert wird.
-
Es
sei darauf hingewiesen, dass die hier erläuterten Beispiele sich überwiegend
auf als Kollektorspiegel für
Beleuchtungssysteme für
Projektionsbelichtungsanlagen für
die EUV-Lithographie
ausgebildete reflektive optische Elemente beziehen. Die Erläuterungen
lassen sich aber genauso auf andere reflektive optische Elemente
von Projektionsbelichtungsanlagen übertragen. Dabei kann das reflektive optische
Element wie hier vorgeschlagen auch außerhalb des Belichtungssystems
angeordnet sein und für
Arbeitswellenlängen
außerhalb
des EUV-Bereichs
ausgelegt sein.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- optisches
Element
- 2
- Plasma
- 3
- Laser
- 4
- Zwischenfokus
- 5
- Blende
- 6
- Infrarotstrahlung
- 7
- UV-Strahlung
- 8
- EUV-Strahlung
- 9
- reflektive
Fläche
- 11
- Beleuchtungssystem
- 12
- Retikel
- 13
- Faltspiegel
- 16
- Feldfacettenspiegel
- 17
- Pupillenfacettenspiegel
- 18
- Facette
- 19
- Facette
- 20
- Stapel
- 21
- Absorber
- 22
- Spacer
- 23
- Zwischenlage
- 24
- Zwischenlage
- 25
- Substrat
- 26
- Schutzschicht
- 27
- Viellagensystem
- 27a–d
- Abschnitte
- 70
- Kollektorspiegel
- 72
- Öffnung
- 74a,
b
- Abschnitte
- 76a
- Ringblende
- 76b
- Mittelstück
- 77
- Ringöffnung
- 78
- Ring
- 79
- Kreis
- 100
- Projektionsbelichtungsanlage
- 102
- Laserquelle
- 104
- Kondensorlinse
- 106
- Plasma
- 108
- Zufuhr
- 110
- Kollektorspiegel
- 111
- Blende
- 112
- Spiegel
- 114
- Feldfacettenspiegel
- 116
- Pupillenfacettenspiegel
- 118
- Spiegel
- 120
- Spiegel
- 122
- Planspiegel
- 124
- Retikel
- 126
- Scanrichtung
- 128
- Projektionsobjektiv
- 130
- Wafer
- 200
- einfallender
Strahl
- 201
- reflektierter
Strahl
- 202
- reflektierter
Strahl
- 300
- einfallender
Strahl
- 301
- reflektierter
Strahl
- 302
- reflektierter
Strahl
- p
- Periode
- da
- Abstand
- db
- Abstand
- Da
- Abstand
- Dd
- Abstand
- x
- Richtung
- y
- Richtung
- z
- Richtung