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Die
Erfindung betrifft eine elektromechanisch betätigbare Bremse
gemäß Oberbegriff von Anspruch 1.
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Aus
der
WO 00/61962 ist
eine Teilbelagsscheibenbremse mit elektromechanischer Betätigungseinheit
bekannt. Zum Aufbringen von Zuspannkräften umfasst der
Bremssattel einerseits eine hydraulische Betätigungsvorrichtung
und andererseits eine elektromechanische Betätigungseinheit.
Die hydraulische Betätigungsvorrichtung ist üblicherweise für
die Betriebsbremsfunktion vorgesehen und die elektromechanische
Betätigungseinheit ist im Wesentlichen für die
Umsetzung der Feststellbremsfunktion verantwortlich. Zur Umsetzung
einer Feststellbremsfunktion bei elektromechanischer Zuspannung
der Bremse mittels der elektromechanischen Betätigungseinheit
wird der Bremssattel im zugespannten Zustand verriegelt. Dies ist über
einen mit einem Wälzkörperrampengetriebe zusammenwirkenden,
schaltbaren Freilauf realisiert.
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In
der
EP 1 460 301 A2 wird
eine elektromechanisch betätigbare Scheibenbremse für
Kraftfahrzeuge mit einer Betätigungseinheit mit einem Elektromotor
offenbart, dessen Rotor durch eine Verriegelungseinheit mit einem
Verriegelungselement verriegelbar ist. Die Verriegelungseinheit
weist eine Sperrklinke, ein Klinkenrad, einen Elektromagneten und
eine Feder auf. Die Feder ist derart angeordnet, dass der Anker
des Elektromagneten eine stabile Lage nur in einer Position einnimmt,
bei der die Sperrklinke außer Eingriff mit dem Klinkenrad
ge bracht ist. Der Elektromagnet ist also monostabil ausgebildet.
Zum Einleiten eines Feststellbremsvorgangs wird die Sperrklinke
betätigt, indem die Spule des Elektromagneten bestromt
wird, um den Anker zu bewegen. Nachdem der die Scheibenbremse zuspannende
Elektromotor abgeschaltet wird, verursacht die Federwirkung des
Bremssattels und der beiden Bremsbeläge ein partielles
Rückdrehen des Rotors entgegen der Zuspannrichtung, bis
die Sperrklinke die weitere Drehung verhindert.
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In
der
EP 1 460 301 A2 sind
sowohl die Sperrklinke als auch die Zähne des Klinkenrades
derart ausgebildet, dass die bereits erwähnte Feder die Sperrklinke
mit dem Klinkenrad nicht außer Eingriff bringen kann. Dazu
wird ein sogenannter Hinterschnittwinkel entsprechend gewählt.
Das bedeutet, dass die Scheibenbremse in ihrem zugespannten Zustand
verriegelbar ist, wobei keine elektrische Energie zur Aufrechterhaltung
der Verriegelung notwendig ist. Andererseits sind die Sperrklinke
und die Zähne des Klinkenrades derart ausgebildet, dass
eine Drehung des Rotors in Zuspannrichtung zum Lösen der
Verriegelung führt. Die Sperrklinke wird dabei aus dem
Klinkenrad gedrückt und durch die Wirkung der Feder in
diejenige Position gebracht, in der die Sperrklinke mit dem Klinkenrad
außer Eingriff gebracht ist. Eine kurze Bewegung des Rotors
in Zuspannrichtung führt also zur Beendigung des Feststellbremsvorganges.
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Die
EP 1 032 773 B1 offenbart
eine Scheibenbremse für Kraftfahrzeuge, die mittels eines
Elektromotors unter Zwischenschaltung eines ein axial bewegliches
Teil aufweisenden Untersetzungsgetriebes betätigbar ist,
wobei eine Feststellvor richtung vorgesehen ist, die mit einem sich
rotatorisch bewegenden Teil des Untersetzungsgetriebes oder einem mit
dem Untersetzungsgetriebe in kraftübertragender Verbindung
stehenden Teil im Sinne dessen Blockierens zusammenwirkt. Die Feststellvorrichtung
wird durch einen mittels eines Hubmagneten betätigbaren Stößel
gebildet, der mit dem sich rotatorisch bewegenden Teil zusammenwirkt.
Der Hubmagnet ist monostabil ausgeführt. Der Stößel
wird im stromlosen Zustand durch die Wirkung einer vorgespannten
Feder in Aussparungen des rotatorisch bewegenden Teils gehalten.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektromechanisch
betätigbare Bremse bereitzustellen, welche eine sichere
Verriegelung auch bei einem Ausfall der Energieversorgung der Bremse
gewährleistet.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine elektromechanisch
betätigbare Bremse gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die Feststellbremsfunktion
einer elektromechanisch betätigbaren Bremse durch eine
Verriegelungseinheit zu erzielen, welche einen ersten im wesentlichen stabilen
Nicht-Verriegelungs-Zustand und einen zweiten im wesentlichen stabilen
Verriegelungs-Zustand besitzt, in welchem zur Verhinderung eines
Lösens der Bremse ein Verriegelungselement der Verriegelungseinheit
mit einer auf einem Element einer Betätigungseinheit angeordneten
Verriegelungsstruktur in Eingriff steht. Dabei sind die Verriegelungseinheit
und die Verriegelungsstruktur derart ausgeführt, dass in
dem Verriegelungs-Zustand der Verriegelungseinheit ein Zuspannen
der Bremse möglich ist, wobei jedoch das Verriegelungselement in
Eingriff bzw. Kontakt mit der Verriegelungsstruktur bleibt oder
gehalten wird, so dass bei einer Beendigung, oder auch bei einer
unerwarteten Unterbrechung, des Zuspannvorgangs die Bremse gegenüber eines
Lösens immer noch verriegelt ist.
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Die
vorgeschlagene Bremse bietet den Vorteil, dass ein Nachspannen der
Bremse ohne vorheriges Lösen der Verriegelung möglich
ist. So wird die Feststellbremse auch im Fall eines Ausfalls der
Energieversorgung der Bremse während eines Nachspannens
nicht unbeabsichtigt gelöst.
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Bevorzugt
umfasst die elektromechanisch betätigbare Bremse einen
Bremssattel, mit zwei mit je einer Seitenfläche einer Bremsscheibe
zusammenwirkenden, im Bremssattel begrenzt verschiebbar angeordneten
Reibbelägen.
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Auch
ist es bevorzugt, dass die elektromechanisch betätigbare
Bremse eine von der elektromechanischen Betätigungseinheit
unabhängige hydraulische Betätigungseinheit aufweist.
In diesem Fall kann z. B. die hydraulische Betätigungseinheit für
die Betriebsbremsfunktion und die elektromechanischen Betätigungseinheit
für die Feststellbremsfunktion genutzt werden. Bei geeigneter
Auslegung der elektromechanischen Betätigungseinheit kann auf
eine zusätzliche hydraulische Betätigungseinheit verzichtet
werden und die elektromechanische Betätigungseinheit für
Betriebsbremsfunktion und Feststellbremsfunktion genutzt werden.
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Die
elektromechanische Betätigungseinheit der Bremse umfasst
bevorzugt einen Elektromotor, welcher unter Zwischenschaltung eines
Getriebes die Bremse betätigt. Dabei handelt es sich bei
dem Getriebe um ein Untersetzungsgetriebe, welches zumin dest ein
axial bewegliches Teil aufweist. Dabei wird einer der Reibbeläge
durch die vom axial beweglichen Teil aufgebrachten Betätigungskraft
direkt und der andere Reibbelag durch die Wirkung einer vom Bremssattel
aufgebrachten Reaktionskraft mit der Bremsscheibe in Eingriff gebracht.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung ist der Aktuator der Verriegelungseinheit
als ein elektromagnetischer Aktuator mit mindestens einer elektrisch
ansteuerbaren Spule ausgebildet. Besonders bevorzugt handelt es
sich um einen bistabilen Elektromagnet. Bevorzugt ist mindestens
eine Spule des Aktuators bidirektional ansteuerbar oder es sind
zwei Spulen unidirektional ansteuerbar.
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Damit
die Verriegelungseinheit einen ersten und einen zweiten im wesentlichen
stabilen Zustand besitzt, umfasst der Aktuator zumindest einen Dauermagneten
oder eine Feder. Dieser bzw. diese halten das Verriegelungselement
in zumindest einem der beiden Zustände. So wird besonders
bevorzugt das Verriegelungselement nachgiebig in dem zweiten Zustand
in Eingriff mit der Verriegelungsstruktur gehalten.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform umfasst die dem Verriegelungselement
zugewandte Seite der Verriegelungsstruktur sägezahnförmige oder
rampenförmige Strukturen. Diese besitzen eine steile und
eine flache Flanke, welche derart auf dem kraftübertragenden
Element der Betätigungseinheit angeordnet und ausgerichtet
sind, dass in dem zweiten Zustand der Verriegelungseinheit durch
ein Zusammenwirken einer steilen Flanke einer Struktur mit dem Verriegelungselement
ein Lösen der Bremse verhindert wird.
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Das
Verriegelungselement ist dabei bevorzugt als einfacher Stößel
ausgeführt, welcher an einem der Anker der Verriegelungseinheit
angeordnet ist. Durch eine möglichst einfache Geometrie
des Verriegelungselements werden Herstellungskosten reduziert.
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Bevorzugt
ist das Verriegelungselement in dem zweiten Zustand nachgiebig bzw.
elastisch in der Verriegelungseinheit angeordnet, so dass es beim
Zuspannen der Bremse in dem zweiten Zustand durch eine flache Flanke
einer Struktur der Verriegelungsstruktur verschoben wird und so
keine Verriegelung bewirkt. Besonders bevorzugt wird das Verriegelungselement
durch die elastische Anordnung immer in Berührkontakt mit
der Verriegelungsstruktur gehalten, so dass das Verriegelungselement
auf der Oberfläche der Verriegelungsstruktur nachgeführt wird.
Hierdurch wird im Fall einer Beendigung des Nachspannens eine Verriegelung
gegen Lösen der Bremse sichergestellt. Der Anker der Verriegelungseinheit,
an welchem das Verriegelungselement befestigt ist, wird beim Nachführen
auf der Oberfläche nicht oder nur wenig in seiner Position
bewegt.
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Alternativ
ist es bevorzugt, dass die sägezahnförmigen oder
rampenförmigen Strukturen der Verriegelungsstruktur nachgiebig
bzw. elastisch ausgeführt sind. Hierdurch wird erreicht,
dass in dem zweiten Zustand die Strukturen beim Zuspannen der Bremse
durch das Verriegelungselement verschoben werden, d. h. weggedrückt
werden, und so keine Verriegelung bewirken. Besonders bevorzugt
ist die Verriegelungsstruktur als eine Anzahl von gefederten Rampen
ausgebildet oder die gesamte mit Rampen versehene Verriegelungsstruktur
ist verschiebbar ausgebildet.
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Bei
einer nachgiebigen Verriegelungsstruktur ist das Verriegelungselement
bevorzugt in dem zweiten Zustand im wesentlichen unnachgiebig in der
Verriegelungseinheit angeordnet, um ein Wegdrücken der
sägezahnförmigen oder rampenförmigen
Strukturen bewirken zu können.
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Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform ist das Verriegelungselement
an seinem der Verriegelungsstruktur zugewandten Ende keilförmig
oder rampenförmig ausgebildet. Das Ende umfasst also eine
abgeschrägte erste und eine zweiten Flanke, welche vorteilhafterweise
im wesentlichen senkrecht zur Verriegelungsstruktur verläuft.
Das Verriegelungselement ist derart angeordnet und ausgerichtet,
dass in dem zweiten Zustand der Verriegelungseinheit durch ein Zusammenwirken
der zweiten Flanke mit der Verriegelungsstruktur ein Lösen
der Bremse verhindert wird.
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Bevorzugt
ist das keil- oder rampenförmige Verriegelungselement in
dem zweiten Zustand nachgiebig bzw. elastisch in der Verriegelungseinheit
angeordnet, so dass das Verriegelungselement beim Zuspannen der
Bremse in dem zweiten Zustand durch Zusammenwirken seiner abgeschrägten
ersten Flanke mit der Verriegelungsstruktur verschoben wird und
so keine Verriegelung bewirkt. Besonders bevorzugt wird das Verriegelungselement
durch die elastische Anordnung immer in Berührkontakt mit
der Verriegelungsstruktur gehalten, so dass das Verriegelungselement
auf der Oberfläche der Verriegelungsstruktur nachgeführt
wird. Hierdurch wir bei einer Beendigung des Nachspannens eine Verriegelung
gegen Lösen der Bremse sichergestellt.
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Bevorzugt
umfasst die Verriegelungsstruktur mehrere Strukturen mit beidseitig
im wesentlichen senkrechten Flanken (bezogen auf die beiden Seiten einer
Zusammenwirkung von Verriegelungselement und Verriegelungsstruktur).
Besonders bevorzugt sind die Strukturen entweder als Löcher
oder Sacklöcher in einem Blech oder einem Vollmaterial
oder als rechteckige, z. B. quaderförmige, Erhebungen ausgeführt.
Durch das keil- oder rampenförmige Verriegelungselement
und die einfache Geometrie der Verriegelungsstruktur wird ein sicheres
Verriegeln bei gleichzeitig geringen Herstellungskosten erzielt.
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Die
Verriegelungsstruktur umfasst bevorzugt eine Anzahl von radial oder
axial oder linear angeordneten Strukturen (ob rampen- oder quaderförmig),
je nach dem an welchem Element der Betätigungseinheit die
Verriegelungsstruktur angeordnet ist.
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Bevorzugt
ist die Verriegelungsstruktur auf einem drehbaren Element der Betätigungseinheit
angeordnet. Besonders bevorzugt ist die Verriegelungsstruktur auf
einem Rotor des Elektromotors oder auf einem Zahnrad, z. B. eines
Getriebes, angeordnet. Dabei ist es dann vorteilhaft, dass die Strukturen
der Verriegelungsstruktur kreisförmig oder kreissegmentförmig
angeordnet sind. Die Anordnung auf dem Rotor oder einem Zahnrad
besitzt den Vorteil einer leicht zugänglichen Anordnung.
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Bevorzugt
bestehen die rampenförmige Strukturen aus ein oder mehreren
Blechen, welche Bestandteil eines Elektromotors sind.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung ist das Verriegelungselement direkt
oder indirekt mit einem Notentriegelungs element verbunden, mittels welchem
das Verriegelungselement mechanisch aus dem zweiten Zustand in den
ersten Zustand bringbar ist. Dies lässt eine direkte oder
indirekte handbetätigte Notentriegelung zu.
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Gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist eine Position
des Verriegelungselements mittels Ansteuerung der Spule des elektromagnetischen
Aktuators bestimmbar. Hierbei wird aus der Beaufschlagung einer
Spule des Aktuators mit Strom oder Spannung auf die Position des Ankers
geschlossen. Dabei ist es besonders bevorzugt, durch Beaufschlagen
einer Spule mit einer pulsierenden Spannung oder mit einer Wechselspannung
durch Auswertung des Stromverlaufs und/oder des Spannungsverlaufs
beim Ein- und/oder Ausschalten auf die Induktivität der
Spule zu schließen. Die Induktivität hängt
von der Ankerlage ab und somit kann auf die Ankerposition geschlossen
werden.
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Ebenso
ist es bevorzugt, durch ein elektrisches Ausmessen der Ankerposition
mindestens eine Endlage des Verriegelungsmechanismus zu überprüfen.
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Bevorzugt
wird die Position des Verriegelungselementes durch Auswertung einer Änderung eines
Magnetfeldes bestimmt. Die Magnetfeldänderung kann mittels
einer weiteren Spule, welche nicht die Spule des elektromagnetischen
Aktuators ist, oder mittels eines Magnetfeldsensors, z. B. eines Hall-Sensors
oder eines magnetoresistiven Sensors, bestimmt werden.
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Ebenso
wird bevorzugt das Nachspannen der Bremse durch Überwachen
der Ankerposition beim mechanischen Verschieben des Ankers, z. B. über
eine Rampe, überwacht.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung
anhand von Figuren.
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Es
zeigen schematisch:
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1 eine
aus dem Stand der Technik bekannte elektromechanisch betätigbare
Scheibenbremse,
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2 eine
Teilansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Bremse,
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3 eine
Verriegelungsstruktur auf einem Rotor eines Elektromotors gemäß dem
ersten Ausführungsbeispiel in vergrößerter
Darstellung,
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4 verschiedene
Ausführungsbeispiele einer Verriegelungsstruktur,
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5 eine
Verriegelungseinheit gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel,
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6 eine
Verriegelungseinheit gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
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7 das
Zusammenwirken von Verriegelungseinheit und Verriegelungsstruktur
anhand eines dritten Ausführungsbeispiel,
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8 eine
Teilansicht eines vierten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Bremse,
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9 Teilansichten
eines fünften und sechsten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Bremse,
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10 Teilansichten
weiterer Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen
Bremse, und
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11 beispielsgemäße
Stromverläufe in einer Verriegelungseinheit.
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Aus
dem Stand der Technik sind verschiedene elektromechanisch betätigbare
Bremsen bekannt.
1 zeigt beispielsgemäß eine
aus der
WO 2004/083670
A1 bekannte elektromechanisch betätigbare Bremse,
deren im Schnitt dargestellter Bremssattel in einem nicht gezeigten
feststehenden Halter verschiebbar gelagert ist. Ein Paar von Reibbelägen
4 und
5 ist
im Bremssattel derart angeordnet, dass sie der linken und der rechten
Seitenfläche einer Bremsscheibe
6 zugewandt sind.
Während der erste Reibbelag
4 mittels eines Betätigungselements
7 durch
die Betätigungseinheit direkt mit der Bremsscheibe
6 in
Eingriff bringbar ist, wird der zweite Reibbelag
5 durch
die Wirkung einer bei der Betätigung der Anordnung vom
Bremssattel aufgebrachten Reaktionskraft gegen die gegenüberliegende
Seitenfläche der Bremsscheibe
6 gedrückt.
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Die
Betätigungseinheit, die mittels nicht gezeigter Befestigungsmittel
am Bremssattel angebracht ist, weist einen modularen Aufbau auf
und besteht im Wesentlichen aus vier selbstständigen Baugruppen
bzw. Modulen, und zwar aus einer Antriebseinheit 1, einem
den ersten Reibbelag 4 betätigenden ersten Untersetzungsgetriebe 2,
das gleichzeitig eine Rotationsbewegung in eine translatorische
Bewegung umwandelt, einem zwischen der Antriebseinheit 1 und
dem ersten Untersetzungsgetriebe 2 wirkungsmäßig
geschalteten zweiten Untersetzungsgetriebe 3 sowie einer
elektronischen Steuereinheit 8.
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Die
Antriebseinheit 1 besteht aus einem Elektromotor, dessen
Stator 9 unbeweglich in einem Motorgehäuse 12 angeordnet
ist und dessen Rotor 10 mit einer Welle 13 verbunden
ist, die mit dem zweiten Untersetzungsgetriebe 3 wirkungsmäßig verbunden
ist. Das erste Untersetzungsgetriebe 2 ist als ein Kugelgewindetrieb
ausgebildet, das in einem Getriebegehäuse 14 angeordnet
ist. Der Kugelgewindetrieb besteht dabei aus einer Gewindemutter 16 sowie
einer Gewindespindel 17, wobei zwischen der Gewindemutter 16 und
der Gewindespindel 17 mehrere, nicht näher bezeichnete
Kugeln angeordnet sind, die bei einer Rotationsbewegung der Gewindespindel 17 umlaufen
und die Gewindemutter 16 in eine axiale bzw. translatorische
Bewegung versetzen. Die Gewindemutter 16 ist zweiteilig
ausgeführt und besteht aus einem ersten Teil 18,
das das vorhin erwähnte Betätigungselement 7 bildet,
sowie einem zweiten Teil 19, in dem ein Rücklaufbereich
für die Kugeln ausgebildet ist, in dem die Kugeln ohne
Belastung an den Anfang der tragenden Laufbahn zurücklaufen
können. Das zweite Untersetzungsgetriebe 3 ist
beispielsgemäß als ein Planetengetriebe ausgebildet.
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Die
Anordnung ist derart getroffen, dass der Rotor 10 bzw.
die Welle 13 des Elektromotors unter Zwischenschaltung
des zweiten Untersetzungsgetriebes 3 die Gewindespindel 17 antreibt,
während das erste Teil 18 der Gewindemutter 16 sich
am ersten Reibbelag 4 abstützt. Die Ankopplung
des ersten Untersetzungsgetriebes 2 an das zweite Untersetzungsgetriebe 3 erfolgt
mittels einer querkraftfreien Steckverbindung, die das Bezugszeichen 20 trägt und
die beispielsweise als eine Kerbverzahnung ausgeführt werden
kann. Der Lagerung des Rotors 10 dienen zwei Radiallager 21, 22,
die im Motorgehäuse 12 angeordnet sind.
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Außerdem
sind elektromechanisch betätigbare Bremsen bekannt, welche
zur Realisierung einer Feststellbremsfunktion eine Feststellbremsvorrichtung
umfassen, durch welche der Rotor des Elektromotors der Betätigungseinheit
der Bremse durch ein Verriegelungselement verriegelbar ist.
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Erfindungsgemäß wird
ein Verriegelungsmechanismus für elektromechanisch betätigbare
Bremsen vorgeschlagen, welcher nachfolgend anhand der in den 2 bis 14 dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert wird. Ein derartiger Verriegelungsmechanismus
wird bevorzugt in der in 1 dargestellten Bremse eingesetzt.
Es ist jedoch auch möglich, den erfindungsgemäßen
Verriegelungsmechanismus in einer Bremse mit einer elektromechanischen
Betätigungseinheit und einer davon unabhängigen
hydraulischen Betätigungseinheit einzusetzen.
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2 zeigt
schematisch eine Teilansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Bremse. Es ist ein Elektromotor 31 mit
Gehäuse 46, Stator 45 und Rotor 34 dargestellt.
An Rotor 34 ist eine Verriegelungsstruktur 33 angeordnet. Eine
Verriegelungseinheit 38 ist oberhalb der Verriegelungsstruktur 33 an
dem Gehäuse 46 angeordnet, wobei ein Verriegelungselement 37 der
Verriegelungseinheit 38 in der Stellung „verriegelt” durch
eine Öffnung in Gehäuse 46 in die Verriegelungsstruktur 33 eingreift.
Verriegelungseinheit 38 ist bistabil ausgeführt.
Unter einer bistabilen Verriegelungseinheit (bzw. einem bistabilen
Elektromagneten) wird ei ne Verriegelungseinheit (ein Elektromagnet)
verstanden, die (der) zwei stabile Stellungen (Endlagen) besitzt.
Diese werden im Folgenden auch mit Stellung/Position „verriegelt” und „entriegelt” bezeichnet. Die
stabilen Stellungen (Endlagen) werden dabei stromlos gehalten, d.
h. ohne elektrische Ansteuerung verharrt die Verriegelungseinheit
(der Elektromagnet) in einer der zwei stabilen Stellungen (Endlagen).
Zwischen den beiden Stellungen (Endlagen) kann durch geeignete Bestromung
umgeschaltet werden.
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3 zeigt
den Rotor 34 des Elektromotors 31 mit der Verriegelungsstruktur 33 gemäß dem
ersten Ausführungsbeispiels in Aufsicht von schräg oben,
in axialer Draufsicht und in Seitenansicht. Die Verriegelungsstruktur 33 ist
auf der der Verriegelungseinheit 38 (siehe 2)
zugewandten Endfläche des Rotors 34 angeordnet.
Die beispielsgemäße Verriegelungsstruktur 33 besteht
aus einer Vielzahl von rampen- bzw. sägezahnförmigen
Ausformungen, deren Erhebungen (Zähne, Rampen) in axialer
Richtung nach oben (in Richtung der Verriegelungseinheit 38,
siehe 2) ausgebildet sind. Die Verriegelungsstruktur 33 ist
beispielsgemäß ringförmig auf dem Rotor 34 angeordnet,
d. h. die rampen- bzw. sägezahnförmigen Ausformungen
bilden eine geschlossene Form auf dem Trägerelement (hier
Rotor 34). In 3c) sind einige
Spulenwicklungen 35 des Elektromotors 31 schematisch
dargestellt. Bevorzugt handelt es sich bei dem Elektromotor 31 um
einen bürstenlosen Gleichstrom-Motor.
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Alternativ
zu dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
kann die Verriegelungsstruktur 33 auch in Form von rampen-
bzw. sägezahnförmigen Ausnehmungen (anstelle von
Erhebungen) im Trägerelement (z. B. Rotor 34),
welche in axialer Richtung ausgebildet sind, ausgeführt
sein (nicht dargestellt).
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In 4 sind
drei Ausführungsbeispiele von Verriegelungsstrukturen in
Seitenansicht dargestellt. Das in 4a) dargestellte
Ausführungsbeispiel entspricht der in 3a) dargestellten
Variante. Die sägezahnförmige Verriegelungsstruktur 33 ist
massiv ausgeführt, z. B. als auf dem Trägerelement
befestigte rampen- bzw. sägezahnförmige Ausformungen oder
einstückig mit dem Trägerelement. Die rampenförmigen
Ausformungen der Verriegelungsstruktur 33' aus 4b) sind beispielsgemäß aus
dem Trägerelement ausgestanzt und entsprechend nach oben geformt.
Die in 4c) schematisch dargestellte
Verriegelungsstruktur 3'' umfasst gefedert gelagerte Rampen,
deren Rampenneigung durch im wesentlichen senkrecht zum Trägerelement
in Richtung des Trägerelements hin ausgeübten
Druck verringerbar ist. Ein Ende des Rampenelementes ist drehbar
an dem Trägerelement gelagert und das Rampenelement wird
durch eine Feder zwischen Trägerelement und Rampenelement
von dem Trägerelement ferngehalten, so dass durch das Rampenelement
eine Rampe gebildet wird. In allen Ausführungsbeispielen sind
die „Ausformungen” der Verriegelungsstruktur 3, 3', 3'' jeweils
an einer Flanke langsam ansteigend, während die andere
Flanke sehr steil senkrecht zur Oberfläche des Trägerelementes
abfällt.
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5 zeigt
die Verriegelungseinheit 38 gemäß dem
ersten Ausführungsbeispiel in vergrößerter Darstellung.
Die mit Verriegelungselement 37 in Eingriff bringbare Verriegelungsstruktur 33 ist
nicht dargestellt. Verriegelungseinheiten 38 umfasst einen elektrisch
ansteuerbaren Aktuator 36 zur Betätigung des Verriegelungselements 37 der
Verriegelungseinheit 38. Der elektrisch ansteuerbare Aktuator 36 wird beispielsge mäß durch
einen bistabilen Elektromagnet mit zwei Spulen 47 und einem
Dauermagnet 39 gebildet, wobei Dauermagnet 39 für
eine Bistabilität sorgt. Dauermagnet 39 ist z.
B. ringförmig ausgebildet und zwischen den beiden Spulen 47 angeordnet. Der
Anker 41 des Elektromagneten ist in einem Raum zwischen
den beiden Spulen 47 und dem Dauermagnet 39 angeordnet.
An einem Ende des Ankers 41 ist das Verriegelungselement 37 angeordnet. 5 zeigt
das Verriegelungselement 37 in der stabilen Position „verriegelt”.
Umgeben ist Aktuator 36 von einem Blechgehäuse 42,
aus welchem das Verriegelungselement 37 zumindest in der
Position „verriegelt” herausragt.
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Beispielsgemäß sind
pro Spule 47 zwei Drähte 49 herausgeführt,
es kann aber auch eine gemeinsame Mittelanzapfung für die
beiden Spulen (Hälften) gewählt werden (siehe 10a)).
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Verriegelungselement 37 ist
beispielsgemäß als ein länglicher, im
wesentlichen gerader Stößel ausgebildet. Der Querschnitt
des Stößels kann z. B. rund oder oval oder quadratisch
oder rechteckig ausgeführt sein.
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Befindet
sich der bistabile Elektromagnet auf einer seiner beiden Endlagen
(d. h. in einer seiner stabilen Positionen) und wird das Verriegelungselement 37 (und
damit der Anker 41) durch äußere Krafteinwirkung
in Richtung der anderen Endlage bewegt, so wirkt zunächst
eine starke Gegenkraft, welche versucht Verriegelungselement 37 in
der stabilen Position zu halten. Wird Verriegelungselement 37 weiter
bewegt, so fällt die Gegenkraft ab einem vorgegebenen Punkt
(z. B. dem halben Weg zwischen den beiden Anschlagpunkten) auf Gegenkraft
Null ab (entspricht einer instabilen Position). Bei Weiterbewegung wird
Verriegelungselement 37 mit zunehmender Stärke
zur gegenüberliegenden Endlage hingezogen.
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Bei
an sich bekannten Elektromagneten bzw. Hubmagneten der oben beschriebnen
Bauart liegt der instabile Punkt meist in der Mitte des Elektromagneten.
Für die Verwendung in einer erfindungsgemäßen
Verriegelungseinheit ist es vorteilhaft, den bistabilen Elektromagnet
derart auszuführen, dass der instabile Punkt weiter von
dem Verriegelungselement 37 (also der Verriegelungsstruktur 3)
entfernt liegt.
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Bei
dem in 5 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel
(ebenso wie bei dem in 6 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel)
ist die rückseitige (in 5, 6:
linke) Endlage (Position „entriegelt”) stabil.
Die (rechte) Endlage an der Verrieglungsstruktur (Position „verriegelt”)
ist ebenfalls stabil. Das Verriegelungselement 37 wird
in der Richtung der Verrieglungsstruktur 33 (nach rechts)
stabil an das Gehäuse 42 angedrückt,
in entgegen gesetzter Richtung (nach links) kann das Verriegelungselement 37 bei
entsprechender Krafteinwirkung zur Überwindung der entstehenden
Gegenkraft bewegt werden. So ist es möglich, dass im Fall
eines Nachspannens der Bremse (siehe Beschreibung weiter unten),
wenn das Verrieglungselement 37 eine Rampe der Verrieglungsstruktur 33 hinauf
gleitet, der Anker 41 sich gering nach links bewegen kann,
d. h. die Verriegelungseinheit 38/das Verriegelungselement 37 nachgiebig
in der Position „verriegelt” gehalten wird. Unter
einer stabilen Lage (Zustand) wird also kein starre (im Sinne von
feste oder unbewegliche) Lage verstanden, sondern eine „positionsbeharrende”,
gegebenenfalls nachgiebige Lage.
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6 zeigt
eine Verriegelungseinheit 38' gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel. Die mit Verriegelungselement 37 in
Eingriff bringbare Verriegelungsstruktur 33 ist nicht dargestellt.
Verriegelungseinheiten 38' umfasst einen elektrisch ansteuerbaren
Aktuator 36' zur Betätigung des Verriegelungselements 37 der
Verriegelungseinheit 38'. Verriegelungseinheit 38' ist
bistabil ausgeführt, d. h. ohne elektrische Ansteuerung
verharrt sie in einer von zwei stabilen Stellungen. Der elektrisch
ansteuerbare Aktuator 36' wird beispielsgemäß durch
einen bistabilen Elektromagnet mit zwei Spulen 47 und einer
Feder 40 gebildet. Feder 40 ist derart verbaut,
dass sie in den beiden stabilen Stellungen (rechte und linke Endlage)
am weitesten entspannt ist und hierdurch für die Bistabilität
sorgt. Auch in diesem Ausführungsbeispiel ist der Anker 41 des
Elektromagneten in einem Raum zwischen den beiden Spulen 47 angeordnet. An
einem Ende des Ankers 41 ist das Verriegelungselement 37 befestigt.
Bei hinreichend guter Gleiteigenschaft des Ankers 41 ist
die Mittellage instabil. 6a) zeigt
das Verriegelungselement 37 in der stabilen Position „verriegelt”, 6b) zeigt das Verriegelungselement 37 in
der stabilen Position „entriegelt”. Feder 40 ist
vorgespannt, so dass bei einer kleinen Abweichung des Ankers 41 aus
der (instabilen) Mittellage Feder 40 eine Kraft auf den
Anker 41 ausübt, welche in Richtung der entsprechenden
stabilen Position wirkt. Wird eine der Spulen 47, egal
mit welcher Polarität, bestromt, so wird der Anker 41 in
deren Richtung gezogen. Anstelle des Magneten 39 aus dem
ersten Ausführungsbeispiel (5) ist bei dem
zweiten Ausführungsbeispiel Eisen angeordnet.
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Gemäß einem
nicht dargestellten Ausführungsbeispiel wird der elektrisch
ansteuerbare Aktuator der Verriegelungseinheit durch einen bistabilen Elektromagnet
mit einem Dauermagneten, einer Spule und einer Feder gebildet.
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Anhand
von 7 soll das Zusammenwirken von Verriegelungsstruktur 33 und
Verriegelungseinheit 38 mit Verriegelungselement 37 am
Beispiel eines dritten Ausführungsbeispiels verdeutlicht
werden. Die weiter unten folgenden Erläuterungen zum Zusammenwirken
gelten aber entsprechend auch für andere Ausführungsformen.
Die Verriegelungseinheit 38'' gemäß dem
dritten Ausführungsbeispiel entspricht im wesentlichen
der Verriegelungseinheit 38 des ersten Ausführungsbeispiels,
Verriegelungseinheit 38'' umfasst jedoch zusätzlich
eine mechanische Notlösevorrichtung. Die Notlösevorrichtung
kann in Form eines Notentriegelungszughebel ausgeführt sein,
welcher auf den Anker 41 oder direkt auf das Verriegelungselement 37 wirkt.
Bei dem in 7a) dargestellten dritten
Ausführungsbeispiel ist die Notlösevorrichtung
durch ein Zugelement 43 gebildet, das auf den Anker 41 wirkt.
Bei einem Defekt des Aktuators 36 oder einem Ausfall der
elektrischen Energieversorgung der Verriegelungseinheit 38'' kann durch,
z. B. händische, Betätigung des Zugelementes 43 der
Anker 41 und damit das Verriegelungselement 37 in
der Zeichnung nach oben bewegt werden, wodurch die Verriegelung,
z. B. des Rotors 34, aufgehoben wird. Das Zugelement 43 ragt
direkt oder indirekt über ein Zwischenelement aus der Gehäusewandung 42 heraus
und ist bevorzugt durch ein nichtdargestelltes Dichtungselement
abgedichtet. In 7 ist eine lineare Verriegelungsstruktur 33 dargestellt,
es kann sich jedoch auch um eine Verriegelungsstruktur wie in 3 dargestellt
(bei nichtperspektivischer Darstellung) oder eine sonstige Anordnung
handeln.
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7a) zeigt eine Verriegelungsstruktur 33 und
eine Verriegelungseinheit 38'' mit Verriegelungselement 37.
Verriegelungsstruktur 33 ist auf einem beweglichen kraftübertragendes
Element (Trägerelement) der Betätigungseinheit
der elektromechanischen Bremse angeordnet. Dies kann z. B. der Rotor 34 eines
Elektromotors 31 entsprechend 2 sein. Pfeil 44 stellt
diejenige Bewegungsrichtung bzw. Drehrichtung des Trägerelementes
dar, die einer Vergrößerung der Zuspannkraft F,
d. h. einer Bremskrafterhöhung, entspricht (Zuspannrichtung).
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Zum
Einleiten eines Feststellbremsvorgangs wird das Verriegelungselement 37 durch
geeignete Bestromung des elektrisch ansteuerbaren Aktuators 36 betätigt.
Anker 41 und damit Verriegelungselement 37 bewegen
sich von der Position „entriegelt”, in welcher
das Verriegelungselement 37 nicht in Eingriff mit der Verriegelungsstruktur 33 steht,
in eine Position „verriegelt”. Verriegelungseinheit 38 ist
derart relativ zu der Verriegelungsstruktur 33 angeordnet,
dass Verriegelungselement 37 in der Position „verriegelt” mit
der Verriegelungsstruktur 33 in Eingriff steht. Wenn der
die Bremse zuspannende Elektromotor 31 abgeschaltet wird,
verursacht die Federwirkung des Bremssattels und der Bremsbeläge
ein partielles Rückdrehen der beweglichen Elemente der Betätigungseinheit
und damit des Trägerelementes (z. B. des Rotors 34)
entgegen der Zuspannrichtung 44 (entgegen der Pfeilrichtung 44)
bis Verriegelungselement 37 an der steilen Flanke der nächsten
Ausformung/Ausnehmung (z. B. Rampe oder Sägezahn) der Verriegelungsstruktur 33 sozusagen
hängen bleibt, wie es in 7b) dargestellt
ist. So wird eine weitere Bewegung des Trägerelementes
(z. B. Rotors 34) entgegen der Zuspannrichtung 44 und
damit ein Lösen der Bremse verhindert. Das Verriegelungselement 37 wird
aufgrund der bistabilen Ausführung der Verriegelungs einheit 38,
z. B. durch die Wirkung des Dauermagneten 39 oder der Feder 40,
in seiner „verriegelt”-Position (in der rechten
Endlage in 5 oder 6) gehalten.
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Die
Längsachse des Verriegelungselements 37 ist vorteilhafterweise
im wesentlichen parallel zu den steilen Flanken bzw. abfallenden
(unterhöhlten) Seiten der sägezahn- oder rampenförmigen
Verriegelungsstruktur 33 bzw. senkrecht zum Trägerelement
der Verriegelungsstruktur 33 ausgerichtet, um eine sichere
Verriegelung entgegen der Zuspannrichtung 44 zu bewirken.
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Eine
Bewegung des Trägerelementes (z. B. Rotors 34)
in Zuspannrichtung 44 ist während der Position „verriegelt” erfindungsgemäß weiterhin
möglich. Bei einem mechanischen Nachspannen (Bewegung des
Trägerelementes in Pfeilrichtung 44) wird das
Verriegelungselement 37 (und der Anker 41) durch
eine langsam ansteigende Flanke/Rampe der Verriegelungsstruktur 33 ein
wenig in Richtung der Verriegelungseinheit 38 hineingeschoben,
ohne jedoch seine aktuelle Vorzugsrichtung (möglichst weit aus
der Verriegelungseinheit 38 herauszuragen) zu verlieren,
d. h. die Position „verriegelt” wird stabil beibehalten.
Der Verriegelungseinheit 38 ist derart ausgeführt,
dass sich in der Position „verriegelt” das Verriegelungselement 37 (z.
B. durch die Wirkung des Dauermagneten 39 bzw. der Feder 40)
jeweils nach Überfahren einer Rampe in die Endlage zurück
bewegt (siehe 7a) für die
Situation kurz vor Überfahren einer Rampe und 7b) für die Situation kurz nach Überfahren
einer Rampe). Das Verriegelungselement 37 fällt
dann sozusagen auf das Trägerelement bzw. auf die nächste
Rampe zurück. Durch die rampen- bzw. sägezahnförmige
Struktur (Erhebungen oder Ausnehmungen) der Verriegelungs struktur 33 zusammen
mit der Bistabilität der Verriegelungseinheit 38 wird
eine Bewegung des Trägerelementes (z. B. des Rotors oder
eines anderen beweglichen Elements der Betätigungseinheit)
nur in einer Richtung, nämlich der Zuspannrichtung 44,
zugelassen. Somit ist ein unbeabsichtigtes Lösen der Bremse
nicht möglich, jedoch ein Nachspannen.
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Zur
Beendigung des Feststellbremsvorganges bzw. zum Lösen der
Verriegelung wird das Verriegelungselement 37 durch geeignete
Bestromung des Aktuators 36 betätigt, gegebenenfalls
wird gleichzeitig die Klemmkraft der Rampenflanken auf das Verriegelungselement 37 verringert
oder aufgehoben, indem in Zuspannrichtung eine Kraft durch den Motor 31 aufgebracht
wird. Anker 41 und damit Verriegelungselement 37 bewegen
sich von der Position „verriegelt” in die Position „entriegelt”,
in welcher Verriegelungselement 37 nicht in Eingriff/Kontakt
mit der Verriegelungsstruktur 33 steht. Die Bremse kann
bei entsprechender Ansteuerung des Elektromotors 31 vollständig
gelöst werden.
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Im
Falle einer Verriegelungsstruktur 33'' wie in 4c) dargestellt (gefedert gelagerte Rampen), sei
zum Zusammenwirken von Verriegelungsstruktur und Verriegelungseinheit 38 hinzugefügt,
dass in der Position „verriegelt” eine Bewegung
des Trägerelementes entgegen der Zuspannrichtung durch
die Wechselwirkung des Verriegelungselementes 37 mit einem
der hochstehenden Rampenelementen verhindert wird. Eine Bewegung
des Trägerelementes in Zuspannrichtung 44 während
der Position „verriegelt” ist möglich,
da die Rampenelemente durch das Verriegelungselement 37 einfach
in Richtung des Trägerelementes nach unten gedrückt
werden.
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In
Falle einer nachgiebigen Verriegelungsstruktur 33'' kann
die Verriegelungseinheit 38 bzw. die Kopplung des Verriegelungselementes 37 im
Aktuator 36 starr oder wenig nachgiebig ausgebildet sein
(z. B. zwei stabile Endlagen).
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8 zeigt
eine im Vergleich zu dem in 3 dargestellten
ersten Ausführungsbeispiel andere Anordnung von Rotor 34 eines
Elektromotors 31, Verriegelungsstruktur 33 und
Verriegelungseinheit 38. In 8 ist in
axialer Draufsicht das Ende eines Rotors 34 eines Elektromotors 31 gemäß einem vierten
Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt. Die Verriegelungsstruktur 33 ist
beispielsgemäß an der Achse des Rotors 34 von
außen auf einem Rad angeordnet (ähnlich einem
normalen Zahnrad) und die Ausformungen erheben sich in radialer
Richtung (radiale Anordnung im Vergleich zu der axialen Anordnung
aus 3). Die Ausformungen der Verriegelungsstruktur 33 sind
rampen- bzw. sägezahnförmig ausgebildet, d. h.
die eine Flanke einer Ausformung steigt langsam an, während
die andere Flanke einer Ausformung in radialer Richtung auf den
Achsenmittelpunkt zu verläuft. Beispielsgemäß sind
die rampen- bzw. sägezahnförmigen Ausformungen
in einer geschlossenen Form, nämlich kreisförmig
auf dem Trägerrad, angeordnet. Die Verriegelungseinheit 38 ist
mit ihrer Achse senkrecht zur Rotorachse angeordnet, wobei das Verriegelungselement 37 in radialer
Richtung auf den Mittelpunkt der Rotorachse zu bewegt werden kann,
so dass das Verriegelungselement 37 in die Verriegelungsstruktur 33 eingreifen kann.
Das Zusammenspiel von Verriegelungsstruktur 33 und Verriegelungseinheit 38 mit
Verriegelungselement 37 verläuft prinzipiell wie
anhand von 7 erläutert und braucht
deshalb nicht nochmals erläutert werden.
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Ebenso
ist eine Anordnung der Verriegelungsstruktur 33 in der
Länge möglich (lineare Verriegelungsstruktur).
Z. B. können die rampen- bzw. sägezahnförmigen
Ausformungen (Erhebungen oder Aussparungen) auf einem stabförmigen
oder blechförmigen Trägerelement angeordnet sein
oder aus einem Blech herausgeprägt sein, wobei das Trägerelement
bzw. Blech ein Teil eines beweglichen kraftübertragendes
Elements der elektromechanischen Betätigungseinheit ist
(z. B. Teil eines Axialgetriebes) oder kraftschlüssig mit
einem beweglichen kraftübertragendes Elements der elektromechanischen
Betätigungseinheit verbunden ist. Eine beispielsgemäße
lineare Verriegelungsstruktur 33 auf einem geraden oder
gestreckten Trägerelement entspricht einer in 7 schematisch
dargestellten Anordnung.
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9a) zeigt in Draufsicht ein mehrstufiges Getriebe
und einen Elektromotor 31 einer elektromechanischen Bremse
gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel.
Ein Ritzel des bürstenlosen Elektromotors 31 greift
in ein erstes Zahnrad 51 ein. Ein Ritzel des Zahnrades 51 greift
in ein zweites Zahnrad 50 ein. Im Bereich des Elektromotors 31 ist
eine Verriegelungseinheit 38 angeordnet, deren Verriegelungselement 37 in
die auf dem Rotor des Elektromotors 31 angebrachte Verriegelungsstruktur 33 eingreift. Die
Verriegelungsstruktur 33 ist dabei in 9a) nur teilweise
sichtbar, da sie von dem Motorgehäuse teilweise verdeckt
wird. Das Motorgehäuse umfasst also eine Aussparung, durch
welche Verriegelungselement 37 in Verriegelungsstruktur 33 eingreifen
kann.
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Gemäß einem
sechsten Ausführungsbeispiel ist die Verriegelungsstruktur 33 auf
einem Zahnrad der Betätigungseinheit angeordnet. In 9b) ist in axialer Draufsicht ein Zahnrad 52 mit
außenliegenden Zähnen dargestellt, welches z.
B. Teil eines Getriebes der Betätigungseinheit ist (z.
B. eines Rotations-Translations-Getriebes oder eines Rotations-Rotations-Getriebes).
Auf einer Seitenfläche des Zahnrades 52 (Trägerelement)
ist eine Verriegelungsstruktur 33 angeordnet. Beispielsgemäß entspricht die
Form der Verriegelungsstruktur der in 3b) dargestellten
Verriegelungsstruktur, d. h. sie besteht aus einer Vielzahl von
rampen- bzw. sägezahnförmigen Ausformungen, deren
Erhebungen in axialer Richtung ausgebildet sind. Auch hier sind
Rampen- bzw. sägezahnförmigen Ausformungen mit
Ausnehmungen (nicht dargestellt) im Trägerelement in axialer
Richtung ebenfalls denkbar.
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Die
bisher beschriebenen Ausführungsbeispiele betrafen eine
rampen- oder sägezahnförmige Verriegelungsstruktur 33,
welche mit einem stößelförmigen Verriegelungselement 37 zusammenwirkt. Es
sind jedoch auch Ausführungsformen möglich, bei welchen
das Verriegelungselement 57 an seinem der Verriegelungsstruktur
zugewandten Ende rampen- oder keilförmig ausgebildet ist
und mit einer Verriegelungsstruktur 53 mit Erhebungen und/oder
Ausnehmungen zusammenwirkt, welche gerade Flanken besitzen. In 10 sind
einige entsprechende Ausführungsbeispiele schematisch dargestellt.
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Bei
dem in 10a) dargestellten Ausführungsbeispiel
geht Anker 41 in einen Stößel 58 über bzw.
an Anker 41 in ein Stößel 58 angeordnet,
wobei an dem Ende des Stößels 58 ein
keilförmiges Verriegelungselement 57 angebracht
ist. Auf einem Trägerelement ist die Verriegelungsstruktur 53 bestehend aus
viereckigen Erhebungen (z. B. rechtwinkligen Klötzen),
welche beabstandet auf dem Trägerelement angeordnet sind,
angebracht. Die Schräge des keilförmigen Verriegelungselements 57 ist
derart ausgerichtet, dass in Position „verriegelt” der Verriegelungseinheit 38 (Anker 41 in
der in 10a) dargestellten unteren
Endlage) bei einem Nachspannen der Bremse (Zuspannrichtung 44)
das Verriegelungselement 57 durch die Erhebungen der Verriegelungsstruktur 53 angehoben
wird. Die senkrechte Flanke des Verriegelungselements 57 steht
also in Zuspannrichtung (entgegen der Löserichtung), so
dass ein Lösen der Bremse verhindert werden kann, und die Schräge
steht entgegen der Zuspannrichtung.
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Bei
dem in 10b) dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das Verriegelungselement 57' als Stößel
mit keilförmig abgeschrägtem Ende ausgeführt.
Die Verriegelungsstruktur 53' besteht aus Ausnehmungen
oder Löchern in einem Trägerelement, z. B. einem
Blech. Auch hier ist die Schräge des Verriegelungselements 57' derart
ausgerichtet, dass bei einem Nachspannen der Bremse im Zustand „verriegelt” das
Verriegelungselement 57' durch die Kanten der Ausnehmungen
der Verriegelungsstruktur 53' angehoben wird.
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Andere
Kombinationen von Verriegelungselementen 57, 57' mit
Verriegelungsstrukturen 53, 53', als die in 10 dargestellten
Kombinationen, sind ebenfalls möglich, z. B. ein Verriegelungselement 57' mit
einer Verriegelungsstrukturen 53.
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10c) zeigt beispielsgemäß die
Verriegelungsstruktur 53 (klotzförmige Erhebungen)
in axialer Draufsicht auf einem Rotor 34 eines Elektromotors 51.
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11a) und 11b) zeigen
eine Verriegelungseinheit 38 in a) verriegelter und b)
entriegeltem Zustand. 11c) zeigt einen
beispielsgemäßen Spannungsverlauf U über
der Zeit t, der auf Spule 47 (SP1) gegeben wird. 11d) zeigt den Strom ISP1 in Spule 47 im
verriegelten Zustand a) und 11e) zeigt
den Strom ISP1 in Spule 47 im entriegelten
Zustand b). Die Induktivität der Spule 47 (SP1)
mit geschlossenem Magnetkreis wird bei vollständig geschlossenem
Kreis am größten, bei offenem Kreis am geringsten.
Dazwischen gibt es beliebig viele Zwischenstände, die ebenfalls
analog gemessen werden können. Aus dem Stromverlauf kann
so auf die Stellung des Verriegelungselementes 37 geschlossen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 00/61962 [0002]
- - EP 1460301 A2 [0003, 0004]
- - EP 1032773 B1 [0005]
- - WO 2004/083670 A1 [0044]