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STAND DER TECHNIK
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Überrollschutzsystem für ein Kraftfahrzeug sowie auf ein Kraftfahrzeug mit einem Überrollschutzsystem.
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Cabriolets weisen üblicherweise Überrollschutzsysteme auf, welche die Fahrzeuginsassen bei einem Überrollen des Fahrzeugs schützen. Dabei sind Überrollbügel entweder fix montiert oder fahren im Notfall aus.
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Sind Überrollbügel sowohl im Bereich des Fahrersitzes als auch im Bereich des Beifahrersitzes vorgesehen, so ist es bei fix montierten Überrollbügeln aufgrund optischer Aspekte hinsichtlich des äußeren Erscheinungsbildes des Fahrzeuges erforderlich, dass die beiden Überrollbügel symmetrisch angeordnet sind, das heißt von der Fahrzeuglängsmittelachse den gleichen Abstand aufweisen. Unsymmetrien können beispielsweise durch Toleranzen im Fahrzeugrohbau hervorgerufen werden. Aus diesem Grund müssen Vorrichtungen für den Toleranzausgleich geschaffen werden, die es einem Monteur bei der Montage der Überrollbügel ermöglichen, die korrekte symmetrische Position der Überrollbügel festzustellen und die Überrollbügel vor der Endmontage dementsprechend auszurichten.
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Somit liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Überrollschutzsystem für ein Kraftfahrzeug zu schaffen, welches eine Toleranzausgleichsvorrichtung aufweist, mit Hilfe derer eine symmetrische Ausrichtung und Montage der Überrollbügel mit geringem Zeitaufwand und geringer Fehlerwahrscheinlichkeit möglich ist.
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VORTEILE DER ERFINDUNG
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Überrollschutzsystem mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, dass das Überrollschutzsystem für ein Kraftfahrzeug eine Überrollbügelstruktur aufweist, welche zwei nebeneinander auf einem Querträger befestigte Überrollbügel umfasst, und zwei Rohbauanbindungen aufweist, welche links- bzw. rechtsseitig an der Überrollbügelstruktur befestigbar sind und über welche die Überrollbügelstruktur mit Rohbauteilen des Kraftfahrzeuges verbindbar ist. An der Überrollbügelstruktur ist jeweils angrenzend an Anlagebereiche der Rohbauanbindungen jeweils mindestens eine als Positionierhilfe dienende Markierung oder eine in Fahrzeugquerrichtung verlaufende skalenartige Markierung vorgesehen und an den Rohbauanbindungen ist jeweils eine korrespondierende, in Fahrzeugquerrichtung verlaufende skalenartige Markierung bzw. mindestens eine korrespondierende Markierung vorgesehen, wobei die Markierungen und skalenartigen Markierungen derart angeordnet sind, dass im montierten Zustand jeweils eine Markierung gegenüberliegend zu einer skalenartigen Markierung angeordnet ist.
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Das Vorsehen skalenartiger Markierungen, zum Beispiel in Form von Strichskalen, sowie gegenüberliegender korrespondierender Markierungen, zum Beispiel in Form von einzelnen Strichen, ermöglicht es einem Monteur bei der Montage der Überrollbügelstruktur die relative Lage der Überrollbügelstruktur in Bezug auf die Rohbauanbindungen und damit in Bezug auf die Fahrzeuglängsmittelachse auf einfache Weise mit dem menschlichen Auge zu erfassen. Der Monteur kann dann die Überrollbügelstruktur in Bezug auf die Rohbauanbindungen und damit auch in Bezug auf die Fahrzeuglängsmittelachse derart ausrichten, dass die Markierungen in Bezug auf die korrespondierenden skalenartigen Markierungen links- und rechtsseitig die identische relative Lage zueinander aufweisen, so dass eine symmetrische Anordnung der Überrollbügel in Bezug auf die Fahrzeuglängsmittelachse gewährleistet ist.
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In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen des im Patentanspruch 1 angegebenen Überrollschutzsystems.
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Gemäß bevorzugter Weiterbildungen sind die an den Rohbauanbindungen oder der Überrollbügelstruktur vorgesehenen Markierungen ebenfalls skalenartig ausgeführt. Besonders vorteilhaft bestehen die skalenartigen Markierungen dabei aus mehreren gleichmäßig beabstandeten Einzelmarkierungen, wobei die Einzelmarkierungen der an der Überrollbügelstruktur vorgesehenen skalenartigen Markierungen einen anderen Abstand zueinander aufweisen als die Einzelmarkierungen der jeweils gegenüberliegenden, an den Rohbauanbindungen vorgesehenen skalenartigen Markierungen. Auf diese Weise ergibt sich eine einem Nonius vergleichbare Anordnung, welche es einem Monteur erlaubt, die relative Position der Überrollbügelstruktur in Bezug auf die Rohbauanbindungen mit erhöhter Genauigkeit zu erfassen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung sind die an der Überrollbügelstruktur vorgesehenen Markierungen oder skalenartigen Markierungen an dem Querträger oder an den Überrollbügeln angeordnet. Die Markierungen oder skalenartigen Markierungen können somit je nach konkreter Ausgestaltung und Anordnung der Überrollbügelstruktur sowie der Rohbauanbindungen an einer jeweils geeigneten Stelle angebracht werden.
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Nach einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel sind in der Überrollbügelstruktur und in den Rohbauanbindungen Durchgangsöffnungen vorgesehen, durch welche im montierten Zustand Befestigungsmittel, insbesondere Schrauben, zur Befestigung der Überrollbügelstruktur an den Rohbauanbindungen hindurchragen und wobei die Durchgangsöffnungen in der Überrollbügelstruktur und/oder die Durchgangsöffnungen in den Rohbauanbindungen als Langlöcher ausgeführt sind. Die Ausführung der Durchgangsöffnungen als Langlöcher stellt eine besonders einfache konstruktive Maßnahme dar, welche im vormontierten Zustand, also bei beispielsweise montierten, aber noch nicht auf Nennmoment angezogenen Schrauben, eine relative Beweglichkeit der Überrollbügelstruktur in Bezug auf die Rohbauanbindungen und damit eine Ausrichtbarkeit der beiden Einheiten zueinander ermöglicht.
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Figurenliste
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren der Zeichnung näher erläutert.
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Von den Figuren zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Überrollschutzsystems im montierten Zustand gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und
- 2 eine perspektivische Detailansicht des in 1 dargestellten Überrollschutzsystems im Bereich der Befestigung einer Überrollbügelstruktur an einer Rohbauanbindung.
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BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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In den Figuren der Zeichnungen bezeichnen dieselben Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten, soweit nichts Gegenteiliges angegeben ist.
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Aus Vereinfachungsgründen ist in den 1 und 2 jeweils lediglich ein linksseitiger Überrollbügel und eine linksseitige Rohbauanbindung dargestellt. Es sei aber darauf hingewiesen, dass an dem rechtsseitigen Ende eines Querträgers eine entsprechende spiegelverkehrte Anordnung bestehend aus einem zweiten Überrollbügel und einer zweiten Rohbauanbindung vorgesehen ist.
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1 illustriert eine perspektivische Ansicht eines Überrollschutzsystems 1, welches eine Überrollbügelstruktur 2 und eine Rohbauanbindung 3 gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung umfasst. Die Überrollbügelstruktur 2 weist dabei zwei nebeneinander auf einem Querträger 4 befestigte Überrollbügel 5 auf, von denen in 1 lediglich der linksseitige Überrollbügel dargestellt ist. Der Überrollbügel 5 ist dabei mit Hilfe von Befestigungsmitteln in Form von Schrauben 6 fest mit dem Querträger 4 verbunden. Über die Rohbauanbindungen 3, welche links- bzw. rechtsseitig an der Überrollbügelstruktur 2 befestigt sind und von denen in 1 lediglich die linksseitige Rohbauanbindung 3 dargestellt ist, ist die Überrollbügelstruktur 2 an den der Überrollbügelstruktur 2 abgewandten Seiten der Rohbauanbindungen 3 mit Rohbauteilen, also Karosserieteilen des Kraftfahrzeuges verbindbar. An der Überrollbügelstruktur 2, im dargestellten Ausführungsbeispiel konkret am Überrollbügel 5 ist angrenzend an einen Anlagebereich der Rohbauanbindung 3 eine in Fahrzeugquerrichtung verlaufende skalenartige Markierung 7 in Form einer Strichskala vorgesehen (vgl. 2). Gegenüberliegend, insbesondere anliegend, zu dieser skalenartigen Markierung 7 ist an der Rohbauanbindung 3 eine korrespondierende strichförmige Markierung 8 vorgesehen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die strichförmige Markierung 8 auf der der skalenartigen Markierung 7 zugewandten Stirnseite der Rohbauanbindung 3 angebracht. Diese Anordnung führt dazu, dass die Markierung 8 im montierten Zustand unmittelbar an der skalenartigen Markierung 7 anliegt, was die optische Erfassbarkeit der relativen Lage der beiden Markierungen zueinander erhöht.
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Mit Hilfe dieser Markierungen 7 und 8 kann ein Monteur bei der Montage des Überrollschutzsystems 1 ohne weiteren Aufwand die relative Lage der Überrollbügelstruktur 2 in Bezug auf die Rohbauanbindungen 3 optisch erfassen. Da auf der gegenüberliegenden Seite des Querträgers 4 eine entsprechende spiegelverkehrte Anordnung eines zweiten Überrollbügels sowie einer zweiten Rohbauanbindung mit einer entsprechenden skalenartigen Markierung und einer dazu korrespondierenden Markierung vorgesehen ist, kann der Monteur bei der Montage des Überrollschutzsystems 1 die Überrollbügelstruktur 2 vor der endgültigen kraftschlüssigen Montage der Überrollbügelstruktur 2 an die Rohbauanbindungen 3 derart ausrichten, dass die relative Lage der Markierung 8 in Bezug auf die skalenartige Markierung 7 links- und rechtsseitig identisch ist, so dass eine symmetrische Lage der Überrollbügel 5 in Bezug auf eine Fahrzeuglängsachse gewährleistet ist.
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Konkret kann die Montage des Überrollschutzsystems 1 beispielsweise in folgenden Montageschritten erfolgen:
- a) Die Überrollbügel 5 werden mit Hilfe der Schrauben 6 fest mit dem Querträger 4 verschraubt.
- b) Die Rohbauanbindungen 3 werden mit Hilfe von Befestigungsmitteln, zum Beispiel in Form von Schrauben 9, lose mit dem Querträger 4 verbunden. Diese lose Verbindung kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass die Schrauben 9 zwar montiert, aber noch nicht auf Nennmoment angezogen werden.
- c) Die Überrollbügelstruktur 2, bestehend aus dem Querträger 4 und den daran befestigten Überrollbügeln 5, wird gemeinsam mit den Rohbauanbindungen 3 im Kraftfahrzeug montiert, indem die Rohbauanbindungen 3 mit dem Rohbau des Kraftfahrzeuges fest verbunden, zum Beispiel verschraubt, werden.
- d) Mit Hilfe der skalenartigen Markierungen 7 sowie der gegenüberliegenden, insbesondere anliegenden, korrespondierenden Markierungen 8 wird der Querträger 4 in Bezug auf die Rohbauanbindungen 3 derart ausgerichtet, dass sich eine identische relative Lage der Markierungen 8 in Bezug auf die korrespondierenden skalenartigen Markierungen 7 ergibt.
- e) Die Überrollbügelstruktur 2 wird fest mit den Rohbauanbindungen 3 verbunden, indem zum Beispiel die Schrauben 9 zwischen Rohbauanbindung 3 und Überrollbügelstruktur 2 auf Nennmoment angezogen werden.
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Die für den Montageschritt d) erforderliche relative Beweglichkeit der Überrollbügelstruktur 2 in Bezug auf die Rohbauanbindungen 3 wird auf besonders einfache konstruktive Weise dadurch erreicht, dass in der Überrollbügelstruktur 2 und den Rohbauanbindungen 3 nicht dargestellte Durchgangsöffnungen vorgesehen sind, durch welche im montierten Zustand die Befestigungsmittel, zum Beispiel die Schrauben 9, zur Befestigung der Überrollbügelstruktur 2 an den Rohbauanbindungen 3 hindurchragen und wobei die Durchgangsöffnungen in der Überrollbügelstruktur 2 und/oder die Durchgangsöffnungen in den Rohbauanbindungen 3 als Langlöcher ausgeführt sind.
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Bei der in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsform sind die skalenartigen Markierungen 7 an den Überrollbügeln (5) angeordnet und die gegenüberliegenden korrespondierenden Markierungen 8 an den Rohbauanbindungen (3) vorgesehen. Selbstverständlich können alternativ zu dieser Ausführungsform auch an den Rohbauanbindungen 3 skalenartige Markierungen (7) und dementsprechend an den Überrollbügeln 5 einfache, z.B. strichförmige, Markierungen vorgesehen sein. Ebenso ist es denkbar, dass die an der Überrollbügelstruktur (2) vorgesehenen Markierungen 8 oder skalenartigen Markierungen 7 nicht an den Überrollbügeln 5, sondern an dem Querträger 4 angeordnet sind. Die konkrete Anordnung der skalenartigen Markierungen 7 sowie der Markierungen 8 kann an die konkrete konstruktive Ausgestaltung des Querträgers 4, der Überrollbügel 5 sowie der Rohbauanbindungen 3 angepasst werden. Entscheidend für die Anwendbarkeit der Erfindung ist lediglich, dass die Markierungen 8 und die skalenartigen Markierungen 7 an der Überrollbügelstruktur 2 bzw. den Rohbauanbindungen 3 derart angebracht sind, dass sich im montierten Zustand im Bereich der Anlageflächen der Rohbauanbindungen 3 an der Überrollbügelstruktur 2 jeweils eine Markierung 8 und eine skalenartige Markierung 7 gegenüberliegen. Eine derartige Anordnung erlaubt es einem Monteur, die relative Lage der Überrollbügelstruktur 2 in Bezug auf die Rohbauanbindungen 3 ohne großen Aufwand optisch zu erfassen.
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Eine weitere Erhöhung der Positioniergenauigkeit der Überrollbügelstruktur 2 in Bezug auf die Rohbauanbindungen 3 ist dadurch erreichbar, dass auch die zu den skalenartigen Markierungen 7 korrespondierenden Markierungen 8 skalenartig ausgeführt sind. Vorteilhaft bestehen die skalenartigen Markierungen dabei aus mehreren gleichmäßig beabstandeten Einzelmarkierungen, wobei die Einzelmarkierungen der an der Überrollbügelstruktur 2 vorgesehenen skalenartigen Markierungen einen anderen Abstand zueinander aufweisen als die Einzelmarkierungen der jeweils gegenüberliegenden, an den Rohbauanbindungen 3 vorgesehenen skalenartigen Markierungen. Diese einem Nonius ähnliche Ausgestaltung der Markierungen erlaubt eine besonders exakte relative Positionierung und ermöglicht somit auch eine besonders exakte symmetrische Ausrichtung der beiden Überrollbügel 5 in Bezug auf die Fahrzeuglängsmittelachse.