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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Integrieren eines neuen Teilnehmers in ein Funknetzwerk auf Feldebene.
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Zudem bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
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In modernen Anlagen der Prozessautomatisierungstechnik findet die Kommunikation zwischen Feldgeräten, wie Sensoren und Aktoren oft über Funk statt. Solche Funknetzwerke können bspw. parallel zu einem kabelgebundenem Bussystem, über das die Feldgeräte verbunden sind, vorliegen.
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Zur Integration eines neuen Teilnehmers ist es weiterhin bekannt geworden, den neuen Teilnehmer mittels einer sog. Device Description DD über ein Handbediengerät, eng. Handheld, oder einen Device Type Manager, kurz DTM, zu konfigurieren, da der neue Teilnehmer bei einer Erstinstallation noch nicht über die erforderlichen Konfigurationsdaten verfügt, um über das vorliegende Funknetzwerk zu kommunizieren.
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Die Daten, die zwischen den Teilnehmern über das Funknetz ausgetauscht werden, werden oftmals aus Sicherheitsgründen verschlüsselt. Dies verhindert u. a., dass Unbefugte Daten mitlesen oder Einstellungen vor Ort an den Feldgeräten vornehmen können. Heutzutage werden die Teilnehmer bspw. durch einen Service-Techniker vor Ort konfiguriert. Dafür kann, wie erwähnt, ein Handheld genutzt werden. Dies ermöglicht es aber weiterhin, dass ein ggf. unbefugter Benutzer Modifikationen an den Teilnehmern vor Ort im Feld vornehmen kann. Insbesondere erfordert eine Konfiguration über ein Handheld, dass bspw. ein Netzwerkschlüssel vor Ort im Feld vorliegen muss.
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Dies kann zur Folge haben, dass die Verbreitung des Netzwerkschlüssels nicht mehr der Kontrolle des Anlagenbetreibers unterliegt.
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Aus der Offenlegungsschrift
DE 102009010730 A1 ist bspw. ein Verfahren zum Konfigurieren eines Teilnehmers eines industriellen, kabellosen Netzwerks bekannt geworden. Dabei ist aber ein zweites kabelloses Netzwerk notwendig, um Konfigurationsdaten betreffend ein erstes kabelloses Netzwerk an einen neuen Teilnehmer zu übertragen. Zudem kommt dabei eine Konfigurationseinheit zum Einsatz, die Daten mit dem drahtlosen Funknetzwerk vor Ort austauschen kann, so dass auch dabei sicherheitskritische Konfigurationsdaten vor Ort im Feld, insbesondere also in der Konfigurationseinheit vorhanden sind.
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Betreffend der Sicherheit einer industriellen Anlage sind die bekannten Integrationsverfahren aber nachteilig, da die Konfigurationsdaten unautorisiert benutzt und sogar vervielfältig werden können. So können bspw. Daten-Module, die Konfigurationsdaten enthalten, unautorisiert kopiert werden.
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Daneben können bei einer Konfiguration mittels DD bzw. DTM Inkonsistenzen entstehen, da u. U. nicht die aktuellen Konfigurationsdaten des Funknetzwerks vorliegen. Auch können bei einer händischen Eingabe von Konfigurationsdaten durch das Bedienpersonal Übertragungsfehler auftreten.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen neuen Teilnehmer sicher in ein Funknetzwerk zu integrieren.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren und eine Vorrichtung gelöst.
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Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass der neue Teilnehmer eine erste und eine zweite Kommunikations-Schnittstelle aufweist, wobei der neue Teilnehmer über die erste Kommunikations-Schnittstelle mit einem bereits in das Funknetzwerk integrierten Teilnehmer verbunden wird, wobei wenigstens das Funknetzwerk betreffende Konfigurationsdaten über die erste Kommunikations-Schnittstelle an den neuen Teilnehmer übertragen werden, wobei die zweite Kommunikations-Schnittstelle zur Kommunikation über das Funknetzwerk verwendet wird und der neue Teilnehmer mittels der über die erste Kommunikations-Schnittstelle übertragenen Konfigurationsdaten in das Funknetzwerk integriert wird.
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Es ist eine Idee der Erfindung, den neuen Teilnehmer an einen bereits in das Funknetzwerk integrierten Teilnehmer anzuschließen. Über diesen bereits integrierten Teilnehmer kann der Zugang zu Konfigurationsdaten, insbesondere den Netzwerkschlüssel, welcher eine Kommunikation über das Funknetzwerk ermöglicht, erfolgen. Diese Konfigurationsdaten können dann über die erste Kommunikationsschnittstelle, über die der bereits integrierte Teilnehmer mit dem neuen Teilnehmer verbunden ist, an den neuen Teilnehmer übertragen werden. Mittels dieser Konfigurationsdaten kann die zweite Kommunikations-Schnittstelle dann konfiguriert werden, so dass der neue Teilnehmer dann in das Funknetzwerk integriert werden kann. Die Konfigurationsdaten können bspw. Zugangsdaten beinhalten, die zur Integration in das Funknetzwerk erforderlich sind.
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Die erste und die zweite Kommunikations-Schnittstelle können dabei unterschiedliche Standards zur Datenübertragung verwenden. Bei der ersten Kommunikations-Schnittstelle kann es sich bspw. um eine kabellose Kommunikations-Schnittstelle wie bspw. Bluetooth- oder eine Infrarot Schnittstelle handeln. Allerdings kann die erste Kommunikations-Schnittstelle auch eine kabelgebundene Schnittstelle sein. Ebenso wie der neue Teilnehmer kann dann auch der bereits integrierte Teilnehmer über eine solche erste, insbesondere nach dem gleichen Übertragungsstandard arbeitende und/oder vorkonfigurierte, Kommunikations-Schnittstelle verfügen, damit der neue Teilnehmer und der bereits integrierte Teilnehmer Daten miteinander austauschen können. Bei der zweiten Kommunikations-Schnittstelle kann es sich um eine drahtlose Kommunikations-Schnittstelle handeln, über die der Datenaustausch des neuen Teilnehmers mit dem Funknetzwerk erfolgt. Bei dem bereits integrierten Teilnehmer bzw. dem neuen Teilnehmer kann es sich um Feldgeräte, wie Aktoren und/oder Sensoren, und/oder ein Gateway handeln. Ein Gateway ist eine Schnittstelle zwischen dem Funknetzwerk auf Feldebene und einer übergeordneten Kommunikationsebene. Über das Funknetzwerk können Daten zwischen der übergeordneten Kommunikationsebene und den Teilnehmern des Funknetzes und/oder zwischen den Teilnehmern des Funknetzwerks untereinander ausgetauscht werden. Die übergeordnete Kommunikationsebene kann bspw. ein Überwachungs- und/oder Steuerungssystem zur Überwachung bzw. Steuerung der industriellen Anlage umfassen.
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Die Konfiguration bzw. die anschließende Integration des neuen Teilnehmers in das Funknetzwerk kann also mittels einem vor Ort im Feld vorhandenen und bereits in das Funknetzwerk integrierten Teilnehmer des Funknetzwerks erfolgen. Zur Konfiguration bzw. Integration kann also auf zusätzliche. Bediengeräte wie ein Handheld oder eine bestimmte Software verzichtet werden.
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In einer Ausgestaltung des Verfahrens wird das Übertragen der wenigstens das Funknetzwerk betreffenden Konfigurationsdaten an den neuen Teilnehmer von einer der Feldebene übergeordneten Kommunikationsebene aus freigegeben. Nach dem Verbinden des neuen Teilnehmers mit dem bereits integrierten Teilnehmer, kann der bereits integrierte Teilnehmer eine entsprechende Meldung bspw. über das Funknetzwerk absetzen. Diese Meldung kann bspw. an eine Steuereinheit und/oder eine Bedieneinheit in der übergeordneten Kommunikationsebene adressiert sein. Die Freigabe kann bspw. automatisch von einem entsprechenden Programm das in der übergeordneten Kommunikationsebene, bspw. in der Steuereinheit, abläuft erfolgen.
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In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird die Verbindung des bereits in das Funknetzwerk integrierten Teilnehmers mit dem neuen Teilnehmer dem Bedienpersonal, insbesondere in der übergeordneten Kommunikationsebene, angezeigt. Dadurch kann bspw. der Anlagenbetreiber Informationen zur jeweiligen Integration eines neuen Teilnehmers des Funknetzwerks erhalten und dadurch den aktuellen Stand der in der Anlage verwendeten Feldgeräte in Erfahrung bringen. Die Anzeige kann bspw. auf einer entsprechenden Bedieneinheit in der übergeordneten Kommunikationsebene erfolgen.
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In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird das Übertragen der das Funknetzwerk betreffenden Konfigurationsdaten über die erste Kommunikations-Schnittstelle an den neuen Teilnehmer von dem Bedienpersonal, insbesondere aus einer übergeordneten Kommunikationsebene, freigegeben. Zudem kann das Bedienpersonal also über die Integration des neuen Teilnehmers entscheiden, also eine Freigabe zur Übertragung der Konfigurationsdaten erteilen oder die Übertragung. verhindern und dadurch die Integration abbrechen oder unterbrechen. Die Integration neuer Teilnehmer kann dadurch von der übergeordneten Kommunikationsebene bspw. von der Leitwarte der Anlage aus überwacht und/oder kontrolliert werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens handelt es sich bei dem neuen Teilnehmer um ein Feldgerät und/oder einen Funkadapter, insbesondere um einen an ein Feldgerät angeschlossenen Funkadapter. Das Feldgerät kann selbstverständlich auch über eine integrierte Kommunikations-Schnittstelle verfügen, welche die Kommunikation über das Funknetzwerk ermöglicht. Ein Feldgerät kann aber auch mit einem Funkadapter nachgerüstet werden, um über das Funknetzwerk kommunizieren zu können. Aus dem Stand der Technik sind Funkadapter bekannt geworden, die an Feldgeräte verschiedenen Typs angeschlossen werden können. Zum Betreiben des Funkadapters mit dem daran angeschlossenen Feldgerät muss der Funkadapter daher an die Funktionsweise des angeschlossenen Feldgerätes angepasst werden. Dies kann durch Konfigurieren des Funkadapters, bzw. durch Laden entsprechender Konfigurationsdaten in den Funkadapter geschehen.
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In einer weiteren Ausgestaltung handelt es sich bei dem neuen Teilnehmer um einen Funkadapter, der, insbesondere nach dem Laden der Konfigurationsdaten für das Funknetzwerk, an ein Feldgerät angeschlossen wird. Der Funkadapter kann bspw. zuerst die Konfigurationsdaten des Funknetzwerks erhalten und dann an das vorgesehene Feldgerät angeschlossen werden. Die Konfigurationsdaten des Funknetzwerks können also zunächst in den Funkadapter geladen werden, und die Integration des neuen Teilnehmers in das Funknetzwerk erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Bspw. kann die Integration in das Funknetzwerk erst zu dem Zeitpunkt erfolgen, zu dem der Funkadapter an das Feldgerät angeschlossen ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens werden nach der Integration des neuen Teilnehmers in das Funknetzwerk, die das Feldgerät betreffenden Konfigurationsdaten über die erste und/oder zweite Kommunikations-Schnittstelle an den Funkadapter übertragen. Nachdem der neue Teilnehmer in das Funknetzwerk integriert ist, können weitere Konfigurationsdaten an den neuen Teilnehmer gesendet werden. Im Fall eines Funkadapters, der an ein Feldgerät angeschlossen wird, kann es sich dabei um Konfigurationsdaten handeln, die dazu dienen den Funkadapter so zu konfigurieren, dass er mit dem daran angeschlossenen Feldgerät betrieben werden kann. Diese das Feldgerät betreffenden Konfigurationsdaten können bspw. auch dazu benötigt werden, den Datenaustausch zwischen dem Funkadapter und dem Feldgerät zu ermöglichen. Das Laden dieser Konfigurationsdaten kann ebenfalls aus der übergeordneten Kommunikationsebene freigegeben werden, wobei sich die entsprechenden Konfigurationsdaten bspw. in einer Servereinheit befinden können. Die übergeordnete Kommunikationsebene kann bspw. aber auch mit dem Internet oder einer Datenbank verbunden sein, in der entsprechende Konfigurationsdaten für den Betrieb des Funkadapters mit dem daran angeschlossenen Feldgerät hinterlegt sind. Dadurch kann immer die aktuelle Version der Konfigurationsdaten zur Konfiguration des Funkadapters zur Anpassung an das angeschlossene Feldgerät bereitgestellt werden.
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Die Konfigurationsdaten des Funknetzes können bspw. mittels einer Servereinheit verwaltet und aktuell gehalten werden. Bei den Konfigurationsdaten kann es sich insbesondere um Daten betreffend Konfigurationsinformationen zur Kommunikation über das Funknetzwerk, wie bspw. dem Netzwerkschlüssel oder anderweitige Zugangsdaten, handeln. Die Konfigurationsdaten des Funknetzwerks können bspw. auf der Servereinheit gespeichert sein. Entsprechend können, insbesondere regelmäßige, Aktualisierungen betreffend die Konfigurationsdaten zentral auf der Servereinheit vorgenommen werden. Dies kann dazu dienen, den Verwaltungsaufwand betreffend das Funknetzwerk, vor allem in dem Fall, in dem es zu Änderungen der Konfiguration kommt, zu verringern. Als Servereinheit kann bspw. das Gateway oder eine Steuereinheit in der übergeordneten Kommunikationsebene dienen.
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Hat, z. B. im Fall eines Funkadapters, der Funkadapter die das Funknetzwerk betreffenden Konfigurationsdaten erhalten und wird an ein Feldgerät angeschlossen, so kann die bereits erwähnte Servereinheit eine Identifikation, bspw. eine Feldgeräte-ID, erhalten, um die spezifischen Konfigurationsdaten für den Adapter herunterladen zu können, so dass die Funktionsweise des Funkadapters an die spezifischen Anforderungen des Feldgeräts angepasst werden kann.
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In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird ein in das Funknetzwerk integrierter Teilnehmer des Funknetzwerks gegen einen neuen Teilnehmer ausgetauscht.
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In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens ist die Kommunikation über das Funknetzwerk verschlüsselt, und über die erste Kommunikations-Schnittstelle wird der Netzwerkschlüssel zur Entschlüsselung der Kommunikation über das Funknetzwerk an den neuen Teilnehmer übertragen.
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In einer weiteren. Ausgestaltung des Verfahrens werden die das Funknetzwerk und/oder das Feldgerät betreffenden Konfigurationsdaten aus einer Speichereinheit abgerufen und an den neuen Teilnehmer übertragen, welche Speichereinheit sich entweder in der übergeordneten Kommunikationsebene oder in einer Feldbus-Schnittstelle zwischen dem Funknetzwerk und der übergeordneten Kommunikationsebene befindet. Dadurch kann vermieden werden, dass sicherheitsrelevante Daten, z. B. Konfigurationsdaten betreffend die Feldgeräteintegration, vor Ort im Feld, insbesondere unverschlüsselt, vorliegen. Die Speichereinheit kann sich bspw. in der Servereinheit befinden.
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Allgemein muss bei Anwendung des vorgeschlagenen Verfahrens ein Service-Techniker im Feld dann lediglich den neuen Teilnehmer, bspw ein Feldgerät, in der Anlage installieren. Das Laden von Konfigurationsdaten bzw. eine Freigabe der Konfigurationsdaten und eine sich gegebenenfalls anschließende Inbetriebnahme kann dann automatisch erfolgen oder von der übergeordneten Kommunikationsebene, bspw. von einer Leitwarte, aus ferngesteuert/administriert werden.
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Hinsichtlich der Vorrichtung wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit einer ersten und zweiten Kommunikations-Schnittstelle zur Durchführung des Verfahrens nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche gelöst.
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Bei der Vorrichtung kann es sich bspw. um einen Funkadapter handeln, der neben seiner drahtlosen Schnittstelle zu Kommunikation über das Funknetzwerk auch eine sekundäre Schnittstelle aufweist. Die sekundäre Schnittstelle kann dann zur Kommunikation mit einem bereits integrierten Teilnehmer des Funknetzwerkes dienen. Dafür kann der bereits integrierte Teilnehmer ebenfalls eine sekundäre Schnittstelle, die nach dem gleichen Übertragungstandard arbeitet, verfügen.
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In dem neuen Teilnehmer, in dem bereits integrierten Teilnehmer und/oder in der übergeordneten Kommunikationsebene können dann bspw. Computerprogramme hinterlegt sein, die zur Ausführung des Verfahrens nach einem der vorgeschlagenen Ausgestaltungen des Verfahrens dienen. Dafür können Computerprogrammmittel bspw. in Form eines Codes in einer Speichereinheit des neuen Teilnehmers, des bereits integrierten Teilnehmers und/oder der übergeordneten Kommunikationsebene hinterlegt sein.
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Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigt:
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1: eine schematische Darstellung eines Funknetzwerks auf Feldebene mit einem Teilnehmer der ausgetauscht werden soll, und
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2: eine schematische Darstellung des Funknetzwerks mit einem neuen Teilnehmer.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Funknetzwerks 1. Das Funknetzwerk 1 befindet sich dabei in einer Prozessumgebung, d. h. vor Ort in einer industriellen Anlage. Bei den Teilnehmern 2, 3, 4, 5, 6, 7 handelt es sich einerseits um Feldgeräte 12, 13, 14, 15, 16, wie Sensoren und Aktoren, die zur Kontrolle eines industriellen Prozesses dienen und andererseits um ein Gateway 7, das zur Kommunikation mit einer übergeordneten Kommunikationsebene dient. Das Gateway 7 kann zusätzlich als Verteilerknoten der Kommunikation über das Funknetzwerk 1 dienen. Bei dem gezeigten Funknetzwerk 1 handelt es sich um ein Maschennetzwerk, engl. Mesh-Network, bspw. um ein WirelessHART-Funknetzwerk. Die Feldgeräte 12, 13, 14, 15, 16 können mittels angeschlossener Funkadapter 22, 23, 24, 25, 26 sowohl untereinander als auch mit dem Gateway 7 über das Funknetzwerk 1 kommunizieren. Über das Gateway 7 kann eine Verbindung mit einer übergeordneten Kommunikationsebene, wie bspw. einem Ethernet-Netzwerk des Anlagenbetreibers oder einem firmeninternen Netzwerk oder zum Internet, erfolgen. Anstelle der Feldgeräte 12, 13, 14, 15, 16 mit nachgerüstetem Funkadapter 22, 23, 24, 25, 26 können auch Feldgeräte mit integrierter Kommunikations-Schnittstelle zur Kommunikation über das Funknetzwerk 1 im Feld vorhanden sein.
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In dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel werden Daten von den Teilnehmern 2, 3, 4, 5, 6, 7 nur über das Funknetzwerk 1 gesendet bzw. empfangen. Die Funkverbindungen sind in 1 durch durchgezogene Linien zwischen den Teilnehmern 2, 3, 4, 5, 6, 7 des Funknetzwerks 1 angedeutet.
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Zur Aufrechterhaltung des Betriebs einer industriellen Anlage kann es erforderlich sein ein Feldgerät 12, 13, 14, 15, 16 und/oder den daran angeschlossenen Funkadapter 22, 23, 24, 25, 26 austauschen bzw. ein neues Feldgerät 20 und/oder einen neuen Funkadapter 21 anzuschließen.
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Anhand der schematischen Darstellung des in 2 gezeigten Funknetzes 1 wird das vorgeschlagene Verfahren näher erläutert. Der neue Teilnehmer 10 verfügt über zwei Kommunikations-Schnittstellen. Über die erste Kommunikations-Schnittstelle kann der neue Teilnehmer an einen bereits in das Funknetzwerk 1 integrierten Teilnehmer 3, 4, 5, 6, 7 angeschlossen werden. Im Ausführungsbeispiel aus 2 sind dies das Gateway 7 bzw. der dritte Teilnehmer 3. Die Verbindung über die erste Kommunikations-Schnittstelle kann dabei kabelgebunden erfolgen. Nach dem Herstellen der Verbindung wird eine entsprechende Mitteilung von dem Gateway 7 bzw. dem dritten Teilnehmer 3 in die übergeordnete Kommunikationsebene abgesetzt.
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Die Freigabe der Konfigurationsdaten, die zur Konfiguration des neuen Teilnehmers 10 dienen, damit dieser über das Funknetzwerk 1 kommunizieren kann, kann von einer Bedieneinheit 8 in der übergeordneten Kommunikationsebene erfolgen. Die Konfigurationsdaten können dabei insbesondere auf einer Speichereinheit in der übergeordneten Kommunikationsebene, bspw. in der Bedieneinheit 8, oder dem Gateway 7 hinterlegt sein.
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Insbesondere für den Fall, dass es sich bei dem neuen Teilnehmer 10 um ein Feldgerät 20 mit einem daran angeschlossenen Funkadapter 21 handelt, können nach der Integration des Funkadapters 21 in das Netzwerk, weitere Konfigurationsdaten betreffend das angeschlossene Feldgerät 20 an den Funkadapter 21 übertragen werden. Die Konfigurationsdaten betreffend das Feldgerät 20 können dabei über die erste Kommunikations-Schnittstelle oder über die zweite Kommunikations-Schnittstelle übertragen werden.
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Insbesondere können die Konfigurationsdaten betreffend das angeschlossene Feldgerät 20 an den Funkadapter 21 übertragen werden, so dass dieser die erforderlichen Einstellungen faden kann, um mit dem angeschlossenen Feldgerät zu kommunizieren. Die Konfigurationsdaten betreffend das an den Funkadapter angeschlossene Feldgerät 20 können auch dazu verwendet werden bspw. die zum Betreiben des angeschlossenen Feldgerätes 20 erforderliche Spannung festzulegen. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn das Feldgerät 20 über eine in dem Funkadapter 21 vorhandenen Energiequelle gespeist wird.
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Es kann vorgesehen sein, dass nur eine vorgegebene Anzahl von Teilnehmer 3, 7 des Funknetzwerks 1 über eine entsprechende Kommunikations-Schnittstelle verfügen, um über die erste Schnittstelle des neuen Teilnehmers 10 verbunden zu werden. Es ist auch möglich, alle Teilnehmer 2, 3, 4, 5, 6, 7 in dem Funknetzwerk 1 mit einer solchen Kommunikations-Schnittstelle zu versehen. Alternativ kann im Feld auch nur ein einziger Teilnehmer, bspw. das Gateway 7, über eine solche Kommunikations-Schnittstelle verfügen, und als zentrale Anlaufstelle zur Integration neuer Teilnehmer 10 dienen.
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Der neue Teilnehmer 10 kann über eine erste Kommunikations-Schnittstelle entweder mit dem Gateway 7 oder einem anderen Teilnehmer, bspw. dem dritten Teilnehmer 3 verbunden werden. Eine solche Verbindung ist in 2 durch die gestrichelten Linien zwischen dem neuen Teilnehmer 10 und dem Gateway 7 bzw. dem dritten Teilnehmer 3 angedeutet. Die erste Schnittstelle des dritten Teilnehmers 3 kann bspw. am Funkadapter 23 oder am Feldgerät 13 vorhanden sein.
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Das Gateway 7 oder der dritte Teilnehmer 3 an das der neue Teilnehmer 10 angeschlossen ist, setzen dann eine Mitteilung an die übergeordnete Kommunikationsebene ab. Dort kann von einer Bedieneinheit 8 aus dann ggf. eine Freigabe zum Upload der Konfigurationsdaten in den neuen Teilnehmer 10 erfolgen. Die Freigabe wird dann dem Gateway 7 oder dem dritten Teilnehmer 3 mitgeteilt. Über das Gateway 7 oder den dritten Teilnehmer 3 können dann über die erste Kommunikations-Schnittstelle die das Funknetzwerk 1 betreffenden Kommunikationsdaten an den neuen Teilnehmer 10 übertragen werden.
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Die Konfigurationsdaten betreffend die Integration in das Funknetzwerk 1 können dafür bspw. in einer Speichereinheit in der übergeordneten Kommunikationsebene oder in dem Gateway 7 vorliegen. In der in 2 gezeigten Ausgestaltung dient das Gateway 7 als Servereinheit, welche die Konfigurationsdaten des Funknetzwerks 1 verwaltet. Außerdem können auf der Servereinheit auch die Feldgeräte-Konfigurationsdaten hinterlegt sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Funknetzwerk
- 2
- Auszutauschender Teilnehmer
- 3
- Dritter Teilnehmer
- 4
- Vierter Teilnehmer
- 5
- Fünfter Teilnehmer
- 6
- Sechster Teilnehmer
- 7
- Gateway/Servereinheit
- 8
- Bedieneinheit in der übergeordneten Kommunikationsebene
- 10
- Neuer Teilnehmer
- 12
- Auszutauschendes Feldgerät
- 13
- Drittes Feldgerät
- 14
- Viertes Feldgerät
- 15
- Fünftes Feldgerät
- 16
- Sechstes Feldgerät
- 20
- Neues Feldgerät
- 21
- Auszutauschender Funkadapter
- 22
- Neuer Funkadapter
- 23
- Dritter Funkadapter
- 24
- Vierter Funkadapter
- 25
- Fünfter Funkadapter
- 26
- Sechster Funkadapter
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009010730 A1 [0007]